Habe so einen FPC Adapter mit 0,5 mm Pitch auf einen Adapter gelötet, aber das war sehr schwierig die Lötbrücken da wieder wegzubekommen. Ich habe mit viel Flussmittelgel (Edsyn FL-22), feiner Spitze und 0,5 mm Lötzinn gelötet. Dabei sind viele Brücken entstanden. Mit Lötsauglitze waren die kaum aufzusaugen, zwischen den Stegen fühlte sich das Lötzinn sehr wohl. Ich habe dann noch Heissluft draufgehalten bis es Anfing zu stinken, damit wurde es etwas besser. Bekommt man diese Verbinder im Ofen besser gelötet? Mein Pizzaofen ist nicht besonders gut, da dachte ich von Hand geht es besser. So ein low cost T-962 steht schon auf meinem Wunschzettel, geht das damit ordentlich ?
Das eine Mal wo ich das machen musste, habe ich letzten Endes die Pads vorverzinnt, den Connector draufgesetzt, an den Seiten festgelötet und dann alle Pins in schön viel Flussmittel gekocht. Ich wundere mich selbst, dass alles wichtige verbunden ist. Ich glaube mit längeren Pads wäre es leichter gewesen ausreichend Lötzinn zuzuführen. Dünneres Lötzinn hätte bestimmt auch geholfen.
Daniel schrieb: > Dünneres > Lötzinn hätte bestimmt auch geholfen. ich habe noch 0,35 mm Lötzinn, das ist nur Bleifrei und klebt wie Katzenscheisse. Da hatte ich das Flussmittelgel aber noch nicht benutzt, ist sicher auch einen Versuch wert. Und gerade habe ich ein YouTube Video gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=eukcrFc18P4 Da sieht das Ergebnis besser aus, ist mit Lötpaste gelötet. Lötpaste habe ich nur bleifrei, ich denke die ist gesünder. Also als Brotaufstrich auch nicht, aber wenn man die feinen Kügelchen sieht die man überallhin schmiert... Oder ist der Unterschied zu verbleit so gewaltig das ihr lieber verbleite Paste nehmt?
> feiner Spitze
Typischer Anfängerfehler ;-) Breite Meisselspitze geht wesentlich
einfacher: Reichlich Flussmittel, Lötkolben nicht zu heiss, etwas
Lötzinn auf die Spitze, dann mit der Spitze am Gehäuse ansetzen und in
Richtung der Pins über ebendiese streichen. Falls mal eine Lötbrücke
entsteht keine Panik aufkommen lassen (und schon garkeine dünne Spitze
benutzen!), einfach das Lötzinn von der Meisselspitze entfernen,
Flussmittel auf die Lötbrücke, Streichbewegung von oben wiederholen.
Johannes S. schrieb: > ... feiner Spitze ... Völlig falsch https://www.youtube.com/watch?v=5uiroWBkdFY&t=89
Hallo, > Johannes S. schrieb: zu deinem ersten Posting oben: Das sieht schon nicht sehr professionell aus, eher wie popelt, statt gelötet. Auch das große Befestigungspad sieht nicht gut aus. Es sieht so aus, als ob die notwendige Löttemp. nicht erreicht wurde. Ursachen können sein: - ungeeigenter Lötkolben - zu niedrig eingestellte Temp. - verzunderte Lötspitze - fehlendes Flußmittel Als eine Ursache würde ich natürlich Unerfahrenheit vermuten, aber was meist noch viel schlimmer ist -> ungeeigente Löttechnik. Mit einem wirklich guten Löteisen können auch Laien mit etwas Begabung solche Sachen löten, aber mit irgend einem alten Brenneisen würde ich mich mit Jahrzehnte Erfahrung auch nicht an solche Sache ran machen. > ich habe noch 0,35 mm Lötzinn, das ist nur Bleifrei und klebt wie > Katzenscheisse. Das Problem ist die rel. hohe Löttemperatur, welche für bleifreies Lot nun mal nötig ist. In Verbindung mit Handlötung und einen ungeeigneten Lötkolben wird das dann gar nix. Die hohen Temp. machen auch ganz schnell die LPL kaputt. Mein Tip: Tu dir das Elend mit bleifreiem Lot bei solchen Handlötarbeiten nicht an! Gutes altes LSn60PB38Cu2 oder ähnlich sind da viel einfacher und gutmütiger zu handhaben. Keine Vorschrift zwingt den Hobbybastler zu beilfreiem Lot. > Da hatte ich das Flussmittelgel aber noch nicht benutzt, Dieser Fluxer ist für solche Handlötungen sehr zu empfehlen. > ist sicher auch einen Versuch wert. Laß das lieber. Es wird nur schlimmer. > Und gerade habe ich ein YouTube Video gesehen: > https://www.youtube.com/watch?v=eukcrFc18P4 Da sieht das Ergebnis besser > aus, ist mit Lötpaste gelötet. Kann man machen, braucht aber auch Erfahrung. Ich löte solche Verbinder, wie auch IC mit 0,5mm Pitch und noch kompliziertere Teile, wo die Pins verdeckt sind, mit einem Handlötkolben. Aber nicht mit irgend einem alten Ding, sondern mit so was: https://www.weidinger.eu/shop/loettechnik/jbc/jbc_loet-_und_entloetgeraete/jbc_compact_line/wl26830 und z.B. einer 0,5mm Spitze. Und auch da kann mal eine Lotbrücke entstehen. Mit feiner und hochweriger Entlötlitze lassen sich diese auch leicht wieder entfernen. Aber auch hier ist das Lötwerkzeug sehr entscheidend dafür, wie einfach das geht. > Lötpaste habe ich nur bleifrei, ich denke die ist gesünder. Nein, wenn dann eher verbleites Zeugs (siehe oben). Gefährlich für die Lunge ist auch nicht das Blei, sondern das verbrannte Zeugs aus dem Flußmittel und auch aus der LPL, wenn diese zu heiß wird. Mit beifreiem Lot wird das alles gar nicht besser, schon wegen der höheren Temp. > ...., aber wenn man die feinen Kügelchen sieht die > man überallhin schmiert... Die sollen ja zu Zinnperlen zusammen schmelzen. Und nachher muß man das unter Umständen abwaschen (z.B. mit Alkohol/Isopropanol). > Oder ist der Unterschied zu verbleit so gewaltig das ihr lieber > verbleite Paste nehmt? Ja, vor allem wenn man das nicht professionell macht, muß bleifrei nicht sein. Gruß Öletronika
:
Bearbeitet durch User
ja, bei ICs bekomme ich das drag soldering auch hin. Aber dieser connector hat blöde Beine, eher vertikale Stege wo das Lötzinn wohl wegen der Adhäsionskräfte gut dazwischen haften kann. Beim 'draggen' verbiegt man diese Stege zu leicht. Heute ist noch eine andere Version der Verbinder gekommen, die haben flachere Kontakte und sind vielleicht besser zu löten. Habe noch ein Foto von der Seite gemacht, da sieht man noch das der Verbinder nicht plan aufliegt, das ist natürlich auch nicht gut. Durchklingeln der Verbindungen hat keine Probleme gezeigt, für einen Testadapter reicht es mir. Aber für weitere Platinen möchte ich das besser hinbekommen.
U. M. schrieb: > Hallo, Danke für die Tipps. Lötstation ist eine Ersa Digital 2000 mit Micro Tool, schon ein paar Jahr alt, aber nicht das billigste. Sollte geeignet sein. Von der 'Wunderwaffe' JBC habe ich mittlerweile auch schon viel gelesen, aber dafür werfe ich die Ersa jetzt nicht weg :-) Das 05er Lötzinn ist mit Pb, das nehme ich am liebsten. Temperatur war meine ich 350 °C. In dem 0,35er bleifrei ist glaube ich gar kein Flussmittel drin, deshalb benutze ich das kaum. Feine Entlötlitze (0,8 mm breit) habe ich auch benutzt, aber wie geschrieben die Kontakte sind blöd.
Hallo, > ja, bei ICs bekomme ich das drag soldering auch hin. Aber dieser > connector hat blöde Beine, eher vertikale Stege wo das Lötzinn wohl > wegen der Adhäsionskräfte gut dazwischen haften kann. Beim 'draggen' > verbiegt man diese Stege zu leicht. ich kenne solche und ähnlich Verbinder. Für Drag-Soldering vermutlich nicht geeigent. So was wie im Bild und andere löte ich von Hand mit 0,5mm Lötdraht und einer sehr feinen Lötspitze (ca. 0,5...0,6mm) an dem JBC T245-Handkolben. > Heute ist noch eine andere Version der Verbinder gekommen, die haben > flachere Kontakte und sind vielleicht besser zu löten. Wenn die Lötspitze so fein ist, dass man immer nur einen Kontakt sicher trifft, ist es nur noch eine Frage der richtigen Lotmenge. Das löte ich dann auch nur noch unter dem Mikroskop mit ca. 5-facher Vergrößerung. Die Verwendung von dem Fluxer ist natürlich angesagt und die Lötspitze muß gut verzinnt sein (nicht verzundert). Gruß Öletronika
Johannes S. schrieb: > Beim 'draggen' verbiegt man diese Stege zu leicht. Der Lötkolben kann beim "Draggen" fast über den Pins schweben. Kraft hat da nichts zu suchen. Mit einer meißelförmigen Spitze kriegt man Pads und Stege gleichzeitig warm und solange genug Flussmittel (Gel) da ist, zieht sich das Lötzinn in die Hohlkehle und dann zwischen Stege und Pad.
FL-22 war schon eine gute Idee. Statt des Lotes haetten es besser passende Kleckse von SMD-Lotpaste getan. Richtig: per Pad genau 1 Klecks. Dazu eine 0.3 Bleistift-Spitze in einem 30 W (Allerwelts-) Wellerloetkolben. Braucht zwar per Pin ein wenig laenger, aber tut einbeinfrei.
Johannes S. schrieb: > aber das war sehr schwierig die Lötbrücken da wieder wegzubekommen. Weil du es grundfalsch gemacht hast. Also: 0. Vorbereitung: habe Zinn, habe Kolophonium, habe feinadrige unverzinnte Litze in 0.25qmm (LiFY), davon ein Stück von so etwa 2 cm frisch abisoliert habe ne alte Zahnbürste, habe etwas Spiritus und ein Stück Küchenkrepp oder Papiertaschentuch 1. Schritt: Steck an einem seiner äußeren Beine anlöten 2. Schritt: Kontaktausrichtung nochmal ganz gründlich prüfen, wenn nicht gut, dann nachbessern ohne einen zweiten Pin dabei anzulöten 3. auf der gegenüberliegenden Seite den Entlastungspin anlöten 4. nochmal alle Kontakte auf Ausrichtung überprüfen 5. zweiten Entlastungspin anlöten 6. Flußmittel (sprich Kolphonium) relativ reichlich auf die Kontakte bringen 7. mit gut gereinigter und gut fließend verzinnter meißelförmiger Spitze von einer Seite beginnend mit relativ reichlich Zinn alle Kontakte anlöten, dabei NICHT auf die dabei entstehenden Brücken achten 8. noch einmal Kolophonium auftragen 9. den Lötkolben an der Messingwolle abstreichen, damit das Zinn darauf weitgehend abgewischt wird 10. jetzt den Kolben dezent von einer Seite beginnend über die Kontakte ziehen. Dabei fließt das meiste überflüssige Zinn auf den Kolben und es bleiben eigentlich fast nie Rückstände zwischen den Pins stehen. 11. die in Kolophonium getunkte feinadrige Litze (keine sogenannte Entlötlitze, die ist viel zu grobschlächtig) hältst du jetzt quer vor diejenigen Pins, wo noch Kurzschlüsse sind. Dann den trockenen Kolben auf die Litze und selbige saugt auch noch dne letzten Rest an Brücken weg. 12. mit Zahnbürste, Spiritus und Papiertaschentuch die Lötungen sauberwischen. So geht das. Aber der Knackpunkt ist die gute Verzinnung der Lötspitze. Mach mal nen Versuch: den dünnen Lot-Draht (0.5mm) vorsichtig an die Spitze halten. Wenn das verflüssigte Lot sich sofort breitzieht, ist es gut und wenn du ne lokale Kugel aus geschmolzenem Lot siehst, ist es schlecht. W.S.
Danke auch W.S. Hatte noch zwei Platinen gelötet. Erst nochmal mit dem draggen, diesmal die anderen Verbinder, 1,2mm Meissel und flüssiges FL-88. Bis auf die letzten fünf Kontakte ging das halbwegs, aber die letzten klebten wieder. Meine Entlötlitze ist superfein, sowas hier: https://www.conrad.de/de/entloetlitze-crc-kontakt-chemie-soldabsorb-2er-pack-laenge-15-m-breite-08-mm-flussmittel-getraenkt-588456.html Aber auch mit viel Flussmittel und nochmal Lötzinn nachschieben wollten die Brücken sich nicht lösen. Dann wurde es zu heiss und eine Leiterbahn hat sich gelöst. Dann nochmal mit Bleistiftspitze 0,4 mm, FL-88 und Pins einzeln mit sehr wenig Lötzinn gelötet, das klappt. Sieht nach sehr wenig aus weil ich mit Entlötlitze sauber gemacht habe, aber ich habe an allen Pins gewackelt, die sind fest. Bei ICs habe ich diese Probleme nicht. Im Bild ist zwar ein TSSOP mit satten 0,65 mm Pitch, aber das war easy im Vergleich zum FPC. Und wo ich das Bild sehe fällt mir auch auf das ich noch das Gel rausblasen muss :-) Und zum Thema 'grundfalsch gemacht': da schaut euch mal dieses 'Tutorial' an: https://www.youtube.com/watch?v=MR_UZtcqoFo&t=366s
g457 schrieb: >> feiner Spitze > > Typischer Anfängerfehler ;-) Breite Meisselspitze geht wesentlich > einfacher: Reichlich Flussmittel, Lötkolben nicht zu heiss, etwas > Lötzinn auf die Spitze, dann mit der Spitze am Gehäuse ansetzen und in > Richtung der Pins über ebendiese streichen. Falls mal eine Lötbrücke > entsteht keine Panik aufkommen lassen (und schon garkeine dünne Spitze > benutzen!), einfach das Lötzinn von der Meisselspitze entfernen, > Flussmittel auf die Lötbrücke, Streichbewegung von oben wiederholen. Exakt so - mit möglichst breiter und dicker Spitze.
Johannes S. schrieb: > Und zum Thema 'grundfalsch gemacht': da schaut euch mal dieses > 'Tutorial' an: > https://www.youtube.com/watch?v=MR_UZtcqoFo&t=366s Schlimmer geht's immer. Der sollte vielleicht mal ein bisschen im stillen Kämmerlein üben, bevor er sich damit an die Öffentlichkeit traut. :-(
Hallo, > Johannes S. schrieb: > Sieht nach sehr wenig aus weil ich mit Entlötlitze sauber gemacht habe, > aber ich habe an allen Pins gewackelt, die sind fest. wenn du alle Pins so prüfst, kann das fürs erste ok sein. Wenn aber die Lötstellen so trocken aussehen, besteht doch die Gefahr, dass einzelne Pins nur hauchdünn Kontakt haben und sich bei Bespruchung früher oder später lösen können. Manchmal scheinen Pins auch festgelötet, sind aber nur mit Flussmittel angepappt. Ich würde mich damit nicht zufrieden geben. Es sollte schon so viel Zinn dran sein, dass sich vom Pin zum Pad auch eine sichtbare Lötkehle ausgebildet hat, so daß man die Lotbenetzung zuverlässig sehen kann. Gruß Öletronika
Wolfgang schrieb: > Johannes S. schrieb: >> Und zum Thema 'grundfalsch gemacht': da schaut euch mal dieses >> 'Tutorial' an: >> https://www.youtube.com/watch?v=MR_UZtcqoFo&t=366s > > Schlimmer geht's immer. > > Der sollte vielleicht mal ein bisschen im stillen Kämmerlein üben, bevor > er sich damit an die Öffentlichkeit traut. :-( Der hat's halt drauf. Gutes Vermarkten ersetzt vollständig Können. Warum hab ich meinen ersten QFP-Lötversuch eigentlich nicht nach YT hochgeladen? Stimmt, ich hatte schon gleich die richtige Temperatur eingestellt. Aber heute sagt man dann einfach: "I was told". Erfahrung muß man machen, nicht erzählt bekommen, bevor man sich "instructor" nennt.
Johannes S. schrieb: > Meine Entlötlitze ist superfein, sowas hier: > https://www.conrad.de/de/entloetlitze-crc-kontakt-chemie-soldabsorb-2er-pack-laenge-15-m-breite-08-mm-flussmittel-getraenkt-588456.html Wiebitte? Das ist erstens ein Besenstiel und zweitens schon so lange an der frischen Luft, daß das Zinn oberflächlich anoxidiert ist. Warum gibst du Geld für SOWAS aus? besorge dir ne kleine Rolle 0.25qmm LiFY, Farbe der Isolation egal. Sowas kannst du sowohl zum Verdrahten nehmen als auch damit entlöten, weil das frisch abisolierte Stück Litze eben noch frisch ist und das Zinn gut annimmt (wenn zuvor in Kolo getunkt) W.S.
W.S. schrieb: > Warum gibst du Geld für SOWAS aus? Also damals als ich mir das als Schüler noch nicht leisten konnte habe ich das auch nach deiner McGyver Methode gemacht :-) Also das ist schon eine gute Entlötlitze und die saugt wie Teufel, da gehe ich vorher auch noch mit dem Flussmittelstift drüber wenn nötig. Und ich habe es nicht in der Apotheke gekauft, war mal mit 6,45 € für 2 Rollen ein Schnäppchen :) Aber ich gebe zu, in diesem Fall wäre das dünne LiFY wahrscheinlich besser in die Zwischenräume gekommen. Und warum das draggen bei dem Hirose FL12 nicht klappt sieht man vielleicht im Grössenvergleich in der 3D Darstellung: bevor das Lötzinn am Pad ist hat es sich zwischen den Kontakten verteilt, da ist im Verhältnis mehr Fläche wo es haften kann. Für einen weiteren Versuch habe ich nun doch bleihaltige Lötpaste bestellt um es im Pizzaofen zu probieren.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.