Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Induktivitätsänderung durch Strom Luftspule


von Sheriff Silver (Gast)


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Guten Morgen,

laut Theorie sollte doch die Induktivität einer Luftspule unabhängig vom 
Strom sein. Schließlich gibt es ja nichts, was das Material sättigen 
kann. Nun habe ich mir eine Luftspule ausgesucht, die vom 
Induktivitätswert und vom Widerstand her passt. Jedoch wird in dem 
"Datenblatt" ein Diagram angegeben, wo der Verlauf Inductance vs Current 
angegeben ist und aus diesem geht hervor, dass die Induktivität mit 
steigendem Strom abnimmt.
Wie ist dieser Effekt zu erklären?

Hier das Datenblatt: 
https://media.digikey.com/pdf/Data%20Sheets/Signal%20Transformer%20PDFs/HCTI_Series_DS.pdf

von John D. (Gast)


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Das ist aber keine Luftspule...

von Winne Z. (rugbywinne)


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Bist du sicher das du eine Luftspule hast ?

von Thorsten S. (thosch)


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Sheriff Silver schrieb:
> Wie ist dieser Effekt zu erklären?
Ganz einfach:
Diese Spule ist KEINE Luftspule!

Es handelt sich, wie im Datenblatt deutlich erkennbar, um eine auf einen 
Ringkern gewickelte Spule.

von fqr (Gast)


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Auszug DB: "Distributed Air-Gap".

Der Ringkern besteht hier aus einem Gemisch aus ferro- oder 
ferri-magnetischen Partikeln mit nicht-fero- oder ferri-magnetischem 
Verbundmaterial.
(Welches also gleichzeitig "den Kern zusammenhält".)

Schnapp Dir einen "Donut" aus Holz, Kunststoff o.ä. und wickle selbst 
CuL-Draht darum. Schon hast Du eine Spule ohne sättigendes Kernmaterial, 
aka "Luftspule".
Kann man aber auch (teils recht teuer) kaufen.

von Simpel (Gast)


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Äh aber... der Kern... der hat doch ein grosses Loch in der Mitte, wo 
Luft durch kann...

von Inductus (Gast)


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Nur linksdrehend, sonst kommt die Polizei

von fqr (Gast)


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Inductus schrieb:
> Nur linksdrehend

"Brezel-Technik" nicht vergessen. (>8<)
Für Fluß-kompensierte Drahtshunts.

von Sheriff Silver (Gast)


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Dann hat Digikey die Spule falsch einsortiert, denn diese wurde mir bei 
dem Material Luft angezeigt. Jetzt lese ich es auch. Ich dachte es sei 
eine Art Plastik.

Gibt es Luftspulen im zweistelligen µ-Bereich, sagen wir 33µ, mit 
hinreichend großem Nennstrom, sagen wir 16 A, welche auch noch relativ 
klein sind?

von Bentschie (Gast)


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Selbst wenn die hinreichend klein ist, da das eine Luftspule ist, hast 
du kein Kernmaterial das den magnetischen Fluß zusammenhält.

Das bedeutet, du hast ein rießiges Streufeld. Und alle Metallteile darin 
können und werden sich erwärmen und dabei auch deine Induktivität 
beeinflußen.

von Georg M. (g_m)


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Sheriff Silver schrieb:
> Gibt es Luftspulen im zweistelligen µ-Bereich, sagen wir 33µ, mit
> hinreichend großem Nennstrom, sagen wir 16 A, welche auch noch relativ
> klein sind?

Mit entsprechenden Formeln kann man die Induktivität einer Luftspule 
ziemlich genau abschätzen.
Wikipedia hilft.
Die Stromstärke bestimmt die Auswahl des Kupferdrahtes, was wiederum die 
Spulendimensionen nach unten einschränkt.

von Sebastian S. (amateur)


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Für eine "dumme" Suchmaschine ist Luft = Luftspalt.
D.h. Du bekommst ja für den Preis ein wenig Luft.

Wie bereits gesagt ist die Berechnung einer Luftspule recht einfach.
Für 33µ braucht’s schon einiges an Volumen. 16A wollen aber auch einiges 
an Querschnitt sehen - es sei denn, Du willst Heizen und die Verluste 
(Reihenwiderstand) stören Dich nicht.

von Sebastian S. (amateur)


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Ach so, ich vergaß!
Wenn Du Deine Spule berechnet hast, kann Du ja auch "sehen", wie 
gigantisch der Unterschied ist zwischen einer reinen Luftnummer und dem 
Tanz um einen Ferrit.

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