Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Nutzt jemand so nen "solder pasate dispencer"


von Thomas (kosmos)


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Hallo, benutzt jemand von euch so einen Lötpastendosierung zur 
Handbestückung?

https://www.aliexpress.com/item/Free-ship-by-DHL-1PCS-YDL-2000-Semi-automatic-Glue-Dispenser-AB-UV-Glue-Dispenser-Solder/32734765911.html

So wie ich das sehe hat das Ding eine kleine Vakuumpumpoe integriert und 
braucht nur noch einen Druckanschluß. Denke da wird so nen kleiner 10 
Liter Speicher reichen oder wird da sehr viel Luft unnutzt abgeblasen? 
Möchte da nicht unbedingt nen lauten Kompressor daneben stellen.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Thomas O. schrieb:
> wie ich das sehe hat das Ding eine kleine Vakuumpumpoe integriert

Vakuumpumpe ist etwas übertrieben. Das ist nur eine Venturi-Düse, die, 
über das Magnetventil gesteuert, mit der Druckluft betrieben wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Venturi-D%C3%BCse
http://www.madelltech.com/QK982Bmanual.pdf

Wie groß der Druckluftverbrauch ist, habe ich noch nicht festgestellt.

von W.P. K. (elektronik24)


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Habe quasi den gleichen nur mit Digitalanzeige. Nein, da ist keine Pumpe 
integriert, sondern wie HP schon sagt ein Venturiventil, was aus viel 
Druckluft etwas (minimal) Unterdruck produziert. Zudem sind die 
Anschlüsse alle nicht wirklich dicht - das Ding zischelt die ganze Zeit 
leise und verbraucht somit permanent Luft - d.h. alle paar Minuten 
springt der Kompressor an, auch wenn Du nicht mit arbeitest.

Und wenn Du Unterdruck brauchst (ich zum Glück nicht), dann braucht es 
dafür permanent Druckluft.

Ich dachte auch erst, dass man hier gut mit einer Druckluftflasche 
arbeiten kann, aber dafür verbraucht er zu viel Luft.
Ich habe einen kleinen flüsterleisen (zum Glück) Kompressor mit einem 
1,5l Tank als Puffer. Der springt beim Dispensen so ca. alle 2 Min. an; 
in den Pausen (wg. Druckverlust im Dispenser) dann ca. alle 5 Min.

P.S. Habe den auch in China bestellt - kam defekt an: der eingebaute 
Trafo war defekt.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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W.P. K. schrieb:
> Habe quasi den gleichen nur mit Digitalanzeige. Nein, da ist keine Pumpe
> integriert, sondern wie HP schon sagt ein Venturiventil, was aus viel
> Druckluft etwas (minimal) Unterdruck produziert. Zudem sind die
> Anschlüsse alle nicht wirklich dicht - das Ding zischelt die ganze Zeit
> leise und verbraucht somit permanent Luft - d.h. alle paar Minuten
> springt der Kompressor an, auch wenn Du nicht mit arbeitest.
>
> Und wenn Du Unterdruck brauchst (ich zum Glück nicht), dann braucht es
> dafür permanent Druckluft.

Ja, wir haben auch so ein Gerät - Unterdruck haben wir damit aber noch 
nie erzeugt. Das geht in der Tat mit einem sehr hohen Druckluftverbrauch 
einher.

> Ich dachte auch erst, dass man hier gut mit einer Druckluftflasche
> arbeiten kann, aber dafür verbraucht er zu viel Luft.
> Ich habe einen kleinen flüsterleisen (zum Glück) Kompressor mit einem
> 1,5l Tank als Puffer. Der springt beim Dispensen so ca. alle 2 Min. an;
> in den Pausen (wg. Druckverlust im Dispenser) dann ca. alle 5 Min.

Welchen Druck bringt Dein Kompressor denn?

Ich überlege nämlich, mir ein unabhängiges, leicht transportables 
Dispensersystem für spezielle Kleberpasten aufzubauen und wollte dafür 
auch nur einen Drucklufttank (12l bei 8 bar) verwenden.

Eigentlich ist doch der Luftverlust recht gering, da das Volumen in der 
Spritze plus Schlauch üblicherweise sehr gering ist. Der kleine 
24l/8bar-Kompressor hier in der Garage springt da auch über mehrere 
Stunden nicht an. Allerdings haben wir auch sehr kleine Spritzen (5ml) 
mit der Lötpaste bestückt, so dass das entweichende Volumen pro "Schuss" 
sehr gering ist.
Und es gilt natürlich: je größer die Kanüle, desto geringer der nötige 
Druck -> nochmal deutliche Luftersparnis. Wir arbeiten hier mit knapp 
2bar.

Oder ist eine Lötpaste quasi eingetrocknet? ;-)

Zum OP: das angebotene System sollte ok sein - wir haben ein vermutlich 
baugleiches und es funktioniert wirklich sehr gut und präzise. Ich würde 
aber noch ein Set mit verschiedenen Spritzengrößen und Kanülengrößen 
mitbestellen. So etwas bspw.:

https://www.aliexpress.com/item/50Pcs-Useful-New-Hot-sale-High-Quality-SMT-SMD-PCB-Solder-Paste-Adhesive-Glue-Liquid-Dispenser/32802142879.html

: Bearbeitet durch Moderator
von W.P. K. (elektronik24)


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6 bar hat der Kompressor. Es ist ja nicht nur das Volumen der Spritze, 
sondern nach jedem "Schuss" wird ja der im kompletten System nach dem 
Ventil (also Schläuche) aufgebaute Druck wieder abgelassen - mit 
Venturiventil würde da sogar zusätzlich noch ein Vakuum aufgebaut. 
Deswegen macht es ja beim Betätigen des Fussschalters. "Pft" und beim 
Loslassen des Fusschalters "Fscchhhh". Das ist dann schon ein Mehrfaches 
an Luft als nur das Volumen der Spritze.

Die Druckeinstellung am Dispenser steht normalerweise um die 4 bar 
(schwankt immer etwas je nach Konsistenz des Paste). D.h. von den 12l 
mit 8 bar in der Flasche kannst Du nur etwa die Hälfte nutzen.

Ich hatte ursprünglich den gleichen Gedanken mit dem Drucklufttank und 
bin froh, den Gedanken nicht weiterverfolgt zu haben, denn dann müsste 
ich ja den Tank mind. 1x pro Stunde auffüllen gehen.

Wie gesagt, der Dispenser ist auch nicht 100% dicht. Sicher könnte man 
versuchen im Innern die Schläuche und die Verbinder zu erneuern - 
irgendwann mache ich das vielleicht mal.

Anbei ein Foto vom Innern (hatte ich noch vom Disput mit dem Verkäufer 
gespeichert, daher die Beschriftung). Hightech ist das nicht unbedingt 
.... aber was will man erwarten für den Preis...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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W.P. K. schrieb:
> 6 bar hat der Kompressor. Es ist ja nicht nur das Volumen der Spritze,
> sondern nach jedem "Schuss" wird ja der im kompletten System nach dem
> Ventil (also Schläuche) aufgebaute Druck wieder abgelassen

Jepp, zumindest ab dem Druckventil. Die Schläuche vom Tank/Kompressor 
bis dahin fallen raus. Ich werde deswegen einen recht kurzen 
4mm-Schlauch bis zur Spritze wählen.

Eine weitere Idee wäre, den Druck nur bis zu einem gewissen Level 
abzulassen, am besten über einen zweiten, einstellbaren Druckregler. So 
könnte man das System so tarieren, dass gerade keine Paste mehr 
austritt, und deutlich weniger Luft verbraucht wird.

> Deswegen macht es ja beim Betätigen des Fussschalters. "Pft" und beim
> Loslassen des Fusschalters "Fscchhhh". Das ist dann schon ein Mehrfaches
> an Luft als nur das Volumen der Spritze.

Aber wo sollte das herkommen, wenn nicht aus diesem Volumen?

> Die Druckeinstellung am Dispenser steht normalerweise um die 4 bar
> (schwankt immer etwas je nach Konsistenz des Paste). D.h. von den 12l
> mit 8 bar in der Flasche kannst Du nur etwa die Hälfte nutzen.

Ok, 4bar ist mMn sehr viel. Welche Kanülengröße verwendest Du 
üblicherweise?

> Ich hatte ursprünglich den gleichen Gedanken mit dem Drucklufttank und
> bin froh, den Gedanken nicht weiterverfolgt zu haben, denn dann müsste
> ich ja den Tank mind. 1x pro Stunde auffüllen gehen.

Ja, das ist in der Tat indiskutabel.

> Wie gesagt, der Dispenser ist auch nicht 100% dicht. Sicher könnte man
> versuchen im Innern die Schläuche und die Verbinder zu erneuern -
> irgendwann mache ich das vielleicht mal.

Ok, da habe ich hier wohl einen besseren Aufbau erwischt (obwohl der 
Deinem  ähnelt ;-)  - der hält problemlos den Druck bis zum nächsten 
Morgen.
Eventuell ist das bei Dir ja die Hauptleckage.

Haben die da drin wirklich einen fetten Controller verbaut? Hier 
arbeitet ein 555.

> Anbei ein Foto vom Innern (hatte ich noch vom Disput mit dem Verkäufer
> gespeichert, daher die Beschriftung). Hightech ist das nicht unbedingt
> .... aber was will man erwarten für den Preis...

Ja, letztendlich sind es ja auch nur ein paar Schläuche, ein 
Druck-Ventil + Druckregler und eine Art 555-Timer.

Und wie schon geschrieben - ich war erstaunt, wie genau und 
reproduzierbar man damit arbeiten kann. Die damals 55€ ist das Teil 
absolut wert.

: Bearbeitet durch Moderator
von W.P. K. (elektronik24)


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>Eine weitere Idee wäre, den Druck nur bis zu einem gewissen Level
>abzulassen, am besten über einen zweiten, einstellbaren Druckregler. So
>könnte man das System so tarieren, dass gerade keine Paste mehr
>austritt, und deutlich weniger Luft verbraucht wird.
Mmmhhh- das wäre nichts für mich, weil dann evtl. noch ein wenig Paste 
austritt.
Probiere es doch einfach aus: Kompressor einschalten, Druck im Tank 
aufbauen lassen, Kompressor abschalten und dann schauen, wie lange Du 
damit hinkommst.

>Ok, 4bar ist mMn sehr viel. Welche Kanülengröße verwendest Du
>üblicherweise?
Oje, keine Ahnung - ich wechsel die auch nie, weil die ja auch nicht 
eintrocknet. Plastikkörper ist Dunkelgrün, Edelstahlkanüle hat 0,63mm 
Außendurchmesser. Da müssen es schon 4 bar sein. Bei den reinen 
Plastikkanülen vielleicht weniger, aber die nehme ich nicht mehr, weil 
sie nicht konsistent sind und zudem eintrocknen.

>Haben die da drin wirklich einen fetten Controller verbaut?
>Hier arbeitet ein 555.
Ja weil mit digital (mit Display und einstellbarer Wiederholzeit etc.). 
So könnte man z.B. einprogrammieren: setze alle 1,5 Sek. einen 400ms 
langen Schuss so lange der Fußtaster gedrückt ist. So kann man schnell 
eine Menge Pads mit Paste versehen.
Hier ein Link zu meinem: 
https://www.aliexpress.com/item/220V-Auto-Glue-Dispenser-Solder-Paste-Liquid-Controller-Dropper-Fluid-dispenser-YDL-983A/1405719206.html
Kleine Warnung vorab: der Stecker am Fußschalter ist der letzte Dreck. 
Geht quasi vom Ansehen schon kaputt. Am besten direkt einen ordentlichen 
Stecker kaufen und auf Lager legen. Da das Kabel auch nicht wirklich 
lang ist, alternativ (so habe ich es gemacht) ein entsprechend langes 
Kopfhörerkabel mit 2x 3,5mm Klinkenstecker kaufen und ein Ende 
abschneiden und das Kabel im Fußschalter anlöten.

: Bearbeitet durch User
von Johannes S. (Gast)


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W.P. K. schrieb:
> Kleine Warnung vorab: der Stecker am Fußschalter ist der letzte Dreck.
> Geht quasi vom Ansehen schon kaputt.

kann ich bestätigen, habe ich auch gerade gewechselt, bzw. auf 2 mm 
Laborstecker umgebaut weil ich so eine Klinke nicht da hatte. Bei der 
Gelegenheit kann man auch gleich die Lötstellen und Kabel kontrollieren, 
das sah aus wie auf der Flucht zusammengelötet.

Meine Lötpaste ist schon älter und überlagert, Kanülendurchmesser ist 
klein, die muss ich mit 6 bar rauspressen.

Gekauft bei https://www.ebay.de/usr/www-satkit-com?ul_noapp=true, die 
versenden aus Spanien und das Zeug war in <1 Woche da.

von W.P. K. (elektronik24)


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Der Vollständigkeit halber:
Bei der Version mit LED Display und den Timereinstellungen gibt es auf 
der Rückseite Dipswitches, die verschiedene Optionen erlauben. Es gibt 
sogar eine Anleitung .... auf Chinesisch. Der Verkäufer rückt keine 
Übersetzung raus (Anmerkung: das war vor 2 Jahren, evtl. sieht das 
mittlerweile anders aus).
Ich habe mir das dann mal von einem Chinesen übersetzen lassen und für 
mich eine Übersetzung ins Englische geschrieben und auch schon mal in 
einem engl. Forum geposted. Anbei meine PDF - vielleicht ist sie für den 
einen oder anderen in der Zukunft mal hilfreich, denn ohne verzweifelt 
man an den 16 Kombinationen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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W.P. K. schrieb:
>>Eine weitere Idee wäre, den Druck nur bis zu einem gewissen Level
>>abzulassen, am besten über einen zweiten, einstellbaren Druckregler. So
>>könnte man das System so tarieren, dass gerade keine Paste mehr
>>austritt, und deutlich weniger Luft verbraucht wird.
> Mmmhhh- das wäre nichts für mich, weil dann evtl. noch ein wenig Paste
> austritt.

Das müsste man natürlich passend einstellen ;-)

> Probiere es doch einfach aus: Kompressor einschalten, Druck im Tank
> aufbauen lassen, Kompressor abschalten und dann schauen, wie lange Du
> damit hinkommst.

Jepp, ich teste es einfach mal.

>>Ok, 4bar ist mMn sehr viel. Welche Kanülengröße verwendest Du
>>üblicherweise?
> Oje, keine Ahnung - ich wechsel die auch nie, weil die ja auch nicht
> eintrocknet. Plastikkörper ist Dunkelgrün, Edelstahlkanüle hat 0,63mm
> Außendurchmesser. Da müssen es schon 4 bar sein. Bei den reinen
> Plastikkanülen vielleicht weniger, aber die nehme ich nicht mehr, weil
> sie nicht konsistent sind und zudem eintrocknen.

Ich hab hier auch chin. Stahlkanülen. Allerdings habe ich die so weit 
wie möglich gekürzt - denn das ist das eigentliche Nadelöhr. Ich denke, 
deswegen benötige ich deutlich weniger Druck. Und da ich hauptsächlich 
maschinell dispense (per 3D-Drucker mit wechselbarem "Druck"kopf), 
spielt die Sicht auf das Pad keine Rolle.

>>Haben die da drin wirklich einen fetten Controller verbaut?
>>Hier arbeitet ein 555.
> Ja weil mit digital (mit Display und einstellbarer Wiederholzeit etc.).
> So könnte man z.B. einprogrammieren: setze alle 1,5 Sek. einen 400ms
> langen Schuss so lange der Fußtaster gedrückt ist. So kann man schnell
> eine Menge Pads mit Paste versehen.

Ok, das ist sinnvoll. Hier übernimmt das G-Code ;-)

> Hier ein Link zu meinem:
> 
https://www.aliexpress.com/item/220V-Auto-Glue-Dispenser-Solder-Paste-Liquid-Controller-Dropper-Fluid-dispenser-YDL-983A/1405719206.html

Das ist dann wohl die noblere Version. Ich konnte bei meinem nur Druck 
und Ventilzeit einstellen. Reicht mir aber, wenn ich in seltenen Fällen 
mal etwas per Hand dispensen muss.

Johannes S. schrieb:
> Meine Lötpaste ist schon älter und überlagert, Kanülendurchmesser ist
> klein, die muss ich mit 6 bar rauspressen.

Das ist natürlich übel ;-)

Übrigens kann ich empfehlen, die Paste gut verpackt und mit Erlaubnis 
der Frau im Biofreshfach knapp über 0 Grad zu lagern. Das war damals 
(27.1.2014) ein Versuch und die Paste (Stannol SP15 TSC-84-3-400) lässt 
sich immer noch einwandfrei bei denselben Drücken verarbeiten.
Eine weitere Menge habe ich damals eingefroren - das Muster werde ich 
bei der nächsten "Dispenserorgie" mal testen.

Die Paste, die ich als Referenz bei Zimmertemperatur gelagert habe, ist 
nach einem Jahr schlicht unbrauchbar gewesen. Da ginge wohl auch mit 8 
bar nix mehr :-D

: Bearbeitet durch Moderator
von W.P. K. (elektronik24)


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>Und da ich hauptsächlich maschinell dispense (per 3D-Drucker mit
>wechselbarem "Druck"kopf), spielt die Sicht auf das Pad keine Rolle.
Mmmh - klingt interessant. Und das funktioniert problemlos bei allen 
Bauteiltypen? Bei 100x C oder R in 603 kann ich es mir noch vorstellen, 
aber gemischt mit TTSOP und QFP oder BGA?
Hast Du da ein paar mehr Infos zu? und/oder Bilder?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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W.P. K. schrieb:
>>Und da ich hauptsächlich maschinell dispense (per 3D-Drucker mit
>>wechselbarem "Druck"kopf), spielt die Sicht auf das Pad keine Rolle.
> Mmmh - klingt interessant. Und das funktioniert problemlos bei allen
> Bauteiltypen? Bei 100x C oder R in 603 kann ich es mir noch vorstellen,
> aber gemischt mit TTSOP und QFP oder BGA?

Ja, zumindest bei unseren Größen (minimal 0805) und üblichen 
QFP/TSOP/QFN geht das gut. Mit Dispenser muss man ja auch nicht wirklich 
schnell fahren und kann auf Genauigkeit Wert legen.

Mein (Selbstbau-)Drucker kann eine maximale Fläche von 450x500mm 
"beackern" und das in einer erzielbaren Genauigkeit von unter 0,1mm - 
das reicht bei uns aus. Man muss sich nur einen passenden Postprozessor 
bauen, der die Padinformationen dann in G-Code umsetzt. Bei größeren 
Pads (D2PAK) etc.) fährt man diese dann natürlich auch mäanderförmig ab. 
Ist anfangs etwas Arbeit, aber wenn das einmal läuft, funktioniert es 
wirklich gut. So kann man schon eine Platine bestücken und die andere 
wird bereits "bepunktet".

> Hast Du da ein paar mehr Infos zu? und/oder Bilder?

Leider im Moment nicht, da wir dieses Jahr wohl nicht mehr dispensen 
müssen (Lager ist gerade wieder gefüllt worden :-) und ich den Kopf 
gerade überarbeite, um auch Sensoren für Schichtdickenmessungen 
einsetzen zu können. Das benötigen wir, um automatisiert im 5mm-Raster 
Falschfarbendarstellungen erstellen zu können.

Jetzt fehlt nur noch der Austausch gegen einen Bestückungskopf ;-)

Die Aufnahme ist relativ simpel über zwei genaue Passtifte und zwei 
Gewindebolzen mit Flügelmuttern ausgeführt. Man muss also nur die beiden 
lösen, Kopf runter, anderen Kopf drauf, fertig.

Ich meine aber, dass ich hier schon mal Bilder vom Drucker selbst 
eingestellt habe. Muss ich nochmal nachschauen. Das ist natürlich ein 
ordentlicher Trümmer mit 700x700x700mm Außenmaßen.

: Bearbeitet durch Moderator
von BastelIng (Gast)


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Hallo Chris,

was für eine Softarebasis verwendest Du denn für dein Protal.
Ich habe hier auch noch so ein "onging Project" als Universalmaschine - 
und EMC2 - asse mich aber auch von moderneren Konzepten inspiriere

vg

Maik

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Hier arbeitet ein ganz normales Ramps 1.4 mit Grafikdisplay und Marlin.

Die komplette Ansteuerung mache ich dann per G-Code.

Mit einem kleinen Schalter wird dann anstatt des Coldend-Lüfters am 
Druckkopf das Druckluftventil geschaltet, also "M106 P0 S255" mit einer 
entsprechenden Wartezeit dahinter (G4) oder dann einer entsprechenden 
Bewegung, um auf größeren Pads eine Mäander-Wurst zu erzeugen :-)

Mit einem genauen Anschlag und halbwegs vernünftig gefrästen Platinen 
muss man da auch nichts weiter einrichten - wir haben keinen sichtbaren 
Versatz.

Also einfach nur Druckkopf wechseln, Schalter umlegen, Platine drauf und 
ab geht's :-)

: Bearbeitet durch Moderator
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