Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik [F] viele Li-Ion Zellen parallel schalten


von asd (Gast)


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Hallo,

was ist das Risiko wenn man massiv viele Li-Ion Zellen parallel 
schaltet, so wie hier:

UK DIY Powerwall
https://www.youtube.com/watch?v=qeX3MTziBCs

Wenn da mal eine Zelle einen Kurzschluss machen würde, dann würden 300 
weitere Zellen ihre Energie rein liefern?!?
Oder ist das doch problemlos?
Wie machen das kommerzielle Hersteller großer Batterien? Ist das bekannt 
oder Betriebsgeheimnis? Werden da Parallelschaltungen weniger Zellen 
einzeln überwacht bzw. abgesichert, oder auch einfach 100 Zellen 
parallel gehängt?

Viele Grüße,

von Teo D. (teoderix)


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asd schrieb:
> einfach 100 Zellen
> parallel gehängt?

Klar, sind ja auch extra für so einen Einsatz konstruiert worden.
(nich grad 100. aber...)
Klar geht da auch mal was hoch. Deshalb stellen die das ja auch nich in 
ein Holzregal...

von Hp M. (nachtmix)


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asd schrieb:
> Werden da Parallelschaltungen weniger Zellen
> einzeln überwacht bzw. abgesichert

Ja, eine gruppenweise Absicherung macht man sogar schon bei den 
Doppelschichtkondensatoren aka "Supercap", "Goldcap".

von Ben W. (ben_w)


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oft werden bei slchen projekten jede Zelle mit einem Fusewire 
angebunden. Wenn mehr als 5A bei einer einzigen Zelle fließen, brennt 
der faden durch und die defekte Zelle ist aus dem System raus. Es ist 
aber dann nervig solche defekten zellen zu finden.

von Ingo S. (ingo_s812)


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Ben W. schrieb:
> oft werden bei slchen projekten jede Zelle mit einem Fusewire
> angebunden

Tesla macht das genau so. Beim aktuellen 100 kWh Pack hängen somit 86 
Rundzellen parallel.

von Klaus (Gast)


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von Mike Litoris (Gast)


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Klaus schrieb:
> Wenn man das selbst nicht hinkriegt mit so einem "Fusewire" , kann man
> auch SMD Sicherungen einsetzen

Für die SMD Sicherungen brauchst du eh eine Platine, dann kannst du auch 
genau so gut eine dünner Leiterbahn vorsehen. Auslösestrom muss ja nicht 
+-1% sein.

Alternativ auch einfach die Zellverbinder entsprechend dimensionieren.

von Ingo S. (ingo_s812)


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Mike Litoris schrieb:
> Alternativ auch einfach die Zellverbinder entsprechend dimensionieren.

Zum verbinden Brückendraht verwenden, wäre eine Möglichkeit:
https://www.reichelt.de/Kupferdraht-versilbert-verzinnt/SILBER-0-6MM/3/index.html?ACTION=3&GROUPID=4486&ARTICLE=18069&SHOW=0&START=0&OFFSET=100&;

Aufgrund unterschiedlicher Wärmeableitung an angeschlossene 
Metallflächen und je nach Länge und Durchmesser des Drahtes mit einem 
kräftigeren Netzteil und/oder elektronischer Last einfach mal ein wenig 
experimentieren, was den "Auslösestrom" angeht.

von asd (Gast)


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Fusewire hört sich sinnvoll an. Das erklärt auch die sehr dünnen Drähte 
mit denen der Autor des Videos dei Zellen an die Stromschiene angebunden 
hat.

von Typ (Gast)


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Ben W. schrieb:
> Es ist
> aber dann nervig solche defekten zellen zu finden.

Wäre mir auch neu, dass man das macht. Der Kapazitätsverlust durch 
durchgebrannte Fuses mischt sich unter den durch Verschleiß durch 
Lade-/Entladezyklen.

So lange diese "Offline"-Zellen nichts weiter tun, liegen die ganz gut 
da wo sie sind.

von Mike Litoris (Gast)


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Ingo S. schrieb:
> Zum verbinden Brückendraht verwenden, wäre eine Möglichkeit:

Nein.
Wie willst du den mit der Zelle verbinden?

Löten wie in dem Video oben ist absoluter Pfusch. Zerstört die Zellen 
und hält nicht!
Wenns billig sein soll punktschweissen, ansonsten Ultraschallbonden oder 
Laserschweissen, das wird aber mit dem Draht da schwierig.

Abgesehen davon, dass das die "Powerwall" aus dem Video oben eine 
wirklich kriminelle Installation ist. Das schreit nach Hausbrand :(

von Ingo Schaper (Gast)


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Mike Litoris schrieb:
> Löten wie in dem Video oben ist absoluter Pfusch. Zerstört die Zellen
> und hält nicht!

Oh, ich hab in den letzten Jahren schon viele kWh an 18650er Rundzellen 
gelötet. Vernünftig ausgeführt mit anständigem Equipment hält das 
Vibrationen besser stand als Punktschweißen und wenn es den Zellen 
ernsthaft schaden würde, wüsste ich das mittlerweile durch eigene 
Erfahrung ;-)

von Typ (Gast)


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Mike Litoris schrieb:
> Löten wie in dem Video oben ist absoluter Pfusch. Zerstört die Zellen
> und hält nicht!

Selbstverständlich geht das.
Natürlich nicht mit dem 25W-Aldi-Lötkolben mit 4mm Bleistiftspitze 
rumbrutzeln, sondern kurz und mit Schmackes, dann wird das Zelleninnere 
auch nicht heiß.

von ichbin (Gast)


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Daumen heb!
Nur weil es Zeitgenossen gibt die mit einem 30W Lötkolben minutenlang an 
ihren Zellen rumbraten UND die Profis aus Zeitgründen schweißen 
bevorzugen heißt das nicht, dass löten pauschal schlecht sein muss.
Ich habe schon etliche "defekte" Werkzeugakkus bekommen die nach dem 
Nachlöten der schlechten Schweißstellen wieder zuverlässig 
funktionierten.

Gruß ichbin

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