Forum: PC Hard- und Software PC anstecken löst FI-Schalter aus (nicht den Schutzschalter)!


von Saskia J. (saskia_j)


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Hallo Leute,

ich wende mich mit meinem Problem an euch, da ich mit meinem Latein echt 
am Ende bin!

Also ich hatte mit meinem letzten PC immer wieder mal das Problem, dass 
beim einschalten der Schutzschalter geflogen ist. Hatte den mit Monitor 
etc. an einer Steckleiste angesteckt. Gut, hab dann mal die Steckleiste 
getauscht, das hat nichts gebracht. Bin dann eine Weile gut damit 
gefahren, dass ich alle Geräte einzeln eingeschaltet habe und auch die 
Geräte brav komplett abgedreht, nicht nur im Standby, damit nicht alles 
zur selben Zeit angeht (Thema Einschaltstrom). Das hat mal eine Zeit 
lang geklappt, trotzdem ist der Schalter manchmal geflogen.

Einge Monate später hab ich mir einen nagelneuen PC gebaut, der steht 
nun auch an einem anderen Platz. Trotzdem passiert das immer wieder. 
Jetzt konnte eigentlich die Steckdose ausgeschlossen werden, die 
Steckleiste (hab ja jetzt eine andere) und auch das Netzteil vom alten 
PC.

So und heute wars soweit... nachdem gestern wieder der Schutzschalter 
geflogen ist, neue Steckleiste gekauft, wo man seperat alles aufdrehen 
kann. Die wollt ich jetzt gerade in Betrieb nehmen. Alles angeschlossen 
und zu guter letzt den PC... Fliegt mir beinhart der FI-Schalter raus 
und ließ sich auch nicht mehr umlegen. Obwohl beim einstecken das 
Netzteil hinten am Schalter abgedreht war und eigentlich auch der 
Schalter an der Steckleiste.

Ich weiß schon nicht mehr was da schief läuft. Bin am verzweifeln. Hab 
echt einen top PC und kann ihn nicht verwenden. Mach mir jetzt auch 
langsam Sorgen, weil ich in anderen Beiträgen Dinge gelesen hab, wie 
Strom der durch die Erde und Personen fließt... Trau mich den PC jetzt 
gar nicht anstecken!

Zu meinem Sicherungskasten: Klasse B, 16A pro Sicherung.
Jetziges Netzteil: Corsair 750W

Ich sag schon mal vielen Dank im Voraus!

Edit: Tippfehler

: Bearbeitet durch User
von MM (Gast)


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Andere Steckdose in einem anderen Raum an einem anderen Stromkreis 
testen.

Für mich klingt das nach Elektriker rufen und alle Verteiler, Steckdosen 
und Sicherungskasten mit geschraubten Verbindungen auf festen Kabelsitz 
überprufen.

von Paul B. (paul_baumann)


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Saskia J. schrieb:
> die
> Steckleiste (hab ja jetzt eine andere) und auch das Netzteil vom alten
> PC.

Diese Netzteile beinhalten Entstörkondensatoren, die Ableitströme über 
den Schutzleiter verursachen. Das ist zunächst erst mal ein 
"natürliches" Verhalten. Das Problem kommt dann, wenn diese Ableitströme 
in der Summe so hoch werden, daß der FI-Schutzschalter auslöst. Dazu 
kommt es, wenn noch weitere Geräte mit dieser Art Netzteil (monitor, 
Drucker etc.) angesteckt werden.

Du kannst mit Hausmitteln nur prüfen, ob es ohne den PC nicht passiert.
Falls nicht, dann mußt Du das (alte) Netzteil auch gegen ein Neues 
tauschen.

MfG Paul

von Saskia J. (saskia_j)


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Vielleicht hab ich mich unklar ausgedrückt, aber das alte Netzteil habe 
ich auch getauscht beim Bau vom neuen PC. Das ist eigentlich nur 2 
Monate alt und dass der Schutzschalter geflogen ist, war bei beiden PCs 
(altes und neues Netzteil) der Fall. Nur das mit dem FI-Schalter ist 
neu.

Was anderes: Mir ist noch etwas kurioses aufgefallen zur Steckleiste, 
die ich heute verwendet habe. Die habe ich schon seit ein paar Tagen bei 
mir rumliegen und hatte sie zum Handy laden bereits in Verwendung. Diese 
Steckleiste hat zwei Leuchten: Überspannungsschutz und Erdung. Letztere 
hat nie geleuchtet. Als ich sie heute gemeinsam mit dem PC anstecken 
wollte habe ich mich an die Bedienungsanleitung erinnert „wenn die 
Leuchte für Erdung nicht leuchtet, dann einfach den Stecker um 180 Grad 
drehen, dann einstecken“. Dann hat plötzlich das Lämpchen für Erdung 
auch geleuchtet, hab mich darüber gefreut, Stecker fürn PC rein und zack 
- FI raus.

Erkennt ihr da einen Zusammenhang? Vielleicht habe ich ja Flöhe und 
Läuse aber ich wollte es euch nicht vorenthalten.

Aber schon mal vielen Dank fürs beteiligen!

An MM: Das werde ich auf jeden Fall tun, wenn ich sonst keine Lösung 
finde!

von Hubert M. (hm-electric)


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Steck mal alles aus, bis auf den PC und teste ob dann der PC läuft. 
Oftmals ist der Ableitstrom an der Grenze, und ein weiteres Gerät mit 
Ableitstrom bringt das "Faß zum überlaufen". Meistens verursachen 
Wärmegeräte wie Wasserkocher die Ableitströme....

von Soul E. (Gast)


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Trag die Geräte mal zu jemandem, der einen BGV A3-Tester (DGUV 
Vorschrift 3, TRBS 2131, VDE07071/0702) hat. Damit kann man den 
Ableitstrom messen, also das was vom Gerät durch den Entstörfilter in 
den Schutzleiter fliesst. In jeder Firma zieht einmal im Jahr einer mit 
so einem Gerät durch die Abteilungen.

Vielleicht hat mal wieder ein Entstörkondensator Wasser gezogen.


(Wenn Du den Schutzleiter abkleben würdest, würde der FI drinbleiben. 
Das wäre aber selbst zum Testen eine höchst uncoole Idee, weil dann 
nämlich das Gehäuse auf ungefähr 115 V liegt, und das in diesem Fall 
wahrscheinlich sogar recht niederohmig. Das brezelt ordentlich beim 
Anfassen und macht angeschlossene USB-Geräte kaputt.)

von Toto mit Harry (Gast)


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Notlösung ist, Stecker umdrehen.. Hat bei mir schon oft gelappt mitm PC.

von MaWin (Gast)


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Der FI kaputt

von T.roll (Gast)


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MaWin schrieb:
> Der FI kaputt

nein.

von MaWin (Gast)


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T.roll schrieb:
> nein.

Sondern? Alle seine Geräte sind kaputt?

von Teo D. (teoderix)


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Mal einen Blick in die Wanddose werfen.

von T.roll (Gast)


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MaWin schrieb:
> Sondern? Alle seine Geräte sind kaputt?

Elektrik kaputt.

von Otto Normal (Gast)


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Irgenwo Erdschluß und hohen Einschaltstrom PC
Ruf einen Elektriker
Gruss Otto

von Georg A. (georga)


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Otto Normal schrieb:
> Irgenwo Erdschluß und hohen Einschaltstrom PC

Kann man einfach rausfinden, indem man einen definitiv nicht geerdeten 
starken Verbraucher (z.B. Fön oder oft auch Staubsauger) nimmt. Sollte 
den FI genauso auslösen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Zum einen muss ich bei "anstecken" immer an Rauchmelder denken ;)

zum Stromproblem:
wenn die Geräte immer alle ander (selben?) Steckdosenleiste hängen,
muss es nicht der PC sein. Zumal da ein neues NT aktiv ist.

Daher kann man als Test ohne Iso-Tester
erstmal alle anderen Geräte nacheinander testen.

Und gerne auch an einem anderen Sicherungskreis,
damit man sehen kann, obs evtl auch an der Verteilung im Haus liegt.

BTW:
Auch mal nur die Anschlusskabel checken.
Diese Kaltgerätekabel sind nicht immer die besten
Alte Kabel nie wegwerfen, wenn noch OK.

von Bastler (Gast)


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>Obwohl beim einstecken das Netzteil hinten am Schalter abgedreht war und 
>eigentlich auch der Schalter an der Steckleiste.

Also:
- PC ist ausgeschaltet, Steckdosenleiste ausgeschaltet
- FI löst aus wenn der Stecker vom PC eingesteckt wird

Da kann ich mir nur vorstellen, dass PE und N gebrückt sind, oder dass 
der PC einen zu hohen Ableitstrom hat.
(Aber normalerweise schalten die Steckdosenleisten zweipolig ab, dann 
kann das so wie oben beschrieben nicht auftreten)

- Messen ob PE und N gebrückt:
Mal mit dem Ohmmeter am Stecker vom PC den Widerstand von PE zu N 
messen.
Dann das gleiche am Stecker von der Steckdosenleiste. Erst leer, dann 
mit den Geräten.

von Dumdi D. (dumdidum)


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Wie viel mA hat der FI?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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was hängt NOCH alles an der Leitung wo das Problem auftritt?

von Stefan P. (form)


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Teste es mal mit abgezogenem LAN Kabel.

von Peter D. (peda)


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Ist das ein FI für die gesamte Wohnung?
Dann schau mal in jede Steckdose, Verteilerdose ob irgendwo PE mit N 
verbunden wurde.

Ob PE mit N verbunden wurde, kannst Du mit einem Ohmmeter feststellen.
Wenn Du den FI ausschaltest, werden L und N getrennt, d.h. zwischen PE 
und N muß dann an den Steckdosen unendlich zu messen sein. Aber vorher 
prüfen, ob die Steckdose wirklich über den FI geht, d.h. spannungsfrei 
ist. 230V im Ohmbereich mögen die wenigsten Multimeter.

: Bearbeitet durch User
von Holger (Gast)


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Hallo,

dem Vorschlag von Stefan P. würde ich mich auch anschließen. Speziell 
wenn es ein LAN-Kabel mit angeschlossenem Schirm ist, was recht 
wahrscheinlich ist.

Evtl. ist das Problem das Netzwerkdevice am anderen Ende des 
LAN-Kabels...

von Holger (Gast)


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... oder die Erdung des Patchpanels - wenn eines vorhanden ist ... oder 
oder

von Peter D. (peda)


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Holger schrieb:
> dem Vorschlag von Stefan P. würde ich mich auch anschließen. Speziell
> wenn es ein LAN-Kabel mit angeschlossenem Schirm ist, was recht
> wahrscheinlich ist.

Über das LAN-Kabel können nur PE-Ströme fließen, die interessieren den 
FI aber nicht. Der FI mißt nur die Stromdifferenz zwischen L und N.
Auch der TV-Kabelanschluß interessiert den FI nicht.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> Ist das ein FI für die gesamte Wohnung?
> Dann schau mal in jede Steckdose, Verteilerdose ob irgendwo PE mit N
> verbunden wurde.

Dann sollte hoffentlich, und wenn wirklich alles am FI hängt,
nicht nur beim Betrieb eines Rechnerplatzes der FI auslösen.

von Powernetz (Gast)


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Ich hatte ein vergleichbares Problem.

Nachdem das Büro mit gutgemeinten 2,5Qudrat nachgerüstet wurde (3-4 
Power Pcs), ist beim Einschalten eines PCs über Steckerleiste fast immer 
die Sicherung geflogen.

Netzteil und PC sind OK.

Waren schon andere Geräte zuvor aktiv an der Leitung, wurde die 
Sicherung weniger oft ausgelöst.
War der PC kurz vorher noch am Netz, wurde die Sicherung weniger oft 
ausgelöst.

Als Ursache vermute ich, dass beim Einschaltvorgand die 5XIn der 
Sicherunge überschritten wurden und diese dann die Sicherung ausgelöst 
haben.
-> Ladestrom des Schaltnetzteils Stanby-Versorgung bzw. Der 
Filterkondensaturen- vermutlich Low ESR) Die schon aufgeladenen Caps der 
anderen Geräte haben gelegenlich auch den zus. Einschaltstrom gepuffert 
(Rückwärtsversorgung) und so ein Auslösen verhindert. Noch aufgeladene 
Kondesatoren im Netzteil/ Filter des PCs haben auch den einschaltstrom 
begrenzt. (Strecke bis zur Sicherung ca. 10m.)

Abhilfe war ein Dowgrade zurück zu 1,5Quadrat. Seitdem gab es kein 
Auslösen der Sicherung mehr.

Der höhere Widerstand hatte nun als Strombegrenzung gewirkt, damit I 
unter 5XIn der Sicherung bleibt.

Bei Fi wird vermulich der Strom-Eingangsimpuls über die Filtercaps gegen 
den Schutzleiter ausgekoppelt und überschreitet dann hier auch die 30mA.

Ich schlage vor, Deinen PC mal über ein 10m Verlängerungskabel zu 
betreiben.
Steckerübergang- und Leitungswiderstand dienen dann als zus. 
Strombegrenzer.

Entladenes Laptopnetzteil löst beim Einstecken die Sicherung aus...
Bei Kollegen hat der Tip auch geholfen, die an einem neu installiertem 
Stromnetz mit dem Einschalten ihrer PCs sehr oft die Sicherung ausgelöst 
haben(Phasenlage zum Einschaltzeitpunkt).

Es muss nicht immer ein defektes Netzteil sein.
bzw. wenn Du das Netzteil zum Händler zurückbringts und es dort 
funktioniert (anderes Stromnetz mit längeren Zuleitungen, 
Puffergeräte..), könnte genau das die Ursache dafür sein.

Wenn das neue Austauschnetzteil auch diesen Effekt auslöst, ist das ein 
weitere Hinweis dafür. Das kann zu einem ewigen hin und her führen, wenn 
die Eigenschaften einer Sicherung nicht bekannt sind.

Einen Elektriker würde ich dann immer noch zu Rate ziehen.

von Georg A. (georga)


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Sicherung oder FI sind aber deutlich unterschiedliche Problemfelder...

von Powernetz (Gast)


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Sicherung oder FI sind aber deutlich unterschiedliche Problemfelder...
Ja
Dann könnte ich es so erklären:

Saskia J. schrieb:
> Obwohl beim einstecken das
> Netzteil hinten am Schalter abgedreht war und eigentlich auch der
> Schalter an der Steckleiste.

Genau diese Effekt hatte ich auch, der Schalter am NT war OFF.
Ich vermute, dass hier die Filtercaps ausreichend waren, um ein 
Ableitstrom gegen Schutzerde zu ermöglichen.

Der Schalter im NT schaltet meistens nur eine Leitung -> daher auch der 
unterschiedliche Effekt bzw. der Tip des Stecker-Drehens.

Ich verstehe das dann so:
Ist der Schalter nicht an Phase, "flutet" der andere Leiter beim 
Einstecken (nun an Phase) das gesamte Netzteil. Sind hier genug 
Kapazitäten gegen Erde vorhanden, könnte es genug Fehlstrom geben, um 
den FI auszulösen. - Der NT-Schalter unterbricht ja gerade die 
niederohmige Rück-Leitung (Weg des geringsten Widerstandes...), um eine 
halbwegs ausgeglichene Strombilanz zu ermöglichen.

Weitere Fragen:
Ist es nur ein FI oder ein FI-LS?
Staub im Netzteil? - Staub in den anderen Geräten?
Welche Modellbezeichnungen haben die Steckleiste?
Wie gut sind die Kontakte an den Steckern? Brandspuren?
Gibt es schon verkohlte, geschlossene Flächen -> dauerhafter Ableitstrom

Vor weiteren Experimenten, zeig das bitte einem Elektriker.


Hab mal ein bisschen GGlt.
http://www.all-electronics.de/einschaltstroeme-bei-schaltnetzteilen-verringern/

von Podzteufi (Gast)


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Autsch!

Wie wäre es mit vernünftiger Fehlersuche statt mit Vermutungen?

von Igge (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Holger schrieb:
>> dem Vorschlag von Stefan P. würde ich mich auch anschließen. Speziell
>> wenn es ein LAN-Kabel mit angeschlossenem Schirm ist, was recht
>> wahrscheinlich ist.
>
> Über das LAN-Kabel können nur PE-Ströme fließen, die interessieren den
> FI aber nicht. Der FI mißt nur die Stromdifferenz zwischen L und N.
> Auch der TV-Kabelanschluß interessiert den FI nicht.

Nimm das LAN-Kabel mal weg...

Bei mir war es mal ähnlich:
PC mit Switch im Büro (wusste ich vorher nicht: Büro hing am FI zusammen 
mit dem Bad und Küche); Kabelmodem im Wohnzimmer (kein FI) - dazwischen 
ein geschirmtes LAN-Kabel durch den Flur...

Nach ewigem Suchen, Kabeltausch etc. den Schirm im LAN-Kabel aufgetrennt 
- und das Problem war weg. Stefan P. und Holger sind also nicht abwegig!

von Peter D. (peda)


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Igge schrieb:
> den Schirm im LAN-Kabel aufgetrennt
> - und das Problem war weg.

Dann besteht aber hinter dem FI eine PE-N Brücke, d.h. die muß man 
auftrennen, um das eigentliche Problem zu lösen.
Das kann bevorzugt der Fall sein, wenn der FI erst nachträglich 
eingebaut wurde. Ich hab schon Installationen von Elektrikern gesehen, 
da stehen einem die Haare zu Berge.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Peter D. schrieb:
> Dann besteht aber hinter dem FI eine PE-N Brücke

und wenn man an einem Gerät den Stecker umgedreht
wieder reinsteckt, knallts?
denn dann wäre es ja eine PE-L Brücke
oder was verstehe ich da jetzt nicht?

von Paul B. (paul_baumann)


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Peter D. schrieb:
> Dann besteht aber hinter dem FI eine PE-N Brücke, d.h. die muß man
> auftrennen, um das eigentliche Problem zu lösen.

Dann würde der FI IMMER auslösen, weil IMMER ein Fehlerstrom flösse.

> Das kann bevorzugt der Fall sein, wenn der FI erst nachträglich
> eingebaut wurde.

/Sarkasmus
Ja, klar -das merkt ja auch niemand, daß die Anlage so überhaupt nicht 
funktionsfähig ist.
\Sarkasmus

> Ich hab schon Installationen von Elektrikern gesehen,
> da stehen einem die Haare zu Berge.

...und ich habe schon hervorragende Programmierer gesehen, die sich 
trotzdem nicht in jedem technischen Gebiet auskannten.

SCNR
Paul

von Alex Z (Gast)


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Hallo Saskia,

wenn du zur Miete wohnst, dann ruf bei deiner Verwaltung an und sag, 
dass es Probleme mit der Elektrik gibt und sich darum gekümmert werden 
muss.

Wenn nicht selber einen Elektriker konsultieren.

Verlängerungsleitungen, Steckerdrehen und sonstige Vorschläge sind nur 
Rumgepfusche.


LG Alex

von Peter D. (peda)


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Paul B. schrieb:
> Dann würde der FI IMMER auslösen, weil IMMER ein Fehlerstrom flösse.

Das ist Quatsch. Schau Dir doch erstmal die Wirkungsweise eines FI an, 
ehe Du sowas behauptest.
Der PE geht immer am FI vorbei, daher ist der Strom darin egal.
Erst wenn man in einer Dose PE mit N verbindet, dann teilt sich der 
Strom entsprechend der Leitungswiderstände auf.
Und wenn man nun z.B. über das LAN-Kabel einen Strom in PE einspeist, 
fließt auch ein Anteil über diesen Kurzschluß zu N. Und nur dieser 
Anteil läßt den FI kommen.
Daß Ausgleichsströme in PE fließen, ist normal. Und wenn nun ein Teil 
davon in N eingespeist wird, dann senkt das natürlich die Schwelle des 
FI drastisch ab und jeder zusätzlicher Entstörkondensator kann das Faß 
zum Überlaufen bringen, sprich der FI löst aus.

Es ist schon erschreckend, wie wenig Leute über die Wirkungsweise eines 
FI Bescheid wissen.

von Saskia J. (saskia_j)


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So Leute, vielen lieben Dank für die zahlreichen Antworten und 
Vorschläge! Ich habe mir alle durchgelesen und jetzt mal folgendes 
versucht:

Gestern habe ich mit abgeschaltenem FI den Stecker der Steckerleiste 
umgedreht und versucht den FI einzuschalten. Hat auch funktioniert, die 
Sicherungen von der Küche sind dann aber rausgesprungen (WTF???). Diese 
hängt aber natürlich in einem anderen Schaltkreis als Wohn- und 
Schlafzimmer.

Da ich erst einmal ein defektes Netzteil ausschließen wollte, bevor ich 
einen Elektriker rufe (falls der PC der Übeltäter wäre, müsste ich den 
selber zahlen, sonst der Vermieter), habe ich gerade den PC aufgemacht. 
Habe sämtliche Kabel auf offensichtliche Spuren überprüft, Netzteil habe 
ich aber nicht geöffnet. Kabel sahen vorerst in Ordnung aus, war nix 
lose, nichts verkohlt etc.

Dann habe ich wieder alles zugemacht und diesmal wieder die alte 
Steckerleiste verwendet. Die war prinzipiell vollkommen in Ordnung, nur 
konnte man da nichts separat einschalten und darum hatte ich mir die 
andere zugelegt. Wollte damit vermeiden, dass die Sicherung (nicht FI) 
auslöst, weil ich dachte, dass es besser werden würde, wenn ich alles 
einzeln einschalte und nicht auf einmal. So, hab den FI ausgeschaltet, 
PC angesteckt, FI ein und siehe da - FI blieb drin, Sicherungen auch. 
Netzteil an, PC an und jetzt sitze ich hier vor meinem PC und schreibe 
euch.

Fazit: Netzteil OK, alte Steckerleiste OK, neue Steckerleiste löst in 
Kombination mit PC den FI aus. Warum auch immer. Dass es immer wieder 
die Sicherung rausgehauen hat, lag für mich eindeutig am Einschaltstrom, 
aber das Problem mit dem FI war mir neu und hat mich sehr verunsichert. 
Werde wohl die neue Steckerleiste zurückschicken und reklamieren. Die 
funktioniert zwar mit allen anderen Geräten einwandfrei, aber wenn sie 
sich mit dem PC nicht verträgt, stimmt damit was nicht, oder? Vielleicht 
hat die den Ableitstrom vom PC nicht ausgehalten? Was weiß ich, ...

Ich möchte mich auch entschuldigen, hier haben sich so viele die Mühe 
gemacht, mir so ausführlich zu antworten, ich bin aber was Elektrik 
betrifft ein absoluter Laie. Ich hab mich zwar dann hingesetzt und alles 
mögliche gegoogelt, aber ich hätte mich natürlich selbst nie getraut 
irgendwas dergleichen zu überprüfen.

Letzte Fragen: Soll ich mir dennoch einen Elektriker holen um mal alles 
durchzuchecken? Mich wundert es noch immer, dass die Sicherungen der 
Küche plötzlich geflogen sind. Außerdem ist es für mich nicht wirklich 
nachvollziehbar, dass die Sicherung öfers fliegt beim Einschalten des 
PC. Ein Schaltkreis hat ja 16A, das würde ca. 3600W entsprechen. Mit 
allem was in diesem Schaltkreis angesteckt ist, komme ich gerade mal zur 
Hälfte. Kann der Einschaltstrom so stark sein, dass dann die ca. 3600W 
erreicht werden?
Und wäre es vielleicht schonender das Netzteil und die Steckleiste 
aufgedreht zu lassen, um den Einschaltstrom zu verringern?

Also nochmal VIELEN DANK für alles! Letztendlich hat sich das Problem 
von selbst gelöst, aber so eine zahlreiche Beteiligung habe ich nicht 
erwartet. Ihr seid toll!

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Saskia J. schrieb:
> Hat auch funktioniert, die
> Sicherungen von der Küche sind dann aber rausgesprungen (WTF???). Diese
> hängt aber natürlich in einem anderen Schaltkreis als Wohn- und
> Schlafzimmer.

dann bin ich raus.

hol Dir 'nen örtlichen Fachmann ran.

von T.roll (Gast)


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Saskia J. schrieb:
> Werde wohl die neue Steckerleiste zurückschicken und reklamieren. Die
> funktioniert zwar mit allen anderen Geräten einwandfrei, aber wenn sie
> sich mit dem PC nicht verträgt, stimmt damit was nicht, oder?

Die Leiste hat ziemlich sicher nichts.

Saskia J. schrieb:
> Hat auch funktioniert, die
> Sicherungen von der Küche sind dann aber rausgesprungen (WTF???).

Sicherung_en_? Also die vom Herd?


Du hast irgendwo ein Problem mit der elektrischen Verkabelung. Der 
Einschaltstrom deiner Geräte ist nur ein Symptom aber nicht die Ursache.

von Powernetz (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> hol Dir 'nen örtlichen Fachmann ran.

Full Ack!
Du hast möglicherweise mehrere sich überlagernde Probleme.

Saskia J. schrieb:
> Ein Schaltkreis hat ja 16A, das würde ca. 3600W entsprechen. Mit
> allem was in diesem Schaltkreis angesteckt ist, komme ich gerade mal zur
> Hälfte. Kann der Einschaltstrom so stark sein, dass dann die ca. 3600W
> erreicht werden?

Ja und ein vielfaches davon !

Die Sicherungsautomaten haben eine besondere Auslöse-Charakteristik.
Einfach ausgedrückt:
16A(Nennwert) dürfen kontinuierlich über die Sicherung fliessen.
Bis zum 1,4 fachen Wert (ca. 5KW) darf sogar bis 45 Minuten fliessen.
Thermoelemente in der Sicherung schalten dann ab. Ein vilefaches davon 
muss  nahezu sofort die Sicherung auslösen (magnetisch).

Ein wesentliches Ziel dieser Auslöse-Charakteristika ist, dass nicht bei 
der kleinsten Überschreitung der 16A (und das geht sehr schnell) die 
Sicherung auslöst (Trägheit). Wenig Überstrom -> das darf noch etwas 
dauern, viel Überstrom (Kurzschluss) muss nahezu sofort auslösen.

Viele Laien wundern sich dann, warum bspw. die KW-Summe der 
angeschlossenen Heizlüfter weit über 3600W liegt, aber die Sicherung 
nicht sofort auslöst(da geht doch noch was, die Sicherung löst ja nicht 
aus), um dann später festzustellen, dass ihre Steckdose 
(Kontaktwiderstände) zusammengeschmolzen ist oder die Hütte abbrennt.


Genauer mal hier:
https://library.e.abb.com/public/cb55bc645d4ab271c12579c200283b3c/2CDC400002D0104.pdf

von Onkel Hotte (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Es ist schon erschreckend, wie wenig Leute über die Wirkungsweise eines
> FI Bescheid wissen.

Oh weia...

Peter D. schrieb:
> Paul B. schrieb:
>> Dann würde der FI IMMER auslösen, weil IMMER ein Fehlerstrom flösse.
>
> Das ist Quatsch.

Nein, er hätte nur dazu schreiben müssen "..., sobald wenigstens ein 
Verbraucher eingeschaltet wird." Das sollte aber aus dem Kontext klar 
hervorgehen, alles andere ist nur Wortklauberei.

> Schau Dir doch erstmal die Wirkungsweise eines FI an,
> ehe Du sowas behauptest.

Mal sehen...

> Und wenn man nun z.B. über das LAN-Kabel einen Strom in PE einspeist,
> fließt auch ein Anteil über diesen Kurzschluß zu N.

Und der Strom LAN-PE kommt woher? Freie Energie? Kontext ist "Haushalt", 
also kleine lokale Installation, also kommt der Strom aus eben dieser. 
Schieflage am FI -> dunkel.

von Peter D. (peda)


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Onkel Hotte schrieb:
> Und der Strom LAN-PE kommt woher? Freie Energie? Kontext ist "Haushalt",
> also kleine lokale Installation

Wenn er z.B. DSL über TV-Kabel bezieht, kann da schon ein 
unterschiedliches PE-Potential anliegen.
Wir kennen ja seine Installation nicht.

von Route_66 H. (route_66)


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Peter D. schrieb:
> Wenn er z.B. DSL über TV-Kabel bezieht, kann da schon ein
> unterschiedliches PE-Potential anliegen.
> Wir kennen ja seine Installation nicht.

Dann ist seine Installation fehlerhaft, denn es fehlt der 
Potentialausgleich zwischen Netz- und Medienleitungen!

von Peter D. (peda)


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Route 6. schrieb:
> Dann ist seine Installation fehlerhaft, denn es fehlt der
> Potentialausgleich zwischen Netz- und Medienleitungen!

Der wird schon vorhanden sein, nur irgendwo im Keller.
In älteren Häusern wurde oft der PEN erst am jeweiligen Sicherungskasten 
in der Wohnung in PE und N aufgetrennt. Wenn dann die Waschmaschine ihre 
3kW zieht, ergibt das schon einen kleinen Spannungsabfall auf dem PEN, 
das Koaxkabel vom Keller hoch hat aber keinen Spannungsabfall.

von Paul B. (paul_baumann)


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Peter D. schrieb:
> Das ist Quatsch. Schau Dir doch erstmal die Wirkungsweise eines FI an,
> ehe Du sowas behauptest.

Versuche nicht, mir die Worte im Mund herumzudrehen -das geht schief!

Peter D. schrieb:
> Es ist schon erschreckend, wie wenig Leute über die Wirkungsweise eines
> FI Bescheid wissen.

Insbesondere Du selbst hast die Funktionsweise nicht verstanden, willst 
aber hier den großen Zampano geben?

Ich sag Dir was: Schuster, bleib bei Deinem Leisten! Das habe ich Dir 
weiter oben durch die Blume versucht, zu verstehen zu geben.

Nachdem das aber offenbar nicht ankam, hier die aufbereitete Variante:

Die große Fresse und die Arroganz machen das fehlende Wissen nicht wett.

-Paul-

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Paul B. schrieb:
> Die große Fresse und die Arroganz machen das fehlende Wissen nicht wett.

Hätte nicht gedacht, daß Du so lernresistent bist.

von Paul B. (paul_baumann)


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Noch ein letztes Mal:

Peter D. schrieb:
> Dann besteht aber hinter dem FI eine PE-N Brücke, d.h. die muß man
> auftrennen, um das eigentliche Problem zu lösen.
> Das kann bevorzugt der Fall sein, wenn der FI erst nachträglich
> eingebaut wurde.

In diesem Zustand (Brücke zwischen N und PE hinter dem FI) würde der FI 
SOFORT auslösen. Das heißt: In einem solchen Fall kann die Anlage gar 
nicht in Betrieb genommen worden sein, da der FI nicht "drin" bleibt.

Zeichne Dir den Sachverhalt auf, wenn Du es anders nicht siehst.

Merke: Du hast oft Recht -aber nicht immer und überall!

-Paul-

P.S.

Hier ist noch ein Bild zu finden, daß das verdeutlicht:
https://www.elektrikforen.de/attachments/fi_nvspe-jpg.9499/

und ein wenig zu lesen gibt es da auch:
https://www.elektrikforen.de/threads/rcd-warum-loest-der-fi-bei-kontakt-zwischen-pe-und-n-aus.18244/

: Bearbeitet durch User
von M. P. (matze7779)


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Paul B. schrieb:
> In diesem Zustand (Brücke zwischen N und PE hinter dem FI) würde der FI
> SOFORT auslösen. Das heißt: In einem solchen Fall kann die Anlage gar
> nicht in Betrieb genommen worden sein, da der FI nicht "drin" bleibt.

Das ist falsch!
Er löst nicht SOFORT aus sondern erst wenn ein Strom fließt.

Paul B. schrieb:
> und ein wenig zu lesen gibt es da auch:
> 
https://www.elektrikforen.de/threads/rcd-warum-loest-der-fi-bei-kontakt-zwischen-pe-und-n-aus.18244/
Ja les mal!

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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M. P. schrieb:
> Das ist falsch!
> Er löst nicht SOFORT aus sondern erst wenn ein Strom fließt.

Ja, deshalb heißt er auch FehlerSTROMschutzschalter.

Langsam wird es seltsam hier...

Paul

von M. P. (matze7779)


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Paul B. schrieb:
> In diesem Zustand (Brücke zwischen N und PE hinter dem FI) würde der FI
> SOFORT auslösen.

Paul B. schrieb:
> Ja, deshalb heißt er auch FehlerSTROMschutzschalter.

Ja was denn nun? Sofort oder erst wenn ein ausreichender Strom fließt?

von Paul B. (paul_baumann)


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M. P. schrieb:
> Ja was denn nun? Sofort oder erst wenn ein ausreichender Strom fließt?

Wir streiten uns jetzt über Millisekunden oder was? Langeweile?

Schluss jetzt.

Paul

: Bearbeitet durch User
von 3162534373 .. (3162534373)


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Paul B. schrieb:
> M. P. schrieb:
>> Ja was denn nun? Sofort oder erst wenn ein ausreichender Strom fließt?
>
> Wir streiten uns jetzt über Millisekunden oder was? Langeweile?
>
> Schluss jetzt.
>
> Paul

Es geht dabei nicht um die Zeit.
Wenn PE und N hinter dem FI gebrückt sind und keine Last angeschlossen 
ist, dann wird der FI auch nicht auslösen.
Erst wenn die Last so groß ist, dass der Differenzstrom in L und N 
grösser als der Auslösestrom des FIs ist, dann löst der FI aus.
Das kommt dann auf die Leitungswiderstände von PE und N an wie groß die 
Last sein muss.

von Kai A. (kaiand1) Benutzerseite


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Paul B. schrieb:
> Diese Netzteile beinhalten Entstörkondensatoren, die Ableitströme über
> den Schutzleiter verursachen. Das ist zunächst erst mal ein
> "natürliches" Verhalten. Das Problem kommt dann, wenn diese Ableitströme
> in der Summe so hoch werden, daß der FI-Schutzschalter auslöst. Dazu
> kommt es, wenn noch weitere Geräte mit dieser Art Netzteil (monitor,
> Drucker etc.) angesteckt werden.

> MfG Paul

Das Dachte ich auch erst aber dann würde der ja schon beim Einstecken 
den RCD Auslösen und nicht erst wenn der PC Taster betätigt wird.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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lauter Eggspeddn hier...

von Onkel Hotte (Gast)


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● J-A V. schrieb:
> Eggspeddn

Wat?

von T.roll (Gast)


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Onkel Hotte schrieb:
> Wat?

Das heißt Experten in seinem Dialekt.

von Teo D. (teoderix)


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● J-A V. schrieb:
> Eggspeddn

Eierköpfe aus Alberta.
Endemisch, also keine Panik, keine Gefahr.

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