Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wochenarbeitszeit 50h


von Schweizer (Gast)


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Das nächste Mal wenn ihr euch in DE über zu lange Arbeitszeiten oder 
Ausbeutung der Arbeitnehmer aufregt, denkt an die Schweiz!

Bei uns setzt sich der freundliche Gewerbeverband für "lockerere" 
Regelungen ein was Höchstarbeitszeit, minimale Ruhezeit etc. angeht.

Für die ist 45h Woche zu wenig, da müssen 50h her (natürlich bei gleich 
bleibendem Gehalt).

Ist leider kein Witz:

http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/schweiz/sgv-fuer-wochenarbeitszeit-von-bis-50-stunden;art46447,1134227

von Cyblord -. (cyblord)


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Schweizer schrieb:
> Bei uns setzt sich der freundliche Gewerbeverband für "lockerere"
> Regelungen ein was Höchstarbeitszeit, minimale Ruhezeit etc. angeht.
>
> Für die ist 45h Woche zu wenig, da müssen 50h her (natürlich bei gleich
> bleibendem Gehalt).
>
> Ist leider kein Witz:
>
> 
http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/schweiz/sgv-fuer-wochenarbeitszeit-von-bis-50-stunden;art46447,1134227


Mein Mitleid für die Schweizer hält sich in sehr engen Grenzen. Wirklich 
sehr eng.

von Schweizer (Gast)


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Weshalb?

von Harald W. (wilhelms)


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Schweizer schrieb:

> Für die ist 45h Woche zu wenig, da müssen 50h her

Ich habe in der Schweiz auch schon 60h (6x10h) pro Woche gearbeitet.
Ist aber schon lange her.

von TF (Gast)


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Und jetzt?

In Deutschland liegt die gesetzliche erlaubte Wochenarbeitszeit bei 60h.
Im Durchschnitt dürfen aber 48h nicht überschritten werden...

von Georg M. (g_m)


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Schweizer schrieb:
> da müssen 50h her (natürlich bei gleich bleibendem Gehalt).

Das würde eine Kürzung des Stundenentgeltes bedeuten. Wo bleibt der 
Aufschrei?

von Der Andere (Gast)


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Welcher Aufschrei?
Die meisten wahlberechtigten Schweizer sind wohlhabend und die betrifft 
das eher nicht.
Die vielen schlechteren Jobs werden oft von Gastarbeitern, gerne auch 
aus Deutschland, übernommen.

von Schweizer (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Schweizer schrieb:
>
>> Für die ist 45h Woche zu wenig, da müssen 50h her
>
> Ich habe in der Schweiz auch schon 60h (6x10h) pro Woche gearbeitet.
> Ist aber schon lange her.

Ja, wurde aber bestimmt auch entsprechend vergütet.

TF schrieb:
> In Deutschland liegt die gesetzliche erlaubte Wochenarbeitszeit bei 60h.

Gesetzlich erlaubt sind auch bei uns mehr, ab 45h gilt es einfach als 
Überzeit.

Georg M. schrieb:
> Das würde eine Kürzung des Stundenentgeltes bedeuten. Wo bleibt der
> Aufschrei?

Ist ja alles noch sehr frisch und ist auch bislang "nur" eine Forderung.

Der Andere schrieb:
> Die meisten wahlberechtigten Schweizer sind wohlhabend und die betrifft
> das eher nicht.

Ein wahrhaft hartnäckiges Klischee, schon lange ein Märchen.

von Anja Zoe C. (zoe)


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Schweizer schrieb:
> Das nächste Mal wenn ihr euch in DE über zu lange Arbeitszeiten oder
> Ausbeutung der Arbeitnehmer aufregt, denkt an die Schweiz!

Ich würde mal vorschlagen, an Freiberufler zu denken. Da gibt es sehr 
viele, die mehr als die 60 Stunden in der Woche arbeiten. Dann gibt es 
keinen bezahlten Urlaub, keine bezahlte Krankheit, keine Elternzeit etc 
etc, steuerlich und bürokratiemäßig sieht man da auch oft in die Röhre.

(nein, ich bin keine Freiberuflerin)

Manchmal ist das Jammern hier echt kaum auszuhalten....

von Schweizer (Gast)


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Ich merke gerade, ich habe mich wohl zu wenig genau ausgedrückt.

Man darf auch heute mehr als 45 (oder 50) Stunden pro Woche arbeiten.
Diese 50h beziehen sich auf die maximale Sollzeit welche per 
Arbeitsvertrag festgehalten warden darf.

Sie beträgt heute 45h, die moisten Firmen haben also 9h Tage, alles was 
länger ist wird als Überzeit vergütet.

Wäre sie 50h, entspräche das 1h mehr arbeiten pro Tag ohne zusätzliche 
Vergütung.

Diese

von Ich (Gast)


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Aus dem Text:
***
Deshalb fordert der sgv eine Anhebung der Höchstarbeitszeit von 45 auf 
50 Stunden pro Woche. Zudem müsse es auf das Gesamtjahr betrachtet 
möglich sein, dass bei unterschiedlicher Auslastung auch 
unterschiedliche Arbeitszeiten geleistet würden.
***

Wie erwähnt dürfen wir hier 48 Stunden/Woche dauerhaft arbeiten.
Wie sinnvoll dann jemand arbeitet, ist eine zweite Sache.

***
Des Weiteren seien Flexibilisierungen bei Pausen- und Ruhezeitregelungen 
angebracht. "Es ist nicht mehr zeitgemäss, wenn eine Pause in der Mitte 
der Arbeitszeit angesetzt werden muss", so sgv-Vorstandsmitglied Sylvia 
Flückiger-Bäni (SVP). Das sei für den Dienstleistungssektor und 
Mitarbeitende im Kundenkontakt zu starr. (sda)
***

Kenne die Regeln in der Schweiz nicht, aber ich mache auch nicht genau 
mitten in der Arbeitszeit Pause.

Anja zoe C. schrieb:
> Manchmal ist das Jammern hier echt kaum auszuhalten....

Ich und wir haben ein Recht auf Jammern!

Beitrag #5200829 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5200841 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Pandur S. (jetztnicht)


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Ja. Ja .. Jammern. Die Alternative waere du fliegst raus. Also muesste 
ein anderer Job her. Gibt's den ? Ja, dann nehmen. Nein, dann mach die 
50 Stunden, oder geh auf 80% runter.

Auf der anderen Seite .. vielleicht warst du ueberbezahlt. Aus 
irgendwelchen dummen finanzmartpolitischen Gruenden ist der Franken zu 
hoch fuer den Export. Also muessen die Kosten runter, muessen die Loehne 
runter. Oder man kann den Laden schliessen.

von Falk B. (falk)


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@ Anja zoe Christen (zoe)

>Ich würde mal vorschlagen, an Freiberufler zu denken. Da gibt es sehr
>viele, die mehr als die 60 Stunden in der Woche arbeiten. Dann gibt es
<keinen bezahlten Urlaub, keine bezahlte Krankheit, keine Elternzeit etc
>etc, steuerlich und bürokratiemäßig sieht man da auch oft in die Röhre.

Stimmt, aber da muss man leider auch feststellen, daß der Großteil da 
schlicht Selbstausbeutung betreibt. Denn effizient ist das nicht.

Warum eigentlich so lange Wochenarbeitszeit bei ständig steigender 
Produktivität? Waren wir nicht schon von 30 Jahren in Richtung 35h Woche 
unterwegs? Kriegt der Kapitalismus mal wieder den Hals nicht voll?

von Schweizer (Gast)


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Sabberlott W. schrieb:
> Ja. Ja .. Jammern. Die Alternative waere du fliegst raus. Also muesste
> ein anderer Job her. Gibt's den ? Ja, dann nehmen. Nein, dann mach die
> 50 Stunden, oder geh auf 80% runter.

Der BIP steigt, die Produktivität steigt, der Gewinn steigt.
Der Wirtschaft geht es gut genug, die übliche Fluktuation mal beiseite 
gelassen.

Das ist schlicht und einfach Ausbeutung, die meisten erwähnten Branchen 
sind auch so schon massiv unterbezahlt.
Falls es dir entgangen sein sollte, hier sind nicht nur die Löhne "hoch" 
sondern auch die Preise.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Schweizer schrieb:
> Das nächste Mal wenn ihr euch in DE über zu lange Arbeitszeiten oder
> Ausbeutung der Arbeitnehmer aufregt, denkt an die Schweiz!

Das wäre Einmischung in innere Angelegenheiten - Die Schweizer reagieren 
da immer sehr angefasst. Die finden es ja schon schlimm wenn der Fiskus 
wissen wieviel von seinem Geld in der Schweiz gelandet ist.

Auch hier ist wenig Platz für Mitleid zu schweizerischen Verhältnissen. 
Lass uns lieber Arbeitsbedingungen mexikanischer ParkraumüberwacherInnen 
diskutieren.

Den Rest erklärt dir Hazel Brugger.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Schweizer schrieb:
> Sabberlott W. schrieb:
>> Ja. Ja .. Jammern. Die Alternative waere du fliegst raus. Also muesste
>> ein anderer Job her. Gibt's den ? Ja, dann nehmen. Nein, dann mach die
>> 50 Stunden, oder geh auf 80% runter.
>
> Der BIP steigt, die Produktivität steigt, der Gewinn steigt.
> Der Wirtschaft geht es gut genug, die übliche Fluktuation mal beiseite
> gelassen.
>
> Das ist schlicht und einfach Ausbeutung, die meisten erwähnten Branchen
> sind auch so schon massiv unterbezahlt.

Ich weiss, dass damals in Zeiten des CHF-Höhenfluges unter anderem die 
Arbeitszeiten ohne Ausgleich nach oben geschraubt wurden, um den starken 
Franken irgendwie aufzufangen. Ist das jetzt einfach nur eine Forderung 
der Verbände oder läuft es nicht so rund wie gewünscht.

> Falls es dir entgangen sein sollte, hier sind nicht nur die Löhne "hoch"
> sondern auch die Preise.

Ja, das vergisst man gerne. Laut eigener Aussage kamen und kommen 
durchaus nicht wenige Schweizer zum Einkaufen von Lebensmitteln über die 
Grenze weil sie können, sondern weil sie eher müssen. Und die Häuser am 
nördlichen Bodenseeufer werden von den Schweizern nicht als nettes 
Zweithäuschen gekauft, sondern weil die Hütten in der Schweiz praktisch 
nicht zu bezahlen sind.

Man sollte die "gelobten Länder" also durchaus sehr differenziert 
betrachten.

von Ordner (Gast)


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Schweizer schrieb:
> da müssen 50h her (natürlich bei gleich
> bleibendem Gehalt).
>
> Ist leider kein Witz:

Nee kein Witz, das ist knallhart gelogen, da steht nix von 50h 
Arbeitszeit bei Lohn für 45h. "Deshalb fordert der SGV eine Anhebung der 
Höchstarbeitszeit von 45 auf 50 Stunden pro Woche"

und da Höchstarbeitszeit und nicht durchschnitt ist das geringer als 
Deutschland. wo die Höchstarbeitszeit bei 60h liegt.

Berücksichtigt man noch die geringere Bewegungsgeschwindigkeit der 
Schweizer dürfte das sogar unter der Belastung/Arbeit einer deutschen 
40h-Woche liegen.

von Schweizer (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Ich weiss, dass damals in Zeiten des CHF-Höhenfluges unter anderem die
> Arbeitszeiten ohne Ausgleich nach oben geschraubt wurden, um den starken
> Franken irgendwie aufzufangen. Ist das jetzt einfach nur eine Forderung
> der Verbände oder läuft es nicht so rund wie gewünscht.

Ja, das hat man damals so gemacht und wurde grösstenteils auch 
akzeptiert. Die SNB quasi über Nacht keinen Einfluss mehr auf den Kurs 
und dadurch ist der Franken quasi explodiert.

Chris D. schrieb:
> Ja, das vergisst man gerne. Laut eigener Aussage kamen und kommen
> durchaus nicht wenige Schweizer zum Einkaufen von Lebensmitteln über die
> Grenze weil sie können, sondern weil sie eher müssen.

Ja.. kenne eigentlich niemanden der "aus Spass" nach Konstanz oder 
Lörrach fährt, ist auch nicht gerade praktisch.

Ordner schrieb:
> Nee kein Witz, das ist knallhart gelogen, da steht nix von 50h
> Arbeitszeit bei Lohn für 45h.

Ja ich bin mir sicher die lieben Arbeitgeber drücken dann auch gerne 
freiwillig 11% mehr Gehalt ab.

Ordner schrieb:
> Berücksichtigt man noch die geringere Bewegungsgeschwindigkeit der
> Schweizer dürfte das sogar unter der Belastung/Arbeit einer deutschen
> 40h-Woche liegen.

Guter Witz ;) Kannst du dir für den Stammtisch aufsparen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Ordner schrieb:
> Berücksichtigt man noch die geringere Bewegungsgeschwindigkeit der
> Schweizer dürfte das sogar unter der Belastung/Arbeit einer deutschen
> 40h-Woche liegen.

Allerdings hat diese extreme Langsamkeit auch Vorteile: Schweizer können 
mit 1% Sauerstoff in der Luft auskommen. (Hab ich gehört).

von Schweizer (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Allerdings hat diese extreme Langsamkeit auch Vorteile: Schweizer können
> mit 1% Sauerstoff in der Luft auskommen.

Lustig, der Platz 2 auf der Weltrangliste BIP/Einwohner kommt wohl vom 
Nazigold und Beihilfe zur Steuerhinterziehung.

von Cyblord -. (cyblord)


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Schweizer schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Allerdings hat diese extreme Langsamkeit auch Vorteile: Schweizer können
>> mit 1% Sauerstoff in der Luft auskommen.
>
> Lustig, der Platz 2 auf der Weltrangliste BIP/Einwohner kommt wohl vom
> Nazigold und Beihilfe zur Steuerhinterziehung.

Ja natürlich (völlig ernst gemeint). Wobei ich jetzt das Nazigold nicht 
so hoch bewerte, oder egal welches Gold, sondern die aktive Bereicherung 
der Schweiz an jeglichen kriminellen Geldgeschäften weltweit. DAS bringt 
dort die Kohle. Was den sonst? Die großartige Industrie? Der 
Raclette-Käse? Die Skigebiete?

von Ordner (Gast)


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Schweizer schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Ja, das vergisst man gerne. Laut eigener Aussage kamen und kommen
>> durchaus nicht wenige Schweizer zum Einkaufen von Lebensmitteln über die
>> Grenze weil sie können, sondern weil sie eher müssen.
>
> Ja.. kenne eigentlich niemanden der "aus Spass" nach Konstanz oder
> Lörrach fährt, ist auch nicht gerade praktisch.

Also die Schweizer, die man in Konstanz im Kaufrausch antraff, sahen 
nicht aus als wenn sie keine Spass hätten. Ganz anders das ältere 
Schweizer Ehepaar dem der Schweizer Zoll bei der Wiedereinreise den Sack 
Frischfleisch wegkonfizierten.
Und bei den kurzen Wegen in der Schweiz ist auch trotz Stau der 
wöchentliche Trip über die Grenze auch nicht anstrengender als die 
Einkaufsfahrt aus dem Speckgürtel von Bsp. München in die Grossstadt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord schrieb:
> Was den sonst? Die großartige Industrie?

Ja, absolut.

Insbesondere im Chemiesektor mischen Schweizer Konzerne ganz oben mit - 
ebenso wie im Maschinenbau.

Clariant und Konsorten sind keine Hinterhofbuden.

Daneben gibt es viele Klein- und Mittelständler, die zu Recht Weltruf 
genießen (bspw. Schaublin, Maxon).

Kann man natürlich nicht wissen, wenn man sich die (hervorragenden) 
Produkte nicht leisten kann :-}

Ansonsten hätte die Zentralbank damals auch nicht den Franken über Jahre 
stützen müssen, um für den Export das schlimmste abzufedern. Den Banken 
war/ist das relativ egal.

: Bearbeitet durch Moderator
von Cyblord -. (cyblord)


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Chris D. schrieb:
> Kann man natürlich nicht wissen, wenn man sich die (hervorragenden)
> Produkte nicht leisten kann :-}

Echt jetzt?

von Schweizer (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> ...

Danke für die absolut unqualifizierte Aussage :)
So weiss man wenigstens sofort mit wem sich die Diskussion lohnt.

von Schweizer (Gast)


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Ordner schrieb:
> Also die Schweizer, die man in Konstanz im Kaufrausch antraff, sahen
> nicht aus als wenn sie keine Spass hätten.

Ja klar, die berufsmässigen Schnäppchenjäger gibt es definitiv auch in 
der Schweiz. Da wird gekauft was billig ist, halt weil es billig ist. 
Von der Idiotie sind auch wir nicht befreit.

Chris D. schrieb:
> Ja, absolut.

Danke für den Text! Die 300 Milliarden CHF jährlichen Exports kommen 
schon nicht ausschliesslich vom Käse.

von Cyblord -. (cyblord)


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Schweizer schrieb:
> Danke für den Text!

Na also. Jetzt hast du doch jemanden gefunden der dir zustimmt. So 
Diskutiert es sich doch gleich viel angenehmer oder? Keine anderen 
Meinungen und so. Harmonie pur.

Dann lasse ich euch jetzt mal in eurer zweisamen Einigkeit alleine.

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Kann man natürlich nicht wissen, wenn man sich die (hervorragenden)
>> Produkte nicht leisten kann :-}
>
> Echt jetzt?

Klar. Warum sollte man sonst zeigen, dass man von den Sparten der 
Schweizer Industrie offenbar keine Ahnung hat?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Schweizer schrieb:
> Die 300 Milliarden CHF jährlichen Exports kommen schon nicht
> ausschliesslich vom Käse.

Das wissen offenbar nicht alle. Und so schlecht scheinen die 
industriellen Produkte nicht zu sein, wenn die trotz der hohen Löhne 
gerne im Ausland (u.a. von mir) gekauft werden.

Cyblord -. schrieb:
> Schweizer schrieb:
>> Danke für den Text!
>
> Na also. Jetzt hast du doch jemanden gefunden der dir zustimmt.

Soll es geben :-)

> So
> Diskutiert es sich doch gleich viel angenehmer oder? Keine anderen
> Meinungen und so.

Andere Meinungen sind wenig wert, wenn da nichts Substantielles 
hintersteht, sondern man einfach gehörte Allgemeinplätze 
hintereinanderklatscht.

> Dann lasse ich euch jetzt mal in eurer zweisamen Einigkeit alleine.

Das dürfte bei dem Thema "Schweizer Industrie" sicherlich für alle 
besser sein.

: Bearbeitet durch Moderator
von Zocker_52 (Gast)


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> Autor: Harald Wilhelms (wilhelms)
> Datum: 07.11.2017 11:11

> Ich habe in der Schweiz auch schon 60h (6x10h) pro Woche gearbeitet.
> Ist aber schon lange her.

Habe auf Inbetriebnahme schon mehr Stunden gemacht, kein Problem, alle 
Stunden wurden auch bezahlt.

Da kam es in der heißen Phase der IBN auch schon mal zu 7 X 14h pro 
Woche.

von Schweizer (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> So
> Diskutiert es sich doch gleich viel angenehmer oder? Keine anderen
> Meinungen und so. Harmonie pur.

Sofern du mir ein stichhaltiges Argument gibst, können wir auf jeden 
Fall diskutieren.

Falls du Lust hast, ich fange gerne an:

Der Finanzsektor macht 10.5% des Schweizer BIP aus. Damit steht die 
Schweiz (anteilsmässig) weltweit an höchster Stelle, erklärt aber immer 
noch nicht die restlichen 89.5%.

von FartSparkle (Gast)


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Schweizer schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> So
>> Diskutiert es sich doch gleich viel angenehmer oder? Keine anderen
>> Meinungen und so. Harmonie pur.
>
> Sofern du mir ein stichhaltiges Argument gibst, können wir auf jeden
> Fall diskutieren.
>
> Falls du Lust hast, ich fange gerne an:
>
> Der Finanzsektor macht 10.5% des Schweizer BIP aus. Damit steht die
> Schweiz (anteilsmässig) weltweit an höchster Stelle, erklärt aber immer
> noch nicht die restlichen 89.5%.

Ooch - das ist schnell erklärt: Etwa 80% für die Lebenshaltungskosten 
inkl. aller Vergnüglichkeiten und für die verbleibenden 9.5% ist wohl 
versehentlich irgendetwas produziert worden.

BTW.: BIP <> BNE ;-)

von Schweizer (Gast)


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FartSparkle schrieb:
> BTW.: BIP <> BNE ;-)

Ja, da hast du schon recht, das BIP ist aber trotzdem eine gut fassbare 
(gewissermassen aussagekräftige) Kennzahl.

Auch so, die Schweiz ist auf Platz 4 gelistet was das BNE angeht, ich 
kann mir also nicht vorstellen, dass die Anpassung der Arbeitsverträge 
zwingend notwendig ist (was ja der Ursprung dieser Diskussion war).

FartSparkle schrieb:
> ist wohl versehentlich irgendetwas produziert worden.

Na umso schöner, dass DE uns immerhin 20% dieser zufällig produzierten 
Waren abnimmt ;) (20% auf Export bezogen)

von Ordner (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Was den sonst? Die großartige Industrie? Der
> Raclette-Käse? Die Skigebiete?

Es gibt grossartige Industrie in der Schweiz, nicht die Uhren, man denke 
eher an Chemie (Roche, Novartis) die sich daraus entwickelte das die 
Schweizer ihren billigen Wasserstrom durch Chemie (Carbidgewinnung) 
veredelten und exportierten.
Der Maschinenbau scheint mit ABB auch nicht gerade klein zu sein und mit 
Infrastruktur (Bahn durch die Alpen) kann man gut verdienen. Die Leica's 
sind auch noch zu erwähnen und Oerlikon ist sicher als Waffen- und 
Universalschmiede auch nicht unbekannt.

von FartSparkle (Gast)


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Schweizer schrieb:
> Na umso schöner, dass DE uns immerhin 20% dieser zufällig produzierten
> Waren abnimmt ;) (20% auf Export bezogen)

Ja, ich weiß, aber häng's bitte nicht so an die große Glocke - immerhin 
versuchen wir uns ständig als Export-Weltmeister darzustellen.
Blöd dabei ist nur, daß ein nicht unerheblicher Teil der Exporte 
lediglich mit "Verbindlichkeiten" vergütet werden. Und so wirklich hat 
mir das Wirtschaftsmodell 
"von-den-Schulden-anderer-leben-wenn-man-selbst-verschuldet-ist" noch 
immer nicht eingeleuchtet.

von Schweizer (Gast)


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FartSparkle schrieb:
> Ja, ich weiß, aber häng's bitte nicht so an die große Glocke - immerhin
> versuchen wir uns ständig als Export-Weltmeister darzustellen.

Na ihr seid uns auch noch stolze 900 Milliarden voraus :)

von (prx) A. K. (prx)


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Ordner schrieb:
> Also die Schweizer, die man in Konstanz im Kaufrausch antraff, sahen
> nicht aus als wenn sie keine Spass hätten.

Aber manche Deutsche in der Schlange dahinter sehen dafür so aus, als ob 
sie keinen Spass hätten. Samstags in Konstanz. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Jo S. (Gast)


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Schweizer schrieb:
> Falls es dir entgangen sein sollte, hier sind nicht
> nur die Löhne "hoch" sondern auch die Preise.

Das sollte dem "Sabberlott" eigentlich bekannt sein, weil er angeblich 
in der Schweiz lebt.

Die übliche Arbeitszeit beträgt 42h pro Woche. 50h wären dann schon arg 
viel. Die Forderung des SGV wird aber kaum realisiert werden, oder?

von Jo S. (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Auch hier ist wenig Platz für Mitleid zu schweizerischen Verhältnissen.

Warum?

von Schweizer (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Die übliche Arbeitszeit beträgt 42h pro Woche. 50h wären dann schon arg
> viel. Die Forderung des SGV wird aber kaum realisiert werden, oder?

Genau, bisland ist es ja nur eine Forderung.
Im schlmmsten Falle würde es wohl zur Volksabstimmung kommen und ich 
kann mir kaum vorstellen, dass das Volk davon angetan ist.

von Jo S. (Gast)


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Schweizer schrieb:
> Der Andere schrieb:
>> Die meisten wahlberechtigten Schweizer sind wohlhabend
>> und die betrifft das eher nicht.
>
> Ein wahrhaft hartnäckiges Klischee, schon lange ein Märchen.

Ich glaube auch, daß die meisten Schweizer auf ein Arbeitseinkommen 
angewiesen sind.  :)  Im Vergleich zu D sind sie wohlhabender, was 
Einkommen und Vermögen betrifft. Das ist aber auch kein Kunststück, weil 
D im Vermögensvergleich ganz weit unten ist (Median, Euro-Länder).

Das widerliche Geschrei der GrünInnen "wir sind so reich" bezieht sich 
nur auf sie selbst.

von Motorrad-Didakt (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Das widerliche Geschrei der GrünInnen "wir sind so reich" bezieht sich
> nur auf sie selbst.

Volltreffer.

von Cyblord -. (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Das ist aber auch kein Kunststück, weil
> D im Vermögensvergleich ganz weit unten ist (Median, Euro-Länder).

Dafür sind wir bei Konsumausgaben vorne mit dabei, also alles easy.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Anja zoe C. schrieb:
> Ich würde mal vorschlagen, an Freiberufler zu denken. Da gibt es sehr
> viele, die mehr als die 60 Stunden in der Woche arbeiten.

Is' doch deren Problem, 's zwingt einen ja keiner

von Jo S. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Die großartige Industrie?

ist sehr exportstark ... trotz des überhöhten Frankenkurses

Der Franken ist übrigens wegen des geringeren Vertrauens in den Euro so 
stark gestiegen.

von Pascal S. (pascal_s976)


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Bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 50h Stunden frage ich mich wie 
Du dir jeweils die Nachmittage um die Ohren schlägst? ;-)
Aber jetzt im Ernst. Bevor man anfängt über die Forderung des SGV zu 
diskutieren sollte man sich mit dem Schweizerischen Gesetz auseinander 
setzen. Das Arbeitsrecht und somit auch die Arbeitszeiten sind im OR = 
Obligationenrecht geregelt.
Als Beispiel hier. https://www.ueber-stunden.ch/gesetzliche-grundlage
Die Gesetzlich zulässige Höchstarbeitszeit hat nichts mit der 
Vertraglich vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit zu tun.
In der Regel jeder, der "Stift" (Lehrling Auszubildender) macht hier 
eine Ausnahme geht aber auch nur einen befristeten Arbeitsvertrag ein, 
ist bei der Unterzeichnung seines Arbeitsvertrages Volljährig und sollte 
somit in der Lage sein zu Entscheiden ob er die Vertraglichen 
Bedingungen akzeptieren will oder nicht.

Die SNB hat von Anfang weg klar Komuniziert dass sie die Stützung des 
CHF nur temporär Aufrecht erhält und dessen Ende nicht komunizieren 
werde. Dies Geschah zu Recht so, kann sich jeder selber Vorstellen was 
passiert wäre wenn die SNB ein Datum für das Ende der Stütze Bekannt 
gegeben hätte.

Die Wirtschaft hat sich schlicht und Einfach mit dem Zustand wohl 
gefühlt und keinen Bedarf gesehen sich der Bekannten bevorstehenden 
Veränderung anzupassen. (Kein neues Phänomen, siehe .net Blase die 2000 
zu Ende ging, oder auch die darauf folgende Immobilienkrise in den USA).
Mit Normalem Menschenverständnis und Wertgefühl alles Vorhersehbar.

Der Reichtum der Schweiz:
Ich pflege den Spruch; Der Reichtum der Schweiz bildet die Armut der 
Schweizer.
Der Reichtum der Schweiz kommt zu einem guten Teil aus der Ansiedlung 
Ausländischer Konzerne auf Grund attraktiver Bedingungen in unserem 
Land, welche Ihrerseits dem Schweizer Staat ein nettes Einkommen 
bescheren. Diese Unternehmen bringen einen nicht unerheblichen Teil 
Ihres Kaderpersonals aus dem Ausland mit (und Akkuirieren es fort an 
auch dort), welches wiederum die Lebenshaltungskosten (in erster Linie 
die Wohnkosten) vorallem in den Agglomerationen der "Grossstädte" in die 
Höhe treibt. Dies wiederum führt dazu dass sich Ortsansässige und dort 
Aufgewachsene ("normal Verdienende") die Lebenshaltungskosten an Ihrem 
Heimatort schlicht und einfach nicht mehr Leisten können und zum Wegzug 
gezwungen sind.

Im weiteren, Verabschiedet Euch vom Gedanken dass es in der Schweiz 
Überdurchschnittliche Gehälter bei einer 40-Stunden Woche gibt. Das 
nennt sich dann: Brachenübliche Überzeit ist im Lohn abgegolten... 
(sicher kein nur Schweizerisches Phänomen)

So viel aus meiner Sicht zur schönen heilen Schweiz. Trotzdem ist dies 
alles klagen auf einem seeeehr hohen Niveau und ich bin nachwievor froh 
Schweizer zu sein und hier zu leben.

Immerhin senken wir in der Schweiz per 1.1.2018 die Mehrwertsteuer von 
derzeit 8% auf neu 7.7% Prozent... ;-)

> Lustig, der Platz 2 auf der Weltrangliste BIP/Einwohner kommt wohl vom
> Nazigold und Beihilfe zur Steuerhinterziehung.

Wohl eher dadurch dass unser Regierung zwar eher sehr langsam ist, auf 
Grund des Systems aber dazu gezwungen immer einen Konsens zu finden und 
dadurch zwar in kleinen Schritten, aber letztendlich trotzdem immer in 
dieselbe Richtung vorwärts geht.

von Pascal S. (pascal_s976)


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Jo S. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Die großartige Industrie?
>
> ist sehr exportstark ... trotz des überhöhten Frankenkurses
>
> Der Franken ist übrigens wegen des geringeren Vertrauens in den Euro so
> stark gestiegen.

Dabei ist auch zu bedenken dass ein Grossteil der bei uns in der Schweiz 
für den Export verarbeiteten Rohstoffe und Zwischenprodukte wie auch 
Produktionsanlagen in Euro eingekauft werden, sich also Neutral auf die 
Produktionskosten in Bezug euf den Export auswirken.

Darüber hinaus können wir uns über die Bedingungen für den Import 
Ausländischer Waren nicht wirklich beklagen.

von (prx) A. K. (prx)


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Pascal S. schrieb:
> Dabei ist auch zu bedenken dass ein Grossteil der bei uns in der Schweiz
> für den Export verarbeiteten Rohstoffe und Zwischenprodukte wie auch
> Produktionsanlagen in Euro eingekauft werden,

Preisbildung wirklich in Euro, nicht Dollar?

von (prx) A. K. (prx)


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Pascal S. schrieb:
> Darüber hinaus können wir uns über die Bedingungen für den Import
> Ausländischer Waren nicht wirklich beklagen.

Zumindest wenn man den Import selber durchführt.
Am Samstag über die Grenze, und am Nationalfeiertag. ;-)

Sind da nicht so einige Schweizer etwas gekniffen, weil zu weit von der 
Grenze weg, als dass sich das lohnt?

: Bearbeitet durch User
von Pascal S. (pascal_s976)


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Sowohl als auch, obschon dies keine all zu Grosse Rolle spielt, denn 
auch wenn immer von der Euro-Schwäche gesprochen wird geht es in erster 
Linie um die Franken-Stärke welche den Dollar genauso betrifft.

von Leider kein Schweizer (Gast)


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Die Schweiz hat ne grundsolide und durchdachte Infrastruktur, das sorgt 
für Konstanz, Zügigkeit, Funktionalität ohne Stress. Das wissen Firmen 
und Arbeitnehmer zu schätzen und die Qualität der Produkte spiegelt das 
ebenfalls wider.
Das Gegenteil davon ist die Bananaarepublik, die wider aller Erwartungen 
nördlich statt südlich zu finden ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Leider kein Schweizer schrieb:
> Das Gegenteil davon ist die Bananaarepublik, die wider aller Erwartungen
> nördlich statt südlich zu finden ist.

Du meist, südlich davon wärs besser als nördlich? ;-)

von Pascal S. (pascal_s976)


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A. K. schrieb:
> Sind da nicht so einige Schweizer etwas gekniffen, weil zu weit von der
> Grenze weg, als dass sich das lohnt?

Wenn es um den Einkaufstourismus geht: Für viele Schweizer lohnt sich 
der Einkauf auf der anderen Seite der Grenze nicht, würden die Kosten 
für den Weg richtig in Betracht gezogen.

Versandhandel ist sowohl für Private wie auch für Gewerbetreibende sehr 
Interessant, sofern man entsprechende Volumen hat die in einem guten 
Verhälniss zu Versandkosten und Importgebühren stehen.

von Pascal S. (pascal_s976)


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A. K. schrieb:
> Preisbildung wirklich in Euro, nicht Dollar?

Die Deutsche Automobilindustrie rechnet meines Wissens nach in Euro ab. 
Es gibt für diese noch einige Zulieferer aus der Schweiz.

von Pascal S. (pascal_s976)


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A. K. schrieb:
> Du meist, südlich davon wärs besser als nördlich? ;-)

Das ist doch Egal, finazieren müsst Ihr beides.
Sorry, das war jetzt etwas böse. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Pascal S. schrieb:
> Das ist doch Egal, finazieren müsst Ihr beides.
> Sorry, das war jetzt etwas böse. ;-)

Keine Sorge. Ihr haltet euch zwar gerne aus allem raus, was nichts 
einbringt. Aber im IWF seid ihr auch mit drin. ;-)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Leider kein Schweizer schrieb:
> Das Gegenteil davon ist die Bananaarepublik, die wider aller Erwartungen
> nördlich statt südlich zu finden ist.

Ein paar Bananen gibts in der Schweiz aber auch. Eine besonders 
matschige wurde vor nicht allzu langer Zeit von den Amis zerdrückt. 
Jedenfalls hatte ich angesichts der Schweizer Aktivitäten zur FIFA 
selten ein besseres Beispiel für den Spruch "zum jagen tragen" gesehen.

: Bearbeitet durch User
von Pascal S. (pascal_s976)


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A. K. schrieb:
> Leider kein Schweizer schrieb:
>> Das Gegenteil davon ist die Bananaarepublik, die wider aller Erwartungen
>> nördlich statt südlich zu finden ist.
>
> Ein paar Bananen gibts in der Schweiz aber auch. Eine besonders
> matschige wurde vor nicht allzu langer Zeit von den Amis zerdrückt.
> Jedenfalls hatte ich angesichts der Schweizer Aktivitäten zur FIFA
> selten ein besseres Beispiel für den Spruch "zum jagen tragen" gesehen.

Hähh, das musst Du mir jetzt erklären, hatten die Amis bei Sepp die 
Finger auch mit im Spiel???
Aber lass die FIFA weg, die haben mit der Schweiz nichts zu tun, das ist 
ein eigener Staat, die bezahlen auch keine Steuern bei uns. :-)

von Pascal S. (pascal_s976)


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A. K. schrieb:
> Ein paar Bananen gibts in der Schweiz aber auch

Da dies für gewöhnlich ein Prozentanteil der Bevölkerung ist, werden es 
bei uns ungefähr 10x weniger sein als bei Euch...

von Pascal S. (pascal_s976)


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A. K. schrieb:
> Keine Sorge. Ihr haltet euch zwar gerne aus allem raus, was nichts
> einbringt.

Nein, nein, solche Leute gibt es bei uns auch.
Brugisser hat dies mit der Hunter Strategie bei Swissair bewiesen. Würde 
mich nicht wundern wenn der heute heimlicher Berater von Angie wäre. 
*lol

von (prx) A. K. (prx)


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Pascal S. schrieb:
> Hähh, das musst Du mir jetzt erklären, hatten die Amis bei Sepp die
> Finger auch mit im Spiel???

Yep. Die hatten das überhaupt erst losgetreten. Bis dahin hatten alle 
Staaten sorgfältig drauf geachtet, nicht unter den Teppich zu schauen. 
Der Karriere von US-Staatsanwälten schadet indes ein prachtvolles Geweih 
an der Wand nicht. Besonders, wenns nicht so drauf ankommt, wie beim 
Soccer in den USA.

https://www.nzz.ch/sport/fifa-korruptionsskandal/ruecktritt-des-fifa-chefs-blatter-1.18554242

: Bearbeitet durch User
von Schweizer (Gast)


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Schön, dass doch noch eine konstruktive Diskussion zustande kam.
Was die Forderung angeht wohl mal abwarten und Tee trinken, vermutlich 
(hoffentlich) viel Geschrei um nichts.

Falls nicht: Die "Büezer" wie Sabberlott sind ja anscheinend gerne 
bereit ein bisschen mehr zu tun um unsere Wirtschaft zu "retten", von 
daher werden sich ja wohl ein paar willige Eidgenossen finden :)

von Leroy M. (mayl)


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In Wahrheit ist die Schweiz doch nur so reich, weil die (deutschen) 
Touris sich so oft blitzen lassen. :P

von René H. (Gast)


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Schweizer schrieb:
> Das nächste Mal wenn ihr euch in DE über zu lange Arbeitszeiten oder
> Ausbeutung der Arbeitnehmer aufregt, denkt an die Schweiz!
>
> Bei uns setzt sich der freundliche Gewerbeverband für "lockerere"
> Regelungen ein was Höchstarbeitszeit, minimale Ruhezeit etc. angeht.
>
> Für die ist 45h Woche zu wenig, da müssen 50h her (natürlich bei gleich
> bleibendem Gehalt).
>
> Ist leider kein Witz:
>
> 
http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/schweiz/sgv-fuer-wochenarbeitszeit-von-bis-50-stunden;art46447,1134227

lol bei uns sind 60-70 Stunden normal, Pikett nicht eingerechnet.

Unser Arbeitsgesetz ist das schwarze unter den Fingernägeln nicht Wert.

Grüsse,
René

von Qwertz (Gast)


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René H. schrieb:
> lol bei uns sind 60-70 Stunden normal, Pikett nicht eingerechnet.

Oje, du Ärmster. Was denkt denn der Schweizer so über die 35h-Woche (und 
30 Tage Urlaub im Jahr), die für viele Ingenieure in deutschen Konzernen 
gilt? Das muss ja wie aus einem anderen Universum klingen.

von Ordner (Gast)


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Qwertz schrieb:
> René H. schrieb:
>> lol bei uns sind 60-70 Stunden normal, Pikett nicht eingerechnet.
>
> Oje, du Ärmster. Was denkt denn der Schweizer so über die 35h-Woche (und
> 30 Tage Urlaub im Jahr), die für viele Ingenieure in deutschen Konzernen
> gilt? Das muss ja wie aus einem anderen Universum klingen.

Kompensieren die männlichen Schweizer nicht den fehlenden Urlaub durch 
den Fortbildungsdienst der Truppe? 3 Wochen im Jahr auf Kosten des 
Bundes leben und nebenher Entertainment für richtige Männer - Rumballern 
und Panzer fahren -> klar das man dafür pauschal Urlaubstage abziehen 
muß;-)

von Schweizer (Gast)


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Leroy M. schrieb:
> In Wahrheit ist die Schweiz doch nur so reich, weil die (deutschen)
> Touris sich so oft blitzen lassen. :P

Ja, Karren einkassieren und verkaufen, ist ein gutes Geschäftsmodell :)

Qwertz schrieb:
> Oje, du Ärmster. Was denkt denn der Schweizer so über die 35h-Woche (und
> 30 Tage Urlaub im Jahr), die für viele Ingenieure in deutschen Konzernen
> gilt?

Zusammen mit sozialen Leistungen wie Vaterschaftsurlaub etc.. Neid!

René H. schrieb:
> lol bei uns sind 60-70 Stunden normal, Pikett nicht eingerechnet.

ABER du kriegst ab 45h (oder weniger) die Zeit hoffentlich als 
Überstunden angerechnet?

von Schweizer (Gast)


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Ordner schrieb:
> Kompensieren die männlichen Schweizer nicht den fehlenden Urlaub durch
> den Fortbildungsdienst der Truppe?

Das kommt SEHR stark auf die Truppe an.
Bei manchen ist es Urlaub, bei manchen brauchst du nachher Urlaub.

von René H. (Gast)


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Schweizer schrieb:
> ABER du kriegst ab 45h (oder weniger) die Zeit hoffentlich als
> Überstunden angerechnet?

Pikett ja. Überstunden nein.

Grüsse,
René

PS: dieser ganze DevOPS scheiss klingt in den BWL Ohren super. Die 
Konsequenz, das Dev noch OPS macht und OPS nichts mehr und obsolet ist, 
sieht keiner. Folglich rennen die Devs davon und die anderen haben noch 
mehr zu tun.

von René H. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Was denkt denn der Schweizer so über die 35h-Woche (und 30 Tage Urlaub
> im Jahr),

Dann gehe ich zum RAV und beziehe Arbeitslosengeld.

Grüsse,
René

von René H. (Gast)


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René H. schrieb:
> Pikett ja. Überstunden nein.
>
> Grüsse,
> René

Das ist aber auch nicht schwierig, man befördert den Dev Mann ins Kader, 
bei selben Lohn. Da greift unser Arbeitsgesetz nicht mehr. Überstunden 
werden ja mit dem Lohn abgegolten. ;-)

Kader Vorteile: Null.

Grüsse,
René

von Schweizer (Gast)


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René H. schrieb:
> Pikett ja. Überstunden nein.

Das ist schlicht und einfach verboten, da kann auch das Gesetz nicht 
viel ändern.

von René H. (Gast)


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Schweizer schrieb:
> René H. schrieb:
>> Pikett ja. Überstunden nein.
>
> Das ist schlicht und einfach verboten, da kann auch das Gesetz nicht
> viel ändern.

Nö, unser Arbeitsgesetz ist so löchrig wie unser Emmentaler Käse.

Grüsse,
René

PS: Wissen was man nicht braucht. Die Löcher im Käse kommen von 
natürlichen Verunreinigungen (Heu). :-)

von Ordner (Gast)


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René H. schrieb:
> Schweizer schrieb:
>> Das ist schlicht und einfach verboten, da kann auch das Gesetz nicht
>> viel ändern.
>
> Nö, unser Arbeitsgesetz ist so löchrig wie unser Emmentaler Käse.

Ja, nach jeder Volksabstimmung ein neues Loch. Plebiszit und 
abgestimmt-solides Gesetzeswerk passen halt nicht zueinander.

von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> PS: Wissen was man nicht braucht. Die Löcher im Käse kommen von
> natürlichen Verunreinigungen (Heu). :-)

Deshalb gibts mittlerweile Probleme, die Löcher in den Käse zu bekommen. 
Ihr Schweizer seid zu sauber. ;-)
http://derstandard.at/2000016648369/Warum-dem-Schweizer-Kaese-die-Loecher-ausgegangen-sind

: Bearbeitet durch User
von Schweizer (Gast)


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René H. schrieb:
> Nö, unser Arbeitsgesetz ist so löchrig wie unser Emmentaler Käse.

In deinem Arbeitsvertrag steht also explizit, dass Überstunden nicht 
vergütet warden?

von René H. (Gast)


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A. K. schrieb:
> René H. schrieb:
>> PS: Wissen was man nicht braucht. Die Löcher im Käse kommen von
>> natürlichen Verunreinigungen (Heu). :-)
>
> Deshalb gibts mittlerweile Probleme, die Löcher in den Käse zu bekommen.
> Ihr Schweizer seid zu sauber. ;-)
> 
http://derstandard.at/2000016648369/Warum-dem-Schweizer-Kaese-die-Loecher-ausgegangen-sind

rofl. Das Heu wird heute künstlich beigegeben. Die haben aber lange 
gebraucht, bis sie das rausfanden.

Problem: keine Löcher mehr im Käse.
Requirement: Löcher im Käse.

Grüsse,
René

von René H. (Gast)


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Schweizer schrieb:
> René H. schrieb:
>> Nö, unser Arbeitsgesetz ist so löchrig wie unser Emmentaler Käse.
>
> In deinem Arbeitsvertrag steht also explizit, dass Überstunden nicht
> vergütet warden?

In welcher Schweiz lebst Du? Das steht im Arbeitsgesetz.

Grüsse,
René

PS: deshalb merke Dir. Wenn man Dich befördern will: renn so schnell Du 
kannst.

von Schweizer (Gast)


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René H. schrieb:
> In welcher Schweiz lebst Du? Das steht im Arbeitsgesetz.

"Allerdings wäre es rechtlich auch zulässig, im Arbeitsvertrag 
festzuhalten, dass für Überstunden kein Zuschlag oder gar nichts bezahlt 
wird. Schau dir deinen Arbeitsvertrag also genau an.

Wurde die Überstundenentschädigung bei deiner Einstellung nicht 
schriftlich anders geregelt, muss dir die Zeit ausbezahlt werden. Mit 
dem Einverständnis des Arbeitnehmers darf auch kompensiert werden."

(Habe jetzt einfach mal den guten Phil Geld zitiert, der ist zwar etwas 
"dumbed down" aber meist zutreffend)

Ordner schrieb:
> Ja, nach jeder Volksabstimmung ein neues Loch. Plebiszit und
> abgestimmt-solides Gesetzeswerk passen halt nicht zueinander.

Die direkte Demokratie hat ihre Vor- und Nachteile aber allzu politisch 
sollte das Ganze hier jetzt nicht warden.

von René H. (Gast)


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Schweizer schrieb:
> warden

Kann es sein, dass Du Deinen Arbeitsplatz in ZH West hast?

Ja, Phil hat meistens richtig. Nur reicht es, wenn das in den AGBs 
steht.

Grüsse,
René

von Schweizer (Gast)


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René H. schrieb:
> Kann es sein, dass Du Deinen Arbeitsplatz in ZH West hast?

Nein ich bin ziemlich nahe an unseren lieben Nachbarn (Bodensee).

René H. schrieb:
> Ja, Phil hat meistens richtig. Nur reicht es, wenn das in den AGBs
> steht.

Hm, oke :/
So oder so, ziemlich miese Firma. Ich kenne persönlich niemanden der 
unter solchen Bedingungen arbeitet (mal vom Friseur abgesehen).
Wechsel nicht möglich?

von Schweizer (Gast)


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EDIT: Das "warden" kommt von der englischen Auto-Korrektur (wie auch 
weiter oben im Thread die "moisten" statt "moisten"..)

von Schweizer (Gast)


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Schweizer schrieb:
> "moisten"..)

Herrgott, ich sollte wirklich gegenlesen.
Die "meisten"..

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Dabei ist auch zu bedenken dass ein Grossteil der bei uns in der Schweiz
für den Export verarbeiteten Rohstoffe und Zwischenprodukte wie auch
Produktionsanlagen in Euro eingekauft werden, sich also Neutral auf die
Produktionskosten in Bezug euf den Export auswirken.

Nicht immer, resp eher nicht. Vieles muss ueber lokale Vertreter 
importiert werden, die dann mit erhoehten Kosten voellig ueberzogene 
Preise zu rechtfertigen versuchen.
Unser Wirtschaftsgesetz ist so liberal, dass es kartellaehnliche 
vertikale Strukturen zulaesst, resp nicht ahndet. Deswegen sind viele 
auslaendische Produkte massiv ueberteuert.

von René H. (Gast)


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Schweizer schrieb:
> So oder so, ziemlich miese Firma. Ich kenne persönlich niemanden der
> unter solchen Bedingungen arbeitet (mal vom Friseur abgesehen).
> Wechsel nicht möglich?

Zu alt. Wenn die 50 lachend entgegen winkt hat man in der Entwicklung 
verloren.

Grüsse,
René

von Schweizer (Gast)


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René H. schrieb:
> Zu alt. Wenn die 50 lachend entgegen winkt hat man in der Entwicklung
> verloren.

m.E.n. ist vor 50 noch alles im Grünen, nachher wirds schwieriger.

von Qwertz (Gast)


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René H. schrieb:
> PS: deshalb merke Dir. Wenn man Dich befördern will: renn so schnell Du
> kannst.

Ist eine Kaderstelle vielleicht wenigstens mit mehr Macht oder 
Reputation versehen? Oder gibt es wirklich nur Nachteile?

von Jo S. (Gast)


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René H. schrieb:
> bei uns sind 60-70 Stunden normal

wirklich?   hoffe doch voll bezahlt?

Pikett --> was ist das?

von René H. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> René H. schrieb:
>> PS: deshalb merke Dir. Wenn man Dich befördern will: renn so schnell Du
>> kannst.
>
> Ist eine Kaderstelle vielleicht wenigstens mit mehr Macht oder
> Reputation versehen? Oder gibt es wirklich nur Nachteile?

Nur Nachteile. Ab Kaderstufe 6 mag es ins Gewicht fallen. 5 ist zum 
billig auspressen.

Grüsse,
René

von René H. (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Pikett --> was ist das?

Das Deutsche Wort dazu kenn ich leider nicht. Es bedeute 7x24h auf Abruf 
bereit zu stehen (Reaktionszeit 15min).

Das wird Pauschal bezahlt (pro Woche 600 Chf).

Grüsse,
René

von Jo S. (Gast)


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René H. schrieb:
> Dann gehe ich zum RAV und beziehe Arbeitslosengeld.

Und das ist vermutlich doppelt so hoch wie das Nettogehalt in D  :)

von René H. (Gast)


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Schweizer schrieb:
> m.E.n. ist vor 50 noch alles im Grünen, nachher wirds schwieriger.

Aber auch nur im Thurgau (trotzdem eine schöne Gegend).

In ZH und LU ist da nichts los. ZG hat ein bisschen Industrie und 
Embedded (die Herrenlosen Briefkästen zählen nicht).

Grüsse,
René

von Ordner (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Pikett --> was ist das?

ein guter Grund wieder mal die Wikipedia zu nutzen -> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Pikett

" .. ein Schweizer Begriff für den Bereitschaftsdienst .."

von René H. (Gast)


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Jo S. schrieb:
> René H. schrieb:
>> Dann gehe ich zum RAV und beziehe Arbeitslosengeld.
>
> Und das ist vermutlich doppelt so hoch wie das Nettogehalt in D  :)

Weit gefehlt hast Du nicht. Nur ist das nach 270 Tagen vorbei. Danach 
ist man des was dem deutschen Hartzer entspricht (und Pfandflaschen 
haben wir fast keine mehr ;-))

Grüsse,
René

von Schweizer (Gast)


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Ich glaube Jo S. ist selbst Schweizer?
"-> Was ist das" war wohl eher als "musste ich noch nie" gemeint.

von Jo S. (Gast)


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René H. schrieb:
> Das Deutsche Wort dazu kenn ich leider nicht. Es bedeute 7x24h auf Abruf
> bereit zu stehen (Reaktionszeit 15min).
>
Bereitschaft
7x24h ist viel

Wozu ist rundum Bereitschaft nötig?

Ich kenne das so: Ein Freund ist IT Systemmanager und hat Bereitschaft 
ab Dienstende z.B. 17h bis 22h. Einmal im Monat von Mo. bis Fr. und 
bekommt pauschal 200€. Bei Einsatz wird der normale Stundenlohn plus 
Zulage (?) bezahlt.

> Das wird Pauschal bezahlt (pro Woche 600 Chf).
Zufriedenstellend?

von Cyblord -. (cyblord)


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Jo S. schrieb:
> René H. schrieb:
>> Das Deutsche Wort dazu kenn ich leider nicht. Es bedeute 7x24h auf Abruf
>> bereit zu stehen (Reaktionszeit 15min).
>>
> Bereitschaft
> 7x24h ist viel

Und wie! D.h. man kann sich über den gesamten Zeitraum NIE einen 
reinlöten! 600 CHF pro Woche fürs Nüchtern bleiben ist eindeutig zu 
wenig.

von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Zu alt. Wenn die 50 lachend entgegen winkt hat man in der Entwicklung
> verloren.

Man sollte vielleicht nicht mit 60 in ein komplett neues Gebiet 
einsteigen müssen. Also wenn jemand bisher elektronische Türschlüsser 
gebaut hat und nun eine komplexe moderne Webanwendung bauen soll. Aber 
wenn man zig Jahre in ähnlichem Sachgebiet arbeitet und sich das 
inkrementell weiterentwickelt, nicht radikal, ist das nicht so schlimm.

von Jo S. (Gast)


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Schweizer schrieb:
> Ich glaube Jo S. ist selbst Schweizer?

Leider nicht.

> "-> Was ist das" war wohl eher als "musste ich noch nie" gemeint.

Ne, war eine ernst gemeinte Frage. Kannte das Wort nicht.

von René H. (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> René H. schrieb:
>>> Das Deutsche Wort dazu kenn ich leider nicht. Es bedeute 7x24h auf Abruf
>>> bereit zu stehen (Reaktionszeit 15min).
>>>
>> Bereitschaft
>> 7x24h ist viel
>
> Und wie! D.h. man kann sich über den gesamten Zeitraum NIE einen
> reinlöten! 600 CHF pro Woche fürs Nüchtern bleiben ist eindeutig zu
> wenig.

Doch, doch. Das geht schon. Man kann alles von zuhause aus erledigen. 
Die Tante die anruft ist eine Computer Stimme. Bekommt also nichts mit 
wenn man des Sprechens nicht mehr mächtig ist :-).

Man muss nicht Vorort sein (das könnte ich auch nicht, wegen dem Hund. 
Den müsste ich mitnehmen, das will aber dort wirklich sicher keiner).

Grüsse,
René

von Cyblord -. (cyblord)


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René H. schrieb:
> Doch, doch. Das geht schon. Man kann alles von zuhause aus erledigen.
> Die Tante die anruft ist eine Computer Stimme. Bekommt also nichts mit
> wenn man des Sprechens nicht mehr mächtig ist :-).

Achso ja dann. Ich dachte da muss man ins Auto und hinfahren.

von René H. (Gast)


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Jo S. schrieb:
> René H. schrieb:
>> Das Deutsche Wort dazu kenn ich leider nicht. Es bedeute 7x24h auf Abruf
>> bereit zu stehen (Reaktionszeit 15min).
>>
> Bereitschaft
> 7x24h ist viel

Das ist eben so. Daran kann ich wenig ändern. Diejenigen die den 
Arbeitsvertrag Zusatz nicht unterzeichnet haben, mussten .... (kann man 
sich ja denken).

> Wozu ist rundum Bereitschaft nötig?

Wir sind in der Finanzindustrie tätig. Mehr kann und darf ich leider 
schon nicht sagen.

> Ich kenne das so: Ein Freund ist IT Systemmanager und hat Bereitschaft
> ab Dienstende z.B. 17h bis 22h. Einmal im Monat von Mo. bis Fr. und
> bekommt pauschal 200€. Bei Einsatz wird der normale Stundenlohn plus
> Zulage (?) bezahlt.
>
>> Das wird Pauschal bezahlt (pro Woche 600 Chf).
> Zufriedenstellend?

Für einen Familienvater mit kleinen Kindern und frisch gekauftem Haus? 
Vermutlich ja. Für einen Familienvater dessen Kinder aus dem Haus sind? 
Eher nein. Da mag man die Freizeit lieber. (die 600 CHF sind Brutto, 
Netto werden es etwas 300 CHF sein).

Grüsse,
René

von Henry G. (gtem-zelle)


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Schweizer schrieb:
> Das nächste Mal wenn ihr euch in DE über zu lange Arbeitszeiten oder
> Ausbeutung der Arbeitnehmer aufregt, denkt an die Schweiz!

Wozu? Wenn ich Kopfschmerzen habe, denke ich auch nicht an den Zahnarzt, 
um mir die Kopfschmerzen schön zu reden. Ich besorge mir Aspirin!

von Henry G. (gtem-zelle)


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Anja zoe C. schrieb:
> Schweizer schrieb:
>> Das nächste Mal wenn ihr euch in DE über zu lange Arbeitszeiten oder
>> Ausbeutung der Arbeitnehmer aufregt, denkt an die Schweiz!
>
> Ich würde mal vorschlagen, an Freiberufler zu denken. Da gibt es sehr
> viele, die mehr als die 60 Stunden in der Woche arbeiten. Dann gibt es
> keinen bezahlten Urlaub, keine bezahlte Krankheit, keine Elternzeit etc
> etc, steuerlich und bürokratiemäßig sieht man da auch oft in die Röhre.
>
> (nein, ich bin keine Freiberuflerin)
>
> Manchmal ist das Jammern hier echt kaum auszuhalten....

Und manchmal ist die dumm-devote Haltung gegenüber der eigenen 
Ausbeutung nicht zu ertragen. "Ah gugge ma' Uschi, der da drübbe gähts 
noch schlechta als wie uns. Da könnenma froh sein, so viel Scheiße essen 
zu dürf'n."

von (prx) A. K. (prx)


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Henry G. schrieb:
> Und manchmal ist die dumm-devote Haltung gegenüber der eigenen
> Ausbeutung nicht zu ertragen.

Wenn es nicht zu ertragen ist, was die Leute hier schreiben: Warum 
machst du dann überhaupt mit?

: Bearbeitet durch User
von René H. (Gast)


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Henry G. schrieb:
> Und manchmal ist die dumm-devote Haltung gegenüber der eigenen
> Ausbeutung nicht zu ertragen.

Da magst Du sicher Recht haben. Trotzdem ist die Wortwahl unangebracht.

Ich weiss, dass es in Deutschland nicht besser oder schlechter ist, nur 
anders.

Grüsse,
René

von René H. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Aber
> wenn man zig Jahre in ähnlichem Sachgebiet arbeitet und sich das
> inkrementell weiterentwickelt, nicht radikal, ist das nicht so schlimm.

Das sieht in der Praxis aber anders aus. Das Rentensystem macht AN im 
Alter für die Firmen teurer, weil die AG Beiträge steigen. Dazu kommt 
dann noch, dass sie eher mal ausfallen.

Grüsse,
René

von Qwertz (Gast)


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René H. schrieb:
> Nur Nachteile. Ab Kaderstufe 6 mag es ins Gewicht fallen. 5 ist zum
> billig auspressen.

Dann ist es so ähnlich wie in Deutschland AT ("Außer Tarif") im 
untersten Band. Da bekommt man auch keine Überstunden bezahlt oder 
Freizeitausgleich, steht somit oft schlechter da als einer, der ganz 
oben im Tarif ist.

von (prx) A. K. (prx)


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René H. schrieb:
> Das sieht in der Praxis aber anders aus. Das Rentensystem macht AN im
> Alter für die Firmen teurer, weil die AG Beiträge steigen.

Beziehst du dich auf D oder auf CH? Mit dem Schweizer Rentensystem bin 
ich nicht vertraut und im hiesigen steigen die Beiträge nicht mit dem 
Alter sondern mit Einkommen. Und ab und zu weil die Rentenkasse leer 
ist. Ein jüngerer ist deshalb nur billiger, wenn er weniger verdient. 
Nicht aber aufgrund seines Alters.

> Dazu kommt dann noch, dass sie eher mal ausfallen.

Viele Sportarten sind für den AG ein wohl grösseres Risiko. Zumindest 
bei Tätigkeiten, bei denen kein Bürostuhl ausreicht.

von Qwertz (Gast)


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A. K. schrieb:
> im hiesigen steigen die Beiträge nicht mit dem Alter sondern mit
> Einkommen.

Aber doch nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung, 
und die wird bei Ingenieuren in der Regel schon in jungen Jahren 
überschritten. Das heißt, dass es an dieser Stelle für den Arbeitgeber 
nicht mehr teurer wird (bis auf die jährliche Anpassung dieser Grenze an 
die allgemeine Lohnentwicklung).

von Henry G. (gtem-zelle)


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A. K. schrieb:
> Henry G. schrieb:
>> Und manchmal ist die dumm-devote Haltung gegenüber der eigenen
>> Ausbeutung nicht zu ertragen.
>
> Wenn es nicht zu ertragen ist, was die Leute hier schreiben: Warum
> machst du dann überhaupt mit?

Fühlst du dich angesprochen? So oft wie du hier schreibst, scheinst du 
ja nicht gerade in Arbeit zu ertrinken. ;-)

von BRD vs. Swiss (Gast)


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http://www.wiwo.de/erfolg/management/fachkraeftemangel-ein-guter-indikator-fuer-knappheit-sind-die-loehne/20504844-2.html


""""Nach dem Studium der Verfahrenstechnik an der TU München plante er 
jahrelang Großanlagen für die Energie- und Chemiebranche und 
koordinierte deren Bau. Stegitz stieg schnell auf, verantwortete bis zu 
100 Mitarbeiter und ein Budget im dreistelligen Millionenbereich. Als 
seine Stelle Anfang 2016 aufgrund einer Umstrukturierung wegfiel, 
zögerte er nicht lange. Stegitz unterschrieb einen Aufhebungsvertrag und 
kassierte 300.000 Euro Abfindung.



Sie suchen nach der Eier legenden Wollmilchsau.“ Immer wieder bekam er 
zu hören, er sei überqualifiziert – für Stegitz eine euphemistische 
Umschreibung dafür, dass er seinen potenziellen Arbeitgebern zu teuer 
war. Dabei hätte er sich sogar von ehedem 170.000 Euro Jahresgehalt auf 
150.000 Euro runterhandeln lassen. Bis in die Nähe eines 
Vertragsabschlusses gediehen die Gespräche trotzdem nie.

„Sie hätten gerne 10 bis 15 Jahre Berufserfahrung, wollen aber maximal 
70.000 Euro Jahresgehalt zahlen“, sagt Stegitz


Und was wurde aus Ingenieur Stegitz? Nun – auch der steht dem deutschen 
Arbeitsmarkt nicht mehr zur Verfügung. Ein Headhunter vermittelte ihm 
einen neuen Job in der Schweiz. Nicht trotz seiner Erfahrung. Sondern 
ihretwegen."""


Hmmm, was ist faul im Staate Dänemarks?

von René H. (Gast)


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BRD vs. Swiss schrieb:
> Hmmm, was ist faul im Staate Dänemarks?

Welches Alter hat Herr Stegitz und welche Ausbildung? 170 kEur im Jahr 
ist irgendwie nicht realistisch. Zumindest bietet das keinen Vergleich 
an.

Grüsse,
René

Beitrag #5203185 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5203223 wurde von einem Moderator gelöscht.
von René H. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Beziehst du dich auf D oder auf CH?

Auf die Schweiz. Ich möchte jetzt nicht tiefer  auf unser drei Säulen 
Rentensystem eingehen.

Säule 1: Pflicht, AHV, Beiträge altersunabhängig.
Säule 2: Pflicht, Pensionskasse) Beiträge steigen im Alter. (kommt der 
Riester Rente in D nah)
Säula 3a: Freiwillig, Lebensversicherung mit Rente
Säule 3b: Freiwillig, reines sparen.

alle drei Säulen sind steuerbefreit, dass heisst man versteuert bei 
Auszahlung.

Grüsse,
René

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