Wer hat eine Idee wie man - das durch abgespühlte Resinreste- (aus dem Formlabs Form 2 Druckprozess) gesättigte Isopropanol Reinigungsbad filtern kann? Im laufe der Zeit sammeln sich ja schon einige Liter der gesättigten Lösung an. Ich habe das schon mehrmals durch feines Stofftuch gegossen, das Tuch ist nun auch schon stark eingefärbt, der IPA ist aber immernoch undurchsichtig trüb. Wer kann seine Erfahrungen damit teilen?
Wenn das Material gelöst wird, kann es nicht ausgefiltert werden, außer mit osmotischen (d.h. extrem feinen) Filtern, deren Maschengröße unterhalb der Molekülgröße liegt. (Das ist eine der möglichen Vorgehensweisen bei der Meerwasserentsalzung). Mit anderen Filterverfahren bekommt man nur nicht gelöstes Material wie Schwebstoffe und andere Verunreinigungen 'raus. Ob es osmotische Filter gibt, mit denen sich Isopropanol verarbeiten lässt, entzieht sich meiner Kenntnis, aber ich glaube nicht, daß das eine allgemein zugängliche Allerweltstechnik ist ...
Rufus Τ. F. schrieb: > Wenn das Material gelöst wird, kann es nicht ausgefiltert werden, OK, das verstehe ich. Ich habe so in Gedanken gehabt: Wenn der IPA sich verfärbt muss ja etwas an "Schwebstoffen" (Farbpartikeln) drin sein und die müsste man ja "mechanisch" durch einen entsprechend kleinen Filter separieren können.(Versuch im dem Stofftuch bestätigt das ja, es bleibt Farbe im Tuch zurück). Ob damit dann die Fähigkeit wieder neue Material aufzunehmen signifikant steigt kann ich nicht einschätzen. hmmm...
H. S. schrieb: > OK, das verstehe ich. > Ich habe so in Gedanken gehabt: Wenn der IPA sich verfärbt muss ja etwas > an "Schwebstoffen" (Farbpartikeln) drin sein und die müsste man ja > "mechanisch" durch einen entsprechend kleinen Filter separieren > können.(Versuch im dem Stofftuch bestätigt das ja, es bleibt Farbe im > Tuch zurück). Wenn du Partikel in einer Flüssigkeit hast, ist sie trübe (eine Suspension). Farbstoffe können aber auch gelöst sein. Die Lösung ist dann farbig aber nicht trüb. Du hast offensichtlich nicht fein genug gefiltert, wenn du immer noch eine Suspension hast. Das ändert aber nichts daran, dass der Größte Teil deines Materials in Lösung ist und sich nicht herausfiltern läßt, wie rufus schon geschrieben hat. Wenn du das Isopropanol reinigen willst, ist Destillation wohl die einzige praktikable Lösung. Wegen Brand und Explosionsgefahr auf keinen Fall mit einer offenen Flamme erhitzen!
butsu schrieb: > Wenn du Partikel in einer Flüssigkeit hast, ist sie trübe (eine > Suspension). Von welchen Größenordnung ?µm? sprechen wir denn uns wo bekomm ich mal entsprechend irgendwelche Filter um das einfach mal zu testen ob das nun Hauptsächlich Schwebstoffe oder doch gelöste Färbungen sind? Kaffeefilter? Wie grob ist der wohl?
Destillieren (untragbar unwirtschaftlich) oder dem thermischen Recycling zuführen.
Schreiber schrieb: > Destillieren (untragbar unwirtschaftlich) oder dem thermischen Recycling > zuführen. Wenn man nicht gerade Großabnehmerpreise bekommt muss das Destillieren rein von den laufenden Kosten (Heizenergie) gar nicht mal so schlecht dastehen. Ob sich die Ausrüstung dafür irgendwann rechnet liegt dann an dem tatsächlichen Jahresbedarf... ABER: Ohne tiefergehendes Wissen über die Hintergründe sollte von der Destillation Organischer Lösungsmittel als Laie TUNLICHST DIE FINGER LASSEN! Gerade das vermeintlich harmlose Isopropanol hat da selbst bei Fachleuten schon manch schweren Unfall durch Explosion verursacht! Das Hauptrisiko sind dabei, anders als viele annehmen, NICHT die hochentzündlichen Dämpfe. Die stellen zwar eine Gefahr da, sind aber gut beherrschbar. Aus einer ordentlichen Destillationsapparatur kommt zudem kaum noch was gasförmig am Ende gasförmig heraus. Und wenn doch was passiert gibt es im schlimmsten Fall eine Verpuffung, aber keine Explosion... (OK, auch das kann Fatal enden) Das kritische ist das Organische Lösungsmittel zur Bildung von Organischen Peroxiden neigen. Und das sich hochexplosive & hochsensible Sprengstoffe. Genau das Zeug was bei den Anschlägen auf UBahnen und Bus 2005 in London zur Anwendung gekommen ist und welches der Jüngst festgenommene "Syrer" in Schwerin auch nutzen wollte. Diese Peroxidbildung findet IMMER Statt wenn Sauerstoff im Spiel ist, nicht erst wenn H2O2 dazu kommt. Das H2O2 beschleunigt den Vorgang nur enorm! Bei Isopropanol ist dieser Vorgang so langsam, das dies im Normalfall auch bei verschmutzten oder sehr alten Beständen kein Problem darstellt. Konzentrationen im untersten einstelligen Prozentbereich werden nahezu nie überschritten. Und das auch erst nach langer STandzeit (oder halt bei Verschmutzung). Daher haben das auch erfahrene Anwender, anders als z.b. bei Diethylether, nicht als Gefahr auf dem Schirm. Wenn man aber nun Destilliert wird aus einem Peroxidanteil von 1% schnell 10% , dann 20%, 40% usw. Bis dann irgendwann fast alles Lösemittel abgedampft ist und man dann den reinen Sprengstoff in einem Glasgefäß über einer Hitzequelle hat. (Naja, dieser Zustand hält bei organischen Peroxiden dann nicht lange an...) http://www.fachberatung-chemie-trier.de/uploads/27_2010_Peroxide%5B1%5D.pdf https://www.bgrci.de/fileadmin/BGRCI/Downloads/DL_Praevention/Fachwissen/Laboratorien/Unfaelle/Peroxide_bildende_Substanzen2.pdf Daher sollte man nur mit ausreichender Erfahrung an solche Dinge herangehen und gerade wenn man gar nicht weiß mit welch einem Stoffgemisch man es da überhaupt zu tun hat lieber auf eine Destillation verzichten. Einerseits weil man nicht weiß ob einer der Inhaltsstoffe die Peroxidbildung stark beschleunigt haben könnte, zum anderen weil unbekannt ist ob diese evtl. negative Auswirkungen auf einen Peroxidtest bzw. auf die Maßnahmen zur Zersetzung eventueller Peroxide haben könnte. Gruß Carsten
Carsten S. schrieb: > Schreiber schrieb: >> Destillieren (untragbar unwirtschaftlich) oder dem thermischen Recycling >> zuführen. > > Wenn man nicht gerade Großabnehmerpreise bekommt muss das Destillieren > rein von den laufenden Kosten (Heizenergie) gar nicht mal so schlecht > dastehen. > Ob sich die Ausrüstung dafür irgendwann rechnet liegt dann an dem > tatsächlichen Jahresbedarf... Wenn ich mal schaue, was so ein Lösungsmitteldestillierapparat all inclusive so kostet, also für den Preis bekomme ich viele IBCs mit Isopropanol nebst Auffangwanne und Outdoor-Lagerhütte. Es ist ja nicht nur der eigentliche Destillierapparat, das Teil benötigt auch noch so tolle Sachen wie Steuerung, Lager- und Rückstandsentsorgungstanks, Kühlvorrichtungen, einen eigenen Explosionsschutzbereich, Brandschutzplanung... Mit Rundkolben und Heizpilz aus dem Laborbedarf wird hoffentlich keiner anfangen, lohnt selbst bei Kleinmengen nicht. Isopropanol kostet selbst in Kleinmengen nur 2€/l
Ja, der Thread ist alt, aber aktueller denn je. H. S. schrieb: > Wer hat eine Idee wie man - das durch abgespühlte Resinreste- (aus dem > Formlabs Form 2 Druckprozess) gesättigte Isopropanol Reinigungsbad > filtern kann? Seit einiger Zeit bastel ich auch mit einem Resin-Drucker. Ich habe zwei Isopropanol-Bäder. Eins für die Grobreinigung und eins fürs Spülen. In der "Grobreinigung" löst sich das meiste Resin. Da ich das Zeug in Einmachgläsern aufbewahre, habe ich per Zufall bemerkt, dass UV-Licht vom Aushärtegerät an der Innenwand einen weißen/grauen Niederschlag ausfällt. Da würde ich mal behaupten, das ist ausgehärtetes Resin, das vorher im Isopropanol gelöst war. Daher würde ich sagen, um das Resin aus dem Isopropanol rauszubekommen, die Lösung einfach mit UV bestrahlen und danach filtern. Allerdings sorgt die ausgefällte Schicht sofort dafür, dass kein weiteres UV-Licht tiefer eindringt. D.h. man müsste vielleicht mit einer Gummilippe ständig das ausgefällt Resin von der Glaswand wischen. Das sind alles nur Beobachtungen/Vermutungen. Ich habe nicht die Mittel (und Wissen), irgendwie zu messen, wieviel Resin im Isopropanol ist oder ob das ausgefällte Zeug wirklich ausgehärtetes Resin ist. Für das Peroxid-Problem beim Isopropanol gibt es übrigens auch Teststäbchen.
Wenn du das benutzte Alkoholbad 1-2 Wochen stehen lässt, setzen sich die Harzreste und die Farbe unten ab und du kannst vorsichtig den sauberen Alkohol abgiessen. Druckt der Formlabs Drucker eigentlich immer noch in einer unbrauchbar schlechten Qualität wie bei den ersten Druckern?
Liro M. schrieb: > Druckt der Formlabs Drucker eigentlich immer noch in einer unbrauchbar > schlechten Qualität wie bei den ersten Druckern? Bin mit dem Form 2 seit 3 Jahren absolut zu Frieden. black, tough, und am genialsten ist klar. Das gumi-zeug ist aber nicht so toll, das zerfällt mit der Zeit... Hightemp ist etwas empfindlich beim nachhärten bzgl. Verzug. Schlecht sind aber die Orangen Tanks, der werden immer undicht und das Harz läuft über die Optik in die Platine wenn man es nicht merkt. Service sagt Pech gehabt, 900€ für Reparatur! Daher nie den Tank im Drucker lassen wenn man nicht druckt. Die neuen grünen tanks sind bisher unauffällig.
Habe auch bereits Erfahrung mit dem Filtern. Ich schuette mein IPA mit Resin in eine transparente Glaskonserve (wegen grosser oeffnung). Dann stelle ich diese in meinen Wash & Cure und belichte mal ordentlich mit UV. Dies haertet das Resin recht gut aus. Geht auch mti 2 Wochen ans Fenster stellen. Danach senkt sich das ganze Resin auf den Boden. Vielleicht haben die Herren Chemiker eine bessere Loesung, wie man den Alkohol dann wieder rausbekommen. Den Teil der oben ist kann man bis zu einem gewissen Grad abgiessen. Kaffee Filter war meiner Meinung nach zu fein, ich verwende ein Kunstoff Teesieb. Geht nur darum bei unteschickter Vorgehensweise nicht den ganzen Resin Blob dann beim Abschuetten mitzubekommen. Den Rest lasse ich wieder eine gewisse Zeit setzen und nehme den Rest des IPAs mit einer Pipette raus, genug grosse Spritze wuerde auch gehen. Das IPA das ich dann rezykliert habe ist in der Regel ganz klar, wohl aber nicht ganz chemisch rein. Die Rezyklierquote liegt bei etwa 2/3 Rueckgewinnung. Was meines Erachtens recht gut ist.
Kaffeefilter gibts Unterschiede. Die Hausmarken der diversen Ketten sind deutlich feiner wie die von Melitta. Also wenns durch die Noname nicht durchgeht, kann Markenware probieren nicht schaden.
Ist zwar nun Jahre her, aber bei so viel Blödsinn den hier die Leute erzählen kann ich leider nicht ruhig bleiben. Man kann Isoprop ganz einfach mit Kaffeefiltern wieder glasklar bekommen. Mache ich selber mit großem Erfolg. Also erzählt nicht so einen Blödsinn wie hier, dass das nicht möglich wäre.
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