Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Krummes Netzteil fürn Verstärker


von Argish (Gast)


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Ringkerntransformatoren sind teuer und schwer, Schaltnetzteile sind in 
der Spannungs- und Leistungsklasse garnicht zu finden.

Welche alternativen gibt es für einen Verstärker welcher eine 
symmetrische Betriebsspannung braucht bei +-60V/33A (16,6A pro Phase)?

: Verschoben durch User
von Opi Wahn (Gast)


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1. Freitag
2. 42
3. ?

von Michael B. (laberkopp)


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Bei Audioverstärkern sind konventionelle Trafonetzteile sinnvoll, weil 
auch die Musik nicht dauerns Maximalleistung verlangt. Sie müssen nur 
auf die durchschnittliche Leistung ausgelegt werden und nicht wie 
Schaltnetzteile auf deine maximale Leistung von 16.6A.

Sollte man dann doch mal dauerhaften Sinuston ausgeben wollen, sollte 
eine Thermosicherung schützen. Ähnlich werden die Kühlkörper 
unterdimensioniert, man legt sie nur auf 1/10 der Dauerleistung aus und 
schützt z.B. mit einem Bimetallthermostaten.

Ringkerntrafos werden gerne verwendet weil deren Streufeld klein ist, 
aber die meisten Audioverstärker nutzen konventionelle Trafos mit 
zusätzlicher Abschirmung.

So legt man es beispielsweise aus

http://www.ti.com/lit/an/snaa057b/snaa057b.pdf

Siehe

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.30

von Argish (Gast)


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Vielen Dank!

Wie hoch müsste ich denn das Netzteil auslegen, wenn bei einem Sinuston 
16Amp gezogen werden, dieses aber dann nur die Impulsleistung ist?

von Hugo (Gast)


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Argish schrieb:
> Vielen Dank!
>
> Wie hoch müsste ich denn das Netzteil auslegen, wenn bei einem Sinuston
> 16Amp gezogen werden, dieses aber dann nur die Impulsleistung ist?

Ein dauerhafter Sinus bedeutet dauerhafte Leistung
und keine Impulsleistung!

von Argish (Gast)


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Hugo schrieb:
> Argish schrieb:
>> Vielen Dank!
>>
>> Wie hoch müsste ich denn das Netzteil auslegen, wenn bei einem Sinuston
>> 16Amp gezogen werden, dieses aber dann nur die Impulsleistung ist?
>
> Ein dauerhafter Sinus bedeutet dauerhafte Leistung
> und keine Impulsleistung!

Die Frage habe ich falsch fomuliert,
wie hoch muss ich das Netzteil auslegen, wenn bei einer Impulsbelastung 
16A gezogen werden, ohne das die Spannung einbricht.
Wahrscheinlich auch eine dicke Kondensatorbank.

von Jacko (Gast)


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Wie schon bei den anderen Antworten zu sehen ist, baut man
bei Audio-Verstärkern kein Netzteil, das dauerhaft die maximale
kurzfristig auftretende Leistung an den Lautsprechern liefern kann.

Das müsste (AUDIO) sich ja jemand anhören wollen. Will niemand!
Bei Musik gibt es Spitzenamplituden - und die muss das Netzteil
kurzfristig aus (richtig erkannt) den Elkos bereitstellen.

Zu deiner Frage nach der Dimensionierung gibt es aber eine
Rückfrage:

Woher hast du die Spannungs- und Stromangaben?

Schon die Formulierung
> +-60V/33A (16,6A pro Phase)
macht stutzig:
Niemand "vom Fach" würde bei so einem Netzteil (+/-Spannung)
die Amperezahlen addieren, oder von "Phasen" reden.

Erzähl doch erstmal, mit welcher Leistung an wieviel Ohm dir
der Verstärker verkauft wurde!

Dafür gibt es Begriffe:

Sinusleistung / RMS-Leistung
Die muss der Verstärker (mit Netzteil) dauerhaft liefern können.
Testet man das bei 10 kHz an den Lautsprechern, ist der Hochtöner
garantiert "gehimmelt".

Musikleistung
Die sollte der Verstärker (mit Netzteil) bei kurzzeitig
in der Musik vorkommenden Amplitudenspitzen ohne auffällige
Verzerrungen liefern können. - Ist aber keine EXAKTE Vorgabe...

PMPO
Ein Phantasiewert für den Prospekt - Der könnte dem Verstärker,
oder dem Netzteil, oder irgendeinem nicht maßgeblichen Bauteil
für wenige Millisekunden zugeschrieben werden.

von der schreckliche Sven (Gast)


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Argish schrieb:
> symmetrische Betriebsspannung braucht bei +-60V/33A (16,6A pro Phase)?

Was meinst Du mit "pro Phase"?

von der schreckliche Sven (Gast)


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Ach, übrigens:
Deutronic D-IPS 1000/3-C-60
65 Volt, 20 Ampere, einstellbar.
Brauchst Du halt Zwei davon.
Man gönnt sich ja sonst nichts.

von Michael B. (laberkopp)


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Argish schrieb:

> Wie hoch müsste ich denn das Netzteil auslegen, wenn bei einem Sinuston
> 16Amp gezogen werden, dieses aber dann nur die Impulsleistung ist?

60V/16A = 4 Ohm.

rms = (60V/1.414)*(60/1.414)/4 = 441 Watt rms, dein pro Phase beziehe 
ich auf pro Kanal, und ich rechne nur einen Kanal.

Eine Klasse AB Endstufe die 440 Watt an den Lautsprecher bringt, hat 
einen Wirkungsgrad von 78%, braucht also 565 Watt 
Gleichstrom-Netzteilleistung.

Um diese Leistung (2*60V/4.7A) nach Gleichrichter und Siebelko zu 
erzeugen muss ein Trafo 2x48V~/7.5A haben, also 720VA.

Konventionelle Trafos lassen sich kurzzeitig deutlich überlasten,

Wenn beispielsweise in 10 Minuten nur 1 Minute Vollast gezigen wird, wie 
das bei Bestimmung der Sinus und Musikleistung von Verstärkern üblich 
ist, dann darf der Trafo um's 3.15-fache überlastet werden.

Audioendstufen enthalten also statt dem 720VA Trafo nur einen 228 VA 
Trafo mit 2 x 48V/2.4Arms.

Bei Stereo sollte man jedem Kanal ein Netzteil und Trafo gönnen, oder 
einem einen 456VA (2x48V/4.8Vrms) Trafo für beide Kanäle.

Kommerzielle Pfennigfuchser nehmen nur ein Netzteil und legen das 
trotzdem nur auf einen Kanal aus.

Als Elko für 60V/4.7A würde man bei einem Gleichstromnetzteil für 20% 
Ripple 3900uF nehmen. Da bei Audio immer 50% von plus und 50% von minus 
geliefert werden, reicht die Hälfte, 1950uF. Da man aber 
Belastungsspitzen vom 5-fachen hat, sollten es 10000uF/75V sein.

von Armin X. (werweiswas)


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Diese Rechnung halte ich, da mit sinusförmiger Belastung kalkuliert 
wird, für zu optimistisch!
Du hast bei 10000µF Elkokapazität doch reichlich mit Stromspitzen am 
Scheitelpunkt des Netzsinus zu kämpfen so dass bei größerer andauernder 
Verstärkerleistung der Trafo deutlich wärmer wird als mit einer 
Widerstandslast ohne Elko.

Das wird ja auch immer wieder im Zusammenhang mit Linearnetzteilen 
angesprochen.

MfG

von Wolfgang (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Diese Rechnung halte ich, da mit sinusförmiger Belastung kalkuliert
> wird, für zu optimistisch!

Das kommt drauf an, wie stark die Dynamik des Audiosignal vorher platt 
gedrückt wurde.

von MaWin (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Du hast bei 10000µF Elkokapazität doch reichlich mit Stromspitzen am
> Scheitelpunkt des Netzsinus zu kämpfen so dass bei größerer andauernder
> Verstärkerleistung der Trafo deutlich wärmer wird als mit einer
> Widerstandslast ohne Elko.

Daher wird bei der Umrechnung DC 2x60x4.7(=564) auf AC 2x48x7.5(=720) 
nicht bloss Spannung/1.414 und Strom*1.414 gerechnet, sondern mit dem 
Faktor 1.12 mehr.

von Alex G. (dragongamer)


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Hugo schrieb:
> Argish schrieb:
>> Vielen Dank!
>>
>> Wie hoch müsste ich denn das Netzteil auslegen, wenn bei einem Sinuston
>> 16Amp gezogen werden, dieses aber dann nur die Impulsleistung ist?
>
> Ein dauerhafter Sinus bedeutet dauerhafte Leistung
> und keine Impulsleistung!

Vieleicht eine dumem frage, aber ist das nicht auch von der Frequenz 
abhängig?
Bei EM Wellen gilt höhere Frequenz bzw. kürzere Wellenlänge erfordert 
mehr Energie. Ist das bei Lautsprechern anders?

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Michael B. schrieb:
> Wenn beispielsweise in 10 Minuten nur 1 Minute Vollast gezigen wird, wie
> das bei Bestimmung der Sinus und Musikleistung von Verstärkern üblich
> ist, dann darf der Trafo um's 3.15-fache überlastet werden.

Au weia

Nach Din45500 ( Hifi Norm ) gilt folgendes

Sinusleistung Diese Leistung müssen alle kanäle gleichzeitig für eine 
Dauer von 10 Minuten unverzerrt an einen vom Hersteller vorgegebenen 
Lastwiderstand abgegeben werden können. Hier darf der Klirrfaktor 
maximal 1% bei 1KHz betragen.

Musikleistung. Das ist die Leistung die kurzzeitig unverzerrt abgegeben 
werden kann. Eine Zeitdauer ist nicht festgelegt.

Hier ist die Größe der Ladeelcos für die Zeitdauer massgebend.

Messen kann man sie wie bei der Sinusleistung, nur erhöht man die 
Spannung soweit, bis unter Last die Leerlaufspannung der Ladeelcos 
wieder erreicht wird.

PMPO ist in keiner Norm definiert und in den Köpfen der Werbeabteilung 
entstanden. Vermutlich die Leistung die entsteht wenn man den Ausgang so 
übersteuert, das eine rechteckförmige Spannung rauskommt. Auch hier wird 
dann die Betriebspannung an den Ladeelcos unter Last auf die 
Leerlaufspannung erhöht.

Wirklich seriös ist eigentlich nur die Angabe der Sinusdauertonleistung.
Insbesonders wenn man das nicht nur bei 1KHz misst, sondern über den 
gesamten Leistungsfrequenzgang , für welche der Verstärker beworben 
wurde.
Die Japaner machen das z.B. so. Din45500 nur bei 1KHz .



Jacko schrieb:
> Testet man das bei 10 kHz an den Lautsprechern, ist der Hochtöner
> garantiert "gehimmelt".

Bei 100Hz an einen Tieftöner ist selbiger garantiert auch kaputt, da 
thermisch längst die Schwingspule zerstört ist.

Lautsprecher werden mit rosa Rauschen getestet ( also 3db/ Oktave Abfall 
)
und niemals mit Sinus.

Ralph Berres

von praktika (Gast)


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Michael B. schrieb:
> einen 456VA (2x48V/4.8Vrms) Trafo für beide Kanäle.

Michael B. schrieb:
> Als Elko für 60V/4.7A würde man bei einem Gleichstromnetzteil für 20%
> Ripple 3900uF nehmen. Da bei Audio immer 50% von plus und 50% von minus
> geliefert werden, reicht die Hälfte, 1950uF. Da man aber
> Belastungsspitzen vom 5-fachen hat, sollten es 10000uF/75V sein.

Hast du das alles ohne Einsatz von LT-Spice ausgeknobelt? Herzlichen 
Glückwunsch, sind ja richtig praxistaugliche Angaben! Aber 
vorsichtshalber solltest du vielleicht doch noch mal simulieren, das 
Wochenende ist lang und weilig...:-))

Letztendlich muß TE selbst wissen womit er glücklich ist. Es gibt 
10000Euro Amps mit hoffnungslos überdimensionierten Netzteilen  deren 
Besitzer totunglücklich sind, weil die Bässe "nicht frei im Raum 
schweben".

Und es gibt Millionen Machwerke vom Schalge "Portable mp3 Speakers", 
Soundbar, 7.1-doofidigital-Homeentertainmentsystem, PC-Brüllwürfel... 
die noch viel mehr auf Kante gestrickt sind, deren Besitzer aber fest 
überzeugt sind, das audiophile Nonplusultra in den eigenen 4 Wänden zu 
haben.

von praktika (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> wenn man das nicht nur bei 1KHz misst, sondern über den
> gesamten Leistungsfrequenzgang , für welche der Verstärker beworben
> wurde.
> Die Japaner machen das z.B. so.

Wann, wo, wer? Welcher Japaner?

von Ralph B. (rberres)


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praktika schrieb:
> Wann, wo, wer? Welcher Japaner?

Es gibt in Japan auch sowas wie in Deutschland die Din45500. Auch bei 
den Amerikaner gibt es Normen , welche die Mindestanforderungen an 
hochwertige Stereoanlagen beschreiben.

Beide sind sich ziemlich ähnlich und unterscheiden sich von der Din45500
das die Ausgangsleistung im Frequenzbereich von 20Hz-20000Hz erreicht 
werden muss. Der Klirrfaktor darf innerhalb des Frequenzbereiches 1% 
nicht überschreiten.

Din45500 wird der Klirrfaktor nur bei 1KHz vorgeschrieben, der 
Frequenzgang bei der die maximale Sinusleistung abgegeben wird beträgt 
nach Din45500 sogar nur 40Hz-12500Hz.

Ralph Berres

von Mark S. (voltwide)


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Wohl wahr. Letztlich war ein Kunde im RepairCafe mit so einem 
silbermetallic-glänzenden Plastikbomber unter dem Arm, der angeblich 
3800W bringen sollte - da fällt es schon schwer, die Gesichtszüge soweit 
unter Kontrolle zu halten so dass nur ein mildes Lächeln zu erkennen 
ist.
Er hat jedenfalls felsenfest dran geglaubt.

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


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MaWin schrieb:
> Armin X. schrieb:
>> Du hast bei 10000µF Elkokapazität doch reichlich mit Stromspitzen am
>> Scheitelpunkt des Netzsinus zu kämpfen so dass bei größerer andauernder
>> Verstärkerleistung der Trafo deutlich wärmer wird als mit einer
>> Widerstandslast ohne Elko.
>
> Daher wird bei der Umrechnung DC 2x60x4.7(=564) auf AC 2x48x7.5(=720)
> nicht bloss Spannung/1.414 und Strom*1.414 gerechnet, sondern mit dem
> Faktor 1.12 mehr.

Ein zusätzlicher Faktor 1.12 ist schon sehr knapp. Das mag für einen 
normalen 20 VA Transformator noch hinkommen. Für einen großen 
Ringkerntransformator mit großen Elkos kann der Leistungsfaktor um 
einiges ungünstiger werden. Die 1.12 können dann auch schon in Richtung 
1.5 gehen, wenn man es mit dem Elko übertreibt auch über 2.

So super groß muss der Trafo bei Heim Audio nicht sein: Wenn man die 
Musik auf Dauer zu laut hat, geben in der Regel die Lautsprecher eher 
nach. Denn die Leistungsangaben zu den Lautsprechern sind auch nur 
Spitzenwerte, bei weitem keine Dauerlast. D.h. ein eher kleiner Trafo 
mit Temperaturüberwachung dürfte die bessere Wahl sein. Nur der 
Temperaturschalter am Kühlkörper reicht leider nicht.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Wo soll jetzt das Problem sein, einen AC/DC-Schaltwandler zu bauen, der 
60V/17A dauerhaft ausgibt? Wenn ich mir anschaue, wie klein 1,2 
kW-Schaltnetzteile für den PC sind, da werden doch 2 ähnliche Netzteile 
in ein Verstärkergehäuse passen. Man könnte auch deren Ausgangsspannung 
abhängig von der gewünschten Verstärkung einstellbar machen, um die 
Verluste der Endstufe zu verringern.

von Michael B. (laberkopp)


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Kevin K. schrieb:
> Wo soll jetzt das Problem sein, einen AC/DC-Schaltwandler zu bauen, der
> 60V/17A dauerhaft ausgibt

MACH es doch, dann lernst du die Probleme schon kennen.

: Bearbeitet durch User
von Achim B. (bobdylan)


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Ralph B. schrieb:
> Musikleistung. Das ist die Leistung die kurzzeitig unverzerrt abgegeben
> werden kann. Eine Zeitdauer ist nicht festgelegt.

Kann ich so nicht stehenlassen. Es gibt tatsächlich eine 
Herangehensweise, mit der die Musikleistung einigermaßen seriös messbar 
ist.

Atens: mann misst die Leerlaufspannung des Netzteils.

Btens: man misst die Spannung am Netzteil, wenn dem Verstärker seine 
Sinusleistung bei 1% THD abgefordert wird.

Ctens: Man erhöht die Netzteilspannung bei Btens auf die Spannung unter 
Atens, und was man dann am Verstärkerausgang bei 1% THD misst, ist die 
sogenannte Musikleistung.

Auch dafür gibt es konkrete zeitliche Vorgaben (im Minutenbereich, also 
nicht "kurzzeitig"), wie lange und mit welchen Pausen zwischendurch der 
Verstärker das zu verknusen hat. Die sind mir aber leider nicht mehr 
erinnerlich.

Güldet natürlich nur für Verstärker mit "weichen" Netzteilen (Trafo > 
Gleichrichter > Elko > fertig).

: Bearbeitet durch User
von Ralph B. (rberres)


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Achim B. schrieb:

> Atens: mann misst die Leerlaufspannung des Netzteils.
>
> Btens: man misst die Spannung am Netzteil, wenn dem Verstärker seine
> Sinusleistung bei 1% THD abgefordert wird.
>
> Ctens: Man erhöht die Netzteilspannung bei Btens auf die Spannung unter
> Atens, und was man dann am Verstärkerausgang bei 1% THD misst, ist die
> sogenannte Musikleistung.

Hatte ich im etwa auch so beschrieben.
Siehe:

Ralph B. schrieb:
> Messen kann man sie wie bei der Sinusleistung, nur erhöht man die
> Spannung soweit, bis unter Last die Leerlaufspannung der Ladeelcos
> wieder erreicht wird.

Achim B. schrieb:
> Auch dafür gibt es konkrete zeitliche Vorgaben (im Minutenbereich, also
> nicht "kurzzeitig"), wie lange und mit welchen Pausen zwischendurch der
> Verstärker das zu verknusen hat. Die sind mir aber leider nicht mehr
> erinnerlich.

Wo steht das denn? Nenne mir die Norm.

In der Din45500 steht lediglich für die Sinusleistung eine Zeitdauer. 
nämlich 10 Minuten für Endstufen.

Achim B. schrieb:
> Güldet natürlich nur für Verstärker mit "weichen" Netzteilen (Trafo >
> Gleichrichter > Elko > fertig).

du meinst wohl Gültig?

Da gebe ich dir recht. Bei Endstufen  dessen Betriebsspannung 
stabilisiert ist, gibt es keine Musikleistung, bzw. sie entspricht der 
Sinusleistung.

Ralph Berres

von Achim B. (bobdylan)


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Ralph B. schrieb:
> Wo steht das denn? Nenne mir die Norm.

Mach ich gerne, wenn ich es wiederfinde. Dazu fehlt mir momentös aber 
Zeit und Lust.

von hasta manana (Gast)


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Kevin K. schrieb:
> Wo soll jetzt das Problem sein, einen AC/DC-Schaltwandler zu bauen, der
> 60V/17A dauerhaft ausgibt?

Willst Du angeben, oder was soll dieser "Ratschlag"?

Michael scheint recht zu haben - scheinbar weißt Du es nicht, nicht 
wirklich ... sonst würdest Du keinen solchen Unfug verzapfen.

Kevin K. schrieb:
> Man könnte auch deren Ausgangsspannung
> abhängig von der gewünschten Verstärkung einstellbar machen, um die
> Verluste der Endstufe zu verringern.

Noch einfacher - Poti ins von selbst gewachsene SNT.

Ja, wieso denn dann nicht gleich via GR+Buck (Power Factor und galvan. 
Trennung - egal) die Betriebsspannung immer nur knapp über 
Ausgangsamplitude + Endstufendrop... moment, die Endstufe kann dann ja 
auf minimalen Drop... ja, Herrgott, praktisch wie durchgeschaltet, 
Jessas Maria!

Oh, Mist... man bräuchte eine Zeitmaschine. In dem Moment, wo die 
Amplitude größer werden wollte als der Buck-Output, häte der ja kurz 
zuvor schon rauf geregelt haben sollen. Grrr.

Aber ... meine Kajüte - wieso dann nicht einfach das Musiksignal in den 
Buck, und statt der linearen Transen einfach Filtern???

Mensch, Du hast mich da auf was gebracht... ab zum PA.

(Ich weine gerade vor Glück...
und nehme nun alles zurück.)

von Ralph B. (rberres)


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hasta manana schrieb:
>> Man könnte auch deren Ausgangsspannung
>> abhängig von der gewünschten Verstärkung einstellbar machen, um die
>> Verluste der Endstufe zu verringern.

schaue mal nach Klass H Verstärker.

Ralph Berres

von hasta manana (Gast)


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Ralph, das hatte ja Kevin geschrieben. Er meinte halt eine einstellbare, 
geregelte DC, je nach maximal erforderlicher Amplitude. Daß aber bei 
Nichtanpassung des Verhältnisses von Eingangsamplitude zu Gain dann 
Clipping entstünde, ist auch noch erwähnenswert.

von hasta manana (Gast)


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hasta manana schrieb:
> ja Kevin geschrieben.

...doch Kevin, und nicht ich, ge...

von MaWin (Gast)


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Ralph B. schrieb:
> Wo steht das denn? Nenne mir die Norm.

Musikleistung, im Datenblatt des TDA2050.
http://www.st.com/resource/en/datasheet/cd00000131.pdf
Wurd nach 1ms gemessen und ist damit Kurzzeitbelastung.

Sinus nach DIN45500 dauert wirklich 10 Minuten, und landet damit im 
thermischen Dauerzustand, aber die 1 Minute hab icb nicht irgendwoher, 
wird nur nicht DIN sondern eine andere gewesen sein (USA?).

von Ralph B. (rberres)


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MaWin schrieb:
> aber die 1 Minute hab icb nicht irgendwoher,
> wird nur nicht DIN sondern eine andere gewesen sein (USA?).

schaue mal in
https://de.wikipedia.org/wiki/Musikleistung

da steht unter anderem

Zitat Anfang

Bei der Angabe der Musikleistung wird ein kurzzeitig erreichbarer 
Leistungs-Spitzenwert pro Kanal angegeben, der ein Maß für die maximale 
Aussteuerbarkeit bei Lautstärkespitzen eines Musiksignales ist, bei der 
das Signal gerade noch ohne clipping verarbeitet wird. Der Klirrfaktor 
wird dazu jedoch meist nicht angegeben, die Zeitdauer ist ebenfalls 
nicht festgelegt.

Zitat Ende


weiterhin steht in dem Zitat

Ziat Anfang

Konstruktiv wird die Musikleistung eines Verstärkers im Allgemeinen 
durch die Auslegung des Netzteils, insbesondere der 
Netzteilkondensatoren, bestimmt, welche die Energie für kurzzeitige 
Stromspitzen (Bass-Rhythmen) zur Verfügung stellen müssen. Werte bis zu 
50.000 µF sind gebräuchlich und sinnvoll. Eine geringe Differenz 
zwischen der Nennleistung (Dauerleistung) und der Musikleistung stellt 
ein Gütemerkmal für die Auslegung des Netzteiles dar, da sich das 
Netzteil darin als besser dafür ausgelegt erweist, Ströme und 
erforderliche Spannung auch bei wiederholter Spitzenbelastung zur 
Verfügung zu stellen.

Zitat Ende.

Leider habe ich die ganzen Normen aus der Din45500 nicht mehr.

Es ist aber durchaus möglich das in anderen Ländern eine andere 
Normfestlegung gilt.

Ralph Berres

von Elektrofan (Gast)


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Die "Musikleistung" wurde früher als die Leistung definiert, die der 
Verstärker bei (mit Gewalt) konstant gehaltener Betriebsspannung bei 
gegebenem Klirrfaktor abgeben kann.
Das war zwar zweckmässig, taugt aber nicht besonders als
Verkaufsargument, weil dabei nicht so besonders viel mehr, als für
"Sinus" herauskommt...

von Ralph B. (rberres)


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Elektrofan schrieb:
> weil dabei nicht so besonders viel mehr, als für
> "Sinus" herauskommt...

hängt davon ab wie weich der Trafo ist, und wie groß die Ladeelcos sind.

Der Leistungsunterschied kann im Extremfall schon Faktor 2 sein.

Ralph Berres

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Och Leute...
also: ein 60 V / 16 A-Netzteil zu bauen ist durchaus realistisch. Mir 
ging es drum, dass oben so sehr auf 50 Hz-Netzteile geschwört wurde, 
wobei deren Oberwellenverhalten bei dieser Ausgangsleistung mittlerweile 
eine PFC erfordert.
Was das Einstellen der Ausgangsspannung angeht: Ich schrieb, dass die 
Ausgangsspannung abhängig von der eingestellten Verstärkung sein kann. 
Der maximale Pegel des Eingangssignals ist ja bekannt, die Verstärkung 
ändert sich nur selten und das Nachführen der Versorgungsspannung kann 
auch langsam erfolgen.
Ein ganz anderer Schnack ist das Einstellen der Endstufenspannung 
abhängig vom Eingangssignal. Um so etwas zu designen muss man schon 
etwas härter drauf sein, gibt es aber auch. Im Zuge der Verbreitung von 
GaN-Transistoren gibt es immer mal wieder in Verbindung mit "envelope 
tracking" Treffer in der Suchmaschine deines Vertrauens, Beispielsweise 
https://www.wolfspeed.com/downloads/dl/file/id/381/product/118/over_10mhz_bandwidth_envelope_tracking_dc_dc_converter_for_flexible_high_power_gan_amplifiers.pdf
http://rfic.ucsd.edu/papers/2006_10.pdf

von Argish (Gast)


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https://2.bp.blogspot.com/-VJ7nCIU0dNw/T1Oh4rqQhgI/AAAAAAAABBU/wiPXhRevOms/s1600/300w+power+amplifier.jpg

Ich möchte allerdings paar Endstufentransistoren paralell schalten um 
die Leistung zu vervierfachen.

von Schreiber (Gast)


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Argish schrieb:
> Ich möchte allerdings paar Endstufentransistoren paralell schalten um
> die Leistung zu vervierfachen.

Ab ins Museum mit der Schaltung und einen fertigen Class D 
Verstärkerbaustein kaufen.
Der benötigt erstens keine symetrische Betriebsspannung (weil meist 
Vollbrücke) und zweitens keinen dicken Kühlkörper.

von Argish (Gast)


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Schreiber schrieb:
> Argish schrieb:
>> Ich möchte allerdings paar Endstufentransistoren paralell schalten um
>> die Leistung zu vervierfachen.
>
> Ab ins Museum mit der Schaltung und einen fertigen Class D
> Verstärkerbaustein kaufen.
> Der benötigt erstens keine symetrische Betriebsspannung (weil meist
> Vollbrücke) und zweitens keinen dicken Kühlkörper.

Das möchte ich gerne mal sehen! ;-)

https://www.ebay.com/itm/L15-MOSFET-Amplifier-Board-2-Channel-AMP-IRFP240-IRFP9240-Includes-Heatsink/322510203784?hash=item4b171b2b88:m:mXUD7ZNR_4XvZzHfQI1Ljeg

Die brauchen alle eine Symetrische Betriebsspannung.

von Mark S. (voltwide)


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Argish schrieb:
> Das möchte ich gerne mal sehen! ;-)
>
> Ebay-Artikel Nr. 322510203784
>
> Die brauchen alle eine Symetrische Betriebsspannung.

Und wie kommst Du darauf dass es sich hierbei um eine Class-D-Endstufe 
handeln könnte? Das ist doch ganz offensichtlich eine herkömmliche 
linear-Endstufe.

von Harald W. (wilhelms)


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hasta manana schrieb:

> Oh, Mist... man bräuchte eine Zeitmaschine. In dem Moment, wo die
> Amplitude größer werden wollte als der Buck-Output, häte der ja kurz
> zuvor schon rauf geregelt haben sollen. Grrr.

Theoretisch ginge das mit einer Verzögerungsschaltung.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Argish schrieb:
> 
https://2.bp.blogspot.com/-VJ7nCIU0dNw/T1Oh4rqQhgI/AAAAAAAABBU/wiPXhRevOms/s1600/300w+power+amplifier.jpg
>
> Ich möchte allerdings paar Endstufentransistoren paralell schalten um
> die Leistung zu vervierfachen.

Mit welcher Last? Hat da mal wieder den Zusammenhang zwischen Betriebs- 
spannung, Lastimpedanz und erreichbarer Leitung nicht verstanden?

Von diesem 300W Verstärker zu den im Eröffnungspost genannten 4KW liegt 
auch deutlich mehr als ein Faktor von 4. Oder meinetwegen 8, wenn es 
Stereo sein soll.

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