Hi angenommen es soll eine 2km WLAN-Richtfunkstrecke aufgebaut werden. Zwischen den beiden Punkten stehen ein paar Bäume, die den direkten Sichtkontakt leider verhindern. Noch Schlimmer: Die ersten Bäume stehen direkt vor einer der Gegenstellen. Wenn ich 100mW rausblase funktioniert die Verbindung relativ gut, allerdings habe ich irgendwas von Antennengewinn gehört, der da Probleme machen könnte (Legalität usw.). Die Antenne kann doch aus den 100mW Leistung auch nicht mehr machen oder dürfen die 100mW nur in Rundstrahlung austreten? Anonsten kann ich die Sendeleistung auch runterdrehen, sodass z.B. nur 50mW rausgeblasen werden. thx im voraus
Die Sendeleistung bleibt die gleiche, die Richtcharakteristik ändert sich. Also mit 100mW wie eine Nadel 1km überbrücken oder 100mW als Rundstrahler mit einer viel geringeren Reichweite.
eine Richtantenne verbessert auch den Empfang, damit muss man die Sendeleistung nicht wirklich erhöhen.
Das nennt man ERP. Effektive radiated Power. D.h. eine Richtantenne erhöht die abgestrahlte Leistung in ihrem Abstrahlwinkel. Um wieder Vorschriftsgemäss zu senden muss die Endstufe um soviel dB gedrosselt werden, wie die Antenne als Gewinn hat. Wär also sinnlos in diesem Fall.
turboautist schrieb: > ine 2km WLAN-Richtfunkstrecke Ist mit 2 handelsüblichen APs und ca. 16dB Richtantennen kein Problem. turboautist schrieb: > Die ersten Bäume stehen > direkt vor einer der Gegenstellen. Absolutes NoGo! Du müsstes schon soviel Sendeleistung aufbringen das du die Bäume "wegbrennst" ;-)
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turboautist schrieb: > Wenn ich 100mW rausblase funktioniert die Verbindung relativ gut, > allerdings habe ich irgendwas von Antennengewinn gehört, der da Probleme > machen könnte (Legalität usw.). Wenn einer kommt und nachmisst gibts ein saftiges Bußgeld (bis 25000€) und als Dreingabe noch eine extra Rechnung vom Messgagen. Wenn wirklich einer Nachmessen sollte... Die 100mW sind übrigens EIRP, also inklusive Antennengewinn. Mit einer guten 20dB Richtantenne muss man die Sendeleistung im Accesspoint bis auf 1mW runterdrehen! Bei einer 10dB-Antenne muss man die Sendeleistung auf 10mW runterdrehen! turboautist schrieb: > Zwischen den beiden Punkten stehen ein paar Bäume, die den direkten > Sichtkontakt leider verhindern. Noch Schlimmer: Die ersten Bäume stehen > direkt vor einer der Gegenstellen. Hier emfehlen sich entweder höhere Antennenmasten oder eine Optimierung der örtlichen Botanik nach hochfrequenztechnischen Aspekten. Entweder mit der Kettensäge oder halt einen Biber ansiedeln, der ist Umweltfreundlicher und Naturschutz-kompatibel
turboautist schrieb: > angenommen es soll eine 2km WLAN-Richtfunkstrecke aufgebaut werden. > Zwischen den beiden Punkten stehen ein paar Bäume, die den direkten > Sichtkontakt leider verhindern. Noch Schlimmer: Die ersten Bäume stehen > direkt vor einer der Gegenstellen. Welche Ausrüstung verwendest du? Welches Frequenzband? Antennentyp? 2.4 GHz ist für Richtfunk-Verbindung heutzutage nahezu ungeeignet. Viel zu vermüllt durch andere Teilnehmer. Ein paar Bäume und halbwegs freier Fresnelzone sollte das eigentlich ohne Probleme machbar sein. Vielleicht nicht mehr die volle Rate, aber nutzbar. (Ich würde das alles mit 2x Ubiquiti M5 Locos machen. Dank des gnädigen Antennendiagramms auch easy was die erste grobe Ausrichtung angeht. Dank DFS/TPS auch legal bis zu 1000mW).
schnitzerich schrieb: > 2.4 GHz ist für Richtfunk-Verbindung heutzutage nahezu ungeeignet. Viel > zu vermüllt durch andere Teilnehmer. Bei "Bäumen im Weg" aber das einzige, halbwegs brauchbare Frequenzband. schnitzerich schrieb: > Ein paar Bäume und halbwegs freier Fresnelzone sollte das eigentlich > ohne Probleme machbar sein. Vielleicht nicht mehr die volle Rate, aber > nutzbar. Wenn da ein paar Bäume stehen, dann ist die Fresnelzone nicht mehr halbwegs frei, sondern fast komplett zu. Zudem sollen Bäume ja bekanntlich wachsen. Hier hilft wirklich nur ein hoher Antennenmast (bis 10m Höhe ist der normalerweise baugenehmigungsfrei), Kettensäge oder Biber. Wenn alles nicht hilft muss ein Repeater her, den kann man auch Solarbetrieben bauen und als Nistkasten/Jägerhochsitz/Mülleimer/Kruzifix tarnen. Habe sogar mal einen akkubetriebenen Repeater in ein abschließbares Fahrrad-Topcase (wird auf dem Gepäckträger angeschraubt) eingebaut. Halt jahrelang funktioniert, man musste nur gelegentlich den Akku wechseln. War billiger wie die Alternativen "Straße aufreißen und Glasfaser legen" oder "jahrelang mit Behörden und Vermieter streiten" und schneller wie "Dorf-DSL und VPN"
oszi40 schrieb: > Nasse Bäume dämpfen besonders gut. Fön mit auf den Antennenmast, aber vorher die..AMPER HOCHSKILLEN.. Hält im Winter auch den Biber warm, und die Säge springt besser an :-)
Stefan M. schrieb: > Um wieder Vorschriftsgemäss zu senden muss die Endstufe um soviel dB > gedrosselt werden, wie die Antenne als Gewinn hat. Wär also sinnlos > in diesem Fall. Nein - das wäre nicht sinnlos, jedenfalls nicht, wenn man auf beiden Seiten der Richtfunkstrecke Antennen mit Gewinn einsetzt. Auf der Sendeseite heben sich Antennengewinn und Drosselung auf, so dass am Empfänger die selbe Feldstärke ankommt. Der Antennengewinn der empfangenden Richtantenne sorgt aber trotzdem für ein stärkeres Empfangssignal. Als Gewinn für die Strecke hat man bei Begrenzung der zulässigen ERP also lediglich den Antennengewinn der Empfangsseite - aber den hat man.
Hinzu kommt die erhöhte Dämpfung störender anderer Stationen durch die Richtcharakteristik der Richtantenne.
@ Wolfgang Ja, das habe ich nicht bedacht. Es bringt also schon ein bisschen.
Wie ist das eigentlich: Wenn ich einen Baum wegen Naturschutz und so nicht fällen darf, und ich einen Biber-Käfig drumherum baue, darf dann der Biber den Baum fällen?
Du darfst den Biber nicht im Käfig halten, aber wenn er freiwillig kommt dann darf er. Näheres erfährst du von deinem Biberberater (gibts wirklich, war heute ein Artikel in der Thüringer Landeszeitung zu dem Thema). Bernd
Stefan U. schrieb: > Wie ist das eigentlich: Wenn ich einen Baum wegen Naturschutz und so > nicht fällen darf, und ich einen Biber-Käfig drumherum baue, darf dann > der Biber den Baum fällen? Wenn der Biber in deinen eingezäunten Bereich eindringen kann, dann darf er auch zu Werke gehen!
Nimm auf beiden Seiten eine Antenne mit starker Richtcharakteristik. Also beispielsweise Parabolspiegel. Die haben die Eigenschaft, daß sie einerseits die Sendeenergie sehr stark bündeln, aber sie haben auch beim Empfang eine entsprechende Richtcharakteristik. Das bedeutet, sie blenden den ganzen Müll, der aus anderen Richtungen kommt, effektiv aus. Und weil Du dich schön brav an die gesetzlichen Vorgaben halten willst, reduzierst Du die Sendeleistung eingedenk des Antennengewinns auf ein absolutes Minimum. Wenn dann noch immer nix geht, hilft ein benzinbetriebener Sägezahn-Dämpfungsregulator in Kettenschaltung. :-) Und bitte nicht wundern: Wir haben mal eine HAMNET-Strecke über 16 Kilometer gebaut, die Sendeleistung betrug 5mW (!!!!) und wir haben die vollen 54 MBit/s drüber gebracht. Sichtkontakt und Richtantennen sind das absolute Gewinnerteam. Gerade bei Entfernungen bringt das Erhöhen der Sendeleistung praktisch nix mehr. Man gewinnt den Durchsatz in der Empfangsleistung der Antenne. vy73 markus dl8rds
Markus DL8RDS schrieb: > Gerade bei Entfernungen bringt das Erhöhen > der Sendeleistung praktisch nix mehr. Man gewinnt den Durchsatz in der > Empfangsleistung der Antenne. Schon in alten Rundfunkzeiten wusste man: Eine gute Antenne ist der beste Hochfrequenzverstärker. https://www.youtube.com/watch?v=JevnTSVKraA
Wir betrieben schon seit mehreren Jahren eine WLAN-Richtfunkstrecke über knapp 500m durch zwei Bäume. Weder die Funkstrecke noch der Baum hat dabei gelitten. Wir bekommen trotz Baum noch stabile 34 MBit/s hin. Ich würde erst einmal testen und dann erst die Flinte ins Korn werfen.
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