Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Siemens Logo: Auflösung des Analogeingangs vergrößern


von eimer (Gast)


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Hallo zusammen, Eimer mein Name. Gibt es eine Möglichkeit softwareseitig 
einen 10Bit Digitaleingang eines Controllers zu "vergrößern"? Wenn ja 
wie?

[Mod: Titel angepasst]

: Bearbeitet durch Moderator
von Florian P. (ol1cr0n)


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Ist schon wieder Freitag?

Beschreibe mal genauer was du machen möchtest.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Eine Gleichspannung passend addieren könnte helfen. Oder "Dithering" 
durch mehrfache Messung und Mittelwertbildung, eventuell eine 
Dreieckspannung überlagert.

von Peter D. (peda)


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Ein MC kann soviel Bits einlesen, wie er Input-Pins hat.
Braucht man mehr, kann man diese z.B. per SPI über kaskadierte 74HC165 
einlesen.

von Der Andere (Gast)


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eimer schrieb:
> 10Bit Digitaleingang

Was genau verstehst du darunter?

von eimer (Gast)


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Florian K. schrieb:
> Ist schon wieder Freitag?

:-P


Hallo Florian,

es geht um eine Hebebühne die mit zwei Zylindern angehoben wird (sehr 
langsame Geschwindigkeit). An einer SPS mit zwei 10-Bit Eingängen habe 
ich zwei Wegsensoren(4...20mA, 3000mm Seilweg, Absolutmessend) 
drangehängt. Die Genauigkeit ist mir etwas zu ungenau mit knappen 3mm 
pro Schritt. Kann man das Softwareseitig verbessern?

von Ingo L. (corrtexx)


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Ein Digitaleingang hat 1 Bit Auflösung. Was du bestimmt meinst ist ein 
Analogeingang (ADC). Dieser hat eine Auflösung von n-Bit. Es gibt die 
Theorie des Oversamplings, keine Ahnung ob dir das hilft...

von eimer (Gast)


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Ingo L. schrieb:
> Was du bestimmt meinst ist ein
> Analogeingang (ADC). Dieser hat eine Auflösung von n-Bit.

Genau das meinte ich. Signal kommt analog rein und wird digitalisiert, 
der ADC hat 10 Bit. Danke für die Korrektur.

von A. S. (Gast)


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eimer schrieb:
> Die Genauigkeit ist mir etwas zu ungenau mit knappen 3mm
> pro Schritt

Die Genauigkeit hat nichts mit der Auflösung zu tun. Ein 5Bit ADC kann 
genauer sein als ein 16-Bit ADC. Und in diesem Beispiel könnte man die 
Auflösung des 5Bit-ADCs mit Tricks um ein paar Bit erhöhen.

In Deinem Fall solltest Du lieber sicherstellen, dass die 3mm (oder 
5-10mm) wirklich erreicht werden, das ist schon schwierig genug.

Die Auflösung des ADCs ist hier vermutlich Dein geringstes Problem.

von Homer (Gast)


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"oversampling and decimation" ist hier der Schlüssel. Je 2-faches 
oversampling bringt 1/2 Bit

Homer

von Der Andere (Gast)


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Homer schrieb:
> "oversampling and decimation" ist hier der Schlüssel. Je 2-faches
> oversampling bringt 1/2 Bit

Schön abgeschrieben.

Aber nur wenn
1. das Sensorsystem (hier die Absolutwegesensoren) hinreichend linear, 
reproduzierbar und genau misst.
2. Dem Analogsignal ein hinreichend großes weisses Rauschen überlagert 
ist
3. Man genügend Zeit für mehrere Messungen hat

von Uwe K. (kwe)


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Hallo eimer,

verwendest Du eine LOGO! oder ein ähnliches Produkt?

Die analoge Peripherie, z.B. bei der LOGO! ist auf 
Analogsignalaufbereitung mit 10 bit normiert (Bereich der Analogwerte: 
0-1000 Digits).

Mit Sicherheit nicht softwareseitig zu lösen, da eingeschränkter 
Wertebereich für die internen Berechnungen. Bei LOGO! entspricht das am 
ehesten dem Integer-Format.

MfG
Uwe K.

von ich (Gast)


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Auf ner SPS, mit Oversampling arbeiten?
Kann man bestimmt, aber wird schon sehr Akademisch. Da man ja nach Unten 
eine Feste mindest Frequenz haben muss. (Sonst ist die Hebebühne schon 
längst oben, bevor der verrechnete AD-Wandler Wert, sagt dass sich was 
bewegt.)

Um von den 3mm auf 3/4mm (zwecks rechnen) Genauigkeit (+2bit) zukommen, 
und die SPS 1khz (echte 1ms Auslesen des AD-Wandlers) ist man schon bei 
1/16 der Frequenz. Also noch echt Nutzbare Frequenz von 62,5Hz. Also 
31Hz als Größte Frequenz im System (Nyquist). Das ist doch schon 
bedenklich Wenig.

(Wenn die Zeiten die ich aus Laborversuchen im Studium nicht stimmen, 
dann ignoriert diesen Post, dann ist er einfach Falsch)

Zur Umsetzung würde mir im Labor grausen, da ist man glaub ich auf einem 
µC besser dran. weil das Auslesen der ADWandlers auch noch in konstanter 
Frequenz benötigt. (Sonst weiß ich nur, dass die Mathematik echt unschön 
wird)

Mit freundlichen Gruß
ich

von Bastler (Gast)


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Von Atmel gabs da mal die Appnode 121: Enhancing ADC resolution by 
oversampling

hier:
http://www.atmel.com/images/doc8003.pdf

von eimer (Gast)


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Danke für die vielen Antworten bisher, dann muss ich mich ins Thema 
"Oversampling" einlesen.

Bastler schrieb:
> Von Atmel gabs da mal die Appnode 121: Enhancing ADC resolution by
> oversampling
>
> hier:
> http://www.atmel.com/images/doc8003.pdf

Danke für den Verweis.



Achim S. schrieb:
> Die Auflösung des ADCs ist hier vermutlich Dein geringstes Problem.

Wenn mein ADC nur 10 Bit hat dann muss ich doch meinen Messweg durch die 
10 Bits teilen und dann bin ich bei meiner max. möglichen Genauigkeit 
mit der ich die Position erfassen kann. Verstehe nicht was dran falsch 
sein soll. Vielleicht die Wortwahl.

von Jörg H. (sonichazard)


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eimer schrieb:
> Gibt es eine Möglichkeit softwareseitig
> einen 10Bit Digitaleingang eines Controllers zu "vergrößern"?

eimer schrieb:
> An einer SPS mit zwei 10-Bit Eingängen habe
> ich zwei Wegsensoren(4...20mA, 3000mm Seilweg, Absolutmessend)

Da wurden uns wieder Informationen vorenthalten.
Bei einem Controller hast Du über Software das Sampling in der Hand.
Damit kann man zwar Oversampling betreiben, das verbessert die 
Genauigkeit aber nur virtuell.

Bei der SPS hast Du normalerweise keine Möglichkeit das Sampling zu 
ändern. Wenn Du von 10Bit sprichst, denke ich Du hast da nur eine 
billige Kleinsteuerung. "Normale" SPS analoge Eingange haben eine 
Auflösung von 12 bis 13 Bit.

Was hast Du für ein Problem? Wie ganau wird denn zur Zeit positioniert? 
Und liegt das nur an der Auflösung des Analogwerts?

von Bastler (Gast)


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Nicht bös gemeint, aber ich glaube auch Do solltest Dich da noch etwas 
geanuer ausdrücken - oder den Unterschied zwischen Genauigkeit und 
Auflösung noch mal im Messtechnik-Skript nachlesen. Hier im Forum wird 
da peinlich genau drauf geschaut (manchmal).

von Peter II (Gast)


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eimer schrieb:
> Wenn mein ADC nur 10 Bit hat dann muss ich doch meinen Messweg durch die
> 10 Bits teilen und dann bin ich bei meiner max. möglichen Genauigkeit
> mit der ich die Position erfassen kann. Verstehe nicht was dran falsch
> sein soll. Vielleicht die Wortwahl.

deine Mechanik muss auch so stabil sein, das es sinn macht auf 3mm genau 
zu messen. Lass es doch mal 10 Grad (Kelvin) wärmer werden, schon ändert 
sie die Länge vom Zylinder.

3mm bei einer Hebebühne ist doch mehr als genau.

von Uwe K. (kwe)


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Hallo eimer,

es fehlen ein paar weiterführende Informationen von Dir, wie genau die 
Wegstellungsanzeige sein soll, oder die maximale Abweichung der beiden 
Zylinderstellungen voneinander sein soll.

Welche SPS nimmst Du? (Zykluszeit, weitere Peripheriegeräte)

MfG
Uwe K.

von Harald W. (wilhelms)


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eimer schrieb:

> Die Genauigkeit ist mir etwas zu ungenau mit knappen 3mm
> pro Schritt. Kann man das Softwareseitig verbessern?

Nein, Du brauchst einen AD-Wandler mit höherer Auflösung, z.B.
16 Bit.  Dieser hat dann normalerweise auch eine höhere Genau-
igkeit von vielleicht 14...15 Bit. Allerdings ist es fraglich,
ob Deine Mechanik überhaupt eine derart hohe Genauigkeit hat.
Lerne den Unterschied zwischen Auflösung und Genauigkeit.

von eimer (Gast)


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Peter II schrieb:
> deine Mechanik muss auch so stabil sein, das es sinn macht auf 3mm genau
> zu messen. Lass es doch mal 10 Grad (Kelvin) wärmer werden, schon ändert
> sie die Länge vom Zylinder.
>
> 3mm bei einer Hebebühne ist doch mehr als genau.

Stimmt schon, es geht mir nur darum was kann man maximal rausholen damit 
alles noch akzeptabel funktioniert.



Bastler schrieb:
> Nicht bös gemeint, aber ich glaube auch Do solltest Dich da noch etwas
> geanuer ausdrücken - oder den Unterschied zwischen Genauigkeit und
> Auflösung...

Hast ja recht, Eindeutigkeit schafft Klarheit heist es glaub ich. 
Akzeptiere ich ohne weiter zu maulen.

von Harald W. (wilhelms)


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eimer schrieb:

> Stimmt schon, es geht mir nur darum was kann man maximal rausholen damit
> alles noch akzeptabel funktioniert.

Du kannst natürlich auch ein Interferrometer anbauen.
Dann kannst Du mit einer Genauigkeit im Nanometerbereich
messen. Doch wozu sollte das gut sein?

von Teo D. (teoderix)


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Harald W. schrieb:
> Nein, Du brauchst einen AD-Wandler mit höherer Auflösung, z.B.
> 16 Bit.  Dieser hat dann normalerweise auch eine höhere Genau-
> igkeit von vielleicht 14...15 Bit.

Wenn das so einfach wäre.
Ohne weiteres Zutun, muss die Signalqualität mitspielen. Sonnst hat man 
nur ne höre Auflösen aber die selbe (un)Genauigkeit.

von eimer (Gast)


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Uwe K. schrieb:
> es fehlen ein paar weiterführende Informationen von Dir, wie genau die
> Wegstellungsanzeige sein soll, oder die maximale Abweichung der beiden
> Zylinderstellungen voneinander sein soll.
>
> Welche SPS nimmst Du? (Zykluszeit, weitere Peripheriegeräte)


Hallo Uwe hier die Daten die du noch wolltest:

- SPS: Siemens LOGO 12/24 RC
- Abweichung der Zylinder zueinander während der Fahrt max. 20mm. 
Positionsgenauigkeit ±1mm
- Taster für Aufwärts/Abwärtsfahrt und zwei Seilsensoren, mehr 
Peripherie gibt es eigentlich nicht.

von eimer (Gast)


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eimer schrieb:
> Abweichung der Zylinder zueinander während der Fahrt max. 20mm.

Es geht aber um die Regelung, wenn ich nur 3mm Schritte erfassen kann 
dann fährt das ganze ja ziemlich hakelig oder? (habs noch nicht 
ausprobiert).

von Der Andere (Gast)


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Vieleicht könnte ein Moderator ja mal die Überschrift korrigieren von
"Auflösung Digitaleingang vergrößern"
in
"Siemens Logo: Auflösung des Analogeingangs vergrößern"

von Der Andere (Gast)


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eimer schrieb:
> ann fährt das ganze ja ziemlich hakelig oder?

Das kommt darauf an. Was sind das für "Zylinder"?
Hydraulisch oder Spindelantriebe.
Kann man die Geschwindigkeit proportional steuern? Dann macht man einen 
PI Regler, der die Geschwindigkeit der einen Seite anhand der Differenz 
beider Höhen regelt.
Wenn man nur schalten kann wirds hakelig.

von Frank M. (ukw) (Moderator) Benutzerseite


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Der Andere schrieb:
> Vieleicht könnte ein Moderator ja mal die Überschrift korrigieren
> von "Auflösung Digitaleingang vergrößern"
> in
> "Siemens Logo: Auflösung des Analogeingangs vergrößern"

[x] Done.

von Jörg H. (sonichazard)


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eimer schrieb:
> - SPS: Siemens LOGO 12/24 RC

Ich habs schon vermutet. Aber mal wieder nur die halbe Wahrheit. Das 
Logigmodul hat nur Eingänge für 0-10V. Es muss also mindestens noch ein 
AE Erweiterungsmodul existieren.

Es ist aber auch klar: Um auf +/- 1mm zu Positionieren braucht man eine 
höhere Genauigkeit der Positionssensoren als +/-3mm.

: Bearbeitet durch User
von Uwe K. (kwe)


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Hallo eimer,

vielen Dank für die Infos.

Mit Peripherie war die lieferbare Menge und Vielfalt der anschaltbaren 
Zusatzmodule gemeint, abhängig von Hersteller und Gerätefamilie.

Bei LOGO! ist die leider auf ein Analog-Eingabe-Modul und ein 
Analog-Ausgabe-Modul beschränkt. Alle diese Module haben den gleichen 
Umfang, bzgl. Wertebereich (0-1000), Abtastzyklus 50 msek.

Die mit LOGO!Soft editierbaren Regler haben zum Beispiel ebenfalls nur 
einen Ausgangswertebereich von 0-1000.
Dazu kommt noch eine Abtastzykluszeit der Regler von 500 msek.
Das könnte für eine Positionsregelung zu langsam sein.

Jörg H. schrieb:
> Es ist aber auch klar: Um auf +/- 1mm zu Positionieren braucht man eine
> höhere Genauigkeit der Positionssensoren als +/-3mm.

@ Jörg H.(sonichazard)
Die Genauigkeit der Seilsensoren ist doch unbekannt, die Auflösung ist 
analog 4-20mA. Die +/- 3mm beziehen sich nur auf die Auflösung der LOGO! 
A/D-Wandlung (Wertebereich s.o.).

MfG
Uwe K.

von A. S. (Gast)


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a) Genauigkeit != Auflösung --> abgehakt.

b) 4..20mA != 0-10V --> also wohl Zwischen-HW erforderlich

c) 3m für eine Hebebühne? --> ggf. Messbereich auf 2m begrenzen um 
Auflösung zu erhöhen.

d1) Genauigkeit der Sensoren <<1mm einfach mal angenommen (sonst macht 
alles  wenig Sinn)
d2) Genauigkeit Deiner Hardware >>1Promille (sonst auch sinnlos)

e) Absolute Höhe auf 3mm ist sicherlich ausreichend (also nicht das 
Problem.

f) Wenn es Dir nur um den Gleichlauf geht, dann gibt es eine Lösung:

Da Du ja sowieso eine Zwischenhardware brauchst, bilde ein 
Differenzsignal aus beiden Sensoren. Bspw 5V bei gleichem Wert, 0V bei 
10cm rechts tiefer, 10V bei 10cm links tiefer.

Dann lese Sensor links, Sensor rechts und das Differenzsignal ein und 
regle aus was Du möchtest (Höhe, Gleichlauf)

von eimer (Gast)


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Hm ok danke für die vielen Tipps, dann ist meine HW wohl etwas 
problematisch.

von Jörg H. (sonichazard)


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@Uwe.K
Ja, richtig. Falsch ausgedrückt. Tausche Positionssensoren gegen 
Positionserfassung ;)

Davon mal abgesehen hat "eimer" ja nun eingeräumt, daß die HW 
problematisch sei. Und dies ist nicht nur auf die Positionserfassung, 
sondern auch auf die Leistungsfähigkeit der Logo zu beziehen wie Du ja 
erläutert hast. Und wir wissen nichts über die geplante Ansteuerung der 
"Zylinder"!

Das heist:

Entweder
   - Anforderungen an Positionierung deutlich reduzieren
oder
   - Redesign des Steuerungskonzepts

Ich hatte mal etwas ähnliches zu lösen. Ein Hubwerk war auch mit einem 
4-20mm Geber ausgerüstet und wurde über eine Schützschaltung mit 
Phasenwendung angesteuert. Erreicht wurde eine Zielgenauigkeit von +/-10 
mm. Dabei lag die Hubgeschwindigkeit auch ungefähr im Bereich der 
Geschwindigkeit einer Hebebühne.
Allerdings habe ich eine programmierbare ET200 benutzt.

Mfg

von Uwe K. (kwe)


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Hallo Jörg(sonichazard),

da kann ich Dir generell nur zustimmen.

Für solche Aufgaben mit dem momentan dargestellten Umfang, speziell die 
Positionieraufgaben, wäre mit Sicherheit die S7-1200 die 
Einstiegsklasse.

Die haben Analogmodule mit bis zu 14-bit Auflösung (13-bit Wert+ VZ).
Dazu wesentlich bessere Wertebereiche, bis hin zu Fliesspunktarithmetik.
Die Verarbeitungsgeschwindigkeit der CPUs ist um ein Vielfaches höher 
als bei der LOGO!.

Die gibt es auch als Starter-Kit.
Bei den Starter-Kits ist dann auch die Programmiersoftware dabei.
Als Extra dazu die passenden Zusatzmodule für die 
Analogsignalverarbeitung.

Wir kennen halt nicht das Budget, daß "eimer" zur Verfügung hat.

Es fehlen auch weiterführende Informationen:
z.B. Aufbau und Wirkzusammenhänge der Anlage, um eine Steuerungs- oder 
Regelstruktur zu erstellen, die schon recht realitätsnah wäre.

z.B. Art und Eigenschaften der Stelleinrichtungen (Antriebsart, 
Kenndaten der Antriebe, besonders die max. Schalthäufigkeit).

etc. und noch einiges mehr.

MfG
Uwe K.

von Peter D. (peda)


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Uwe K. schrieb:
> Die Genauigkeit der Seilsensoren ist doch unbekannt

Das sollte man aber zuerst ermitteln (Datenblatt des Sensors).
Ein 3m Seil ist bestimmt recht dehnbar und es müßte immer exakt gleich 
aufgewickelt werden.

von Uwe K. (kwe)


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Hallo Peter Dannegger(peda),

zu Toleranzen und Wiederholungsgenaugigket der Seilsonden kann nur 
"eimer" die passenden Daten liefern.

Ich gehe davon aus, dass die Hersteller der Seilsonden bei der 
Konzeption dieser Sensoren genau alle ungünstigen Einflüsse eliminiert 
haben, bzw. in die Toleranzangaben eingepflegt haben.
Da mach ich mir zunächst mal weniger Sorgen drüber, solange "eimer" 
nichts diesbezügliches schreibt.

Mich würde es eher interessieren, wie "eimer" weiter macht.

Hört sich für mich nach einem interessanten Projekt an.

MfG
Uwe K.

von Uwe K. (kwe)


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Hallo zusammen,

genau genommen heißen die nicht Seilsonden, sondern Seilzugsensoren. Da 
möchte ich mich selbst korrigieren.

MfG
Uwe K.

von Falk B. (falk)


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@Uwe K. (kwe)

>Für solche Aufgaben mit dem momentan dargestellten Umfang, speziell die
>Positionieraufgaben, wäre mit Sicherheit die S7-1200 die
>Einstiegsklasse.

Kann sein.

>Die haben Analogmodule mit bis zu 14-bit Auflösung (13-bit Wert+ VZ).
>Dazu wesentlich bessere Wertebereiche, bis hin zu Fliesspunktarithmetik.

Alles Kokolores. Sinnvollerweise nimmt man einen Sensor mit digitalem 
Ausgang. Das ist seit Jahren (Jahrzehnten?) der Trend. Den Meßwert so 
früh wie möglich zu digitalisieren, damit er nicht analog über lange 
Kabel gehen muss. Und Fließkommaarithmetik brauch man hier keine 
Sekunde.

>Die Verarbeitungsgeschwindigkeit der CPUs ist um ein Vielfaches höher
>als bei der LOGO!.

Was ja für so eine Hebebühne auch sooo entscheidend ist . . .

Das Wichtigste hast du vergessen. Köpfchen!!! Dann gehts auch mal ohne 
Super-High-Speed SPS!

von Christian K. (Gast)


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Erstmal benötigt man nur die Differenz der beiden Sensoren. Mit etwas 
Analogschaltung, Verstärkung und Abgleich reichen 10 Bit dann völlig.
Was mir mehr Sorgen bereiten würde, ist das Verhalten im Fehlerfall.
Läuft ein Zylinder auf Endposition liegt das Auto zwischen den Säulen 
und hoffentlich kein Mechaniker drunter.

von Uwe K. (kwe)


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Hallo Falk,

im Verlauf des Threads ergaben sich aus den bisherigen Informationen
vom TO "eimer" die vorhandene, bzw. angedachte Hardware und die 
Aufgabenstellung.


Falk B. schrieb:
> Alles Kokolores. Sinnvollerweise nimmt man einen Sensor mit digitalem
> Ausgang. Das ist seit Jahren (Jahrzehnten?) der Trend. Den Meßwert so
> früh wie möglich zu digitalisieren, damit er nicht analog über lange
> Kabel gehen muss. Und Fließkommaarithmetik brauch man hier keine
> Sekunde.

Messumformer mit digitalen Ausgangssignalen sind der Trend, da gebe ich 
Dir recht, aber sie sind nicht der einzigste Industriestandard.

Der einzige digitale Sensortyp, den man an die LOGO! anschliessen kann, 
ist z.B. ein Endschalter.

Mein Argument "Fließkommaarithmetik" war nur zum Merkmalvergleich 
zwischen den SPS gedacht. Welcher Variablentyp in den unterschiedlichen 
OB und FB, auch für Regelungs- oder Positionieraufgaben verwendet wird 
ist herstellerseitig definiert.


Falk B. schrieb:
> Was ja für so eine Hebebühne auch sooo entscheidend ist . . .

Nicht für die Hebebühne, aber für die Anforderungen des TO`s schon.

Falk B. schrieb:
> Das Wichtigste hast du vergessen. Köpfchen!!! Dann gehts auch mal ohne
> Super-High-Speed SPS!

Danke, wichtiger Hinweis. Ich benutze mein Köpfchen gerne um zwischen 
den vorgegebenen Hardwares und den Anforderungen eine machbare Lösung zu 
erarbeiten, bzw. Alternativen aufzuzeigen.

Von Super-High-Speed SPS sind wir da meilenweit weit entfernt.
Die Verarbeitungsgeschwindigkeit der SPS muss mit der Dynamik des 
Systems, z.B. Verfahrgeschwindigkeit der Bühne mithalten können.

In der internen Analogsignalverarbeitung der LOGO! kann ich die 
Wertebereiche für Berechnungen durchaus bis +/-32768 Digits erweitern.
Solche Erweiterungen habe ich bereits für Dosierregler angewendet.
An der Begrenzung der Analogsignalauflösung an den Ein- und Ausgängen 
ändert dies nichts.

Wie geschrieben, es fehlen weitere Informationen vom TO "eimer", z.B. 
Art der Ansteuerung der Zylinder, Fahrgeschwindigkeit der Bühne, etc.

Darüber hinaus kennen wir nicht den finanziellen Spielraum und die 
technischen Kenntnisse von "eimer", besonders seine Kenntnisse zur 
SPS-Programmierung.

Ich hoffe,daß sich "eimer" noch mal meldet, würde mich interessieren, 
wie er weiter macht. Ich hätte da noch Fragen.

MfG
Uwe K.


@Christian Kück(chris111)

Hallo Christian,

eine Zusatzhardware wäre technisch möglich, da gebe ich Dir recht. Dein 
Lösungsansatz wäre denkbar, ist auch im Threadverlauf bereits 
beschrieben worden.
Wie ich weiter oben geschrieben habe, kennen wir aber die fachlichen 
Möglichkeiten von "eimer" nicht. Kann er eine solche Hardware selbst 
entwickeln, anfertigen und einbinden?
Ich weiß es nicht.
Ist die Ansteuerung der Zylinder für die Anforderungen geeignet?
Auch das weiß ich nicht.
Wie bereits geschrieben, noch viele Fragen offen.

MfG
Uwe K.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Hebebuehne .. 1mm Positionsgenauigkeit .. sportlich.

Und die soll dann unter Last nachstellen...
Erst kommt das erste Vorderrad des Paletten-Rollis, welches zB mit 600kg 
belastet ist, 10cm, oder 200ms spaeter kommt das Zweite, welches auch 
600kg drauf hat. Und dann 1200ms spaeter kommen noch die Vorderrader, 
welche zusammen nochmals 800kg haben.

Falls die Buehne denn Linearventile hat ..

von X4U (Gast)


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eimer schrieb:
> An einer SPS mit zwei 10-Bit Eingängen habe
> ich zwei Wegsensoren(4...20mA, 3000mm Seilweg, Absolutmessend)

Bei 4-20mA fehlen dir ja die unteren 4 mA (ca 20%). Da die Logo 0-10V 
Eingänge hat ist es möglich einen Umsetzer zu bauen der die 4mA 
abschneidet.

Ob sich das aber lohnt?


Wenn du statt 3m nur 2m brauchst kannst du durch Wahl der 
Shuntwiderstände den letzten Meter auf über 10V legen. Das sind dann 
schon 30% mehr Auflösung.

von Leroy M. (mayl)


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Einen Umsetzer 4-20mA zu 0-10V würde ich eher fertig kaufen.

Das ist prinzipiell zwar recht simpel zu lösen, aber hier haben wir 
anscheinend eine industrielle Umgebung und vorallem sicherheitsrelevante 
Funktionen.

Die BG sieht es sicherlich nicht allzu gern, wenn nach einem 
Arbeitsunfall ein selbstgefrickelter Umsetzer als Ursache ausgemacht 
wird.


Leider gibt es für die LOGO! kein IO-Link Modul.
Da wären nämlich schöne A/D-Wandler verfügbar.

von Stefan F. (Gast)


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> Die BG sieht es sicherlich nicht allzu gern, wenn nach einem
> Arbeitsunfall ein selbstgefrickelter Umsetzer als Ursache
> ausgemacht wird.

Es ist auch zu befürchten, dass "selbstgefrickelte Umsetzer" zu einem 
übereiltem Schluss der Art "Das muss die Ursache sein" führen.

von Helmut L. (helmi1)


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Leroy M. schrieb:
> Die BG sieht es sicherlich nicht allzu gern, wenn nach einem
> Arbeitsunfall ein selbstgefrickelter Umsetzer als Ursache ausgemacht
> wird.

Und was ist mit der selbstgefrickelten Software?

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Helmut L. schrieb:
> Leroy M. schrieb:
>> Die BG sieht es sicherlich nicht allzu gern, wenn nach einem
>> Arbeitsunfall ein selbstgefrickelter Umsetzer als Ursache ausgemacht
>> wird.
>
> Und was ist mit der selbstgefrickelten Software?

Der Hersteller muss der Maschine (Hebebühne) die CE Konformität 
attestieren. Dazu braucht es Wissen, Können, Eier und eine Versicherung 
für den Rest. Dann kann die BG gerne kommen.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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eimer schrieb:
> Florian K. schrieb:

> es geht um eine Hebebühne die mit zwei Zylindern angehoben wird (sehr
> langsame Geschwindigkeit). An einer SPS mit zwei 10-Bit Eingängen habe
> ich zwei Wegsensoren(4...20mA, 3000mm Seilweg, Absolutmessend)
> drangehängt. Die Genauigkeit ist mir etwas zu ungenau mit knappen 3mm
> pro Schritt. Kann man das Softwareseitig verbessern?

Wenn du genauer regeln muss, nimm einen zweiten Regelkreis, der die 
Feineinstellung übernimmt oder logarithmische Sensorik.

Unbedingt zu beachten ist die Genauigkeit das dynamische Verhalten der 
übrigen Glieder (Schlupf, Kompressibilität, Längung, Setzung....) zu 
beachten.
vgl. Beiträge von Sabberlott W und Achim S
Ansonsten fängt der Regler evtl. an zu schwingen und das ganze wird noch 
schlimmer.

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