Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Finder 60.13 zum Schalten von DC


von Nicht-Prüf-Elektriker (Gast)


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Kann ich ein Relais Finder 60.13
https://www.finder-relais.net/de/finder-relais-serie-60.pdf
verwenden um 5 bis 8A Gleichstrom (Heizwiderstand, wenig Induktivität) 
bei 60 bis 80V zu schalten wenn ich alle drei Kontakte in Reihe schalte? 
Jeder einzelne Kontakt ist mit 30V 10A bei DC1 spezifiziert.

von hinz (Gast)


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Geht nicht.

von Relais (Gast)


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Wo ist der Sinn die in Reihe zu schalten? Oder meintest du parallel?

von Joachim B. (jar)


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Relais schrieb:
> Wo ist der Sinn die in Reihe zu schalten?

er hoffte auf höhere Schaltspannung, aber Unfug ist es trotzdem weil 3 * 
30V in Reihe keine 90V Schaltspannungsfestigkeit ergibt.

: Bearbeitet durch User
von Falk B. (falk)


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@ Nicht-Prüf-Elektriker (Gast)

>verwenden um 5 bis 8A Gleichstrom (Heizwiderstand, wenig Induktivität)
>bei 60 bis 80V zu schalten wenn ich alle drei Kontakte in Reihe schalte?

Nein. Nimm einen MOSFET, ggf. per Optokoppler angesteuert.

von Peter II (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> er hoffte auf höhere Schaltspannung, aber Unfug ist es trotzdem weil 3 *
> 30V in Reihe keine 90V Schaltspannungsfestigkeit ergibt.

ist es wirklich Unfug?

Die isolationsabstand ist 3 mal so groß. Die Kontakte öffnen auch 3 mal 
so schnell (isolationsabstand je Zeit)

Man müsste wissen, wie groß der Isolationsabstand der Kontakte 
untereinander ist, wenn der groß genug ist sollte es doch passen. 
(genauso wie zum Gehäuse und zur spule)

Man schaltet auch 3 Widerstände in Reihe um eine höhere 
Spannungsfestigkeit zu erhalten.

von Sebastian S. (amateur)


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@ Nicht-Prüf-Elektriker

Die Verbindung von Schaltkontakten eines oder mehrerer Relais ist nicht 
sehr sinnvoll.
Der Grund hierfür ist recht einfach:
Aus mechanischen bzw. geometrischen Gründen schalten diese NIE 
gleichzeitig.

Schaltest Du also Kontakte hintereinander (Reihe), so schaltet der 
letzte, der schließt, nachdem die anderen die Verbindung vorbereitet 
haben. Er trägt somit die gesamte Schaltlast.

Schaltest Du die Kontakte parallel, so schaltet der zuerst kommende den 
gesamten Strom. Die anderen bewirken nur eine eventuelle Reduktion des 
Kontaktwiderstandes. Hier gilt, der zuerst kommende Kontakt träg die 
Hauptlast.

Aber wie heißt es noch so schön: Du kannst Dich drehen und wenden wie Du 
willst, der Arsch bleibt immer hinten.

von Falk B. (falk)


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@Peter II (Gast)

>> er hoffte auf höhere Schaltspannung, aber Unfug ist es trotzdem weil 3 *
>> 30V in Reihe keine 90V Schaltspannungsfestigkeit ergibt.

>ist es wirklich Unfug?

Ja. Denn bei 80V DC hat man schon "schöne" Lichtbögen beim Abschalten. 
Um die SICHER zu beherrschen, braucht man DC-taugliche Relais, welche 
nicht nur größere Kontaktabstände sondern je nach Spannung und 
Schaltleistung auch Blasmagneten und andere Maßnahmen zur 
Lichtbogenlöschung haben.

https://de.wikipedia.org/wiki/Blasmagnet

>Man schaltet auch 3 Widerstände in Reihe um eine höhere
>Spannungsfestigkeit zu erhalten.

Ja, aber dort teilt sich eben die Spannung gleichmäßig auf, was man bei 
schaltenden Kontakten eben nicht garantieren kann!

von Peter II (Gast)


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Falk B. schrieb:
>>ist es wirklich Unfug?
>
> Ja.

haha - schaut mal ins Datenblatt

https://www.finder-relais.net/de/finder-relais-serie-60.pdf
Seite 5

Spannung und Kontakte in Serie

von Jörg H. (sonichazard)


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Sebastian S. schrieb:
> Die Verbindung von Schaltkontakten eines oder mehrerer Relais ist nicht
> sehr sinnvoll.
> Der Grund hierfür ist recht einfach:
> Aus mechanischen bzw. geometrischen Gründen schalten diese NIE
> gleichzeitig.
>
> Schaltest Du also Kontakte hintereinander (Reihe), so schaltet der
> letzte, der schließt, nachdem die anderen die Verbindung vorbereitet
> haben. Er trägt somit die gesamte Schaltlast.

Naja, das gilt halt für den ersten Moment. Es ist halt eine Frage, wie 
schnell die Kontakte sich öffnen und den Lichtbogen löschen können. Und 
dazu ist eine Reihenschaltung von Kontakten durchaus geeignet.
Der Anwendungsfall ist aber auch grenzwertig: Richtige DC-Schütze sind 
meist für eine größere Spannung ausgelegt. Das wird sich hier nicht 
rechnen.
Aber auch das Finder Relais ist mit 80V an seiner Grenze. Das kann eine 
Weile gutgehen, der Abbrand an den Kontakten wird aber 
überdurchschnittlich sein.
Ich empfehle hier einen Kleinschütz wie 3TG10 o.ä., wenn die 
Steuerspannung kein Problem darstellt.

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Peter II schrieb:

> haha - schaut mal ins Datenblatt
>
> https://www.finder-relais.net/de/finder-relais-serie-60.pdf
> Seite 5
>
> Spannung und Kontakte in Serie

Anscheinend würde die Reihenschaltung bei diesem Relais
funktionieren. Daraus kann man aber nicht schliessen,
das das bei allen Relais geht. Aufgrund des hohen Stroms
wäre obiges Relais aber trotzdem nicht geeignet. Wie
bereits gesagt: Es gibt Relais, die solche Lasten schalten
können; allerdings glaube ich auch, das bei dieser Anwen-
dung ein Fet besser geeignet wäre.

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