Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kennlinie zeichnen


von tech2795 (Gast)


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Hallo,

ich habe eine Frage. Ich habe folgende Schaltung vorliegen. Nun soll ich 
zu dieser Schaltung die Kennlinie zeichnen.

Dazu zeichnet man doch erst die Kennlinie aller einzelnen Bauteile ein 
und addiert dann vektoriell. Oder ist das richtig?

Gegen ist noch, dass der Strom bei I1=0A ist --> d.h. ich kann kann das 
vernachlässigen. Oder?

Jetzt ist nur die frage in welche Richtung ich addieren muss. Meiner 
Meinung nach ist die lilane Kennlinie (Kenn 1) die Richtige. Oder.

Danke Euch!
LG

von Max M. (jens2001)


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tech2795 schrieb:
> ist die lilane Kennlinie (Kenn 1) die Richtige. Oder.

Ja! Wie beim Bombenentschärfen! Erst das LILANE Kabel durchschneiden!

SCNR!

von Helmut S. (helmuts)


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Wenn du einen konstanten Strom durch einen Widerstand schickst, dann ist 
die Spannung an dem Widerstand konstant. In deiner gezeichneten 
Schaltung gibt es  keine Spannungsquelle sondern nur eine 
Konstantstromquelle. Damit kann man kein I(U) plotten. Schreib mal 
besser den Originaltext der Aufgabe ohne auch nur ein Wort zu 
verfälschen.

von tech2795 (Gast)


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Trage die externe Kennlinie, der Quelle in ein u-i-Diagramm für den 
Fall, dass I1 = 0A beträgt.

So lautet die Angabe..

von tech2795 (Gast)


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* ein :)

von Achim S. (Gast)


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tech2795 schrieb:
> Trage die externe Kennlinie, der Quelle in ein u-i-Diagramm für den
> Fall, dass I1 = 0A beträgt.
>
> So lautet die Angabe..

Warum nicht gleich so?

Wenn du extern die Anschlüsse kurzschließt, welcher Strom fließt dann 
über die externen Anschlüsse?
Wenn du extern die Anschlüsse offenlässt, welche Spannung liegt dann an 
ihnen?

Das gibt dir zwei Punkte im I(U) Diagramm. Die Kennlinie bekommst, indem 
du die beiden Punkte mit einer Geraden verbindest.

von tech2795 (Gast)


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Ah ok, vielen Dank!

Meine Leerlaufspannung ist doch dann -8V und mein Kurzschlussstrom 
beträgt -4A. Oder?

von hinz (Gast)


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tech2795 schrieb:
> Ah ok, vielen Dank!
>
> Meine Leerlaufspannung ist doch dann -8V und mein Kurzschlussstrom
> beträgt -4A. Oder?

Da ist ein Pfeil zu sehen...

von tech2795 (Gast)


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Sorry, ich bin noch ziemlich neu in der Thematik.

Kannst Du mir kurz erklären, was ich falsch gemacht hab?
Vielen Dank Dir!

von hinz (Gast)


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Mach dich mal schlau was der Pfeil in der Stromquelle bedeutet.

von Helmut S. (helmuts)


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hinz schrieb:
> Mach dich mal schlau was der Pfeil in der Stromquelle bedeutet.

Das ist die technische Stromrichtung.

Wenn der Wert des Stromes 1A wäre, dann fließt der in Richtung von oben 
nach unten.

Wenn der Wert des Stromes -1A wäre, dann fließt der in umgekehrter 
Richtung.

In dem Schaltbild hier steht der Wert -4A. Das bedeutet es fließen 4A 
gegen die Pfeilrichtung, also 4A von unten nach oben.



Tipp:
Man kann die Symbole im Schaltplan auch drehen.
CTRL r drehen
CTRL e spiegeln

: Bearbeitet durch User
von tech2795 (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> Wenn der Wert des Stromes -1A wäre, dann fließt der in umgekehrter
> Richtung.

Ah, vielen Dank Helmut! Da hast Du natürlich Recht.

Die Leerlaufspannung rechne ich doch dann so aus:
U = R*I = 2[Ohm] * 4[A] = +8[V]
Und auch der Kurzschlussstrom ist dann +4A.

D.h. doch auf meinem Schaltplan ist der untere Ausgang positiv und oben 
liegt GND an. Oder?

Danke Dir! Tut mir echt lied, dass ich sowenig von der MAterie verstehe, 
aber bin gerade ganz am Anfang!

von Achim S. (Gast)


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tech2795 schrieb:
> D.h. doch auf meinem Schaltplan ist der untere Ausgang positiv und oben
> liegt GND an. Oder?

In welche Richtung die Ausgangsspannung und der Ausgangsstrom deiner 
Quelle gemessen werden, liegt erst mal nicht fest. Genauso wie an der 
Quelle ein Zählpfeil vorhanden ist, müsstest du eigentlich auch an den 
Ausgang einen Zählpfeil zeichnen: erst damit wird z.B. eindeutig, wie 
das Vorzeichen der Spannung am Ausgang festzulegen ist.

Wenn du den Spannungszählpfeil am Ausgang von oben nach unten zeichnest, 
dann bedeutet das, dass die Spannung von der oberen zur unteren Klemme 
gemessen wird. In dem Fall wäre deine Ausgangsspannung positiv. Zeichne 
ihn umgekehrt ein, und die Ausgangsspannung deiner Quelle ist negativ.

Wikipedia weiß dir etwas darüber zu erzählen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%A4hlpfeil
Besser erklärt findest du es in so ziemlich jedem Grundlagenbuch zur 
Elektrotechnik.

von tech2795 (Gast)


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Ah stimmt, ok. Vielen Dank! Eigentlich total logisch. :-)

tech2795 schrieb:
> U = R*I = 2[Ohm] * 4[A] = +8[V]
> Und auch der Kurzschlussstrom ist dann +4A.

Aber dieses Ergebnis müsste doch dann stimmen. Oder?

von Zeno (Gast)


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tech2795 schrieb:
> ich habe eine Frage. Ich habe folgende Schaltung vorliegen. Nun soll ich
> zu dieser Schaltung die Kennlinie zeichnen.
>
> Dazu zeichnet man doch erst die Kennlinie aller einzelnen Bauteile ein
> und addiert dann vektoriell. Oder ist das richtig?
>
> Gegen ist noch, dass der Strom bei I1=0A ist --> d.h. ich kann kann das
> vernachlässigen. Oder?
>
> Jetzt ist nur die frage in welche Richtung ich addieren muss. Meiner
> Meinung nach ist die lilane Kennlinie (Kenn 1) die Richtige. Oder.

Schon mal was von Kirchhoffchen Gesetzen (Regeln)gehört? WEnn man diese 
anwendet hat man Ratz Fatz die Ströme und Spannungen im Netzwerk und 
damit die Kennlinie.

Helmut S. schrieb:
> In deiner gezeichneten
> Schaltung gibt es  keine Spannungsquelle sondern nur eine
> Konstantstromquelle. Damit kann man kein I(U) plotten. Schreib mal
> besser den Originaltext der Aufgabe ohne auch nur ein Wort zu
> verfälschen.

Falsch! Erstens sind es 2 Stromquellen, wobei die erste einen Strom mit 
0A in das Netzwerk treibt. Die 2. treibt einen Strom mit 4A.
Und natürlich kann man eine Kennlinie plotten. Man stellt für die 
Schaltung gemäß der von mir genannten Regeln die Knoten- und 
Maschengleichungen auf. Wenn ich mich nicht vertan habe sind es 2 Knoten 
und 2 Maschen. Man bekommt also 4 Gleichungen. Die Gleichungen werden 
nach dem gesuchten umgestellt und dann werden gegebenen Werte eingesetzt 
- fertig.

Ich denke mal der TO studiert was elektrisches und möchte das hier seine 
Hausaufgaben erledigt werden, weil er entweder zu bequem ist oder Kreide 
holen war als das Thema behandelt wurde.

von Zeno (Gast)


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Achim S. schrieb:
> Besser erklärt findest du es in so ziemlich jedem Grundlagenbuch zur
> Elektrotechnik.

Ja, ein solches sollte man mal zur Hand nehmen, das hilft im 
Grundlagenstudium ungemein.

von Zeno (Gast)


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tech2795 schrieb:
> Meine Leerlaufspannung ist doch dann -8V und mein Kurzschlussstrom
> beträgt -4A. Oder?

Was Du da machst ist raten! Was machst Du, wenn der Prof morgen wissen 
will wie Kennlinie aussieht, wenn die Stromquelle 1  einen Strom von 
0,5A treibt?

Stelle die Gleichungen auf, stelle sie entsprechend um und setze dann 
die gegebenen Werte ein. So wird ein Schuh daraus.

von Helmut S. (helmuts)


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Vielleicht sollt man ja zeigen, das I(R1) proportional U(R1) ist. Siehe 
Bild. Dazu muss man nach dem ersten Simulations-Run die x-Achse auf V(U) 
ändern.

SPICE benötigt immer einen Bezugsknoten (Masse, Netz 0) da SPICE eine 
Matrix mit den Gleichungen der Knotenpotentiale aufstellt.

: Bearbeitet durch User
von Achim S. (Gast)


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tech2795 schrieb:
> Aber dieses Ergebnis müsste doch dann stimmen. Oder?

Das Vorzeichen hängt - wie schon beschreiben - davon ab, in welche 
Richtung du Spannung und Strom zählst (also wie du Zählpfeile für Strom 
und Spannung an den Ausgang zeichnest). Wenn du die Zählpfeile so 
einzeichnest, wie ich es "spontan" auch gemacht hätte, dann stimmt dein 
Ergebnis. Mal sie halt einfach mal selbst rein und stelle dein Bild 
wieder hoch - dann lässt sich auch deine Wahl der Vorzeichen eindeutig 
als richtig oder falsch bewerten.

Helmut S. schrieb:
> Vielleicht sollt man ja zeigen, das I(R1) proportional U(R1) ist.

Wegen "..die externe Kennlinie, der Quelle...." denke ich eher, dass man 
sich an den Klemmen eine variable Last vorstellen soll und damit die 
Kennlinie dieser Quelle bei Belastung zeigen. Vor der "Veröffentlichung" 
der originalen Aufgabenstellung hatte ich auch meine Zweifel an der 
Aufgaben. Zumal die beiden Stromquellen unterschiedlich behandelt 
werden. I1=0 ist vorgegeben, aber was ist dann mit I2=-4A? Ist das nicht 
auch vorgegeben, soll man sich das als variabel denken...?

von Zeno (Gast)


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Helmut S. schrieb:
> SPICE benötigt immer einen Bezugsknoten (Masse, Netz 0) da SPICE eine
> Matrix mit den Gleichungen der Knotenpotentiale aufstellt.

Genau das soll ja Sinn und Zweck der Übung sein, nur das es nicht 
LTSpice im Hintergrund machen soll, sondern der TO soll es selbst tun, 
damit er was lernt. Das sind die Grundlagen auf denen das gesamte 
E-Technikstudium aufbaut und wenn man das nicht lernt oder besser 
verinnerlicht, dann bleibt man immer wieder auf der Strecke und wird das 
was dann darauf aufbaut nie richtig verstehen.

Heutzutage scheint das ja aber guter Studienstil zu sein, wenn man sich 
die vielen gleich gelagerten Thread im Forum ansieht.

von Peter R. (Gast)


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meiner Meinnung nach hat die Aufgabe doch etwas mit Vektor-Arithmetik zu 
tun. wobei i1 und i2 Vektoren konstanater Länge sind, wärend der Vektor 
mit u2 und i2 linear voneinander abhängige Komponenten hat, mit dem 
gegenseitigen Proportionalitätsfaktor R. /eben wegen der 
"Vektoraddition")

 bei Variation der Länge wird dann die in der E-Technik als 
Widerstandsgerade bezeichnete Gerade durchfahren.

Die in der E-Technik üblichen Verfahren wie Kurzschluss,Leerlauf, 
Ersatzstromquelle usw. sind da garnicht gefragt.

von Zeno (Gast)


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Peter R. schrieb:
> Die in der E-Technik üblichen Verfahren wie Kurzschluss,Leerlauf,
> Ersatzstromquelle usw. sind da garnicht gefragt.

Hier geht es nicht um Arithmetik sondern um die Anwendung der 
Kirchhoffschen Regeln. Ich verwette meinen Allerwertesten das dies eine 
Übungsfrage des Grundlagenstudiums des 1.Semesters ist. Da die 
Kirchhoffschen Regeln i.d.R. so ziemlich am Anfang des 
Grundlagenstudiums besprochen werden, passt das auch gut zum Zeitpunkt 
der Frage. Auch in den meisten Fachbüchern stehen diese Regeln meist 
schon im Kapitel 1 und da auch sehr weit vorn - es ist halt das 
Grundregelwerk der Elektrotechnik.

Ich denke aber, das wir uns keine weitere Gedanken machen müssen, denn 
der TO hat schon vor 2 Tagen ausgeklinkt. Heute war bestimmt auch schon 
Abgabetermin.

von Beobachter (Gast)


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Genau! So wie du Kreide holen warst, als die Grammatik in der 
Grundschule besprochen wurde. Das ist aber nicht schlimm, du kannst 
bestimmt andere Dinge. Anscheinend ein paar einfache Schaltungen 
berechnen. Das ist doch auch ganz toll.

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