Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik DIY Netzwerk Switch mit RISC-V und Lede (Überlegung)


von RISC-V (Gast)


Lesenswert?

Hallo wertes Forum,

alles Nachfolgende ist derzeit nur eine reine Überlegung und die Frage 
der generellen Machbarkeit.

Einige von euch werden von RISC-V 
(https://en.m.wikipedia.org/wiki/RISC-V) eventuell schon gelesen haben. 
Mit der nächsten Linux Kernel Verion 4.15 wird RISC-V auch vom Linux 
Kernel unterstützt.

Ich selbst habe hier mehrere Router mit LEDE die als Repeater genutzt 
werden, sowie einige Web Managed Switche die VLAN „machen“.

Meine Überlegung war vor kurzem dass wenn RISC-V Prozessoren verfügbar 
sind (2018(?)) und LEDE die RISC-V Architektur unterstützt, einen Switch 
mit LEDE selbst zu bauen. Ich weiß das wird, sofern überhaupt möglich, 
dann wahrscheinlich nicht so einfach.

Hintergedanke: Mir gefällt das Web Management meiner Switche nicht, 
dafür aber das von LEDE (LuCI). Auch kann ich bei LEDE mMn sicher sein 
dass es Updates gibt (sofern RISC-V unterstützt wird). Auch könnte man 
mit einem größeren Flash Funktionen nachrüsten, sofern Bedarf da ist.

Ich hoffe dass ich alles (halbwegs) verständlich rüberbringen konnte.

Ist die Idee umsetzbar?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


Lesenswert?

So ganz ist mir noch nicht klar, was ein Routerbetriebssystem mit einem 
Ethernet-Switch zu tun hat, und wie das von einer bestimmten 
Prozessorarchitektur abhängt.

Ich würde mir ansehen, welches der benötigten Features des gewünschten 
Switches sich z.B. hiermit umsetzen ließen
http://www.microchip.com/wwwproducts/en/KSZ9897
und daran dann einen mehr oder weniger beliebigen µC mit 
Ethernet-Interface hängen, der dann die Management-Schnittstelle 
übernimmt.

Der ist für das Webinterface etc. zuständig, sollte also schon oberhalb 
der 8-Bit-AVR-Klasse schwimmen. Da kann man dann auch Dein 
OpenWRT-Derivat drauf laufen lassen.

von TestX (Gast)


Lesenswert?

Umsetzbar mehr oder weniger, wenn es Controller mit genug Ethernet Ports 
gibt. Normalerweise verbindet man die Ports jedoch mit einem dediziertem 
Switch Fabric (zB 88E6176) wie es in sogut wie allen Home-Routern 
gemacht wird.

Preislich ist so eine Eigenentwicklung sowieso ein Fass ohne 
Boden...rechne mit mehreren k€..

Letztendlich ist dein Vorhaben aber relativ sinnlos...kauf die einfach 
profesionelle Switche und werd glücklich. Das Switch/VLAN Management in 
LEDE ist sehr primitiv gegenüber "richtigen" Lösungen..

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Wenn es schnell sein soll, brauchst Du Hardware. Layer 2 Switching wird 
mit passenden Chips erledigt - für das Management reicht notfalls auch 
ein 8-Bitter. Layer 3 Switching in entsprechenden Geräten wird auch per 
Hardware gemacht und nicht über den Steuerprozessor - außer vielleicht 
fürs erste Paket. Erst die Spezialhardware bringt die Geschwindigkeit.

Und wenn Du erst fragen musst, ob DAS für DICH machbar ist, dann ist es 
das nicht.

Wenn Dir das User Interface nicht gefällt, setze doch einen Webserver 
auf, der die einzelnen Geräte per SNMP steuert, sofern die das können. 
So funktionieren die kommerziellen Verwaltungstools auch.

fchk

von S. R. (svenska)


Lesenswert?

Der Linux-Kernel wird nur RV64G unterstützen, was für das bisschen 
Management übertrieben ist; einen Port für RV32G wird es nicht geben. 
Der Datenverkehr sollte ohnehin nicht durch die CPU laufen.

Ich würde jetzt nicht davon ausgehen, in naher Zukunft überhaupt einen 
passenden RISC-V-Prozessor in die Hände zu bekommen, schon garnicht in 
günstig.

Wenn du auf OpenWrt stehst, dann kaufe dir einen günstigen Router, der 
von OpenWrt vollkommen unterstützt wird. Das ist dann zwar meist MIPS 
drin, aber im Endeffekt spielt das sowieso keine Rolle (weil Linux).

Willst du eigentlich nur mit RISC-V spielen, dann kannst du das in 
Emulatoren und FPGAs tun, für beides gibt es passenden Code im Netz. 
Einen Switch-Chip ranknoten kannst du an den FPGA sicherlich auch, aber 
fertige CPUs kannst du auf absehbar vergessen.

von Martin S. (strubi)


Lesenswert?

Frage: Wozu? Robuste MIPS-basierte Software-Switches gibt es eine Menge. 
Du wirst so bald vermutlich keinen RISCV mit <n> Phy-Interfaces in die 
Finger kriegen. CPU-Core ist das eine, ein guter Ethernet-Core und die 
passende DMA-Engine das andere.
Wenn du dir wirklich an einer Selbstbau-Switch-Architektur die Nase 
blutig rennen willst (sprich, lernen :-) ) dann läge der Ansatz per FPGA 
ev. näher (z.B. ECP5 Versa Kit mit 2 GigE Interfaces).

von Andi (Gast)


Lesenswert?

RISC-V ist super, wenn du einen eigene Prozessor im FPGA implementieren, 
und keine Lizenzprobleme bekommen willst, oder wenn du Chip Hersteller 
bist und ARM oder MIPS keinen Lizenzgebühren zahlen willst.
Für den Anwender des Prozessors ist es aber egal was da für eine 
Architektur verwendet wird.

Für nächstes Jahr sind einige RISC-V Chips angekündigt, sooo lange muss 
man also nicht mehr warten. Aber ob da welche für Netzwerke optimierte 
dabei sind, weiss ich auch nicht.

von U. Rectum (Gast)


Lesenswert?

S. R. schrieb:
> Der Linux-Kernel wird nur RV64G unterstützen, was für das bisschen
> Management übertrieben ist; einen Port für RV32G wird es nicht geben.


Hab das nicht mehr mitverfolgt, aber angekündigt war auch Unterstützung 
für RV32:
http://lkml.iu.edu/hypermail/linux/kernel/1705.2/05551.html

von Jupp (Gast)


Lesenswert?

Die kannste dir dann demnächst von WD-Platten runterlöten ;)

https://heise.de/-3906996

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.