Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kreuzungen auf einer Lochrasterplatine


von Fragensteller (Gast)


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Wie genau lötet ihr auf einer Lochrasterplatine Verbindungen?
Und vor allem: wie lötet ihr sich kreuzende Verbindungen? Nehmt ihr 
einfach isolierte Litze? Oder schafft ihr es immer, Layouts ohne 
Kreuzungen zu entwerfen und lötet die Verbindungen dann mit unisoliertem 
Draht und Lötzinn?

Danke!

von Michael B. (laberkopp)


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Eine einfache ordentliche Kreuzung wird es durch eine Lötbrücke, also 
einen blanken starren Draht der oben wie ein Bauteil über die Leitung 
(zumindest 1 Lötpunkt) von unten führt.

Eine schlechtere Kreuzung wird es, wenn der Draht länger ist und nicht 
gerade verläuft, dann sollte er isoliert sein, aber immer noch 
Starrdraht. Er bildet sozusagen die zweite Lage der Platine.

Eine Alternative sind Kupferlackdrähte unten, nennt man Fädeltechnik.

Litzen zu verlöten nennt man Pfusch: Das Flussmittel dringt in die Litze 
ein und gammelt die ab.

von Fragensteller (Gast)


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Okay, danke für die schnelle Antwort. Dann werde ich wohl isolierten 
Draht nehmen, da ich bisher irgendwie noch zu unfähig bin, eine wirklich 
kleine Schaltung auf engem Raum zu gestalten.

von Falk B. (falk)


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@Fragensteller (Gast)

>Draht nehmen, da ich bisher irgendwie noch zu unfähig bin, eine wirklich
>kleine Schaltung auf engem Raum zu gestalten.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Eagle_im_Hobbybereich#Lochrasterlayout

von Lutz H. (luhe)


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von Falk B. (falk)


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Ist das Spaghetticode in Hardware?

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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Lutz H. schrieb:
> https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d...
>
> So ging es auch.

kann mir gar nicht vorstellen, dass diese um die Pins rumgewickelten 
Drähte stabile Verbindungen lieferten, einmal am Board wackeln und einer 
der 5000 Kontakte ist mit Sicherheit locker 8-(

von Iwanski Ignitschki Iskra (Gast)


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von Jürgen B. (hicom)


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von npn (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Ist das Spaghetticode in Hardware?

Da sahen die Rückverdrahtungen der K1520-Systeme teilweise noch extremer 
aus. Und wehe, man musste da was ändern! :-)

von Iwanski Ignitschki Iskra (Gast)


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Mike B. schrieb:

> kann mir gar nicht vorstellen, dass diese um die Pins rumgewickelten
> Drähte stabile Verbindungen lieferten, einmal am Board wackeln und einer
> der 5000 Kontakte ist mit Sicherheit locker 8-(

Nope, das Gegenteil ist der Fall, wirewrap gilt als eine der 
vibrationsfesten Verbindungen und wird daher in der Avionik eigesetzt. 
Der Draht verschweisst an den Kanten des Stiftes. Gibbet sogar eine DIN 
dafür -> http://www.knap.at/datenblaetter/ste/ste_ksi_2ii-2iii.pdf

von Iwanski Ignitschki Iskra (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Ist das Spaghetticode in Hardware?

:-) genau hart verdrahteter Spaghetticode -> jetzt ist klar wo der Name 
herstammt. :-)

von Typ (Gast)


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Mike B. schrieb:
> kann mir gar nicht vorstellen, dass diese um die Pins rumgewickelten
> Drähte stabile Verbindungen lieferten, einmal am Board wackeln und einer
> der 5000 Kontakte ist mit Sicherheit locker 8-(

Die sind nicht einfach irgendwie rumgewickelt, sondern so, dass die 
Metalle kaltverschweißen

von Paul B. (paul_baumann)


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Mike B. schrieb:
> kann mir gar nicht vorstellen, dass diese um die Pins rumgewickelten
> Drähte stabile Verbindungen lieferten,

Aber ich. BTDT

> einmal am Board wackeln und einer
> der 5000 Kontakte ist mit Sicherheit locker 8-(

Nichts da! Die Vollpfosten  (SCNR) um die gewickelt wird, haben an den 
Ecken scharfkantige Einbuchtungen, so daß selbst bei Vibrationen die 
Drähte nicht ihre Lage verändern. Auf diese Weise sind Rückverdrahtungen 
ganzer
Rechner ausgeführt.

MfG Paul

von Teo D. (teoderix)


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Lutz H. schrieb:
> 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d1/Computerplatine_Wire-wrap_backplane_detail_Z80_Doppel-Europa-Format_1977.jpg
>
> So ging es auch.

Sowas schlampiges ist mir noch nich untergekommen. :)
Leider nicht nur die Verlegunsart, das macht, je nach Umfeld, nach 
wenigen Monaten sicher Ärger. (hat das überhaupt jemals funktioniert?)

von npn (Gast)


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Mike B. schrieb:
> kann mir gar nicht vorstellen, dass diese um die Pins rumgewickelten
> Drähte stabile Verbindungen lieferten, einmal am Board wackeln und einer
> der 5000 Kontakte ist mit Sicherheit locker 8-(

Nee, die waren zuverlässiger als Lötverbindungen. Die Stifte hatten 
einen quadratischen Querschnitt und scharfe Kanten. Wenn die Fädeldrähte 
ordentlich gewickelt wurden, haben sie sich vier Mal pro Umschlingung in 
eine scharfe Ecke des Stiftes eingedrückt. Das war, wie schon gesagt, 
zuverlässiger als Löten...

von Iwanski Ignitschki Iskra (Gast)


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Teo D. schrieb:
> utz H. schrieb:
>>
> 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/d1/Computerplatine_Wire-wrap_backplane_detail_Z80_Doppel-Europa-Format_1977.jpg
>>
>> So ging es auch.
>
> Sowas schlampiges ist mir noch nich untergekommen. :)
> Leider nicht nur die Verlegunsart,

Naja du kannst ja alle Drähte schön parallel verlegen und dich dann am 
Übersprechen "erfreuen".

von Paul B. (paul_baumann)


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Iwanski Ignitschki Iskra schrieb:
> Naja du kannst ja alle Drähte schön parallel verlegen und dich dann am
> Übersprechen "erfreuen".

Der Begriff "Übersprechen" kommt ja auch aus der 
Unterhaltungs-Elektronik

;-)

MfG Paul

von Teo D. (teoderix)


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Paul B. schrieb:
> haben an den
> Ecken scharfkantige Einbuchtungen,

Ne, die entstehen erst durch den Draht beim wickeln.
Wenn das nicht sauber gemacht wird, bilden sich Oxidschichten an den 
Kontaktstellen und das will mit Sicherheit niemand.

von Falk B. (falk)


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@Paul Baumann (paul_baumann)

>Drähte nicht ihre Lage verändern. Auf diese Weise sind Rückverdrahtungen
>ganzer Rechner ausgeführt.

Die Jungs waren damals schon auf Draht! (Heute eher Koks oder Meth ;-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Teo D. schrieb:
> Ne, die entstehen erst durch den Draht beim wickeln.

Erzähle nicht. Wenn Du Dir oft genug die Fingerspitzen an den Kanten 
aufgerubbelt hättest, wüßtest Du das.

MfG Paul

von npn (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Ne, die entstehen erst durch den Draht beim wickeln.
> Wenn das nicht sauber gemacht wird, bilden sich Oxidschichten an den
> Kontaktstellen und das will mit Sicherheit niemand.

Die Stifte sind von Haus aus scharfkantig, und zwar schon vor dem 
Wickeln. Das ist ja gerade der Witz, dass sich die Drähte an den 
scharfen Kanten durch das straffe Wickeln einkerben und eine 
zuverlässige Verbindung eingehen. Und weil die scharfen Kanten der 
Stifte sich in den Draht "eingraben", ist da kein Platz für Oxide.

von Teo D. (teoderix)


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Iwanski Ignitschki Iskra schrieb:
> Naja du kannst ja alle Drähte schön parallel verlegen und dich dann am
> Übersprechen "erfreuen".

Was hat das mit 'parallel verlegen' zu tun?
Das ist einfach Schlampig hingerotzt, typisches Labormodel -> 
Ingenieursarbeit. :)

Paul B. schrieb:
> Erzähle nicht.

Ruder zurück, Paule hat Recht! (is scho a wengerl her:)

npn schrieb:
> Und weil die scharfen Kanten der
> Stifte sich in den Draht "eingraben", ist da kein Platz für Oxide.

Richtig. Macht man's schlampig.....

von Iwanski Ignitschki Iskra (Gast)


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Teo D. schrieb:

> Das ist einfach Schlampig hingerotzt, typisches Labormodel ->
> Ingenieursarbeit. :)

von guten Ingenieuren, ein schlechter hätte alles schön parallel 
verlegt.... zweimal ... beim zweiten Mal mit Koax um das Übersprechen 
einzudämmen ...

von npn (Gast)


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Teo D. schrieb:
> npn schrieb:
>> Und weil die scharfen Kanten der
>> Stifte sich in den Draht "eingraben", ist da kein Platz für Oxide.
>
> Richtig. Macht man's schlampig.....

Das ist Voraussetzung, dass man es richtig macht.
Man kann auch beim Löten Fehler machen und dadurch kalte Lötstellen.
Oder beim Crimpen.
Oder bei Schraubklemmen.

Das Grundsatz gilt immer: Man muss es richtig machen.

von HildeK (Gast)


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Iwanski Ignitschki Iskra schrieb:
> von guten Ingenieuren, ein schlechter hätte alles schön parallel
> verlegt.... zweimal ... beim zweiten Mal mit Koax um das Übersprechen
> einzudämmen ...

Ja, und der schlechte I. hat bis heute noch nicht herausgefunden, woran 
es lag.

von Teo D. (teoderix)


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npn schrieb:
> Man kann auch beim Löten Fehler machen und dadurch kalte Lötstellen.

Klar, nicht das da Fehler häufiger auftraten, nur beim Wire-Wrap ist die 
Beseitigung derer, wesentlich Nerviger und betrifft dann häufig, nicht 
nur einzelne Verbindungen.
Selektivewahrnemung???

Das gezeigte Bild ist nun mal das abschreckenste Beispiel, das ich je 
gesehen haben. Damit meine ich nicht (nur) mal die hingeknüllten 
Leitungen!
Da ist vieles auf die schnelle geändert,ergänzt... worden -> 
Labormodel. Da hätte man schöneres bei Wiki zeigen sollen!

von U. B. (Gast)


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Wire-wrap-Verbindungen sollen sogar seltener ausfallen, als
Lötverbindungen.
Und sind (zumindest früher) auch im MIL-Bereich zulässig.

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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npn schrieb:

> Nee, die waren zuverlässiger als Lötverbindungen. Die Stifte hatten
> einen quadratischen Querschnitt und scharfe Kanten. Wenn die Fädeldrähte
> ordentlich gewickelt wurden, haben sie sich vier Mal pro Umschlingung in
> eine scharfe Ecke des Stiftes eingedrückt. Das war, wie schon gesagt,
> zuverlässiger als Löten...

Schau schau, wieder was gelernt!

von guest...Rainer (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Nee, die waren zuverlässiger als Lötverbindungen. Die Stifte hatten
>> einen quadratischen Querschnitt und scharfe Kanten. Wenn die Fädeldrähte
>> ordentlich gewickelt wurden, haben sie sich vier Mal pro Umschlingung in
>> eine scharfe Ecke des Stiftes eingedrückt. Das war, wie schon gesagt,
>> zuverlässiger als Löten...

Hallo, die Drähte drücken sich nicht in die scharfen Kanten des Stifts, 
die verschweissen sich kalt mit dem Stift! So erhält man eine 
hochwertige, gasdichte Verbindung. Da korrodiert nichts und da wackelt 
auch nichts, wenn mit den richtigen Werkzeugen gearbeitet wird. 
WireWraptechnik hat(te) neben der Mil-Zulassung auch eine 
Bundesbahnzulassung...
Gruß Rainer

von Teo D. (teoderix)


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guest...Rainer schrieb:
> Hallo, die Drähte drücken sich nicht in die scharfen Kanten des Stifts,
> die verschweissen sich kalt mit dem Stift!

Mal einen abwickeln schafft Erkenntnis, auch darüber warum ich da was 
verwechselt habe. (Nicht nur fühlen (reicht aber schon), auch mal mit 
der Lupe gugen)

von Manfred (Gast)


Angehängte Dateien:

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Fragensteller schrieb:
> Wie genau lötet ihr auf einer Lochrasterplatine Verbindungen?

Anhang! (Die Größe der Platine / Leerraum sind dem verwendeten Gehäuse 
geschuldet)

> zu entwerfen

Ich entwerfe nicht, überlege mir etwa die Anordnung und mache los.

von (prx) A. K. (prx)


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Manfred schrieb:
> Ich entwerfe nicht, überlege mir etwa die Anordnung und mache los.

Yep. Lohnt natürlich schon, sich zu überlegen, wo die meisten 
Verbindungen sind und das dicht nebeneinander zu legen, idealerweise 
direkt passend.

Unten: https://www.mikrocontroller.net/attachment/50200/1802_unten.jpg
Oben: https://www.mikrocontroller.net/attachment/50201/1802_oben.jpg

Ist Wrap-Draht. Der ist schön dünn und deshalb nicht im Weg. Und ist 
wesentlich angenehmer nachzuvollziehen und zu reparieren als 
Lack/Fädeldraht.

: Bearbeitet durch User
von Fragensteller (Gast)


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Ich würde jetzt sonst 10m Klingeldraht bestellen, das scheint mehr oder 
weniger das zu sein, was ich suche. Oder irre ich mich?
Hier der Link: 
https://www.reichelt.de/Schaltschrank-Einzeladern/KLINGELDRAHT/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=143273&GROUPID=5374&artnr=KLINGELDRAHT&SEARCH=klingeldraht
Ansonsten habe ich nur noch lackierten Kupferdraht gefunden oder eben 
komplett unisolierten Silberdraht. ( 
https://www.reichelt.de/Kupferlackdraht/KUPFER-0-5MM/3/index.html?ACTION=3&LA=2&ARTICLE=9617&GROUPID=4484&artnr=KUPFER+0%2C5MM&SEARCH=%252A 
/ 
https://www.reichelt.de/Kupferdraht-versilbert-verzinnt/SILBER-0-6MM/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=18069&GROUPID=4486&artnr=SILBER+0%2C6MM&SEARCH=silberdraht 
)
Ich finde den Klingeldraht nur irgendwie recht teuer. Oder ist das 
normal?

von Mike B. (mike_b97) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Unten: https://www.mikrocontroller.net/attachment/50200/1...
> Oben: https://www.mikrocontroller.net/attachment/50201/1...

Weils oben hübsch sein soll darf es unten 'ne halbe Katastrophe sein?
Meinem Empfinden nach hätte ich lieber unten so weit wie möglich Ordnung 
auf der Platine. Aber das ist vlt. Anfängerdenken, wie machen das die 
Profis?

von dfg (Gast)


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Mike B. schrieb:
> Weils oben hübsch sein soll darf es unten 'ne halbe Katastrophe sein?

So schlimm ist das gar nicht. Ein Teil des Eindruckes "schlimm" kommt 
auch davon, daß man den Draht zwecks einfacherem Anlöten so lange läßt, 
daß man ihn gut halten kann - danach, plattgedrückt, legen sich einige 
Schlaufen, die aber unvermeidlich sind. Gibt schlimmeres, und wenn´s 
funzt - völlig ok.

von dfg (Gast)


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Fragensteller schrieb:
> was ich suche. Oder irre ich mich?

Ja, ich weiß teils auch nicht, was da wirklich "das beste" ist/wäre.
Habe schon ganz verschiedenes benutzt. Kennen die Fachleute vielleicht
"den" oder "die ultimativen Fädeldraht/-drähte"?

Beitrag #5211328 wurde vom Autor gelöscht.
von dfg (Gast)


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Versilberter Draht läßt sich halt schön "auflöten" (häufiger bei 
Lochraster, siehe auch Manfreds Bild).

Meine Frage (und evtl.die von "Fragensteller") bezog sich auf Brücken 
und Fädeleien (häufiger bei Lochstreifen).

von Manfred (Gast)


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A. K. schrieb:
> Manfred schrieb:
>> Ich entwerfe nicht, überlege mir etwa die Anordnung und mache los.
> Yep. Lohnt natürlich schon, sich zu überlegen, wo die meisten
> Verbindungen sind und das dicht nebeneinander zu legen, idealerweise
> direkt passend.

Deshalb sagte ich ja "überlege mir etwa ..".

Zuerst wird das Gehäuse samt Frontplatte, Schalter, LED, etc. gebaut. 
Damit ergeben sich Zwänge, wo die Anschluß(steck)leisten sein sollen. 
Den Arduino hätte ich gerne 90° gedreht, aber der muß so, dass ich in 
eingebautem Zustand an den USB komme.

Wenn, so wie hier, viele einfache Bauelemente drauf kommen und 
Leitungslängen überwiegend unkritisch sind, kein Problem, die Elektronik 
passend hinzuschieben.

Bei Deiner Platte sind die Randbedingungen anders, da wird natürlich 
primär auf sinnvolle und kurze Verbindungen zwischen den ICs geschaut. 
Wenn Du dann noch den Einschubträger nach freiem Ermessen verdrahten 
kannst, kommt das der Platine zu gute.

dfg schrieb:
> Versilberter Draht läßt sich halt schön "auflöten" (häufiger bei
> Lochraster, siehe auch Manfreds Bild).

Ich muss Dich enttäuschen, auf der Rolle steht "tinned" - also 
verzinnter Draht. Versilbert macht keine Freude mehr, wenn der Draht ein 
paar Jahre alt ist.

Gelegentlich verwende ich auch den Beidraht aus 
Telefon-Installationskabeln.

von (prx) A. K. (prx)


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Mike B. schrieb:
> Weils oben hübsch sein soll darf es unten 'ne halbe Katastrophe sein?

Funktion geht vor Schönheit. Ist eine Platzfrage. Mit "Leiterbahnen" 
hätte nicht einmal die ganze Eurokarte ausgereicht. Ist ausserdem sehr 
änderungsfreundlich und gut erweiterbar.

> Aber das ist vlt. Anfängerdenken, wie machen das die Profis?

Welcher Profi verwendet Lötpunktraster??? Ich wiederum mache das seit 
zig Jahren so, bin aber kein Elektronik-Profi.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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Mike B. schrieb:
> Weils oben hübsch sein soll darf es unten 'ne halbe Katastrophe sein?

Stell's dir mit Fädeldraht und FixierHarz vor und du siehst ne 
'Profiarbeit' :)
(FixierHarz giftig verboten ~20J, Ersatz???)

Manfred schrieb:
> Versilbert macht keine Freude mehr, wenn der Draht ein
> paar Jahre alt ist.

Mikrofaser-Tuch, Spiritus, 1-2 mal durchziehen, blank wie am ersten Tag 
und schön glatt.
Für Pedanten.
Gebrauchsstück etwas strecken (Schraubstock, Zange), Kerzengerade und 
etwas steifer. (natürlich NUR mit der Zange biegen)

von Teo D. (teoderix)


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A. K. schrieb:
> Welcher Profi verwendet Lötpunktraster???

Hier (habs zumindest mal als ausführender Verbrecher).

von (prx) A. K. (prx)


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dfg schrieb:
> So schlimm ist das gar nicht. Ein Teil des Eindruckes "schlimm" kommt
> auch davon, daß man den Draht zwecks einfacherem Anlöten so lange läßt,
> daß man ihn gut halten kann

Bisschen Längenüberschuss ist nützlich, wenn man mal unter den Filz 
drunter muss. Fehlerkorrektur, Bauteiltausch etc. Kann man die oben 
drüber einfach aus dem Weg räumen.

Ausserdem ist es technisch nicht immer sinnvoll, viele Drähte der 
Schönheit wegen eng im Bündel zu führen. Wegen Übersprechen. Ganz 
besonders bei Fädeldraht ein Risiko.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Manfred schrieb:
> Anhang

Hmm, die Brücken auf der UNTERSEITE mit isoliertem Draht löten,
ist aber nicht stilgerecht (man kommt dadurch auch schlecht an die 
darunterliegenden Leitungen dran).

dfg schrieb:
> Versilberter Draht läßt sich halt schön "auflöten" (häufiger bei
> Lochraster, siehe auch Manfreds Bild).

Man braucht aber unten nicht unbedingt Draht, man kann auch die 
Leitungen alleine mit Lötzinn herstellen durch verschleppen von Zinn von 
einem zum anderen Pad, das geht schneller weil man keine Drähte passend 
abschneiden muss, leitet genau so gut und ist einfacher änderbar, kostet 
aber mehr Geld für Lötzinn. Noch besser geht das bei eckigen Pads.

von guest...Rainer (Gast)


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Teo D. schrieb:
> Mal einen abwickeln schafft Erkenntnis, auch darüber warum ich da was
> verwechselt habe.

Hallo, ja genau. Beim Abwickeln merkt man sofort, dass da was abgerissen 
werden muß. Deshalb gibts dafür auch ein Abwickelwerkzeug. Ist aber für 
Privat sicher keine Option. Teure Wekzeuge, teurer Draht, teure Bauteile 
und schlechte Werkzeuge und schlechter Draht, wie ich in einen anderen 
Beitrag schon geschrieben habe. Fädeldraht oder Reste von bedrahteten 
Bauteilen reichen für den bastlerischen Prototyp voll und ganz!
Gruß Rainer

von (prx) A. K. (prx)


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dfg schrieb:
> Habe schon ganz verschiedenes benutzt. Kennen die Fachleute vielleicht
> "den" oder "die ultimativen Fädeldraht/-drähte"?

Fädeldraht mag ich nicht, habs mal ausprobiert. Kriegt man nie wieder 
aufgedröselt oder nachverfolgt. Und wenn man versehentlich dran kommt, 
ist ein ganzes Bündel im Eimer, von dem man weder Anfang noch Ende 
kennt.

Obiger Draht ist Wire-Wrap Draht AWG30. Selbst mit dünnem Schaltdraht 
wird der Filz bei enger Lage undurchdringlich, die Isolation vom 
Wrap-Draht ist dünner und es bleibt übersichtlich. Kriegt man bei 
besseren Versendern in vielerlei Farben, was ganz nützlich sein kann.

: Bearbeitet durch User
von guest...Rainer (Gast)


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A. K. schrieb:
> Obiger Draht ist Wire-Wrap Draht AWG30

Hallo, dieser Draht ist ok, solange du damit nicht "wrapst". Ich mag den 
Fädeldraht auch nicht sonderlich, aber für ein paar Verbindungen geht es 
mit dem Fädelstift halt höllenschnell...ansonsten habe ich auch immer 
Reste von FlaKa, auch wenn einige das Verlöten von Litze verteufeln. Und 
da ich schon lange keine IC-Massengräber mehr entwerfe, wird es bei mir 
ehr um so einen Stil wie die Manhattan-Bauweise gehen...
Gruß Rainer

von (prx) A. K. (prx)


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Erste Lage direkt mit verzinntem Draht. Das betrifft u.U. die komplette 
Stromversorgungsverdrahtung mitsamt Kerkos. Da gibts auch öfter mal 
Brücken über anderen Leitungen drüber. Man kann auch Lötzinn nehmen, 
aber über mehr als 1-2 Lötpunkte ist mir Draht lieber.

Danach kommt dann direkt benachbarter Kram ebenfalls mit verzinntem 
Blankdraht, soweit passend möglich. Bei Einzelbauteilen rund um einem 
Mikrocontroller lassen sich ziemlich viele Verbindungen so erledigen, 
bei passender Lage der Bauteile und der Anschlüsse. Inkrementell 
platziert und verdrahtet, nicht komplett vorgeplant. Man braucht nur ein 
gewisses Gespür für den Platzbedarf. Im obigen Beispiel gibts davon 
recht wenig, praktisch nur der Bereich bei der 10-Pin Stiftleiste.

Obige Retro-Platine mit vielen Busleitungen führen unweigerlich zu recht 
viel längeren Leitungen kreuz und quer. Und wenn benachbarte ICs Daten- 
und Adressbusse haben, aber genau im Gegensinn miteinander verdrahtet 
werden müssen, dann kann das nicht wirklich elegant aussehen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


Angehängte Dateien:

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Beispiel mit viel lokaler Verdrahtung und dementsprechend weniger 
isoliertem Draht.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Fragensteller schrieb:
> Ich würde jetzt sonst 10m Klingeldraht bestellen, das scheint mehr oder
> weniger das zu sein, was ich suche.

Viel zu dick.

Beitrag #5211457 wurde vom Autor gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


Angehängte Dateien:

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Man kann Lötpunktraster auch gut mit 2-Pin SMD kombinieren. 
Beispielweise Abblock-Kerkos direkt zwischen die Pins, sofern 
benachbart. Oder Widerstände, wie hier im Beispiel. Überwiegend auf 
Kante horizontal, teils als Grabstein.

von Teo D. (teoderix)


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Michael B. schrieb:
> man kann auch die
> Leitungen alleine mit Lötzinn herstellen durch verschleppen von Zinn von
> einem zum anderen Pad

Da häts auf die Finger gem! Also nich das ich das nicht machen würde. 
(kann aber schnell brechen wenns wacklig wird)

A. K. schrieb:
> Und wenn man versehentlich dran kommt,
> ist ein ganzes Bündel im Eimer,

Is mir NIE passiert und das dauert schon bis die Iso. schmilzt.
Ohne im Zinn zu baden läuft da eh nichts, oder die Löte ist fiel zu 
heiß.

> von dem man weder Anfang noch Ende
> kennt.

Mach eine Garnknäule daraus, solange ich einen Plan habe....

A. K. schrieb:
> Beispiel mit viel lokaler Verdrahtung und dementsprechend weniger
> isoliertem Draht.

Ne echt du, häts ma stecken lassen, das geht garnicht. Was? ALLES!
*(nicht das man solch Konstrukte, nicht bei mir in ner Kiste finden 
könnte!)*
:D


PS:
Löten sollte aber besser werden, das macht so auf LR mächtig Ärger.

: Bearbeitet durch User
von Teo D. (teoderix)


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A. K. schrieb:
> Man kann Lötpunktraster...

Nich gemeint, nicht gesehen.
(sowas zeigt man)

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