Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Siemens tut wieder was für den Fachkräftemangel


von diddi (Gast)


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Siemens tut wieder was für den Fachkräftemangel. Sie entlassen 
Fachkräfte und stellen sie dem Markt zur Verfügung. Also nix Neues seit 
etwa 20 Jahren.
https://heise.de/-3879224

von Highperformer (Gast)


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Scheint wohl, dass wir denselben Weg wie die USA gehen werden.
Ingenieure werden nicht mehr gebraucht.
Asien macht das. Ich rate jeden von einem Ingenieursstudium ab.
Der Chinese kann auch alles was der Deutsche kann, ist nur viel 
billiger.

von Ich (Gast)


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Bei Siemens in der Bahntechnik wehen heute an vielen Standorten 
pressewirksam rote Fahnen.

Nicht nur in der Kraftwerkssparte rumort es.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Highperformer schrieb:
> Scheint wohl, dass wir denselben Weg wie die USA gehen werden.
> Ingenieure werden nicht mehr gebraucht.

Mumpitz, in den USA werden richtige Ingenieure richtig gesucht, Rüstung 
und Raumfahrt realisieren sich nicht von alleine.
Wobei mn dort schon Ingenieur ist wenn man für Vollhonk in der 
assembly-line eine verständliche Arbeitsanweisung schreiben kann.
Ein Problem der "deutschen" Ingenieure ist, das sie sich zu fein dafür 
sind, irgendetwas anders zu machen als was auf ihrem Diplom aus den 
Achtzigern steht, oder anders Eigeninitiative zu entwickeln 
Anstellungshindernisse wegzuräumen. Ein Ami treibt schon mal das Geld 
für eine zweite Ausbildung auf oder packt seinen Kram in ein Mobile Home 
und zieht von der Ost- an die Westküste.

von Cyrano von Bergerac (Gast)


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>Ein Ami treibt schon mal das Geld
>für eine zweite Ausbildung auf oder packt seinen Kram in ein Mobile Home
>und zieht von der Ost- an die Westküste.
Und weil er den ganzen Tag gearbeitet hat oder sich weitergebildet hat 
oder im Umzugsstress von Ost nach West war, schläft der Ami auch Nachts 
zwischen 00:48 und 01:34 tief und fest.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Cyrano von Bergerac schrieb:
>>Ein Ami treibt schon mal das Geld
>>für eine zweite Ausbildung auf oder packt seinen Kram in ein Mobile Home
>>und zieht von der Ost- an die Westküste.
> Und weil er den ganzen Tag gearbeitet hat oder sich weitergebildet hat
> oder im Umzugsstress von Ost nach West war, schläft der Ami auch Nachts
> zwischen 00:48 und 01:34 tief und fest.

Wohingegen der Deutsche sich aus Schlaflosigkeit vor den China-Laptop 
setzt und zu später Stunde in allen Internetforen rumjammert die nicht 
read-only sind. Besser schlafen kann er dannach auch nicht, tut's aber 
trotzdem.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Highperformer schrieb:

> Der Chinese kann auch alles was der Deutsche kann, ist nur viel
> billiger.

Das war mal so.

von Elektrofan (Gast)


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> Siemens tut wieder was für den Fachkräftemangel
> Also nix Neues seit etwa 20 Jahren.

Grundprinzip des alternativlosen Fortschritts, das ist zeitlos ...

von Jack (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Ein Problem der "deutschen" Ingenieure ist, das sie sich zu fein dafür
> sind, irgendetwas anders zu machen als was auf ihrem Diplom aus den
> Achtzigern steht, oder anders Eigeninitiative zu entwickeln
> Anstellungshindernisse wegzuräumen. Ein Ami treibt schon mal das Geld
> für eine zweite Ausbildung auf oder packt seinen Kram in ein Mobile Home
> und zieht von der Ost- an die Westküste.

Mumpitz, nur typische Altersdiskriminierung. Mein Diplom ist noch von 
vor den 80ern und ich kennen niemanden meiner Generation der das macht, 
was auf seinem Diplom steht.

Beitrag #5199662 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Zocker_52 (Gast)


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> Autor: diddi (Gast)
> Datum: 06.11.2017 00:48

> Also nix Neues seit etwa 20 Jahren.

Seit etwa 35 Jahren !

> Autor: Highperformer (Gast)
> Datum: 06.11.2017 01:34

> Der Chinese kann auch alles was der Deutsche kann,

Wer glaubt wird selig. Deshalb bin ich auch seit 35 Jahren mindestens 
einmal im Jahr in China.

> Autor: Ich (Gast)
> Datum: 06.11.2017 06:52

> Nicht nur in der Kraftwerkssparte rumort es.

Als Siemens vor etwa 20 Jahren in der dritten Welt kein Schmiergeld mehr 
zahlen durfte gingen die Aufträge um 90 % zurück.

Dank an unsere alternative Regierung.

Beitrag #5199756 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Rick M. (rick-nrw)


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Zocker_52 schrieb:
> Als Siemens vor etwa 20 Jahren in der dritten Welt kein Schmiergeld mehr
> zahlen durfte gingen die Aufträge um 90 % zurück.

Durften die vorher auch nicht, da hat man nur nicht so genau 
hingeschaut.

Zocker_52 schrieb:
>> Der Chinese kann auch alles was der Deutsche kann,
>
> Wer glaubt wird selig. Deshalb bin ich auch seit 35 Jahren mindestens
> einmal im Jahr in China.

Es gibt einige Unternehmen, die haben einiges nach China ausgelagert und 
sind damit auf die Schnauze gefallen. Die holen manche Produktionen 
wieder zurück.
Gilt nicht nur für China sondern auch u.a. Rumänien.

von genervt (Gast)


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Normal bei Siemens.

Wie war das noch gleich mit der üppigen Erfolgsprämie dort?

von Qwertz (Gast)


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genervt schrieb:
> Normal bei Siemens.
>
> Wie war das noch gleich mit der üppigen Erfolgsprämie dort?

Mal verliert man, mal gewinnen die Anderen - so ist das halt im Leben. 
:-)

von genervt (Gast)


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Siemens ist eine AKTIENGESELLSCHAFT! Da muss man die Aktionäre eben 
zufrieden stellen. Da wird ein Geschäftsbereich aufgebaut, während ein 
anderer schlecht laufender zugemacht wird (Die Guten sind eh schon von 
sich aus weiter gezogen).

von STM32User (Gast)


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Jungs ihr müsst versuchen das positive zu sehen.... Wenn die Chinesen 
ihren Lebensstandard auf unsere Level angehoben haben und auch gut leben 
wollen, suchen die auch billige Arbeitskräfte im Osten ... tada dann 
sind wir die "Chinesen" die alles günstig machen. Wirtschaft ist wie 
eine Sinuswelle ..AC und so. Ma hat ma Glück, ma hat ma Pech, 
mahatmaghandi.

von Autor (Gast)


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Gleichzeitig werden in anderen Sparten tausende Mitarbeiter eingestellt. 
So what?

von abc (Gast)


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STM32User schrieb:
> Jungs ihr müsst versuchen das positive zu sehen.... Wenn die
> Chinesen
> ihren Lebensstandard auf unsere Level angehoben haben und auch gut leben
> wollen, suchen die auch billige Arbeitskräfte im Osten ... tada dann
> sind wir die "Chinesen" die alles günstig machen.

Das hat nicht nur mit dem Verkaufspreis zu tun.

von Zyniker (Gast)


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Ich schrieb:
> Bei Siemens in der Bahntechnik wehen heute an vielen Standorten
> pressewirksam rote Fahnen.
>
> Nicht nur in der Kraftwerkssparte rumort es.

Da wird Alstom sich dann gesundstoßen. Die Franzosen haben Biss, der 
Deutsche hingegen ein nasser Kartoffelsack. Bei Opel wird wohl auch 
rasiert, dann dürfte der Fachkräftemangel sinken, wenn die Umschulungen 
starten.

von Lutz H. (luhe)


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Wenn das Klimaziel erreicht werden soll, bekommen wir in Deutschland die 
1 Tage/8 Stunden Woche. Jetzt beginnen viele Firmen umzustrukturieren, 
um diese gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. :-)

von Zyniker (Gast)


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Lutz H. schrieb:
> Wenn das Klimaziel erreicht werden soll, bekommen wir in
> Deutschland die
> 1 Tage/8 Stunden Woche. Jetzt beginnen viele Firmen umzustrukturieren,
> um diese gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. :-)

Nimm den meisten Leuten das Geld, also die Arbeit, setze sie auf 
Lebensminimum einer Technologiegesellschaft, also Hartz, und spare 
Energie. Vielleicht ist das doch der Plan der Reichen, warum sie die 
Völker so finanziell in die Mangel nehmen und Steuerbetrug machen. Sie 
wollen nur die Umwelt schonen und dazu muss der Pöbel finanziell 
stranguliert werden.
We kein Geld hat, kann auch kaum CO2 aus fossilen Brennstoffen 
freisetzen.

von Josef Käser (Gast)


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Autor schrieb:
> Gleichzeitig werden in anderen Sparten tausende Mitarbeiter eingestellt.
> So what?

Aber leider nicht in Deutschland! Die Zeiten als Siemens noch als 
deutsche Firma bezeichnet werden konnte sind lange vorbei. Man muß sich 
nur die Aktionärsstruktur anschauen. Deutsche Aktionäre sind eine kleine 
Minderheit. So what?

von Cyblord -. (Gast)


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Josef Käser schrieb:
> Man muß sich
> nur die Aktionärsstruktur anschauen. Deutsche Aktionäre sind eine kleine
> Minderheit. So what?

Das ist aber kein Problem des Unternehmens sondern der Deutschen, wenn 
sie sich keine Unternehmensbeteiligung zulegen wollen um am Erfolg 
teilzuhaben.

von Gästchen (Gast)


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STM32User schrieb:
> Wenn die Chinesen
> ihren Lebensstandard auf unsere Level angehoben haben und auch gut leben
> wollen, suchen die auch billige Arbeitskräfte im Osten ... tada dann
> sind wir die "Chinesen" die alles günstig machen.

Genau so ist es. Je schneller unsere "Freude" sich auf China stürzen, 
desto schneller wachsen die Gehälter dort und die Sache ist erledigt. 
Deshalb sagt man ja auch dass Gier und Dummheit immer gern 
zusammengehen: und es gibt kaum was dümmeres als den Ast zu sägen auf 
dem man sitzt, scheint aber zum Konzept des Kapitalismus zu gehören. :)
Damals haben sie noch (vor allem Zeitarbeitsfirmen) damit gedroht dass 
die Grenze zu Polen geöffnet wird. Und was passiert? Nichts. Ein Exodus 
ist ausgeblieben. Diese ganze Gängelung gegen Arbeitnehmer erinnert 
immer mehr an das dritte Reich.

Highperformer schrieb:
> Der Chinese kann auch alles was der Deutsche kann, ist nur viel
> billiger.
Ich glaube da bist du nicht ganz auf dem Laufenden.
1.Chinese kann nicht alles was der Deutsche kann, merkt man oft an 
Qualität der Produkte.
2.Chinese ist nicht mehr viel billiger. Schon lange nicht. Informeire 
dich.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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> Highperformer schrieb:
>> Der Chinese kann auch alles was der Deutsche kann, ist nur viel
>> billiger.
> Ich glaube da bist du nicht ganz auf dem Laufenden.
> 1.Chinese kann nicht alles was der Deutsche kann, merkt man oft an
> Qualität der Produkte.

Naja, vielleicht kann er ja, will aber nicht, weil er seinen Kram über 
den Preis verkauft nicht über das tolle Engineering. Den Deutschen wirft 
man seit Wernher von Braum "overengineering" vor. Ein Vorwurf der 
eigentlich ein Lob ist und mit dem mensch daher auch gut leben kann.

Aber bezüglich Siemens ist es nun mal so das das zeitalter der 
Dampfturbine lange über den Zenit ist. Vielleicht würde ohne das 
Russland Embargo das Geschäft mit den Dinosaurieren der Stromerzeugung 
noch laufen, aber Wachstumsmarkt ist das schon lange nicht mehr. Früher 
oder später muss man da umschulen.

von Hp M. (nachtmix)


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STM32User schrieb:
> Wirtschaft ist wie
> eine Sinuswelle ..AC und so.

Dereinst nannte man das Schweinezyklus: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Schweinezyklus



Highperformer schrieb:
> Der Chinese kann auch alles was der Deutsche kann, ist nur viel
> billiger.

Auch Geld drucken?

von Volker S. (sjv)


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diddi schrieb:
> Siemens tut wieder was für den Fachkräftemangel. Sie entlassen
> Fachkräfte und stellen sie dem Markt zur Verfügung. Also nix Neues seit
> etwa 20 Jahren.

Du meintest sicherlich gegen den Fachkräftemangel!

Josef Käser schrieb:
> Aber leider nicht in Deutschland! Die Zeiten als Siemens noch als
> deutsche Firma bezeichnet werden konnte sind lange vorbei. Man muß sich
> nur die Aktionärsstruktur anschauen. Deutsche Aktionäre sind eine kleine
> Minderheit. So what?

Gibt es keine verbilligten Aktien für die MA mehr?
Früher hatte der Großteil der MA Siemens Aktien.

von abc (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Aber bezüglich Siemens ist es nun mal so das das zeitalter der
> Dampfturbine lange über den Zenit ist.

Wie kommst Du darauf? Energie wird doch dringend benötigt.

von Zocker_52 (Gast)


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> Re: Siemens tut wieder was für den Fachkräftemangel

Was hat Siemens mit Fachkräften am Hut ?

Ist doch eine Bank mit angeschlossener Elektroabteilung.

von Volker S. (sjv)


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Zocker_52 schrieb:
> Ist doch eine Bank mit angeschlossener Elektroabteilung.

Das war zu Zeiten als Siemens noch Hoflieferant von Post und Bahn war.
Davon ist aber nicht mehr viel übrig.

Beitrag #5200866 wurde von einem Moderator gelöscht.
von EGS T. (egs_ti)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Rüstung
> und Raumfahrt realisieren sich nicht von alleine.

Gibt ja auch kaum was sinnvolleres womit man seine Zeit verbringen 
könnte.

von Cyblord -. (cyblord)


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EGS T. schrieb:
> Berufsrevolutionär schrieb:
>> Rüstung
>> und Raumfahrt realisieren sich nicht von alleine.
>
> Gibt ja auch kaum was sinnvolleres womit man seine Zeit verbringen
> könnte.

Korrekt. Denn "Krieg ist die Mutter aller Dinge".

von Timo (Gast)


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> Ein Problem der "deutschen" Ingenieure ist, das sie sich zu fein dafür
> sind, irgendetwas anders zu machen als was auf ihrem Diplom aus den
> Achtzigern steht, oder anders Eigeninitiative zu entwickeln
> Anstellungshindernisse wegzuräumen.

Was ein Unsinn. Wenn der Studienschwerpunkt und die Berufserfahrung 
nicht ganz genau zur Stelle passt, bekommt man die Stelle nicht.

von Stellenmangel (Gast)


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Timo schrieb:
> Was ein Unsinn. Wenn der Studienschwerpunkt und die Berufserfahrung
> nicht ganz genau zur Stelle passt, bekommt man die Stelle nicht.

Grund, weil man es sich erlauben kann. In Deutschland ansässige 
Arbeitgeber sind in einer luxuriösen Lage, aus dem vollem im 
Bewerberpool schöpfen zu können, auch im Hochbildungsbereich.
Im Mittel- und Unterbildungsbereich noch schlimmer, hätte man den ML 
nicht, würde sich durch Nachfrage und Angbot der Stundenlohn bei unter 5 
Euro brutto einfinden.

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Josef Käser schrieb:
>> Man muß sich
>> nur die Aktionärsstruktur anschauen. Deutsche Aktionäre sind eine kleine
>> Minderheit. So what?
>
> Das ist aber kein Problem des Unternehmens sondern der Deutschen, wenn
> sie sich keine Unternehmensbeteiligung zulegen wollen um am Erfolg
> teilzuhaben.

Erstens spielen Kleinanleger, selbst wenn es viele sind, in dieser 
Dimension überhaupt keine Rolle, und zweitens sind ja fast alle 
Siemens-Mitarbeiter bereits Aktionäre, da:

Volker S. schrieb:
> Gibt es keine verbilligten Aktien für die MA mehr?
> Früher hatte der Großteil der MA Siemens Aktien.

Klar gibt es die noch. Über das Basis-Aktien-Programm BAP bekommt man 
sein jährlich einmaliges Eigeninvestment (gedeckelt) um 100% 
aufgestockt, und über den Monatlichen Investment Plan MIP bekommt man 
zeitlich gestaffelt Bonusaktien über den Share Matching Plan SMP. Das 
lohnt sich auf jeden Fall.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Timo schrieb:
>> Ein Problem der "deutschen" Ingenieure ist, das sie sich zu fein dafür
>> sind, irgendetwas anders zu machen als was auf ihrem Diplom aus den
>> Achtzigern steht, oder anders Eigeninitiative zu entwickeln
>> Anstellungshindernisse wegzuräumen.
>
> Was ein Unsinn. Wenn der Studienschwerpunkt und die Berufserfahrung
> nicht ganz genau zur Stelle passt, bekommt man die Stelle nicht.

Du vergisst u.a. die Quereinsteiger die Physik etc. studiert haben und 
jetzt als Informatiker/Programmierer tätig sind. Oder die 
Fernmeldetechniker in der IT. Oder, oder, oder. Die "Begründung" das die 
Einstellung wegen "falscher" Studienrichtung nicht erfolgte, ist oft 
nicht mehr als eine Schutzbehauptung um die wirklisch kritischen 
Defizite des Bewerbers/Kanditaten nicht ansprechen zu müßen.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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abc schrieb:
> Berufsrevolutionär schrieb:
>> Aber bezüglich Siemens ist es nun mal so das das zeitalter der
>> Dampfturbine lange über den Zenit ist.
>
> Wie kommst Du darauf? Energie wird doch dringend benötigt.

Turbinen wie diese die Siemens jetzt nicht mehr herstellen wird, werden 
bei der Grosstechnischen Stromerzeugung aus fossilen oder nuklearen 
Brennstoffe benötigt. Energieerzeuger die ihre Kapazitäten ausbauen 
setzen auf andere und kleinere Maschinen 
(Windkraftturbinen,Solarzellen).

"Kugel sagte: "Wenn ein Geschäft langfristig nicht mehr da ist, können 
wir nicht einfach an der Vergangenheit festhalten und weitermachen wie 
bisher." Die Energiebranche sei weltweit im Umbruch: "Der Markt für 
große Gasturbinen ist um 40 Prozent, für Dampfturbinen um 70 Prozent 
geschrumpft." Das sei keine Konjunkturdelle, "sondern eine vor Jahren 
schon einsetzende, strukturelle und dauerhafte Veränderung".

aus 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Stellenabbau-bei-Siemens-Massive-Veraenderungen-werden-Mitte-November-konkret-3879224.html

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> "Kugel sagte: "Wenn ein Geschäft langfristig nicht mehr da ist, können
> wir nicht einfach an der Vergangenheit festhalten und weitermachen wie
> bisher." Die Energiebranche sei weltweit im Umbruch: "Der Markt für
> große Gasturbinen ist um 40 Prozent, für Dampfturbinen um 70 Prozent
> geschrumpft." Das sei keine Konjunkturdelle, "sondern eine vor Jahren
> schon einsetzende, strukturelle und dauerhafte Veränderung".
>
> aus
> 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Stellenabbau-bei-Siemens-Massive-Veraenderungen-werden-Mitte-November-konkret-3879224.html


Ok, "vor Jahren einsetzende Veränderung". Daraus ergibt sich die Frage, 
warum die Führung dann nicht schon vor Jahren mit entsprechenden, 
langfristigen Umstrukturierungen der betroffenen Betriebe begonnen hat, 
statt auf den großen Knall zu warten. Wofür bekommen die Nieten in 
Nadelstreifen nochmal ihr Gehalt?

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Hannes J. schrieb:

> Ok, "vor Jahren einsetzende Veränderung". Daraus ergibt sich die Frage,
> warum die Führung dann nicht schon vor Jahren mit entsprechenden,
> langfristigen Umstrukturierungen der betroffenen Betriebe begonnen hat,
> statt auf den großen Knall zu warten. Wofür bekommen die Nieten in
> Nadelstreifen nochmal ihr Gehalt?

Es geht hier auch um die Ostdeutsche Wirtschaft und deren 
Umstrukturierung nach Jahrzehtnten der technologischen (und mentalen) 
Stagnation. Daran müßen auch Götter scheitern, wenn es nicht ohne 
"Knall" über die Bühne gehen soll.

von Name name (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Die "Begründung" das die Einstellung wegen "falscher" Studienrichtung
> nicht erfolgte, ist oft nicht mehr als eine Schutzbehauptung um die
> wirklisch kritischen Defizite des Bewerbers/Kanditaten nicht ansprechen
> zu müßen.

Blödsinn. Die Absagen erfolgen in den meisten Fällen wegen überzogenen 
Forderungen der Industrie. Schließlich gibt es genug Bewerber.
Einen Bewerber mit einer solchen Rechtschreibschwäche wie bei dir, würde 
ich allerdings auch nicht für einen qualifizierten Job einstellen 
wollen, wenn noch viele andere mit ähnlicher Qualifikation zur Auswahl 
stünden, was in der Regel immer gegeben ist. Besonders bei Ingenieuren 
herrscht ja eine richtige Bewerberschwemme.

von IMMENS (Gast)


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Hallo Ihr Lieben!
Tja, IMMENS ist ein mehrschneidiges Schwert, da wird man schon mal "aus 
Versehen" geköpft ... Juristisch wasserdicht, trotzdem Sch...
Infineon, Qimonda, EPCOS, IMMENS-Fujitsu, Handys aus Kamp-Lintfort, 
Medizintechnik usw. usf. Viel, viel Tränen für die Dividende. Die 
Manager schreiben ihre "Lösungen" aus anderen, zur Not auch 
konkurrierenden, Unternehmen ab und dann ist der Salat genauso wie dort. 
Als ich da noch zur Familie gehörte (ja, den Begriff gabs mal) dachte 
ich, bis zur Rente da ordentlich arbeiten zu können und 
selbsterständlich auch zu wollen. Es war der heilige Gral der Industrie.
Dann bekamen ältere Mitarbeiter den "goldenen Handschlag", später wars 
dann Katzengold, man las Macciavelli, Abteilungen (die sich auskannten) 
wurden geschlossen und die Projektarbeit "erfunden". Schulungszentren 
(wie Nürnberg) dichtgemacht, die Kantinenbewirtschaftung und die 
Personaler outgesourcet, die Betriebsfeuerwehren dichtgemacht, die 
Pförtner entlassen, die technischen Zeichner auch, kurzum wie in der 
Familie - nur noch patchwork. Ein Kommen und Gehen von Mitarbeitern und 
Unternehmensteilen. Kein zu Hause mehr für nix und niemanden. Ein 
Ausflug an die New Yorker Börse war auch noch drin. Und weh dem, der da 
nicht "mitzog". Ein skeptisches Augenbrauen Hochziehen reichte manchmal 
schon. Und Ossis eigentlich ohne Chance. Konnte man leicht wieder 
loswerden - zu sozial(istisch?) eingestellt. Mehr als 85 Jahre gibts den 
Laden, heiß begehrt bei Absolventen. Kaum zu glauben. Und bei allen 
technischen Innovationen hintendran. Nicht schlimm, kann man 
dichtmachen.
Verluste begrenzen, Gewinne mitnehmen. Tja, der Lack ist ab bei mir und 
IMMENS. Gehabt Euch wohl. Es wird nicht besser, jammerschade.

von Leroy M. (mayl)


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Tja, so sieht's nicht nur bei Siemens aus.

Glücklicherweise hat man sich in meinem Unternehmen dazu entschlossen, 
das Prinzip der internen Kunden und Anbieter einzuführen.
Natürlich nicht nur grob in den beiden Domänen Mechanik und Elektik, 
sondern schön fein ganuliert hinunter bis un die Fachbereiche.
Natürlich aber nicht nur entlang der disziplinarischen Ebenen, sondern 
auf zwischen einzelnen Projekten.

Der Arbeitnehmer ist also gezwungen auf 2 Feiern gleichzeitig zu tanzen.

Im Fall des Outsourcing nach China war das allerdings ein Segen.

Denn da haben sich einige Abteilungen/Anbieter geweigert ein Angebot 
abzugeben und keinen bzw. nur minimalen Support für die Chinesen 
gegeben. Dementsprechend schlecht waren deren Ergebnisse und China ist 
für internationale Projekte eigentlich raus.

Die Weigerung geschah allerdings aus gutem Grund, denn die 
Konzernführung hatte die Überzeugung, die Verantwortung kann der 
Deutsche tragen,Support sei überflüssig. Dementsprechend wurden schlicht 
keine Stunden bereitgestellt, der deutsche AN konnte die chinesische 
Arbeit also weder sinnvoll führen noch kontrollieren, wurde aber 
gleichzeitig von Fragen und Entscheidungsbitten der Chinesen überflutet.


Wir sind in unserem Bereich inzwischen so aufgestellt, dass die 
Gesamtkosten für das Konstruieren in Deutschland geringer sind als im 
China.


Plan B der Geschäftsführung ist jetzt das Outsourcen nach Indien, für 
und eine größere Gefahr.
Die Inder sind nicht nur billiger, sondern auch besser ausgebildet und 
selbstständiger als die Chinesen.

von Ordner (Gast)


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Leroy M. schrieb:
> Die Inder sind nicht nur billiger, sondern auch besser ausgebildet und
> selbstständiger als die Chinesen.

Die bessere Ausbildung der Inder beschränkt sich meist auf englische 
Sprachkenntnisse  und Selbstständig werden viele Angestellten nur dann 
wenn es um den eigenen persönlichen Nutzen geht.

Falls ein Lohnkostenvorteil bestehen sollte, wird dieser 1,2,3 von der 
indischen Korruption aufgefressen oder versickert in der maroden 
Infrastruktur.


Das der Inder dem Chinesen ist Sachen Auslagerung aus Deutschland den 
Rang abläuft steht in den nächsten Jahrten nicht an, "Bollywood" bleibt 
der einzige Export-"schlager" des Subkontinents.

PS:
Apropo marode, grad haben es die Inder geschafft durch eine 
Bargeldreform die Wirtschaft abzuwürgen und die Steuereform bleibt ein 
einziges Trauerspiel:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/agenda/indiens-bargeldreform-verpufft-15282636.html
https://www.heise.de/tp/features/Indien-Modis-zweiter-grosser-Crash-3875209.html

von Dieter (Gast)


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Leroy M. schrieb:
> Die Inder sind nicht nur billiger, sondern auch besser ausgebildet und
> selbstständiger als die Chinesen.

Glaubst ja selber nicht. Besser ausgebildet. Haha.

von Zocker_52 (Gast)


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> Leroy M. schrieb:
> Die Inder sind nicht nur billiger, sondern auch besser ausgebildet und
> selbstständiger als die Chinesen.

Hast du was geraucht ?

von Dangerseeker3000 (Gast)


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Zyniker schrieb:
> We kein Geld hat, kann auch kaum CO2 aus fossilen Brennstoffen
> freisetzen.

Falsch. Wer nicht viel Geld hat, verbrennt alles, was nicht niet- und 
nagelfest ist, um die Bude warm zu kriegen.
Grade wieder in Polen auf dem Lande erlebt.
Die Schornsteine qualmen in allen Farben und in allen Duftrichtungen...

von StefG (Gast)


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S uper
I m
E rsten
M oment
E rst
N achher
S cheisse

;-)

von Qwertz (Gast)


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Ständige Umstrukturierungen gehören einfach zu einem Konzern dazu, sonst 
würde etwas fehlen.

von Cyblord -. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Ständige Umstrukturierungen gehören einfach zu einem Konzern dazu, sonst
> würde etwas fehlen.

Warten wir mal unsere IPO ab ;) Euer BL-CEO zufrieden?

von Positivnamensliste (Gast)


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Die Wirkung der freien Marktkräfte...

von Namen sind Schall und Rauch (Gast)


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Die großen Themen unserer Zeit kann man nur im globalen Wettbewerb wie 
auch in der globalen Kooperation anpacken.
Niemand kann die Zukunft vorhersehen - wenn der Markt für bestimmte 
Produkte nicht mehr existiert, dann ist das so. Festklammern und 
Aussitzen vergrößert Probleme.
In der freien Marktwirtschaft sind eine gesunde Portion Flexibilität und 
Anpassungswille auf Seiten der Arbeitnehmer seit Jahren Realität. Wenn 
der Mittelständler X aus der Stadt Y sein Produktionsprogramm um die 
Poor Dogs erleichtert, um den Fortbestand des Gesamtunternehmens zu 
sichern, sagt sicher niemand etwas.

Einer der Gründe für den Aufschrei, der jedes Mal durch's Land geht, 
wenn sich bei S etwas ändert liegt nicht zuletzt in der Nostalgie 
begründet - der überholten Vorstellung vom Unternehmen als Schutzmantel, 
der Geborgenheit und Identität stiftet.

Letztlich leben viele der verlorenen Kinder unter anderem Namen bis 
heute weiter - nicht wenige stehen in voller Blüte. Da ist sicherlich 
auch die eine oder andere Sparte dabei, die als Zugpferd der digitalen 
Transformation dienen könnte. Aber das konnte man zur Zeit als 
Vollsortimenter nicht ahnen. Für die neuen Märkte im sich selbst 
überlassenen Plattformkapitalismus gilt leider immer häufiger "the 
winner takes it all". Es zählt nicht das Engagement in einem Markt - es 
zählt in zu beherrschen. Das lässt sich nur als fokussierte, 
schlagkräftige und spezialisierte Einheit erreichen. Denn es ist wie 
immer: Man kann nicht in allen Fächern eine 1.0 mitnehmen.

von Energiesklave (Gast)


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Dangerseeker3000 schrieb:
> Zyniker schrieb:
> We kein Geld hat, kann auch kaum CO2 aus fossilen Brennstoffen
> freisetzen.
>
> Falsch. Wer nicht viel Geld hat, verbrennt alles, was nicht niet- und
> nagelfest ist, um die Bude warm zu kriegen.
> Grade wieder in Polen auf dem Lande erlebt.
> Die Schornsteine qualmen in allen Farben und in allen Duftrichtungen...

Naja, wer viel Geld hat,  kann sich schwere und schnelle Autos leisten, 
hat große Wohnfläche, kann hochwertiges Fleisch in Massen konsumieren, 
viel Elektronik. Reiche sind im Vergleich zur Unterschicht richtige 
Umweltschweine, ihr Energie- und Ressourcenverbrauch zig mal höher, auch 
wenn der Schornstein sauberer brennt.

von genervt (Gast)


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Namen sind Schall und Rauch schrieb:
> globalen Wettbewerb

Namen sind Schall und Rauch schrieb:
> Poor Dogs

Namen sind Schall und Rauch schrieb:
> digitalen Transformation

Namen sind Schall und Rauch schrieb:
> the winner takes it all

Bullshitbingo!

von Ordner (Gast)


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Energiesklave schrieb:
> Naja, wer viel Geld hat,  kann sich schwere und schnelle Autos leisten,
> hat große Wohnfläche, kann hochwertiges Fleisch in Massen konsumieren,
> viel Elektronik. Reiche sind im Vergleich zur Unterschicht richtige
> Umweltschweine, ihr Energie- und Ressourcenverbrauch zig mal höher, auch
> wenn der Schornstein sauberer brennt.

Das stimmt, aber nur zum Teil:

1) Ich fahre einen Hybrid. Der war um einiges teuerer, spart aber bis zu 
2l im Stadverkehr und kann dort überwiegend mit Elektro fahren. Zudem 
ist er leiser. Durchschnittlich habe Ich etwa 200l weniger Benzin im 
Jahr über alles gerechnet!

2) Ich kaufe umweltfreundlich und tieffreundlich erzeugtes Fleisch, das 
teuerer ist.

3) Ich kaufe keine chinesischen Billigartikel, die umweltfeindlich 
produziert wurden

4) Ich kaufe keine Billigkleidung, für die Kinder in Bangladesh ihre 
Gesundheit hinhalten müssen

von genervt (Gast)


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Ordner schrieb:

Ablasshandel?

von Ordner (Gast)


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5) Ich wechsle gerade mal alle 4-5 Jahre das Smartphone, statt mit dem 
neuesten Trend zu gehen und für Elektronikmüll zu sorgen

6) Ich kaufe die teuren und besseren Bioreiniger, statt Billigdreck in 
die Toilette zu schütten

7) Ich benutze meine Elektrogeräte wie Fernseher bis zum Ende, schalte 
sie per Schalter aus, statt per Standby

8) Was kaputt geht, lasse Ich auch mal teuer reparieren, statt billiges 
nachzukaufen

9) Ich verwende teure Energiesparlampen, die lange halten, auch wenn die 
Baumarktlampen billiger sind

von Ordner (Gast)


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genervt schrieb:
> Ablasshandel?

Überzeugung

10) Ich benutze das Auto auch nur, wenn Ich muss. Habe noch 2 Fahrräder 
mit denen man wunderbar einkaufen kann. Zwei Füsse habe Ich auch noch.

11) Ich fahre in den Urlaub und mache nicht im Billighotel sondern dort 
wo nachhaltig bewirtschaftet wird.

12) Ich fliege nicht mit dem Flugzeug, wenn es auch per Bahn geht.

13) Ich nutze ÖPNV, um in die Stadt reinzukommen, auch wenn das Auto 
billiger wäre.

von genervt (Gast)


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Ordner schrieb:
> genervt schrieb:
>> Ablasshandel?
>
> Überzeugung

Ideologie als Ersatzreligion.

von Lecker Linsen (Gast)


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Ordner schrieb:
> Durchschnittlich habe Ich etwa 200l weniger Benzin im Jahr über alles
> gerechnet!

Das sind drei Tankfüllungen. Aber gespart ist gespart. Kehrwoche nicht 
vergessen!

von Qwertz (Gast)


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Lecker Linsen schrieb:
> Kehrwoche nicht vergessen!

Oh nö, die hasse ich ja wie die Pest! Kann man die nicht mal generell 
verbieten?

von genervt (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Lecker Linsen schrieb:
>> Kehrwoche nicht vergessen!
>
> Oh nö, die hasse ich ja wie die Pest! Kann man die nicht mal generell
> verbieten?

Ich dachte du bist in Bayern?

von Lecker Linsen (Gast)


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https://youtu.be/EZklpTqWh34

Kaeser zeichnet ein bitteres Bild der Zukunft. Aber den Abbau der 
Mittelschicht darf man dieser Tag wieder einmal miterleben.

Glückwunsch an alle Software Engineers. Das praktische an Software ist, 
dass man sie beliebig komplex gestalten kann - für die meisten Manager 
eine Blackbox, für deren Beherrschung die Modelle der klassischen BWL 
nicht mehr ausreichen. Macht durch Information ist in dem Fall stärker 
als Macht durch Struktur.
Daher auch dieser mitschwingende Respekt vor Software-Ingenieuren. Schon 
vor Jahren konnte man sich gerade an denen die Finger verbrennen.

von Qwertz (Gast)


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genervt schrieb:
> Qwertz schrieb:
> Lecker Linsen schrieb:
> Kehrwoche nicht vergessen!
>
> Oh nö, die hasse ich ja wie die Pest! Kann man die nicht mal generell
> verbieten?
>
> Ich dachte du bist in Bayern?

Ja, stimmt. Aber die haben hier von den Schwaben gelernt, auch wenn sie 
es nicht so nennen...

von Jo S. (Gast)


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Dangerseeker3000 schrieb:
> Grade wieder in Polen auf dem Lande erlebt.
> Die Schornsteine qualmen in allen Farben und in allen Duftrichtungen...

Na, das wär´ doch mal was für unsere GrünInnen (m/w).   :)

von Tester (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Na, das wär´ doch mal was für unsere GrünInnen (m/w).   :)

Oh das gibt eine Abmahnung.

GrünInnenWasauchimmer (m/w/inter/queer)

von Insider (Gast)


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Namen sind Schall und Rauch schrieb:
> Für die neuen Märkte im sich selbst
> überlassenen Plattformkapitalismus gilt leider immer häufiger "the
> winner takes it all".

Plattformen haben sie:
- MindSphere (SPS goes Cloud, Weiterführung von TIA)
- Circuit (von EX-ICN)

Die Benamsung ist auch interessant. Vor ein paar Jahren noch hätte man 
das noch SINEBS genannt (Siemens Netzwerk Betriebssystem). ;)

von Shift (Gast)


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School schrieb:
> - MindSphere (SPS goes Cloud, Weiterführung von TIA)

Die Marketingrakete die dafür gerade gezündet wird, ist durchaus 
beeindruckend. Respekt respekt. :)

von Gespannter Organisationsrebell (Gast)


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Knapp zwei Wochen später muss man resümieren, dass sich die Lage extrem 
zugespitzt hat. Es kommt zum öffentlichen Schlagabtausch zwischen 
Topmanagern und glühenden Sozialdemokraten.
Doch wird sich der Wandel der Industrie so noch aufhalten lassen?

Die Energietechnik ist kein Innovationsgenerator und die "Losgröße 1" 
mit einer Fehlerrate von 0.000001% als Kenngröße der Industrie 4.0 gab 
es bereits in der EWSD-Fertigung 1990.

von Bald freie Fahrt (Gast)


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Innovationsgenerator, my ass. Kein Sektor oder Branche ist mehr weltweit 
nennenswert Innovationsgenerator, so dass sich hier Arbeitsplatzaufbau 
und da Abbau erklären könnte. Unser DL-Sektor wäre dann ja nach der 
Regel der Innovator schlechthin. Nein, dass Siemens jetzt rasiert, liegt 
an politischen Weichenstellungen, die seit 2000 in der BRD eingeläutet 
wurden. Nachdem die Konzerne fertig mit Rasieren sind, kommen die KMUs, 
dann werden wir ein Land der Haareschneider und Friteusenbediener.

von IchGlaubeEsNIcht (Gast)


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>Nachdem die Konzerne fertig mit Rasieren sind, kommen die KMUs,
>dann werden wir ein Land der Haareschneider und Friteusenbediener.

Und ich dachte immer, wir wären von den Lobbyisten der Großindustrie 
unterwandert.

von Siemensianer im Geiste (Gast)


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Siemens ist einer der letzten Überlebenden der großen europäischen 
Elektromischkonzerne. Wie viele Marken sind in den letzten zwanzig 
Jahren von der Bildfläche verschwunden, bevor am Ende noch die 
Markenrechte von chinesischen Konzernen aufgekauft wurden?

http://www.manager-magazin.de/static/pdf/Kaeser_an_Schulz.pdf

Auf Seite 3 seines offenen Briefes an Schulz stellt Kaeser in aller 
Nüchternheit klar, wem die Zukunft gehört.
Ob diejenigen, die zuletzt lachen jedoch die Zukunft unter den 
Bedingungen einer sozialen Marktwirtschaft 2.0 nach den hierzulande 
gängigen Vorstellungen gestalten, sei dahin gestellt.

https://www.youtube.com/watch?v=H0aZWWZnXDA

Am Ende ist es nicht nur ein Kampf um die Industrie. Es ist ein Kampf um 
die soziale Marktwirtschaft 1.0

von Bald freie Fahrt (Gast)


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Wenn wir die sozialen Standards halten wollen, müssen wir uns zuerst vom 
EU-Öko-Terror und dessen Regularienwut absagen.

von Bb O. (bbox)


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Der deutsche Ingenieur ist bald nichts mehr wert. Er kann auch nichts 
mehr.
Die Betriebe versuchen ja mit dualen Studiengängen dem gegen zu wirken. 
Aber gegen China haben wir keine Chance mehr. Ist preiswerter und die 
Qualität stimmt inzwischen. Auch ich rate davon ab!

von Henry G. (gtem-zelle)


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Bb O. schrieb:
> Der deutsche Ingenieur ist bald nichts mehr wert. Er kann auch nichts
> mehr.
> Die Betriebe versuchen ja mit dualen Studiengängen dem gegen zu wirken.

Das ist Quatsch, die wollen nur die Einarbeitungskosten und Gehälter 
senken. Können tun die deutschen Ingenieure immer mehr, man will sie nur 
nicht mehr bezahlen. Da selbst die, wenn sie auch nur Miete und Essen 
stemmen, immer noch zu teuer sind.

> Aber gegen China haben wir keine Chance mehr. Ist preiswerter und die
> Qualität stimmt inzwischen.

So sieht es aus.

: Bearbeitet durch User
von Kaffeevollautomat (Gast)


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Bb O. schrieb:
> Aber gegen China haben wir keine Chance mehr. Ist preiswerter und die
> Qualität stimmt inzwischen. Auch ich rate davon ab!

Und warum sind die so viel preiswerter? Was machen die anders? Können 
wir doch dann genauso machen. Oder nicht?

von Cyblord -. (cyblord)


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Kaffeevollautomat schrieb:
> Bb O. schrieb:
>> Aber gegen China haben wir keine Chance mehr. Ist preiswerter und die
>> Qualität stimmt inzwischen. Auch ich rate davon ab!
>
> Und warum sind die so viel preiswerter? Was machen die anders? Können
> wir doch dann genauso machen. Oder nicht?

Och nee lass mal.

von Henry G. (gtem-zelle)


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Kaffeevollautomat schrieb:
> Bb O. schrieb:
>> Aber gegen China haben wir keine Chance mehr. Ist preiswerter und die
>> Qualität stimmt inzwischen. Auch ich rate davon ab!
>
> Und warum sind die so viel preiswerter? Was machen die anders? Können
> wir doch dann genauso machen. Oder nicht?

Und wie stellst du dir das vor? Wohnen dann Ingenieure in 4-Bettzimmer 
und Ernähren sich von Reis und Sojabohnen?

von Kaffeevollautomat (Gast)


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Das ist der Punkt. Wenn man von den Vorteilen chinesischer Qualität und 
Kosten schwärmt (will auch niemand in Abrede stellen), so muss man auch 
die Kehrseite der Medaille betrachten.

von Daniel (Gast)


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Vielleicht gibt's dann noch nen 2. großen Touristikkonzern der die Leute 
nach China karrt. Nach dem Vorbild der Preussag (ehemals Mischkonzern, 
heute auch als TUI bekannt)

von Halskes MEGA Chip (Gast)


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https://www.welt.de/wirtschaft/article171149848/Deutschland-geht-es-zu-gut-um-die-Probleme-zu-erkennen.html

Der Aufsichtsrat meint, dass gute Leute einen großen Bogen um Konzerne 
wie Siemens machen.
Aber hey, ist Siemens nicht auch ein mega hippes Startup? Da war doch 
was!

https://youtu.be/XvwC-uWmtHc

Spaß beiseite. Siemens wird es immer geben. Bei aller Digitalisierung 
(es geht in den Vorständen ja um nichts anderes mehr - selbst 
Reifenhersteller sehen sich schon als das Apple der Zukunft) darf man 
nicht vergessen, dass es auch noch eine reale Welt gibt.

von Oh Jei (Gast)


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> Der Chinese kann auch alles was der Deutsche kann...

Deutsch sprechen und verstehen??

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Jo S. schrieb:
> Na, das wär´ doch mal was für unsere GrünInnen (m/w).   :)

Was da qualmt ist nachwachsender Rohstoff!
Also "guter" Qualm!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Henry G. schrieb:
> Und wie stellst du dir das vor? Wohnen dann Ingenieure in 4-Bettzimmer
> und Ernähren sich von Reis und Sojabohnen?

Ach, für die Handwerker ist das doch schon Realität!

Und ernähren?
Currywurscht (vegan) und Pommes (vom öko-Agraökonomen) sind dort gang 
und gäbe!

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Kaffeevollautomat schrieb:
> Und warum sind die so viel preiswerter?
Weil bei denen noch die Lohnkosten niedrig sind.
Was machen die anders?
Staatswirtschaft (aka DDR) in moderner Form. Ausbeuten der 
Human-Resourcen damit Devisen ins Land kommen.
> Können
> wir doch dann genauso machen.
Machen wir  schon im Kleinen. Billig  AN aus Osteuropa sorgen dafür das 
die Bio-Tante Ihren niederbay. öko-Kopfsalat für lau frisch vom Acker 
bekommt!
Oder nicht?
Eher doch!

von Cyblord -. (Gast)


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Halskes MEGA Chip schrieb:
> Der Aufsichtsrat meint, dass gute Leute einen großen Bogen um Konzerne
> wie Siemens machen.
> Aber hey, ist Siemens nicht auch ein mega hippes Startup? Da war doch
> was!

Also ich lese dort nur, dass junge Leute nicht unbedingt zu einem 
Konzern wollen, von gut ist da keine Rede.
Bin ich mit 30 eigentlich noch jung? Oder zähle ich schon zu alt?

von Tante Frieda (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Also ich lese dort nur, dass junge Leute nicht unbedingt zu einem
> Konzern wollen, von gut ist da keine Rede.

Eventuell gilt:
jung = gut
?
Generationenkonflikt

von ChinaPaysNoMonkeys (Gast)


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Kaffeevollautomat schrieb:
> preiswerter

Cha-woma M. schrieb:
> Kaffeevollautomat schrieb:
>> Und warum sind die so viel preiswerter?
> Weil bei denen noch die Lohnkosten niedrig sind.
> Was machen die anders?
> Staatswirtschaft (aka DDR) in moderner Form. Ausbeuten der
> Human-Resourcen damit Devisen ins Land kommen.
>> Können
>> wir doch dann genauso machen.
> Machen wir  schon im Kleinen. Billig  AN aus Osteuropa sorgen dafür das
> die Bio-Tante Ihren niederbay. öko-Kopfsalat für lau frisch vom Acker
> bekommt!
> Oder nicht?
> Eher doch!

Die sind nicht mehr wirklich (deutlich) preiswerter. Ein 
durchschnittlicher Chinesischer Ingenieur (der was kann) kriegt 
mittlerweile auch zwischen 250.000 CNY bis 400.000 CNY, was mit dem 
aktuellen Umrechnungskurs 31000€ bis 50000€ sind. Die richtig Guten 
bekommen 45k CNY monatlich, was etwa 5250€ entspricht.
So weit weg von den Ingenieurverdiensten in Deutschland ist das nicht. 
Außerdem ist China von den Lebenshaltungskosten günstiger als 
Deutschland (Steuern und Abgaben).

Und für vielleicht 5000€ bis 10000€ Preisunterschied zu Deutschen 
Ingenieuren die Produktion nach China auslagern? Wo die KP-Leute als 
quasi-Betriebsrat mitbestimmen? Wo kein allgemeingültiger Rechtsstaat 
existiert? Wo Industriespionage an der Tagesordnung ist? Ich glaube 
nicht, dass sich das lohnt.

Man sollte eben auch bedenken, dass in Deutschland fast 30 Jahre (!!!) 
"Lohnzurückhaltung" betrieben wurde (maximal die mittlere Inflation 
wurde in Tarifunternehmen angepasst) und in China die Löhne jährlich 
zwischen 10% und 20% gestiegen sind.

Die neuen günstigen Ingenieure findet man daher in Osteuropa. Die 
Demografie macht das allerdings bald kaputt.

Und das "junge Leute" um Konzerne einen "Bogen" machen ist 
selbstverschuldet. Einfach Stellen für Berufseinsteiger ausschreiben. 
Aber sowas ist mittlerweile eher "selten".

von Tante Frieda (Gast)


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ChinaPaysNoMonkeys schrieb:
> Und das "junge Leute" um Konzerne einen "Bogen" machen ist
> selbstverschuldet. Einfach Stellen für Berufseinsteiger ausschreiben.
> Aber sowas ist mittlerweile eher "selten".

Die Leute bei "Partnern" ausbilden zu lassen, um so die Risiken aus den 
eigentlichen Unternehmen elegant rauszumanagen war keine gute Idee. 
Tatsächlich: Ein kurzer Blick auf die Stellenportale der großen Firmen: 
Praktisch !überhaupt keine! Stellen für Berufseinsteiger. Nur 
offensichtliche Expertenstellen, für die vielleicht 10 Kandidaten in 
ganz Dtl in Frage kommen.
Was bleibt sind hohle Verwaltungshüllen und Techniker die nach 5 Jahren 
schon alles dafür tun, ebenfalls zu "Managern" zu werden.

von Tsingtao (Gast)


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Der Ausstieg aus der Kernkraft und der Einstieg in die 
"Alternativen"-Energien haben eine Win-win- & eine Lose-Lose-Situation 
geschaffen. Die erstgenannte geht an die chinesische Wirtschaft.

von 1337ing (Gast)


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ChinaPaysNoMonkeys schrieb:
> Die sind nicht mehr wirklich (deutlich) preiswerter. Ein
> durchschnittlicher Chinesischer Ingenieur (der was kann) kriegt
> mittlerweile auch zwischen 250.000 CNY bis 400.000 CNY, was mit dem
> aktuellen Umrechnungskurs 31000€ bis 50000€ sind. Die richtig Guten
> bekommen 45k CNY monatlich, was etwa 5250€ entspricht.
> So weit weg von den Ingenieurverdiensten in Deutschland ist das nicht.
> Außerdem ist China von den Lebenshaltungskosten günstiger als
> Deutschland (Steuern und Abgaben).
> Und für vielleicht 5000€ bis 10000€ Preisunterschied zu Deutschen
> Ingenieuren die Produktion nach China auslagern? Wo die KP-Leute als
> quasi-Betriebsrat mitbestimmen? Wo kein allgemeingültiger Rechtsstaat
> existiert? Wo Industriespionage an der Tagesordnung ist?

Endlich redet mal jemand ueber China, der auch da war. Volle Zustimmung.

Selbst zu den genannten Konditionen findet man kaum gute Ingenieure, 
noch seltener welche die Englisch sprechen und selbststaendig arbeiten 
koennen. Aber hier schliessen jaehrlich fast 3 Mio Ingenieure und 
Naturwissenschaftler das Studium ab. Das wird schon noch.

Auch der grosse staatliche Zughersteller muss noch immer Teile im Westen 
zukaufen, auch wenn das meiste von Siemens kopiert wurde.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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ChinaPaysNoMonkeys schrieb:

> Die sind nicht mehr wirklich (deutlich) preiswerter. Ein
> durchschnittlicher Chinesischer Ingenieur (der was kann) kriegt
> mittlerweile auch zwischen 250.000 CNY bis 400.000 CNY, was mit dem
> aktuellen Umrechnungskurs 31000€ bis 50000€ sind. Die richtig Guten
> bekommen 45k CNY monatlich, was etwa 5250€ entspricht.

Ja inklusive bezahlter Überstunden und Schichtzuschläge vielleicht, da 
hat man aber auch in China nicht unbedingt auf Dauer Freude dran. Der 
durchschnittliche Entwicklungsengineer geht, auch wenn er bei einem 
US-Konzern angestellt ist, mit  weniger heim:
https://www.glassdoor.de/Gehalt/GE-China-Geh%C3%A4lter-EI_IE277.0,2_IL.3,8_IN48.htm?countryRedirect=true 
, setz da man eher 0.1 MKwai/a an, das wären 13400 € also weniger als 
Drittel eines Ing-Einstieggehaltes hier. Für die Firma kommen neben dem 
gehalt noch weiter Kosten hinzu.

Aber wegen den Lohnkosten nach China auslagern lohnt sich lange nicht 
mehr: 
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arbeitskosten-china-ist-kein-billigstandort-mehr-12116248.html

von meckerziege (Gast)


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Es studieren wieder weniger Leute Informatik:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Statistik-Deutlich-weniger-Studienanfaenger-im-Bereich-Informatik-3904705.html

Ich würde sagen: Die niedrigen Löhne wirken!

von Tante Frieda (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Es studieren wieder weniger Leute Informatik:
> https://www.heise.de/newsticker/meldung/Statistik-...
>
> Ich würde sagen: Die niedrigen Löhne wirken!

Wenn so viele Leute MINT studieren, hat das leider noch einen ganz 
anderen Effekt: Es kommen sehr viele Studenten an die Unis, die 
keinerlei intrinsische Motivation mitbringen, sondern von den Eltern ins 
Studium getrieben wurden.
Solche Studenten können denjenigen, die aus wirklichem Interesse 
studieren das Studium ganz schön vermiesen.

von #Weihnachtsshopping (Gast)


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Warum kommt das fancy Google Home von Google und nicht von Siemens?

von Li-ion (Gast)


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meckerziege schrieb:
> Es studieren wieder weniger Leute Informatik:
> https://www.heise.de/newsticker/meldung/Statistik-...
>
> Ich würde sagen: Die niedrigen Löhne wirken!

Die hocken jetzt im Kfz- oder Maschbau. Da sind die Gehälter auch ned 
mehr so pralle, wenn man die Mogelstatistiken vom VDI nicht 
berücksichtigt.

von 1337ing (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Ja inklusive bezahlter Überstunden und Schichtzuschläge vielleicht

Diese Aussage zeigt ganz klar, dass du dort maximal mal ne Woche auf 
Dienstreise warst, wenn ueberhaupt.

Ueberstunden verfallen dort in aller Regel selbst 
IGM-Tochterunternehmen. Schichtzulage ist auch sehr selten und selbst 
dann weit niedriger als in DE.

von abc (Gast)


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#Weihnachtsshopping schrieb:
> Warum kommt das fancy Google Home von Google und nicht von Siemens?

Weil sich Siemens seiner sozialen Verantwortung bewusst ist und eben 
keinen Elektronik-Schrott für mehrere hundert Euro verkauft, den der 
Kunde nach 2 Jahren durch neuen Elektronik-Schrott für mehrere hundert 
Euro ersetzt.

Genau das wollen die Kunden aber: hunderte Euro teuren, alle 2 Jahre zu 
ersetzenden Elektronik-Schrott. Unternehmen mit soziale Verantwortung 
strafen die Kunden hingegen gezielt ab.

von Heute mal Kaufmann (Gast)


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abc schrieb:
> #Weihnachtsshopping schrieb:
>> Warum kommt das fancy Google Home von Google und nicht von Siemens?
>
> Weil sich Siemens seiner sozialen Verantwortung bewusst ist und eben
> keinen Elektronik-Schrott für mehrere hundert Euro verkauft, den der
> Kunde nach 2 Jahren durch neuen Elektronik-Schrott für mehrere hundert
> Euro ersetzt.
>
> Genau das wollen die Kunden aber: hunderte Euro teuren, alle 2 Jahre zu
> ersetzenden Elektronik-Schrott. Unternehmen mit soziale Verantwortung
> strafen die Kunden hingegen gezielt ab.

Aber lässt sich Siemens damit nicht einen riesigen Markt entgehen? Was 
wiederum zu guten Arbeitsplätzen in Europa führen würde und damit 
durchaus sozial verantwortungsbewusst wäre?
Nun ja. Mit dem Ausstieg aus BSH hat sich Siemens endgültig vom 
Endkunden verabschiedet. In zehn Jahren kennt den Namen niemand mehr. 
Die heute 10 bis 20-jährigen können mit dem Namen schon nichts mehr 
anfangen. Zeig denen mal ein C25... oder einen Siemens Scenic... oder 
oder oder...
Eine Gasturbine stellt man sich eher nicht in die Küche.

von 1337ing (Gast)


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Heute mal Kaufmann schrieb:
> Aber lässt sich Siemens damit nicht einen riesigen Markt entgehen?

Hat Siemens denn eine Wahl? Wo produzieren denn Apple, Samsung, Huawei, 
Oppo und Vivo (Top5 Handy Produzenten weltweit, danach kommt Xiaomi)? 
Diese Jobs wären ohnehin nicht in DE.

Beim OS kriegt man auch keinen Fuss mehr in die Tür, selbst Nokia und 
Microsoft haben es nicht geschafft.
Gleiches gilt fuer Prozessoren.

Wo ist es noch nicht zu spät? Zum Beispiel bei Lithium-Feststoff-Akkus. 
Darum forschen VW, Bosch, BMW und Continental daran. Das wird 40% der 
Wertschöpfung eines Elektrofahrzeugs ausmachen, ähnlich wie der Motor 
heute.

von Marek N. (Gast)


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1337ing schrieb:
> Beim OS kriegt man auch keinen Fuss mehr in die Tür,

Gabs wirklich mal ein Betriebssystem von Siemens?
Irre! Ich fand ja schon deren Logik-Gattet-Bezeichnung außerirdisch.

von abc (Gast)


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Heute mal Kaufmann schrieb:
> C25... oder einen Siemens Scenic...

Ein klein wenig Stirnrunzeln verursachen bei mir die Vorgänge in D in 
den 90ern dennoch, nicht nur bei Siemens.

Ich denke, es liegt auch an der Mentalität der Mitarbeiter (IGM), der 
Wähler (EU/Globalisierung beschleunigen) und der inländischen Käufer. 
Alle drei sind die Selben.

> Eine Gasturbine stellt man sich eher nicht in die Küche.

Selbes Prinzip. Kein Kraftwerk, keine Exportgenehmigung, keine 
Arbeitsplätze. Anschließend jammern.

von Lutz H. (luhe)


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abc schrieb:
> Anschließend jammern.

Wenn es ein großer Plan des Herschers ist?

von Berufsrevolutionär (Gast)


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1337ing schrieb:

> Beim OS kriegt man auch keinen Fuss mehr in die Tür,
Mit OS sind ja auch keine Millarden mehr zu verdienen, da nimmt man sich 
einen Freelancer für 100€/h der einem aus Linux und Co das passende auf 
den Bauch schneidert. UBoot, der beliebte Bootloader aus der embedded 
OS-Szene wurde übrigens zu Beginn von Siemens gesponsert.

Berufsrevolutionär schrieb:
>> Ja inklusive bezahlter Überstunden und Schichtzuschläge vielleicht

>Diese Aussage zeigt ganz klar, dass du dort maximal mal ne Woche auf
>Dienstreise warst, wenn ueberhaupt.

Na dann fehlt Dir die  Sicht komplett, nicht nur die Klarsicht. Ich war 
mehrere Monate in China und hab guten Kontakt zu den Ingenieuren an 
"unseren" chinesischen Standorten. Die motzen regelmäßig das die nur ein 
fünftel "unserer" Gehälter bekommen.

von 1337ing (Gast)


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Berufsrevolutionär schrieb:
> Die motzen regelmäßig das die nur ein fünftel "unserer" Gehälter
> bekommen.

Nehmen wir mal 5k€ als typisches durchschnittliches monatliches 
Ingenieursgehalt in DE an: Dann sind 1/5 bloss 7800RMB im Monat. Wo habt 
ihr eure Niederlassungen?

Dafür kriegst du in Shanghai und Peking keine Putzfrau. Selbst in 
mittelgroßen Städten fangen Absolventen mit mehr an. Ich sehe bei uns 
die Bewerbungen, 10 Jahre erfahrene HW-Entwickler wollen 300k RMB als 
Jahresgehalt bei niedrigerer Abgaben.

von Gästchen (Gast)


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Und was an der Geschichte witzig ist,
zwei Jahre zuvor sorgt sich Siemens um Fachkräftemangel, der im Jahr 
2020 kommen soll:
http://www.t-online.de/finanzen/jobs/id_49818046/siemens-fuerchtet-fachkraeftemangel.html

Aber jetzt, zwei Jahre vor dem "schlimmen Fachkräftemangel", mal eben 
3500 Leute rauswerfen: 
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Stellenabbau-bei-Siemens-Massive-Veraenderungen-werden-Mitte-November-konkret-3879224.html

Tja, so werden die Menschen im Neoliberalismus verarscht und vorgeführt. 
Leider erinnern sich die meisten daran nicht länger als 3 Monate.

von Rick M. (rick-nrw)


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Gästchen schrieb:
> Aber jetzt, zwei Jahre vor dem "schlimmen Fachkräftemangel", mal eben
> 3500 Leute rauswerfen:

Es werden nur die rausgeworfen, die in zwei Jahren eh nicht mehr 
gebraucht werden.

von Gästchen (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Es werden nur die rausgeworfen, die in zwei Jahren eh nicht mehr
> gebraucht werden

Ja, ganz genau, damit man dann in 2 Jahren wieder über Fachkräftemangel 
sprechen knan. Aber das Wort "gebraucht" in deinem Satz spricht für 
sich. Gebrauchware halt. Verbrauchen und rauswerfen.

von Rick M. (rick-nrw)


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Gästchen schrieb:
> Aber das Wort "gebraucht" in deinem Satz spricht für
> sich. Gebrauchware halt. Verbrauchen und rauswerfen.

Was erwartest du von einem international tätigen Aktienunternehmen?
Eine lebenslange Jobgarantie in guten wie in schlechten Zeiten?
Das klappt selbst bei 50% aller Ehen nicht.

Du bist als Angestellter ein Gebrauchsmittel, stellenweise auch einfach 
ein Verbrauchsmittel.

In zwei Jahren kann man Siemens darauf hinweisen, warum das Unternehmen 
diesen Fachkräfte- oder auch Ingenieurmangel hat.

von Cyblord -. (cyblord)


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Halskes MEGA Chip schrieb:
> Spaß beiseite. Siemens wird es immer geben.

So wie die East India Trading Company, Standard Oil oder Lehman 
Brothers?

von Gästchen (Gast)


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Rick M. schrieb:
> Was erwartest du von einem international tätigen Aktienunternehmen?
> Eine lebenslange Jobgarantie in guten wie in schlechten Zeiten?
> Das klappt selbst bei 50% aller Ehen nicht.
Warum sollte man nicht soziale Verantwortung erwarten können? Von der 
Verantwortung und Erhalt der Arbeitsplätze wird doch ewig geredet, oder? 
Und warum soll es gleich lebenslange Jobgarantie sein? Zwischen 
Kommunismus und SS-Erschießungskommando gibt es sehr wohl was.

Rick M. schrieb:
> Du bist als Angestellter ein Gebrauchsmittel, stellenweise auch einfach
> ein Verbrauchsmittel.
Also wenn jemand so gehirngewachen und indokriniert ist, dass er sich 
für "Gebrachsmittel" hält, sollte er das nicht unbedingt den Anderen 
vorschreiben. Du weißt sicher was ich meine? Auch der Neoliberalismus 
began mit einer reinen Kopfsache. Auch hier ist das eine reine 
Kopfsache.

von Badaling (Gast)


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Gästchen schrieb:
> Warum sollte man nicht soziale Verantwortung erwarten können?

Weil die Werkverträgler bei Daimler von 1200 Brutto im Monat leben und 
mit 1400 Aufstocken (zu Zeiten einer grossen Koalition mit SPD):

https://m.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=y6bdEzhjJ5k

Wie naiv bist du eig bzw in welcher Welt lebst du?

von Karsten B. (kastenhq2010)


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Badaling schrieb:
> Gästchen schrieb:
>> Warum sollte man nicht soziale Verantwortung erwarten können?
> Wie naiv bist du eig bzw in welcher Welt lebst du?

Hä? Er hat doch nicht geschrieben, dass es eine soziale Verantwortung 
der Firmen gibt, sondern dass man sie erwarten könnte.
Ich glaube ihr wollte alle auf das Gleiche raus...

von Dipl.- G. (hipot)


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diddi schrieb:
> Siemens tut wieder was für den Fachkräftemangel. Sie entlassen
> Fachkräfte und stellen sie dem Markt zur Verfügung. Also nix Neues seit
> etwa 20 Jahren.
> https://heise.de/-3879224

Das Schlimme ist, daß der profitable Standort Görlitz trotz gefüllter 
Bücher dichtgemacht wird und ein defizitärer Standort im Westen erhalten 
bleibt, statt dort die Leute rauszuflacken.
Die Folgen für diese von der AfD zerrütteten Region sind gar nicht 
absehbar.
Neben diffusen Ängsten, immer noch nicht bewältigten 
Treuhand-nach-Wende-Langzeittraumata, faschistischen Kleingruppen, 
Problemen mit Ausländerkriminalität aus der Tschechei und Polen, 
Protestwahl der AfD wird es jetzt ernst: Konkrete wirtschaftliche 
Probleme werden sich manifestieren, die auf Grund der Zuliefererkette in 
der Siemens-Peripherie die gesamte Region in ein schwarzes Loch stürzen 
werden.
Schlimm. Daß die Gesellschaft hier mit Milliarden Fördergeldern, 
Sondergesetzgebung und Steuervorteilen unterstützte Großkonzerne nicht 
zu sozialer Verantwortung zwingen kann, ist eine Schande für unsere 
Wirtschafts-, Regierungs- und Gesellschaftsform.

von Heinrich (Gast)


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Dipl.- G. schrieb:
> Konkrete wirtschaftliche Probleme werden sich manifestieren, die auf
> Grund der Zuliefererkette in der Siemens-Peripherie die gesamte Region
> in ein schwarzes Loch stürzen werden.

Wenigstens geht es vor allem um Ostdeutschland a.k.a. Dunkeldeutschland, 
also aus meiner Sicht nur halb so schlimm. AfD wird da eh schon 
mehrheitlich gewählt, viel schlimmer kann es ja eh kaum kommen. Trotzdem 
nicht schön von Siemens.

von Cha-woma M. (Firma: --------------) (cha-ar-196)


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Rick M. schrieb:
> Es werden nur die rausgeworfen, die in zwei Jahren eh nicht mehr
> gebraucht werden.

Nein, die man braucht holt man sich tagtäglich von den Personal-DL!
Und in Görlitz glaube ich eher das min. 30% der  Belegschaft Leiher 
waren.
Die sind zwar schon "wech", aber als die rausfolgen hat kein Hahn nach 
denen gekräht.
Jetzt trifft`s den Kern. Da hocken auch die ganzen IGM-Funktionsträger 
drin.
Denen gelingt dann der Absprung direkt oder indirekt in die Frührente, 
oder die ziehen ins nächste Werk weiter!

von Ich (Gast)


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Wer sich 100% darauf verlässt, das ein Job bei Siemens, Daimler, BMW, 
BASF, ... sicher ist, daraufhin sich ein Häuschen in der Pampa baut, .. 
hat verloren.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Ich schrieb:
> Wer sich 100% darauf verlässt, das ein Job bei Siemens, Daimler, BMW,
> BASF, ... sicher ist, daraufhin sich ein Häuschen in der Pampa baut, ..
> hat verloren.

Nö, der hat nicht der verloren, der ist mindestens solange im Spiel wie 
er seinen Job behält. Und man muss  bei Wechsel des Arbeitsortes nicht 
zwangsläufig das Häußchen verkaufen und auf immer wegziehen, man kann 
auch Wochendpendeln, vermieten etc.. Und mit Privatinsolvenz kommt auch 
geordnet aus schlimmeren finanziellen Problemen raus.

von Lutz H. (luhe)


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Rick M. schrieb:
> Es werden nur die rausgeworfen, die in zwei Jahren eh nicht mehr
> gebraucht werden.

Genau das ist ein Teil des Plans des Herrschers, die Zerstörung der 
Energiebasis.

von Le X. (lex_91)


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Lutz H. schrieb:
> Genau das ist ein Teil des Plans des Herrschers, die Zerstörung der
> Energiebasis.

Wer ist "der Herrscher"?
Was ist eine "Energiebasis"? Hat das was mit Basisteilchen zu tun?

von John D. (Gast)


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Le X. schrieb:
>
> Was ist eine "Energiebasis"?

Klingt nach "Raumpatroille Orion"...

von Dipl.- G. (hipot)


Angehängte Dateien:

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Heinrich schrieb:

> Wenigstens geht es vor allem um Ostdeutschland a.k.a. Dunkeldeutschland,
> also aus meiner Sicht nur halb so schlimm.

Siehe Karte. Ostdeutschland fehlt in der heutigen Bundesrepublik.
Wovon Du in trolligem, abfälligem Ton sprichst ist die Region 
Mitteldeutschland, Berlin, Nordbrandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.

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