Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik S: Steckernetzteil 5V mit PE


von OliverB (Gast)


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Hallo,

für eine Audio Anwendung brauche ich ein Steckernetzteil. 5V, vielleicht 
100mA und ich brauche noch PE. Am besten wäre also eines mit PE am 
Stecker und GND ist dann mit PE verbunden. Gibt's so was?

Oli

von Stefan F. (Gast)


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https://www.pearl.de/a-PX1891-1430.shtml

Ob GND geerdet ist, musst du selbst prüfen, ggf anpassen.

von OliverB (Gast)


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Super. Vielen Dank!

von ros(s)co(e)efficient (Gast)


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Obwohl evtl. ja noch besser ein solches USB-Netzteil wäre, welches nur 
einen Schuko-Stecker, nicht aber eine Schuko-Dose, besäße.

(Ginge denn übrigens nicht auch ein USB-NT mit Kabel, an dem also dann 
ein Netzteilstecker wäre, statt eines Steckernetzteils - um die 
Auswahl zu erhöhen?)

Denn bei obigem von Pearl könnte, wie klar ersichtlich, mit etwas Pech 
die einzige Verwendung des PE jene sein, diesen dem/n eingesteckten 
Gerät(en) zur Verfügung zu stellen.

von Peter R. (Gast)


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OliverB schrieb:
> und ich brauche noch PE

Wozu???  Steckernetzteile haben, wenn Sie die VDE-Bedingungen erfüllen, 
aureichend sichere Isolierung.

Wenn andre Geräte PE brauchen, dann sollen sie gefälligst selbst für ihr 
PE sorgen.

Irgendeine PE-Leitung getrennt am Netzgerät vorbei zu führen wäre ein 
Verstoß gegen die PE-Regeln.

Jedes Gerät, das per PE geschützt werden soll, muss eine eigene 
PE-Verbindung haben.

Was wäre zum Beispiel los, wenn ein Gerät über die NT-PE "geschützt" ist 
und aus Versehen der Stecker des Netzgerätes gezogen würde. Dann hätte 
das PE-bedürftige Gerät keinen PE-Schutz mehr. Wenn das beim 
herunterfallen irgendwelcher Geräte passiert, sind nette Möglichkeiten 
ausdenkbar.

von jhdulzijkmj (Gast)


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Peter R. schrieb:
> as wäre zum Beispiel los, wenn ein Gerät über die NT-PE "geschützt" ist
> und aus Versehen der Stecker des Netzgerätes gezogen würde. Dann hätte
> das PE-bedürftige Gerät keinen PE-Schutz mehr.

Aber ja wohl auch keinen Strom??

jhdulzijkmj

von Harald W. (wilhelms)


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OliverB schrieb:

> Am besten wäre also eines mit PE am
> Stecker und GND ist dann mit PE verbunden.

Das führt üblicherweise zu Brummschleifen.

von eProfi (Gast)


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Und ein Netzteil ohne PE führt wegen des verbauten Y-Kondensators dazu, 
dass der Verbraucher mit halber Netzspannung floated, weil der 
Y-Anschluss mangels anderer Möglichkeit mit dem Gnd des Ausgangs 
verbunden wird.

Was zunächst kein Problem darstellt. Erst wenn an das Gerät ein 
geerdetes anderes angeschlossen wird, kommt es zu einer schlagartigen 
Entladung des Cs über das Datenkabel, was zu den verschiedensten Folgen 
(von Absturz bis Defekt) führen kann. Habe ich schon x-mal hier im Forum 
beschrieben.

von Stefan F. (Gast)


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Ja klar, und wie oft hat man damit wirklich ein Problem?
Vermutlich gibt es mehr Lottogewinner als Opfer dieser Kondensatoren.

Eine geerdete GND Leitung kann ebenfalls zum Killer werden, wenn zum 
Beispiel die Heizspirale des Wasserkochers kaputt geht und mal eben kurz 
ein paar hundert Ampere durch den Erdungs-Leiter fließen. Dann ist GND 
plötzlich nicht mehr GND sondern weit davon entfernt.

Da habe ich lieber einen Kondensator mit ein paar nF.

von Mani W. (e-doc)


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OliverB schrieb:
> für eine Audio Anwendung brauche ich ein Steckernetzteil. 5V, vielleicht
> 100mA und ich brauche noch PE.

Warum baust Du in "Deine Audioanwendung" nicht gleich einen Trafo
ein samt Gleichrichtung mit einem "normalen" Netzanschluss, der die
Erde gleich mitführt?

von Mark S. (voltwide)


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PE für Audio ist durchaus nachvollziehbar.
Steckernetzgeräte, aka Wandwarzen, haben üblicherweise kein PE und sind 
für empfindliche Audio-Anwendungen ungeeignet.
In Frage kommen da nur Tischnetzgeräte, ausgestattet mit einem 3-poligem 
Netzkabel.
Also etwas in der Art eines Notebooknetzteiles.

von Stefan F. (Gast)


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Komisch, ich benutze rund um die Stereoanlage bewusst nur Geräte ohne 
PE, um Brummschleifen zu vermeiden. Wenn ich meinen alten PC anschließe, 
muss ich das Antennenkabel abstecken.

von Peter D. (peda)


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OliverB schrieb:
> für eine Audio Anwendung brauche ich ein Steckernetzteil. 5V, vielleicht
> 100mA und ich brauche noch PE.

Für Audio möchten man gerade keinen PE, da das zu Brummschleifen führt.
PE geht nur gut bei professionellen Komponenten mit symmetrischem 
Trafoeingang.

von Peter D. (peda)


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Stefan U. schrieb:
> Wenn ich meinen alten PC anschließe,
> muss ich das Antennenkabel abstecken.

Ich hatte daher Seele und Schirm des Antennenkabels mit je 100pF 
galvanisch getrennt.

Beim neuen PC und Receiver habe ich darauf geachtet, daß beide Toslink 
haben. Somit ist das Problem besser gelöst. Und es gibt auch kein 
Einschaltknacken mehr, wenn der PC aufwacht oder PC-Nebengeräusche 
(Pfeifen, Zwitschern).

von Mark S. (voltwide)


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Stefan U. schrieb:
> Komisch, ich benutze rund um die Stereoanlage bewusst nur Geräte ohne
> PE, um Brummschleifen zu vermeiden. Wenn ich meinen alten PC anschließe,
> muss ich das Antennenkabel abstecken.
Für eine Stereoanlage dürfte das auch in 99% der Fälle zutreffen.
Es gibt aber AudioAnwendungen, die PE zwingend erfordern, z.B. alle 
Arten von Gitarrenverstärkern.

von Mani W. (e-doc)


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Stereoanlagen und Einzelgeräte wie Verstärker, Recorder, Equalizer, usw.
haben auch nie einen PE, auch wenn es Metallgehäuse sind...

von Stefan F. (Gast)


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> Es gibt aber AudioAnwendungen, die PE zwingend erfordern, z.B. alle
> Arten von Gitarrenverstärkern.

Interessant. Wegen der Sicherheit, oder hat das einen funktionalen 
Grund?

von Harald W. (wilhelms)


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Mark S. schrieb:

> PE für Audio ist durchaus nachvollziehbar.
> Steckernetzgeräte, aka Wandwarzen, haben üblicherweise kein PE und sind
> für empfindliche Audio-Anwendungen ungeeignet.

Netzteile mit Masse an PE auch.

von Mark S. (voltwide)


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Stefan U. schrieb:
>> Es gibt aber AudioAnwendungen, die PE zwingend erfordern, z.B. alle
>> Arten von Gitarrenverstärkern.
>
> Interessant. Wegen der Sicherheit, oder hat das einen funktionalen
> Grund?

In erster Linie funktional, die Sicherheit wäre bei Schutzklasse II ja 
soweit gewährleistet.

Das Problem sind die hochohmigen Gitarrentonabnehmer in Verbindung mit 
unzureichender Abschirmung innerhalb der Gitarre. Die Ableitströme von 
Wandwarzen werden duruch die Gitarrenelektrik über den Körper des 
Spielers gegen Masse abgeleitet und stören dabei die äußerst hochohmigen 
Eingangskreise.

Vor diesem Hintergrund ist Schutzerdung von Gitarrenverstärkern seit 
Jahrzehnten der Standard.

Der Störmechanismus ist hier ein hochohmiger StörSTROM.

Im Unterschied dazu ist bei Brummschleifen das Problem in einer 
niederohmigen StörSPANNUNG zu suchen, mit entsprechend kontroversen 
Abhilfemaßnahmen.

von Stefan F. (Gast)


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Danke für die Erklärung

von Mark S. (voltwide)


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