Hallo liebe Forenmitglieder, ich bin neu in diesem Forum und dementsprechend ist auch meine Erfahrung mit Mikrocontrollern. Der Grund für mein Interesse für diese ist folgendes Bauvorhaben: Eine Große 7-Segment LED Anzeige um auf einem Sportplatz die Zeit und den Spielstand anzuzeigen. Zu diesem Thema findet man allein in diesem Forum schon jede Menge. Dennoch stehe ich gerade vor einer großen Frage: Wie steuere ich meinen Arduino aus einer Entfernung von ca. 100m? Ich möchte ca. 100m entfernt von der Anzeigetafel sitzen und mit entsprechenden Knöpfen/Tastern den Spielstand erhöhen oder die Zeit anhalten. Was wäre also das richtige Vorgehen: a) per Funk? b) ca. 100m langes Kabel? Bitte seid nicht zu hart bei meinem ersten Forumsbeitrag helft mir bei meinem Problem, wie ich meinen Arduino aus großer Entfernung letztendlich betreiben soll. LG burlega
@Marcel Harms (burlega) >a) per Funk? Kann man machen, dafür gibt es viele, fertige Module mit Bluetooth oder sogar WLAN. >b) ca. 100m langes Kabel? Geht auch, ist halt old School.
Auf keinen Fall per Funk. 100m sind zwar nicht die große Herausforderung, aber die ganzen mobilen Geräte der Gäste können ganz schnell zu einem unlösbaren Problem werden, wenn sie stören. Ich rate Dir ganz dringend, Kabel zu verwenden. Für solche Zwecke eignet sich RS485 sehr gut. Falls bereits vorhanden, könnte man auch das Ethernet mit verwenden. Mit solchen Modulen kannst du die seriellen Schnittstellen gängiger Mikrocontroller zu RS485 umwandeln: https://www.aliexpress.com/item/Free-shipping-MAX485-module-RS485-module-TTL-to-RS-485-module-MCU-development-accessories/32590992974.html Bei Chip45 gibt es Mikrocontroller-Module mit eingebauter RS485 Schnittstelle. Die kannst du auch mit der Arduino IDE Programmieren, wenn Du einen ISP Programmieradapter verwendest. Wobei wiederum jeder Arduino mittels ISP Sketch als ISP Adapter verwendbar ist.
Danke für deine Schnelle Antwort. Nehmen wir mal an, ich würde es Kabelgebunden machen - wie läuft das? Ich habe bspw. 4 Taster, welche an einem 100m Kabel hängen. Würde ich das Kabel dann ganz normal an Ground und jeweils einen Pin des Arduino hängen? oder kriege ich da Probleme mit der Länge des Kabels ?
Hi, versuche es mit LoRa-Wireless. Ich weiß jetzt nur nicht, ob das für dich machbar wäre. Such mal nach dem Stichwort. Das hat eine ordentliche Reichweite von mehreren km. LG
µ*µ=µ² schrieb: > versuche es mit LoRa-Wireless. Ich weiß jetzt nur nicht, ob das für dich > machbar wäre. Such mal nach dem Stichwort. Das hat eine ordentliche > Reichweite von mehreren km. Ich hatte mir schon Funkübertragung über RF433Mhz Module angeschaut. Jedoch habe ich da auch schon die Befürchtung, dass es durch die Handys der Zuschauer zu Störsignalen kommen kann.
Stefan U. schrieb: > Ich rate Dir ganz dringend, Kabel zu verwenden. Für solche Zwecke eignet > sich RS485 sehr gut. Falls bereits vorhanden, könnte man auch das > Ethernet mit verwenden. > > Mit solchen Modulen kannst du die seriellen Schnittstellen gängiger > Mikrocontroller zu RS485 umwandeln: > https://www.aliexpress.com/item/Free-shipping-MAX4... Könntest du mir ganz kurz erklären, wie genau ich einen Arduino, ein RS485 und meine Taster zusammen bringe? Habe vorher noch nichts zu solchen Modulen gelesen...
Marcel H. schrieb: > Ich hatte mir schon Funkübertragung über RF433Mhz Module angeschaut. > Jedoch habe ich da auch schon die Befürchtung, dass es durch die Handys > der Zuschauer zu Störsignalen kommen kann. Bei 433MHz? Das ist ein ISM-Band, da senden keine Handys. Dafür sendet da ziemlich viel anderes Zeugs. Wenn die Funkverbindung aber etwas abseits betrieben wird und Sichverbindung besteht kann das schon funktionieren. Kommt halt darauf an wie gut die Module sind. 100m sind eigentlich keine große Distanz und sind sogar mit guten WLAN-Transmittern gut machbar. Ich würde ein Funkmodul bei 868 MHz nehmen. Möglichweise ist aber RS485 einfacher, wenn man nicht so viel Ahnung von der Materie hat - gerade wenn es Probleme bei der Funkverbindung gibt.
> Nehmen wir mal an, ich würde es Kabelgebunden machen - wie läuft das?
Du nimmst zwei Mikrocontroller, die sich seriell miteinander
unterhalten. Diese serielle Verbindung machst du mit diesen RS485
Adaptern.
Deine Taster hängen dann an dem einen µC, der sendet ein Kommando
seriell raus und der andere reagiert darauf indem er etwas auf seiner
Anzeigetafel ausgibt.
1 | Taster---Arduino----RS485 Adapter----langes Kabel----RS485 Adapter---Arduino---Anzeigetafel |
Zum RS485: Diese China-Adapter haben dazu zweipolige Schraubklemmen. Dort schließt du ein Kabel mit zwei verdrillten Adern an. Zusätzlich wird aber (zumindest für zuverlässige Funktion) noch ein Bezugspotential gebraucht, als Masse. Zur Not geht es oft auch mit dem Erdleiter der Steckdose als Bezugspotential.
Stefan U. schrieb: >
1 | > Taster---Arduino----RS485 Adapter----langes Kabel----RS485 |
2 | > Adapter---Arduino---Anzeigetafel |
3 | > |
Danke für die Erklärung. Das klingt nach einer guten Lösung, da ich dort mit einem weiteren bspw. Arduino und 2 RS485 (vielleicht MAX485) davonkomme. Mit einem entsprechen Kabel, werde ich es wohl auch als Einsteiger auch hinbekommen...Und es ist tatsächlich sicherer als Funk..
Funk geht völlig problemlos, wenn man es denn richtig macht. Nicht richtig macht man es mit unzuverlässigen Billigst-Bastelmodulen a la RFM, NRF oder mit Modulen, die auf Frequenzen von potentiellen Zuschauern liegen (Bluetooth, WLAN). Auf 869,525MHz sind High-Power Modems zugelassen, die mit 500mW senden. Die Begrenzung liegt bei 10% Sendezeit pro Teilnehmer pro Stunde. Hört sich wenig an, die Pakete sind aber recht kurz. Dieses hier ist sehr gut https://www.amber-wireless.de/de/amb8636.html Ab Q1 2018 erhältlich vielleicht noch Narrow-Band IOT Module, Google mal nach NB-IOT (z.B. von Digi) Die laufen auf LTE, aber auf einem Sonderkanal(!) für IOT Zeug. Zusammen mit der AES-Verschlüsselung wäre dann die Anzeige per Internet von einer speziellen App aus steuerbar, quasi von jedem Endgerät.
Harald schrieb: > Dieses hier ist sehr gut > https://www.amber-wireless.de/de/amb8636.html Bisschen übertrieben für 100m, findest du nicht? Ist aber eine reine Geld- und Zeitfrage. Mit entsprechendem Blockcode bekommt man auch die Billigmodule stabil. Und auch da gibt es Module auf 868 MHz.
@ Marcel Harms (burlega) >Nehmen wir mal an, ich würde es Kabelgebunden machen - wie läuft das? Kommt drauf an. >Ich habe bspw. 4 Taster, welche an einem 100m Kabel hängen. Würde ich >das Kabel dann ganz normal an Ground und jeweils einen Pin des Arduino >hängen? Das kann man machen, hat aber den Nachteil, daß man für jeden Taster eine zusätzliche Ader im Kabel braucht. >oder kriege ich da Probleme mit der Länge des Kabels ? Nicht direkt. Man sollte aber nicht 100m Kabel direkt an den Arduino anschließen, da gibt Probleme mit eingekoppelten Störungen und ESD. Man sollte das so wie hier machen. Damit ist das IO-Pin deutlich besser geschützt. https://www.mikrocontroller.net/articles/Entprellung#Einfacher_Taster 10K für die Widerstände und 100nF sind OK. Die bessere, wenn gleich deutlich aufwändigere Variante ist ein lokales Bedienpult mit einem kleinen LCD vor Ort, wo auch die Taster dranhängen und welches die Anzeigeinformationen per UART/RS485 an das entfernte Display sendet. Dort wird die Information von einem 2. Arduino empfangen und angezeigt. Der Vorteil liegt darin, daß man eine beliebig komplexe Eingaben mit vielen Knöpfen bauen kann, aber dennoch nur 3 Adern für die Datenübertragung braucht.
avr schrieb: > Bisschen übertrieben für 100m, findest du nicht? Nein, die Angaben auf zu max Reichweiten sind immer gerne übertrieben (oder nur mit Sonderantennen erreichbar), wenn Du auf die zig Km anspielst. Die 100m sollen ja ZUVERLÄSSIG sein. > Ist aber eine reine Geld- und Zeitfrage. Zeit ist irgendwo auch im Hobbybereich Geld bzw. Geld/Nerven wert. Mit entsprechendem Blockcode bekommt man auch die > Billigmodule stabil. Jeder so wie er mag, mir ist das egal. Aus diesem Lager kommt auch die "Wer Funk kennt nimmt Kabel"-Fraktion. Ich kann hier nur meine Erfahrung teilen, bin aber kein Missionar. >Und auch da gibt es Module auf 868 MHz. 869,525 != 868MHz, der Reiz liegt in der Duty-cycle Limitierung!!!
> Kabel ... ist tatsächlich sicherer als Funk.
Nun ja, Smartphones beweisen, dass Funk auch sehr zuverlässig
funktionieren kann. Auf jeden Fall ist das aber aufwändiger zu
programmieren. Das kann oder will sich nicht jeder antun. Deswegen gibt
es wiederum teure Funkmodule, die eine annähernd 100% zuverlässige
Signalaufbereitung bieten.
Wie dem auch sei, Kabel relativ unkompliziert und daher sicher nicht
unattraktiv.
Falk B. schrieb: > @ Marcel Harms (burlega) > Die bessere, wenn gleich deutlich aufwändigere Variante ist ein lokales > Bedienpult mit einem kleinen LCD vor Ort, wo auch die Taster dranhängen > und welches die Anzeigeinformationen per UART/RS485 an das entfernte > Display sendet. Dort wird die Information von einem 2. Arduino empfangen > und angezeigt. Der Vorteil liegt darin, daß man eine beliebig komplexe > Eingaben mit vielen Knöpfen bauen kann, aber dennoch nur 3 Adern für die > Datenübertragung braucht. Genauso hatte ich es mir überlegt. Trotzdem danke für die Beschreibung. Für meinen Zweck wird das alle mal reichen.
Falk B. schrieb: > Die bessere, wenn gleich deutlich aufwändigere Variante ist ein lokales > Bedienpult mit einem kleinen LCD vor Ort, wo auch die Taster dranhängen > und welches die Anzeigeinformationen per UART/RS485 an das entfernte > Display sendet. Dort wird die Information von einem 2. Arduino empfangen > und angezeigt. Der Vorteil liegt darin, daß man eine beliebig komplexe > Eingaben mit vielen Knöpfen bauen kann, aber dennoch nur 3 Adern für die > Datenübertragung braucht. Das ist m.E. die beste Lösung! Den 2. µC an der Anzeige kann man sich sparen, sofern nur Ziffern anzuzeigen sind. Die anzuzeigenden Segmente werden dann in die Schieberegister der Anzeige geschrieben, weshalb dann Signale für Takt, Daten, Datenübernahme (strobe) und GND vorhanden sein müssen: 4-adrige Steuerleitung mit Schirm. Diese Signale werden in der Anzeige per Optokoppler eingespeist und dadurch galvanisch getrennt. Die Datenrate muß nicht sonderlich hoch sein. 1 - 10 kHz Taktfrequenz reichen völlig aus.
Harald schrieb: > Nein, die Angaben auf zu max Reichweiten sind immer gerne übertrieben > (oder nur mit Sonderantennen erreichbar), wenn Du auf die zig Km > anspielst. Die 100m sollen ja ZUVERLÄSSIG sein. Keine Ahnung, ich hab diese Module nicht eingesetzt. Jedenfalls hat man eine zuverlässige Übertragung, solange die Bitfehler nicht 50% betragen. Dafür ist die Datenrate entsprechend niedrig. Man kann bei Funkverbindungen immer Zuverlässigkeit gegen Datenrate tauschen.
Man koennte auch isoSPI nehmen, dann unterhalten sich die beiden Arduinos via SPI. Auf den 100m hast Du dann simplen verdrillten Klingeldraht quasi stoerunanfaellig. Ich habe mal isoSPI Module gemacht, die man bei Ebay, Tindie und Co. bekommen kann. Die funktioneren wie eine Bruecke, die man in die SPI Leitungen schaltet. Weiss jetzt nicht inwieweit das als Eigenwerbung zulaessig ist. Sonst kann ich mir auch optisch eine Fernbedienung vorstellen, indem Du lichtempfindliche Sensoren an die Tafel anbaust und diese dann per Laserpointer betaetigst.
Als erstes würde ich gern wissen, ob Die 100m Distanz Luftlinie ist, oder das Kabel am Ende ca. 100m lang wird. Da hat man sich schnell verschätzt und steht dann vor schwer lösbaren Problemen. Als Plan B kannst du 4-20mA Analogsignale im Hinterkopf behalten. Das ist zwar alles andere als schön, aber prinzipiell auch auf lange Distanzen möglich. Bei 100m würde ich allerdings wohl auf Ethernet setzen. Allein schon um später recht einfach aufrüsten zu können (Z.B. Raspberry + Monitor oder Leinwand & Beamer) Die Anfangsinvestition ist natürlich höher, dafür ist am Ende nichts “selbstgefrickeltes“. Funk würde ich wohl nicht nutzen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis jemand einen Jammer oder Wifi-Deauthor mitbringt...
Leroy M. schrieb: > Bei 100m würde ich allerdings wohl auf Ethernet setzen. Warum so bescheiden und nicht gleich per Satellit übertragen? > Allein schon um später recht einfach aufrüsten zu können > (Z.B. Raspberry + Monitor oder Leinwand & Beamer) Oder die Steuerung auf oder vom Mond aus erledigen? Aber wer nicht anderes kennt, muß das wohl so machen :-( Leroy M. schrieb: > Funk würde ich wohl nicht nutzen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis > jemand einen Jammer oder Wifi-Deauthor mitbringt... Ich glaube, da werden eher Böller und Schlagringe mitgebracht.
m.n. schrieb: > Leroy M. schrieb: >> Bei 100m würde ich allerdings wohl auf Ethernet setzen. > > Warum so bescheiden und nicht gleich per Satellit übertragen? > Ist halt Funk und somit eher uncool. >> Allein schon um später recht einfach aufrüsten zu können >> (Z.B. Raspberry + Monitor oder Leinwand & Beamer) > > Oder die Steuerung auf oder vom Mond aus erledigen? Wäre ein langes Kabel. Ein Raspberry für eine 7-Segmentanzeige ist Unsinn, selbstverständlich. Wenn man auf einen Monitor setzt, sieht das ganze natürlich anders aus. Und ein Monitor eröffnet ganz andere Möglichkeiten. Sei es Video, Slowmotion, Werbe-/Sponsorvideos, Spielpläne, Wetterbericht, Teamaufstellung, Platzierung in der Liga und so weiter. Diese Technik kostet heutzutage ja kaum noch was, dass kann (finanziell) von jedem Dorfsportverein getragen werden. Und teurer wird es wohl zukünftig auch nicht mehr. > Aber wer nicht anderes kennt, muß das wohl so machen :-( > > Leroy M. schrieb: >> Funk würde ich wohl nicht nutzen, es ist nur eine Frage der Zeit, bis >> jemand einen Jammer oder Wifi-Deauthor mitbringt... > > Ich glaube, da werden eher Böller und Schlagringe mitgebracht. Dann wird das Folgeprojekt wohl ein Metalldetektor und ein Sprengstoffsensor. :P
Ich würde es mal mit dem altbewährten BTM222-Modul versuchen. Habe damit auf freiem Feld und ordentlicher Antenne schon knapp 150m geschafft. Lässt sich recht gut mit dem Smartphone steuern.
100 Meter ist bei Ethernet das Maximum. RS485 kannst du locker auch 1 Kilometer lang machen. SPI ist gewiss aufwändiger zu programmieren, vor allem wenn man schon mit der Serial Klasse von Arduino vertraut ist. Das BTM222 Modul wird seit geraumer Zeit nicht mehr Hergestellt und ist nur noch sehr begrenzt verfügbar. Damit würde ich nicht wichtiges neues mehr aufbauen. Abgesehen davon bezweifle ich sehr, dass man damit 100 Meter überhaupt erreichen kann. In meiner Wohnung schafft es nur 6 Meter (immerhin doppelt so viel, wie das HC-05). Laserpointer bzw. Fernbedienungen im Stadion kann nur ein schlechter Scherz sein.
Du könntest auch Funkmodule wie die Zigbee verwenden. Die sind zwar etwas teurer (waren das 30 Euro pro Modul?), aber dafür bringen sie gute Verbindung und gute Unterstützung in der Community mit. Das mit der guten Verbindung wäre aber nur eine Annahme von mir, ich habe mit denen noch nicht gearbeitet. Jedenfalls wäre der Ansatz: lieber etwas teurere, dafür die Besten Funkmodule nehmen. Und wenn es mein Projekt wäre würde ich beides vorsehen: ein Kabel per RS485 und ein gutes Funkmodul. Dann hast Du eine Backup-Lösung mit dem Kabel, kannst aber den Funk verwenden, wenn er funktioniert. Die Kabellösung würde ich als erstes fertigstellen und testen, dann ist das Projekt schon mal in trockenen Tüchern. Ich hab ja auch schon Mal so ein Display-Projekt gemacht und am Ende bin ich nicht rechtzeitig fertig geworden zum Turnier um ein paar Tage. War nicht so schlimm, das Display würde nicht so dringend gebraucht, aber ich war natürlich nicht so erfreut. Also baue eine einfachstmögliche V1 und dann das mit dem Funk.
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Bearbeitet durch User
m.n. schrieb: > Falk B. schrieb: >> Die bessere, wenn gleich deutlich aufwändigere Variante ist ein lokales >> Bedienpult mit einem kleinen LCD vor Ort, wo auch die Taster dranhängen >> und welches die Anzeigeinformationen per UART/RS485 an das entfernte >> Display sendet. Dort wird die Information von einem 2. Arduino empfangen >> und angezeigt. Der Vorteil liegt darin, daß man eine beliebig komplexe >> Eingaben mit vielen Knöpfen bauen kann, aber dennoch nur 3 Adern für die >> Datenübertragung braucht. > > Das ist m.E. die beste Lösung! > Den 2. µC an der Anzeige kann man sich sparen, sofern nur Ziffern > anzuzeigen sind. Die anzuzeigenden Segmente werden dann in die > Schieberegister der Anzeige geschrieben, weshalb dann Signale für Takt, > Daten, Datenübernahme (strobe) und GND vorhanden sein müssen: 4-adrige > Steuerleitung mit Schirm. Diese Signale werden in der Anzeige per > Optokoppler eingespeist und dadurch galvanisch getrennt. > Die Datenrate muß nicht sonderlich hoch sein. 1 - 10 kHz Taktfrequenz > reichen völlig aus. Die Lösungen von Falk und m.n. sind nur halb gedacht. Das intelligente Bedienpult mit Knöpfen, Uhr und Display ist O.K. Das entfernte Stadiondisplay muss auch intelligent sein. Die Leitungsverbindung - ob mit oder ohne RS485 - ist Quatsch. Die Datenübertragung macht man mit Funk. Dabei ein passendes Fehlererkennungs- und Korrekturverfahren einsetzen. Das Bedienpult wiederholt ständig, in passenden Abständen, die gesamte Displayinformation für die Großanzeige. Dort wird nur fehlerfrei Empfangenes angezeigt. Da können dann auch mal Pakete - durch was auch immer - gestört werden. Genau so macht es ja auch DCF77!
Route 6. schrieb: > Die Leitungsverbindung - ob mit oder ohne RS485 - ist Quatsch. > Die Datenübertragung macht man mit Funk. Warum unbedingt per Funk? Und warum werden immer noch so viele Datenleitungen verlegt? Nö du, bei etwas so stationärem wie diesem Projekt hier empfehle ich auf jeden Fall auch die kabelgebundene Variante. Wie ja schon gesagt wurde ist sowas grade in dem hier vorhandenen Umgebungsfeld wesentlich robuster.
Route 6. schrieb: > Die Lösungen von Falk und m.n. sind nur halb gedacht. Komisch, so habe ich es zum letzten Mal vor über 30 Jahren gemacht und nie Probleme gehabt. > Das Bedienpult wiederholt ständig, in passenden Abständen, die gesamte > Displayinformation für die Großanzeige. Auf jeden Fall! Damit kann man dann auch gleich das Blinken einzelner Segmente erledigen. > Die Datenübertragung macht man mit Funk. Das gibt nur eine zusätzliche Baustelle. Bedienpult und Anzeige haben feste Plätze und ein Kabel bietet die sicherste Verbindung. Man stört niemanden und man wird nicht gestört!
> Die Leitungsverbindung ist Quatsch. > Die Datenübertragung macht man mit Funk. Wer Funk kennt, nimmt Kabel. > Genau so macht es ja auch DCF77! Ok, damit ist klar dass du Null Ahnung hast. Das DCF77 Signal kann man beim besten Willen nicht einmal ansatzweise mit anderen üblichen Funksignalen vergleichen. Ist Dir klar, dass das DCF-77 Signal mit einer ganz erheblichen Sendeleistung abgestrahlt wird, für die du nie und nimmer eine Genehmigung erhalten wirst? Hinzu kommt, dass die Bitrate exakt 1 Bit pro Sekunde beträgt. Ich möchte mal sehen, wie du damit zeitnahe Anzeigen auf das Display bekommen willst. Bis die Übertragung nach dem ersten Tor beendet ist, ist das Spiel längst zu Ende und der Hausmeister fegt die leeren Gänge.
Also ich würde als bevorzugte Richtung auf Funk setzen, aber in der Schaltung das Kabel vorsehen. Dann kann von der Lösung nichts schief gehen und wenn's klappt spart man sich das Kabel. Ich bin auch sicher, dass man den Funk hinbekommt, wenn man ein gutes Modul nimmt und sich ggf. ausreichend Zeit mit der Optimierung beschäftigt. Aber falls das zu lange dauert, man die Lust verliert, man nicht weiterkommt etc. hat man immer noch das Kabel für den Anfang. Denn das ist peinlich, wenn man für den Verein ein Display baut und dann geht es nicht. Da hat man dann doch lieber das Kabel zur Hand.
Da kannst Du wirklich nur in die Sch** treten. Funk: Gibt es keine Verbauung wie in einem Gebäude, sollten 100 m im freien Feld kein Problem sein. Aber dummerweise bist Du, egal in welchem Band Du sendest, in zu guter Gesellschaft. Vor allem das Entfernungsquadrat wird die in die Suppe spucken, also der Störer, in der Nähe des Empfängers. Draht: 100 m in einer bestehenden Bausubstanz zu verlegen ist ein echt sportliches Unterfangen. Mit RS485 sollte die Datenübertragung, über diese Strecke kein Problem sein.
Marcel, ist denn das Verlegen eines Kabels für Dich ein Problem?
Sebastian S. schrieb: > Funk: Gibt es keine Verbauung wie in einem Gebäude, sollten 100 m im > freien Feld kein Problem sein. Aber dummerweise bist Du, egal in > welchem Band Du sendest, in zu guter Gesellschaft. Vor allem das > Entfernungsquadrat wird die in die Suppe spucken, also der > Störer, in der Nähe des Empfängers. GSM Modem? Bei den heutigen Flatrates ggf. eine Variante. Sebastian S. schrieb: > Draht: 100 m in einer bestehenden Bausubstanz zu verlegen ist ein echt > sportliches Unterfangen. Mit RS485 sollte die Datenübertragung, > über diese Strecke kein Problem sein. Wenn ich von einem Sportplatz ausgehe heisst das Eingraben und Erdkabel. Sicher, aber bedingt lustig :-) Rein für Zeit und Spielstand werden ja nicht soooo viele Informationen übertragen - da kann man auch ein relativ langsames Funk-Protokoll einsetzen. Andererseits muss der Empfänger / die Anzeige ja auch versorgt werden, also wird da wohl auch ein Kabel hingelegt werden - oder bereits liegen. Da würde ich ggf. über Power-LAN nachdenken :-)
Zwei Punkte möchte ich noch einmal aufgreifen. Eine Lösung mit 2 µCs (1 x Bedienpult, 1 x Anzeige) ist möglich, für den TO mit seiner geringen Erfahrung aber eher unpraktisch. Anfangs muß immer an 2 Softwareversionen gearbeitet werden: Sender und Empfänger. Für jemanden, der passende Übertragungsprotokolle in der Schublade hat, ist das ein kleineres Problem. Wenn aber nach der Installation Änderungen notwendig sind, ist es unpraktisch, für jedes Update auch noch einmal an die Anzeige zu gehen. Geschickter ist es daher nur ein Programm im Bedienpult zu entwickeln und die Anzeige ganz passiv zu lassen. Für die kabelgebundene Übertragung wird hier immer wieder nach RS485 gerufen, vielleicht, weil andere Möglichkeiten nicht bekannt sind. Unstrittig ist die erforderliche galavanische Trennung zwischen Bedienpult und Anzeige. Folglich muß an irgendeiner Stelle (vorzugsweise beim Empfänger bzw. Anzeige) mit Optokopplern gearbeitet werden. Da Optokoppler mit Strömen angesteuert werden, sind lange Leitungen mit höheren Datenraten nicht so problematisch: die Spannungspegel bleiben klein, Leitungskapazitäten verfälschen das Signal daher deutlich weniger. Für die praktische Ausführung kann man RS232-Treiber 'mißbrauchen', die ggf. über Serienwiderstände die Leitungen treiben. Empfängerseitig nimmt man schnellere Optokoppler >= 1 MHz und eine antiparallele Diode. Bislang ist über die Anzeige noch nichts bekannt. Ich nehme an, daß sie relativ groß ausfallen soll und aus 50 - 100 LED-Segmenten besteht. Daher wiederhole ich meinen Vorschlag einer µC-losen Anzeige mit Schieberegistern, Segmenttreibern und separatem Netzteil.
> Unstrittig ist die erforderliche galavanische Trennung
Ok, dann bestreite ich das mal.
RS485 erlaubt bis zu 7V Potentialdifferenz. Wenn man an einem Ender der
Leitung ein potentialfreies Steckernetzteil verwendet, ist das ganz
einfach ohne weiteren Schaltungsaufwand einzuhalten.
Warum nicht simpel die RS485 über Optokoppler trennen - evtl. noch ein isolierender DC/DC-Wandler für die Versorgung.
Bei diesen Diskussionen läuft's am Ende auf eine Klapptafel und einen Balljungen raus...
Das mit den Optokopplern ist nicht "so" einfach, weil die Leitungen bidirektional arbeiten. Außerdem ist es unnötig.
Mann O Mann, mal wieder eine Reichsbedenkenträgerversammlung! Der Op baut ein nettes Bastelprojekt für seinen Hobbysportverein, nicht für den DFB oder Olympia. Ob nun Funk oder Kabel, beides wird ausreichend gut funktionieren. Auch ohne endlose Handstände und Super-Duper-Design!
Stefan U. schrieb: > Das mit den Optokopplern ist nicht "so" einfach, weil die Leitungen > bidirektional arbeiten. Unlösbar ist es aber nicht. Denke dir einfach den FT232RL weg und hänge statt dessen den µC ran, der die Daten bereit stellt. Beitrag "RS485 -> USB (isoliert; via FT232R)" Ein isolierender, kleiner DC/DC-Wandler, der den RS485 Treiber versorgt, gibts für kleines Geld. Man könnte sich natürlich auch fragen, warum unbedingt bidirektional? Was wird LED Anzeige bei einer stabilen Verbindung schon zu sagen haben, außer "Ack" ;-)
> Man könnte sich natürlich auch fragen, warum unbedingt bidirektional?
Man könnte sich auf Fragen: Warum Potentialtrennung? Hat hier irgendwer
geschrieben, dass er ein Problem mit dem Potential hat? Nein! Wenn er
soweit ist, kann man ggf. immer noch nachbessern. Die
Wahrscheinlichkeit, dass er ein Problem bekommt schätze ich auf 5% ein.
Stefan U. schrieb: > Hat hier irgendwer > geschrieben, dass er ein Problem mit dem Potential hat? Nein! Ich habe Probleme! > Die > Wahrscheinlichkeit, dass er ein Problem bekommt schätze ich auf 5% ein. Das heißt: jedes 20. Segment leuchtet falsch ;-)
>> Hat hier irgendwer >> geschrieben, dass er ein Problem mit dem Potential hat? Nein! > Ich habe Probleme! Das Erklärt zumindest einiges. Der TO hat allerdings (zumindest noch) kein Problem mit Potential-Verschiebung. Ich entwickle seit 30 Jahren Software und Elektronik noch etwas länger (allerdings nur als Hobby). In der Zeit habe ich eine simple Weisheit gelernt: Optimiere nicht voreilig, wo kein konkretes Problem ist. Das ist nicht nur Zeitverschwendung, sondern erhöht auch das Risiko, neue Fehler zu machen.
also ich verwende erfolgreich über 600m nen ACP220 Funksender in meiner Anwendung. Habe weder Probleme mit Funkeinstreuungen noch Datenaussetzern. Die Dinger gibts auf ebay um 25.- das Paar.
Noch eine Funkvariante: µC + ein per AT Kommandos gesteuertes GSM Modem. Da hat man eine ziemlich zuverlässige Funkverbindung. Die laufenden Kosten sind ja heutzutage überschaubar.
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