Guten Tag, Ich habe folgendes Problem ich möchte mir eine Hülse fürs Motorrad drehen lassen. Diese Hülse soll denn mit ca 60 Newtonmeter an mein Motorrad fest verschraubt werden und in der Folgezeit als Aufnahmepunkt für einen Zentral hebe Ständer dienen. So nun meine Frage: es gibt im Internet verschiedene Stahl Güteklassen da ich das jetzt im Fahrzeugbau benutzen möchte weiß ich nicht welche Güteklasse ich brauche? Es gibt so Güteklassen wie folgt 11 CMNPB30+C oder ohne C oder 11 SMN 30 + C + sh.
Karsten H. schrieb: > es gibt im > Internet verschiedene Stahl Güteklassen da ich das jetzt im Fahrzeugbau > benutzen möchte weiß ich nicht welche Güteklasse ich brauche? > Es gibt so Güteklassen wie folgt 11 CMNPB30+C oder ohne C oder > 11 SMN 30 + C + sh. Früher dachte ich auch mal, das nenne sich Güte, vergütet, hochvergütet. Ist aber nur die Stahlsorte. Stahl, der sich vergütet nennt, ist entsprechend wärmebehandelt (gehärtet und angelassen). Drehen läßt sich vergüteter Stahl schon noch, aber nur mit dafür geeignetem Werkzeug, eher selten bei Heimwerkern. Üblicherweise wird ein solcher Stahl aber erst nach dem Abdrehen gehärtet. Beide von Dir genannten Stahlsorten sind nichthärtbare Automatenstähle, die auf die in der Massenfertigung geforderten hohen Schnittgeschwindigkeiten getrimmt sind, erreicht durch den hohen Schwefel/Mangan- bzw. Bleigehalt (giftig beim Zerspanen). Die machen den Stahl allerdings sehr wenig beanspruchbar, m.E. ungeeignet für eine Hülse, die ein Motorrad tragen soll. Da braucht es eher härtbaren Stahl. Jeder Feder/Werkzeugstahl, entsprechend wärmebehandelt (eher auf Zugfestigkeit und Zähigkeit als auf Härte), sollte dafür geeignet sein.
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Es gibt tausende verschiedene Stähle für die verschiedensten Einsatzzwecke. Wenn hier jemand sinnvoll antworten soll, musst du mindestens eine Zeichnung mit allen Maßen zeigen und die gewünschte Einbauposition exakt nennen. Eine "Hülse" kann alles sein.
Wenn’s nur ein oder wenige Bauteile werden, würde ich es mal mit 1.7225. 42CrMo4 versuchen. Ist der Standardstahl für hoch belastete Werkzeuge.
ths schrieb: > Und wenn es Edelstahl sein solls, dann nimm 1.4542 Der ist aber alles andere als hart.
Hart wäre die falsche Eigenschaft. Im Zustand .6 hat er ca. 43 HRC, das ist ausreichend.
Im Allgemeinen kann man sagen dass: Hart = Spröde = bricht bei Schlag Ich würde 16MnCr5 oder 42CrMo4 verwenden. Beide Stähle bilden beim Härten eine harte, verschleißfeste Oberfläche, behalten aber einen zähen Kern. 16MnCr5 lässt sich schweißen und kann einsatzgehärtet werden. (Das Teil wird nach der Bearbeitung in Kohlestaub gepackt welcher unter Luftabschluss für mehre Stunden geglüht und danach in Öl abgeschreckt wird.) 42CrMo4 lässt sich nicht gut schweißen ist aber nitrierbar. Das bedeeutet eine härtere, Verschleißfestere Oberfläche als sie mit 16MnCr5. Da die Härtetiefe von 42CrMo4 nicht so groß ist wie bei 16MnCr5 ist 42CrMo4 auch für dünnwandigere Teile geeignet. Dafür kann man auch mit Hausmitteln einsatzatzhärten wogegen das Nitrierhärten nur von Fachfirmen mit der notewendigen Ausrüstung durchgeführt werden kann.
Karsten H. schrieb: > ich möchte mir eine Hülse fürs Motorrad > drehen lassen. Diese Hülse soll denn mit ca 60 Newtonmeter an mein > Motorrad fest verschraubt werden und in der Folgezeit als Aufnahmepunkt > für einen Zentral hebe Ständer dienen. Wenn Du hier mal nachschaust, siehst Du (oben rechts) ein Bild von einem Hebe-Ständer. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Motorradrahmen Gleichzeitig findest Du dort auch, daß die Rahmen u.a. aus hochfestem Stahl gebaut werden, was bedeutet, daß dabei die Rede von ca. 1000N/mm^2 Zugfestigkeit ist. Das ist auch angebracht, weil Motorradrahmen enorm belastbar sein müssen. Was aber für Deinen Hebe-Ständer NICHT zutrifft, weil der nur statisch belastet wird. Dafür reicht stinknormaler Baustahl (St37 od. St50) allemal aus. :) Neue Bezeichnungen und Werte findest Du hier: http://www.maschinenbau-wissen.de/skript3/werkstofftechnik/stahl-eisen/46-baustahl Mit der Hülse meinst Du (vermutlich) eine, die quer zum Rahmen angeordnet ist, um die Dreh-Achse des Ständers aufnehmen zu können. Dabei brauchst Du in allererster Linie - wie auch bei den beiden "Füßen"- gute Schweißbarkeit der Stähle. Weil das im Endeffekt auf eine Schweiß-Konstruktion hinausläuft. Kannst Du eine Skizze machen, was Du Dir so vorstellst? Grüße
Ja ich meine die Hülse die quer zum Rahmen kommt aber diese wird nur verschraubt und mir geht's darum dass ich bei 60 Newtonmeter Anzugsmoment nicht das Gewinde Abreise. Ich weiß nicht genau was die Achse da alles sonst noch so halten muss.
Ich möchte nur eine Buchse aus Stahl die 220 kg Motorrad halten kann sie muss nicht aus V2A sein oder sowas ähnliches sie wird auch nicht in Nachhinein gehärtet oder geschweißt. Ich lass sie nur vernickeln oder Verzinken sowas in der Richtung.
Karsten H. schrieb: > Ja ich meine die Hülse die quer zum Rahmen kommt aber diese wird nur > verschraubt und mir geht's darum dass ich bei 60 Newtonmeter > Anzugsmoment nicht das Gewinde Abreise. Ich weiß nicht genau was die > Achse da alles sonst noch so halten muss. Wenn Du eine Hülse hast, kannst Du die ja gar nicht anschrauben OHNE daß eine Anschraub-Möglichkeit (Platte) an sie hingeschweißt ist. Kannst Du Dir ungefähr vorstellen, wie viel Spaß es macht, jemand raten zu wollen, der so gut wie KEINE Infos liefert, mit denen man auch etwas anfangen kann?? Foto, Skizze oder Beschreibung (exakt) von Anschraub-Möglichkeiten an den Rahmen sind wohl zu viel verlangt?? Möglicherweise brachst Du gar keine Hülse. Sondern kannst auch einen quadratisches Massivstab an Deinen Rahmen schweißen. Sollen wir Deine Anschraub-Möglichkeiten "riechen" können?? 220kg entspr. 110kg/Fuß des Hebe-Ständers. Was geradezu lächerlich ist. Grüße
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> Wenn Du eine Hülse hast, kannst Du die ja gar nicht anschrauben OHNE daß > eine Anschraub-Möglichkeit (Platte) an sie hingeschweißt ist. Er will sich die Hülse doch drehen lassen. Wenn er dazu schon beim Maschinenschlosser ist, dann kann er sich auch die übrigen Feature mit aus dem vollen fräsen lassen, genauso wie die Hülse, ganz ohne schweissen.
Karsten H. schrieb: > Ja ich meine die Hülse die quer zum Rahmen kommt aber diese wird nur > verschraubt und mir geht's darum dass ich bei 60 Newtonmeter > Anzugsmoment nicht das Gewinde Abreise. Ohne die Abmessungen kann auch das dir kein Mensch beantworten. Ein S235 hat etwa die Zugfestigkeit einer 4.6 er Schraube. Da braucht man ein M16 Gewinde, damit man 60 NM anziehen kann. Es ist aber Fraglich, wie du schon das Anzugsmoment kennst ohne zu wissen, was du für ein Gewinde willst.
L. H. schrieb: > Wenn Du eine Hülse hast, kannst Du die ja gar nicht anschrauben OHNE daß > eine Anschraub-Möglichkeit (Platte) an sie hingeschweißt ist. > ... > Möglicherweise brachst Du gar keine Hülse. > Sondern kannst auch einen quadratisches Massivstab an Deinen Rahmen > schweißen. > ... > 220kg entspr. 110kg/Fuß des Hebe-Ständers. > Was geradezu lächerlich ist. Keine Phantasie und Googlefähigkeiten, aber dennoch mitreden müssen. Es geht um einen _Zentral_hebeständer, wohl um einen wie denen da, denn sonst bräuchte er ja zwei Hülsen: Modellspezifische Bolzen und Hülsen werden mitgeliefert: http://files.bs-motoparts.eu/images/bs-motoparts/paddock-stands/cstands-power-063-1.jpg Modellspezifische Adapter kosten extra: http://rc-racing-team.ch/.cm4all/iproc.php/IMG_4865.JPG/downsize_1280_0/IMG_4865.JPG Am Motorrad ist wohl bereits eine Aufnahme für eine solche Hülse vorgesehen.
Da gibt's Aussagen zu Zugfestigkeit, Stählen, Schrauben, Drehmomenten: http://www.schrauben-lexikon.de/td3-werkstoffe-stahl.asp Von wegen stinknormaler Baustahl. Dort ist eine Hülse (bushing) zu sehen, die an den oberen Motorbolzen geschraubt wird und mit 50Nm angezogen werden soll: http://files.bs-motoparts.eu/dokumente/anleitungen/constands/montagestaender/powernew-ma-en-01.pdf
Markus L. schrieb: > L. H. schrieb: >> Wenn Du eine Hülse hast, kannst Du die ja gar nicht anschrauben OHNE daß >> eine Anschraub-Möglichkeit (Platte) an sie hingeschweißt ist. >> ... >> Möglicherweise brachst Du gar keine Hülse. >> Sondern kannst auch einen quadratisches Massivstab an Deinen Rahmen >> schweißen. >> ... >> 220kg entspr. 110kg/Fuß des Hebe-Ständers. >> Was geradezu lächerlich ist. > Keine Phantasie und Googlefähigkeiten, aber dennoch mitreden müssen. > Es geht um einen _Zentral_hebeständer, wohl um einen wie denen da, denn > sonst bräuchte er ja zwei Hülsen: > Modellspezifische Bolzen und Hülsen werden mitgeliefert: > http://files.bs-motoparts.eu/images/bs-motoparts/p... > Modellspezifische Adapter kosten extra: > http://rc-racing-team.ch/.cm4all/iproc.php/IMG_486... > Am Motorrad ist wohl bereits eine Aufnahme für eine solche Hülse > vorgesehen. Gegenargument ist unter Vorbehalt dessen, daß Du Dir wohl kaum ein Urteil über meine Phantasie erlauben kannst, akzeptiert. :) Merkwürdig ist allerdings, daß der TE meinen Irrtum NICHT klarstellte, nachdem ich ein Bild dazu verlinkt hatte, was ICH unter dem Zentral-Hebe-Ständer verstand. Naja - sei's drum. In EINEM Punkt MUSS ich mich noch korrigieren, weil mir ein Fehler unterlief: Denke, es ist prinzipiell unzulässig, an einen Motorrad-Rahmen etwas anzuschweißen. Ansonsten: Wenn es um von Dir gezeigte Hebeständer geht, reicht für deren Konstruktion St37 allemal. Grüße
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So, der einfache Mann war noch mal leicht bekleidet draußen und hat fotografiert. Diese Aufnahme für den Zentralständer schaut ein wenig aus dem Rahmen heraus, wenn sie korrekt montiert ist. Nun möchte ich, das diese Aufnahme ein Stückchen kürzer neu anfertigen wird. Sodass sie am Ende bündig mit dem Rahmen ist, und trotzdem die gleiche Funktion hat. Ich möchte sie aus dem dementsprechenden zu belastenden Stahl anfertigen lassen , und im weiteren Verlauf einer Beschichtung zukommen lassen. Ich hoffe ihr versteht mich jetzt besser, und könnt mir dementsprechend auch besser einen Ratschlag geben.
L. H. schrieb: > Wenn es um von Dir gezeigte Hebeständer geht, reicht für deren > Konstruktion St37 allemal. Meinst Du? Da hängt auch der obere Motorhaltebolzen dran.
Karsten H. schrieb: > So, der einfache Mann war noch mal leicht bekleidet draußen und hat > fotografiert. Na, endlich kommt der einfache Mann mal mit Konkretem rüber. :) Karsten H. schrieb: > Diese Aufnahme für den Zentralständer schaut ein wenig aus > dem Rahmen heraus, wenn sie korrekt montiert ist. Nun möchte ich, das > diese Aufnahme ein Stückchen kürzer neu anfertigen wird. Sodass sie am > Ende bündig mit dem Rahmen ist, und trotzdem die gleiche Funktion hat. Warum neu anfertigen? Deinem Bild 2 kann ich zwar nicht entnehmen, ob das Gewinde auf VOLLER Länge durchgeschnitten ist, aber Du kannst das sehen, wenn Du in die evtl. "Gewindehülse" hineinschaust. Im Bild 1 kann ich auch nicht erkennen, ob das Gewinde durchgängig ist. Egal: Wenn es Dir nur um eine Kürzung geht, könntest Du m.E. ohne weiteres auch die Kürzung dort vornehmen, wo der Sechskant ist. Weil es nämlich gar keine Rolle spielt, ob da ein Sechskant dran ist oder nicht, WENN das Gewinde durchgängig geschnitten ist. Aus Bild 3 erschließt sich mir leider nicht, wie die Koppelung Motorrad/Zentralständer vorgenommen wird. Geschraubt oder mit "einrastenden" Zapfen in die beidseits vorhandenen Aufnahmen? In Bild 1 + 2 zeigtest Du das Aufnahme-Teil, das wohl im Motorrad permanent verschraubt verbleibt. Und wie funktioniert die Übertragung der 220kg auf den Zentralständer? Beschreib das doch bitte etwas näher. - Eine zentrale "Aufnahme-Säule" mit oberseitiger Gabelung (zu den beidseitigen Aufnahmen)?, oder - Zwei Aufnahme-Säulen? Du konntest Fotos hochladen. :) Also kannst Du auch ein Foto einer Skizze hochladen, wie Du Dir das alles vorstellst bzw. was Du realisieren können willst! Also mach hier gefälligst nicht weiter so "lahmarschig" herum: 1 Bild erklärt mehr als 1000 Worte. ;) Dazu muß der leicht bekleidete Mann auch nicht nach draußen gehen. Kann er auch hinter'm warmen Ofen - notfalls mit Glühwein-Zufuhr und unter Aufbietung von letzten Kräften - zeichnen. :D Grüße
Viel kürzer darf die Hülse aber nicht werden. Da fehlt dann Fleisch für das Gewinde. Wenn es normales DIN-Gewinde ist, findet sich evtl. Sechskant im Baumarkt. Den man kürzen kann. Die Stahlsorte ist Nebensache. Wenn es nicht gerade alter ST32 vom Dorfschmied ist. Ich denke da immer daran, was man einer M3 Schraube aufhängen kann.
Markus L. schrieb: > L. H. schrieb: >> Wenn es um von Dir gezeigte Hebeständer geht, reicht für deren >> Konstruktion St37 allemal. > Meinst Du? Da hängt auch der obere Motorhaltebolzen dran. Naja, wir sind uns sicher einig darin, daß man IMMER danach differenzieren sollte, welche Beanspruchung welches Bauteil zu "übernehmen" hat und deshalb auch entspr. "ausgelegt" werden MUSS. Bei der rein statischen Belastung von 220kg eines in einer bestimmten Höhe zu haltenden Motorrades sehe ich da keinerlei Probleme bei Einsatz von St37. Völlig egal, ob die Last-Aufnahme per "Gabelung" auf nur eine tragende Säule oder auf zwei Säulen übertragen wird. Was den oberen Motorhaltebolzen anbelangt: Ist das so zu verstehen, daß an den die vom TE gezeigten Teile beidseits angeschraubt werden können? Existiert bei dem Bolzen eine Passung Rahmen/Motorblock? Exakt in der Mitte des Bolzens?? Oder ist der Motorblock halt einfach in den Rahmen "hineingeschraubt" und per Quetschung(en) an "Rahmen-Lappen" in ihm oder an Durchgangs-Hülsen im Rahmen fixiert?? Markus L. schrieb: > Da gibt's Aussagen zu Zugfestigkeit, Stählen, Schrauben, Drehmomenten: > http://www.schrauben-lexikon.de/td3-werkstoffe-stahl.asp > > Von wegen stinknormaler Baustahl. Dort ist eine Hülse (bushing) zu > sehen, die an den oberen Motorbolzen geschraubt wird und mit 50Nm > angezogen werden soll: > http://files.bs-motoparts.eu/dokumente/anleitungen/constands/montagestaender/powernew-ma-en-01.pdf Das ist eine sehr gute Übersicht - danke Dir dafür. :) Weil sie es erleichtert, die Dinge richtig einordnen zu können. 50 Nm klingen nach recht viel. Das sind aber gerade mal 5 kpm, die man normalerweise in der Kategorie "stramm handfest" anzieht. :D Will hier aber dazu nicht "herumphilosophieren": Sag doch bitte mal etwas Konkretes zu dem Motorbolzen. 8.8 oder höher?? Was völlig normale Baustähle anbelangt, muß man sich bei deren Einsatz schon auch darüber bewußt sein, daß höhere Querschnitte "niederer" Stähle sehr viel kompensieren können. Zu Gunsten höherer Elastizität. "Härte" wird m.E. oftmals völlig falsch eingeschätzt. Grüße
Karsten H. schrieb: > Es ist gut möglich dass der obere motorbolzen damit einbezogen ist. Geht's vielleicht noch etwas ungenauer?? :D Grüße
Das ein TO nicht so recht Ahnung hat erkennt mann schon daran das er nicht in der Lage ist das Problem angemessen zu beschreiben! Istzustand: 1. Es gibt eine (Gewinde)Hülse die auf dem einen Ende ein Gewinde hat das auf einen Bolzen geschraubt wird dessen Aufgabe es ist den Motor zu halten. 2. Diese Gewindehülse muss mit 60Nm angezogen werden. Dazu hat die Gewindehülse auf dem anderen Ende ein 6kant. 3. Ausserdem hat die Gewindehülse dort eine Bohrung in die der Zapfen eines Zentralständers greift. Problem: Die Hülse steht zu weit aus dem Rahmen hervor. Lösungsansatz: Anfertigen einer kürzeren Hülse. Beschränkungen: 1. Das Gewinde darf eine min. Länge nicht unterschreiten. 2. Die Bohrung für den Zapfen darf eine min. Länge nicht unterschreiten. 3. 1+2 ergibt die min. Länge der neuen Gewindehülse! Aufgabe: 1. 2. u. 3. ermitteln. Differenz zur vorhandenen Hülse ermitteln und überlegen ob sich der Aufwand lohnt! Zur eigendlichen Frage der Festigkeit des zu verwendenden Stahls: Dazu muss man nicht nur das Anzugmoment wissen sondern auch Durchmesser u. Steigung des Gewindes (sieht für mich nach Feingewinde aus). Dazu gibt es dann in den einschlägige Tabellenbüchern/Formelsammlungen Informationen zur auftretenden Belastung. Woraus man die erforderlichen Stahlfestigkeit bestimmen kann. Ich würde gefühlsmässig St37(alt)/S235(neu) aber schon mal ausschliessen.
Mess mal den Bolzen D-aussen und D-innen und das Gewinde. Das wird ein Feingewinde sein. Evt. bekommst Du eine lange Mutter für dein Feingewinde in Festigkeitsklasse 8 oder höher. Dann bist Du schon fast fertig. Evt. die lange Mutter kürzen und gut ist. Außer bei (alten) Harley ist das alles metrisch.
Wo bleiben denn jetzt die Maße? Ohne Maße lässt sich nicht berechnen, welcher Stahl benötigt wird.
Blöd wird's, wenn die selbstfabrizierte Hülse bricht und Ursache eines Unfalls wird. Mit Personenschaden oder gar Todesfolge schauen Staatsanwalt und Versicherung ganz genau hin! Dann heißt es evtl. Knast, aber ganz sicher Begleichen des Verdienstausfalls und Versorgungsaufwands potentiell auf Lebenszeit für den überlebenden Unfallverursacher. Wäre mir zu riskant. Die Motoraufhängung ist ein sicherheitsrelevantes Teil.
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Max M. schrieb: > Ich würde gefühlsmässig St37(alt)/S235(neu) aber schon mal > ausschliessen. Für die gezeigte/evtl. abgewandelte od. neu angefertigte Aufnahme-Hülse reicht St37 mit Sicherheit NICHT aus, für das tragende Gestell jedoch schon. Hülse: mindestens St60, besser St70. @ karstenh: Kannst mal auf anderen Schrauben-Köpfen, mit denen der Motorblock zusammengeschraubt ist, nachsehen, ob auf den Köpfen Zahlen stehen. Z.B. 8.8 oder 10.9. Dort, wo beidseits die Hülsen eingeschraubt werden, stehen ja Schraubengewinde heraus. Sitzen da beidseits bereits Muttern, mit denen der Motorblock zusammengeschraubt ist? Oder sitzt die Anschraubmöglichkeit für die beiden Hülsen gar nicht am Motorblock, sondern wo anders? Max M. schrieb: > Dazu muss man nicht nur das Anzugmoment wissen sondern auch Durchmesser > u. Steigung des Gewindes (sieht für mich nach Feingewinde aus). Man kann auch umgekehrt aus dem Anzugsmoment Rückschlüsse auf den Mindest-Durchmesser dafür einsetzbarer Schrauben ziehen. Könnte hier M10x1 sein, weil das dann hinreichend wäre. ;) http://www.heyman.de/media/useruploads/files/de/documentation/anzugsmomente.pdf?f=1 Grüße
Markus L. schrieb: > ...Wäre mir zu riskant. > Die Motoraufhängung ist ein sicherheitsrelevantes Teil. Die Aufnahme-Hülse hat ja nun direkt mit der Motoraufhängung nichts zu tun, selbst, wenn ein Gewindebolzen auch dafür noch "mitbenutzt" wird. Insoweit ist die Aufnahme-Hülse nur ein zusätzlich eingeschraubtes Teil, das zwar (auch) beim Fahren am/im Motorrad verbleibt, aber beim Fahren keiner Beanspruchung unterliegt und auch keine Zusatz-Beanspruchung ausübt. Riskant ist dabei gar nichts. Außerdem ist das keine sicherheitsrelevante Veränderung am Motorrad und für die ordentliche Ausführung sind die anerkannten Regeln der Technik maßgeblich. :) Wenn diese eingehalten werden, KANN einen da auch niemand "anpinkeln". Du hast sicher recht damit, daß im Unfall-Fall (mit Personenschäden) i.d.R. etwas genauer hingeschaut wird. V.a. von Versicherungen. Aber auch die können nur etwas bemäkeln, wenn es etwas zu bemäkeln gibt. Was ich hier aber nicht sehen kann. Wenn sich jemand darin unsicher ist, kann er auch zum TÜV fahren und das abnehmen lassen. Grüße
L. H. schrieb: > Insoweit ist die Aufnahme-Hülse nur ein zusätzlich eingeschraubtes Teil, > das zwar (auch) beim Fahren am/im Motorrad verbleibt, aber beim Fahren > keiner Beanspruchung unterliegt und auch keine Zusatz-Beanspruchung > ausübt. Nö, die Hülse ersetzt die Mutter, mit der der obere Motorhaltebolzen verschraubt war.
25crmo4 wird ja gerne bei Fahrrädern und Motorrädern verwendet. Ist gut schweissbar, aber nur mittelmäßig zerspanbar.
Markus L. schrieb: > Nö, die Hülse ersetzt die Mutter, mit der der obere Motorhaltebolzen > verschraubt war. Auch recht. Das vereinfacht die Sache, weil man dann bei anderen Schrauben - wie bereits angeregt - nachsehen kann, um welche es sich dabei handelt. :) Oder man kann beim Hersteller oder einer Motorrad-Werkstatt nachfragen, welche Schrauben oder Bolzen dort verbaut sind, damit auch für die Hülse die entspr. Festigkeit vorliegt. Ein Problem ist das an sich nicht, weil auch vorvergütete Stähle handelsüblich sind. Kennt man die Festigkeitsklasse der Schrauben, kann man im Kopf ausrechnen, was dann für die Hülse gebraucht wird. ;) Weil in den Zahlen 8.8 od. 10.9 usw. eigentlich alles "verschlüsselt" ist, was man wissen muß, um das richtig einordnen zu können: 1. Zahl x 100 = Zugfestigkeit (bei 8.8 => 800 N/mm^2) 1. Zahl x 2. Zahl x 10 = Streckgrenze (bei 8.8 => 640 N/mm^2) Zu meinem besseren Verständnis noch zwei Fragen: 1) Reden wir hier von nur einer Hülse oder von zwei (beidseits angeschraubten)? 2) Wozu braucht man so einen Hebe-Ständer? "Einmottung" des Motorrads über den Winter? Grüße
8.8er Stahl nennt sich high-tensile. Der wird wohl genuegen. Der Stahl muss nicht nur fest, sondern auch zaeh sein, denn sonst bricht er zu leicht.
Sabberlott W. schrieb: > Der Stahl > muss nicht nur fest, sondern auch zaeh sein, denn sonst bricht er zu > leicht. 42CrMo4 wird im Maschinenbau gerne verwendet. Ist relativ hart, zäh, bezahlbar und lässt sich gut spanend bearbeiten. Um Automatenstahl macht jeder gute Maschinenbauer einen großen Bogen, den nimmt man nur wenn es einfach nur billig werden muss. Haltbar wird es damit aber sicher nicht. Selbiges gilt für Chinesium und alle anderen Werkstoffe ohne Prüfzeugniss.
Sabberlott W. schrieb: > 8.8er Stahl nennt sich high-tensile. Der wird wohl genuegen. Da wäre ich vorsichtig. Im Fahrzeugbau werden häufig hochfeste Schrauben und Muttern eingesetzt, üblich sind 10.9 und 12.9 Fahrzeugbau ist, besonders bei Motorrädern oft auch Leichtbau. Zumindest wenn es keine alte Harley ist...
Schreiber schrieb: > Sabberlott W. schrieb: >> 8.8er Stahl nennt sich high-tensile. Der wird wohl genuegen. > > Da wäre ich vorsichtig. Im Fahrzeugbau werden häufig hochfeste Schrauben > und Muttern eingesetzt, üblich sind 10.9 und 12.9 Das ist im Fahrzeugbau eher die Ausnahme zum Kaschieren von Konstruktionsmängeln, z.B. bei Kurbelwellenzentralschrauben. Wenn das ganze Drehmoment vom Nockentrieb über eine kleinen Reibfläche übertragen werden muß.
42CrMo4 dafür habe ich mich eben entschieden. Also , schönen Dank für die Mithilfe bis zum nächsten Mal.
Christian K. schrieb: >> Da wäre ich vorsichtig. Im Fahrzeugbau werden häufig hochfeste Schrauben >> und Muttern eingesetzt, üblich sind 10.9 und 12.9 > > Das ist im Fahrzeugbau eher die Ausnahme zum Kaschieren von > Konstruktionsmängeln, z.B. bei Kurbelwellenzentralschrauben. Wenn das > ganze Drehmoment vom Nockentrieb über eine kleinen Reibfläche übertragen > werden muß. Ja, das ist richtig. :) Weitaus am meisten werden Schrauben der Festigkeitsklasse 8.8 verbaut. Wenn höhere Anforderungen bestehen, die z.B. mit einem Durchm. von 8 mm nicht mehr erfüllt werden können, wird halt der D auf z.B. 10 erhöht. Bei Einsatz von 10.9- od. 12.9-Schrauben teile ich aber Deine Sichtweise (Kaschieren von Konstruktionsmängeln) nicht. Nicht nur weil die Fertigungs-Technik (dank CNC-Maschinen) eine enorm hohe Wiederholgenauigkeit hat, sondern auch v.a. deshalb, weil es in manchen Fällen einfach keine bessere techn. Lösung gibt, als mit einer Zentrum-Schraube höherer Festigkeit höchstmögliche Anpressung erreichen zu können. Beispiel: Nockenwellenschraube, mit der die Zahnriemenscheibe auf Konus-Sitz an die NW aufgepreßt wird. Ich wüßte nicht, wie sich das besser machen ließe. ;) Karsten H. schrieb: > 42CrMo4 dafür habe ich mich eben entschieden. "Aus dem hohlen Bauch" oder weil dieser Stahl bereits mehrmals erwähnt wurde oder nach welchen Kriterien?? ;) Hast Du inzwischen wenigstens mal nachgesehen, welche Festigkeitsklasse die Schrauben haben, mit denen der Motorblock anderswo zusammengeschraubt oder befestigt ist?? :D Grüße
Der TE verweigert beharrlich Antworten auf ganz konkret gestellte Fragen, was an sich bedauerlich ist. Ist aber seine Sache. :) Um die eigentliche Problematik noch ordentlich zu Ende führen zu können: Schreiber schrieb: > Sabberlott W. schrieb: >> Der Stahl >> muss nicht nur fest, sondern auch zaeh sein, denn sonst bricht er zu >> leicht. > > 42CrMo4 wird im Maschinenbau gerne verwendet. Ist relativ hart, zäh, > bezahlbar und lässt sich gut spanend bearbeiten. Das ist ja nun noch nicht unbedingt ein Argument FÜR 42CrMo4! Sabberlott W. hat nämlich völlig recht damit: Mit zunehmender Festigkeitsklasse VERLIERT man auch zunehmend an: Bruchdehnung A%. Gut überblickbar hier: http://www.schrauben-normen.de/festigkeitsklassen.ht Bei der Paarung Schraube/Mutter (bzw. hier Hülse) gibt es auch ein grundsätzliches Prinzip im Maschinenbau, das zu befolgen IST: Wenn IRGEND möglich, sollten Schraube und Mutter die GLEICHE Festigkeitsklasse haben!! Folglich HAT man sich auch hier daran zu orientieren, WAS (genau) an verbauten Schrauben vorliegt. Auch bei der Anschraub-Möglichkeit der Hülse!! Kennt man die Festigkeitsklasse der verbauten Schrauben, kann man sich bei "Werkstoff-Beschaffungs-Problemen" auch ohne weiteres im Schrauben-Handel eine entspr. größere Schraube GLEICHER Festigkeitsklasse besorgen, die es erlaubt, die gewünschte Hülse aus ihr anfertigen zu können. Ist eine praktikable und durchaus übliche Methode, um "Fremdkosten" senken zu können, wenn man sich so eine Hülse nicht selbst anfertigen kann. :D Grüße
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