Guten Tag, Ich brauche Hilfe, da ich momentan komplett auf dem Schlauch stehe. Erstmal kurz zu meinem Projekt: Ich besuche in Südtirol eine Oberschule Fachrichtung Elektronik und mache als Abschlussarbeit ein POCSAG-Empfänger, für die freiwilligen Feuerwehren, welcher die empfangenen & unverschlüsselten Meldungen über einen Server als SMS weiterleitet. Momentan komme ich nicht gut voran, die Idee ist mit einem Empfänger, welchen ich gekauft habe das Signal zu empfangen, zu demodulieren und anschließend mit einem µC zu dekodieren. Als Empfänger habe ich ein fertiges Modem, welches mir als POCSAG Modem direkt aus China verkauft wurde, aber auf Nachfrage nach erfolglosen Tests nach dem Kauf, trotzdem kein POCSAG decodieren kann sondern nur mit anderen baugleichen Modems kommunizieren kann. Der Hersteller lehnt eine Rücknahme ab, aber hat mir ein Teil des Schaltplanes zur Verfügung gestellt (im Anhang). Auf dem Schaltplan ist der TA31136 zu sehen, bei welchem auf der Seite (http://www.discriminator.nl/mvt-7100/index-en.html) beschrieben steht, dass PIN 9 als diskiminator Ausgang benutzt werden kann. Was für ein Signal sollte ich nun bei diesem PIN abgreifen können? Ein demoduliertes FM Signal welches ich noch mit einem Schmitt-Trigger aufbereiten sollte und dann direkt auslesen kann? Vielen Dank bereits für das Lesen und ich hoffe jemand kann mir helfen. Grüße Alex
Sieh dir mal diese Seite an https://www.sigidwiki.com/wiki/POCSAG Dort findest du viele Grundlagen. Dein Schaltbild Auszug sieht so verkehrt nicht aus. Nur mit einem Schmitt-Trigger kannst du aus dem Basisband nur bei idealen Bedingungen das Signal extrahieren. Etwas Filterung brauchst du bestimmt. Dann ein Modem für die von dir gesuchte Baudrate und als Abschluss dann der Decoder (der ganz trivial auch nicht ist, aber es gibt wenigstens viel Infos im Netz).
Es gibt das Programm multimon für die Soundkarte, das u.a. POCSAG decodiert: http://www.markus-gerber.ch/2015/07/pocsag-und-fms-mit-multimon-ng/ Der Pin 9 ist der normale FM-Diskriminatorausgang, da kommt Niederfrequenz heraus, hier das Datensignal als Rechteckschwingungen, laut Datenblatt etwa 100mV effektiv bei 1,5 kHz Frequenzhub. Das kann man unmittelbar in die Soundkarte einspeisen. An pin 12 gubt es auch noch einen Feldstärkeausgang, damit könnte man auch einen einfachen Squelch bauen, oder z.B. zur Antennenausrichtung ein Anzeigeinstrument anschließen, das 80 dB Dynamikbereich umfasst.
Vielen Dank für die Antworten. Christoph K. schrieb: > Der Pin 9 ist der normale FM-Diskriminatorausgang, da kommt > Niederfrequenz heraus, hier das Datensignal als Rechteckschwingungen, > laut Datenblatt etwa 100mV effektiv bei 1,5 kHz Frequenzhub. Das kann > man unmittelbar in die Soundkarte einspeisen. Das bedeutet das Signal sollte bei einem Frequenzhub von +4,5kHz (was bei Pocsag eine 0 bedeutet) um 300mV hoch gehen und um 300mV absinken wenn ein Frequenzhub von -4,5kHz besteht? Also sollte sich das gemessene Sinal zwischen -300mV und +300mV liegen? Heute habe ich mir das Signal mal mit einem Oszilloskop nach dem 1. Filter (PIN 1 vom OPV) und nach dem 2. Filter (PIN 7) angeschaut, meinen Erinnerungen nach konnte ich ein Signal mit einer Amplitude von ca. 1V sehen welches ich aber nicht verwerten konnte, da ich einen Denkfehler hatte. Das Signal hatte auch einen Offset von 2V.
Alex L. schrieb: > Das Signal hatte auch einen Offset von 2V. Das Signal am Basisband Ausgang hat einen Offset, der vom Wetter, der Tageszeit und dem Gesichtsausdruck des Nutzers abhängt. Der Offset ist die Abweichung der Mittenfrequenz des Senders von der Ratio-Mitte. Mit festen Werten kannst du da nur auf die Nase fallen. Zur Auswertung musst du den gleitenden Mittelwert mit dem Istwert vergleichen und auch eine Hysterese einbauen. Hier https://www.maximintegrated.com/en/app-notes/index.mvp/id/3435 findest du eine Beispielschaltung (Bild 5).
Spätestens auf der Soundkarte sitzt sowieso ein Koppelkondensator, der den DC-Anteil abtrennt. Das Datensignal sollte gleichspannungsfrei sein, dazu wird oft verscrambled. Ich habe mit dem Vorgänger von multimon, dem soundmodem mal Packet-Radio decodiert.
Martin schrieb: > RTL sdr Stick + raspberry + multimonng geht super Ich muss das Projekt mit einem µC realisieren und nicht mit Arduino, Rasperry usw. ---------------------- Georg G. schrieb: > Alex L. schrieb: >> Das Signal hatte auch einen Offset von 2V. > > Das Signal am Basisband Ausgang hat einen Offset, der vom Wetter, der > Tageszeit und dem Gesichtsausdruck des Nutzers abhängt. Der Offset ist > die Abweichung der Mittenfrequenz des Senders von der Ratio-Mitte. Mit > festen Werten kannst du da nur auf die Nase fallen. Zur Auswertung musst > du den gleitenden Mittelwert mit dem Istwert vergleichen und auch eine > Hysterese einbauen. Hier > https://www.maximintegrated.com/en/app-notes/index.mvp/id/3435 findest > du eine Beispielschaltung (Bild 5). Vielen Dank für diese Antwort, sie hat mir wieder weiter geholfen. Wäre es theoretisch nicht möglich einen Kondensator vor einen Schmitt-Trigger zu schalten und so das DC zu filtern? ---------------------- Christoph K. schrieb: > Spätestens auf der Soundkarte sitzt sowieso ein Koppelkondensator, der > den DC-Anteil abtrennt. Das Datensignal sollte gleichspannungsfrei sein, > dazu wird oft verscrambled. Ich habe mit dem Vorgänger von multimon, dem > soundmodem mal Packet-Radio decodiert. Soundkarte ist keine vorhanden, da das Projekt ohne PC mit einem µC realisiert werden soll. ---------------------- Im Labor habe ich mit dem Oszy nochmal den PIN 9 nachgemessen und hab nun das richtige Signal empfangen, zusätzlich hab ich noch ein PIN gefunden, welches auf HIGH geht, sobald was Sinnvolles empfangen wird. In den Bildern kann man das auf CH2 sehen. Auf CH1 befindet sich PIN 9 und wenn man anzoomt kann man auch genau das gesuchte Signal finden.
Alex L. schrieb: > Kondensator vor einen Schmitt-Trigger > zu schalten und so das DC zu filtern? Kann man machen. Das Problem sind die Zeitkonstanten. Wenn der Sender oder Empfänger etwas in der Frequenz daneben liegen (wenige kHz reichen aus), bekommst du einen recht grossen Sprung im DC-Mittelwert, sobald der Sender hochtastet. Den musst du schnell genug verdauen, ehe die Präambel vorbei ist. Andererseits ist das Pocsag Signal nicht gleichspannungsfrei und du möchtest eine große Zeitkonstante haben. Das beisst sich dann etwas. Kennst du den RPC? Da ist eine erprobte Schaltung drin.
Georg G. schrieb: > Kann man machen. Das Problem sind die Zeitkonstanten. Wenn der Sender > oder Empfänger etwas in der Frequenz daneben liegen (wenige kHz reichen > aus), bekommst du einen recht grossen Sprung im DC-Mittelwert, sobald > der Sender hochtastet. Den musst du schnell genug verdauen, ehe die > Präambel vorbei ist. Andererseits ist das Pocsag Signal nicht > gleichspannungsfrei und du möchtest eine große Zeitkonstante haben. Das > beisst sich dann etwas. Danke für den Hinweis, also sollte ich eine Data-Slicer-Schaltung einbauen? Wenn ich richtig verstanden habe erkennt die den DC-Mittelwert und der Schmitt-Trigger arbeitet dann anhand der Werte ober und unterhalb des Mittelwertes? Georg G. schrieb: > Kennst du den RPC? Da ist eine erprobte Schaltung drin. RPC sagt mir leider nichts.
Alex L. schrieb: > RPC sagt mir leider nichts Radio Paging Controller von DL3KHB Eine Eurokarte mit einem 80C552 und viel Drumherum. Wurde (wird) als Interface zwischen Pocsag Sender und einem PC mit "Funkruf Master" Programm genutzt.
Guten Tag, mittlerweile stelle ich mir die Frage ob es nicht geschickter ist, ein FSK Modem zwischen Empfänger und µC zu schalten, um nicht den ganzen decoding Prozess mit Asembler verwirklichen zu müssen. Beim Googlen bin ich auf mehrere gestoßen, jedoch weiß ich nicht welches am geeignetestn wäre, was würdet ihr empfehlen, kann mir dabei jemand helfen? z.B. sowas wie der 73M223 von TDK Semiconductor
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