Hallo, wie sind eure Erfahrungen mit Teilzeit? Ich bin grade bei meinem ersten Job nachdem Studium. Gehaltstechnik kann ich demnächstauf ca. 64 k aufstocken und überlege in TZ zu Arbeiten. Daher wäre es gehaltstechnisch kein Problem wenn ich 10 % weniger Gehalt bekomme und dafür jede Woche einen freien Tag habe. Aber ich weiss noch nicht, wie ich das meinem Chef beibringen soll. Wie habt ihr das durchgeboxt? Hattet ihr Probleme mit Kollegen, die ja ein Stück weit eure Arbeit mit auffangen würden? Und viel wichtiger: Hat sich der Schritt gelohnt? Oder verschwindet der gefühlte Vorteil durch mehr Freizeit mit der Zeit?
Wohl ein Troll aber letztlich wird man wohl selbst wissen müssen ob einem die Teilzeit das weniger wert ist. Wenn du an dem freien Tag dann nur auf dem Sofa liegst und Fernseh schaust lohnt es sich wohl eher nicht. Wenn du andere Dinge vorhast udn einen weiteren freien Tag haben willst dann lohnt es sich vielleicht doch. Tjaja... Auf Beförderungen und dergleichen solltest du dann eher nicht mehr hoffen, einzig und allein ein wegbefördern könnte da noch kommen.
Berufsanfänger schrieb: > kein Problem wenn ich 10 % weniger Gehalt bekomme und dafür jede Woche > einen freien Tag habe 20% weniger arbeiten bei 10% weniger Gehalt? Da nehme ich an, du bekommst noch 50% wenn du gar nicht mehr auftauchst.
Mach es, das mehr an Freizeit kann man sich mit Geld nicht kaufen. Vor allem nicht, wenn du bereits jetzt 64k hast. Wir arbeiten eh alle zuviel. In Ländern wie Niederlande ist das total standard und kein Problem, auch für hochqualifizierte Ings als Teamleiter.
Rick M. schrieb: > Arbeite in Teilzeit: 35 Stunden/Woche 35h ist keine Teilzeit, sondern normale Vollzeit.
Nils N. schrieb: > 35h ist keine Teilzeit, sondern normale Vollzeit. Das sind weniger als 9h pro Tag und zwei freie Werktage pro Woche. Das wäre vielleicht etwas für den TO.
Berufsanfänger schrieb: > Ich bin grade bei meinem ersten Job nachdem Studium. > Wie habt ihr das durchgeboxt? Es ist eher andersrum: Der Arbeitgeber muss darlegen, warum es in Deinem Fall nicht geht. > Hattet ihr Probleme mit Kollegen, die ja ein Stück weit eure Arbeit mit auffangen würden? Bist Du in dem einen Betrieb in Deutschland, wo genau soviel Stunden Arbeit da ist, wie Leute da sind?? > Und viel wichtiger: Hat sich der Schritt gelohnt? Oder verschwindet der > gefühlte Vorteil durch mehr Freizeit mit der Zeit? Ohne irgendeinen Anhaltspunkt ist die Frage (und Antworten) nicht einordbar. Ich kenne Leute, die sind in Vollzeit 35h jeden Tag siebeneinhalb Stunden weg von Zuhause. Und andere in 35h-Teilzeit jeden Tag 11h (ja, auch 5 Tage die Woche). Bei gleichem Gehalt. Wie willst du deren Antworten vergleichen, das sind komplett unterschiedliche Universen. Daneben gibt es Leute, die eine Reduzierung zur Weiterbildung nutzen (und sich 70h pro Woche fachlich beschäftigen) und andere, die nicht mal während der Arbeit gedanklich dabei sind. Gesünder ist es allemal, den Focus aufs Privatleben zu legen. Und wenn Du Dir sicher sein kannst, dass Du Dein Gehalt auch nebenbei dauerhaft behälst (und es ausreicht), dann reduziere!
Wolfgang schrieb: > Nils N. schrieb: >> 35h ist keine Teilzeit, sondern normale Vollzeit. > > Das sind weniger als 9h pro Tag und zwei freie Werktage pro Woche. > Das wäre vielleicht etwas für den TO. Deine Rechnung stimmt irgendwie nicht ganz, es sei denn Sa+So sind für dich Werktage. Ok der Samstag ist es, aber den hat mna normalerweise immer frei.. 35h sind 7h30h minimum(!) Anwesenheit + Anfahrt bis zu 9h. Teilzeit ist eher 28h - 30h. Halbtags wäre 20h. Bei 30h kann man sagen 6h Arbeit pro Tag, Pause darf entfallen + Anfahrt im günstigen Fall 30m = 7h, sprich von 8 Uhr bis 15 Uhr oder von 7 bis 14 Uhr. Na, ob das Gesellschaftsfähig ist ;)?
Schon länger als 6 Monate in dem Laden? Sind mehr als 15 Leute beschäftigt? -> Antrag stellen und hier Berichten.
Nils N. schrieb: > Deine Rechnung stimmt irgendwie nicht ganz, es sei denn Sa+So sind für > dich Werktage. Guck z.B. in die Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Werktag) "Üblicherweise sind die Tage von Montag bis einschließlich Samstag Werktage ..." Oder im Abschnitt Arbeitsrecht: "Nach § 3 Abs. 2 Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) gelten als Werktag „alle Kalendertage, die nicht Sonn- oder gesetzliche Feiertage sind.“" Bleiben als bei zwei freien Werktagen 8h45m Arbeitszeit an vier Tagen, um eine 35h-Woche abzudecken. Nils N. schrieb: > ... bis zu 9h Da wirst du noch mal nachrechnen müssen, wenn du Konflikte mit üblichen Pausenregeln vermeiden möchtest.
Wieso? Von 6h-9h muss mindestens(!) 30m Pause gemacht werden. Wenn du auf 30h die Woche reduzierst, hast du 6h pro Tag und musst keine Pause machen. Meinetwegen machst du 29h und 54m um die Pause zu umgehen, wie auch immer. Letztendlich sind es ja drei paar Schuhe, was der Gesetzgeber will, was der Arbeitgeber will und was man einträgt.
Ich mache 4 Tage. Finde ich gut, weil ich das persönlich brauche. Und die ständigen Umstrukturierungen sind belastend. So habe ich wenigstens meine kleine Auszeit. Ging bisher gut, kann ich empfehlen.
Dieser Bento Artikel beschreibt natürlich ein Drill Arbeitsmodell... in einigen Wochen werden die nach einem 5h Tag fertiger sein, als bei einem 8h Tag..
Berufsanfänger schrieb: > Hallo, > > wie sind eure Erfahrungen mit Teilzeit? Ich bin grade bei meinem ersten > Job nachdem Studium. > > Gehaltstechnik kann ich demnächstauf ca. 64 k aufstocken und überlege in > TZ zu Arbeiten. Daher wäre es gehaltstechnisch kein Problem wenn ich 10 > % weniger Gehalt bekomme und dafür jede Woche einen freien Tag habe. > Aber ich weiss noch nicht, wie ich das meinem Chef beibringen soll. Der Chef wird sich freuen, wenn er als Dank für die Gehaltsherhöhung zu hören bekommt, dass Du jetzt weniger arbeten willst ;-) Generell kommt Teilzeit natürlich nicht gut an, vor allem wenn der Grund dafür "mehr Freizeit" lautet. Denn das heißt übersetzt ja nichts anderes, als dass Dir die Freizeit wichtiger als Dein Job ist. Und es ist klar, dass für weitere Karriereschritte natürlich die Leute bevorzugt werden, bei denen das anders herum ist, sprich Du bist dann raus und wirst Deinen aktuellen Job bis zur Rente weitermachen, aber mehr nicht. Wenn man z.B. als Frau mal für 1-2 Jahre nach der Geburt in Teilzeit geht, hat das einen deutlich anderen Touch, als wenn ein junger lediger kinderloser Mann, der Zeit ohne Ende und keinerlei Verpflichtungen hat, sagt, dass ihm 40 h Arbeit schon zu viel sind. Das sagt viel über die Persönlichkeit aus und die damit verbundene Botschaft ist wahrscheinlich sogar schädlicher als die eigentliche Teilzeitarbeit.
Berufsanfänger schrieb: > Ich bin grade bei meinem ersten Job nachdem Studium. Also arbeitsfaul. Christian schrieb: > Denn das heißt übersetzt ja nichts > anderes, als dass Dir die Freizeit wichtiger als Dein Job ist. So ist das, aber bei jungen Leuten zunehmend zu beobachten. Studiert wurde mit der Annahme, danach viel Geld mit wenig Arbeit zu bekommen. Das klappt dann leider nicht so recht, und wenn Druck ensteht, werden die Aufgaben nachlässig erledigt.
haben die jungen Leute nicht durchs Abi und durch die Uni arbeiten gelernt? Es gab Zeiten, da konnte man die Leutevom ABi einarbeiten und das lief. Heute scheint das so, dass weder im Abi oder in der Uni eine Arbeitshaltung aufgebaut wird? Oder liegt eine Krankheit bzw. Drogenkonsum dazwischen? Was ja nicht ungewöhnlicht ist!
Christian schrieb: > Denn das heißt übersetzt ja nichts > anderes, als dass Dir die Freizeit wichtiger als Dein Job ist. So ist das bei normalen Leuten auch der Fall und auch solche Leute kommen voran, weil sie eine vernünftige Balance im Leben haben, ausgeglichen sind und deswegen entsprechend Ergebnisse liefern. Arbeitssklaven, die sich ihr Workaholictum schönreden arbeiten ja nicht umsonst in Ausbeuterbuden, dafür dürfen sie sich als Weltenretter fühlen, gerne doch. Da die meist eh kein nennenswertes Privatleben oder Freizeitgestaltung haben, brauchen die auch nicht soviel davon. Die neue Generation inkl. mir weiß halt, dass Arbeit dazugehört aber nicht alles ist. Ihr könnts nur nicht ertragen, dass wir damit ebenso erfolgreich sind wie die, die sich ihr Leben lang einreden haben lassen, dass man die Selbstbestätigung aus der Arbeit ziehen muss und sonst nichts und jetzt feststellen was sie alles verpasst haben. #keinmitleid
Stelle dir 2 Fragen: 1. Hast du auf deiner Arbeit Erfolge, die dich erfüllen? 2. Hast du in deiner Freizeit Erfolge, die dich erfüllen? Erfolge, bzw. dadurch ausgelöste Glücksgefühl ist das Ziel, das du anstreben solltest. Du wirst nicht glücklicher werden, wenn du 3 statt 2 Tage auf dem Sofa gammelst und TV schaust. Und täusche dich nicht selbt mit "mir fehlt die Zeit um was zu tun". Ist die Antwort auf Frage 1 Ja und auf Frage 2 Nein, dann ist es ein Fehler in Teilzeit zu gehen. Ist die Antwort auf Frage 1 Nein und auf Frage 2 Ja, dann ist es sinnvoll. Noch besser wäre es aber, sich nach einer anderen Arbeitsstelle umzuschauen. Ideal ist es, wenn man auf beide Fragen mit Ja antworten kann. Erst dann muss man beginnen sich ernsthaft Gedanken zu machen, was man will. Ansonsten wirf eine Münze! Das ist durchaus ernst gemeint, ich mache das regelmäßig, wenn ich mich nicht entscheiden kann. Dadurch, dass einem die Entscheidung angenommen wird, muss man sich nicht den Kopf zerbrechen. Plötzlich steht man vor einem definierten Zustand und merkt schnell, ob dieser richtig oder falsch für einen ist. Dann kann man sich nocheinmal umentscheiden. Jede Entscheidung ist besser als keine Entscheidung! PS: Für mich ist Teilzeit nix, ich neige dazu Freizeit zu vertrödeln.
Berufsanfänger schrieb: > Hattet ihr Probleme mit Kollegen, die ja > ein Stück weit eure Arbeit mit auffangen würden? Ich bin ein Kollege der ein Problem damit hatte, war aber nicht die Schuld des Teilzeitlers, sondern des AGs. Der Kollege hat 70% gearbeitet und durfte keine Überstunden machen, bei allen anderen sind die mit dem Gehalt abgegolten. Alle anderen haben auch keine Erfassung, er musste die Stunden aufschreiben und wurde auch entsprechend angewiesen die Zeit wieder abzubauen. Was dazu geführt hat, dass er des öfteren mal Frei hatte, aber eben trotzdem Urlaubstage für eine 5 Tage bekommen hat. Oft dann auch freiwillig um eben freie Tage zu haben. Vom AG hieße es immer nur, nein mehr Leute gehen nicht du hast ja X Mitarbeiter, dass eine Teilzeit war, war egal. Nachdem der Kollege gegangen war (Weil er wieder auf Vollzeit wollte, ihm aber nicht genehmigt wurde), wurde dann andersherum argumentiert, die Stelle wird nicht nachbesetzt, der war ja nur Teilzeit. Ja allerdings zu Schluss 70% und er war seit zig Jahren in der Firma, also für einen recht langen Zeitraum noch deutlich produktiver als eine neue Vollzeitkraft.
Abradolf L. schrieb: > So ist das bei normalen Leuten auch der Fall und auch solche Leute > kommen voran, weil sie eine vernünftige Balance im Leben haben, > ausgeglichen sind und deswegen entsprechend Ergebnisse liefern. Nur weil jemand Erfüllung in seiner Arbeit findet, heißt es nicht, dass er nicht ausgeglichen ist. Ich frage mich, wie all die Generationen vorher das gemacht haben, waren das alles unglückliche Menschen? In Deutschland lebt man nun mal um zu arbeiten und nicht umgekehrt. ;-) > Ihr könnts nur nicht ertragen, dass wir damit ebenso > erfolgreich sind wie die, die sich ihr Leben lang einreden haben lassen, > dass man die Selbstbestätigung aus der Arbeit ziehen muss und sonst > nichts und jetzt feststellen was sie alles verpasst haben. Ich kann alles ertragen. Leider können viele Angehörigen der von Dir angesprochenen Generation es nicht ertragen, wenn sie gegenüber andersdenkenden Kollegen "benachteiligt" werden (weniger Gehaltserhöhungen, weniger Beförderungen, weniger Weiterbeschäftigungen, weniger interessante Aufgaben etc.). Solange jemand mit seiner Situation zufrieden ist, ist alles gut. Wenn jemand unzufrieden ist, muss er die Ursachen bei sich suchen und nicht in seiner Umgebung. Das gilt für Workaholics wie für Anhänger der Arbeiten-um-zu-Leben/Geld-zu-verdienen-Fraktion.
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