Forum: Offtopic Stromschlag in Salzwasserpfütze


von Heiko L. (Gast)


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Hallo Leute,

ich möchte mal eine Frage, die uns heute in der Mittagspause beschäftigt 
hat, an euch weitergeben und euch nach eurer Meinung dazu fragen.

Folgendes Szenario:
Wenn man an den Pluspol einer 230V-Gleichstrom-Leitung fasst und auf dem 
Boden steht, bekommt man eine gewischt.

Jetzt die Frage:
Wenn man zusätzlich dazu noch in einer Pfütze Salzwasser steht, 
verstärkt sich der Stromschlag dann, weil der Widerstand zwischen 
Schuhen und Boden durch die leitende Flüssigkeit geringer ist? Oder ist 
das vollkommen egal, worin man steht?

Bin gespannt auf eure Antworten.

von Teo D. (teoderix)


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Heiko L. schrieb:
> verstärkt sich der Stromschlag

Davon muss man ausgehen.

> Oder ist
> das vollkommen egal, worin man steht?

Keinesfalls.

von Stephan S. (outsider)


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Wo gibt es denn 230 V Gleichstromleitungen?

Und wenn du eine gefunden hast: woher kommt die Spannung? Wenn der 
Minuspol nicht geerdet ist, passiert dir Garnichts wenn du hin fasst, 
egal ob mit oder ohne Pfütze.

von Marek N. (Gast)


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Stephan S. schrieb:
> Wo gibt es denn 230 V Gleichstromleitungen?

In U-Booten. Gelegentlich kommt dort auch Salzwasser rein.

von Falk B. (falk)


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@Marek N. (bruderm)

>> Wo gibt es denn 230 V Gleichstromleitungen?

>In U-Booten. Gelegentlich kommt dort auch Salzwasser rein.

Oder E-Autos, die haben um die 300-400V Boardspannung für den Antrieb.

von Harald W. (wilhelms)


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Marek N. schrieb:

> In U-Booten. Gelegentlich kommt dort auch Salzwasser rein.

Dann würde ich das Uboot aber so schnell wie möglich verlassen!

von Harald W. (wilhelms)


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Falk B. schrieb:
> @Marek N. (bruderm)
>
>>> Wo gibt es denn 230 V Gleichstromleitungen?
>
>>In U-Booten. Gelegentlich kommt dort auch Salzwasser rein.
>
> Oder E-Autos, die haben um die 300-400V Boardspannung für den Antrieb.

Auf einem Board intressiert mich das wenig denn Motherboards
werden meist nur in Gehäusen verbaut. Oder meinst Du Bordspannung?

von Fabian F. (fabian_f55)


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Nicht egal worin man steht. Auch die Schuhe machen viel aus. Wenn man 
dicke Gummistiefel an hat kann man auch an 1000V hängen ohne viel zu 
merken. Barfuß in Salzwasser spürt man auch schon 60V deutlich

von Teo D. (teoderix)


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Fabian F. schrieb:
> Barfuß in Salzwasser spürt man auch schon 60V deutlich

Wenn die 60V von einem zB. Rohr stammt, das du umgreifest, biste hin!

von Heinz V. (heinz_v)


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Stephan S. schrieb:
> Wo gibt es denn 230 V Gleichstromleitungen?

Steuerspannung bei Mittelspannungsschaltanlagen.

von Mani W. (e-doc)


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Heiko L. schrieb:
> Folgendes Szenario:
> Wenn man an den Pluspol einer 230V-Gleichstrom-Leitung fasst und auf dem
> Boden steht, bekommt man eine gewischt.

Ich sage jetzt nicht, Du sollst das selbst ausprobieren!


Es ist gefährlich, eh kloar...



Ein Glas Wasser aus der Trinkwasserleitung, zwei Strippen mit 230 VAC
hinein, Finger weg und dann angesteckt...
Ergibt beim genauen Hinsehen leichte Gasbläschen, mit einem Salzstreuer
dann einige Salzkörner hinein und grösser und schneller wird das dann
ein echtes Geblubber mit sehr heißem Wasser (nicht trinkbar)...

Jetzt noch ein Schluck Bier darauf und man erhält im Bierschaum dann
blaue Blitze, an den Elektroden unter Wasser ebenfalls, und es brummt
schon sehr gefährlich...

Jetzt leitet das Wasser sehr gut und bei einer Berührung mit einem
Finger in den Schaum "bremselt" es schon sehr, man muss auch gut
isoliert stehen und die andere Hand am Sack haben, dann passiert auch
nichts...

Bei Gleichstrom wird das eher furchtbar beißen und mitunter 
Verbrennungen
des Hautgewebes hervorrufen...



Auf jeden Fall sollte man dieses Experiment mit Vorsicht genießen!

von N. N. (clancy688)


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Harald W. schrieb:
> Marek N. schrieb:
>
>> In U-Booten. Gelegentlich kommt dort auch Salzwasser rein.
>
> Dann würde ich das Uboot aber so schnell wie möglich verlassen!

Matrosen verlassen sinkende Schiffe nicht. Die können nicht schwimmen. 
Das ist bewusst so gewollt, dann verteidigen sie das Schiff nämlich 
länger. ;)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Marek N. schrieb:
>
>> In U-Booten. Gelegentlich kommt dort auch Salzwasser rein.
>
> Dann würde ich das Uboot aber so schnell wie möglich verlassen!

ich hab mal blaues Feuer in einer Uboot-Batterieanlage gesehen.
Echt beeindruckend.
In diesel-elektrischen Booten werden zig Batterien in reihe geschaltet.
tatsächlich kommen da also hunderte Volt zustande.

muss ja auch so sein, aus 12V hunderte KW Fahrleistung zu übertragen
verschlingt zuviel Kabel-Platz :) und Gewicht etcpp.

von Harald W. (wilhelms)


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Lu R. schrieb:

> Matrosen verlassen sinkende Schiffe nicht. Die können nicht schwimmen.
> Das ist bewusst so gewollt, dann verteidigen sie das Schiff nämlich
> länger. ;)

Auch unter Wasser?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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gerade da!

von Uhu U. (uhu)


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Und im Hochgebirge?

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da fahren keine Schiffe. höchstens Fähren
 und die nehmen an keiner Seeschlacht teil

;)

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Ich habe gerade mit einem Multimeter den Widerstand von einem Glas 
Wasser aus der Wasserleitung  gemessen (Prüfspitzen reingehalten). Er 
beträgt rund 23k ohne Salz. Dann habe ich eine 9 Volt Batterie über eine 
LED mit dem Wasser verbunden. Die LED leuchtet ungefähr so hell als 
würde ich sie mit einem 2k2 Vorwiderstand direkt an 9 Volt anschließen. 
Wenn ich einen 22k Vorwiderstand direkt vor die LED schalte (ohne 
Wasser), leuchtet sie fast gar nicht.

Wieso hat das Leitungswasser in Wirklichkeit einen ca. 10 mal 
niedrigeren Widerstand, als das Multimeter tatsächlich anzeigt?

: Bearbeitet durch User
von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Michael M. schrieb:
> Wieso hat das Leitungswasser in Wirklichkeit einen ca. 10 mal
> niedrigeren Widerstand, als das Multimeter tatsächlich anzeigt?

weil beim Stromfluss noch mehr Ionen zum Stromfluss beitragen,
als beim Messen.

Stichwort Zellspannung uä.
Da ergeben sich gewisse Nichtlinearitäten.

von Teo D. (teoderix)


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Michael M. schrieb:
> Wieso hat das Leitungswasser in Wirklichkeit einen ca. 10 mal
> niedrigeren Widerstand, als das Multimeter tatsächlich anzeigt?

Überleg mal, das Wasser stellt ein 3D Objekt dar. Spiel mal mit der 
Kontaktfläche zum Wasser...

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Teo D. schrieb:
> Spiel mal mit der
> Kontaktfläche zum Wasser...

das kommt noch hinzu.

eine Messspitze hat vielleicht einen viertel cm² Kontaktfläche.
wie wurde die LED mit dem Wasser verbunden?

Bei Starter-Batterien fürs Auto stellt man viele Platten
"verkämmt" ineinander,
die stehen sehr dicht zusammen und sind noch als Gitter ausgeführt
Nur so kriegt man mal eben 100Ampere zum Starten durch.

von Teo D. (teoderix)


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● J-A V. schrieb:
> eine Messspitze hat vielleicht einen viertel cm² Kontaktfläche.
> wie wurde die LED mit dem Wasser verbunden?

Im mA Bereich dürfte allein die stärke des Stroms, ähnlich großen 
Einfluss haben.

● J-A V. schrieb:
> Stichwort Zellspannung uä.
> Da ergeben sich gewisse Nichtlinearitäten.

Ist halt etwas Komplexer, als ein 0805er Widerstand. :)

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Teo D. schrieb:
> Überleg mal, das Wasser stellt ein 3D Objekt dar. Spiel mal mit der
> Kontaktfläche zum Wasser...

Ich habe jetzt zwei großflächige Esslöffel ins Wasser gestellt, das 
Multimeter zeigt dann sogar ca. 98k an. Schließe ich jetzt allerdings 
die 9V mit LED an die Esslöffel an (1cm Abstand), dann leuchtet die LED 
in der Tat ungefähr so hell wie mit einem 470R Vorwiderstand. Wenn ich 
die Esslöffel voneinander entferne, oder langsam aus dem Wasser raus 
ziehe, dann wird die LED etwas dunkler.  :)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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kannst Dir ein Poti damit bauen ;)

von Richard H. (richard_h27)


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● J-A V. schrieb:
> kannst Dir ein Poti damit bauen ;)

Gab es da nicht früher so ein Gerät aus einem Heringfass zum Steuern von 
Gleichstrommotoren?

von Harald W. (wilhelms)


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Richard H. schrieb:

>> kannst Dir ein Poti damit bauen ;)
>
> Gab es da nicht früher so ein Gerät aus einem Heringfass zum Steuern von
> Gleichstrommotoren?

M.W, wurden Wassereimer mit zwei reingehängten Blechen
früher (tm) als Anlasswiderstände für Karusselmotore
auf dem Jahrmarkt verwendet.

von Mani W. (e-doc)


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Man sollte bei diesen Experimenten oder Messungen berücksichtigen, dass
die Messspannung bei 3 bis 9 Volt liegt, je nach Messgerät...

Bei älteren Analogmessgeräten eventuell nur mehr 1,5 Volt wegen der
Widerstandsmessung...

● J-A V. schrieb:
> Michael M. schrieb:
>> Wieso hat das Leitungswasser in Wirklichkeit einen ca. 10 mal
>> niedrigeren Widerstand, als das Multimeter tatsächlich anzeigt?
>
> weil beim Stromfluss noch mehr Ionen zum Stromfluss beitragen,
> als beim Messen.

: Bearbeitet durch User
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