Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Verblüffende Befestigung


von Lorenz (Gast)


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Hallo zusammen.

Gestern bin ich durch den Eingangsbereich meiner Firma gelaufen und habe 
mir durch Zufall mal die Befestigung unseres Schriftzuges an der Wand 
angesehen.
Die einzelnen Elemente (Buchstaben) des Schriftzuges sind aus Metall und 
mit der Wand "verschraubt".

Nun habe ich mal eine kleine Skizze angefügt, damit man das Ganze besser 
versteht.
Am Buchstaben selbst sind ein bis vier Gewindestangen fest am Buchstaben 
verbunden (verschweißt/verlötet). Die ein bis vier Gewindestangen ragen 
dann mit einem Abstand von etwa 1 cm in ein Loch in die Wand, in der ein 
Dübel steckt.

Nun die Frage:
Wie wurden diese Buchstaben in der Wand befestigt? Bei einer einzigen 
Gewindestange kann ich es mir ja noch vorstellen, dass man den 
Buchstaben einfach in die Wand gedreht hat...aber bei bis zu vier? An 
der sichtbaren Oberfläche der Buchstaben ist natürlich auch keine 
durchgängige Schraube, die dann mit dem Dübel verschraubt wurde.
Auf der anderen Wandseite ist auch kein Gegenstück zur jeweiligen 
Gewindestange (Mutter o.ä.) ;-)

Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen...dass die Teile reingeklebt 
wurden kann ich mir nicht vorstellen (wofür dann der sichtbare Dübel), 
anders kann ich es mir aber trotzdem nicht erklären.

Danke!

von Thomas R. (r3tr0)


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Gewindestangen rein und den Schriftzug danach festlöten/schweißen evtl?

von Nase (Gast)


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Am leichtesten ist das vorstellbar, wenn es eine Art Nagel ist, mit 
Kanten, also eine Art Widerhaken ist. Die kann man in den Bübel 
einpressen/einschlagen und fertig ist!

von Schorsch X. (bastelschorsch)


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Vermutlich Klebedübel (z.B. Fischer, Hilti). Gibt es z.B. als 
Nylonhülsen, die in ein Loch gesteckt werden, 2-K Kleber rein, das 
Bauteil rein und aushärten lassen. Wird z.B. auch bei Waschbecken etc. 
gemacht. Hält bombenfest.

von Werner (Gast)


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Ich würde auch sagen es sind diese "Chemiedübel", wie ich sie nenne.

Habe mal einen KuKa Roborter aufgestellt. Da waren auch nur 12 
Gewindestangen M12 und 13 (eine Reserve) Tütchen mit 2K "Chemiedübel" 
dabei.

Loch bohren, 2K Dübel vermischen,
rein ins Loch,
Gewindestange hinterherschieben und warten.

Ich vermute Gewindestangen bieten sich hier an, da die Oberfläche so 
schön grob ist und überall toll das 2K Zeug ins Gewinde fließen kann.

Werner

von Andreas B. (bitverdreher)


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Ist nur eine Variante der Doppelschraube.
http://www.ledel.at/artikel/19900102.htm

von Stefan M. (derwisch)


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Evtl. sind die Buchstaben ja auch "trocken" in normale Dübel gesteckt 
worden.
Notfalls mit nem Gummihammer.
Die Dübel spreizen sich ja trotzdem, auch wenn nur eine ( Gewinde ) 
Stange reingesteckt wird.
Ausserdem kann man auf diese Weise auch mal einen Buchstaben abnehmen.
Diebstahl bzw Vandalismus ist dabei evtl. ein eher kleines Risiko.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Schlagdübel

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Vielleicht noch zu den Gewindebolzen: die werden im 
Bolzenschweißverfahren (üblicherweise durch Kondensatorentladung) auf 
das dünne Blech aufgebracht worden sein.

https://www.umformtechnik.net/sonderthema-schweissen-bolzenschweissen-mit-spitzenzuendung-bis-m12_9489_de/

Machen wir hier auch und das funktioniert wirklich hervorragend und vor 
allem mit nur minimalem Wärmeeintrag. Den Bolzen kannst Du sofort 
anfassen, selbst M8-Bolzen sind auf 0,5mm-Blech kein Problem und auf der 
anderen Seite nicht sichtbar! Dazu ist das Ganze optisch sehr sauber 
machbar.

Mit einem vernünftigen Bolzenschweißgerät durchgeführt reisst man eher 
das Blech kaputt als den Bolzen ab. BTDT

von Anton (Gast)


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Lorenz schrieb:
> Gestern bin ich durch den Eingangsbereich meiner Firma gelaufen und habe
> mir durch Zufall mal die Befestigung unseres Schriftzuges an der Wand
> angesehen.
[...]
> Nun die Frage:
> Wie wurden diese Buchstaben in der Wand befestigt?
[...]
> Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen...

Mal ehrlich: Schwarmintelligenz und Communitywissen in allen Ehren, aber 
ist nicht das Nahliegendste, einfach mal in der Firma zu fragen?

von ich bin nicht tim taylor (Gast)


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Anton schrieb:
> Mal ehrlich: Schwarmintelligenz und Communitywissen in allen Ehren, aber
> ist nicht das Nahliegendste, einfach mal in der Firma zu fragen?

wenn ich in der firma frage, wie z.b. die türschilder der sitzungsräume 
(glaswand) oder die beschriftung ("markierung") der glastür befestigt 
wurden, dann ernte ich nur leere blicke.

sowas wird i.a. an irgendwen anderen ausgelagert und niemand im betrieb 
weiß etwas davon.

ausnahme: es gibt (zufällig) eine entsprechende abteilung, in dem fall 
könnte man mal mit einem kollegen beim mittagessen sprechen ;-)

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Bronzeschrift auf Grabsteinen wird ebenfalls durch Gewindestangen (M3 
oder M4) befestigt, die zunächst in das Bronzeteil hineingeschraubt und 
anschließend in dem Bohrloch verklebt wird. Hierfür werden sehr häufig 
Steinkleber von Akemi verwendet:

http://www.akemi.de/de/produkte/steinprogramm/kleben

Wenn sich der Grabstein in der Steinmetzwerkstatt in liegender Position 
befindet, kann man hierfür den dünnflüssigen Kleber verwenden, der sich 
leicht in die Bohrlöcher hineinläuft. Dann lässt sich nach dem Einsetzen 
auch noch eine Feinausrichtung der Symbole durchführen. Bei stehenden 
Grabsteinen (nachträgliche Arbeiten auf dem Friedhof) oder z.B. 
Findlingen muss man mit pastösem Kleber arbeiten, der leider nicht so 
leicht in die Bohrlöcher hineinfließt, sondern bei dem man ggf. 
ordentlich nachstopfen muss. Anhand der Menge an zugegebenem Härter kann 
man die Zeit bestimmen, die für die Verarbeitung des Klebers und das 
Einsetzen und Ausrichten der Symbole zur Verfügung steht.

Für die vorübergehende Montage gibt es eine kaugummiartige Klebemasse, 
die man per Hand weichknetet und dann in die Bohrlöcher stopft. Oder man 
verbiegt die Gewindestangen etwas, so dass sich durch die Federkraft 
gehalten werden. Die Rauigkeit des Bohrlochs in Sandstein oder 
Mauersteinen reicht aus, um die erforderliche Reibung der Gewindestange 
zu bewirken. Bohrlöcher in hartem Naturstein (z.B. Marmor, Granit) sind 
häufig jedoch zu glatt, so dass man hier die Klebemasse einsetzen muss.

Bei Bleischrift gibt es hingegen zwei unterschiedliche Methoden, diese 
anzubringen. Zum einen gibt es massive Bleilettern, die genauso wie 
Bronzeschrift verarbeitet werden, d.h. es werden auch hier die 
Gewindestangen in die vorgefertigten Bohrlöcher hineingeschraubt und 
anschließend in den Bohrlöchern des Grabsteins o.ä. verklebt. Bei dem 
anderen Verfahren werden entlang der Kontur des späteren Symbols 
Bohrlöcher  im Abstand von ca. 1cm in den Grabstein gebohrt. 
Anschließend wird eine Bleistange aufgelegt und mit dem Hammer 
flachgehauen, so dass das Blei in die Bohrlöcher hineingedrückt wird und 
dort dauerhaft hält. das überstehende Blei wird dann mit einem sehr 
schlanken Meißel und einem Messer abgeschnitten. Zuletzt wird ein feines 
Muster in die Bleischrift hineingeritzt. Das Anfertigen solch einer 
Bleischrift erfordert sehr viel Übung, aber wenn man es erst einmal 
beherrscht, geht es erstaunlich zügig.

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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In Pforzheim vor Jahren passiert: Einer hatte im Boden die Schraubdübel 
einbetoniert, die anderen kamen mit einer Metallfigur "Der Dicke" mit 
Schrauben an den Füßen angeschweisst. Kopfkratzen und wieder 
weggefahren... wurde in der Zeitung natürlich breitgetreten.

von Soeren K. (srkeingast)


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Also das ist doch die ganz normale Befestigung für Hausnummern!?

Im Prinzip sind das Schlagdübel - erst kommen die Nylon-Dübel in die 
Wand und an der Nummer / dem Buchstaben sind die "Nägel" (mit 
Widerhaken) angeschweißt.

Dann wird das Ding mit Gummihammer an die Wand gemacht und kommt 
hoffentlich nie wieder ab.

--> 
http://www.haus-bau-blog.de/aussenanlagen/hausnummern-anthrazit-7016-hausziffer-befestigen/

: Bearbeitet durch User
von Schlemihl (Gast)


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Hey Du... ja, genau, Du...

Psssst! Nicht so laut!

Du kannst es herausfinden, Du brauchst nur ein A zu kaufen...

von Sebastian S. (amateur)


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Wenn nur die Schwerkraft daran rumfummelt: Stecken.
Durch ihre "raue" Oberfläche bleiben die Gewindestangen an Ort und 
Stelle.

von LOL (Gast)


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Manche Leute brauchen für alles eine Anleitung

google hausnummer befestigung

 https://www.youtube.com/watch?v=XZRRbmOZeoE

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