Hi, ich habe seit etwa einem Jahr ein Keithley 2000 Multimeter. War immer sehr zufrieden damit. Hatte es nun für eine Weile verliehen und nun scheint es seine Kalibrierung verloren zu haben. :-( Es liefert wirklich unsinnige Werte. Selbst im Short-Fall zeigt es fast 1VDC an Im Service Manual steht, wie man die Kalibrierung prinzipiell selber machen kann, aber spätestens bei 100V AC 50Hz fehlen mir die Referenzspannungen. Kennt jemand gute Möglichkeiten das Gerät erneut kalibrieren zu lassen? Oder hat jemand soetwas schonmal gemacht oder hat entsprechendes Equipment, um die Kalibrierung durchzuführen? Merci Schorsch
Nimm halt ein akkreditiertes Kalibrierlabor. Bei der DAkkS findet man genügend. Einige justieren und reparieren auch. Kostet aber. Holger
Georg T. schrieb: > Es liefert wirklich unsinnige Werte. Selbst im Short-Fall zeigt es fast > 1VDC an Ich habe das 2000 auch hier, und es kommt mir sehr komisch vor (um es höflich zu sagen), daß solch eine Abweichung bei einem Gerät mit verlorenem Abgleich vorkommt. Meine Meinung: Das Gerät hat einen Defekt. Da hat eventuell jemand......upps....
Das DAkkS Labor in Nürnberg z.B. verlangt für die Kalibrierung eines Keithley2000 300 Tacken. Akzeptabler Preis, aber kannst du ausschließen, dass dein Gerät nicht einen Hau weg hat? 1V bei KS riecht nach Hardwareschaden, so schlecht sind die Grundeinstellungen nun wirkich nicht.
Georg T. schrieb: > Hi, > ich habe seit etwa einem Jahr ein Keithley 2000 Multimeter. War immer > sehr zufrieden damit. Hatte es nun für eine Weile verliehen und nun > scheint es seine Kalibrierung verloren zu haben. :-( > > Es liefert wirklich unsinnige Werte. Selbst im Short-Fall zeigt es fast > 1VDC an Ich hatte ein identisches Problem. Bei mir war ein Fehler im 5v Netzteil des keithley die Ursache für das merkwürdige Fehlerbild. Und zwar hatte der siebelko die Kapazität verloren.
Bernd schrieb: > Das DAkkS Labor in Nürnberg z.B. verlangt für die Kalibrierung eines > Keithley2000 300 Tacken. http://www.gmci-service.com/fileadmin/files/pages/content-slide/Kalibrierpreise-2017-11-06.pdf 299,- + MwSt um genau zu sein :-) Eine Justierung ist aber in dem Preis mit inbegriffen, sofern das zu justierende Gerät in der Preisliste mit auftaucht. Georg T. schrieb: > Es liefert wirklich unsinnige Werte. Selbst im Short-Fall zeigt es fast > 1VDC an Das K2000 hat umfangreiche Selbstdiagnosefunktionen (schau ins Service Manual). Hast Du den Selbsttest bereits ausgeführt?
An Keithley einschicken. Du bekommst einen Kostenvoranschlag für eine Reparatur und einen für eine a) Billigkalibrierung mit Bestätigung, dass die Grenzwerte gemäß Datenblatt eingehalten werden b) Kalibrierung mit den wirklich angezeigten Werten. Ich habe das mit einem 2001 durch. Reparatur war nicht ganz preiswert, um nicht zu sagen, unverschämt teuer. Ich hatte mich für a) entschieden, war wohl so um 300 EUR. Bei einem 2000 kann ein Neukauf möglicherweise billiger werden, weil dann die Kalibrierung mit drin ist.
Bernd schrieb: > Akzeptabler Preis, aber kannst du ausschließen, > dass dein Gerät nicht einen Hau weg hat? Hi, nein kann ich nicht, ich hab es jetzt mal die Nacht über angelassen, im DC Teil macht es jetzt eine dreieckige Rampe im Rhytmus von etwa 10s (von 0.3-1.2V). Der Fehler ist mir ursprünglich im AC Teil aufgefallen: Hier hatte ich ein HP33120A (arbitrary waveform generator) angeschlossen, und gesehen, dass mit unterschiedlicher Frequenz die Amplitude sich drastisch verändert. Auf einem Oszi kann ich jedoch sehen, dass die Amplitude stabil ist. Wenn sich das nicht wegkalibrieren lässt hat das Ding wirklich ne Macke, werd mir das mit der Selbstdiagnose heute Abend mal ansehen Danke Schorsch
Wenn es in Ordnung ist könnte ich es Dir gerne justieren/kalibrieren.
Danke, werde ggf darauf zurückkommen. Muss erstmal schauen, was es hat.... anscheinend sind die Range-Settings 100V und 1000V in Ordnung.... Was benutzt Du als Referenz? Georg
> Was benutzt Du als Referenz? > Für DC einen Fluke 5440B und für AC einen Valhalla 2703. Beides deutlich über den K2000 Specs. Für Strom dann einen Valhalla 2500 Transkonduktanzverstärker, der aus einem der Kalibratoren seine Spannung erhält. Für Widerstand einen Fluke 5450A. Zudem sind etliche Shunts und Widerstandsartefakte vorhanden. Mit der Zeit sammelt sich so einiges an.. Zur Wahrung des Volts habe ich noch eine akkubetriebene LTZ1000 24/7 laufen. Für die 10k Ohm tun dies drei VHP101. Alle anderen Größen lassen sich darauf zurückführen. Das ganze wird regelmäßig gegen kalibrierte HP 3458A sowie Fluke 5440B verglichen. Aber schau erst mal ob das Teil auch wirklich in Ordnung ist. Ich kenne das K2000 nicht besonders (HP Fanboy ;)). Aber 100V und 1000V klingt ja so, als wären es die Bereich mit 10Meg Eingangsimpedanz. Normalerweise sind die Tischmultimeter so aufgebaut, dass sie einen 1:100 Abschwächer haben sowie einen Eingansverstärker, der 1x 10x 100x kann. Die Bereiche sind dann wie folgt geschaltet: 100mV direkter Eingang x100 1V direkter Eingang x10 10V direkt Eingang x1 100V geteilt durch 100 x10 1000V geteilt durch 100 x1 Wenn also 100V und 1000V gehen, dann wäre es nun interessant was die anderen drei Bereiche genau tun.
Hi, da 1000V und 100V auf den ersten Blick in Ordnung zu sein scheine, habe ich mal in den Schaltplan geguckt.... siehe Anhang. Auf der Seite 6 links ist der DC Teil, ich würde mal Tippen, dass der Fehler im Schaltungsteil des Q104 zu finden wäre... das erklärt das abnormale Frequenzverhalten bei der AC Messung aber auch noch nicht sonst noch Tips? KORREKTUR: Sorry, da hab ich mich vertan, ich dachte, das wäre ein Spannungsteiler... der ist aber in Q136 und Q114 ich glaube, die entscheidende Stelle ist auf Seite 3, Sperren Q101 und Q102 scheint alles gut, wenn die durchschalten passiert irgendwas Schorsch
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Georg T. schrieb: > sonst noch Tips? --> Georg T. schrieb: > werd mir das mit der Selbstdiagnose heute Abend mal ansehen
Der erste Punnkt wäre zu testen ob die Versorgung stimmt. Keithley hat da zum Teil Probleme mit den Elkos. Bei ´K2001 / K2002 sind leckende Elkos ein gängiger Fehler. Ein Problem könnte U104 sein - wenn da der Ausgangsstrom nicht mehr hoch genug ist, schalten die FETs ggf. nicht mehr richtig ein. Die Spannung zwischen Pins 4 und 6 von U104 sollte schon über 5 V gehen (mit hochohmigen DMM gemessen). R324 und L109 (vor den FETs) könnte man auch noch mal Prüfen.
Hi, Ergebnis der Selbstdiagnose: 304.1 306.2 306.4 400.2 401.2 402.2 403.2 600.1 600.2 601.2 womöglich sind einige Fehler darauf zurückzuführen, dass ich keinen 4-wire Short habe und stattdessen mir 3 Käbelchen gebrückt hab Danke für Tipps Georg
Georg T. schrieb: > Ergebnis der Selbstdiagnose: > ... Nun, dann ist die Kalibrierung erst mal Dein geringstes Problem denn es liegt eindeutig ein Defekt vor. Mein Vorschlag wäre das Ding als erstes mal aufzuschrauben und reinzuschauen. Wie oben schon erwähnt, sind bei diesen Keithley-Serien auslaufende Kondensatoren ein häufigeres Problem. Wenn Du da also gelbe Suppe auf den Platinen schwappen siehst, dann hast Du die Ursache schon gefunden.
Georg T. schrieb: > womöglich sind einige Fehler darauf zurückzuführen, dass ich keinen > 4-wire Short habe und stattdessen mir 3 Käbelchen gebrückt hab Eher nicht. Wie hier schon erwähnt würde ich auch zuerst das Netzteil und alle Spannungen genau ansehen (Scope). Ich habe beim 3456A auch schon die sonderbarsten Verhalten gesehen, wenn die Elkos platt waren. Was hast Du denn an Referenzen da? Lohnt da ggf. ein Kreuzvergleich?
Hi, so hab jetzt mal reingeschaut.... keine offensichtlichen Schäden (wie etwa ausgelaufene Elkos) entdeckt, Hab die Spannungen alle mit einem einfachen DMM nachgemessen (sorry, hab besseres, normalerweise nehm ich für sowas das K2000) Die Spannungen, so wie im Manual beschrieben, sind alle iO. Am U104 habe ich jetzt auch mal nachgemessen. Steht das Ding auf 100V oder 100V liefern mit U_46 0V, U_12 ebenso. Bei 10V abwärts ist U_46 12.4mV, U_12 1.4V KORREKTUR: Hab mal U_2 von V104 gegen AGND gemessen, springt hier je nach Einstellung zwischen 0.7 und 4V scheint also zu passen somit tut sich an Q101 und Q102 natürlich nichts U_23 ist jeweils 0V dauerleitend ...soo hab mal folgendes gemacht, habe ein +-5V Rechteck mit 0.1Hz in die DCV Messung gegeben. Jetzt messe ich mit meinem billig DMM zwischen TP102 und TP104, das Signal entspricht somit (fast) DCVO Im Range 1000V und 100V sprint das Signal nun zwischen +-50mV - alles gut Im den anderen Ranges tanzt das Signal ebenso hin und her wie das Display Georg
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Hallo, habe auf die oben beschriebene Art und Weise alle FETs durchgemessen, die auf der Seite 6 schalten alle wie erwartet, die auf Seite 3, also Q101 und Q102 schalten immer durch, egal bei welcher Einstellung, daher würde ich vermuten, dass entweder U104 der OK defekt ist, oder irgendetwas mit dieser Protect Ring Schaltung, die ich noch nicht durchdrungen habe nicht stimmt, ich vermute zweites. Kann mir mal bitte jemand erklären, was denn da zwischen den beiden Darlingtons, den beiden MOSFETS und dem OK passiert??? Merci Georg
Hallo, scheine die Lösung gefunden zu haben: Sobald ich Gate und Source von Q101 und Q102 brücke funktioniert der niedrige Spannungsbereich wieder. Hab außerdem per Zufall entdeckt (als ich die Beinchen nachgelötet habe), dass das Keithley nahezu wieder funktioniert (nur unheimlich träge) wenn die Bauteile warm sind. Anscheinend sind die MOSFETs durch, werde mir Ersatz besorgen Gruß, Danke für Hilfe Schorsch
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