Der Titel sagt es schon: Ich würde gerne erhaltene Leerplatinen darauf prüfen, ob sie bleifrei gefertigt wurden. Ich habe sie in China als HAL (also verzinnt) bleifrei bestellt (kostete mehr) - sie sehen aber verdächtig nach verbleiter Produktion aus. Das würde bedeuten, dass mich der Hersteller über den Tisch gezogen und ich zu viel gezahlt hätte. Kann ich mit Hausmitteln auf Blei in der Verzinnung prüfen? Wenn ja, wie? Gibt es evtl. Prüfstifte oder ähnliches? Danke Peter
Farnell hat was für teuer Geld http://de.farnell.com/blt-circuit-services/4610/bleischnelltest-stift-8er-pack/dp/2071153 48,68 € für die 8-Stück Packung. Also eher unwahrscheinlich, dass einem die Konkurrenz so Probleme machen wird, wenn man noch verbleite Platinen verkauft.
Peter schrieb: > Kann ich mit Hausmitteln auf Blei in der Verzinnung prüfen? Wir kennen deinen Haushalt nicht, aber die Industrie verwendet diese Geräte, die nicht nur ja/nein liefern sondern auch die Konzentration um Grenzwertüberschreitungen feststellen zu könnnen https://www.911metallurgist.com/blog/portable-xrf-analyzer-price Es gibt auch Testpapiere https://www.homedepot.com/p/3M-LeadCheck-Instant-Lead-Test-Swabs-2-Pack-LC-2SDC6/203313743 Alles wohl nicht in deinem Haushalt.
Peter schrieb: > > Kann ich mit Hausmitteln auf Blei in der Verzinnung prüfen? > Wenn ja, wie? > Gibt es evtl. Prüfstifte oder ähnliches? > Evtl. Strichprobe als Indikator. Oder hier eher die umgekehrte Variante, Papier oder Taschentuch auf Platine reiben. Dunkler Abrieb deutet auf Blei, annaehernd reines Zinn sollte keine Spuren hinterlassen.
Strichprobe schrieb: > Oder hier eher die umgekehrte Variante, Papier oder Taschentuch auf > Platine reiben. Dunkler Abrieb deutet auf Blei, annaehernd reines Zinn > sollte keine Spuren hinterlassen. Bingo! Das war ein guter Hinweis. Ich habe gleichzeitig noch einen Prototypen einer anderen Platine als bleihaltig bestellt (weil viel billiger) und dann die Reibetechnik an beiden probiert. Siehe Foto: links der verbleite Abrieb, rechts: nichts zu sehen, deswegen habe ich den Kreis um den Reibebereich gezogen. Ist also alles bestens mit den Platinen. Danke!
Nachsatz: dass der Unterschied so gravierend ausfallen würde, hätte ich nicht gedacht. Optisch sehen beide (verzinnten) Platinenoberflächen gleich aus.
Peter schrieb: > Optisch sehen beide (verzinnten) Platinenoberflächen gleich aus. Peter schrieb: > sie sehen aber verdächtig nach verbleiter Produktion aus. Wer findet den Widerspruch? :-) SCNR
Kann man überhaupt mit bezahlbaren Tests auch verbleite SMD-Anschlußpins nachweisen, wenn die bleifrei gelötet wurden? Wir haben hier ein einziges Bauteil, das nicht mehr bleifrei produziert wurde, aber noch zu zehntausenden in Pb-haltig lieferbar wäre. Alles andere auf der Platine ist bleifrei.
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Christoph K. schrieb: > Wir haben hier ein > einziges Buteil, das nicht mehr bleifrei produziert wurde, aber noch zu > zehntausenden in Pb-haltig lieferbar wäre Ob man das testen kann, ist ja nicht die Frage. Dass alle Teile nach ROHS beschafft wurden muss man ja schriftlich nachweisen. Wollt ihr die Unterlagen fälschen? Nur dann macht die Frage Sinn ob man das feststellen könnte. Georg
kleines stück metall abkratzen, in sehr wenig essigsäure + evtl h2o2 auflösen (kann dauern), dann mit Pb-Teststreifen prüfen. blindprobe machen nicht vergessen.
Klaus schrieb: > Wer findet den Widerspruch? :-) Kein Widerspruch! Bestellt hatte ich bleifrei (teuer) und bleihaltig (billig). Beide gelieferten Oberflächen sahen identisch aus. Also naheliegende Vermutung: beides identisch gefertigt. OK, ich hätte auch 'in dubio pro reo' gelten lassen können und beides als bleifrei vermuten können .... aber bei Chinesen gehe ich (aus Erfahrung) immer erst mal vom Schlimmsten aus ;-) Nun denn, beides ist so wie bestellt, der China-Mann hat also korrekt gearbeitet.
Man sollte das auch ueber die Schmelztemperatur herausfinden koennen. Also bspw. bei bleihaltigem Lot sollte diese bei vielleicht rund 180 Grad Celsius liegen und bei bleifreiem Lot dann bei ungefaehr 220 Grad Celsius. Kommt natuerlich auf die verwendeten Lote an, aber grundsaetzlich sollte es so auch gehen.
Peter schrieb: > Klaus schrieb: >> Wer findet den Widerspruch? :-) > > Kein Widerspruch! Ich ging nur von deinen Aussagen aus. Einmal (oben) sagst du, die beiden sehen gleich aus. Und paar Zeilen tiefer sieht die eine verbleit aus. Nur darauf bezog sich das Wort "Widerspruch", ok? :-)
Michael B. schrieb: > Wir kennen deinen Haushalt nicht, aber die Industrie verwendet diese > Geräte, die nicht nur ja/nein liefern sondern auch die Konzentration um > Grenzwertüberschreitungen feststellen zu könnnen > > https://www.911metallurgist.com/blog/portable-xrf-analyzer-price Wenn schon, dann nenne auch die hier: https://hha.hitachi-hightech.com/en/product-range/product-type?product-type=hand
Klaus schrieb: > Einmal (oben) sagst du, die beiden > sehen gleich aus. Und paar Zeilen tiefer sieht die eine verbleit aus. Komisch! Ich habe es sofort verstanden, dass der erste Satz auf die Platinen bezog und der zweite Satz auf den Test!
Christoph K. schrieb: > Wir haben hier ein > einziges Bauteil, das nicht mehr bleifrei produziert wurde, aber noch zu > zehntausenden in Pb-haltig lieferbar wäre. Alles andere auf der Platine > ist bleifrei. Es gibt ein paar Firmen die anbieten bleihaltige Anschlüsse zu säubern und neu bleifrei zu verzinnen. Such mal nach Pb Lead Free Conversion Service oder RoHS Conversion Service. Beispiel http://www.intransittech.com/rohs_conversion_pb_to_no_pb/
Jack schrieb: > Es gibt ein paar Firmen die anbieten bleihaltige Anschlüsse zu säubern > und neu bleifrei zu verzinnen. Man kann auch einfach rechnen, ob man mit einem einzigen Bauteil nicht doch noch (bezogen aufs Gesamtgewicht des Geräts) unter dem Grenzwert bleibt. Im Zweifelsfall noch etwas bleifreien Ballast (Beton...) ins Gerät einbauen.
Christoph K. schrieb: > Kann man überhaupt mit bezahlbaren Tests auch verbleite SMD-Anschlußpins > nachweisen, wenn die bleifrei gelötet wurden? Normalerweise ist das für jemand mit einem REM kein Problem - einfach die Röntgenspektren messen. Daraus ergeben sich direkt die Elementkonzentrationen in der Oberflächenschicht ;-) Kommt natürlich drauf an, ob man so ein Teil in seinem Labor stehen hat.
Schreiber schrieb: > Im Zweifelsfall noch etwas bleifreien Ballast (Beton...) ins Gerät > einbauen. Hilft nicht. „Homogener Werkstoff“ ist das Stichwort. Aber: es ist natürlich die Frage, wieviel Blei denn tatsächlich im Pin dieses Bauteils verbaut ist. Beim Verlöten geht es ja auf jeden Fall in einen „homogenen Werkstoff“ der Lötstelle über. Auf diesen kann man dann die 0,1-%-Regel ansetzen. Im Zweifelsfalle die Lötstellen dieses einen Bauteils mit besonders viel Lötpaste verlöten. ;-)
Peter schrieb: > Bestellt hatte ich bleifrei (teuer) und bleihaltig (billig). Beide > gelieferten Oberflächen sahen identisch aus. Ich staune, dass sich ein Hersteller diesen unsinnigen Aufwand macht. Normalerweise würde es ja genügen, alles bleifrei-HAL zu verzinnen. Wer danach mit bleihaltigem Lot arbeiten will, hat doch eigentlich kein Problem damit. Sowie das bleihaltige Lot im Prozess aufschmilzt, diffundiert das in die Verzinnung der Oberfläche rein.
Jörg W. schrieb: > Aber: es ist natürlich die Frage, wieviel Blei denn tatsächlich im > Pin dieses Bauteils verbaut ist. ...und ob sich da wirklich jemand die Mühe macht nachzumessen...
Schreiber schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Aber: es ist natürlich die Frage, wieviel Blei denn tatsächlich im >> Pin dieses Bauteils verbaut ist. > > ...und ob sich da wirklich jemand die Mühe macht nachzumessen... Nein: erklären musst du es ja, dass es in Ordnung ist. Diese Erklärung sollte nicht davon abhängen, ob's einer nachmisst oder nicht. Wir sind ja nicht bei VW. :-)
Jörg W. schrieb: > Wir sind ja nicht bei VW. :-) Stimmt, da ist das Kraftfahrt-Bundesamt für die Typzulassung zuständig und segnet das ab.
Jörg W. schrieb: > Schreiber schrieb: >> Jörg W. schrieb: >>> Aber: es ist natürlich die Frage, wieviel Blei denn tatsächlich im >>> Pin dieses Bauteils verbaut ist. >> >> ...und ob sich da wirklich jemand die Mühe macht nachzumessen... > > Nein: erklären musst du es ja, dass es in Ordnung ist. Diese > Erklärung sollte nicht davon abhängen, ob's einer nachmisst oder > nicht. Auch bei einer Erklärung kann es bedauerlicherweise in seltenen Fällen zu Bürofehlern kommen. Hat wohl jemand die Bestellnummern verwechselt?! Oder der chinesische Bauteilehändler hat "falsch verstanden". Oder den Bestückungsautomaten falsch befüllt? Wenn man es an der Bauteilbezeichnung erkennt: einfach einige Bauteile abschleifen, Geschäftsgeheimniss...
Erstmal sind es Leerplatinen! Dann ist fraglich, ob es gewerbliche Fertigung ist. Die Entscheidung ist da doch eindeutig. Bei privat ist es zulässig und es kräht kein Hahn danach. Und dann kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendein Platinenhersteller in der Welt nicht bleifrei als normal anbietet. Auf Sonderwunsch für Militär usw. sollte das noch möglich sein. Ich glaube aber nicht, dass der TO zu denen gehört.
michael_ schrieb: > Dann ist fraglich, ob es gewerbliche Fertigung ist. Darum ging's doch überhaupt nicht: er hat in einem Laden gekauft, bei denen „HAL bleifrei“ offensichtlich einen Aufpreis kostet, und wollte nun wissen, ob diese in der Tat auch bleifrei sind. Ansonsten brauchen wir die 50000 Ausflüchte nicht zu wiederholen, warum manch einer auch nach knapp 20 Jahren immer noch an seinen bleihaltigen Loten festhält.
Jörg W. schrieb: > Darum ging's doch überhaupt nicht: er hat in einem Laden gekauft, bei > denen „HAL bleifrei“ offensichtlich einen Aufpreis kostet, und wollte > nun wissen, ob diese in der Tat auch bleifrei sind. Also wenn ich heute gewerblich etwas als bleifrei bestelle, dann argwöhne ich eigentlich nicht mehr, ob das so ist. Egal aus welcher Ecke der Welt. Aber eher ich mir da etwas unterjubeln lasse, bestelle ich da lieber etwas von einem anerkannten Hersteller. Da brauche ich nicht prüfen! Peter schrieb: > Bingo! Das war ein guter Hinweis. Ich habe gleichzeitig noch einen > Prototypen einer anderen Platine als bleihaltig bestellt (weil viel > billiger) und dann die Reibetechnik an beiden probiert. Siehe Foto: > links der verbleite Abrieb, rechts: nichts zu sehen, deswegen habe ich > den Kreis um den Reibebereich gezogen. > Ist also alles bestens mit den Platinen. Gut. Peter schrieb: > .... aber bei Chinesen gehe ich (aus > Erfahrung) immer erst mal vom Schlimmsten aus ;-) Kopfschütteln. "Chinesen sind alle Betrüger"? Eine schöne Einstellung.
michael_ schrieb: > Kopfschütteln. > "Chinesen sind alle Betrüger"? > Eine schöne Einstellung. Naja, natürlich nicht alle. Aber ich habe aus China schon dermaßen oft gefälschte Bauteile oder Ausschuss oder auch nichtfunktionierende Bauteile (vermutlich nur Gehäuse und Beinchen aber 0% Silikon im Innern) erhalten (ja ich weiß, selber schuld), dass ich denen mittlerweile alles zutraue und daher IMMER alles vorher kontrolliere. Elektronische Bauteile kaufe ich gar nicht mehr dort ein sondern ohne! Ausnahme nur noch bei einem vom Hersteller gelisteten Disti. Für gewerblichen Einsatz würde ich den China-Mann auf jeden Fall nur am kurzen Zügel mit permanenter Kontrolle (möglichst also jemand vor Ort) einsetzen. Alles andere führt über kurz oder lang in eine Katastrophe (sofern man nicht mit der Zeit vertrauenswürdige Unternehmen gefunden hat). Wer sich 1 Euro (inkl. Versand) DCDC Wandler in China kauft und einsetzt, ist selber schuld wenn seine Schaltung dann nach RND(1000) Tagen abraucht. Da sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand, dass das nie und nimmer mit rechten Dingen zugehen kann. Aber jeder wie er mag.....
michael_ schrieb: > Aber eher ich mir da etwas unterjubeln lasse, bestelle ich da lieber > etwas von einem anerkannten Hersteller. > Da brauche ich nicht prüfen! in der Industrie wurden auch schon zertifizierte fehlerhafte Schalter zur Bestückung angeliefert, da nutzt ISO 9000ff. & Zertifikat nichts wenn fehlerhaft gearbeitet wird, egal an welcher Stelle.
Joachim B. schrieb: > ISO 9000ff. & Zertifikat nichts wenn fehlerhaft gearbeitet wird Sag ich doch immer: ISO 900x bedeutet, dass, wenn einmal Scheiße produziert wird, immer die gleiche Scheiße rauskommt. Nicht mehr und nicht weniger.
Hallo "Wer sich 1 Euro (inkl. Versand) DCDC Wandler in China kauft und einsetzt, ist selber schuld wenn seine Schaltung dann nach RND(1000) Tagen abraucht." Vollkommen richtig, aber es kann auch nicht sein das ein Daten gleichartiger DCDC Wandler (ähnlich auch bei anderen Bauteilen) aus zuverlässigen Quellen direkt mindestens 8 Euro ohne Versand kostet. Es fehlt oft der Zwischenbereich in dem man nicht das (für mich) unnötige "Made" (Wirklich...?) in Swiss, Germany, USA, England und eine schönen Namen wie LEM, Bourns, Siemens... bezahlt anstatt einfach, sagen wir mal 3 oder 4 Euro nur für ein zuverlässig Produziertes Produkt wo Herstellername und Produktionsstandort dann egal sind. Ich beziehe mich jetzt aber ausdrücklich auf geringe Stückmengen und den rein privaten Hobbybedarf - wie es in der Industrie und den Mittelstand aussieht ist mir nicht bekannt. Jemand
Jemand schrieb: > Ich beziehe mich jetzt aber ausdrücklich auf geringe Stückmengen und den > rein privaten Hobbybedarf - wie es in der Industrie und den Mittelstand > aussieht ist mir nicht bekannt. Mit der Quantität nimmt auch die Verhandlungsmacht beim Preis zu. Wenn der Jahresbedarf bei 10 Millionen Bauteilen liegt, verhandelt es sich besser wie wenn er bei 10 Stück liegt. michael_ schrieb: > Jörg W. schrieb: >> Darum ging's doch überhaupt nicht: er hat in einem Laden gekauft, bei >> denen „HAL bleifrei“ offensichtlich einen Aufpreis kostet, und wollte >> nun wissen, ob diese in der Tat auch bleifrei sind. > > Also wenn ich heute gewerblich etwas als bleifrei bestelle, dann > argwöhne ich eigentlich nicht mehr, ob das so ist. > Egal aus welcher Ecke der Welt. > Aber eher ich mir da etwas unterjubeln lasse, bestelle ich da lieber > etwas von einem anerkannten Hersteller. Wenn der denn noch liefern kann. Manchmal muss man einfach beim Bauteilbroker oder gar beim Gebrauchtgeräteausschlachter kaufen. Entweder wegen dem Preis oder wegen der Lieferbarkeit.
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