Forum: HF, Funk und Felder Strahlungsleistung einer Glühbirne


von ErklärMirDieWelt (Gast)


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Hallo.

Mich interessiert folgendes:
Eine Glühbirne alter Bauart (mit Wolframwendel) hat eine 
Leistungsaufnahme von 40W, so der Aufdruck.
Wenn die Glühbirne in der Lampe strahlt, welche Leistung wird dann in 
Form der abgestrahlten (sichtbaren) EM-Wellen (Licht) abgegeben?
Beträgt die Strahlungsleistung auch etwa 40W?


Gruß

von tja (Gast)


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Wirkungsgrad einer Glühlampe ist in etwa 5%, somit sind 95% Wärme. Merkt 
man daran, dass man sich die Pfoten verbrennt, wenn man sie im Betrieb 
berührt :-P

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> ErklärMirDieWelt schrieb:
> Mich interessiert folgendes:
> Eine Glühbirne alter Bauart (mit Wolframwendel) hat eine
> Leistungsaufnahme von 40W, so der Aufdruck.
> Wenn die Glühbirne in der Lampe strahlt, welche Leistung wird dann in
> Form der abgestrahlten (sichtbaren) EM-Wellen (Licht) abgegeben?
> Beträgt die Strahlungsleistung auch etwa 40W?
Nicht ganz.
Ein Teil wird auch per Konvektion an die Umbebungsluft abgegeben.
Das ist aber vergleichsweise wenig. Ein noch kleinerer Teil geht per 
Wärmeleitung an die Fassung und das angeschlossne Kabel.

Der größte Teil wird tatsächlich als Strahlung abgegeben, nur liegt das 
meiste im unsichtbaren IR-Bereich und ein kleines bisschen auch im UV.

Die Glühwendel verhält sich annähernd wie ein schwarzer Strahler:
Die Physik dahinter kannst du hier nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stefan-Boltzmann-Gesetz
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzer_K%C3%B6rper
https://de.wikipedia.org/wiki/Plancksches_Strahlungsgesetz
https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChlampe#Lichtausbeute

Gruß Öletronika

: Bearbeitet durch User
von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> tja schrieb:
> Wirkungsgrad einer Glühlampe ist in etwa 5%, somit sind 95% Wärme. Merkt
> man daran, dass man sich die Pfoten verbrennt, wenn man sie im Betrieb
> berührt :-P
die Logik ist bestechend. Ich geben dir aber mal zum Nachdenken:
Wenn man eine Glühlampe einschaltet, hat die Glühwendel innerhalb von 
Bruchteilen einer Sekunde die volle Temp. von ca. 2800°C un die 
Leistungsaufnahme ist Stabil . Trotzdem ist die Glühlampe außen immer 
noch kalt.
Gruß Öletronika

von ErklärMirDieWelt (Gast)


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Vielen Dank,

wie groß würdest Du die Strahlungsenergie in dem sichtbaren Licht der 
Glühbirne schätzen? Unter einem Watt oder mehr?

Gruß

von Carl D. (jcw2)


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ErklärMirDieWelt schrieb:
> Vielen Dank,
>
> wie groß würdest Du die Strahlungsenergie in dem sichtbaren Licht der
> Glühbirne schätzen? Unter einem Watt oder mehr?
>
> Gruß

5% von ... Z.B. 40W, also 2W
(das ist, was 5% Wirkungsgrad sagen will)

von Guest (Gast)


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U. M. schrieb:
> Trotzdem ist die Glühlampe außen immer
> noch kalt.

Und schaltet man die Glühbirne aus, ist der Glühwendel innerhalb 
Bruchteilen von Sekunden abgekühlt - Und trotzdem verbrennt man sich 
danach immer noch die Finger...

von Phy (Gast)


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ErklärMirDieWelt schrieb:
> wie groß würdest Du die Strahlungsenergie in dem sichtbaren Licht der
> Glühbirne schätzen? Unter einem Watt oder mehr?

U. M. schrieb:
> https://de.wikipedia.org/wiki/Gl%C3%BChlampe#Lichtausbeute

https://de.wikipedia.org/wiki/Lumen_(Einheit)

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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https://de.wikipedia.org/wiki/Ulbricht-Kugel
Im Zusammenhang mit Lichtquellen-Messungen wird oft die Ulbricht-Kugel 
erwähnt. Damit wird die Richtungsabhängigkeit der Lichtquelle 
ausgeglichen.

von Bloedgelaufen (Gast)


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U. M. schrieb:
>> tja schrieb:
>> Wirkungsgrad einer Glühlampe ist in etwa 5%, somit sind 95% Wärme. Merkt
>> man daran, dass man sich die Pfoten verbrennt, wenn man sie im Betrieb
>> berührt :-P
> die Logik ist bestechend. Ich geben dir aber mal zum Nachdenken:
> Wenn man eine Glühlampe einschaltet, hat die Glühwendel innerhalb von
> Bruchteilen einer Sekunde die volle Temp. von ca. 2800°C un die
> Leistungsaufnahme ist Stabil . Trotzdem ist die Glühlampe außen immer
> noch kalt.

Deswegen betrachtet man Einschaltvorgänge auch gesondert ;-).

5% stimmen was soll mit  den anderen 95% nicht stimmen? Klar ist das am 
Ende Wärme wo auch immer im Raum ..

von Schnuck (Gast)


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Durch die entstehende Wärme spart man allerdings im Winter Heizenergie 
ein, da die Heizung dann weniger zu tun bekommt.

von Lars R. (lrs)


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U. M. schrieb:
> Ein Teil wird auch per Konvektion an die Umbebungsluft abgegeben.
> Das ist aber vergleichsweise wenig. Ein noch kleinerer Teil geht per
> Wärmeleitung an die Fassung und das angeschlossne Kabel.
>
> Der größte Teil wird tatsächlich als Strahlung abgegeben, nur liegt das
> meiste im unsichtbaren IR-Bereich und ein kleines bisschen auch im UV.

Gut erklärt. Und wie kommt es, dass jegliche Leuchtmittel mit besserem 
Spektrum tendenziell einen schlechteren Wirkungsgrad haben?

Liegt es an der Messmethodik, oder tatsächlich daran, dass die 
Fluorophore nicht so effizient sind?

von Lutz H. (luhe)


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Das Licht wird von den Möbeln und Wänden nach mehreren Refexionen 
absorbiert und damit wird die gesamte Energie zu Wärme.
Die Währmestrahlung einer Glühlampe macht meinen Platz im Sessel erst so 
richtig gemütlich.

von Wolfgang (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Und wie kommt es, dass jegliche Leuchtmittel mit besserem
> Spektrum tendenziell einen schlechteren Wirkungsgrad haben?

Das liegt an den Leuchtmitteln. Tendenziell muss man sich jedes erstmal 
einzeln angucken und ergründen, woran es bei dem liegt. Danach kann man 
auf Tendenzen verallgemeinern.

> Liegt es an der Messmethodik, oder tatsächlich daran, dass die
> Fluorophore nicht so effizient sind?

Wenn es an der Messmethodik läge, wäre es die falsche Messmethodik. Es 
geht um das Vergleichen der Lichtquellen.

von Lutz H. (luhe)


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Wolfgang schrieb:
> Es
> geht um das Vergleichen der Lichtquellen.

Mit oder ohne Leuchte? Die Lampenschirme schirmen die Lichtquelle oft 
sehr effektiv ab.

von Georg A. (georga)


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Schnuck schrieb:
> Durch die entstehende Wärme spart man allerdings im Winter Heizenergie
> ein, da die Heizung dann weniger zu tun bekommt.

1m^3 Gas oder 1l Öl haben grob 10kWh. 1l Öl kosten gerade ca. 60ct. 
Dafür bekomme ich gerade mal etwas über 2kWh an Strom. Lohnt sich ja 
voll, mit Glühbirnen zu heizen...

von Lutz H. (luhe)


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Georg A. schrieb:
> Lohnt sich ja
> voll, mit Glühbirnen zu heizen...

Es ist die Währmestrahlung, die an den benötigten Ort gebracht wird, und 
dort ein angenehmes Klima schafft. Die Rotlichtlampe wird zur gezielten 
Erwährmung auch medizinisch eingesetzt.
Die Glübirne hat wesentliche Vorteile, da nicht der gesamte Raum so hoch 
aufgeheizt werden muss.

: Bearbeitet durch User
von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Lars R. schrieb:
> Gut erklärt. Und wie kommt es, dass jegliche Leuchtmittel mit besserem
> Spektrum tendenziell einen schlechteren Wirkungsgrad haben?
Was ist den ein "besseres Spektrum"?

> Liegt es an der Messmethodik, oder tatsächlich daran, dass die
> Fluorophore nicht so effizient sind?
Viele Lichtquellen nutzen gar keine Fluorophore.
Gruß Öletronika

von Lars R. (lrs)


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Hallo,
U. M. schrieb:
>> Lars R. schrieb:
>> Gut erklärt. Und wie kommt es, dass jegliche Leuchtmittel mit besserem
>> Spektrum tendenziell einen schlechteren Wirkungsgrad haben?
> Was ist den ein "besseres Spektrum"?

Eines mit weniger Lücken. Ich beobachte den tendenziell schlechteren 
Wirkungsgrad insbesondere ab ca. 5000K. Beim Vergleich zweier 
Leuchtmittel der selben Technologie und mit der gleichen Farbtemperatur 
hat dann das Leuchtmittel mit dem besseren Spektrum den schlechteren 
Wirkungsgrad.

Unabhängig von der Farbtemperatur hat gerade die Glühlampe mit ihrem 
schlechten Wirkungsgrad ein kontinuierliches Spektrum.

Grüße,
Lars

von Wolfgang (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Unabhängig von der Farbtemperatur hat gerade die Glühlampe mit ihrem
> schlechten Wirkungsgrad ein kontinuierliches Spektrum.

Das liegt natürlich daran, dass der Prozess, der ein breitbandiges 
Spektrum liefert, nicht gerade dort eine scharfe Kante hat und abbricht, 
wo (zufällig) das menschliche Auge bzw. die Bewertungsfunktion die 
Grenze zieht. Damit wird auch EM-Strahlung in einem Spektralbereich 
erzeugt, der außerhalb liegt und den berechneten Wirkungsgrad drückt. 
Rechteckige Bandpassfunktionen erfordern gewöhnlich einen größeren 
Aufwand. Mit einer blauen LED und ein bisschen Fluorophor ist das nicht 
getan. Mit dem Aufwand steigt der Preis und sinkt die Verbreitung.

von Georg A. (georga)


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Lutz H. schrieb:
> Die Glübirne hat wesentliche Vorteile, da nicht der gesamte Raum so hoch
> aufgeheizt werden muss.

Ah, ein Glühfetischist. Ich finde einen Holzofen als IR-Spender auch 
super, wollte jetzt aber nicht so 2000-3000W an Scheinwerfern 
installieren, um das warme Gefühl zu bekommen. Mit normaler 
Zimmerbeleuchtung (100W Glühobst) gibts ausser in einer Besenkammer nix 
ausser unnützem Stromverbrauch.

von Lars R. (lrs)


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Wolfgang schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Unabhängig von der Farbtemperatur hat gerade die Glühlampe mit ihrem
>> schlechten Wirkungsgrad ein kontinuierliches Spektrum.
>
> Das liegt natürlich daran, dass der Prozess, der ein breitbandiges
> Spektrum liefert, nicht gerade dort eine scharfe Kante hat und abbricht,
> wo (zufällig) das menschliche Auge bzw. die Bewertungsfunktion die
> Grenze zieht.

Danke, dies ist mindestens ein Grund. Darauf hätte ich selbst kommen 
müssen. Gleiches gilt für die andere Seite des Spektrums hinsichtlich 
UV-A.

von Wolfgang (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Gleiches gilt für die andere Seite des Spektrums hinsichtlich
> UV-A.

Bedingt.
Das Anregungslicht muss i.A. kurzwelliger sein, als dass was raus kommt. 
Bei einer "weißen" LED (blaue LED + Fluorphor) kann z.B. nichts 
rauskommen, was kurzwelliger als die blaue LED ist (Ausnahme z.B. 
KDP-Kristalle in Lasern).

von J. S. (pbr85)


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Lars R. schrieb:
> U. M. schrieb:
>> Ein Teil wird auch per Konvektion an die Umbebungsluft abgegeben.
>> Das ist aber vergleichsweise wenig. Ein noch kleinerer Teil geht per
>> Wärmeleitung an die Fassung und das angeschlossne Kabel.
>>
>> Der größte Teil wird tatsächlich als Strahlung abgegeben, nur liegt das
>> meiste im unsichtbaren IR-Bereich und ein kleines bisschen auch im UV.
>
> Gut erklärt. Und wie kommt es, dass jegliche Leuchtmittel mit besserem
> Spektrum tendenziell einen schlechteren Wirkungsgrad haben?
>
> Liegt es an der Messmethodik, oder tatsächlich daran, dass die
> Fluorophore nicht so effizient sind?

An der Empfindlichkeit des menschlichen Auges, die beim Tagsehen bei 
555nm (1W = 683lm) ihr Maximum hat. Links und rechts davon nimmt die 
Empfindlichkeit ab. Für eine gute Farbwiedergabe braucht man aber viel 
Tiefrot und auch einiges an Tiefblau, die beide nur noch schwach vom 
menschlichen Auge wahrgenommen werden.

Dazu kommen bei LEDs Konversionsverluste hinzu. Je größer die Differenz 
der Pumpwellenlänge zur neuen ausgestrahlten Wellenlänge ist, desto 
schlechter ist die Quantenausbeute, d.h. es werden weniger Photonen auch 
tatsächlich in rotes und tiefrotes Licht umgewandelt. So strahlen auch 
zum Beispiel warmweiße LEDs immer weniger Photonen (wichtig für 
Pflanzenbeleuchtung) als kaltweiße LEDs selber Generation ab. Nimmt man 
die Strahlungsleistung hinzu, fällt dieser Unterschied noch größer 
zwischen kaltweißen und warmweißen bzw. LEDs mit sehr guter 
Farbwiedergabe aus, da die abgestrahlte Leistung ja umgekehrt 
proportional zur Wellenlänge ist. Das kann man in jedem Datenblatt von 
LEDs sehr deutlich nachvollziehen.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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Danke. Somit ist der Effizienzwahn ein Teufelskreislauf für Personen mit 
Bedürfnis nach "ordentlichem" Licht.
Ich sitze zu Hause bei Reptilienbeleuchtung (passive Beleuchtung). Diese 
bietet aktuell das beste Preisleistungsverhältnis.

Die Beleuchtung in anderen Gebäuden (Firmen, Kaufhallen, Öffentliche 
Gebäude) wird zunehmend unerträglich...

von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Lars R. schrieb:
>> Was ist den ein "besseres Spektrum"?
> Eines mit weniger Lücken.
Das ist eine subjektive Betrachtungsweise, die allerlei esoterischen 
Interpretationen Raum läßt.

Ich sage mal, dass z.B. auch eine Glühlampe kein gutes Spektrum hat, 
weil die nicht weiß (6000K)strahlt, sondern eher gelb. Es fehlt an 
Anteilen zum blauen Bereich hin.

> Ich beobachte den tendenziell schlechteren
> Wirkungsgrad insbesondere ab ca. 5000K.
Aber was soll überhaupt die Angabe der Farbtemperatur? Das bringt doch 
nur was, wenn man Sonnenlicht als Vergleich festlegen will.
Und die Farbtemp. hat auch nix mit der Kontinuität des Spektrum zu tun.

Natriumdampflampen haben einen sehr guten Wirkungsgrad, aber dafür eine 
Farbtemp. anzugeben, macht wenig Sinn.
Mit RGB-LED kann man jede Farbtemp. einstellen. Weiße LED haben ein 
recht kontinierliches Spektrum und einen sehr hochen Wirkunggrad.
Mit monochromatischen Lasern kann man auch weißes Licht machen und dabei 
extrem hohe Wirkungsgrade erzielen.
Weiße LED, die auf Basis von blauen LED mit Farbkonverter haben einen 
höheren Wirkunggrad, wenn die Farbtemp. höher liegt.
Ist ja auch klar, denn der Umwandlungsprozess schluckt umso mehr 
Energie, je niedriger die Frequenz ist.

> Beim Vergleich zweier Leuchtmittel der selben Technologie und mit
> der gleichen Farbtemperatur hat dann das Leuchtmittel mit dem
> besseren Spektrum den schlechteren Wirkungsgrad.
Welche Technologien willst du denn vergleichen? Schon rein von der 
Wirkungsweise sind die so unterschiedlich, dass eine solche 
Pauschalaussage wenig Sinn macht.

Beim thermischen Strahler ist es umgekehrt. Je höher näher die Farbtemp. 
an 6000K kommt, desto besser der Wirkungsgrad. Allerdings kann der 
Wirkungsgrad grundsätzlich nicht sehr hoch werden, weil das sichtbare 
Spektrum so schmal ist, im Vergleich zum emittierten Gesamtsprektrum.

> Unabhängig von der Farbtemperatur hat gerade die Glühlampe mit ihrem
> schlechten Wirkungsgrad ein kontinuierliches Spektrum.
Kein Wunder, ist es doch ein thermischer Strahler. Aber die Kontinuität 
im Spektrum ist doch nicht allein seelig machend.
Nur einige Leute, die einen nostalgischen Hang zu Kerzenlicht haben 
definieren Glühlampenlicht zum Nonplusultra. Dabei ist das Licht von 
themischen Strahlern weit unter 6000K nicht per Def. gut.
Gruß Öletronika

von michael_ (Gast)


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U. M. schrieb:
> Kein Wunder, ist es doch ein thermischer Strahler. Aber die Kontinuität
> im Spektrum ist doch nicht allein seelig machend.

Doch!
Und das Auge ist subjektiv. Es passt sich an.
Glühlampen gibt es auch bis in den UV-Bereich hinein.

Frag mal Fotografen, Designer oder Künstler. Die brauchen 
kontinuierliches Licht.

Bei Leuchtstoffröhren gibt es sehr gute für Tageslicht-Ersatz.
Die haben aber sehr stolze Preise.

Wie es bei LED ist weiß ich jetzt nicht.
Sicher gibt es da auch Anbieter.

von Lars R. (lrs)


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Hallo

@U. M. (oeletronika):
Lass uns als Bewertungsmaßstab zunächst auf den CRI schauen, wobei der 
auch nicht alles abbildet. Dh, nichts unter CRI 96.
Natürlich dient das terrestrische Sonnenlicht als Referenz.
Farbtemperatur: 6000-7000K.
Technologie: egal. Es sollte möglichst wenig Kosten und nicht blind 
machen.

Im Moment gebe ich mich damit zufrieden:
http://www.exo-terra.com/de/products/natural_light.php

Es dürfte gern besser sein, aber die Kombination von Farbtemperatur, 
Farbwiedergabe und Preis ist unschlagbar.


Vor der Bettruhe dürfen es auch mir <4000K sein, tagsüber >6000k.

An LEDs stört mich bisher:
. Aufwand für flächige Beleuchtung
. Hohe Kosten und geringe Lichtausbeute im Vergleich zu Leuchtstoff

Beispiel für LEDs: "yujiintl" (ungetestet): 
https://www.yujiintl.com/high-cri-led-lighting

Die CRI97-LEDs strahlen violett und bieten 65-85 lm/W.

von Wolfgang (Gast)


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U. M. schrieb:
> Aber die Kontinuität im Spektrum ist doch nicht allein seelig machend.

Solange man das Licht nur zum Lesen einen schwarz-weiß gedruckten Buches 
benötigt, hast du natürlich Recht. Aber sobald es um farbig 
reflektierende Gegenstände geht, bist du für echte Farben auf ein 
kontinulierliches Spektrum angewiesen, zumindest wenn der Farbeindruck 
unter Kunstlicht der gleiche sein soll, wie unter natürlicher 
Beleuchtung (Sonne).

Beispiel: Ein schmalbandig gelb reflektierender Gegenstand sieht dunkel 
aus, wenn du ihn mit gelbem Licht beleuchtest, dass aus rotem und grünem 
Licht additiv zusammen gemischt ist. Wenn du den selben Gegenstand mit 
spektral reinem Gelblicht (selber Farbort im CIE-Farbdiagramm) 
beleuchtest, sieht er hell aus.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Manche Terrarienbewohner brauchen den UV-Anteil. Und zwar nicht zu 
knapp. Sollte man beachten!

Mir haben sie mal eine Schildkröte gebracht, deren Panzer total weich 
war. Naja, sie war nicht mehr zu retten. Das kommt halt davon, wenn man 
Exoten wegen der Exotik käuft ohne Empathie und von Natur aus eh blöde 
im Kopf ist.

von Lars R. (lrs)


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Bzgl. der Wichtigkeit eines möglichst vollen Spektrums stimme ich zu. 
Jedoch, 3000K tagsüber möchte ich auch nicht (mehr).

Abdul K. schrieb:
> Manche Terrarienbewohner brauchen den UV-Anteil. Und zwar nicht zu
> knapp. Sollte man beachten!

Es geht hier um Raumbeleuchtung.

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Hier mal eine Übersicht.

http://www.hereinspaziert.de/colors.htm

Ist auch nicht die letzte Wissenschaft.

Tageslicht liegt da so bei 5000-5500K.
Man sollte sich da die Vollspektrumlichtfarben anschauen.

von J. S. (pbr85)


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Lars R. schrieb:

> An LEDs stört mich bisher:
> . Hohe Kosten und geringe Lichtausbeute im Vergleich zu Leuchtstoff

Von welcher LED genau sprichst du denn? Denn gegen moderne LEDs sehen 
LSR noch nicht einmal entfernt Land, und das schon seit Jahren. Das 
Beste was bei LSR geht, sind etwa 30% Wirkungsgrad. Moderne LEDs bieten 
aber locker das Doppelte. Bei Kompakt-LSR liegt man aber eher im Bereich 
von 15-20% Wirkungsgrad. Dazu kommt nicht selten die Eigenabschattung 
infolge voluminöser Röhren dazu, die Licht schluckt.

Wobei man dazu natürlich sagen muss, dass viele fertige LED-LM auf dem 
Markt nicht die aktuelle Technik haben und nicht so gute Wirkungsgrade 
aufweisen. Dazu kommt noch die meistens schlechte Wärmeableitung, die 
oft der Auslegung auf herkömmliche Sockel geschuldet ist. Das reduziert 
einerseits den Wirkungsgrad, andererseits die Lebensdauer.

U. M. schrieb:
>
> Ich sage mal, dass z.B. auch eine Glühlampe kein gutes Spektrum hat,
> weil die nicht weiß (6000K)strahlt, sondern eher gelb. Es fehlt an
> Anteilen zum blauen Bereich hin.

Der Farbwiedergabeindex ist ja so definiert, dass er bei der Glühlampe 
einen schwarzen Strahler mit 2700K als Vergleichswert festlegt und so 
erreichen Glühlampen ja auch per Definition eine Farbwiedergabe von 100. 
Und genau das ist ja die Schwäche dieser Definition.

Wie du sagst, ist der Blaubereich viel zu schwach ausgeprägt und es 
kommt zu Farbverfälschungen. Bestenfalls leuchtet eine blaue Farbe nur 
schwächer. Wenn aber der Farbstoff bis in den grünen Bereich 
reflektiert, dann wird der stärker vorhandene Grünanteil dementsprechend 
reflektiert und aus einem satten Blau wird dann eher ein Türkis oder so.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang (Gast)


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E. S. schrieb:
> Der Farbwiedergabeindex ist ja so definiert, dass er bei der Glühlampe
> einen schwarzen Strahler mit 2700K als Vergleichswert festlegt

Hast du Zugang zu den Normen, oder wo stammt der Wert her?

Die CIE A Normlichtart ist ein schwarzer Strahler mit 2856K, so sagt es 
zumindest Wikipedia. Normlichtart C bzw. D65, ebenfalls schwarze 
Strahler, liegen bei 6774 bzw. 6504K.
Der CRI wird aus der mittleren Farbortabweichnungen bei den ersten 8 
Testfarben nach DIN 6169 bestimmt, d.h. ein hoher CRI für eine Lampe 
garantiert noch keine einwandfreie Farbwiedergabe und bedeutet nicht 
unbedingt direkte Vergleichbarkeit, weil die Mittelwertbildung Ausreißer 
nicht ausschließt.

von Mmhm (Gast)


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Schnuck schrieb:
> Durch die entstehende Wärme spart man allerdings im Winter Heizenergie
> ein, da die Heizung dann weniger zu tun bekommt.

Man ersetzt also billige Heizenergie aus Primärträgern durch die teuerst 
möglich Heizenergie, und nimmt dabei in Kauf, dass man die größte Zeit 
des Jahres im besten Fall umsonst heizt, und im schlechtesten Fall dann 
heizt, wann man es kühl haben will.

Ein dämliches Argument für die Glühbirne.

Wenn du mit Strom heizen willst, tu das gezielt. Ein einzelner 
Heizlüfter ersetzt 50 Stück 40W-Birnen, und braucht weniger als die 
Hälfte des Stromes dafür.
Warum die Hälfte? Weil man den Heizlüfter nur in der Heizperiode 
einschalten wird, die ist im Höchsfall das halbe Jahr.

Beitrag #5222937 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #5222960 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lars R. (lrs)


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E. S. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>
>> An LEDs stört mich bisher:
>> . Hohe Kosten und geringe Lichtausbeute im Vergleich zu Leuchtstoff
>
> Von welcher LED genau sprichst du denn?

wenigstens ein hoher CRI und 6500K.

> Denn gegen moderne LEDs sehen
> LSR noch nicht einmal entfernt Land, und das schon seit Jahren. Das
> Beste was bei LSR geht, sind etwa 30% Wirkungsgrad.

Nenne mir bitte eine mit CRI>97 und 6500K und den Preis dazu.

von J. S. (pbr85)


Angehängte Dateien:

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Wolfgang schrieb:
> E. S. schrieb:
>> Der Farbwiedergabeindex ist ja so definiert, dass er bei der Glühlampe
>> einen schwarzen Strahler mit 2700K als Vergleichswert festlegt
>
> Hast du Zugang zu den Normen, oder wo stammt der Wert her?

Du hast recht und ich hatte den Wert leicht falsch im Kopf gehabt.

Lars R. schrieb:
> E. S. schrieb:
>> Lars R. schrieb:
>>
>>> An LEDs stört mich bisher:
>>> . Hohe Kosten und geringe Lichtausbeute im Vergleich zu Leuchtstoff
>>
>> Von welcher LED genau sprichst du denn?
>
> wenigstens ein hoher CRI und 6500K.
>
>> Denn gegen moderne LEDs sehen
>> LSR noch nicht einmal entfernt Land, und das schon seit Jahren. Das
>> Beste was bei LSR geht, sind etwa 30% Wirkungsgrad.
>
> Nenne mir bitte eine mit CRI>97 und 6500K und den Preis dazu.


Eine mit 6500K UND CRI>97 habe ich tatsächlich nicht auf der Stelle 
parat, ließe sich aber als Leuchte durch Kombination einer kaltweißen 
mit hohem CRI mit monochromatischen herstellen, welche die Lücke im 
hellblauen Bereich auffüllen.

Was die Kaltweiße angeht: Zum Beispiel Nichia NFCWJ108B-V1 5000K und 
93er CRI und 139lm/W bei 25°C COB-Platinentemperatur. Ist natürlich bei 
normaler Raumtemperatur nicht ganz leicht zu schaffen, aber selbst bei 
50°C Platinentemperatur hat man noch 95% des Lichtstromes und das ist 
bei einer anständig konstruierten Leuchte locker zu schaffen.

Habe die NSBWL066A zusammen mit einer Cree XP-E2 475nm und einer Osram 
Oslon 505nm auf 700mA in einer Schreibtischlampe die ich auch ab und zu 
als Fotolampe verwende. Die Farbtemperatur liegt etwa bei 5500K. 
Zumindest kann man im Sommer Mittag praktisch keinen Unterschied zum 
Sonnenlicht feststellen.

Anhang: Oben Sonnenspektrum unten die beschriebene Lampe. Man erkennt, 
dass der violette Teil sehr schwach ist oder gar um 400nm rum fehlt, 
daher ist das Spektrum dort früher abgeschnitten. Auch der tiefrote 
Bereich ist etwas schwächer ausgeprägt. Der Hellblaue und türkise 
Bereich ist aber aufgefüllt. Ich hätte mir natürlich noch die Mühe 
machen können violette LEDs mit 420-420nm und solche mit 680nm 
hinzuzufügen, aber das war mir den Aufwand nicht mehr wert, weil diese 
auch kaum noch vom Auge wahrgenommen werden aber trotzdem Abwärme 
liefern.

: Bearbeitet durch User
von Sven B. (scummos)


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U. M. schrieb:
> Mit monochromatischen Lasern kann man auch weißes Licht machen und dabei
> extrem hohe Wirkungsgrade erzielen.

??
Laser hoher Leistungen haben eigentlich nie gute Wirkungsgrade.
Monochromatische Laser sind per definitionem nicht weiß.

von Wolfgang (Gast)


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E. S. schrieb:
> Anhang: Oben Sonnenspektrum unten die beschriebene Lampe. Man erkennt,
> dass der violette Teil sehr schwach ist oder gar um 400nm rum fehlt,
> daher ist das Spektrum dort früher abgeschnitten.

An so einem bunten Bildchen erkennt man quantitativ relativ wenig. Wie 
wäre es mit einem anständigen Graphen, in dem jeweils die spektrale 
Leistungsdichte o.ä. gegen die Wellenlänge dargestellt ist - oder direkt 
der Quotient aus Lampen- und Schwarzkörperspektrum?

von Lars R. (lrs)


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E. S. schrieb:
> Lars R. schrieb:
> Eine mit 6500K UND CRI>97 habe ich tatsächlich nicht auf der Stelle
> parat, ließe sich aber als Leuchte durch Kombination einer kaltweißen
> mit hohem CRI mit monochromatischen herstellen, welche die Lücke im
> hellblauen Bereich auffüllen.

Habe schon einen Bastelansatz gemacht (hoher CRI + veränderbare 
Farbtemperatur). Letztlich abgebrochen aufgrund von Aufwand sowie 
mangelndem Interesse von anderer Seite.


> Was die Kaltweiße angeht: Zum Beispiel Nichia NFCWJ108B-V1 5000K und
> 93er CRI und 139lm/W bei 25°C COB-Platinentemperatur. Ist natürlich bei
> normaler Raumtemperatur nicht ganz leicht zu schaffen, aber selbst bei
> 50°C Platinentemperatur hat man noch 95% des Lichtstromes und das ist
> bei einer anständig konstruierten Leuchte locker zu schaffen.

Und hast Du wenigstens dafür "anständig konstruierten Leuchte" ein 
Beispiel?


> Anhang: Oben Sonnenspektrum unten die beschriebene Lampe. Man erkennt,
> dass der violette Teil sehr schwach ist oder gar um 400nm rum fehlt,
> daher ist das Spektrum dort früher abgeschnitten. Auch der tiefrote
> Bereich ist etwas schwächer ausgeprägt.

beides schlecht.

> Der Hellblaue und türkise
> Bereich ist aber aufgefüllt.

Das ist schon mal gut.

> Ich hätte mir natürlich noch die Mühe
> machen können violette LEDs mit 420-420nm und solche mit 680nm
> hinzuzufügen, aber das war mir den Aufwand nicht mehr wert, weil diese
> auch kaum noch vom Auge wahrgenommen werden

Wenn es darum ginge, was das Auge direkt von der Leuchtquelle wahr 
nimmt, so könntest Du auch gleich bei den 3 Farben rot, grün, blau 
bleiben.

> Die Farbtemperatur liegt etwa bei 5500K.
> Zumindest kann man im Sommer Mittag praktisch keinen Unterschied zum
> Sonnenlicht feststellen.

6500k sieht heute bei mir tagsüber recht "gelb" aus, gestern auch.
(ok, gelb ist zu viel gesagt)

Grüße,
Lars


Wolfgang schrieb:
> E. S. schrieb:
>> Anhang: Oben Sonnenspektrum unten die beschriebene Lampe. Man erkennt,
>> dass der violette Teil sehr schwach ist oder gar um 400nm rum fehlt,
>> daher ist das Spektrum dort früher abgeschnitten.
>
> An so einem bunten Bildchen erkennt man quantitativ relativ wenig. Wie
> wäre es mit einem anständigen Graphen, in dem jeweils die spektrale
> Leistungsdichte o.ä. gegen die Wellenlänge dargestellt ist - oder direkt
> der Quotient aus Lampen- und Schwarzkörperspektrum?

Oder mindestens mehrere Aufnahmen mit verschiedener Belichtungsdauer. 
Das Ergebnis des Bildsensors ist nicht linear, insbesondere am Ende der 
gesamten digitalen Verarbeitungskette

: Bearbeitet durch User
von J. S. (pbr85)


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Wolfgang schrieb:
> E. S. schrieb:
>> Anhang: Oben Sonnenspektrum unten die beschriebene Lampe. Man erkennt,
>> dass der violette Teil sehr schwach ist oder gar um 400nm rum fehlt,
>> daher ist das Spektrum dort früher abgeschnitten.
>
> An so einem bunten Bildchen erkennt man quantitativ relativ wenig. Wie
> wäre es mit einem anständigen Graphen, in dem jeweils die spektrale
> Leistungsdichte o.ä. gegen die Wellenlänge dargestellt ist - oder direkt
> der Quotient aus Lampen- und Schwarzkörperspektrum?

Ist mir schon klar. Einen Spektrometer habe ich gerade nicht,das 
Zusammenrechnen der einzelnen Spektren mit Berücksichtigung der 
jeweiligen Strahlungsleistungen (Datenblätter) kann ich bei Interesse 
später nachlegen.

von Harald W. (wilhelms)


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Georg A. schrieb:


> um das warme Gefühl zu bekommen.

Ich lege immer meine DVD mit Kaminfeuer in den Player. Das ergibt
auch ein warmes Gefühl, ohne viel Strom zu verbrauchen.

von Wolfgang (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Wenn es darum ginge, was das Auge direkt von der Leuchtquelle wahr
> nimmt, so könntest Du auch gleich bei den 3 Farben rot, grün, blau
> bleiben.

Manchmal will man Licht aber auch dazu verwenden, um irgendwelche 
Gegenstände zu erhellen/beleuchten. Dann nützen einem die 3 Farben R/G/B 
überhaupt nichts, sofern man auf Farbtreue Wert legt.
Was treibt dich nach 43 Beträgen zu einer Äußerung, die überhaupt nichts 
mit der Diskussion zu tun hat?

von Lars R. (lrs)


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Wolfgang schrieb:
> Was treibt dich nach 43 Beträgen zu einer Äußerung, die überhaupt nichts
> mit der Diskussion zu tun hat?

Das:

E. S. schrieb:
> Ich hätte mir natürlich noch die Mühe
> machen können violette LEDs mit 420-420nm und solche mit 680nm
> hinzuzufügen, aber das war mir den Aufwand nicht mehr wert, weil diese
> auch kaum noch vom Auge wahrgenommen werden aber trotzdem Abwärme
> liefern.

von J. S. (pbr85)


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Lars R. schrieb:
> Wolfgang schrieb:
>> Was treibt dich nach 43 Beträgen zu einer Äußerung, die überhaupt nichts
>> mit der Diskussion zu tun hat?
>
> Das:
>
> E. S. schrieb:
>> Ich hätte mir natürlich noch die Mühe
>> machen können violette LEDs mit 420-420nm und solche mit 680nm
>> hinzuzufügen, aber das war mir den Aufwand nicht mehr wert, weil diese
>> auch kaum noch vom Auge wahrgenommen werden aber trotzdem Abwärme
>> liefern.

Das ist aber noch kein Grund so zu übertreiben mit deinem 
Extrembeispiel, was nichts zur Sache tut.
Ich sprach klar davon, dass es um eine gute Farbwiedergabe geht, und 
nicht einfach nur darum einen weißen Farbeindruck für das Auge zu 
erzeugen.

Und eine sehr gute Farbwiedergabe ist schon mit nur sehr schwach 
ausgeprägten Bereichen von 400-430nm und 670-700nm möglich. Wellenlängen 
die schon an der Grenze des Wahrnehmbaren sind, können logischerweise 
auch nur wenig zu Verbesserung der Farbwahrnehmung beitragen. Das 
I-Tüpfelchen sozusagen. Der klitzekleine Rest an besserer Farbwiedergabe 
steht nicht unbedingt in einem guten Verhältnis zum Aufwand, wenn man 
versuchen würde diese Bereiche auch noch aufzufüllen.

Ob man sich diesen Aufwand antun will muss jeder für sich selbst 
entscheiden, wobei das schon wie bei Audiothemen Richtung Esoterik geht.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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@E. S.:

Das kommt eben darauf an, welchen Anspruch man hat und was man bereits 
gewohnt ist. Von welchem CRI reden wir denn?

PS: Auf meinem Taschenrechner habe ich violett-blaue Tasten. Manche 
Pflegeprodukte kommen in violetten Verpackungen, usw.

Das sieht selbst mit CRI>97 und reichlich Violett-Anteil alles anders 
aus als bei Sonnenlicht.


Man kann sich gerade mit überbelichteten Kamera-Aufnahmen des Spektrums 
seine Beleuchtung auch schön denken.


Beim Aufwand stimme ich Dir 100% zu. Ich hab's ja selbst auch sein 
lassen, bzw. diesbezüglich bisher weniger selbst produziert als Du. 
...allein eine ordentliche Mischung verschiedener Leuchtquellen, u.a. 
mittels diffuser Streuung kostet Effizienz.

: Bearbeitet durch User
von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
> Sven B. schrieb:
> U. M. schrieb:
>> Mit monochromatischen Lasern kann man auch weißes Licht machen und dabei
>> extrem hohe Wirkungsgrade erzielen.
> ??
> Laser hoher Leistungen haben eigentlich nie gute Wirkungsgrade.
Aber Laserdioden können sehr hohe Wirkungsgrade erreichen.

> Monochromatische Laser sind per definitionem nicht weiß.
Ja ne, man braucht schon mehrere Farben zum Mischen.

von J. S. (pbr85)


Angehängte Dateien:

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Lars R. schrieb:
> @E. S.:
>
> Das kommt eben darauf an, welchen Anspruch man hat und was man bereits
> gewohnt ist. Von welchem CRI reden wir denn?
>
> PS: Auf meinem Taschenrechner habe ich violett-blaue Tasten. Manche
> Pflegeprodukte kommen in violetten Verpackungen, usw.
>
> Das sieht selbst mit CRI>97 und reichlich Violett-Anteil alles anders
> aus als bei Sonnenlicht.
>
>
> Man kann sich gerade mit überbelichteten Kamera-Aufnahmen des Spektrums
> seine Beleuchtung auch schön denken.
>
>
> Beim Aufwand stimme ich Dir 100% zu. Ich hab's ja selbst auch sein
> lassen, bzw. diesbezüglich bisher weniger selbst produziert als Du.
> ...allein eine ordentliche Mischung verschiedener Leuchtquellen, u.a.
> mittels diffuser Streuung kostet Effizienz.

Gut, in machen Fällen kann der kleine Unterschied dennoch sichtbar sein 
und bei deinem Beispiel ist das auch direkt nachvollziehbar.

Dass die Aufnahmen mit dem Spektroskop keine quantitative Analyse 
ermöglichen ist wie gesagt klar. Dienen nur der Veranschaulichung.


Lars R. schrieb:

> Und hast Du wenigstens dafür "anständig konstruierten Leuchte" ein
> Beispiel?

Ein pauschales Beispiel ist kaum möglich, da es ja vom Wärmestrom bzw. 
der Leistungsdichte abhängt. Grundsätzlich ist aber ein Alugehäuse, 
ideal ist hier AlMgSi0,5 wegen der Kombination aus mechanischen Werten 
bei Gleichzeitiger Wärmeleitfähigkeit von ~200W/mK, sinnvoll. Das 
Gehäuse sollte dabei natürlich wärmeleitend mit den LEDs verbunden sein, 
damit es als Ganzes als Kühlkörper wirken kann. Man kann hier zum 
Beispiel als Gehäuse Alu-Vierkantrohre nehmen, oder bei Lichtleisten 
Alu-Profile etc.

Bei größeren Leistungsdichten kommt man um Zwangskonvektion nicht herum, 
entweder mit CPU-Kühlern oder Selbstbaulösungen. Lüfter kann man in 
Grenzen auch langsam und unhörbar laufen lassen bzw. gleich leise 
Versionen kaufen. Schon ein kleiner Luftstrom erhöht die Kühlleistung 
gegenüber natürlicher Konvektion enorm.

Anhang: Beispiel für ein unfertiges Gehäuse eines Strahlers. 
70x70x25x2,5mm AlMgSi,05-Vierkantrohr eloxiert mit einem Steg aus 
40x66x5mm AlMgSi0,5 wo die LED platziert wurde. Der Übergang vom Steg 
zum Gehäuse wird mit Wärmeleitkleber verklebt, wobei es hier wichtig 
ist, dass der Spalt so klein wie möglich ist, damit diese 
Wärmeleitkleberschicht so dünn wie möglich wird. Das ist jetzt nur ein 
Beispiel, wobei ein vollständiger massiver Boden natürlich noch besser 
wäre für die Wärmeübertragung auf die Außenwände.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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@ E. S.:

Den Gedanken mit dem Vierkant hatte ich auch. Das macht sich wirklich 
gut.

> Lars R. schrieb:
>
>> Und hast Du wenigstens dafür "anständig konstruierten Leuchte" ein
>> Beispiel?
>
> Ein pauschales Beispiel ist kaum möglich, da es ja vom Wärmestrom bzw.
> der Leistungsdichte abhängt.


Nun. Die Rede war von Leuchtmitteln mit hohem CRI. Ich schrieb:
>> An LEDs stört mich bisher:
>> . Hohe Kosten und geringe Lichtausbeute im Vergleich zu Leuchtstoff

Du schriebst:
> Von welcher LED genau sprichst du denn? Denn gegen moderne LEDs sehen
> LSR noch nicht einmal entfernt Land, und das schon seit Jahren. Das
> Beste was bei LSR geht, sind etwa 30% Wirkungsgrad. Moderne LEDs bieten
> aber locker das Doppelte. Bei Kompakt-LSR liegt man aber eher im Bereich
> von 15-20% Wirkungsgrad. Dazu kommt nicht selten die Eigenabschattung
> infolge voluminöser Röhren dazu, die Licht schluckt.

Darauf hin habe ich Dich nach einem einzigen Beispiel für 6500K gefragt 
-> negativ. Stattdessen erwähntest Du eine 5000K-LED, mit der eine 
"anständig konstruierten Leuchte" möglich sei.

Daraufhin habe ich gefragt, ob Du denn dafür EIN Beispiel nennen kannst. 
Darauf hin antwortest Du mit Deiner Selbstbaulösung. Für den Selbstbau 
hast Du meinen aufrichtigen Respekt. Aber hier sind noch nicht einmal 
die Verluste des Netzteils dabei.

Von Deiner Aussage "Von welcher LED genau sprichst du denn? Denn gegen 
moderne LEDs sehen LSR noch nicht einmal entfernt Land, und das schon 
seit Jahren" bleibt nichts übrig. Ich will einfach nur ein Leuchtmittel 
kaufen.


Edit zu:
"Dass die Aufnahmen mit dem Spektroskop keine quantitative Analyse
ermöglichen ist wie gesagt klar. Dienen nur der Veranschaulichung."

Das ist durchaus ansatzweise möglich, wie ich schon schrieb. Nämlich mit 
verschiedenen Belichtungsdauern. Einmal von der Sonne und einmal von der 
Lampe (verschiedene Belichtungsreihen für Sonne und Lampe). Nur eine 
einzige, überbelichtete Aufnahme taugt nicht.

: Bearbeitet durch User
von juergen (Gast)


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Lars R. schrieb:
> Danke. Somit ist der Effizienzwahn ein Teufelskreislauf für
> Personen mit
> Bedürfnis nach "ordentlichem" Licht.
> Ich sitze zu Hause bei Reptilienbeleuchtung (passive Beleuchtung). Diese
> bietet aktuell das beste Preisleistungsverhältnis.
>
> Die Beleuchtung in anderen Gebäuden (Firmen, Kaufhallen, Öffentliche
> Gebäude) wird zunehmend unerträglich...

Du sprichst mir so was von aus dem Herzen: Überall nur dieses 
Dreckslicht!

Wenn ich die Bild lesen will, in der Back-Factory, muß ich die starke 
Brille aufsetzen, damit ich überhaupt, und dann mir Mühe, den Text 
leisen kann. Da brauche ich zwei Dioptrin mehr als zu Hause, wo meine 
Leuchten nur mit alten Glühfadenlampen bestückt sind.

Sogar in der Bibliothek, an den Leseplätzen, dieser Sparwahn!
Die Buchstaben flimmern vor meinen Augen. Ich fühle mich unwohl.

Makuladegeneration...das wird noch für viele böse enden.

Ich denke mit Grausen an die Zukunft, wenn meine Bestände an alten 
Glühlampen aufgebraucht sind. Wo bekomme ich dann neue Lampen her?

Diese Gängelei ist unerträglich.


Schon der Namensgebung ist unglaublich albern:
"Liebling, das Licht geht nicht. Geh' doch bitte mal in den Keller und 
hole ein neuen Leuchtmittel."

von Lars R. (lrs)


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juergen schrieb:
> Lars R. schrieb:

> Sogar in der Bibliothek, an den Leseplätzen, dieser Sparwahn!
> Die Buchstaben flimmern vor meinen Augen.

Ach ja, stimmt, das hat auch zugenommen. Das hat jedoch nicht mit 
derFarbtemperatur, dem Spektrum oder LED-Technik an sich zu tun, sondern 
mit der PWM-Modulation mit zu niedriger Frequenz bei der Ansteuerung der 
LEDs. Eventuell ist das PWM-Modul auch irgendwie kaputt... "Ordentliche" 
LED-Leuchten haben das nicht.

Bei manchen Leuchten ist der "Stroboskopeffekt" beobachtbar. Bei anderen 
Leuchten kommen mir sogar statisch die Tränen...
...andere Anwesende sehen das meist nicht...ich kann das in diesen 
Momenten immer kaum glauben...

: Bearbeitet durch User
von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die maximale Grenzfrequenz des Auges soll individuell sehr 
unterschiedlich sein. Und hängt auch sehr von der momentanen Helligkeit 
ab.

Ja, ist ein Graus, wenn man bedenkt wie wenig Beleuchtung am 
Gesamtverbrauch ausmacht. Wenn dann erst die E-Autos kommen, geht das 
vermutlich im Rauschen unter. Das sind halt immer so Hypes und 
Buzzwörter, die die Gesellschaft durcheinander bringen. Umso weniger 
Fachwissen, umso schlimmer wird es dann.

Echte Glühbirnen kann man noch lange kaufen. Notfalls als deklarierte 
Speziallampe.

von juergen (Gast)


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Lars R. schrieb:
> juergen schrieb:
>> Lars R. schrieb:
>
>> Sogar in der Bibliothek, an den Leseplätzen, dieser Sparwahn!
>> Die Buchstaben flimmern vor meinen Augen.
>
> Ach ja, stimmt, das hat auch zugenommen. Das hat jedoch nicht mit
> derFarbtemperatur, dem Spektrum oder LED-Technik an sich zu tun, sondern
> mit der PWM-Modulation mit zu niedriger Frequenz bei der Ansteuerung der
> LEDs. Eventuell ist das PWM-Modul auch irgendwie kaputt... "Ordentliche"
> LED-Leuchten haben das nicht.
>
> Bei manchen Leuchten ist der "Stroboskopeffekt" beobachtbar. Bei anderen
> Leuchten kommen mir sogar statisch die Tränen...
> ...andere Anwesende sehen das meist nicht...ich kann das in diesen
> Momenten immer kaum glauben...

Nein! Andere sehen das nicht so, oder wollen das nicht so sehen. Mir ist 
das unverständlich. Aber sie werden umdenken, spätestens im Alter, wenn 
die Augen schwächer werden...woll'n wir einfach mal abwarten.

Es ist eine Begeisterung, was da in Sachen "Energie sparen um jeden 
Preis" abläuft, wobei häufig der Sinn für Größenordnungen verloren geht.

Zwölf Parteien sind bei mir im Wohnblock. Ich bin der Einzige, der den 
Wäscheboden nutzt. Die Anderen trocknen ihre Wäsche durchweg im 
Wäschetrockner und haben, was ich so mitgekriegt habe, reichlich 
Sparlampen in den Zimmern. Der Wäschetrockner läuft stundenlang nebenher
mit 3000W. Da stört sich keiner dran, aber man holt sich Sondermüll in 
die Wohnung, um (vermeindlich) einige Cents einzusparen.

Bei mir brennen 60 und 100W Glühlampen einzeln und Lichtleisten mit 
6x40W und ich habe übers Jahr nur 1000kWh Stromverbrauch, meine Nachbarn 
das doppelte und mehr. Da kann ich nur staunen!

Dabei spare ich nicht groß an Licht. Ich achte nur darauf, daß das Licht 
nicht auch in den anderen Räumen brennt, in denen ich mich nicht 
aufhalte.

von juergen (Gast)


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Abdul K. schrieb:
 umso schlimmer wird es dann.
>
> Echte Glühbirnen kann man noch lange kaufen. Notfalls als deklarierte
> Speziallampe.

Dann bin ich ja beruhigt...notfalls zu Apothekerpreisen.
Damit sind unsere Führungskräfte auch zufrieden, das Ziel ist ja 
erreicht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Meiner Meinung nach ist neben dem Hype um neue Technologien der 
Designtrend (mit LEDs mehr Formmöglichkeiten und Lichteffekte) und vor 
allem die Notwendigkeit zur Schaffung neuer Profitcenter der großen 
Hersteller der Grund für LED. Mit einer Wolfram-Lampe irgendwo in 
Serbien produziert, kommt Osram eben nicht mehr weit. Zu wenig Marge.

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