Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik entscheidung mikrocontroller


von heykai (Gast)


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hallo

ich bin gerade an einem Projekt in dem ich durch eine art embedded 
system, welches verschiedene sensorinformationen verarbeiten soll und 
anhand dieser daten 4 verschiedene elktromotoren ansteuern soll, damit 
ich ein fahrzeug in die gewünschte richtung bewegen kann. Ich weiß 
jedoch noch nicht ganz was für ein mikrocontroller dafür am besten 
geeignet ist. Ich hatte zuerst an einen Rasperry Pi gedacht jedoch 
unterstützt dieser keine echtzeit steuerung,welche für mein Fahrzeug 
notwendig ist. Hat vllt jmd von euch eine Idee was für ein 
mikrocontroller hierfür geeignet wäre.


MfG heykai

von soundso (Gast)


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4 Elektromotoren, soso ... wie willst du diese ansteuern?

RPi nicht echtzeitfähig? dann nimm ein "echtzeitfähiges" OS ...

du brauchst noch einiges an Grundlagenwissen bevor du dich an dieses 
Projekt wagen kannst, oder du veräppelst uns ...

von Reinhard #. (gruebler)


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Arduino UNO


 soundso  schreibt
>du brauchst noch einiges an Grundlagenwissen

Das ist bei meiner Antwort schon eingeplant

: Bearbeitet durch User
von soundso (Gast)


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Arduino ersetzt Grundlagenwissen nicht !!!!!!!!!!!!!!!!!!

von Stefan F. (Gast)


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> Arduino ersetzt Grundlagenwissen nicht

Es erleichtert allerdings den Einstieg.

von Cyblord -. (cyblord)


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Stefan U. schrieb:
>> Arduino ersetzt Grundlagenwissen nicht
>
> Es erleichtert allerdings den Einstieg.

Dafür kracht man dann bei den ersten Problemen umso stärker gegen die 
Wand. Der Gesamtschmerz ist konstant.

von Route_66 H. (route_66)


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Cyblord -. schrieb:
> Der Gesamtschmerz ist konstant.

Ein Fahrzeug fühlt keinen Schmerz.

von Noch einer (Gast)


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>Der Gesamtschmerz ist konstant.

Nimm irgendwas, bei dem der Hersteller behauptet: Platine, 
Programmer/Debugger und IDE arbeiten auf Anhieb zusammen.

Nachdem du gegen die Wand gekracht bist, konzipiere alles neu und such 
die passende Hardware und IDE zusammen.

Wenn du von vorn herein einen Prototypen zum wegwerfen zusammen klopfst, 
kommst du schneller ans Ziel, als wenn du beim ersten Anlauf alles 
richtig machen willst.

von Cyblord -. (cyblord)


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Noch einer schrieb:
>>Der Gesamtschmerz ist konstant.
>
> Nimm irgendwas, bei dem der Hersteller behauptet: Platine,
> Programmer/Debugger und IDE arbeiten auf Anhieb zusammen.

Darum geht's aber nicht. Das ist NICHT das Problem. Sondern das Arduino 
Framework, welches aufgebläht und nicht verstanden wird. Und das 
Shield-System welches lustig Pins und Ressourcen belegt und somit die 
Kombination von Shields und Sketchen problematisch macht. Beides 
funktioniert nur in engen Grenzen und sobald man aus diesen Grenzen 
ausbrechen MUSS, hat man ein Problem.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian S. (amateur)


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@heykai
Bis Du Dir völlig sicher, dass Du überhaupt Echtzeit benötigst?
Bei einem elektrischen Fahrzeug und der heutigen Rechenleistung der 
verfügbaren µP sollte die eigentlich nicht nötig sein. Aus Sicht eines 
der heutigen µP tut sich nämlich, bei einem solchen System, die meiste 
Zeit über, nichts.

von HMM (Gast)


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Was auf jeden Fall erstmal hilft ist ein Blockschaltbild des 
Gesamtsystems. Was braucht man für Schnittstellen... (Pins/PWMs/I2c/...) 
Damit kann man dann fragen zum Controller einfacher beantworten.

von Einer K. (Gast)


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Sebastian S. schrieb:
> @heykai
> Bis Du Dir völlig sicher, dass Du überhaupt Echtzeit benötigst?
> Bei einem elektrischen Fahrzeug und der heutigen Rechenleistung der
> verfügbaren µP sollte die eigentlich nicht nötig sein. Aus Sicht eines
> der heutigen µP tut sich nämlich, bei einem solchen System, die meiste
> Zeit über, nichts.

"Echtzeit" nicht verstanden?
Ich denke schon, dass man da sowas braucht.

Und mit Rechenpower, hat der Begriff "Echtzeit" wenig zu tun...

von Peter II (Gast)


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Arduino F. schrieb:
> Und mit Rechenpower, hat der Begriff "Echtzeit" wenig zu tun...

indirekt schon. Wenn das System so schnell ist, das es keine Resourcen 
engpässte gibt, dann ist die Echtzeit auch erfüllt.


Echtzeit ist doch nur ein Problem, wenn das System viele dinge machen 
muss und nicht in der gewünschten Zeit reagieren kann. Mann kann das 
ganze durch Priorisierung verbessern oder durch Systeme die so viele 
Rechenleistung haben das eine Verzögerung ausgeschlossen ist.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Peter II schrieb:
> Mann kann das
> ganze durch Priorisierung verbessern oder durch Systeme die so viele
> Rechenleistung haben das eine Verzögerung ausgeschlossen ist.

Das "oder" ist falsch. Die Rechenleistung verhindert nicht, dass eine 
Anwendung die Zeit vertrödelt, auf etwas wartet etc.
Da muss das System dafür sorgen, dass sowas nicht passiert. Die 
Rechenleistung schließt das nicht aus, sie bestimmt nur, wie groß die 
(immer vorhandene) maximale Reaktionszeit in absoluten Zahlen dann ist.

von Peter II (Gast)


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Dietrich L. schrieb:
> Da muss das System dafür sorgen, dass sowas nicht passiert.

wenn die Anwendung auf etwas wartet, dann kann das System wenig dagegen 
machen.

Die Anwendung muss auch so geschrieben sein, das sie immer reagieren 
kann.

von Stefan F. (Gast)


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Jetzt läuft auf einem gewöhnlichen PC ja normalerweise nicht nur ein 
Programm, sondern hunderte. Jedes davon könnte zumindest Zeitweise eine 
höhere Priorität anfordern, als die Hauptanwendung um die es hier geht, 
und dann ist das Timing schon versaut und du kannst nichts dagegen tun.

Also: Einen PC (oder Mini PC) kann man ganz gut als High-level 
Befehlsgeber verwenden. Zeitkritische Steuerungen muss man dann aber 
doch mit Mikrocontrollern machen.

Nicht umsonst hat jede Tastatur, jede Maus, jeder Drucker und jede 
Netzwerkkarte einen eigenen Mikrocontroller, um nur ein paar sehr 
präsente Beispiele zu nennen.

von Peter II (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Jetzt läuft auf einem gewöhnlichen PC ja normalerweise nicht nur ein
> Programm, sondern hunderte. Jedes davon könnte zumindest Zeitweise eine
> höhere Priorität anfordern, als die Hauptanwendung um die es hier geht,
> und dann ist das Timing schon versaut und du kannst nichts dagegen tun.

nein kann sie nicht. Es gibt Prioritäten die kann eine Anwendung nicht 
anfordern.

Warum reagiert wohl der Mauszeiger auch wenn die CPU 100% ausgelastet 
ist immer noch flüssig?

von Peter II (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Nicht umsonst hat jede Tastatur, jede Maus, jeder Drucker und jede
> Netzwerkkarte einen eigenen Mikrocontroller, um nur ein paar sehr
> präsente Beispiele zu nennen.

warum gibt es wohl Echtzeitbetriebssysteme (Windows und Linux) die 
Echtzeit auf PC's bringen?

von Cyblord -. (cyblord)


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Stefan U. schrieb:
> Jetzt läuft auf einem gewöhnlichen PC ja normalerweise nicht nur ein
> Programm, sondern hunderte. Jedes davon könnte zumindest Zeitweise eine
> höhere Priorität anfordern, als die Hauptanwendung um die es hier geht,
> und dann ist das Timing schon versaut und du kannst nichts dagegen tun.

> Also: Einen PC (oder Mini PC) kann man ganz gut als High-level
> Befehlsgeber verwenden. Zeitkritische Steuerungen muss man dann aber
> doch mit Mikrocontrollern machen.

Das Problem ist hier das OS bzw. genauer der Scheduler. Bei einem 
Desktop-OS z.B. weist dieser den Tasks Rechenzeit nach komplexen 
Kriterien zu die eine flüssige Bedienung ermöglichen sollen.
Einzelne Task können daher schwer bis gar nicht wissen, wann sie wieder 
an der Reihe sein werden und wie lange das sein wird.

Darum gibt es Echtzeitbetriebssysteme die sich diesem Problem annehmen. 
Die garantieren gewissen Tasks eine bestimmte Reaktionszeit.

Das hat aber nichts mit PC vs. Mikrocontroller zu tun. Auf einem 
Mikrocontroller kannst du genauso einen Scheduler installieren der auch 
(aus Task Sicht) nicht deterministisch ist und auf einem PC ein 
Echtzeit-OS.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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> Warum reagiert wohl der Mauszeiger auch wenn die CPU 100%
> ausgelastet ist immer noch flüssig?

Stimmt doch gar nicht. Sobald ein Programm mit System Priorität sich 
eine längere Wiederholschleife gönnt, bleibt auch der Mauscursor hängen.

Abgesehen davon, das "böse" Programm kann durchaus auch ein 
Systemprozess sein, der sich zum Beispiel mit einem I/O Fehler beim 
Zugriff auf die Festplatte oder irgendeiner anderen Peripherie herum 
schlägt.

von Peter II (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Abgesehen davon, das "böse" Programm kann durchaus auch ein
> Systemprozess sein, der sich zum Beispiel mit einem I/O Fehler beim
> Zugriff auf die Festplatte oder irgendeiner anderen Peripherie herum
> schlägt.

Wer ein böses Programm auf seinem Echtzeitsystem hat, dem ist eh nicht 
mehr zu helfen.

Wenn du ein Bug in deinem µC hast, ist auch keine Echtzeit mehr 
garantiert.

von Stefan F. (Gast)


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> Wer ein böses Programm auf seinem Echtzeitsystem hat,
> dem ist eh nicht mehr zu helfen.

Dann sind Windows, Linux und Mac OS schon raus. Die haben nämlich jede 
Menge Threads mit Systempriorität schon in der Grundausstattung.

Aber das war ja sowieso schon klar.

von Mike J. (linuxmint_user)


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Peter II schrieb:
> Warum reagiert wohl der Mauszeiger auch wenn die CPU 100% ausgelastet
> ist immer noch flüssig?

Das ist aber nicht immer der Fall, manche Ereignisse blockieren das 
System so sehr, dass es quasi einfriert.

Unter Windows kommt das weniger oft vor als unter Linux.

Ich habe das schon recht oft kritisiert, es ist einfach blöd wenn gerade 
durch ein fehlerhaft arbeitendes Programm der RAM zu ist und der SWAP 
langsam zugemüllt wird und man den Mauszeiger nur noch alle 30 Sekunden 
für eine Sekunde lang bewegen kann und man auch die anderen Programme 
(Taskmanager) nicht mehr öffnen kann weil alles so langsam ist.

Ich hatte das mit dem Firewall-Programm von Suse und mit MatLab.

Durch ein kleines Script welches immer mitläuft wird jetzt das 
blockierende, speicherfressende Programm abgeschossen, ganz ohne zutun 
des Nutzers.

Unter Windows kann man in der Regel den Taskmanager und die Maus immer 
bedienen, daher ist in diesem Bezug auch Windows besser.

Wenn man dann mit einem redet der von Linux Ahnung haben müsste, dann 
scheinen die immer Ausflüchte zu suchen und sie meinen dass man nicht 
einfach diesen Prozessen die höchste Priorität geben kann.

Ich frage mich: "Weshalb nicht?" Was bringt mir ein System welches ich 
im Fehlerfall nicht ordentlich bedienen kann und ich dann nur noch die 
Wahl habe den PC hart neuzustarten.

von Mike J. (linuxmint_user)


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heykai schrieb:
> system, welches verschiedene sensorinformationen verarbeiten soll und
> anhand dieser daten 4 verschiedene elktromotoren ansteuern soll, damit
> ich ein fahrzeug in die gewünschte richtung bewegen kann.

Hy Kai,

nutze doch einfach einen ATmega328P wie sie in einem Arduino mini 
enthalten ist. Für die Elektromotoren brauchst du dann wahrscheinlich 
H-Brücken und zur Veränderung der Geschwindigkeit wirst du etwas mit PWM 
machen müssen (oder du veränderst die für die Motoren notwendige 
Spannung über einen einstellbaren StepDown-Wandler).

Es sind I2C, SPI und ADC Wandler vorhanden und reicht für ein kleines 
funkgesteuertes Auto oder vielleicht ein selbstfahrendes Auto aus.

Wenn du mehr Power benötigst um irgend welchen komplizierten Rechnungen 
mit großen Zahlen durchzuführst, dann solltest du einen STM32F103 
verwenden, die gibt es bei eBay für 1,80€.

Du kannst dir auch ein STM32F4 oder ein STM32F7 bestellen, kostet 20,33€ 
und hat sehr viel Rechenpower und Pins und Speicher.


Wenn du etwas genauer sagst was es werden soll, dann kann man dir auch 
etwas genauer helfen.
Es soll wahrscheinlich ein kleines Fahrzeug werden welches 
Helligkeitssensoren oder Abstandssensoren nutzt um sich in einem Raum zu 
bewegen. So wie die Kinderspielzeuge welche gegen eine Wand fahren, 
etwas zurück setzen, sich um 90° drehen und dann weiter bis zum nächsten 
Hindernis fahren.

von Niine (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Dann sind Windows, Linux und Mac OS schon raus. Die haben nämlich jede
> Menge Threads mit Systempriorität schon in der Grundausstattung.

Wenn man die Diskussion so betrachtet, dann braucht er gleich ne ganze 
Rechnerfarm mit DSL100000er Anbindung, obwohl er doch nur nach einem 
Mikrocontroller für sein Spielzeugroboter fragte :-D

Da er anscheinend keine Ahnung von der Materie hat, da man sonst nicht 
nachfragen würde welchen uC man braucht, empfehle ich auch irgendwas mit 
Arduino. Dort sind die Chancen einen kleinen Erfolg zu erzielen ein 
kleines bisschen höher.

von Wolfgang (Gast)


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heykai schrieb:
> Ich hatte zuerst an einen Rasperry Pi gedacht jedoch
> unterstützt dieser keine echtzeit steuerung

Was stellst du dir den unter "echtzeit" vor?

"Echtzeit" ohne Zeitangabe ist keine Aussage.
Die Russen haben ihre Lunochod Mondrover in Echtzeit gesteuert und das 
bei einer einfachen Signallaufzeit von über 1200 Millisekunden.

von Noch einer (Gast)


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>Dort sind die Chancen einen kleinen Erfolg zu erzielen ein
>kleines bisschen höher.

Das Thema gab es weiter oben schon mal. Leider zeigt das Arduino 
Tutorial nur wie man einen Motor mit einem Sensor regelt. Dieser 
einfache Programmaufbau klappt nicht mehr, wenn man mit mehreren 
Sensoren und mehreren Motoren jongliert. Der "kleine Erfolg" war dann 
leider ein Schritt in eine Sackgasse.

von someone (Gast)


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Noch einer schrieb:
> Das Thema gab es weiter oben schon mal. Leider zeigt das Arduino
> Tutorial nur wie man einen Motor mit einem Sensor regelt. Dieser
> einfache Programmaufbau klappt nicht mehr, wenn man mit mehreren
> Sensoren und mehreren Motoren jongliert. Der "kleine Erfolg" war dann
> leider ein Schritt in eine Sackgasse.

Ja und? Dann nutzt man halt 5 Arduinos: Einen für die Sensorik und einen 
für jeden Motor. Kommunikation z.B. per UART, wenngleich das per SPI 
natürlich viel besser und schneller geht. Ja, Puristen mögen was dagegen 
haben. Darum geht's hier aber nicht. Arduino-Nachbauten, insbesondere 
der Pro Mini, sind einfach spottbillig. Da finde ich es gerechtfertigt, 
für ein Einzelstück, das eine bestimmte Funktion erfüllen soll, mehrere 
Microcontroller zu verwenden, auch wenn man alles mit einem und besserer 
Programmierung erledigen könnte. Ein ATMega328 als Sensorauswertung und 
vier zur Motorsteuerung kosten keine 15 Euro, dafür hat man auch als 
Person, die die Programmierung prinzipiell hinkriegt, schon nach wenigen 
Stunden ein funktionsfähiges Ergebnis. Solange man nicht hunderte davon 
bauen will, sind die paar Euro an Extrakosten den Aufwand nicht wert, 
sich in irgendwas einzuarbeiten--es sei denn, man ist daran 
interessiert.

Insofern: Arduino! Kauf dir einen "normalen" Arduino(-Klon) in 
Deutschland, damit du schnell deine Sensor-Software und die 
Motoransteuerung für einen Motor entwickeln kannst. Außerdem kaufst du 
dir bei dieser Gelegenheit auch gleich noch ne handvoll Pro Minis aus 
China und einen entsprechenden USB-UART. Die sind nach 3-4 Wochen dann 
auch da, zu dieser Zeit funktioniert deine auf dem vorhandenen Arduino 
entwickelte Software wahrscheinlich schon einigermaßen, und dann kannst 
du die einfach auf die neuen Microcontroller laden und nutzen.

von Bastler (Gast)


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Route 6. schrieb:
> Ein Fahrzeug fühlt keinen Schmerz.

Habt ein Herz für Maschinen! Die müssen nicht selber fühlen wenn wir es 
für sie tun...

von Bastler (Gast)


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Hallo

um eine, hoffentlich, brauchbare Beratung zu geben sind noch einige 
Informationen von deiner Seite her notwendig:

1- Wie sieht es, ganz ehrlich, mit deinen Vorkenntnissen aus, und zwar 
sowohl im Softwarebereich als auch bei der Hardware?

2- Was ist dein Ziel? "Nur" dein Fahrzeug, alles andere ist dir 
eigentlich egal oder nur "nice to know", oder willst du auch verstehen 
was du machst und dieses Wissen auch auf andere, oder eine Erweiterung 
deines Projektes anwenden?

3- Was bist du bereit finanziell ein zu setzen, ist das Fahrzeug ein 
reines Spaßobjekt oder soll es im weitesten Sinne, und sei es nur als 
robustes "Spielzeug", produktiv eingesetzt werden?

Wenn es sich nur um ein reines Spaßprojekt handelt, das schnell 
funktionieren soll und nur innerhalb einer Wohnung, möglichst noch auf 
Laminat oder kurzen Teppich laufen soll schau dich nach "fertigen" 
"Roboterfahrzeugen"  mit sehr einfachen (Über grafische Symbole) 
Programmiersprache um - sei dir aber dann in klaren das du bezüglich 
Programmieren nur die absoluten (eher weniger) Grundideen erlernst.
Nebenbei sind diese Roboterfahrzeugsysteme relativ teuer (bis sehr teuer 
wenn man Lego, Fischertechnik...nutzt) für ihre bescheidenen 
mechanischen Eigenschaften und die meist sehr eingeschränkte 
Programmiersprache und deren breite 
(Herstellerunabhängige)Unterstützeung.

Wenn es etwas mehr sein soll, dann ist das Arduinosystem gar nicht mal 
so schlecht - insbesondere wenn du dich nur auf die Arduinohardware 
(Board)beschränkst und in die tiefen der Software gehst und nicht 
einfach "nur" blind fertige Bibliotheken nutzt - man kann den Arduino 
überigens auch total unabhängig von der Arduinosoftware in C, Assembler 
usw. programmieren.
Wenn du dann noch auf die Originalen und maßlos überteuerte "Shilds" 
verzichtest und diese selbst aufbaust, bzw. "Chinamodule" nutzt kannst 
du das eingesparte Geld in die mechanischen Komponenten deines Fahrzeug 
investieren - was immer er der größte Kostenfaktor sein wird wenn der 
Roboter ein gewisse Stabilität und Robustheit (Außeneinsatz) haben soll.

Sei dir aber klar das dieser Weg einige Monate beanspruchen wird - denn 
du fängst dann sinnvoller Weise bei "Adam und Eva" an - also solche 
Sachen wie Datentypen, Schleifen, Zähler, Zustandsmaschine, 
Funktionen... lässt erst mal eine LED Blinken, arbeitest mit der RS232 
Schnittstelle, erkennst das selbst einfache Schalter und Taster einige 
Fallstricke bieten (Prellen...)usw.
Auch wirst du dir Grundlagen bei der Hardware aneignen müssen - und 
insbesondere die so einfach erscheinende Motoren haben es durchaus in 
sich wenn es um die Feinheiten geht - weniger in der Praxis sondern viel 
mehr in der (notwendigen) Theorie.

Zusammenfassend kann man sagen:
Falls du wirklich verstehen willst was du machst, und aktiv verändern 
und eingreifen möchtest, und eventuell dein (irgendwann erlerntes) 
Wissen auf andere Projekte anwenden möchtest ist dein augenblickliches 
Projekt als Einstieg bei weiten nicht geeignet.
Klingt eventuell entmutigend, ist es aber nicht denn in der Schule lernt 
man erst mal das ABC, liest dann irgendwelche Bücher über kleine 
Kätzchen ;-), dann kommen die ersten dünnen Bücher auf "5 Freunde 
Niveau" - und erst sehr viel später kommen dann die sperrigen Klassiker 
auf dem Tisch.
Du möchtest aber (scheinbar) direkt mit den sperrigen Klassikern 
anfangen.

Bastler

von heykai (Gast)


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also erstmal vielen dank für die ernstgemeinten antworten und 
diskussionen,
die sache ist die das ich erst einmal nichts selber bauen oder 
programmieren will da ich noch relativ am anfang stehe es geht hierbei 
um ein KONZEPT. also habe ich nicht vor etwas selber zu entwickeln 
sondern etwas zu konzeptionieren was funktioniert und die 
echtzeitsteuerung ist eine anforderung die ich an das system habe also 
brauche ich bloß eine info was für ein os bzw was für ein uC das erfüllt

von someone (Gast)


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Achso, es geht um ein Konzept. Ja dann kommt eigentlich nur TIs 
Hercules-Microcontroller infrage, der ist ja speziell für Anwendungen, 
bei denen sich was bewegt, entwickelt:
http://www.ti.com/microcontrollers/c2000-performance-mcus/safety/hercules-tms570/overview.html

von Stefan F. (Gast)


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> die sache ist die das ich erst einmal nichts selber
> bauen oder programmieren will

Dann bist du hier falsch, denn hier sind "Selbermacher" unterwegs.

> es geht hierbei um ein KONZEPT. also habe ich nicht vor etwas
> selber zu entwickeln

Das widerspricht sich zu 90%. Ein Konzept zu erstellen bedeutet, 
Komponenten zu kombinieren, mit denen du vertraut bist. Konzepte zu 
erstellen sit eine Entwicklungstätigkeit.

In der Softwareentwicklung nennt man diese Leute "Software-Architekt". 
Die machen den größten Teil der Entwicklungsarbeit. Danach kommt der 
Programmierer, der die Diagramme und Texte einfach nur noch weitgehend 
1:1 in Code übersetzt.

Wobei in der Praxis diese beiden Rollen meisten von ein und der selben 
Person bzw. Team ausgefüllt werden.

> die echtzeitsteuerung ist eine anforderung die ich an das system habe

Das ist Verständilich. Ohne irgendeine Form von Echtzeit-Tauglichkeit 
kann es nicht funktionieren. Das hast du schon korrekt erkannt. Jetzt 
kommt es darauf an, diesen Begriff für dieses eine Projekt zu 
konkretisieren. Das wiederum erfordert, die einzelnen Komponenten gut zu 
kennen.

Ich glaube, du solltest zunächst einen funktionierenden Prototypen 
bauen. Danach kannst du ein gutes Konzept erstellen, denn du hast 
bereits etwas funktionierendes und weißt schon, welche Teile davon 
richtig gut sind und wo noch etwas verbessert werden muss (z.B. hellere 
Lampen, breitere Reifen, mehr Tragkraft, größerer Akku, mehr 
Funk-Reichweite, etc.).

> also brauche ich bloß eine info was für ein os bzw was für ein
> uC das erfüllt

Konkretisiere die Anforderungen, dann können wir Dir besser weiter 
helfen.

Momentan sind wir ungefähr bei "Ich brauche ein Fahrzeug mit 
Verbrennungsmotor". Das kann ein Mofa, ein Traktor, ein Lastwagen, ein 
PKW, ein Rennwagen, ein Bus oder weis der Henker was sein. Wir wissen 
nicht, was du brauchst. Auch einfach größt mögliche zu nehmen ist keine 
Lösung, mit dem Rennwagen kommst du nicht einmal in die Einfahrt zum 
Edeka Parkplatz hoch, also kommst du nicht an deine Brötchen ran, was 
die eigentlichen Aufgabe sein könnte.

von Peter II (Gast)


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heykai schrieb:
> brauche ich bloß eine info was für ein os bzw was für ein uC das erfüllt

ein µC ist grundsätzlich Echtzeitfähig. Es kommt nur auf die Software 
an. Er braucht auch nicht zwingend ein OS.

von heykai (Gast)


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someone schrieb:
> Achso, es geht um ein Konzept. Ja dann kommt eigentlich nur TIs
> Hercules-Microcontroller infrage, der ist ja speziell für Anwendungen,
> bei denen sich was bewegt, entwickelt:
> http://www.ti.com/microcontrollers/c2000-performan...

super das hilft mir auf jeden fall also der erfüllt meine anforderungen 
komplett

von Noch einer (Gast)


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Mach es einfach wie Intel. Werbe einen Software-Architekten ab, der sich 
damit auskennt.

https://www.heise.de/newsticker/meldung/AMD-Chefarchitekt-Koduri-geht-zu-Intel-und-entwickelt-diskrete-Highend-Grafikchips-3884943.html

von Stefan F. (Gast)


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> Ja dann kommt eigentlich nur TIs Hercules-Microcontroller infrage

Das war ein Scherz!

> also der erfüllt meine Anforderungen komplett

Kannst du ihn denn auch programmieren? Musst du dazu eventuell eine 
Entwicklungsumgebung kaufen, die 8000 Euro kostet? Kannst du den Chip 
überhaupt in der gewünschten Stückzahl beziehen?

Das sind alles Fragen, die ein Konzept beantworten sollte. Nur so als 
Tipp.

Möglicherweise ist Dir aufgefallen, dass in diesem Forum nur wenige 
Mikrocontroller-Serien immer wieder auftauchen:

Atmel AVR (ATmega, ATtiny, Arduno, Xmega)
Espressif ESP8266
Microchip PIC
ST Microelectronics STM32F103, STM32F030, STM32F407
Texas Instruments MSP430

Das hat einen guten Grund: Diese Chips kann man als Endverbraucher zu 
einem günstigen Preis problemlos erwerben, sie sind gut dokumentiert, 
sie sind in zahllosen veröffentlichten Hobby-Projekten erprobt, es gibt 
kostenlose oder zumindest kostengünstige Entwicklungstools (weit unter 
1000 Euro).

Wenn du Lust auf ein richtig exotisches aber dennoch problemlos 
kaufbares Teil hast, schau Dir mal den "Propeller" Mikrocontroller an.

Nicht nur Anfänger bauen ihre Projekte gerne um fertige "Evaluation 
Kits" oder "Boards" herum. Diese Boards enthalten in der Regel nur die 
minimal-Beschaltung des Mikrocontrollers und bringen dessen Anschlüsse 
auf ein Rastermaß, dass normal-sterbliche in Handarbeit verarbeiten 
können. Mit diesen Boards umgeht man einige Fallstricke, zum Beispiel 
die Leitungsführung für Kondensatoren und Quarz.

von Noch einer (Gast)


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> Das war ein Scherz!

Der Scherz bezog sich wohl auf die falsch gestellte Frage.

Das Problem ist zunächst mal: Wie kann man die verschiedenen 
Sensorinformationen kombinieren? Für den ersten Schritt braucht man eine 
einfache Testumgebung, auf der sich die unterschiedlichen Strategien 
schnell ausprobieren und abändern lassen.

Google hat für seine selbst fahrenden Autos Beifahrersitz und Kofferraum 
mit Serverracks voll gestopft. Obwohl klar war; später braucht man dafür 
irgend etwas kompaktes mit vernünftigem Energieverbrauch.

von ewsagdfh (Gast)


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heykai schrieb:
> und die
> echtzeitsteuerung ist eine anforderung die ich an das system habe

Du weisst nicht, was das ist aber hast es als Anforderung definiert?

heykai schrieb:
> da ich noch relativ am anfang stehe es geht hierbei
> um ein KONZEPT. also habe ich nicht vor etwas selber zu entwickeln
> sondern etwas zu konzeptionieren was funktioniert

Das zusammen klingt nach Hausaufgaben in BWL.

ewsagdfh

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