Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Li-Ion auf Schutzschaltung testen


von Conny G. (conny_g)


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Hallo,

ich habe diese Dinger hier rumliegen:

https://www.amazon.de/Lithium-Ersatzakku-Werkzeug-Modellbau-wiederaufladbar/dp/B00J3QEX3M

und ich gehe davon aus, dass sie eine Schutzschaltung haben, aus 
folgenden Gründen:
- dasselbe Angebot auf Ebay sagt es habe eine Schutzschaltung
- angeblich darf die Industrie diese Zellen nicht an Konsumenten 
verkaufen ohne Schutzschaltung

Das zweite Argument ist schwach, denn wer weiss welche Wege diese Dingen 
gingen...

Wie auch immer, ich hätte gerne Gewissheit. Wie teste ich die Zellen am 
geschicktesten?

Im Prinzip kann ich prüfen ob sie beim Laden nach oben abschalten, 
sollte ja bei 4,3V geschehen. Und ich kann es beim Entladen tun, ob sie 
bei 2.5V stoppen.
Was ist besser? Oder gibt es noch andere Ideen? Außer Zerlegen, Röntgen 
etc. :-)

Viele Grüße,
Conny

von Peter II (Gast)


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Conny G. schrieb:
> und ich gehe davon aus, dass sie eine Schutzschaltung haben, aus
> folgenden Gründen:
> - dasselbe Angebot auf Ebay sagt es habe eine Schutzschaltung
> - angeblich darf die Industrie diese Zellen nicht an Konsumenten
> verkaufen ohne Schutzschaltung

ich würde davon ausgehen das sie keine haben.

das es dafür ein Verbot gibt ist mir neu.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Die einzige 'Schutzschaltung', die so eine nackte Zelle hat, ist mögl. 
eine Entlüftungs-Sollbruchstelle, um Explosionen mit Schrapnelleffekt zu 
vermeiden.
Es sind keine Überstrom- oder Tiefentladungsschutzschaltungen verbaut.

von Conny G. (conny_g)


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Das mit dem Verbot kann ich auch nicht sicher sagen, das ist 
gefährliches Halbwissen. Deshalb hätte ich mich da auch selber nicht auf 
meine Erinnerung verlassen. ;-)

Ich habe inzwischen mal den Händler (Oege) angerufen: Sie haben keinen 
Schutz.
Dann kommt also eine BMS-Platine zum Einsatz, die ich mir für derlei 
Projekte auf Lager gelegt habe.

von Conny G. (conny_g)


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Aber trotzdem zur ursprünglichen Frage:
Wie würdet ihr es testen, ob da ein Schutz verbaut ist?
Oder würde ihr bei Zweifel einfach immer eine Schutzschaltung verwenden?

von Teo D. (teoderix)


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Conny G. schrieb:
> - angeblich darf die Industrie diese Zellen nicht an Konsumenten
> verkaufen ohne Schutzschaltung

Gilt nur für verschlossen Consumer Akku-Packs. Kontrollen gibts aber in 
DE GRUNDSÄTZLICH nicht!
Ansonsten darf da sicher, jeder Müll verkauft werden. (was 
interessierts dem Chinamännchen, wenn deine Bude abbrennt)


> Wie würdet ihr es testen, ob da ein Schutz verbaut ist?
Testen halt! Mehr A raus holen als angegeben, entladen bis ~2,8V. Beides 
sollte dann mit der Abschaltung des Ausgangs quittiert werden.

von MaWin (Gast)


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Conny G. schrieb:
> Wie teste ich die Zellen am geschicktesten?

Messen: Akkus mit Schutzschaltung sind 5 mm länger.

Immer noch unklar: Es nützt nichts, sie zu überladen oder tiefentladen 
um eine Schutzschaltung zu findrn, denn wenn man sich sicher wäre das 
jeine da ist, hat man ihn schon überladen bzw. tiefentladen.

Also bleibt nur der Weg über den Strom. Modellbauer verwenden Akkus ohne 
Schutz, weil ihnen der Überstromschutz immer dazwischenfunkt.

Leider ist die Stromgrenze nicht genau definiert, oft verwendet man 
keinen shunt zum Messen sondern den stark schwankenden RDSon. Also muss 
man damit rechnen, dass ein Akku der auf 1C überstromgeschütz wäre, erst 
bei 10C abschaltet.

Betreibt man den Akku gleich im Kurzschluss, können auch ungeschützte 
Zellen eine interne Sicherung auslösen und dann für immer tot sein.

Also den Akku an einen Verbraucher legen bei dem der Strom so schnell 
steigt dass er gemessen werden kann, eine Drosselspule mit 
Innenwiderstand, bei 10C aufhören und wenn der Akku vorher unterbricht, 
den Wert notieren.

von Conny G. (conny_g)


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MaWin schrieb:
> Also den Akku an einen Verbraucher legen bei dem der Strom so schnell
> steigt dass er gemessen werden kann, eine Drosselspule mit
> Innenwiderstand, bei 10C aufhören und wenn der Akku vorher unterbricht,
> den Wert notieren.

Ok, danke. Ist also gar nicht so trivial das im Nachhinein 
herauszufinden.
Also besser gleich genau wissen.

von Teo D. (teoderix)


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MaWin schrieb:
> Es nützt nichts, sie zu überladen oder tiefentladen
> um eine Schutzschaltung zu findrn, denn wenn man sich sicher wäre das
> jeine da ist, hat man ihn schon überladen bzw. tiefentladen.

Ein einmaliges, kurzfristiges Ereignis richtet keinen Schaden an. Beim 
Überladen ist etwas Vorsicht geboten. Unterspannung setzt meist bereits 
bei <2,9V ein (kein Raising Zeugs) LiPos vertragen bis 2,5V schadlos, 
solange der Entladevorgang nicht Tag/Wochen benötigt.
Allerdings, sollte eine Unterspannung-Protection vorhanden sein, würde 
ICH davon ausgehen, das auch ein Überladeschutz vorhanden ist.

Oder zerlegen. (Bitte keine Rundzellen im Standard Maß, nur 
Hart-Plaste entfernen, kein Metall aufbrechen etc. Nackte FlatPaks 
ohne Schutzhülle erkennen können und kein Feuerwerk veranstalten.... 
Nee das trifft's nich wirklich! Lieber bleiben lassen!)

Conny G. schrieb:
> Also besser gleich genau wissen.

Besser is dat! ;)

von Conny G. (conny_g)


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Teo D. schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Also besser gleich genau wissen.
>
> Besser is dat! ;)

Tja. Leider hab ich die mal so nebenbei mitbestellt und jetzt liegen sie 
da und ich weiss nichts über sie. Kann man sich sparen.
Note to self: nur Li-Ion Akkus mit Datenblatt bzw. vollständigen Angaben 
kaufen.

von Teo D. (teoderix)


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Conny G. schrieb:
> Tja. Leider hab ich die mal so nebenbei mitbestellt und jetzt liegen sie
> da und ich weiss nichts über sie.

???

Du hast doch Telefoniert? Dabla gibt's sicher auch.

Bei nackten LiPo 16850 Zellen geht eigentlich immer, max. 1A rein, max. 
2A raus, 2,9V Entladeschluss, laden bis 4,2V + max. <20mV(!), ohne 
Schaden = lange Lebenszeit. (CC/CV Lade-Typen, bei uralten (3,6V) mag 
das anders sein )

Für mehr Strom rein/raus, unbedingt Dabla gugen!
NIEMALS beim Entladen heißgelaufene (durchaus üblich) laden, erst 
abkühlen lassen.

von DJ Tinnitus (Gast)


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hmm.
Normalerweise hauts einem bei einem Watt die Ohren weg... hmm
Vielleicht hat der TO gar keine Verstärkung, und betreibt das Ding auf 
Linelevel?
Schaltplan?

von DJ Tinnitus (Gast)


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sorry falscher Thread.??  muss am Handy liegen

von ichbin (Gast)


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Moin

Die gezeigte Zelle hat ganz Sicher keine Schutzschaltung.
Denn der Pluspol müsste dann wenigstens einen Anschluß oder ähnliches 
angeschweißt haben. Die Zelle sieht aus wie jede andere Zelle zum 
Zusammenbau in ein Akkupack.
Schau mal bei akkuteile.de nach Zellen mit Schutzschaltung. Die haben 
meist einen Knopf dran wie die gebräuchlichen Einwegbatterien.
Auch ist die Schutzschaltung immer unter dem Minuspol bzw am Becherboden 
angebracht.

von Teo D. (teoderix)


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Conny G. schrieb:
> Ich habe inzwischen mal den Händler (Oege) angerufen: Sie haben keinen
> Schutz.

von Conny G. (conny_g)


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Teo D. schrieb:
> Conny G. schrieb:
>> Tja. Leider hab ich die mal so nebenbei mitbestellt und jetzt liegen sie
>> da und ich weiss nichts über sie.
>
> ???
>
> Du hast doch Telefoniert? Dabla gibt's sicher auch.
>
> Bei nackten LiPo 16850 Zellen geht eigentlich immer, max. 1A rein, max.
> 2A raus, 2,9V Entladeschluss, laden bis 4,2V + max. <20mV(!), ohne
> Schaden = lange Lebenszeit. (CC/CV Lade-Typen, bei uralten (3,6V) mag
> das anders sein )
>
> Für mehr Strom rein/raus, unbedingt Dabla gugen!
> NIEMALS beim Entladen heißgelaufene (durchaus üblich) laden, erst
> abkühlen lassen.

Ja, hab telefoniert und weiß jetzt ohne Schutz.

Die Strombelastbarkeit ist jetzt das nächste, bräuchte 7-10A.
Ach, ist doch Mist ohne Datenblatt... :-)

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