Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Markenoszillosokope und fremde Probes


von Johnny S. (sgt_johnny)


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Ich möchte demnächst ein gebrauchtes Oszi kaufen von Keysight oder 
Tektronix. Da Orginal-Probes oft über 100€ kosten, möchte ich vorher 
wissen ob nur die Probes des Hersteller gehen, oder ob man auch 
x-beliebige anschliessen kann.

Hat jemand ein aktuelles Modell von Keysight oder Tektronix und kann 
bestätigen das auch "billigprobes" funktionieren?

Ein HV-Tastkopf von Tek zb. kosten >1000€. Daher würde ich gerne meinen 
200€ HV-Tastkopf weiterbenutzen :)

: Verschoben durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Johnny S. schrieb:
> Hat jemand ein aktuelles Modell von Keysight oder Tektronix und kann
> bestätigen das auch "billigprobes" funktionieren?
Ja und Ja.
Allerdings ist genau die Probe der Teil der Messkette, der auf den 
Eingangsverstärker abgestimmt sein sollte. Ich nehme "fremde" Probes nur 
für unkritische Sachen wie z.B. den externen Trigger. Ich kontrolliere 
aber vorher auf einem anderen Kanal, ob das Triggersignal mit dem 
Tastkopf auch brauchbar hereinkommt.

Johnny S. schrieb:
> Daher würde ich gerne meinen 200€ HV-Tastkopf weiterbenutzen :)
Das machen wir mit unseren isolierten Differenztastköpfen auch...

: Bearbeitet durch Moderator
von Bert 0. (maschinist)


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Hallo Lothar,

mußt Du dann aber die im Foto gezeigten P6139A nicht auch über den 
richtigen TEK-TCA Adapter an Dein TEK MSO(?) anschließen, die werden 
doch so, wie Du sie anschließt, vom Oszi gar nicht richtig 
identifiziert?

So sind das doch auch nur "fremde" Probes...


Gruß... Bert

: Bearbeitet durch User
von Dietrich L. (dietrichl)


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Damit der Tastkopf zum Oszi passt, muss zusammenpassen:

- der Eingangswiderstand des Oszi muss zum 10:1-Tastkopf passen: 
üblicherweise hat ein Oszi 1MΩ und ein Tastkopf 9MΩ = zusammen 10MΩ, 
dann passt es. Andernfalls ist der Abbildungsmaßstab falsch.
- die Eingangskapazität des Oszi muss vom Einstellbereichs des 
Tastkopfes abgedeckt werden, sonst ist ein sauberer Abgleich nicht 
möglich (http://www.oszilloskope.net/tastkopf-abgleichen/).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Bert 0. schrieb:
> die werden doch so, wie Du sie anschließt, vom Oszi gar nicht richtig
> identifiziert?
Richtig. Die muss ich händisch einstellen. Aber die waren beim 
"Standardlieferumfang" und funktionieren tadellos...  ;-)

Mit "Billigprobes" vom Discounter habe ich schon seltsame Dinge erlebt. 
Und zwar in sowohl Richtung Messgerät wie auch in Richtung der 
Schaltung.

von Johnny S. (sgt_johnny)


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Mir gehts hauptsächlich um den HV Kopf, bei >1kV wo einem nur die 
Signalform interessiert sollte es demfall passen. Ich hatte nur Angst 
das wenn man eine nicht-Hersteller Probe anschliesst das steht "No Brand 
Probe". In der heutigen Zeit wo man oft nur für Software bezahlt könnte 
es gut sein.


Für das neue Oszi werde ich vermutlich aber schon hersteller Probes 
kaufen, nur nicht alle für 300Mhz, fürs meiste reicht auch 50Mhz.

von Andrew T. (marsufant)


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Bert 0. schrieb:
> mußt Du dann aber die im Foto gezeigten P6139A nicht auch über den
> richtigen TEK-TCA Adapter an Dein TEK MSO(?) anschließen, die werden
> doch so, wie Du sie anschließt, vom Oszi gar nicht richtig
> identifiziert?

Sie werden nicht AUTOMATISCH identifiziert, aber man kann es dem Scope 
"manuell" beibringen das es 10:1 TK sind.

Und ja, wie für alle fremden
 Probes .-)

von Soul E. (Gast)


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Bert 0. schrieb:

> mußt Du dann aber die im Foto gezeigten P6139A nicht auch über den
> richtigen TEK-TCA Adapter an Dein TEK MSO(?) anschließen, die werden
> doch so, wie Du sie anschließt, vom Oszi gar nicht richtig
> identifiziert?

Zumindest bei Agilent unterstützen die aktuellen Geräte auch noch den 
alten Schleifring (11k nach Masse --> 1:10). "Normale" Probes laufen 
daher alle und können beliebig kreuzverbaut werden.

Dass man auf passende Anstiegszeit und Kompensationsbereich achten muss 
wurde ja schon erwähnt. Wobei ich noch keinen Tastkopf Baujahr >1975 
erlebt habe, der sich an modernen Oszis nicht kompensieren liess.


Stromzangen, differential Probes etc werden vom Oszi versorgt und 
teilweise werden Kalibrierdaten über I2C ausgelesen. Da gibt es Adapter 
für die verschiedenen Systeme, das kann klappen, muss aber nicht.

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