Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Welchen Studiengang, um Mikrochips zu entwerfen


von Jan (Gast)


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Guten Tag!

Ich bin 20 Jahre alt und ich erhalte voraussichtlich in diesem Schuljahr 
mein Abitur.

Seit mehreren Jahren interessiere ich mich für Hardware und 
Digitaltechnik und es wäre mein Traumjob in einem Unternehmen wie Intel, 
nVidia, IBM, usw. als Prozessor-Architekt zu arbeiten und Mikrochips zu 
entwickeln.
Ich möchte sehr gerne an Mikrochips arbeiten, welche an den Verbraucher 
gelangen oder zumindest einen realen Einsatzzweck haben.

Ich habe bis jetzt herausgefunden, dass Elektrotechnik als Studiengang 
in Frage käme, doch habe ich Angst, dass ich mich durch ein 
Elektrotechnik Studium quäle, nur um am Ende herauszufinden, dass der 
Digitaltechnik- bzw. Chipdesign-Teil des Studiums (womöglich) zu kurz 
kommt, als dass wirklich fundierte Kenntnisse über Mikrochips vermittelt 
werden konnten.

Was meiner Meinung nach außerdem in Frage käme, wäre ein Studium der 
technischen Informatik, doch da habe ich die Bedenken, dass technische 
Informatik eventuell zu Software-lastig ist, oder dass nicht zu tief in 
Themen, wie Chip-Design, eingedrungen wird.

Was wäre Eurer Meinung nach der beste Studiengang, um später ein mal in 
einem Unternehmen wie Intel, nVidia, IBM, usw. als Prozessor-Architekt 
an Mikrochips zu arbeiten?

Dankesehr!

von bitwurschtler (Gast)


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Jan schrieb:
> Was wäre Eurer Meinung nach der beste Studiengang, um später ein mal in
> einem Unternehmen wie Intel, nVidia, IBM, usw. als Prozessor-Architekt
> an Mikrochips zu arbeiten?

Promotion in Physik.

von Christian K. (Gast)


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Starte mal hier. 
https://www.quora.com/What-are-the-top-universities-for-doing-a-masters-in-VLSI
In D kannst Du das vergessen. Ein paar US Unis machen viel in VLSI. Evt 
noch Cambridge in UK. Eines der Probleme wird sein, die horrenden 
Studiengebühren in US/UK basierenden Unis aufzubringen.
Dann wûrde ich mich Fragen, ob ich das wirklich will. Intel, NVIDIA sind 
nicht unbedingt als Top Arbeitgeber bekannt. Da bist Du bei einem 
kleineren Laden meist viel besser dran.

von Rolf R. (dankobum)


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Jan schrieb:
> Was wäre Eurer Meinung nach der beste Studiengang, um später ein mal in
> einem Unternehmen wie Intel, nVidia, IBM, usw. als Prozessor-Architekt
> an Mikrochips zu arbeiten?

Elektrotechnik ist der richtige Studiengang. Du musst dir nur eine 
Hochschule aussuchen, wo Mikroelektronik als Schwerpunkt wählbar ist. 
Ich war z.B. an der TU-Berlin. Da konnte man das zu Diplomzeiten wählen.

Technische Informatik ist der falsche Studiengang.

Meiner Meinung nach reicht ein Bachelor für deine Ziele nicht aus. Die 
Firmen wollen mindestens einen Master haben.

von Rolf R. (dankobum)


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bitwurschtler schrieb:
> Jan schrieb:
>> Was wäre Eurer Meinung nach der beste Studiengang, um später ein mal in
>> einem Unternehmen wie Intel, nVidia, IBM, usw. als Prozessor-Architekt
>> an Mikrochips zu arbeiten?
>
> Promotion in Physik.

Das wäre völlig falsch.

Eine Physik-Promotion wäre eventuell sinnvoll, wenn man im Bereich 
Halbleiterherstellungsprozess arbeiten will. Für Jans Ziele ist es nicht 
angebracht.

von Markus (Gast)


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Als ich 20 war, habe ich genauso gedacht wie du.

Mit steigender Lebenserfahrung merkst du den Unterschied zwischen 
US-Firmen und deutsche Firmen.

Lieber in einem kollegialen, deutschen Umfeld mit IGM, als in einer 
kapitalistischem US-Firma, die nicht mal Gewinnbeteiligungen für ihre 
deutsche Tochterfirmen anbietet.

von Rolf R. (dankobum)


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Markus schrieb:
> Als ich 20 war, habe ich genauso gedacht wie du.
>
> Mit steigender Lebenserfahrung merkst du den Unterschied zwischen
> US-Firmen und deutsche Firmen.
>
> Lieber in einem kollegialen, deutschen Umfeld mit IGM, als in einer
> kapitalistischem US-Firma, die nicht mal Gewinnbeteiligungen für ihre
> deutsche Tochterfirmen anbietet.

Als deutsche AG bleibt da aber nur Infineon übrig, wenn er seine Ziele 
erreichen will. Es mag andere kleinere deutsche Halbleiterfirmen geben 
wie z.B. Elmos, aber ich bezweifel, ob er dort seine Ziele erreichen 
kann.

Es gibt in Deutschland aber genug internationale Halbleiterfirmen mit 
Niederlassungen und Entwicklungsabteilungen.

von bitwurschtler (Gast)


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Rolf R. schrieb:
> Eine Physik-Promotion wäre eventuell sinnvoll, wenn man im Bereich
> Halbleiterherstellungsprozess arbeiten will. Für Jans Ziele ist es nicht
> angebracht.

Eigentlich doch da die genanntne  Intel und IBM m.E. ihre Prozessoren 
als Full Custom Entwurf (bis zu Dotierungsprofilen) selbst fertigen. Bei 
fabless buden wie ARM, Xilinx und Co die auf StandardCell und Gate-Array 
Methologien setzen wohl eher nicht.

Aber auch da ist es m.E. sinnvoll sich von den Massen Absolventen mit 
Grundkenntnissen Prozessorentwurf von der Hochschule abzusetzen und zum 
Beispiel ein paar PhysikTricks zu kennen um bspw. Crosstalk im deep Sub 
mircron Bereich zu vermeiden. Mit Kenntnissen zu Logicentwurf allein 
schafft man es nicht zum Weltmarktführer. Und bei Physiker-Buden wie 
Intel und IBM macht allein schon der richtige Stallgeruch die halbe 
Karriere.

von Rolf R. (dankobum)


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bitwurschtler schrieb:
> Rolf R. schrieb:
>> Eine Physik-Promotion wäre eventuell sinnvoll, wenn man im Bereich
>> Halbleiterherstellungsprozess arbeiten will. Für Jans Ziele ist es nicht
>> angebracht.
>
> Eigentlich doch da die genanntne  Intel und IBM m.E. ihre Prozessoren
> als Full Custom Entwurf (bis zu Dotierungsprofilen) selbst fertigen. Bei
> fabless buden wie ARM, Xilinx und Co die auf StandardCell und Gate-Array
> Methologien setzen wohl eher nicht.

Du hast keine Ahnung von der Arbeitsteilung in der Chipentwicklung. 
Diese ist oft dreigeteilt: Systemdesign und Spec schreiben, dann 
Frontend und dann Backend (Layout). Man muss sich später im Job 
spezialisieren. Und die Ziele von Jan kann man nur im Systemdesign oder 
Frontend erreichen. Um das Layout und damit physiknähere Dinge kümmert 
man sich dann nicht. Dafür gibt es Spezialisten.

Ich habe auch noch nicht davon gehört, dass man digitale Chips als Full 
Custom Entwurf entwickelt. Full Custom entwickelt man die Standardzellen 
eines Prozesses, die dann wiederum bei digitalen Chips bei einem 
Place-and-Route-Programm verwendet werden.

von Joachim B. (jar)


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Rolf R. schrieb:
> Eine Physik-Promotion wäre eventuell sinnvoll

allerhöchstens ergänzend, aber dann Halbleiterphysik neben E-Technik, 
sowie Nanotechnologie.

Rolf R. schrieb:
> Elektrotechnik ist der richtige Studiengang. Du musst dir nur eine
> Hochschule aussuchen, wo Mikroelektronik als Schwerpunkt wählbar

das schon

von MaWin (Gast)


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Jan schrieb:
> Ich habe bis jetzt herausgefunden, dass Elektrotechnik als Studiengang
> in Frage käme, doch habe ich Angst, dass ich mich durch ein
> Elektrotechnik Studium quäle

In manchen Unis bietet Informatik einen VLSI Kurs bei dem man lernt 
einen Chip zu designen der dann auch gefertigt wird.
In E-Technik sollte man dafür aber ein Ass sein.


Man kann auch selber lernen.

https://www.youtube.com/watch?v=ouAXAD5GxCs

http://www.designinganalogchips.com/
http://www.sm.luth.se/csee/courses/smd/099/scmos72.html

Siehe

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm

von Rolf R. (dankobum)


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von bitwurschtler (Gast)


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Rolf R. schrieb:
> Ich habe auch noch nicht davon gehört, dass man digitale Chips als Full
> Custom Entwurf entwickelt. Full Custom entwickelt man die Standardzellen
> eines Prozesses, die dann wiederum bei digitalen Chips bei einem
> Place-and-Route-Programm verwendet werden.

Womit du bewiesen hättest das du keine Ahnung hast. Intel macht seine 
CPU's in full Costum; Speicher und ähnlich streng regelmäßige Strukturen 
wie FPGA dagegen wird in Standard Cell gemacht. Deshalb ist ja die 
Taktrate bei Intel-CPU's deutlich höher als bei FPGA's weil man den 
kritischen Pfad quasi handrouten kann. Von der Integrationsdichte ganz 
zu schweigen.

Es gab Zeiten, da konnte man nicht mal Speicher und Logistrukturen im 
selben CMOS Prozess auf einen Die bringen und hat deshalb die CPU-Caches 
als extra dies in ein CPU-Gehäuse zusammen mit CPU-Dies "geklebt" 
https://de.wikipedia.org/wiki/Intel_Pentium_Pro. Aber wahrscheinlich 
bist du zu jung um auch nur Anährungsweise das Riesengebiet 
VLSI-Entwicklung überblicken zu können. Tipp: mach dich mal zu Row 
hammer schlau, https://en.wikipedia.org/wiki/Row_hammer dann beginnst du 
vielleicht zu ahnen warum regelmäßige Strukturen wie gate-arrays bei 
höheren Integrationsdichten "Probleme" haben , die irreguläre Strukturen 
vermeiden können und welchen Anteil der erwähnte crosstalk daran hat.

von Rolf R. (dankobum)


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MaWin schrieb:
> In manchen Unis bietet Informatik einen VLSI Kurs bei dem man lernt
> einen Chip zu designen der dann auch gefertigt wird.
> In E-Technik sollte man dafür aber ein Ass sein.
>
>
> Man kann auch selber lernen.
>
> https://www.youtube.com/watch?v=ouAXAD5GxCs
>
> http://www.designinganalogchips.com/
> http://www.sm.luth.se/csee/courses/smd/099/scmos72.html
>
> Siehe
>
> http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm

Das ist ja alles ganz nett und vermittelt gute Grundlagen. Nur hat es 
leider fast nichts mit der Arbeit eines Prozessor-Architekten zu tun.

von Rolf R. (dankobum)


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bitwurschtler schrieb:
> Womit du bewiesen hättest das du keine Ahnung hast. Intel macht seine
> CPU's in full Costum; Speicher und ähnlich streng regelmäßige Strukturen
> wie FPGA dagegen wird in Standard Cell gemacht.

Und was ist z.B. mit einem ARM-SOC, was ein eigenes Layout bekommt, also 
kein FPGA? Das Layout dieser wird ganz klasssisch mit 
Place-and-Route-Software gemacht. Das sind aber keine streng 
regelmäßigen Strukturen.

Du bist sicher, dass Du hier die Ahnung hast und nicht ich?

von Rolf R. (dankobum)


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bitwurschtler schrieb:
> Womit du bewiesen hättest das du keine Ahnung hast. Intel macht seine
> CPU's in full Costum;

Und der Prozessor-Architekt ist dann auch gleichzeitig der 
Layoutexperte? Wie lächerlich ist das denn?

von bitwurschtler (Gast)


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Rolf R. schrieb:
> Du bist sicher, dass Du hier die Ahnung hast und nicht ich?

Ja zu 100%; meine 30 Jahre Berufsleben im Chipdesign lass mich dessen 
ganz sicher ein.

von ica (Gast)


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Bei uns sind die Systemarchitekten aus verschiedenen Studiengängen 
entsprungen, aber ich würde sagen mit Elektrotechnik triffst Du es ganz 
gut.

Schau dir mal die aktuellen Stellenausschreibungen Deiner 
Lieblingsunternehmen an und les dir das Anforderungsprofil durch. Dann 
frag dich, ob Dresden, Hamburg oder München Orte sind an denen du leben 
willst :-)

von Volker S. (sjv)


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Rolf R. schrieb:
> Als deutsche AG bleibt da aber nur Infineon übrig, wenn er seine Ziele
> erreichen will. Es mag andere kleinere deutsche Halbleiterfirmen geben
> wie z.B. Elmos, aber ich bezweifel, ob er dort seine Ziele erreichen
> kann.

Nicht nur Infineon, auch Bosch!

von C. A. Rotwang (Gast)


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Jan schrieb:

> Seit mehreren Jahren interessiere ich mich für Hardware und
> Digitaltechnik und es wäre mein Traumjob in einem Unternehmen wie Intel,
> nVidia, IBM, usw. als Prozessor-Architekt
>
> Ich habe bis jetzt herausgefunden, dass Elektrotechnik als Studiengang
> in Frage käme, doch habe ich Angst, dass ich mich durch ein
> Elektrotechnik Studium quäle,
>
> Was meiner Meinung nach außerdem in Frage käme, wäre ein Studium der
> technischen Informatik, doch da habe ich die Bedenken, dass technische
> Informatik eventuell zu Software-lastig ist,
>
> Was wäre Eurer Meinung nach der beste Studiengang,

Das klingt für mich nach "Schmalspurstudium Gesucht".
Willst du Entwickler/Designer oder Architekt werden? Architekt klingt 
jetzt eher nach Fachbereichübergreifend für strategische 
Produktentwicklung tätig sein, so ne Art technischer Abteilungsleiter.
Da ist ein Schmalspurstudium wie du es dir wünschst eher der falsche 
Ansatz. Der Bedarf der hiesigen Chipbuden liegt auch eher im 
Technologischen/Produktiven Bereich, also wie lässt man die Maschinen 
laufen, das möglichst billig viele Chips hinten rauspurzeln, mit 
Architekturbetrachtungen haben die wenigstens zu tun.
Und deren Bedarf ist durch die Absolventen der 
Mikroelektronikstudiengänge gut abgedeckt, promovieren tun da auch 
genügend - der Dr.-titel ist oft Voraussetzung für ne Führungskarriere.
Schon mal überlegt, beides zu machen, also Informatik zu studieren und 
ET zu promovieren? Oder umgekehrt? Und geschaut wie man sich seinen 
Studienplan selbst organisieren kann, beispielsweise in einem 
Diplomstudiengang (gibbets noch in DD und M) die Wahlobligatorischen 
Fächer so aussuchen und belegen, das man aus Informatik , Mathematik, 
Physik, 
Ingenieurwissenschaften(Elektrotechnik,Verfahrenstechnik,Maschinenbau) , 
Chemie das raussucht was man im Job gebrauchen könnte und 
Schmalspurstudenten nicht als Kenntnisse/Fächer vorweisen können? Ich 
hatte als ET-Student keine Probleme mich interessierende Fächer bei 
Informatik und Mathematik zu belegen und erfolgreich abzuschliessen. 
Viele Fächer werden explizit für Nebenfachstudenten aus anderen 
Fakultäten/Fachbereichen angeboten.

Bspw TUD: 
https://tu-dresden.de/ing/elektrotechnik/studium/studieren-an-der-fakultaet/diplom-et

Ein guter Indikator dafür das für Prozessorarchitektur brauchbares 
gelehrt wird, ist das die Bücher von Hennesey und Patterson komplett 
durchgearbeitet werden also im jeweiligen Lehrbuchkanon zu finden sind. 
Beispielsweise das: 
https://www.elsevier.com/books/computer-architecture/hennessy/978-0-12-383872-8

von endian (Gast)


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Studiengang Informations-Systemtechnik @ TU Braunschweig

von Rolf R. (dankobum)


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Oder hier in Duisburg/Essen:
https://www.uni-due.de/ebs/lehrveranstaltungen.php

Die möglichen Wahlfächer an der TU-Berlin fand ich aber besser passend 
als die von Duisburg/Essen.

von Ursus P. (unwichtig)


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Jan schrieb:
> Guten Tag!
>
> Ich bin 20 Jahre alt und ich erhalte voraussichtlich in diesem Schuljahr
> mein Abitur.
>
> Seit mehreren Jahren interessiere ich mich für Hardware und
> Digitaltechnik und es wäre mein Traumjob in einem Unternehmen wie Intel,
> nVidia, IBM, usw. als Prozessor-Architekt zu arbeiten und Mikrochips zu
> entwickeln.
> Ich möchte sehr gerne an Mikrochips arbeiten, welche an den Verbraucher
> gelangen oder zumindest einen realen Einsatzzweck haben.

Elektrotechnik mit Schwerpunkt Mikrosystemtechnik.

Mfg aus dem Rhen-Ruhr Gebiet

von Felix F. (wiesel8)


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Du könntest Hardware-Software-Design an der FH OÖ (Campus Hagenberg) 
studieren und dann zu DMCE (Intel, Linz) gehen. Die rekrutieren ihre 
VHDLer bevorzugt von da.

mfg

von hro (Gast)


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von Tim (Gast)


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TU Dresden - Elektrotechnik

von Duisburger (Gast)


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Rolf R. schrieb:
> Oder hier in Duisburg/Essen:
> https://www.uni-due.de/ebs/lehrveranstaltungen.php

und dann hier seine passende Masterarbeit schreiben:
https://www.ims.fraunhofer.de/

Dort werden ASICs entwickelt und auch noch gefertigt...

von Der Andere (Gast)


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Warum um Gottes Willen willst du die Auswahl potentieller Arbeitgeber 
von vielen Tausend in Deutschland gleich auf eine Handvoll Weltweit 
einschränken?

Und was machst du dann wenn keiner der 2 oder 3 Firmen dich will oder 
braucht?
Hier im Forum anfragen was du jetzt mit deinem "Traumberuf" machen 
sollst?

von ♪Geist (Gast)


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Jan schrieb:
> Ich möchte sehr gerne an Mikrochips arbeiten, welche an den Verbraucher
> gelangen oder zumindest einen realen Einsatzzweck haben.

Nur als Info, bin selbst kein Chipdesigner, kenne aber persönlich zwei 
davon.

a) Du wirst vielleicht nur einen Teil dazu beitragen, meist sitzen an 
solchen Projekten mehrere Personen dran.

b) Es kann richtig langweilig und anstrengend werden.

c) Du überstehst ein Studium mit theoretischer Elektrotechnik und hast 
Interesse an analogen Elektronik.

d) Du bist sehr gut in Mathe.

e) Praktikum, Werkstudententätigkeit oder UNI-Hiwi Arbeit ist notwendig 
um  nach dem Studium einigermaßen markttauglich zu werden.

f) Du müsstest für den Job Verilog beherrschen, in DE wird aber meist 
VHDL angeboten.

Die heutigen Tools haben einiges an IP's zu bieten, für Highendsachen, 
muss man aber oft selbst die Hand anlegen, denken, rechnen, simulieren.

Es mag für manche ein wirklich erfüllender und interessanter Job sein. 
Aber der Weg dahin ist nicht so leicht.


Am Ende wirst du mit einer überdurchschnittlich guten Bezahlung belohnt 
und bist quasi eine Rarität auf dem Markt. Entsprechend gibt es aber 
solche Jobst auch nicht an jeder Ecke.


Studieren kannst du an der TU Berlin, TU Darmstadt, Ulm Uni...

von MaWin (Gast)


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♪Geist schrieb:
> f) Du müsstest für den Job Verilog beherrschen, in DE wird aber meist
> VHDL angeboten.

:-)

von Dussel (Gast)


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Es wurde ja schon gesagt, die passenden Studiengänge wären 
Elektrotechnik, Technische Informatik, eventuell Physik. Außerdem gibt 
es noch einen Studiengang, der sich auf die Herstellung von 
Elektronikchips spezialisiert. Halbleiter- und Mikroelektronik oder so 
ähnlich. Da geht es aber anscheinend eher darum, die Strukturen auf das 
Silizium zu bringen.

Die Frage ist aber, warum du das machen willst. Hast du irgendeine 
Ahnung, wie das funktioniert? Hast du zumindest grundlegend Ahnung, wie 
VHDL funktioniert?
Ich habe das Gefühl, dass es dir eher um das Ansehen geht in Richtung 
'ich habe deinen neuen 5,6 GHz Tetrakaihexekonta-Prozessor gebaut', als 
um Interesse an dem Fach.
Das ist meiner Meinung nach der falsche Ansatz.
Welche Vorkenntnisse in Digitaltechnik hast du denn?

Außerdem sind die Studiengänge relativ schwer. Wenn du in Zeiten von G8 
erst mit 20 Abitur machst, solltest du für dich überlegen, ob das was 
für dich ist, vor Allem der Matheanteil.
Das heißt nicht, dass du ein schlechter Schüler sein musst, du solltest 
da nur ehrlich zu dir selber sein.

von Dussel (Gast)


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Dussel schrieb:
> 'ich habe deinen neuen 5,6 GHz Tetrakaihexekonta-Prozessor gebaut'
Das sollte natürlich Tetrakaihexekonta-Core-Prozessor (oder ähnlich) 
heißen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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>> Ich möchte sehr gerne an Mikrochips arbeiten, welche an den Verbraucher
> gelangen oder zumindest einen realen Einsatzzweck haben.

Vergiss das. Hab ich mir auch mal angeschaut. Ist nicht wirklich 
attraktiv. Das laeuft zB als Nachdiplom studium. Man hat seine Tools und 
simuliert die formale Definition bis es nichts mehr zu simulieren gibt. 
Die Tools, zB TINA sind von den Herstellern parametriert. Dann laesst 
man den Fitter drueber, der bricht die Hochsprachen Simulation, auch 
genannt formale Definition, auf OpAmps und Gatter herunter, die in 
fertigen Chips existieren. Der Fitter sucht den kleinst moeglichen 
fertigen Chip, auf den die Anforderungen passen. Dann werden 
schliesslich Bruecken auf dem Chip weggebrannt.

Das System geht fuer 100'000er Stueckzahlen. Falls man mehr chips 
benoetigt, beginnt man mit dem oberen, und wenn dann alle Fehler 
draussen sind macht man einen ASIC. Dort rechnet man Lagen, also Lage 
Aufdampfen, Dotieren, Photolack, Belichten, Aetzen, - repeat - plus 
Metalllagen zum Verbinden. Jeder Prozess benoetigt eine Maske, mit 
Maskenkosten ab 100kEuro. Bedeutet es geht um sehr viel Geld, und um 
extrem hohe Stueckzahlen. Ab 1Million, pro Jahr.
Und dann gibt es noch die wenigen verbleibenden Standardhersteller, wie 
Analog Devices, Texas Instruments, Microchip, .. mit deren Zugekauften.

Jobs in Massen (..) gibt es beim obersten Prozess. Gegen Unten in der 
Aufzaehlung werden's immer weniger.

: Bearbeitet durch User
von G. P. (gpnt)


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> Ich möchte sehr gerne an Mikrochips arbeiten, welche an den Verbraucher
> gelangen oder zumindest einen realen Einsatzzweck haben.


Welcher Mikrochip hat denn keinen realen Einsatzzweck?

: Bearbeitet durch User
von Axel L. (axel_5)


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bitwurschtler schrieb:
> Rolf R. schrieb:
>> Ich habe auch noch nicht davon gehört, dass man digitale Chips als Full
>> Custom Entwurf entwickelt. Full Custom entwickelt man die Standardzellen
>> eines Prozesses, die dann wiederum bei digitalen Chips bei einem
>> Place-and-Route-Programm verwendet werden.
>
> Womit du bewiesen hättest das du keine Ahnung hast. Intel macht seine
> CPU's in full Costum; Speicher und ähnlich streng regelmäßige Strukturen
> wie FPGA dagegen wird in Standard Cell gemacht. Deshalb ist ja die
> Taktrate bei Intel-CPU's deutlich höher als bei FPGA's weil man den
> kritischen Pfad quasi handrouten kann. Von der Integrationsdichte ganz
> zu schweigen.

Dreissig Jahre im Geschäft und nicht mal Full Custom richtig schreiben 
können ?

Und nein, gerade Speicher werden maximal optimiert (also eben nicht 
Standardzelle), weil die heutzutage die Masse der Fläche ausmachen und 
vor allem die Masse der Leckströme. Wie FPGAs entwickelt werden, weiss 
ich nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass man die einzelnen 
Logikelemente als Full Custom macht.

Gruss
Axel

von Axel L. (axel_5)


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♪Geist schrieb:
> Jan schrieb:
>> Ich möchte sehr gerne an Mikrochips arbeiten, welche an den Verbraucher
>> gelangen oder zumindest einen realen Einsatzzweck haben.
>
> Nur als Info, bin selbst kein Chipdesigner, kenne aber persönlich zwei
> davon.
>
> a) Du wirst vielleicht nur einen Teil dazu beitragen, meist sitzen an
> solchen Projekten mehrere Personen dran.
>
Mehrere ist gut. ASICs in aktuellen Strukturen (so kleiner 28nm) sind 
zwangsweise riesige Gattergräber, an denen eher hunderte Ings sitzen als 
"mehrere". Dabei geht der Trend aber stark dazu, den ganzen hässlichen 
Kram outzusourcen, Verifikation, Testlogik etc. wird zunehmend in 
Osteuropa oder Indien gemacht, in Deutschland bleibt Spezifikation etc. 
Beim Coding ist der Trend uneinheitlich.


> b) Es kann richtig langweilig und anstrengend werden.
Ja, der grösste Arbeitsaufwand ist nun mal das Verifizieren und das ist 
nichts für Helden. Auch Testspezifikationen zu schreiben ist alles 
andere als berauschend.

Und das unter erheblichem Druck, ein Fehler im Design kostet Millionen.

>
> c) Du überstehst ein Studium mit theoretischer Elektrotechnik und hast
> Interesse an analogen Elektronik.
>
"Analoge Elektronik ? Wozu sollte man das brauchen ?


> d) Du bist sehr gut in Mathe.
>
Hm. Wozu ?


>
> f) Du müsstest für den Job Verilog beherrschen, in DE wird aber meist
> VHDL angeboten.
Naja, das hat das Niveau von: Du solltest Java beherrschen, hier macht 
keiner was mit Python.

>
> Die heutigen Tools haben einiges an IP's zu bieten, für Highendsachen,
> muss man aber oft selbst die Hand anlegen, denken, rechnen, simulieren.
Es gibt nur noch Highendsachen. Alles andere macht man mit FPGAs. Aber 
bei einem 10 Mio Gatter Chip ist die Masse zwangsweise das 
Zusammenstöpseln von IP.

>
> Am Ende wirst du mit einer überdurchschnittlich guten Bezahlung belohnt
> und bist quasi eine Rarität auf dem Markt. Entsprechend gibt es aber
> solche Jobst auch nicht an jeder Ecke.
Wohl wahr.

>
>
> Studieren kannst du an der TU Berlin, TU Darmstadt, Ulm Uni...

Gruss
Axel

von Bernhard K. (bkom)


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> f) Du müsstest für den Job Verilog beherrschen, in DE wird aber meist
> VHDL angeboten.
Ich meine: wer in VHDL Schaltungen synthetisierbar beschreiben kann,
kann auch schnell auf verilog umsteigen.

Axel L. schrieb:
>> Die heutigen Tools haben einiges an IP's zu bieten, für Highendsachen,
>> muss man aber oft selbst die Hand anlegen, denken, rechnen, simulieren.
> Es gibt nur noch Highendsachen. Alles andere macht man mit FPGAs. Aber
> bei einem 10 Mio Gatter Chip ist die Masse zwangsweise das
> Zusammenstöpseln von IP.

Nö, ich denke auch in BRD werden noch viele "kleinere" analog+digital 
chips
entwickelt:

hier mal schnell gegoogelt:
Asics + Mems Analog+Digital nur ein Bereich:
https://www.bosch-sensortec.com/bst/products/products_overview
  Rund um Stuttgart

Sensoren und Motortreiber uvm: vieles mit analog+digital
http://www.elmos.com/produkte.html
 -Duisburg

Auch dort sehe ich Analog+Digital chips:
  Analog mit "kleineren Komplexitäten und viel anspruchsvollem Analog 
(zB.bei RFID)
  und auch "Dicke" chips (z.B.: Motorcontrollerchip: Aurix)
https://www.infineon.com/cms/en/product/
Standorte: München und anderswo 
(https://www.infineon.com/cms/de/about-infineon/company/find-a-location/)

Auf den ersten Blick "dicke" digital Chps:
https://www.hyperstone.com/en/U9-Flash-Memory-Controller-USB-31-380,344.html
 Konstanz

 Sieht auch nach viel Analog aus: Dialog Semiconductor
 https://www.dialog-semiconductor.com/products
   ->Kirchheim unter Teck

  Der msp430 grüsst aus Freising:: 
https://de.wikipedia.org/wiki/TI_MSP430
 https://careers.ti.com/germany/
 analog+rfid...
 http://www.silicon.de/39195567/bildergalerie-die-halbleiterproduktion-von-ti-in-freising/?inf_by=5a2858f9671db8b4738b45c4

 Wenn man da durchklickt: " chip systems for mobile communications " 
+"Radio Frequency (RF) integrated circuit development for mobile phones"
 https://www.intel.com/content/www/us/en/jobs/locations/germany/sites.html
 Duisburg-Ulm-München

 NXP-Deutschland
 https://www.nxp.com/about/about-nxp/about-nxp/worldwide-locations/nxp-in-deutschland:GERMANY

Axel L. schrieb:
>>
>> c) Du überstehst ein Studium mit theoretischer Elektrotechnik und hast
>> Interesse an analogen Elektronik.
>>
> "Analoge Elektronik ? Wozu sollte man das brauchen ?

In vielen "digitalen" Chips stecken nicht wenige "analog" Teile:
z.B.
DSL übertragung schimpft sich "digital" sorry aber die Analog Teile
diese Chips sind vom feinsten
Ebenso "Digital"-Funk: Bluetooth, Wlan, Mobilfunk(GSM bis LTE)
Die Daten werden von Analog-teilen auf die Funkstecke geschickt und 
empfangen! Erst davor und danach kommt der digitalteil ins Spiel.

Automotive: was meinst du was dort alles gemessen wird:
Messen ist immer noch "analog" nur die Datenverarbeitung danach ist 
digital.
RFID, wie soll das ohne Analog Chip Entwicklung funktionieren?

von TU_Student (Gast)


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An der TU Berlin wäre Technische Informatik mMn deutlich passender als 
E-Technik. Die für Mikroelektronik relevanten Module hörst du als TI'ler 
sowieso zusammen mit den E-Technikern, bekommst aber wesentlich mehr 
Kontakt mit VHDL, FPGAs (v.a. die Kurse Rechnerorganisation und 
Hardwarepraktikum) und Hardware-Grundlagen. Das einzige, was du dafür 
nicht lernst ist, wie man einen 100kV-Transformator auf eine grüne Wiese 
stellt.

Wenn du dich möglichst früh in Richtung VLSI/Hardware-Design 
spezialisierst, schlägst du dich auch nicht allzu lange mit Software 
herum.

von Niine (Gast)


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Tim schrieb:
> TU Dresden - Elektrotechnik

Und vertiefen im Hauptstudium auf Mikroelektronik.

Infineon und viele weitere sitzen dann direkt vor der Tür.

von Rolf R. (dankobum)


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TU_Student schrieb:
> An der TU Berlin wäre Technische Informatik mMn deutlich passender als
> E-Technik. Die für Mikroelektronik relevanten Module hörst du als TI'ler
> sowieso zusammen mit den E-Technikern, bekommst aber wesentlich mehr
> Kontakt mit VHDL, FPGAs (v.a. die Kurse Rechnerorganisation und
> Hardwarepraktikum) und Hardware-Grundlagen. Das einzige, was du dafür
> nicht lernst ist, wie man einen 100kV-Transformator auf eine grüne Wiese
> stellt.
>
> Wenn du dich möglichst früh in Richtung VLSI/Hardware-Design
> spezialisierst, schlägst du dich auch nicht allzu lange mit Software
> herum.

Genau die Softwarelastigkeit bei TI wäre meine Sorge gewesen. Ich 
dachte, E-Technik wäre deshalb besser geeignet. Du scheinst aber neuere 
Infos zu haben als ich sie noch habe.

Gehört denn analoge Mikroelektronik auch zu TI? In der analogen 
Mikroelektronik werden wichtige Grundlagen behandelt, die man auch im 
Digitalen brauchen kann.

Ist es immer noch so, dass man bei TI nur Theoretische Elektrotechnik I 
machen muss und nicht auch noch II?

von C. A. Rotwang (Gast)


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Rolf R. schrieb:
> TU_Student schrieb:

>> Wenn du dich möglichst früh in Richtung VLSI/Hardware-Design
>> spezialisierst, schlägst du dich auch nicht allzu lange mit Software
>> herum.
Mindestens 50% deiner Zeit wird man sich im der Chip-Entwicklung mit 
Software rumschlagen:
-Scripte für den Tester schreiben
-reports automatisch parsen
-Simulationsmodelle schreiben
-mit Labview Test automatisieren
-Berichte in Word schreiben
-Diagramme aus Excel generieren
-Revision Control systeme bedienen
-Configurations managment software bedienen etc
Was ist konkret das Problem zwischen Dir und der "Softwarelast"?

> Genau die Softwarelastigkeit bei TI wäre meine Sorge gewesen.
Digitale Chips sind ja nun auch nichts anderes als in Silizum gegossenen 
Programme. Da macht es sich gut wenn man die Grundlagen wie 
Algorithmenentwicklung etc. draufhat.

>
> dachte, E-Technik wäre deshalb besser geeignet. Du scheinst aber neuere
> Infos zu haben als ich sie noch habe.
Hast Du überhaupt Info's? Warum glaubst du einem anonym hingerotzten 
Beitrag mehr als eigener Recherche?!

> Gehört denn analoge Mikroelektronik auch zu TI?
> Ist es immer noch so, dass man bei TI nur Theoretische Elektrotechnik I
> machen muss und nicht auch noch II?
Beantwortet Dir die Frage selbst in dem Du Dir die relevanten 
Studienpläne selber im Internet ausschaust.

von Vn N. (wefwef_s)


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G. P. schrieb:
>> Ich möchte sehr gerne an Mikrochips arbeiten, welche an den
> Verbraucher
>> gelangen oder zumindest einen realen Einsatzzweck haben.
>
> Welcher Mikrochip hat denn keinen realen Einsatzzweck?

http://repeater-builder.com/molotora/gontor/25120-bw.pdf

von Ulrich (Gast)


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An der TU Wien gibt es einen Elektrotechnik Master der sich mit dem 
Entwickeln von Chips auseinandersetzt. Hier [1] ist das Curriculum dazu.

Einen dezidierten Bachelor dazu gibt es nicht. Aber die Grundlegenden 
Konzepte, wie Prozessorarchitekturen und Co werden im Bachelor sowieso 
behandelt. Und die theoretischen Gebilde der Elektrotechnik sind sowieso 
für alle gleich.

Die technische Informatik hat in Wien mit sowas genau gar nix zu tun. 
Hier lernt man Algorithmik und wie man das ganze in VHDL Programmiert 
oder verifiziert, aber hat wenig Ahnung sobald ein Logikpegel mehr als 
true oder false ist.


[1] 
https://www.tuwien.ac.at/fileadmin/t/studabt/downloads/Studienplaene/Aktuelle_Curricula_2013/Mas_Mikroelektronik_und_Photonik_01.pdf

von bitwurschtler (Gast)


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vn n. schrieb:
>>> Ich möchte sehr gerne an Mikrochips arbeiten, welche an den
>> Verbraucher
>>> gelangen oder zumindest einen realen Einsatzzweck haben.
>>
>> Welcher Mikrochip hat denn keinen realen Einsatzzweck?
>
> http://repeater-builder.com/molotora/gontor/25120-bw.pdf


<Grinse-Modus>
Och, die nehme ich gern in Prüfaufbauten als Standard-Busabschluß wo es 
auf konkrete Funktion/Application nicht ankommt aber elektrisch schon 
"was abgehen" muß.

Ist sozusagen eine integrierte und hochskalierte Weiterentwicklung des 
Z80 NOP Generators aka NOP-Sockel mit denen man sonst nicht bestückte 
PROM/RAM Sockets abschließen kann und die Addressgenerierung am scope 
überprüfen.

Da ne aufgepimpte Variante als Steckbrettaufbau: 
https://z80project.wordpress.com/2014/02/09/z80-test-circuit/

Sowas gelangt zwar nicht zum Verbraucher, hat aber trotzdem einen realen 
Einsatzzweck.

</Grinse-Modus>

von Axel L. (axel_5)


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Bernhard K. schrieb:

>
> Nö, ich denke auch in BRD werden noch viele "kleinere" analog+digital
> chips
> entwickelt:
>
> Auf den ersten Blick "dicke" digital Chps:
> https://www.hyperstone.com/en/U9-Flash-Memory-Controller-USB-31-380,344.html
>  Konstanz
>
>
> Axel L. schrieb:
>>>
>>> c) Du überstehst ein Studium mit theoretischer Elektrotechnik und hast
>>> Interesse an analogen Elektronik.
>>>
>> "Analoge Elektronik ? Wozu sollte man das brauchen ?
>
> In vielen "digitalen" Chips stecken nicht wenige "analog" Teile:
> z.B.
> DSL übertragung schimpft sich "digital" sorry aber die Analog Teile
> diese Chips sind vom feinsten
> Ebenso "Digital"-Funk: Bluetooth, Wlan, Mobilfunk(GSM bis LTE)
> Die Daten werden von Analog-teilen auf die Funkstecke geschickt und
> empfangen! Erst davor und danach kommt der digitalteil ins Spiel.
>
> Automotive: was meinst du was dort alles gemessen wird:
> Messen ist immer noch "analog" nur die Datenverarbeitung danach ist
> digital.
> RFID, wie soll das ohne Analog Chip Entwicklung funktionieren?

Ja, wenn man Analog oder gar HF mit rein nimmt, stimmt das, was du 
schreibst. Aber der TE hatte ausdrücklich von Digitaltechnik gesprochen.

Analog-/HF-Entwicklung ist aber eine andere Baustelle. Da müsste man 
eine völlig andere Richtung einschlagen als beim Digitaldesign. Wenn ich 
mich heute entscheiden müsste, wäre das eher meine Wahl.

Gruss
Axel

von Martin (Gast)


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hyperstone hat schon  vor 10 Jahren  USB controller gemacht,
und sie machs anscheinend immer noch. Das ist ne minibude,
da will man nicht wirklich arbeiten.

Generell rate ich vom Mikroelektronik Studium ab,
all die interessanten Sachen ( Prozessoren, Signalproz,
analoge Elektronik)  werden im Ausland entwickelt,
in Deutschland gibts  noch Spannungsregler (dialog) oder
Sensoren (Bosch Sensortec). Okay, Infineon: Autoelektronik.

Langweilig

von Benschi (Gast)


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Wenn dich das Ausland nicht stört, wäre die TU Graz zum empfehlen. Die 
haben im ET Studium einen Mikroelektronik Schwerpunkt. Auch viele 
namhafte Unternehmen haben in Graz Entwicklungsstandorte. Infineon, NXP, 
AMS, ... . Schau es dir mal an.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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es gibt sogar im Hohen Norden (und in meiner NAchbarschaft)

etwas, das die vom OT genannten Kriterien erfüllt:

https://www.isit.fraunhofer.de/

von rbz (Gast)


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Habe selber dort studiert. Geht stark in richtung Analog Design und 
Layout!

http://www.rbzentrum.de/studium/masterstudiengang-leistungs-und-mikroelektronik-reutlingen/

von rbz (Gast)


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Hier noch den Flyer: 
https://www.tec.reutlingen-university.de/fileadmin/user_upload/Fakultaet_TEC/6529_aus_HSRT_Flyer_TEC_LuM_01.pdf

Großer Vorteil ist, dass der Studiengang an einer FH ist. Da können m.M. 
nach viele Unis einpacken die maximal 1-2 Vorlesung Mikroelektronik in 
ihrem Schwerpunkt hören. Des weiteren wird der Praxisbezug sehr groß 
geschrieben.
Du entwirfst während dem Studium (2. u 3. Semester) deinen eignen Chip 
mit anschließendem Labor-Test usw.

von Rolf R. (dankobum)


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rbz schrieb:
> Habe selber dort studiert. Geht stark in richtung Analog Design und
> Layout!
>
> 
http://www.rbzentrum.de/studium/masterstudiengang-leistungs-und-mikroelektronik-reutlingen/

Für Jan fehlen dann aber Lerninhalte zu Prozessorarchitekturen. Mehr 
Inhalte im Bereich digitale Mikroelektronik wären ebenfalls 
wünschenswert.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Um das noch mal zu betonen, der Entwurf von digitalen integrierten 
Schaltkreisen unterscheidet sich fundamental von dem Entwurf analoger 
Schaltkreise! Die Überschneidungen sind wirklich sehr gering.
Digitales Chip design funktioniert eher wie beim fpga (zB mit synopsys 
workflow). Analoger Entwurf ist eher wie Platinen Layouten (Cadence 
virtuoso bspw.).
Natürlich muss irgendwann mal jemand die standardzellen entworfen haben, 
die bei der digitalen schaltungssynthese benutzt werden. Dad wird 
natürlich vergleichbar mit dem analogentwurf gemacht.
Wie gesagt, die Überschneidungen sind klein. Chipdesign ist nicht gleich 
Chipdesign.

von Olaf (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> Rolf R. schrieb:
>> Eine Physik-Promotion wäre eventuell sinnvoll
>
> allerhöchstens ergänzend, aber dann Halbleiterphysik neben E-Technik,
> sowie Nanotechnologie.
>
> Rolf R. schrieb:
>> Elektrotechnik ist der richtige Studiengang. Du musst dir nur eine
>> Hochschule aussuchen, wo Mikroelektronik als Schwerpunkt wählbar
>
> das schon

Microelektronik wäre mMn der geeigneterere Studiengang...

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