Moin, Hat schonmal jemand einen sogenannten Silent Kompressor als Vakuumpumpe missbraucht? Ich habe an meiner Fräse sowohl einen Vakuumtisch als auch eine Minimalmengenschmierung. Allerdings bin ich mit dem Unterdruck meiner Vakuumpumpe (abgenudeltes Thomas Aggregat) nicht mehr richtig zufrieden und mein Kompressor dürfte auch leiser sein. Es wäre also spitze, wenn man Luft (max. 25L/Min, 2bar) und Vakuum fürs Aufspannen mit einem Gerät erzeugen könnte. Ich kenne natürlich die Strahlpumpen, die mittels Druckluft Vakuum erzeugen... aber die brauchen wieder recht große Luftmengen. Nun stelle ich mir eine Lösung vor, bei der z.b. so ein Kompressor https://www.sorotec.de/shop/CNC-Zubehoer/fluester-kompressoren/ mit seiner Ansaugseite in einem kleinen Speicher einen Unterdruck für den Vakuumtisch erzeugt, dann natürlich auf einen anderen "Zugang" umgeschaltet wird und normal Druckluft erzeugt wird und nur noch das Vakuum am Tisch (bzw. Speicher) bei bedarf "aufgefrischt" wird. Steuerungstechnisch sehe ich da kein großes Problem, ich frage mich nur, ob diese Art von Kompressoren das klaglos mitmachen oder nach kurzer Zeit den Dienst quittiert... sind ja nich soooo günstig. Also, hat da jemand Erfahrung oder sonst eine Idee? Danke! Malte
Der Kompressor ist vermutlich Luftgekühlt. Der wird das krumm nehmen, wenn du die Umgebung um ihn herrum evakuierst..
Hi, das ist eine Membranpumpen, oder? Es gibt grundsätzlich schon Membranpumpen, die Über- und Unterdruck erzeugen können. Hier mal auf die schnelle der erste Link, den ich gefunden hab: https://www.swiss-composite.ch/pdf/t-KNF-035.pdf Ist ein ganz anderer Kompressor, aber auch eine Membranpumpe mit ähnlichen Daten (N 035 AN.18: 30l, 4bar, siehe Seite 7) und da sind 100mbar Vakuum angegeben. Ich gebe aber zu, dass man daraus nicht allzu viel über Deinen Kompressor lernen kann, außer vielleicht, das das der Enddruck recht groß sein wird. Grüße Flo
Fabian F. schrieb: > Der Kompressor ist vermutlich Luftgekühlt. Der wird das krumm nehmen, > wenn du die Umgebung um ihn herrum evakuierst.. Wie willst du die Luft um einen Kompressor herum evakuieren ? Zum Thema: Kommt entscheidend darauf an, was du für einen Vakuumtisch hast. Wenn du eine plane Platte auf einem größeren O-Ring liegend bearbeitest, könnte das mit einem Vorrat an Vakuum funktionierten. Dann muss aber zwingend alles 100%ig dicht sein, was es meist nicht ist. Habe hier eine "umgedrehte" Thomaspumpe mit Vorratsbehälter und einen rel. kleinen Vakuumtisch (etwas größer als DIN A4) mit vielen Bohrungen, die Pumpe muss hier permanent laufen. Ich muss hier ganz schön tricksen, damit sich überhaupt ein brauchbares Vakuum aufbaut. Pfeift es nur durch eine einzige Bohrung, ist schon das halbe Vakuum weg. Die Vakuum-Förderleistung nimmt gewaltig ab, je mehr Vakuum du benötigst. Ich befürchte, du wirst zwei von den Silent/Flüster-Kompressor brauchen. Der "Umgedrehte" wird permanent Vakuum machen, der normale wird wahrscheinlich auch permanent laufen, da Thomaspumpen nicht gerade viel fördern. Ich würde mal Sorotec anrufen (Roy verlangen) und mein Vorhaben schildern. Berichte dann mal, was sich ergeben hat.
Du kannst dir auch das Venturi Prinzip zu nutzen machen.
F. F. schrieb: > Du kannst dir auch das Venturi Prinzip zu nutzen machen. Macht Lärm und benötigt reichlich Druckluft. Ich würde über mehrstufige Seitenkanalverdichter nachdenken. Mit Membranpumpen und kleinen Kolbenpumpen gewinnt man keinen Blumentopf. Zudem sind die viel zu empfindlich und gehen bereits beim Anblick von Frässpänen kaputt.
Ja, die im Eingangspost erwähnten Vakuumerzeuger/ Strahlpumpen kenne ich natürlich, aber die brauchen deutlich mehr Volumenstrom als mein kleiner Vakuumtisch. Könnte man aber auch nehmen, um den Vakuumspeicher zu "leeren". Es handelt sich um einen relativ kleinen Rastervakuumtisch (400x200mm), bei dem die Werkstücke mit Moosgummischnur abgedichtet werden. Der Druckverlust ist sehr überschaubar, ein Seitenkanalverdichter wäre hoffnungslos überdimensioniert (und genau das gegenteil von "Silent"!) Ich werde wirklich mal mit den Händlern direkt Kontakt aufnehmen...
Malte schrieb: > Es handelt sich um einen relativ kleinen Rastervakuumtisch (400x200mm), > bei dem die Werkstücke mit Moosgummischnur abgedichtet werden. Das meinte ich mit großem O-Ring (Moosgummischnur). Damit sind m.E. die Chancen gut, auch mit einer kleinen Thomaspumpe ausreichend Vakuum zu erzeugen und selbiges in einem Kessel vorzuhalten. Problematisch wird es dann, wenn du irgendwo durch fräst oder durch bohrst. Das Vakuum ist dann so schnell weg, so schnell kannst nicht schauen. Schreiber schrieb: > Zudem sind die viel zu empfindlich und gehen bereits beim > Anblick von Frässpänen kaputt. Na ja, einen Benzinfilter in die Saugleitung und das Problem wird nie eines werden. Tatsächlich sammelt sich mit der Zeit eine Menge Gammel im Filter.
Gustav K. schrieb: > Wie willst du die Luft um einen Kompressor herum evakuieren ? Wenn du die Ansaugseite des Kompressors anschaust, wird dort auf jeden Fall ein Unterdruck erzeugt. Und wenn dieser Unterdruck da ist, dann ist keine Luft mehr zum Kühlen da. Die Frage war nicht, ob der Unterdruck erzeugt werden kann (das steht ausser Frage), sondern ob der Kompressor das lange mitmacht, ohne zu versagen. Und für diese Frage ist der Hinweis auf die fehlende Luftkühlung schon ein guter Hinweis. Wo keine strömende Luft ist (Unterdruck), da ist auch keine Luft vorhanden, um die Wärme abzuführen...
Also ich hab einen Jun-Air Leiselaufkompressor in der ölgeschmierten Ausführung, gibt es aber auch in ölfrei. Die sind nicht gerade billig und besonders nicht wenn man etwas höhere Luftleistungen braucht. Deren Aggregate gibt es auch einzeln und ich habe auch welche mit Angaben zum betrieb als Kompressor und als Vakuumpumpe gesehen, kommt halt auf das Modell an denke ich mal. Für Minimalmengenschmierung ist meiner auf jeden Fall gut, das schöne daran ist, dass er nur so laut ist wie ein Kühlschrank. Ist ja im Prinzip auch nichts anderes vom Aggregat her, nur mit einem Öl das nicht hygroskopisch ist, damit er Luft abkann. Das ist nämlich das Manko an an den Kühlschrankkompressoren bzw. deren Ölfüllung. Es gibt Verrückte die das Kältemittel einfach ablassen und den Kompressor für Druckluft oder auch zum Evakuieren bei der Longboard/Surfbrett-Herstellung benutzen um die Blasen aus dem Harz zu ziehen. Die sterben dann aber spätestens wenn das hygroskopische Öl aus der Luft genug Wasser aufgenommen hat und nicht mehr genug schmiert. Und bitte nicht nachmachen, der Umwelt zuliebe! Man kan aber fertig belüftete Aggregate günstig bei einem netten Klimatechniker bekommen, wenn man einen findet und dem einen Kasten Bier auf den Feierabend vorbei bringt. Wenn man dann noch das Öl gegen so eines von den Leiselaufkompressoren austauscht (SE-32/SJ-27), dann läuft der auch mit Luft wunderbar. Meistens stecken selbst in den gebrauchten Kompressoren noch Jahre bis Jahrzehnte im Bastelkeller-Betrieb weil er da nciht dauernd läuft...
Erwin D. schrieb: > Wenn du die Ansaugseite des Kompressors anschaust, wird dort auf jeden > Fall ein Unterdruck erzeugt. Und wenn dieser Unterdruck da ist, dann ist > keine Luft mehr zum Kühlen da. Ein Kompressor kühlt sich aber nicht nur durch die Luft die er komprimiert. Meiner jedenfalls hat auch noch einen dicken Zylinderkopf der fette Kühlrippen hat. Wenn er im Dauerbetrieb laufen soll gibt es da vom Hersteller auch eine Zwangskühlung mit Lüfter...
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