Hi, Wenn man einen luftdichten Behälter mit Gegenständen füllt (Handys, Zeitungsartikel usw...) und diesen Behälter dann wieder in einen Behälter stellt, den man dann seinerseits mit Epoxidharz ausgießt, würde das dann lange halten wenn man es im Boden verbuddelt? wie würde sich das Epoxidharz verhalten? Verhält sich das so wie Bernstein?
Von welcher Zeitspanne redest du?
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Wenn die Behälter nur für 50 Jahre begraben werden müssen, dann hält das sicherlich. So wie in dem Film Knowing mit Nicolas Cage: ...1959 schreiben Schüler ihre Zukunftsvisionen auf Papier und lagern diese in ihrer Schule ein. 50 Jahre später bekommt Caleb, der Sohn des Astrophysikers John Koestler, eines dieser Papiere in die Hand. John kann die rätselhaften Zahlenreihen entschlüsseln: Es ist ein Code, der die Zahl der Opfer und das Datum der schlimmsten globalen Katastrophen und Unfälle der letzten 50 Jahre und der nahen Zukunft vorhersagt...
Abdul K. schrieb: > Von welcher Zeitspanne redest du? Ach nicht so lange. Vielleicht 1000 bis 2000 Jahre oder so. Es geht darum zukünftigen Generationen archäologisch bedeutsame Funde zu hinterlassen.
Hallo, also wirklich gutes Epoxid hat gute Alterungseigenschaften, allerdings ist Epoxid nicht im engeren Sinne inert. Feuchtigkeit führt zu einer porösen Oberfläche, Epoxid kann durch Alterung schrumpfen und rissig werden. Die einfachere Wette in Deinem Fall wäre sicherlich Silikongummi, das deutlich weniger anfällig für Hydrolyse ist und da selbst hartes Silikon ein wenig elastisch ist, sind auch keine Risse zu befürchten. Die ältesten Teile, die ich da habe sind selbstgemachte Teile aus Silikon und Epoxid, die vielleicht so 25 Jahre alt sind, beide haben den größten Teil ihres Lebens in Wasser verbracht. Die Silikonteile sehen aus wie neu, elastisch, glatt und weiß. Die Epoxid-Teile sind deutlich vergilbt und die Oberfläche ist rauh und würde höchstwahrscheinlich mit einer Sonde leicht zu beschädigen sein. vlg Timm
Feuchtigkeit möglichst gut entfernen und dann ab in das KG-Muffenrohr mit zwei Endstücken. Innen aufgefüllt mit Wachs. Mindestens 2m tief eingebuddelt. Hält vermutlich 1000 Jahre. Wird aber keiner finden, hm.
Na du hast Ansprüche, wo sich die Strahlenmüllentsorger schon schwer tun Zeitmaschine schrieb: > Ach nicht so lange. Vielleicht 1000 bis 2000 Jahre oder so. die verschmelzen das mit Glas. Was hat den aus der Antike bis zu und geschafft? Keramik? - ist schwierig ein handy drin einzupacken. Bronze? - könnte einfacher sein, eine Bronzeschachtel mit dem Zeugs drin zu verschweißen.
Danke für die Rückmeldungen. gibt es eigentlich Projekte, die sich professionell damit befassen Dinge zeitkonserviert zu verbuddeln? Es gibt ja alte Stollen in denen Mikrofilme und dergleichen aufbewahrt werden. Aber gibt es auch den ernsthaften versuch große Mengen versiegelte Behälter verstreut zu verbuddeln? Das klingt natürlich erstmal unsinnig, aber für spätere Generationen könnte das ein warer Schatz sein.
Michael K. schrieb: > Na du hast Ansprüche, wo sich die Strahlenmüllentsorger schon schwer tun > > die verschmelzen das mit Glas. die haben aber auch das problem, das die elemente sich in andere elemente umwandeln - im ungünstigsten fall in gase wie radon oder krypton, und dabei strahlen und eventuell den behälter dadurch brüchig machen. on topic: innerer behälter, äußerer behälter, und dazwischen faserverstärktes silikon. die behälter sehr stabil und nichtrostend. von außen als zeitkapsel markiert, mit datum und laufender nummer - mehrere gleiche zeitkapseln an verschiedenen orten versenken. wäre schön wenn "menschen" in 2000+ jahren mal einen einblick bekämen wie das heute so war, auch wenn das nur die subjektive sicht des zeitkapselerstellers ist.
Gibt es eventuell Ideen den Weltraum für Konservierungen zu verwenden? Eventuell wäre es sinnvoll auf dem Mond Dinge zu plazieren. Dort könnte man mit verhältnismäßig kleinem Aufwand eine große Plane aus goldbeschichteter Folie ausrollen, welche mit bildgebenden Satelliten aus einem Mondorbit detektierbar ist. Neben dieser Plane könnte nun ein Behälter mit den Artefakten plaziert werden. Wenn die Menschheit nichts zurücklässt und nur Staub von unserer Geschichte zurückbleibt, wäre das doch sehr schade...
In 500 Millionen Jahren ist eh Schluß.
c.m. schrieb: > wäre schön wenn "menschen" in 2000+ jahren mal einen einblick bekämen > wie das heute so war, auch wenn das nur die subjektive sicht des > zeitkapselerstellers ist. Ich wäre da nicht so optimistisch
>Ach nicht so lange. Vielleicht 1000 bis 2000 Jahre oder so. Es geht >darum zukünftigen Generationen archäologisch bedeutsame Funde zu >hinterlassen. Freiwillige vor! Also Leute, die bereits Heute wissen, was in 1000 bis 2000 Jahren interessiert. In Anbetracht der Tatsache, das wesentlich neuere Hinterlassenschaften schon heute nicht mehr identifizierbar sind, würde ich mir das nicht zutrauen. Also Freiwillige vor!
> wäre schön wenn "menschen" in 2000+ jahren mal einen einblick bekämen > wie das heute so war, auch wenn das nur die subjektive sicht des > zeitkapselerstellers ist. Dann stellt sich noch die Frage, wie man Fotos, Schrift und dergleichen konservierbar macht. Fotos vergilben ja schon nach 100 bis 200 Jahren bis zur Unkenntlichkeit. > In 500 Millionen Jahren ist eh Schluß. Die Erde wird dann den Bereich der habitablen Zone verlassen haben (oder an der Grenze liegen), sofern keine künstlichen Maßnahmen getroffen werden. Es wird dann sehr warm werden. Allerdings ist der Zeitraum so lang, dass sich zwischenzeitlich sogar neue intelligente Spezies bilden können, oder die Menschheit durch Gendrift oder selektive Auslese bereits selbst eine neue Spezies geworden ist. Es ist jedoch denkbar noch einige hundert Millionen Jahre zusätzlich herauszuschlagen, sofern aktiv das Klima beeinflusst wird und ein stabilisierender Regelmechanismus etabliert wird, welcher die erhöhte Strahlungsleistung der Sonne ausgleicht.
Nimm guten Plastik. Der dürfte am robustesten sein. Dazu deutlich billiger als Epoxy. Wenn du das ganze dann noch mit einer guten Metalllegierung(Kiste) vergräbst, dürfte es ewig halten.
Interessante Frage, auch wenn ich nicht an die Umsetzung glaube ;-) Ich würde da eher zu einem nicht rostenden Metallbehälter greifen. Das Mittel der Wahl wäre also sowas wie V4A. Das Zeug ist auch Seewasser- und gegen die meisten Chemikalien beständig. Da sich bei der Frage nach der Dichtung die gleiche Problematik wieder stellt (welche Dichtung hält zig bis hunderte Jahre) und verschweißen aufgrund der Temperaturen vermutlich keine Option ist würde ich das Ganze mit einem kegeligen selbstdichtenden Gewinde versehen und beim Verschließen ordentlich anballern. Ordentlich anballern heißt dass es ruhig in den Bereich der plastischen Verformung/Kaltverschweißung gehen darf. Wenn irgendjemand das Ding dann findet und das nicht gerade läuft wie in Was nicht passt wird passend gemacht ('"F*** you bloody Krauts! USAF!" Wer schreibt denn so nen Sch..ß auf nen alten Boiler?') muss derjenige zwar ordentlich Gewalt anwenden um die Kapsel zu öffnen. Die Wahrscheinlichkeit dass von außen etwas eindringt dürfte aber deutlich geringer sein als mit irgendwelchen Kunststoffen die mit der Zeit unter Umwelteinfluss verspröden oder sonstwie altern. Zersetzen werden sich die auch nicht - sonst hätten wir ja das Müllproblem nicht. Aber wenn dein Gießharzbbrocken nur noch aus Klumpen und Brösel besteht ist auch keinem geholfen. Die Jungs die strahlende Abfälle in Glas und Beton eingießen haben einen Vorteil: Sie haben kein Problem damit dass das Zeug beim eingießen zu heiß wird. Ein Stück Brennstab verhält sich doch etwas anders als 30 Blatt Papier wenn man ihn in Glasschmelze versenkt. Ganz nebenbei spielt die angepeilte Zeitdauer auch bei der Materialauswahl des Inhaltes eine Rolle. So ein Handy/Smartphone wird zwar nicht mehr funktionsfähig sein aber relativ lange existieren bevor es bei Berührung auseinander fällt. Bei Papier, insbesondere 0815 Kopierpapier sieht das ganz anders aus. Und bei Fotos sind die Farben nach nur wenigen Jahren auch ohne UV-Einwirkung schon verfälscht. Mir würden da Bütten- und Barytpapier (für Abzüge) einfallen die noch sowas ähnliches wie handelsüblich sind und zumindest eine Weile länger halten sollten. Idealerweise so eingelagert dass man es nicht knicken oder gar auseinander rollen muss. Gerade Seiten kann man ohne großen mechanischen Stress lesen/abfotografieren. Gegen Restfeuchte und Bakterien könnte man die ganze Dose noch mit trockenem Schutzgas füllen. Ggf. wäre auch Silikatgel zur Feuchtebindung möglich. Ich weiß aber nicht wie sich das in Verbindung mit dem Schutzgas verhält. Und die Füllung wird insofern eine Herausforderung dass die VA-Hülle ja nicht verletzt werden soll, man das also praktisch komplett unter Schutzatmosphäre verschließen müsste. Ob Kunststoffe wie Reprofilm für diese Zeit überleben weiß ich nicht. Ursprünlgich sollten ja mal Mikrofilme für die Langzeitarchivierung genutzt werden, aber das wurde durch die Zeit überholt und heute wurden/werden die Dinger digitalisiert. Diese Daten müssen dafür regelmäßig konvertiert und auf neue Medien übertragen werden. Hier solltest du dich mal mit einem Archivar zusammensetzen. Die wissen in der Regel schon ganz genau welche Unterlagen in deren Archiven aus welchen Zeiträumen in welchem Zustand sind. Ok, in Köln würde ich jetzt vielleicht nicht nachfragen. Eine U-Bahn ist zwar auch im Keller aber noch lange kein geeigneter Archivraum. ;-)
Nimm Bernstein. Die Fliegen da drin haben Millionen Jahre überstanden.
Mikrofilme sollen 500 Jahre halten. Die PE-Frischwasserrohre, die die Stadtwerke verwenden, sind für 50 Jahre zugelassen. Das unter Druck mit eher aggressivem Wasser und lebensmittelecht. Also halten die materialmäßig deutlich länger. Wichtig ist Feuchtigkeit, Druck, Temperatur, freie Säuren und Basen, mechanische Bewegung.
michael_ schrieb: > Nimm Bernstein. Die Fliegen da drin haben Millionen Jahre überstanden. Ja, weil es Fliegen waren ;-) Bei einem verbuddelten Handy wird zuerst der Akku auslaufen, dieser zerstört dann in den nächsten 10-20 Jahren den Rest. Auch Kuststoffe untereinander reagieren prächtig. Bekanntestes Beispiel sind kalbelumwickelte Netzeile. Wenn die ein paar Monate oder Jahre so im Schrank liegen, hat sich der Weichmacher vom Kabel an den Berührungspunkten ins Gehäuse gefressen. Habe schon dutzende dieser Fälle gehabt. Kabel im Inneren von Geräten werden ihren Weichmacher auch ausgasen, der kann dann allerdings nirgends ablüften. Eine Vergussmasse wird sich auch in ein paar Hundert Jahren zersetzen, egal welche. Einzig VA würde ich die geforderten 1000-2000 Jahre zutrauen, Problem Dichtung wurde ja schon genannt. Doch ehrlich: Mit welchem Sendungsbewustsein bist Du gesegnet, wenn Du den heutigen Zivilisationsmüll der Nachwelt erhalten möchtest? Old-Papa
Abdul K. schrieb: > Wachs zersetzt sich nicht. Nö, es wird zersetzt! Bakterien sind Dein Freund ;-) Nicht in fuffzich Jahren, aber in 1000-2000? Es sei denn, man versiegelt es ideal dicht. Dann haben wir wieder Henne & Ei... ;-) Old-Papa
Von welchem Bakterium sprichst du?
Abdul K. schrieb: > Von welchem Bakterium sprichst du? Keine Ahnung! Bisher habe ich auf jeder uralten Wachsschicht grauen/grünen Schleier gefunden. Und das war kein Hausstaub ;-) Können auch Pilze oder sonstwelche Organismen sein. Bei Wachs denke ich natürlich an echtes Wachs nix Erdöl.... Old-Papa
Old P. schrieb: > Bei Wachs denke ich > natürlich an echtes Wachs nix Erdöl.... den unterschied kennen die meisten nicht - ist das selbe wie bei "öl".
Offengestanden habe ich mir den ganzen Schmarnn bzgl. "Zeitkapsel" gar nicht durchgelesen: Wenn Du etwas über Zeiten "hinwegbringen" willst, bleibt m.W. derzeit nur Einschweißung in V4A übrig. Technisch an sich kein Problem. Kannst auch eine Sonder-Maschine bauen, die WIG-Schweißungen unter x-beliebigen Bedingungen erlaubt. Hast Du eine bessere Alternative? Grüße holzkopf
c.m. schrieb: > wäre schön wenn "menschen" in 2000+ jahren mal einen einblick bekämen > wie das heute so war, auch wenn das nur die subjektive sicht des > zeitkapselerstellers ist. Das Bild muss mit rein!
Zeitmaschine schrieb: > Hi, > > Wenn man einen luftdichten Behälter mit Gegenständen füllt (Handys, > Zeitungsartikel usw...) und diesen Behälter dann wieder in einen > Behälter stellt, den man dann seinerseits mit Epoxidharz ausgießt, würde > das dann lange halten wenn man es im Boden verbuddelt? > > wie würde sich das Epoxidharz verhalten? Verhält sich das so wie > Bernstein? Nein. Von den Bernsteinen kennen nur die die zufällig überdauert haben. Epoxidharze neigen zur versprödung. UV Licht ist besonders kritisch. Styrole sind da besser (daher verwenden Museen gerne EPS Gemüsekisten in den Magazinen) Ausserdem: wie willst du in ferner Zukunft die Gegenstände vom Epoxyharz befreien, wenn du noch nichteinmal weisst, das es Epoxyharz ist? Im Boden verbuddeln (in-situ Lagerung) ist immer doof. Es sei denn du weisst, dass das zu lagernde in genau dem Boden lagern kann und hasst vielleicht schon ein paar tausend Jahre Erfahrung damit. (vgl. "in situ archaeological conservation") Für eine komplette Pfahlbausiedlung ist das aber oft eine gute Lösung. Das Konservieren von Plastik und Elektronik ist eine Herausforderung für die Museen. Der Gegenstand besteht aus einem Materialsammelsurium, wobei die Gegenstände sich noch nichteinmal gegenseitig vertragen. einfacher und besser ist du schreibst mit Bleistift auf säurefreies Baumwollpapier. Wir haben Erfahrungen das so etwas ohne grosse Probleme 4000+ Jahre überdauert. Wähle doch eine Sprache und einen Glyphensatz der z.Z. einigermassen verbreitet ist. Ansonsten steht die Nachwelt wie der Ochs vorm Berg, vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Voynich-Manuskript [Was immer noch eine Aufgabe für Code Hacker ist]
Gold ist hier der Stoff der Wahl, ggf noch Platin.
Der Andere schrieb: > Gold ist hier der Stoff der Wahl, ggf noch Platin. Mag sein, doch die Herausforderung bei dem kruden Ansinnen des TO ist der Materialmix im Inneren und dann eben die Versiegelung des Gefäßes. Old-Papa
Old P. schrieb: > Mag sein, doch die Herausforderung bei dem kruden Ansinnen des TO ist > der Materialmix im Inneren und dann eben die Versiegelung des Gefäßes. Dazu hast du und Sebastian L. ja schon viel richtiges geschrieben. Mir gings nur um die Hülle. Die ganze Idee ist aber völlig unausgegoren, siehe: Zeitmaschine schrieb: > (Handys, Zeitungsartikel usw...) Überdauern wird da nur die Hülle, nicht der Inhalt.
Die zu konservierenden Informationen in Stein meisseln. Das hat jedenfalls den Praxistest bestanden...
Man muß sich auch mal fragen, welchen Sinn sowas haben soll. Wir leben in einer Zeit die den Planeten mit mehr Müll als alle vorherige Generationen zusammen zuschüttet; und da soll man dann noch irgendwelchen Alltagsschrott zeitkapseln? Es gibt große Projekte (z.B. den Barbarastollen), die sich bereits um die Archivierung relevanter Dinge kümmern, und das mit mehr Erfahrung und Detailwissen als es jeder hier im Forum hat. Keine Angst, die Menschen in 1000-2000 Jahren werden sich ein gutes Bild über unsere Zeit machen können, anhand der gelagerten "Kulturgüter" in zugeschütteten Halden für Hausmüll, Langzeitlagerstollen für Gefahrgut oder dank der Plastikwaren aus der Tiefsee oder an Tropenstränden. Wenn man eines nicht braucht, dann sind das Zeitkapseln voll mehr Müll.
Zeitmaschine schrieb: > Es geht > darum zukünftigen Generationen archäologisch bedeutsame Funde zu > hinterlassen. damit wirst Du die Archäologen aber ziemlich verwirren. Gegenstände, die man heute vergräbt, sind dann in einer anderen Bodenschicht als es die heutige entspricht. Da wird dann gemessen, dass diese Schicht eigentlich 1500 Jahre älter ist ...hmmm 'n Handy aus dem Jahre 500... Du musst Dich also schon eher damit beerdigen lassen und in D (oder wo?) einen Friedhofsvertrag über 2000Jahre abschliessen. wird 'ne interessante Story, denn normalerweise wird wenn es keine Zahlenden Angehörigen mehr gibt, 20 oder 25 Jahre nach der letzten Verlängerung das Grab platt gemacht, man könnte auch sagen geschändet. Ausser Du wirst einmal wichtig genug... Aber ähnliche Gedankengänge hatte ich auch schon: Etwas für die Nachwelt zu hinterlassen. mehr als Abschnitte dicker Keramikfliesen, in die man den Namen rein dremelt, ist das aber nie geworden. An unterschiedlichen Orten vergraben, u.A auch im alten Baggersee versenkt. Kommt ja kein Frost ran. das hat dann das Potenzial, gefunden zu werden, wenn diese Schrift schon längst nicht mehr gebräuchlich ist -oder eben auch nicht.
Zeitmaschine schrieb: >gibt es eigentlich Projekte, die sich professionell damit befassen Dinge >zeitkonserviert zu verbuddeln? Bauarbeiter machen das öfters mal, sie schreiben alle Namen auf Papier, die an dem Haus gearbeitet haben, stecken das in eine Flasche und Mauern die dann ein. Oder wenn auf Kirchen die Kirchturmspitze mal repariert wird, wird in der Kugel der Wetterfahne mal was reingelegt.
Günter Lenz schrieb: > > Bauarbeiter machen das öfters mal, sie schreiben alle Namen auf > Papier, die an dem Haus gearbeitet haben, stecken das in eine > Flasche und Mauern die dann ein. Oder wenn auf Kirchen die > Kirchturmspitze mal repariert wird, wird in der Kugel der > Wetterfahne mal was reingelegt. Ganz andere Liga ;-) Keine 2000 Jahre und eben nur Papier und Bleistift (Grafitstift) in Glas. Old-Papa
Zeitmaschine schrieb: > gibt es eigentlich Projekte, die sich professionell damit befassen Dinge > zeitkonserviert zu verbuddeln? verbuddeln zwar nicht unbedingt. z.B. gibts auch diese Samenbank PFLANZENsamen ;) auf Spitzbergen. vor einiger Zeit sah ich mal was mit Schriftstücken in einem Glaskörper. Ich komm grad nicht drauf, wie das Projekt heisst. Da werden jedenfalls spiralisiert mit Text bedruckte, eher belaserte Teile in Glas eingschmolzen. Der Text fängt erstmal ziemlich gross an, damit man überhaupt sieht, dass es Text sein soll. Dann wird das so klein das man das mit blossem Auge nicht mehr lesen kann.
Hier ein Beispiel, da kann man auch hinein sehen und es gibt auch Vergrößerungseffekte...
Überlegen wir doch mal, was ein Handy zerstören könnte: - Chemische Vorgänge im Handy selber (Kunststoff der sich zersetzt) - Irgenwelche Oxydationsvorgänge durch Sauerstoff - Irgenwelche Zersetzungsvorgänge durch Umweltchemikalien Chemische Vorgänge sind Temperaturabhängig. Als Temperatur so niedrig wie möglich. Akku entfernen. Sauerstoff und Feuchte könntem auch ein Problem sein. Also absolut trockenes Schutzgas rein (Argon?). UV-Licht ist auch schädlich für Kunststoffe. Also zusätzlich lichtdicht verpacken. Idealerweise würde man das Handy in eine Glasampulle mit Schutzgas einschweißen, und das dann eingießen. Das würde man dann lichtdicht verpacken, und in der Antarktis lagern. Die Trockentäler wären ein guter Ort, da hat man schon Robbenkadaver mit einem Alter von mehreren Jahrtausenden gefunden. Dort sollte man das eingraben. Wenn man ein funktionsfähiges Handy erhalten wollte, sehe ich schlechte Chancen: Alle EEPROMs würden ihre Daten spätestens nach wenigen Jahrhunderten verlieren, bei idealer Lagerung. Kein Akku würde Jahrhunderte überdauern. Problem: Falls es in 2000 Jahen noch Menschen gibt, werden die sicher nicht mehr das technische Wissen haben, das zu tun. Man muss nur überlegen, welche Schwierigkeiten man hatte, die ägyptischen Hieroglyphen zu entschlüsseln- da half nur Glück (Stein von Rosetta). Das ist der reinste Spaziergang verglichen mit einem Handy. Man denke nur an die ganze Sofware, die da drinsteckt. In dem Zusammenhang: Nach dieser Zeit hat unser Atommüll noch z.B. 99,8% seiner Lebensdauer vor sich.
Zeitmaschine schrieb: > Vielleicht 1000 bis 2000 Jahre oder so. Es geht > darum zukünftigen Generationen archäologisch bedeutsame Funde zu > hinterlassen. Sofern die Menscheit es schafft, den Planeten und damit sich selbst nicht zugrunde zu richten, wird in 1000 Jahren keiner mehr im Boden rumbuddeln, sondern sich auf virtuelle Sphären begeben haben. Und bis dahin ist der Planet auf der Suche nach dem letzten Fitzelchen Bodenschatz schon zig mal umgepflügt worden, so daß Deine Zeitkapsel lange nicht so lange überdauern muß. Hat sie dagegen den Planeten zugrunde gerichtet und dennoch überlebt, wird sie auch nicht auf der Erde rumbuddeln, da schon längst anderswohin umgesiedelt. Hat sie den Planeten nicht ganz zugrunde gerichtet, hat also selbst überlebt, besteht eine Chance, daß sie buddelt, außer, sie ist ins Meer gezogen.
Wenn interessiert ein Handy in 1000 Jahren? Kulturell ohne großen Wert, in 5 Jahren völlig veraltet, in 20 Jahren kann es sich nirgends mehr einbuchen... Gedanken über Festplatten und USB-Sticks sind da schon interessanter.
Abdul K. schrieb: > Wenn interessiert ein Handy in 1000 Jahren? Kulturell ohne großen Wert, > in 5 Jahren völlig veraltet, in 20 Jahren kann es sich nirgends mehr > einbuchen... > > Gedanken über Festplatten und USB-Sticks sind da schon interessanter. Beides kann seine Daten nicht über so lange Zeit behalten. Außerdem: Finde in 1000 Jahren einen USB-Slot, ein Betriebssystem mit USB-Mass-Storage-Treiber oder einen SATA-Anschluss... Mein Stand ist immer noch, das Mikrofiches das einzige halbwegs moderne Medium sind, das längerfristig verwendbar ist. Weil man sofort sieht, wie es funktioniert, und nicht mehr als eine Lupe nötig ist. Ich bin, das Digitalkram angeht, sehr skeptisch. Ich habe noch 3 1/2 Zoll-Disketten und 5 1/4 Zoll Disketten zuhause. Beide kann ich schon nicht mehr lesen. Jetzt lassen sich 3 1/2 Zoll Laufwerke ja noch auftreiben, aber die 5 1/4 Zoll? Da wird es schon schwierig. Selbst wenn, woran anschließen? Und das ist gerade mal 30 Jahre her. Wer Fotos für seine Enkelkinder behalten will, sollte sie drucken lassen. In 60 Jahren weiß niemand mehr, wie die ganzen Cloud-Dienste hießen, oder was eine Cloud überhaupt ist.
Alle magnetisch polarisierten Materialien haben die Tendenz irgendwann zu flippen, also die Polarität zu wechseln. Kleinere Bereiche tendenziell schneller. Das Ganze hat eine gewisse Ähnlichkeit mit radioaktivem Zerfall. Eine Festplatte müßte also ständig per ECC die Sektoren neu schreiben...
A.Lias schrieb: > Also absolut trockenes Schutzgas rein (Argon?) Stickstoff würde schon reichen. Das machen Auto-Freaks auch, wenn man die Karre einlagert. Abdul K. schrieb: > Wenn interessiert ein Handy in 1000 Jahren? Kulturell ohne großen Wert, das sagte man dereinst über die Nebra-Scheibe auch ;) Es gibt nach wie vor keine dauerstabileren Medien als Gold, eine Keramik oder Stein. wenn das also nicht grad bei Bauvorhaben ungesehen in einem Bauwerk verschwindet oder geschreddert wird, besteht ne gute Chance dass es tausende Jahre überdauert. Tontafeln aus Mesopotamien zeigen das btw wurden die eigentlich auch gebrannt oder sind nie nur luftgetrocknet worden?
A.Lias schrieb: > Idealerweise würde man das Handy in eine Glasampulle mit Schutzgas > einschweißen Glas würde für ca. 1000 Jahre halten, aber auch nicht viel länger, weil Glas eine zähflüssige Masse ist, die zerfließt wie Honig, nur langsamer. An Kirchenfenstern aus dem Mittelalter kann man das messen. Oben haben die Fenster nur noch eine Stärke von 2mm und unten 4mm, weil das Glas durch die Schwerkraft nach unten geflossen ist.
Ach Du grüne Neune schrieb: > Glas eine zähflüssige Masse ist, die zerfließt wie Honig Das ist eine nicht tot zu kriegende Legende. https://www.uni-muenster.de/Physik.TP/~munsteg/physik-irrtuemer.html
Mani W. schrieb: > Hier ein Beispiel, da kann man auch hinein sehen und es gibt auch > Vergrößerungseffekte... ah interessant. Ja so ähnlich habe ich mir das vorgestellt. Es wäre schön, wenn das Epoxidharz sich wie Bernstein verhalten würde. Alternativ könnte man natürlich auch einfach Baumharz nutzen. Es ist doch erstaunlich, dass sich Baumharzbrocken über millionen von Jahre gehalten haben und dabei im Salzwasser der Meere herumschwimmen und dabei eine fragile Mücke konservieren können...
Zeitmaschine schrieb: > Alternativ könnte man natürlich auch einfach Baumharz nutzen. Es ist > doch erstaunlich, dass sich Baumharzbrocken über millionen von Jahre > gehalten haben und dabei im Salzwasser der Meere herumschwimmen und > dabei eine fragile Mücke konservieren können... Die absolut wenigsten "Brocken" haben überlebt. Und logisch, nur diese finden wir heute noch ;-) Old-Papa
@Mani W. interessant, der Leichenwagen von Hochdorf.
Denkt nicht so kompliziert. Seit Jahrhunderten werden Metallbehälter (Kupfer oder Zink), sauber zugelötet, in Grundsteinen vermauert. Das funktioniert sehr gut, da alle äußeren Einflüsse abgeschottet sind. Selbst organisches Material, wie Zeitungen, übersteht Jahrhunderte. Nun könnte man das noch optimieren mit Edelgas (Argon). Also ab in die Röhre und in fettes Mauerwerk verpacken. Optimal wäre ein Gebäude, das mit dem blau-weißen Schild geschützt wird. (Ein Dom oder so). Grüße Bernd
Zeitmaschine schrieb: > Baumharz nutzen. Es ist > doch erstaunlich, dass sich Baumharzbrocken über millionen von Jahre > gehalten haben und dabei im Salzwasser der Meere herumschwimmen und > dabei eine fragile Mücke konservieren können... Bernstein war doch ursprünglich in einer Tonschicht eingebettet wimre in Analogie dazu nimmt man also einen Tonklumpen und formt den um die Zeitkapsel herum. ist also schonmal eine weitere "Schutzschicht" vorm Gehäuse. Dann vielleicht noch in einen Öllappen einwickeln.
Jungs, wenn ihr wissen wollt was lange hält, dann dengelt euch ne neue Himmelsscheibe: https://de.wikipedia.org/wiki/Himmelsscheibe_von_Nebra " .. einer der wichtigsten archäologischen Funde aus dieser Epoche sowie als die älteste bewegliche und derzeit nach der Kalksteinplatte von Tal-Qadi in Malta die zweitälteste Himmelsdarstellung.[1] Später nacheinander eingearbeitete Gold-Tauschierungen und das vermutete Vergrabungsdatum vor etwa 3600 Jahren .." Vorm Basteln die richtigen Materialien ausgesucht und dann den richtigen Vergrabeplatz gewählt wird's (so Gott will) schon was werden mit der Message an die Nachfahren. Ach ja, heutzutage noch unvorstellbare voll automatisierte autonome Dronenraubgräber könnten künftig der Sache aber noch vorzeitig den Garaus bereiten. ;-)
hm. Dann ist der Mond vielleicht doch der beste Platz. Dort könnte man auch DNA-Proben allen heutigen Lebens konservieren.
Bernd F. schrieb: > Seit Jahrhunderten werden Metallbehälter (Kupfer oder Zink), > sauber zugelötet, in Grundsteinen vermauert. > Das funktioniert sehr gut, da alle äußeren Einflüsse abgeschottet sind. > Selbst organisches Material, wie Zeitungen, übersteht Jahrhunderte. Eben! Da liegen aber keine Handys mit Akku und diverse Kunststoffgemische zusammen drin. > Nun könnte man das noch optimieren mit Edelgas (Argon). Ob Argon nicht über 1000-2000 Jahre mit den archivierten Teilen, Geräten, Kunststoffen usw. reagiert, hat auch noch niemand geprüft. > Also ab in die Röhre und in fettes Mauerwerk verpacken. > Optimal wäre ein Gebäude, das mit dem blau-weißen Schild > geschützt wird. (Ein Dom oder so). Das "Blau-Weiße Schild" wird in 2000 Jahren keiner mehr finden. Das Mauerwerk ist mit Sicherheit inzwischen mehrfach durch den Schredder gegangen ;-) Selbst die Pyramiden in Ägypten werden dann geschliffen sein. Man schaue sich die Entwicklung dort in den letzten 100 Jahren an... Old-Papa
Old P. schrieb: > Selbst die Pyramiden in Ägypten werden dann geschliffen sein. > Man schaue sich die Entwicklung dort in den letzten 100 Jahren an.. wenn man wieder anfängt die antiken Bauten als Steinbruch zu nutzen, gehts besonders schnell ;)
Blau-Weiße Schilder interessieren im Konfliktfall keine Sau.
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