Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Was haltet ihr von dem Angebot


von EmbLer (Gast)


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Hallo zusammen,

Habe ein Angebot erhalten, wo ich mir noch nicht ganz sicher bin ob es 
das richtige ist. Bin Softwareentwickler Embedded.

Akt. Rahmenbedingungen:
40h - 63k€ KMU mit Zeiterfassung in Nürnberg bei 5 Jahren BE.

Angebot Tochterfirma eines Großkonzerns in Nürnberg.
42h - 74k€ + 8% Bonus nach pers. erreichten Zielen - 
Vertrauensarbeitszeit


Also suche nach einem Job um mein Gehalt signifikant nach oben zu 
schrauben.
Eigentlich würde ich lieber 35h/IGM arbeiten, könnte aber schwierig 
werden was passendes zu finden. Könnte aber auch mit 40h bei passender 
Bezahlung leben (~75k€)

Bei dem Angebot habe ich aber bei allen drei Bedingungen Bauchschmerzen. 
Werden diese Boni erfahrungsgemäß auch erreicht? Wie funktioniert die 
Vertrauensarbeitszeit? Werde ich dann quasi immer 45h arbeiten müssen? 
Und das im schlimmsten Fall für 74k€?

Was haltet ihr von den Bedingungen?

von Qwertz (Gast)


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EmbLer schrieb:
> Werden diese Boni erfahrungsgemäß auch erreicht?

Nein, denn die Bedingungen sind in der Regel so gestellt, dass der Bonus 
nur eine Karotte vor der Schnauze des Esels darstellt.

> Wie funktioniert die
> Vertrauensarbeitszeit? Werde ich dann quasi immer 45h arbeiten müssen?

Sehr wahrscheinlich ja. Du hast Arbeitsbedingungen wie bei AT, nur dass 
es eben keinen Tarif gibt, und die Bezahlung weit darunter liegt.

> Und das im schlimmsten Fall für 74k€?

Exakt so ist es.

> Was haltet ihr von den Bedingungen?

Nicht attraktiv. Such dir lieber ein Unternehmen, welches nach IG 
Metalltarif bezahlt.

von uuu (Gast)


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Nein, alles Schwarzmaler. Immer diese Klassenkaempfer. Nicht alle Firmen 
versuchen den AN maximal ueber den Tisch zu ziehen.

Boni sind auch ein Weg um Sozialabgaben und/oder eine konstante 
Lohnerhoehung zu umgehen.
Falls nichts anderes dagegen spricht, in der Probezeit herausfinden 
wie's dort geht.

von Für 5 Jahre BE ok (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Nicht attraktiv. Such dir lieber ein Unternehmen, welches nach IG
> Metalltarif bezahlt.

Das ist immer am Besten, aber nicht für jeden realistisch.

EmbLer schrieb:
> Werden diese Boni erfahrungsgemäß auch erreicht

Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt wohl Unternehmen wo es sehr 
unrealistisch ist. Bei anderen Firmen wird es so gelebt, daß man den 
vollen Bonus bekommt, wenn man die zuvor gesteckten, realistischen 
Ziele, erreicht. Das kann man im Gespräch vorher abklären. Manchmal sind 
die Zahlungen auch an Ziele des Unternehmens gekoppelt, gewisse 
Gewinnzahlen oder so.

Für 5 Jahre BE wären 74k fix + 8% möglicher Bonus doch nicht schlecht. 
Wie lange suchst Du schon? wenn Du den Markt schon länger abgrast und 
das hier das Beste war, würde ich das annehmen. Das mit den Zielen würde 
ich mir noch mal genauer erklären und bestätigen lassen, damit es nicht 
die unrealistischen Top Ziele sind, die eh keiner erreichen kann. Sonst 
ist das doch ganz fair. 74k bekommen viele gerade mal zum Höhepunkt der 
Karriere nach 10 oder 15 Jahren BE.

von Michael B. (laberkopp)


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uuu schrieb:
> Nicht alle Firmen versuchen den AN maximal ueber den Tisch zu ziehen.

Doch. Alle. Ebenso die Kunden. Sie sind schon ihren Aktionären dazu 
gesetzlich verpflichtet.

Jede Form der kriminellen Selbstbereicherung wird genutzt. Ob 
offshore-Steuersparmodelle "Microsoft", ob Einflussnahme für eine 
konkurrenz-behinderne Gesetzgebung "Stiftung EAR", ob 
Endverbraucherpreisfestlegung durch nicht-Belieferung "Festool", ob 
Subventionsabkassieren "Nokia" oder outsourcen zur Mitarbeiterentsorgung 
"Siemens/Benq", vorsätzliche Gesetzesverstösse "VW Diesel", oder die 
Unterbutterung von Zulieferern, Unternehmen lassen nichts aus um ihren 
Profit zu maximieren.

Es hat schon seinen Grund, warum die Grosskotzerne dermassen exzellent 
verdienen, daß sie ihren 'Kollaborateuren' überdurchschnittliche Löhne 
bezahlen können. Es liegt nicht an der Arbeitskraft der Leute. Sondern 
der Ausschöpfung aller Geldquellen, und Vermeidung von Geldsenken, auch 
staatlicher.

Bei kleinen Firmen in privater Hand hingegen erkennst du das 
über-den-Tisch-ziehen hingegen gleich am geringen angebotenen Gehalt.

von Qwertz (Gast)


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uuu schrieb:
> Boni sind auch ein Weg um Sozialabgaben und/oder eine konstante
> Lohnerhoehung zu umgehen.

Beim zweiten Teil gehe ich noch mit, aber bitte erkläre mal, wie dadurch 
Sozialabgaben umgangen werden können? Auf solche Boni fallen genau die 
gleichen Sozialabgaben an wie auf das normale Einkommen als 
Angestellter. Es wird am Ende immer die Summe für das gesamte Jahr 
betrachtet, was die Bemessung der Steuern und Sozialabgaben angeht.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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EmbLer schrieb:
> 42h - ... - Vertrauensarbeitszeit
Dann rechne mit deutlich mehr realer Arbeitszeit.

> Wie funktioniert die Vertrauensarbeitszeit?
Von der Arbeitnehmerseite aus: gar nicht. Du bist immer irgendwie im 
Zugzwang.

> Werde ich dann quasi immer 45h arbeiten müssen?
Diese Annahme kann sehr schnell Realität werden. Der Trick daran ist, 
dass du jederzeit länger arbeiten kannst, dass du es aber kaum 
schaffst, die Überstunden (über die du selbst dann ja trotzdem Buch 
führst) wieder "abzufeiern".

> Und das im schlimmsten Fall für 74k€?
Ich würde eine Stempeluhr auch für viel Geld nicht abgeben...

uuu schrieb:
> Nicht alle Firmen versuchen den AN maximal ueber den Tisch zu ziehen.
Aber wenn eine Firma keine Zeiterfassung hat, dann wahrscheinlich schon. 
Und wenn sie nur für Teile der Angestellten keine Zeiterfassung hat, 
dann mit Sicherheit.

Ich kenne aus persönlicher Erfahrung bei der selben Firma beide 
Verfahren: wir hatten eine Stempeluhr, dann wurde die abgeschafft und 
drei Jahre später wieder eingeführt. In den drei Jahren ohne Stempeluhr 
habe ich bei "gefühlt gleichem Arbeitsverhalten" letztlich trotzdem 150 
Überstunden angesammelt und damit der Firma 1 Monat Urlaub geschenkt 
(laut Buchführung über simples LogOnOff-Script am PC, die Stempelung 
selber hätte wegen des Fußwegs zur Stempeluhr täglich nochmal 10 Minuten 
längere Arbeitszeit und damit 4 weitere freie Tage ergeben).

Meinen Kollegen ging es nicht viel anders. Sogar einer, der zu fixen 
Zeiten mit dem Zug fuhr, hatte zum Schluss mehr gearbeitet, weil er dann 
abends wesentlich knapper zum Bahnhof hastete und sich das Bummeln am 
Kiosk oder den kurzen Einkauf "sparte".

von Mampf F. (mampf) Benutzerseite


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EmbLer schrieb:
> Wie funktioniert die
> Vertrauensarbeitszeit?

Das funktioniert so, dass du nicht stempeln musst, dafür aber ständig 
unbezahlte Überstunden machen darfst.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Michael B. schrieb:
> uuu schrieb:
>> Nicht alle Firmen versuchen den AN maximal ueber den Tisch zu ziehen.
>
> Doch. Alle. Ebenso die Kunden. Sie sind schon ihren Aktionären dazu
> gesetzlich verpflichtet.

> Es hat schon seinen Grund, warum die Grosskotzerne dermassen exzellent
> verdienen, daß sie ihren 'Kollaborateuren' überdurchschnittliche Löhne
> bezahlen können.

????

Schau, Du kriminalisiert hier pauschal jeden "Gut"-Verdiener, 
Konzernkunden etc., darunter auch die, die in diesem Forum ihr Wissen 
und Ratschläge den weniger Wissenden bereitwillig zur Verfügung stellen.
Ein logische Antwort auf deine Kriegserklärung wäre zumindest die 
komplette Einstellung der Mitarbeit in diesem Forum. Willst Du das!?
Kannst du uns gute Gründe nenne,n warum man mit Jemanden freiwillig 
verkehren soll, der hintenrum nicht nur jeden Besser- oder womöglich 
auch Normalverdiener als Kollaborateuren verbal besudelt, sondern auch 
"Konzernkunden" wie jeder der sein Auto an einer Tankstelle betankt?!

von Marek (Gast)


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42h, 74k, Leistungszulage, Tochter eines Groskonzerns in Nürnberg... 
Continental Engineering? Wenn ja - lass es.

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Mampf F. schrieb:
> EmbLer schrieb:
>> Wie funktioniert die
>> Vertrauensarbeitszeit?
>
> Das funktioniert so, dass du nicht stempeln musst, dafür aber ständig
> unbezahlte Überstunden machen darfst.

Nein, das ist quatsch,
 die Überstunden sind weiterhin durch die gesetzlichen Regelungen 
begrenzt (nicht mehr als 10h/d über begrenzten Zeitraum). Deshalb muss 
man weiterhin stempeln, damit eine Kontrolle über die gesetzlich 
geregelte Arbeitszeit möglich ist. Man muss aber nicht jeden Tag die 
Regelarbeitszeit anwesend sein, 5 minuten sind ausreichend. Dadurch gibt 
es aber keine Gleittage.

https://arbeitgeber.monster.de/hr/personal-tipps/personalmanagement/arbeitsrecht/vertrauensarbeitszeit-rechte-und-pflichten-065967.aspx#aufzeichnung

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Berufsrevolutionär schrieb:
> die Überstunden sind weiterhin durch die gesetzlichen Regelungen
> begrenzt (nicht mehr als 10h/d über begrenzten Zeitraum). Deshalb muss
> man weiterhin stempeln, damit eine Kontrolle über die gesetzlich
> geregelte Arbeitszeit möglich ist.
Du kannst dir das offenbar nicht vorstellen: es gibt in diesen Firmen 
keinerlei offizielle Zeiterfassung.
Jeder Mitarbeiter schreibt da selber seine Excel-Tabelle oder arbeitet 
resigniert eben so lange, bis das schlechte Gewissen weg ist. Ja, sowas 
ist tatsächlich noch erlaubt...

von Gästchen (Gast)


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Lothar M. schrieb:
>> Wie funktioniert die Vertrauensarbeitszeit?
> Von der Arbeitnehmerseite aus: gar nicht. Du bist immer irgendwie im
> Zugzwang

Sehe ich absolut genau so.

von EmbLer (Gast)


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Danke für die vielen Antworten, welche leider meine Befürchtungen 
bestätigen.
Als Single wäre dies vielleicht noch vertretbar, wenn man andere Chancen 
dadurch bekommt, wie den besseren Zugang zum Mutterkonzern.

Als frischer Familienvater, weiß ich nicht, ob es das Wert wäre, diesen 
Umweg von 3 Jahren zu gehen.

Für 5 Jahre BE ok schrieb:
> Für 5 Jahre BE wären 74k fix + 8% möglicher Bonus doch nicht schlecht.
> Wie lange suchst Du schon? wenn Du den Markt schon länger abgrast und
> das hier das Beste war, würde ich das annehmen. Das mit den Zielen würde
> ich mir noch mal genauer erklären und bestätigen lassen, damit es nicht
> die unrealistischen Top Ziele sind, die eh keiner erreichen kann. Sonst
> ist das doch ganz fair. 74k bekommen viele gerade mal zum Höhepunkt der
> Karriere nach 10 oder 15 Jahren BE.

Naja, ich suche seit einigen Wochen, beschränke mich aber auf qualitativ 
gute Firmen (IGM, wenn es geht) und auf eine lebenswerte Stadt. Das 
macht die Sache natürlich nicht einfacher.
Ob ich deswegen aber ein solches Risiko eingehen will, mein Gefühl sagt 
eher Nein.

uuu schrieb:
> Boni sind auch ein Weg um Sozialabgaben und/oder eine konstante
> Lohnerhoehung zu umgehen.
> Falls nichts anderes dagegen spricht, in der Probezeit herausfinden
> wie's dort geht.

Sollte man so risikofreudig sein und es auf die Probezeit ankommen 
lassen? Falls es nicht zusagt, hat man immensen Druck etwas gescheites 
zu finden. Auch die Option finde ich wenig attraktiv.

Vermutlich suche ich weiter..

von Qwertz (Gast)


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EmbLer schrieb:
> Vermutlich suche ich weiter..

Eine gute Entscheidung!

Übrigens ist das eigene Bauchgefühl bei der Bewertung von Fakten ein 
guter Ratgeber, und du schreibst ja selbst, dass du bei der Sache kein 
gutes Gefühl hast.

> Sollte man so risikofreudig sein und es auf die Probezeit ankommen
> lassen?

Nein, sollte man nicht. Es sollte nur der absolute Notfallplan sein, in 
der Probezeit kündigen zu müssen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Inwiefern bedeutet Vertrauensarbeitszeit Ueberstunden ? Wir haben hier 
seit Neuem Arbeitszeitselbsterfassung und seither arbeite ich noch die 
vorgegebenen Stunden, wobei es frueher ohne Kontrolle einiges mehr 
waren. Es stand zwar schon irgendwo aus der Erfassung resultiere kein 
Anspruch, aber dann koennte ich's ja gleich sein lassen. .. Natuerlich 
resultiert ein Anspruch, steht ja im Arbeitsvertrag. Sonst koennte man 
diese Angabe ja offen lassen.
Wenn im Arbeitsvertrag 42 Stunden und vielleicht etwas mehr stehen, kann 
ich mich auf die 42 Stunden beziehen. Sonst wuerde ja nach Bedarf, ohne 
Zahl da stehen.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Sabberalot W. schrieb:
> Inwiefern bedeutet Vertrauensarbeitszeit Ueberstunden ?

Ganz einfach: Weil Überstunden nicht erfasst werden können sie leichter 
"anfallen" und gleichzeitig ist es ohne GZ Konto schwieriger Überstunden 
durch GZ abzubauen.

von Ordner (Gast)


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Cyblord -. schrieb:
> Weil Überstunden nicht erfasst werden können sie leichter
> "anfallen"

Doch, die können nicht nur erfasst werden und der Gesetzgeber 
verpflichtet die AG sogar dazu. Kann man im Arbeitszeitgesetz § 16 
Absatz 3 nachlesen.
https://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/__16.html

In diesem Gesetz ist auch geregelt, welcher Behörde der AN Verletzungen 
dieses Gesetzes anzeigen kann und welche Strafen für den 
Verantwortlichen daraus resultieren.
https://rechtsanwaltarbeitsrechtberlin.wordpress.com/tag/straf-und-busgeldvorschriften-nach-dem-arbeitszeitgesetz/

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sabberalot W. schrieb:
> Natuerlich resultiert ein Anspruch, steht ja im Arbeitsvertrag.
Das Recht auf etwas haben und dieses Recht auch zu bekommen, das sind 
die beiden Enden der Wurst. Das Problem am "bekommen" ist, dass ohne 
Stempeluhr du derjenige bist, der laufend und ständig hinter seinen 
Stunden herrennen muss.

Wie gesagt, ich kenne beide Verfahren bei sonst gleichen 
Vroaussetzungen. Und da habe ich gelernt, dasss eine Stempeluhr zum 
einfachen Berufsleben gehört. Es geht auch ohne, das ist dann in 
irgeneiner Art aber mehr Aufwand...

von Ordner (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Es geht auch ohne, das ist dann in
> irgeneiner Art aber mehr Aufwand...

Für jeden "Aufwand" gibt es heute eine Smartphone-App:
bspw: 
http://beste-apps.chip.de/android/app/zeiterfassung-app-statt-stechuhr-und-stundenzettel,com.dynamicg.timerecording/

wobei alte hasen das auch heute noch mit Zettel, Stift und Armbanduhr 
geregelt bekommen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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> Das Problem am "bekommen" ist, dass ohne Stempeluhr du derjenige bist, der 
laufend und ständig hinter seinen Stunden herrennen muss.

Ich schreib die Stunden ja auf. Nennt sich Vertrauen... Dh sie sind 
erfasst. Und ich geh nach Hause wenn Zeit ist. Nix mit hinterherrennen.

von Der Andere (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Wie gesagt, ich kenne beide Verfahren bei sonst gleichen
> Vroaussetzungen. Und da habe ich gelernt, dasss eine Stempeluhr zum
> einfachen Berufsleben gehört. Es geht auch ohne, das ist dann in
> irgeneiner Art aber mehr Aufwand...

Völlig korrekt.
Und im Zweifel ist der Angestellte dann der Dumme, denn ausser seiner 
Notiz existiert keinerlei Nachweis.

von Thomas Sl. (Gast)


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Marek schrieb:
> 42h, 74k, Leistungszulage, Tochter eines Groskonzerns in Nürnberg...
> Continental Engineering? Wenn ja - lass es.

War auch mein Gedanke. Dann handelt es sich aber eher um Schmerzensgeld, 
keine Leistungszulage. Super krasses Arbeitsklima bei der CES, dort 
arbeiten die, die schon in der Schule keine Freunde hatten.
Th.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ordner schrieb:
> Für jeden "Aufwand" gibt es heute eine Smartphone-App:
Es geht hier jetzt nicht mal vorrangig ums Erfassen und um das tägliche 
Heimgehen, sondern darum, dass du die potentiellen Überstunden dann auch 
tatsächlich aufschreibst und abgegolten bekommst. Ich habe persönlich 
erfahren, dass das nicht geht. Kann sein, dass andere eine andere 
Erfahrung machen.

Sabberalot W. schrieb:
> Inwiefern bedeutet Vertrauensarbeitszeit Ueberstunden ?
Es geht hier nicht primär um Vertrauensarbeitszeit, denn die ist im 
Grunde definiert mit "Erfüllung des Arbeitspensums": der Arbeitgeber 
vertraut darauf, dass die Arbeit getan wird. In und zu welcher Zeit das 
passiert, ist ihm prinzipiell egal (in anderen Gegenden eines Betriebs 
nennt man das Akkordarbeit). Ein schlauer Fuchs wird bei der reinen 
Vertrauensarbeitszeit also besser wegkommen als einer, der sich mit 
seiner Arbeit etwas schwer tut.

Und dann funken natürlich die gesetzlichen Regelungen rein, die nicht 
mehr als 8 Stunden regelmäßige Arbeit pro Tag erlauben, und eben, dass 
über das Vertrauen hinaus die Zeit auch tatsächlich erfasst und 
ausgeglichen werden muss. Und schon ist Essig mit der "reinen Lehre" 
der Vertrauensarbeit.

Aber hier müssen ja augenscheinlich mindestens 42 Stunden 
abgeleistet werden. Und das passt eben nicht mal grundlegend zum 
Vertrauensarbeitszeitmodell...

von Ordner (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Und im Zweifel ist der Angestellte dann der Dumme, denn ausser seiner
> Notiz existiert keinerlei Nachweis.

Nachweis ist Nachweis, wer keine Arbeitszeiten notiert oder sticht ist 
der Dumme.

von Axel L. (axel_5)


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Lothar M. schrieb:

> Aber hier müssen ja augenscheinlich mindestens 42 Stunden
> abgeleistet werden. Und das passt eben nicht mal grundlegend zum
> Vertrauensarbeitszeitmodell...

Ich hätte auch bei den 42 Wochenstunden aufgehört, den Vertrag weiter zu 
lesen.

Juristisch ist das nur mit Samstagsarbeit möglich. Dann kann man sich 
auch leicht überlegen, wie das mit den Überstunden so gehandhabt wird.

Gruss
Axel

von Ordner (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Juristisch ist das nur mit Samstagsarbeit möglich.

Genau nach §3 Arbeitszeitgesetz  "Die werktägliche Arbeitszeit der AN 
darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden 
nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder 
innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht 
überschritten werden"

Die Vertragsvorlage impliziert also a7h von Mo-Sa, da würd ich mal 
nachfragen ob das nicht ein Tippfehler ist oder ob die dir tatsächlich 
das Büro am Wochenende aufhalten.

von Zocker_52 (Gast)


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> Sabberalot W. schrieb:
> > Inwiefern bedeutet Vertrauensarbeitszeit Ueberstunden ?

Vertrauensarbeitszeit und solches Zeug sind Wertschöpfungen welche von
den Arbeitgebern erfunden wurden um sich vor den bezahlten Überstunden 
zu drücken.

Unglaublich das da noch jemand drauf reinfällt.

> Der Andere schrieb:
> > Und im Zweifel ist der Angestellte dann der Dumme, denn ausser seiner
> > Notiz existiert keinerlei Nachweis.

Mir ist kein Fall bekannt wo der Angestellte nicht der Dumme war.

von AN (Gast)


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Ordner schrieb:
> "Die werktägliche Arbeitszeit der AN darf acht Stunden
> nicht überschreiten. ..."

Dabei darf man nicht vergessen, dass das nach Bundesurlaubsgesetz §3 
eine Wochenarbeitszeit von 48h bedeutet.

von Zocker_52 (Gast)


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> Ordner schrieb:
> > "Die werktägliche Arbeitszeit der AN darf acht Stunden
> > nicht überschreiten. ..."

Quatsch !

Sogar die Berufsgenossenschaft geht von einer möglichen 56 Std./Woche 
aus.

Auf Inbetriebnahme fragt sowieso keiner danach.

von Axel L. (axel_5)


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AN schrieb:
> Ordner schrieb:
>> "Die werktägliche Arbeitszeit der AN darf acht Stunden
>> nicht überschreiten. ..."
>
> Dabei darf man nicht vergessen, dass das nach Bundesurlaubsgesetz §3
> eine Wochenarbeitszeit von 48h bedeutet.

Ja, bei Samstagsarbeit. Wie ich oben schrieb.

Gruss
Axel

Beitrag #5219124 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Karl (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Juristisch ist das nur mit Samstagsarbeit möglich. Dann kann man sich
> auch leicht überlegen, wie das mit den Überstunden so gehandhabt wird.

Ordner schrieb:
> Genau nach §3 Arbeitszeitgesetz  "Die werktägliche Arbeitszeit der AN
> darf acht Stunden nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu zehn Stunden
> nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder
> innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht
> überschritten werden"

Lesen und verstehen! Natürlich sind 42h ohne Samstagsarbeit möglich. Es 
sind sogar 48h ohne Samstagsarbeit möglich, Wei bei 48 h / 6 WT/Woche 8 
h/ WT nicht überschritten ist. Es steht nicht geschrieben, dass nur Tage 
gezählt werden, an denen gearbeitet wurde.

Im Extremfall sind auch 19 Wochen am Stück 60 h möglich und dann hat man 
5 Wochen frei.

von Karl (Gast)


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EmbLer schrieb:
> Akt. Rahmenbedingungen:
> 40h - 63k€ KMU mit Zeiterfassung in Nürnberg bei 5 Jahren BE.
>
> Angebot Tochterfirma eines Großkonzerns in Nürnberg.
> 42h - 74k€ + 8% Bonus nach pers. erreichten Zielen -
> Vertrauensarbeitszeit

Unter berücksichtigung der zu erwartenden Arbeitszeit sind das gerade 
mal 10 % mehr. Dafür geht man nicht das Risiko eines Wechsels ein. 25% 
Zuschlag sind üblich.

von Henry G. (gtem-zelle)


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EmbLer schrieb:
> Hallo zusammen,

> Was haltet ihr von den Bedingungen?

Kannst du nicht woanders trollen?

von p00ps (Gast)


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Qwertz schrieb:
> EmbLer schrieb:
>> Werden diese Boni erfahrungsgemäß auch erreicht?
>
> Nein, denn die Bedingungen sind in der Regel so gestellt, dass der Bonus
> nur eine Karotte vor der Schnauze des Esels darstellt.
Ack. Selbst Rekordgewinne sind keine Garantie für Bonuszahlungen, da die 
Ziele möglicherweise zu hoch gesteckt sind.

>> Was haltet ihr von den Bedingungen?
>
> Nicht attraktiv. Such dir lieber ein Unternehmen, welches nach IG
> Metalltarif bezahlt.

Nicht besondes attraktiv, aber es gibt schlechtere Angebote. Die these 
zu igm betrieben würde ich nicht so unterschreiben. Es gibt igm Betriebe 
in denen eine größere Menge AT Angestellter arbeitet. Dort wird auch von 
Tariflern erwartet, dass sie nicht abfeiern, sondern auszahlen lassen...

von Berufsrevolutionär (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Berufsrevolutionär schrieb:
>> die Überstunden sind weiterhin durch die gesetzlichen Regelungen
>> begrenzt (nicht mehr als 10h/d über begrenzten Zeitraum). Deshalb muss
>> man weiterhin stempeln, damit eine Kontrolle über die gesetzlich
>> geregelte Arbeitszeit möglich ist.
> Du kannst dir das offenbar nicht vorstellen: es gibt in diesen Firmen
> keinerlei offizielle Zeiterfassung.

Ein vom AN geführtes Excel-sheet/Blatt-Papier ist eine Zeiterfassung, 
die eine offiziel durch den AG installierten Stechuhr ersetzen kann. 
Wenn es keine Stechuhr gibt, dann zählt das was auf dem Blatt Papier 
steht. Und wie oben dargestellt, ist der AG sogar verpflichtet die 
Überstunden aufzeichnen zu lassen und ggf den AN anzuhalten eine solche 
Tabelle zu führen (wenn es keine Stechuhr gibt).

> Jeder Mitarbeiter schreibt da selber seine Excel-Tabelle oder arbeitet
> resigniert eben so lange, bis das schlechte Gewissen weg ist. Ja, sowas
> ist tatsächlich noch erlaubt...

Nein, pauschale Überstunden sind nicht erlaubt. Es mag nicht unüblich 
sein, aber es entsteht dem AN keine Verpflichtung Überstunden zu 
leisten. Das Gewissen kann sich ruhigens Gewissens ;-) an die nackte 
Zahl (hier 42) im Arbeitsvertrag halten. Natürlich wird ein 
gewissenhaftes Gewissen ;-) auch mal wenige Woche länger da sein, das 
wird dann aber zeitnah abgefeiert. Und Vertrauensarbeit bedeudet sogar 
das man die (hier 42) Stunden auch unterschreiten kann, also negative 
Überstunden resp. "Unterstunden" ansammelt. Und das die Arbeitsstunden 
nicht unbedingt im Büro abgeleistet werden, grad 
Entwickler/Konstrukteure beschäftigen sich auch ausserhalb des Cubicles 
mit Arbeitsthemen aka "sich das Problem in Ruhe durch den Kopf gehen 
lassen".

Ich kenne einige Firmen wo Vertrauensarbeitszeit wie beschrieben möglich 
ist und sich die AN nicht fälschlicherweise verpflichtet sehen, 
Überstunden freiwillig und ohne Anordnung zu tätigen.

Der TO sollte doch einfach mal in der Personalabteilung nachfragen, wie 
das mit der Vertrauensarbeitszeit auszulegen ist und wenn das nicht 
seine Intentionen entspricht eine schriftliche Klarstellung/Erläuterung 
dem Vertrag erläuternd hinzu fügen lassen.

von Ordner (Gast)


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Zocker_52 schrieb:
>> Ordner schrieb:
>> > "Die werktägliche Arbeitszeit der AN darf acht Stunden
>> > nicht überschreiten. ..."
>
> Quatsch !
>
> Sogar die Berufsgenossenschaft geht von einer möglichen 56 Std./Woche
> aus.

So, wirklich? Auch nach Inkrafttreten des Arbeitszeitgesetzes 1994 
?Berufssgenossenschaft hat ja auch mit Handwekern/Selbstständigen zu 
tun, während das Arbeitszeitgesetz die Arbeitszeiten für Angestellte 
regelt.

> Auf Inbetriebnahme fragt sowieso keiner danach.
Doch, spätestens wenn ein Arbeitsunfall wegen Übermüdung, 
Nichteinhaltung Ruhezeiten passiert. Deshalb schickt man ja auch wenn 
längere Arbeitszeiten abzusehen sind, mindestens zwei. Ob die sich 
wirklich abwechseln ist eine andere Frage, aber als 
Personalverantwortlicher nur einen für ne 12+h job einzuteilen die nicht 
unter die zulässigen Ausnahmeregeln fällt kann schnell böse enden (für 
den Personalverantwortlichen).

von Zocker_52 (Gast)


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> Re: Was haltet ihr von dem Angebot

Nichts !

von Anon (Gast)


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Ich hab Vertrauensarbeitszeit inklusive der Klausel das die Überstunden 
mit dem Gehalt abgegolten sind. Mache ich als Entwickler nicht nochmal 
und kann ich auch nicht empfehlen. Mag sicher Firmen geben, wo das 
funktioniert, aber vermutlich sind die in der Minderheit.
Bei uns ist in der Entwicklung permanent Druck, da gibt es keine ruhigen 
Zeiten. Letzte Woche alleine knapp 59 Stunden, diese Woche aktuell 46 
Stunden, bin aber noch nicht fertig. Wenn ich Glück habe, kann ich 
nächste Woche 2-3 Stunden abbauen. Ist aber nur meine Erfassung, mein AG 
erfasst keine Stunden.

Wenn man der Typ Mensch ist, dem der Druck egal ist, kann das sicher 
auch funktionieren. Bei mir leider nicht.

von Cyblord -. (Gast)


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Anon schrieb:
> Bei uns ist in der Entwicklung permanent Druck, da gibt es keine ruhigen
> Zeiten. Letzte Woche alleine knapp 59 Stunden, diese Woche aktuell 46
> Stunden, bin aber noch nicht fertig. Wenn ich Glück habe, kann ich
> nächste Woche 2-3 Stunden abbauen. Ist aber nur meine Erfassung, mein AG
> erfasst keine Stunden.

Danke, dass du so unermüdlich für mein Depot und meine Freizeit 
arbeitest. Durch meine häufigen 38/40h Wochen das letzte halbe Jahr, 
muss ich mir zum Ausgleich nun ab übernächster Woche erstmal 5 Wochen 
Winterurlaub gönnen (teils Gleitzeitabbau, teils Resturlaub) und starte 
frisch gestärkt im neuen Jahr wieder durch.

von Anon (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Anon schrieb:
>> Bei uns ist in der Entwicklung permanent Druck, da gibt es keine ruhigen
>> Zeiten. Letzte Woche alleine knapp 59 Stunden, diese Woche aktuell 46
>> Stunden, bin aber noch nicht fertig. Wenn ich Glück habe, kann ich
>> nächste Woche 2-3 Stunden abbauen. Ist aber nur meine Erfassung, mein AG
>> erfasst keine Stunden.
>
> Danke, dass du so unermüdlich für mein Depot und meine Freizeit
> arbeitest. Durch meine häufigen 38/40h Wochen das letzte halbe Jahr,
> muss ich mir zum Ausgleich nun ab übernächster Woche erstmal 5 Wochen
> Winterurlaub gönnen (teils Gleitzeitabbau, teils Resturlaub) und starte
> frisch gestärkt im neuen Jahr wieder durch.

Muss schön sein, von seinem hohen Ross auf die anderen Leute 
runterzuspucken.
Glückwunsch, scheinst ein wirklich feinen Charakter zu haben, aber ist 
dir vermutlich egal. Könntest glatt mein Chef sein.

von Cyblord -. (Gast)


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Anon schrieb:
> Muss schön sein, von seinem hohen Ross auf die anderen Leute
> runterzuspucken.

Elaborier das doch mal bitte. Wo genau spucke ich auf dich? Willst du 
etwa behaupten deine Situation ist unveränderlich gottgegeben?

von (prx) A. K. (prx)


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Anon schrieb:
> Muss schön sein, von seinem hohen Ross auf die anderen Leute
> runterzuspucken.

Manchen macht es eben Spass, wider die Einheitsmeinung zu sticheln. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Lothar M. schrieb:
> oder arbeitet resigniert eben so lange, bis das schlechte Gewissen weg ist.

Manches an der Diskussion kommt mir vor, als leben wir noch in Vorväters 
Zeiten, in denen eine persönliche Zeiterfassung einen hohen Aufwand 
darstellen würde. Wenn man sich per Vertrauensarbeitszeit als vom AG 
gequält fühlt, kann man heute die Zeit mühelos per Handy-App erledigen. 
Das ist eher einfacher als eine Stechuhr vom AG.

Ansonsten hat das tatsächlich etwas mit Vertrauen zu tun. So falsch ist 
der Begriff nicht. Herrscht ein Klima permanenten Misstrauens vor, wirkt 
sich das natürlich auch auf solche Regelungen aus. Je schlimmer das 
Klima, desto eher betrachtet man sich als über den Tisch gezogen. Bei 
angenehmem Klima kann man das hingegen auch als eigene Freiheit 
verstehen.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Bei
> angenehmem Klima kann man das hingegen auch als eigene Freiheit
> verstehen.

Schon richtig, aber konsequenterweise sollte man ein 
Vertrauensarbeitszeitmodell eher als Freiberufler fahren, da machts auch 
Sinn, vor allem wenn man sich für fähiger als den Durchschnitt hält (und 
dies auch ist).

von (prx) A. K. (prx)


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Abradolf L. schrieb:
> Schon richtig, aber konsequenterweise sollte man ein
> Vertrauensarbeitszeitmodell eher als Freiberufler fahren, da machts auch
> Sinn, vor allem wenn man sich für fähiger als den Durchschnitt hält (und
> dies auch ist).

Freiberufliche Tätigkeit mit AG-Stechuhr und/oder Anwesenheitspflicht 
riecht für mich schwer nach Scheinselbständigkeit. Die Zeit wird erfasst 
und in Rechnung gestellt, aber nicht durch den AG, der darf natürlich 
kontrollieren.

Insofern gibts da ja eigentlich keine Option. Erst recht nicht, wenn man 
nach Projekt statt nach abgesessener Zeit bezahlt wird. Aber um 
freiberufliche Tätigkeit geht es hier ja nicht.

Ich bin bisher mit Vertrauensarbeitszeit ganz gut zurecht gekommen. Und 
konnte feststellen, dass die gefühlte Zeit und die privat erfasste Zeit 
sich ganz gut deckten.

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (Gast)


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A. K. schrieb:
> Freiberufliche Tätigkeit mit AG-Stechuhr und/oder Anwesenheitspflicht
> riecht für mich schwer nach Scheinselbständigkeit. Die Zeit wird erfasst
> und in Rechnung gestellt, aber nicht durch den AG, der darf natürlich
> kontrollieren.

Ich meinte auch nur in der Hinsicht, dass man dem Kunden mehr Stunden 
verkauft bekommt als man real braucht ;)

A. K. schrieb:
> Ich bin bisher mit Vertrauensarbeitszeit ganz gut zurecht gekommen.

Weil du erstens den Eindruck machst, dass du was kannst und zweitens, 
dass du dir nicht unnötig die Butter vom Brot nehmen lässt ;) Natürlich 
kann der Foreneindruck täuschen. Dann klappts auch mit 
Vertrauensarbeitszeit.

von Qwertz (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> Durch meine häufigen 38/40h Wochen das letzte halbe Jahr,
> muss ich mir zum Ausgleich nun ab übernächster Woche erstmal 5 Wochen
> Winterurlaub gönnen (teils Gleitzeitabbau, teils Resturlaub) und starte
> frisch gestärkt im neuen Jahr wieder durch.

Der Urlaub sei dir von Herzen gegönnt. Die Geburt des zweiten Kindes 
bedeutet ja auch für den Vater einen gewissen Stress (wenn auch 
positiven). Da ist es doch umso besser, wenn man gerade nicht arbeiten 
muss.

Ich konzentriere meinen Urlaub lieber auf die sommerliche Jahreshälfte, 
denn wie aktuell bei nasskaltem Wetter draußen finde ich es gar nicht so 
schlimm, gemütlich im Büro oder alternativ zu Hause am Schreibtisch zu 
sitzen. Da ist schönes Wetter mit angenehmen Temperaturen schon 
wesentlich reizvoller für frühen Feierabend oder ein paar Tage 
Freizeitausgleich. :-)

von Anon (Gast)


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Die App macht auch keinen Unterschied. Ich benutze sie auch nur noch, 
weil ich Projektzeiten für die Abrechnung buchen muss.

Sowas funktioniert vielleicht in Firmen, in denen es die propagandierten 
"ruhigeren" Zeiten tatsächlich gibt. Bei meinen letzten drei AG gab es 
die nicht.

von Cyblord -. (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Der Urlaub sei dir von Herzen gegönnt. Die Geburt des zweiten Kindes
> bedeutet ja auch für den Vater einen gewissen Stress (wenn auch
> positiven). Da ist es doch umso besser, wenn man gerade nicht arbeiten
> muss.

So ist es, nun ja das Nest steht bereit und die Frau hätte es lieber 
früher als später hinter sich so kurz vor Release.

Qwertz schrieb:
> Ich konzentriere meinen Urlaub lieber auf die sommerliche Jahreshälfte,
> denn wie aktuell bei nasskaltem Wetter draußen finde ich es gar nicht so
> schlimm, gemütlich im Büro oder alternativ zu Hause am Schreibtisch zu
> sitzen. Da ist schönes Wetter mit angenehmen Temperaturen schon
> wesentlich reizvoller für frühen Feierabend oder ein paar Tage
> Freizeitausgleich. :-)

Langer Weihnachtsurlaub und langer Sommerurlaub schließen sich ja nicht 
aus. Normalfall mache ich im Sommer 3 Wochen und um Weihnachten 3 
Wochen, aber mit dem Ausnahmefallgeburt habe ich halt nochmal knapp 3 
Wochen rausgearbeitet. Da ich alles frühzeitig kommuniziert habe, war 
das auch planungstechnisch kein Problem für meinen Chef.

von Cyblord -. (Gast)


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Anon schrieb:
> Sowas funktioniert vielleicht in Firmen, in denen es die propagandierten
> "ruhigeren" Zeiten tatsächlich gibt. Bei meinen letzten drei AG gab es
> die nicht.

Die muss man sich selbst schaffen und entsprechend seinem Chef 
klarmachen wo der Hammer hängt und sein Recht einfordern, aber das muss 
man sich erstmal trauen so mit sanierungsbedürftiger Hütte in der Pampa 
ohne Ausweichmöglichkeiten im Kreuz.

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