Hallo, ich interessiere mich für die Fragestellung, ob und wie man mit LEDs ein halbwegs natürlich wirkendes Sonnenlicht nachahmen kann. Wenn man von weißen LEDs ausgeht, kann man ja z.B. warmweiße und kaltweiße LEDs kombinieren. Das habe ich auch gemacht, aber nach Sonnenlicht sieht es nicht aus. Wenn man sich die Spektren anschaut, fällt auf, dass sowohl bei warmweißen als auch bei kaltweißen LEDs die hellblauen und türkisblauen Anteile fehlen. Außerdem ist bei kaltweißen LEDs der ("dunkel-") blaue Bereich stark überbetont. Wäre es nun eine Möglichkeit, das fehlende Spektrum mit einzelnen hellblauen und türkisblauen LEDs zu ergänzen, oder gibt es diese Farben gar nicht in LED-Ausführung (oder nur als RGB-Farbkombinationen)? Gibt es noch andere Möglichkeiten, möglichst natürlich wirkendes Sonnenlicht mit LEDs zu erzeugen? (PS, war nicht ganz sicher, in welches Unterforum diese Frage gehört. Da es speziell um LEDs als elektronische Bauelemente geht, habe ich es im Analogforum plaziert)
DAC schrieb: > ich interessiere mich für die Fragestellung, ob und wie man mit LEDs > ein halbwegs natürlich wirkendes Sonnenlicht nachahmen kann. Das geht m.E. nicht, weil die Sonne ein kontinuierliches Spektrum hat und LEDS immer nur einzelne Bereiche aussrahlen. Die PTB hat eine solche "künstliche Sonne", um Messgeräte zu kalibrieren. Vielleicht findest Du auf deren Seiten nähere Angaben, wie diese Quelle aufgebaut ist.
DAC schrieb: > Wäre es nun eine Möglichkeit, das fehlende Spektrum mit einzelnen > hellblauen und türkisblauen LEDs zu ergänzen, oder gibt es diese Farben > gar nicht in LED-Ausführung (oder nur als RGB-Farbkombinationen)? Due Farben schon, aber schmalbandig. Man müsste viele verschiedene LEDs nutzen damit sich die Spektren überlappen. Selbst mit 100 LEDs wird man noch mehr als 10% Abweichung vom Sonnenlicht haben. Unter 10% würde ich akzeptable Annäherung ansehen. > Gibt es noch andere Möglichkeiten, möglichst natürlich wirkendes > Sonnenlicht mit LEDs zu erzeugen? Kaum. Man kann mit UV LEDs Floureszenzstoffe beleuchten, die dann ein breitbandigeres Spektrum abgeben, aber einerseits ist das uneffizient und von kurzer Lebensdauer, und andererseits auch nicht so einfach, das Problem hatten auch Leuchtstoffröhren. Es gibt halt noch keinen richtigen Ersatz für Sonnenlicht und Glühlampen, auch wenn Energiesparfetischisten das den Leuten gerne unterschieben wollen.
DAC schrieb: > Gibt es noch andere Möglichkeiten, möglichst natürlich > wirkendes Sonnenlicht mit LEDs zu erzeugen? Mit LEDs wohl nicht. Um welchen Leistungsbereich (noch besser zusätzlich: Um welche Anwendung genau) geht es denn überhaupt? Für weitestgehend natürlich wirkende Beleuchtung wäre ein Ansatzpunkt, verschiedene Hochdruck-Entladungslampen zu kombinieren. Von verschiedenen Herstellern wurden die verschiedensten Lampen entwickelt. (Stadionbeleuchtung [hohe Leistung] bis hin zu "Shoplight" [Beleuchtung von Auslegeware auf verschiedene Art, mit diversen Farbzusammensetzungen und weiteren Eigenschaften]. Mit der Kombination solcher Lampen ein nahezu ideales "Sonnenlicht" nachahmen zu wollen, ist ein weit vielversprechenderes Vorhaben. Nur muß man in Kauf nehmen, daß Hochdruck-Entladungslampen allgemein erst ab einem bestimmten Leistungsbereich - >30W - verfügbar sind. Und viele Typen sogar nur ab 70W, oder noch mehr. (Ausgenommen vielleicht Kfz- also Xenon-Lampen ... welche aber wiederum spektral mehr Lücken und Spitzen aufweisen, so weit ich weiß.) Deshalb meine Frage nach der Anwendung.
Danke für die Antworten! Harald W. schrieb: > Das geht m.E. nicht, weil die Sonne ein kontinuierliches Spektrum > hat und LEDS immer nur einzelne Bereiche aussrahlen. Wenn man die Spektren der Werbeindustrie anschaut, sieht es nach einem kontinuierlichen Spektrum aus: kaltweiß: https://www.stemmer-imaging.de/media/cache/default_image_dialog/uploads/illumination/li/lichtspektrum-weisse-led-io.jpg warmweiß: http://www.ledlager.de/media/catalog/product/cache/2/image/9df78eab33525d08d6e5fb8d27136e95/r/7/r7s-led-118mm-lichtspektrum.jpg Sieht das Spektrum einer weißen LED in der Realität eher so aus? http://www.richtig-hell.at/typo3temp/pics/3_Spektren_c31b13ddf9.jpg VS. schrieb: > Mit LEDs wohl nicht. Um welchen Leistungsbereich (noch besser > zusätzlich: Um welche Anwendung genau) geht es denn überhaupt? Danke für den Hinweis mit den Hochdruck-Entladungslampen! Ich glaube, im Aquarienbereich benutzt man auch gerne Hg-Entladungslampen. Mir geht es rein ums Experimentieren und Verstehen rund um weiße (und farbige) LEDs. Wenn dabei am Ende eine schöne Schreibtischlampe für meinen Arbeitsplatz rauskommt, um so besser! :-)
Einfach die Leds auf ca. 6000°C erhitzen, schon stimmt das Spektrum in etwa. Duck und weg.
klar geht das, auch wenn Harald Wilhelms jedes Mal zu dem Thema die Falschbehauptung repetieren muss, dass LEDs kein kontinuirliches spektrum hätten, was bei weißen LEDs in dieser Pauschalität schlichtweg falsch ist. Was das auffüllen angeht, so gibt es sehr wohl die passenden LEDs, jedoch würde ich hier nur zu Marken-LEDs mit exaktem Binning und Spektrum greifen. Daraus kann man sich dann das sonnenähnliche Spektrum basteln. Jedoch stellt sich hier die Frage: Welches Sonnenspektrum? Im Sommer 12 Uhr und etwa 5500K oder Abends deutlich wärmer?
DAC schrieb: > Mir geht es rein ums Experimentieren und Verstehen rund um weiße (und > farbige) LEDs. Zum Verstehen würde vermutlich schon genügend Lektüre helfen. Da, wie ich jetzt lese, Dein Ziel eine Schreibtischlampe ist. (Und ich wollte schon vorschlagen, sich mit RGB LEDs zu beschäftigen, und die "schwächeren Stellen" im Spektrum mit Grün und Rot oder Rot-Orange auszufüllen, um es - je nach Anforderung(en) - evtl. doch mit LEDs hinzukriegen...) Für allgemeine Beleuchtungszwecke kommt es "nur" auf die genauen Anforderungen an Effizienz und evtl. Farbtreue (oder, wie o. g., Farbveränderung) an. Und eine Schreibtischlampe hat ein klein wenig geringere Anforderungen, als eine Messplatz o.ä. ... Zum Herumspielen kann man auch mit RGB anfangen. Mir will im Moment bloß nicht verständlich werden, wie man ohne Definition dessen, was man vor hat, überhaupt irgend etwas anfangen will. Aber da bin ich wohl zu engstirnig - mir fehlt scheinbar die Kinder- oder Künstler-Seele.
E. S. schrieb: > Welches Sonnenspektrum? Im Sommer 12 > Uhr und etwa 5500K oder Abends deutlich wärmer? Im Sommer hat man im Schatten auch gerne mal fast 10000K durch den blauen Himmel.
bau dir ein Panel aus ws2812 led streifen dann mit arduino und einem encoder oder poti ein Einstellung je nach bedarf vornehmen (zb Anfangswert entsprechendend der Morgensonne und Endwert Abendsonne?) dann kannst du je nach Verfassung alles dazwischen einstellen
Der Andere schrieb: > E. S. schrieb: >> Welches Sonnenspektrum? Im Sommer 12 >> Uhr und etwa 5500K oder Abends deutlich wärmer? > > Im Sommer hat man im Schatten auch gerne mal fast 10000K durch den > blauen Himmel. Klar, aber das ist dann auch kein direktes Sonnenlicht mehr. Hier ist auch die Frage, wie sonnenähnlich es werden soll. Auch mit dem violetten Anteil, der lumenmäßig fast nichts beiträgt? Auch UV-A? Ich würde eine kalweiße COB-LEd mit 5000K und 90er Farbwiedergabe als Basis nehmen. Dann hat man schon ein kontinuirliches Spektrum mit dem Tal im hellblauen Bereich, den man sehr leicht auffüllen kann. Aus den spektralen Daten der LEDs kann man sich dann das entstehende Spektrum in Excel zusammenrechnen. Natürlich im Rahmen der Ungenauigkeit der Datenblätter.
bernte schrieb: > bau dir ein Panel aus ws2812 led streifen > dann mit arduino und einem encoder oder poti ein Einstellung je nach > bedarf vornehmen (zb Anfangswert entsprechendend der Morgensonne und > Endwert Abendsonne?) dann kannst du je nach Verfassung alles dazwischen > einstellen Hier hat jemand offenkundig den Unterschied zwischen Farbtemperatur und Spektrum nicht verstanden.
Und wieso deckst Du diesen dann nicht (für alle verständlich) auf?
VS. schrieb: > Und wieso deckst Du diesen dann nicht (für alle verständlich) auf? Da ihn eigentlich alle verstanden haben ausser dir, wirst du Verständnisprobleme von Selbstverständlichem haben, da stimmt dann das Verhältnis von Aufwand zu Effekt nicht.
Mit sinnvollem Aufwand: Vergiss es! Zwar gibt es LEDs in verschiedenen Spektralfarben, aber diese sind extrem Schmalbandig. Bildhaft sieht das folgendermaßen aus: Statt einer halbwegs natürlichen Verteilung bekommst Du lauter "Spitzen". In wie fern dass Ergebnis dann dem natürlichen Sonnenlicht entspricht, hängt wohl von der Anzahl der besorgbaren Spektren (LED-Typen) ab und der zugehörigen Intensität (auch nicht unwichtig). Übrigens: Sonnenlicht am Morgen, am Mittag oder am Abend?
Dem Sonnenlicht am Nächsten kommen Halogenbirnen, wenn man sie mit Überspannung betreibt. Allerdings ist die Lebensdauer umso kürzer, je mehr Farbtemperatur (Leistung) gewünscht. Näheres bei Wikipedia (Glühlampe) oder Osram und Co. Ganz früher gab es für optische Versuche sogenannte Punktlichtlampen, die wahnwitzig hell waren. Angegebene Lebensdauer 1 Stunde... Hochdrucklampen brauchen angepaßte Netzteile. Gruß - Werner
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Philips bekommt das mit dem HF3419/01 EnergyUp wohl hin, die lassen sich das aber auch gut bezahlen. Ob da normale LEDs und/oder noch zusätzliche Tricks verbaut sind weiss ich aber auch nicht.
DAC schrieb: > Mir geht es rein ums Experimentieren und Verstehen rund um weiße (und > farbige) LEDs. Wenn dabei am Ende eine schöne Schreibtischlampe für > meinen Arbeitsplatz rauskommt, um so besser! :-) Das hat dann aber gar nichts mit deiner ursprünglichen Fragestellung zu tun. Für eine Schreibtischlampe genügt in den meisten Fällen eine warmweiße LED und fertig. Sonnenlicht hat zwei Eigenschaften, die sich mit LED nur ungenügend abbilden lassen. Zum einen hat es ein kontinuierliches Spektrum, was LED-Licht (entgegen den Behauptungen irgendwelcher Marketing-Broschüren) eben nicht hat. Und es ist vergleichsweise sehr hell. Außerdem gibt es noch eine Abhängigkeit zwischen Farbtemperatur und Helligkeit: kaltweiß ist das Sonnenlicht nur in der Mitte des Tages, dann ist es auch hell. Morgens und abends ist es eher warmweiß und dafür dunkler. Das Licht, das man typisch aus einer Schreibtischleuchte heraus bekommt, entspricht von der Helligkeit her eher dem Morgen/Abendlicht. Deswegen sollte man da auch eine warmweiße LED verbauen. Schummriges, kaltweißes Licht wirkt einfach unnatürlich.
Hier auch. Inklusive Spektren etc. https://hackaday.io/project/7317-blue-sky-corrected-spectrum-white-led-fixture -mopication
Ich behaupte doch und die Jungs habens geschafft: http://www.elektroniknet.de/markt-technik/optoelektronik/erstmals-leds-mit-sonnenspektrum-143348.html https://www.elektronikpraxis.vogel.de/seoul-semiconductor-setzt-auf-das-lichtspektrum-der-sonne-a-619808/
E. S. schrieb: > .... dass LEDs kein kontinuirliches spektrum hätten, was bei weißen LEDs > in dieser Pauschalität schlichtweg falsch ist. Was nützt dir das kontinuierliche Spektrum, wenn es falsch ist. Sonnenlicht hat keinen Blau-Peak und kein Blau-Grün-Loch.
chris schrieb: > Ich behaupte doch und die Jungs habens geschafft: > http://www.elektroniknet.de/markt-technik/optoelektronik/erstmals-leds-mit-sonnenspektrum-143348.html Und ich behaupte mal, dass dem Spektrum noch eine ordenliche Portion Rotanteil fehlt.
Michael B. schrieb: > Da ihn eigentlich alle verstanden haben ausser dir, > wirst du Verständnisprobleme von Selbstverständlichem haben, > da stimmt dann das Verhältnis von Aufwand zu Effekt nicht. Du hattest dies zuallererst @bernte vorgeworfen - oder hast Du das schon vergessen? Aber nicht nur, daß Du mir jetzt unterstellst, ich kenne ihn nicht - sondern auch noch "als einziger". Auf die Idee, daß ich einfach nur höflich darauf hinweisen wollte, daß Dein Beitrag zwar wahrheitsgemäß war, aber außer dem Hinweis auf besagten Unterschied nichts enthielt, kommst Du ja vielleicht gar nicht. Vielleicht dachtest Du ja wirklich, daß ich (diese nicht besitzend) Dich um jene Informationen sozusagen "anbettelte". (Sind ja auch nirgends zu finden...) Und hast, anstatt diese herauszugeben, lieber "dumm dahergeredet". Vielleicht aber hast Du meine eigentliche Absicht genau erkannt, und (unfähig sowohl zu Rechtfertigung als auch, "den Mund zu halten") sofort den nächsten potentiellen Angriffspunkt gesucht. So oder so - sauber gelöst, Du Genie.
Wolfgang schrieb: > E. S. schrieb: >> .... dass LEDs kein kontinuirliches spektrum hätten, was bei weißen LEDs >> in dieser Pauschalität schlichtweg falsch ist. > > Was nützt dir das kontinuierliche Spektrum, wenn es falsch ist. > Sonnenlicht hat keinen Blau-Peak und kein Blau-Grün-Loch. Das Emissionsmaximum, welche die Sonne sehr wohl hat, liegt bei ~500nm, siehe Wiensches Verschiebungsgesetz. Natürlich, es fällt nicht so extrem aus wie bei den gewöhnlichen kaltweißen LEDs, aber hier stellt sich schon die Frage, wozu man es wirklich 100% exakt so haben will, wenn die Farbtemperatur stimmt und die Farbwiedergabe schon nahe 100 ist? Aus esoterischen Gründen? Was die Blaugrün-Lücke angeht: Nun, diese lässt sich spielen leicht durch monochromatische LEDs schließen.
Wolfgang schrieb: > Und ich behaupte mal, dass dem Spektrum noch eine ordenliche Portion > Rotanteil fehlt. Nö der fehlt auch im Sonnenlicht zumindest wenn es nicht gerade der Sonnenauf/untergang ist.
Axel S. schrieb: > DAC schrieb: >> Mir geht es rein ums Experimentieren und Verstehen rund um weiße (und >> farbige) LEDs. Wenn dabei am Ende eine schöne Schreibtischlampe für >> meinen Arbeitsplatz rauskommt, um so besser! :-) > > Das hat dann aber gar nichts mit deiner ursprünglichen Fragestellung > zu tun. Für eine Schreibtischlampe genügt in den meisten Fällen eine > warmweiße LED und fertig. > > Sonnenlicht hat zwei Eigenschaften, die sich mit LED nur ungenügend > abbilden lassen. Zum einen hat es ein kontinuierliches Spektrum, was > LED-Licht (entgegen den Behauptungen irgendwelcher Marketing-Broschüren) > eben nicht hat. Und es ist vergleichsweise sehr hell. Außerdem gibt es > noch eine Abhängigkeit zwischen Farbtemperatur und Helligkeit: kaltweiß > ist das Sonnenlicht nur in der Mitte des Tages, dann ist es auch hell. > Morgens und abends ist es eher warmweiß und dafür dunkler. > > Das Licht, das man typisch aus einer Schreibtischleuchte heraus bekommt, > entspricht von der Helligkeit her eher dem Morgen/Abendlicht. Deswegen > sollte man da auch eine warmweiße LED verbauen. Schummriges, kaltweißes > Licht wirkt einfach unnatürlich. Wieder viel zu pauschal und in der Form daher falsch. Was sind bitteschön "Behauptungen irgendwelcher Marketing-Broschüren"? Namhafte Hersteller liefern Datenblätter mit Spektraldiagrammen, die jeder durch eigene Messungen gerne widerlegen kann, wenn er wie Du meint die LED-Hersteller betrieben hier bewusste Täuschung ihrer Kunden. Zum zweiten Thema: Grundsätzlich richtig aber wieder zu pauschal. Grundsätzlich braucht es für ein angenehmes kaltweißes Licht mehr Beleuchtungsstärke, siehe Kruithof-Kurve. Das lässt sich mit modernen LEDs aber problemlos erreichen. So fängt bei 5000K die "Wohlfühlbeleuchtungsstärke" bei etwa 300lx an. Das ist mit modernen COB-LEDs, die Lichtausbeuten jenseits der 100lm/W haben, locker auf einem Schreibtisch möglich. Was auch bei meiner Schreibtischlampe der Fall ist ... Im Anhang: Die Spektren einer warmweißen und neutralweißen ProLight Opto COB-LED mit 95er Farbwiedergabe. Ja, da ist ein Tal im hellblauen Bereich, aber es ist weit von einem diskontinuirlichen Spektrum entfernt. Und es lässt sich wie gesagt sehr leicht auffüllen, zum Beispiel durch eine Blaue mit 475nm und türkisfarbene mit 495nm, die in Reihe mit der COB geschaltet werden.
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Thema Hochdruck-Entladungslampen und ihr "kontinuirliches" Spektrum. Beides Leuchtmittel wohlgemerkt, die eine Farbwiedergabe nahe 100 haben, also deutlich über 90. Drittes Bild: kaltweißes Sonnenlicht bei 90° aber schon gefiltert durch die Atmosphäre (Rayleigh-Streuung) und daher etwas wärmer als im Weltraum, wo das Emissionsmaximum bei ~501nm liegt.
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DAC schrieb: > Mir geht es rein ums Experimentieren und Verstehen rund um weiße (und > farbige) LEDs. Dafür braucht man zumindestens ein Spektrometer.
Hallo zusammen, vielen herzlichen Dank für die vielen guten Antworten und das Input! Auch die Links sind sehr interessant! z.B. der hier: https://hackaday.io/project/7317-blue-sky-corrected-spectrum-white-led-fixture Harald W. schrieb: > Dafür braucht man zumindestens ein Spektrometer. Das habe ich heute morgen auch gedacht und das hier gefunden: https://spectralworkbench.org/ Ansonsten gibt es bei Youtube zahlreiche Bauanleitungen für Spectrometer mit einer CD als Streugitter. Habe auch irgendwo noch echte Glasprismen, das ist möglicherweise noch besser. Wenn es etwas Neues gibt, poste ich... Viele Grüße!
> > Ansonsten gibt es bei Youtube zahlreiche Bauanleitungen für Spectrometer > mit einer CD als Streugitter. > > Habe auch irgendwo noch echte Glasprismen, das ist möglicherweise noch > besser. > > > Wenn es etwas Neues gibt, poste ich... > > Viele Grüße! Na ja, das was du meinst ist erstens ein Spektroskop und kein Spektrometer, und zweitens bekommst du ein brauchbares bei eBay (im Gegensatz zur Bastellösung mit ner CD) für ~20-30 €. Wobei dieser Verkäufer anscheinend verrückt geworden ist. Das baugleiche Teil samt identischer Lederhülle habe ich vor ~5 Jahren für 30 € gekauft: http://www.ebay.de/itm/Alu-Taschen-Spektroskop-eloxiert-inkl-Lederhulle/310210695198?hash=item4839ff901e:g:Q9MAAOxyTMdTLu2w
E. S. schrieb: > Wobei dieser Verkäufer anscheinend verrückt geworden ist. Das baugleiche > Teil samt identischer Lederhülle habe ich vor ~5 Jahren für 30 € > gekauft: > > Ebay-Artikel Nr. 310210695198 Die total überhöhten Preise bei Ebay sind mehr als vorübergehend nicht lieferbar zu interpretieren: es ist wohl einfacher und günstiger den Preis hoch zu setzen so dass für eine Zeit keiner kauft als das Angebot zeitweise raus zu nehmen. Zurück zu Thema: die Spektren der normalen LEDs sind nicht so schmal, mit genügend verschiedenen LEDs kann da schon ein halbwegs kontinuierliches Spektrum erreichen. Wenn man mit einer weißen LED anfängt wird es ggf. noch einfacher, weil der Farbstoff in der Regel schon einen recht breiten Peak im gelben hat und die gelben LED auch nicht so gut sind. Für eine gute Beurteilung von Farben sollte es allemal ausreichen. Den weißen LEDs fehlt üblicherweise was im blaugrünen und im roten Bereich, dafür ist der primäre blaue Peak eher etwas stark. Mit einer warm-weißen LED und dann 1-2 blaugrünen / grünen und 1-2 roten LEDs sollte man schon ein relativ gut passendes Spektrum hinbekommen.
Lurchi schrieb: > Mit einer warm-weißen LED und dann 1-2 blaugrünen / grünen > und 1-2 roten LEDs sollte man schon ein relativ gut passendes Spektrum > hinbekommen. Bei den Roten nimmt man vermutlich am besten tiefrote LEDs. Blaugrüne oder hellblaue LEDs finde ich allerdings nirgends, gibt es die überhaupt?
Wir haben soetwas im in einem Forschungsprojekt realsiert. Vollspektrum 1,2kW Leistung. Das Problem ist der UV und IR Bereich, da man die hierfür notwendigen LEDs nicht von der Stange bekommt und in großen Stückzahlen bestellen muss... Wenn es nur um den sichtbaren Bereich geht gibt es inzwischen weiße LEDs mit einem Ra>90. Dazu dann noch ca 3 diskrete um das restliche Spektrum zu füllen..
TestX schrieb: > Wir haben soetwas im in einem Forschungsprojekt realsiert. Vollspektrum > 1,2kW Leistung. Das Problem ist der UV und IR Bereich, da man die > hierfür notwendigen LEDs nicht von der Stange bekommt und in großen > Stückzahlen bestellen muss... > > Wenn es nur um den sichtbaren Bereich geht gibt es inzwischen weiße LEDs > mit einem Ra>90. Dazu dann noch ca 3 diskrete um das restliche Spektrum > zu füllen.. Doch, gibt es bei TME zum Bleistift. Prolight Opto bietet welche für wenige Euros an, die bei 365nm und 385nm strahlen und Wirkungsgradeüber 50% aufweisen. Nahinfrarot gibt es auch, nennt sich "Cherry Red" und wird für Pflanzenbeleuchtung verwendet, um das Phytochromsystem anzusprechen. Letztendlich stellt sich aber natürlich die Frage, wie weit man das Spielchen treiben will, weil diese Anteile praktisch unsichtbar sind und man so Leistung eigentlich für Nichts verbrät.
Danke für die Infos! E. S. schrieb: > Prolight Opto bietet welche für > wenige Euros an, die bei 365nm und 385nm strahlen und Wirkungsgradeüber > 50% aufweisen. Damit hätte man schon mal die Violett/UV-Lücke geschlossen. > Nahinfrarot gibt es auch, nennt sich "Cherry Red" und > wird für Pflanzenbeleuchtung verwendet Damit wäre dann auch die Rot-Lücke geschlossen. Gibt es auch LEDs im hellblauen/türkisen Bereich (ca. 460 bis 480nm), um diese Lücke ebenfalls zu schließen?
Die normalen blauen LEDs sind so im Bereich 460-470 nm. Schwieriger wird eher so der Bereich um 550 nm: dort gibt es vor allem recht ineffektive alte Typen. In Grenzen wird der Bereich vom Phosphor aus weisen LEDs abgedeckt.
DAC schrieb: > Danke für die Infos! > > E. S. schrieb: >> Prolight Opto bietet welche für >> wenige Euros an, die bei 365nm und 385nm strahlen und Wirkungsgradeüber >> 50% aufweisen. > > Damit hätte man schon mal die Violett/UV-Lücke geschlossen. > > >> Nahinfrarot gibt es auch, nennt sich "Cherry Red" und >> wird für Pflanzenbeleuchtung verwendet > > Damit wäre dann auch die Rot-Lücke geschlossen. > > > > Gibt es auch LEDs im hellblauen/türkisen Bereich (ca. 460 bis 480nm), um > diese Lücke ebenfalls zu schließen? Na ja, gewöhnliche blaue LEDs strahlen ja bei 470-480nm und füllen diese Lücke perfekt auf. Zum Beispiel Cree XP-E2 M3 Blau oder Osram Oslon SSL80/120. Dann gibt es noch türkise LEDs bei 495-505nm, wobei diese in der Regel geringere Wirkungsgrade haben. Da muss man nur mit 20-30% Wirkungsrad rechnen. Was die Rot-Lücke angeht, die ist ja auch im Bereich 650-700nm mehr oder weniger stark vorhanden. Hier gibt es wiederum sehr effiziente "Hyper Red" bzw. Crimson LEDs von Osram oder ProLight Opto, die ebenfalls für Pflanzenbeleuchtung gedacht sind und bei 350mA Wirkungsgrade jenseits der 50% haben. TestX schrieb: > Es gibt LEDs in allen Welllängen von UV bis IR... Sicher, die gibt es. Die Frage ist nur, welchen Wirkungsgrad diese haben.
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DAC schrieb: > Habe auch irgendwo noch echte Glasprismen, das ist möglicherweise noch > besser. Das kommst drauf an, was du als "besser" empfindest. Ein Glasprisma hat den Nachteil, dass du dort keinen linearen Zusammenhang zwischen Ablenkung und Wellenlänge hast. Die Kalibrierung der Wellenlängenachse wird dadurch erheblich aufwendiger, zumindest wenn du nicht über ein Dutzend Spektrallampen mit vernünftig definierten Atomspektren verfügst.
Lurchi schrieb: > Schwieriger wird eher so der Bereich um 550 nm: dort gibt es vor allem > recht ineffektive alte Typen. Für exakt 550nm mag das so sein, aber du bekommst durchaus Beleuchtungs-LEDs für 540nm mit 170 lm/W http://www.osram-os.com/Graphics/XPic6/00195498_0.pdf So ineffektive ist das nun auch wieder nicht und einen 3 Jahre alten Typ muss man nicht gleich vollständig aufs Altenteil schieben, auch wenn sich im LED-Bereich viel tut.
Michael B. schrieb: > bernte schrieb: >> bau dir ein Panel aus ws2812 led streifen >> dann mit arduino und einem encoder oder poti ein Einstellung je nach >> bedarf vornehmen (zb Anfangswert entsprechendend der Morgensonne und >> Endwert Abendsonne?) dann kannst du je nach Verfassung alles dazwischen >> einstellen > > Hier hat jemand offenkundig den Unterschied zwischen Farbtemperatur und > Spektrum nicht verstanden. gibt anscheinend auch Leute, die die Fragestellung nicht verstehen der TE hat nicht nach der besten Methode gefragt Sonnenlicht nachzuahmen, sondern er will wissen wie man es mit LEDs hinbekommt
Die Suchbegriffe lauten "Tageslichtlampen" bzw. "Vollspektrumlampen". Sie sind schon auf dem Markt und müssen nicht auf dem Basteltisch neu erfunden werden. z.B.: https://www.naturlicht.de/ http://www.tageslichtlampen.de/
DAC schrieb: > ich interessiere mich für die Fragestellung, ob und wie man mit LEDs ein > halbwegs natürlich wirkendes Sonnenlicht nachahmen kann. Es geht also nur um den sichtbaren Anteil des Sonnenlichtes, also keinen UV- oder Infrarotbereich?
Michael S. schrieb: > http://www.tageslichtlampen.de/ Wobei die "Spektraldiagramme" auf dieser Seite, mit Absicht in Anführungszeichen weil das nicht einmal diesen Namen verdient, schon zur Vorsicht raten. Wer derart breite Säulen wählt anstatt eines anständigen Graphen oder wenigstens 5-10nm-Intervallen, der will über die Lücken und Täler im Spektrum hinwegtäuschen. Das sieht ja aus, als ob ein Kleinkind da ein paar Klötze zusammengestellt hat.:D
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Ich schrieb: > Es geht also nur um den sichtbaren Anteil des Sonnenlichtes, also keinen > UV- oder Infrarotbereich? Ja. Es soll mit vertretbarem aufwand dem sichtbaren Bereich des Sonnenlichts möglichst nah kommen und es sollen nur LEDs eingesetzt werden. E. S. schrieb: > Wobei die "Spektraldiagramme" auf dieser Seite, mit Absicht in > Anführungszeichen weil das nicht einmal diesen Namen verdient, schon zur > Vorsicht raten. Kannst du den Link posten, finde dort kein Spektrum?
DAC schrieb: > Ja. Es soll mit vertretbarem aufwand dem sichtbaren Bereich des > Sonnenlichts möglichst nah kommen und es sollen nur LEDs eingesetzt > werden. Nun, das würde man mit kaltweissen LEDs und ein paar zusätzlichen Farb-LEDs wohl hinbekommen. Trotzdem wirst Du ein Spektrometer benötigen, um wenigstens die Bezeichnung "Sonnenlichtähnlich" zu rechtfertigen. Eine gewisse Welligkeit in Deinem Spektrum wirst Du trotzdem nicht verhindern können.
DAC schrieb: > > E. S. schrieb: >> Wobei die "Spektraldiagramme" auf dieser Seite, mit Absicht in >> Anführungszeichen weil das nicht einmal diesen Namen verdient, schon zur >> Vorsicht raten. > > Kannst du den Link posten, finde dort kein Spektrum? Findest Du unter dem Link "Was sind Tageslichtlampen": http://www.tageslichtlampen.de/html/was_sind_tageslichtlampen.html
Danke! E. S. schrieb: > Findest Du unter dem Link "Was sind Tageslichtlampen": > http://www.tageslichtlampen.de/html/was_sind_tageslichtlampen.html Das sieht wirklich nicht sehr aussagekräftig aus! Harald W. schrieb: > wirst Du ein Spektrometer > benötigen Überlege grade, wie das gut und einfach umsetzbar ist. Am liebsten mit Web-Cam. Dann kann man es direkt dokumentieren. Sind alle CDs/DVDs gleich gut geeignet als Beugungsgitter? Oder lieber ein richtiges Beugungsgitter kaufen? Den Einfallsspalt kann man gut mit Rasierklingen realisieren.
DAC schrieb: > Sind alle CDs/DVDs gleich gut geeignet als Beugungsgitter? Da darf natürlich nicht irgendwelcher Datenmüll draufstehen. Für beste Kontraste brauchst du saubere Spuren. Und wie sich der Abstand der Spuren auf die spektrale Aufspaltung auswirkt, kann man in jedem Physikbuch nachlesen - ca. 11. Klasse
DAC schrieb: > Überlege grade, wie das gut und einfach umsetzbar ist. Am liebsten mit > Web-Cam. Und wie willst Du mit der Webcam die Helligkeit der unterschiedlichen Farben messen? Du brauchst schon ein Meßgerät, wenn Du sonnenlicht- ähnliches Licht produzieren willst.
Harald W. schrieb: > Und wie willst Du mit der Webcam die Helligkeit der unterschiedlichen > Farben messen? Du brauchst schon ein Meßgerät, wenn Du sonnenlicht- > ähnliches Licht produzieren willst. https://youtu.be/oRL-H5hTyug (ab ca. 1min:12sec) Wolfgang schrieb: > Da darf natürlich nicht irgendwelcher Datenmüll draufstehen. Für beste > Kontraste brauchst du saubere Spuren. Die Siberschicht muss entfernt werden: https://www.youtube.com/watch?v=TPB1djiq0lI
DAC schrieb: > Wolfgang schrieb: >> Da darf natürlich nicht irgendwelcher Datenmüll draufstehen. Für beste >> Kontraste brauchst du saubere Spuren. > > Die Siberschicht muss entfernt werden: > > Youtube-Video "Homemade webcam spectrometer - Selbstbau > Webcam-Spektrograph" Hupps, ich meinte den Link hier: https://www.youtube.com/watch?v=NgdfK-CqjKU (ab 2:59)
E. S. schrieb: > Wobei die "Spektraldiagramme" auf dieser Seite, mit Absicht in > Anführungszeichen weil das nicht einmal diesen Namen verdient, schon zur > Vorsicht raten. Wer derart breite Säulen wählt anstatt eines anständigen > Graphen oder wenigstens 5-10nm-Intervallen, der will über die Lücken und > Täler im Spektrum hinwegtäuschen. Das sieht ja aus, als ob ein Kleinkind > da ein paar Klötze zusammengestellt hat.:D Diese Klötzchen sind klar ein mieser Witz. Aber so übel sind die Lampen gar nicht - nur schwer über-hyped und überteuert. Wenn sie praktisch identisch sind zum direkten Konkurrenzprodukt Viva Lite - und das denke ich schon, die erheben beide exakt den selben "Anspruch". Also ist im Spektrum - eben wie bei Viva Lite auch - eine kleine Nuance mehr im UV bis V (bis blau), verglichen z.B. mit einer - in allen sonstigen Werten bessere - PHILIPS TL-D Graphica (oder anderen mit Ra bis um 98, also guten LSR). Nur ein zusätzlicher Hügel rund um 350nm für etwas UV. Wenn man die Lampen für eine 1 oder 2röhrige Installation am Terrarium will, gut. UV für die Tiere, und hohen Ra, um sie ständig hochwertig fotografieren zu können, zu haben - ok. Aber sobald man ein paar Philips Graphica mit einem 6400-10000 Kelvin Röhrchen kombiniert (Terrarium größer...), ist sogar der Vorteil hin. IMHO rechtfertigt das einfach nie und nimmer den 3-4,5 fachen Preis. Ist aber meine persönliche Ansicht, Daten sind ja dabei. Datasheet Viva Lite: https://www.dropbox.com/s/rrtfdafvcmi7744/T8%2058W%20Datasheet.pdf?dl=0 Die Bilder zum direkten Vergleich anbei im Anhang. Michael S. schrieb: > Die Suchbegriffe lauten "Tageslichtlampen" bzw. "Vollspektrumlampen". IMHO (da ja nicht nur die an einem Beispiel erwähnten Nischenanwendungen, sondern "Ersatz für die Sonne", im Focus steht - haha.) nur Hyping eines "neuen", wenn auch zum Original nicht wirklich sinnvoll verbesserten, längst schon existierenden Produkts. Bei ausnehmend gieriger Preisgestaltung. (...reingefallen.) Die Vorgehensweise ist aber so alt wie das Marketing selbst.
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