Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Analogswitch ADG611


von Johnny S. (sgt_johnny)


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In einer Schaltung wird ein OPAMP via eines Anlogswitch (ADG611) mit 
verschiedenen Widerständen beschaltet um die Verstärkung zu beinflussen.

http://experimentationlab.berkeley.edu/sites/default/files/images/DP5_User_Manual_A1.pdf

Seite 29


Ich frage mich nun hier nur, warum die Widerstände mit einer solch hohen 
Genauigkeit beziffert werden, jedoch der ADG611 eine on-resistance von 
80 Ohm hat, welche ja wohl kaum sogenau sind wie die Widerstände?

Weshalb beinflusst der ADG611 die Schaltung nicht?

von wendelsberg (Gast)


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Johnny S. schrieb:
> Weshalb beinflusst der ADG611 die Schaltung nicht?

Weil ueber dessen On-Strecken kein nennenswerter Strom fliesst.

wendelsberg

von Hmm (Gast)


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Weil der OPV das ausgleicht. Der durch den ADG fließende Strom ist exakt 
0.

Da kein Strom fließt (bzw. nur Input Bias Strom im nA-Bereich) fällt 
auch keine Spannung ab.

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
bei der Verwendung von solchen Analogschaltern sind immer deren 
Parameter zu berücksichtigen. Das sind unter anderem der oft nicht 
vernachlassigbare ON-Widerstand aber auch nicht der Sperrwiderstand bzw. 
die unvermeidlichen Leckströme. Deshalb sind diese Bauelemente auch 
nicht überall sinnvoll einsetzbar, wenn Schaltungen sehr niederohmig 
sind oder sehr hochohmig.

> Johnny S. schrieb:
> Ich frage mich nun hier nur, warum die Widerstände mit einer solch hohen
> Genauigkeit beziffert werden, jedoch der ADG611 eine on-resistance von
> 80 Ohm hat, welche ja wohl kaum sogenau sind wie die Widerstände?
> Weshalb beinflusst der ADG611 die Schaltung nicht?
Macht sie auch auf jeden Fall, nur steht die Frage, ob das noch im 
zulässigem Bereich liegt.
Wie schon geschrieben, ist der ON-Widerstand ziemlich unkritisch und 
liegt nicht im Spannungsteiler, sondern nur in Reihe mit dem 
Eingangswiderstand des OPV. Mit einem typischen Biasstrom von ca. 3uA 
ensteht also am 80 Ohm Innenwiderstand eine Spannung von knapp 0,3mV.
Das kann man bei Bedarf aber noch "wegkalibrieren", so dass nur die 
Offsetstromdrift übrig bleibt. Diese liegt aber nochmal paar 
Größenordnungen niedriger und resultierende Fehler spielen bei einer 
Auflösung des ADC von nur 12 Bit sicher keine Rolle mehr.

Anderserseits haben die Schalter im Sperrzustand einen nicht unendlichen 
Widerstand und es gibt Leckströme (laut Datenblatt max. 100pA bei 25°C).
Da die Spannungsteiler aber recht niederohmig ausgeführt sind, macht 
auch das keinen relevanten Fehler.
Anders sähe es aus, wen die Spannungsteiler im Bereich von 100kOhm oder 
höher dimensioniert wären. Aber da haben sich die Entwickler sicher was 
dabei gedacht.

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