Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche Ersatz für GT2555 PNP-Transistor


von Patrick S. (schnibbelwind)


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Moin,
ich suche einen Ersatztyp für GT2555 PNP Germanium Transistor, von 
General Technology Corporation [GTC].
Es soll einen NTE100 als Ersatz geben, der ist aber auch nicht 
erhältlich.
Vielleicht hat jemand das Datenblatt vom GT2555, dann könnte ich gezielt 
nach einem Ersatztyp suchen.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Diese Recherche kann man auch bei der Kenntnis der Schaltung bzw. seines 
Einsatzzweckes ausführen, aber das verheimlichst Du ja!

von Christian K. (Gast)


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Alte Germanium PNP waren immer lausig. Wenn Du mal einen 
Schaltplanauszug posten würdest, wäre schnell zu ermitteln was er können 
soll.

Hier wird sowas auch gesucht:
http://www.eevblog.com/forum/repair/lokking-for-service-manual-hp-6965a-powersupply/

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Ingolf O. schrieb:
> Diese Recherche kann man auch bei der Kenntnis der Schaltung bzw. seines
> Einsatzzweckes ausführen, aber das verheimlichst Du ja!

Ich besitze momentan keinen Schaltplan. Die Schaltung stammt aus den 
70ern und wird höchstwahrscheinlich eine Regelung sein. Das TO-5 Gehäuse 
lässt vermuten daß es ein Kleinsignaltransistor ist.
Ich hatte gehofft, dass hier jemand vielleicht noch ein altes 
Tabellenbuch mit den Werten des Transistors hat.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Da die Rede vom NTE100 war, dort gänge der AC122 als Ersatz.

von Christian K. (Gast)


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Keinen Schaltplan, aber Du weist, das er kaputt ist. Versuch doch mal 
einen Standard Silizium PNP und schau dann mal weiter.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Christian K. schrieb:
> Keinen Schaltplan, aber Du weist, das er kaputt ist. Versuch doch mal
> einen Standard Silizium PNP und schau dann mal weiter.

Der alte Transistor ist durch geschlagen.
Ich habe mir jetzt einen Transistorierter nach Kübbeler(GM328) bestellt.
Auf der Platine habe ich noch einen GT2555, der noch intakt sein sollte. 
Mal schauen was mir der Tester für Werte anzeigen wird.

von GTI (Gast)


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Der wird von Geneneral-Instrument stammen. GTxxxx sind 'Hausnummern' der 
~1960 gekauften General-Transistor-Corporation.

Datenbuecher wird man da aber vergebens suchen.

von nachtmix (Gast)


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Irgendwo im Internet habe ich gefunden:
1) Der Transistor wird auch in der HP 6965A Powersupply verwendet.

2) A cross for the HP 1850-0169 (GT2555) is supposed to be a 
Keysight/Agilent/HP supplied SA3011 or Texas Instruments GA3114.  It's a 
PNP germanium small signal 150mW metal common collector transistor. 
General Semiconductor is listed as the supplier for the GT255

von praktika (Gast)


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Patrick S. schrieb:
> Ich habe mir jetzt einen Transistorierter nach Kübbeler(GM328) bestellt.
> Auf der Platine habe ich noch einen GT2555, der noch intakt sein sollte.
> Mal schauen was mir der Tester für Werte anzeigen wird.

Und dieser Tester soll herausfinden können welchen maximalen 
Kollektorstrom dieser Transistor verkraftet, welche maximale 
Verluxtleistung und Uce?
Da wünsche ich mal viel Erfolg dabei...
Das einzige was der mit viel Glück eventuell feststellen kann ist die 
Stromverstärkung.
Wer dazu einen Transistortester braucht, der sollte auch gleich mal 
nachschauen ob dem Lötkolben eine Bedienungsanleitung fürs löten von 
Germaniumhalbleitern beiliegt!

von Christian K. (Gast)


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An alten Germaniumtransistoren würde ich nicht ohne Not Herumlöten. Für 
die alten Germaniumtransistoren waren 25V und 100mA schon viel. Wenn der 
nicht in einer Differenzstufe eingesetzt war würde ich mal einen 
Silizium PNP probieren.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Christian K. schrieb:
> An alten Germaniumtransistoren würde ich nicht ohne Not Herumlöten.

Der TE hat offensichtlich Bedarf an der Reparatur.

> die alten Germaniumtransistoren waren 25V und 100mA schon viel. Wenn der
> nicht in einer Differenzstufe eingesetzt war würde ich mal einen
> Silizium PNP probieren.

Warum nicht einfach einen Germanen aus der Bastelkiste? Man müßte halt 
vorher mal einen Blick auf die Schaltung werfen, was Spannung, Strom und 
Frequenz angeht.

Mein Datenbuch (auch vom Ende der 70er und hauptsächlich Germanium) 
kennt weder den GT2555 noch NTE100. Aber der AC122 steht drin. Das ist 
ein schnarchlahmer 30V/200mA Transistor. Da würde ich einen OC- oder 
GC-irgendwas reinkloppen.

von nachtmix (Gast)


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GT2555, NSN 5961-00-865-4893,  General Semiconductor Inc.

Im HP6920B ist er auch drin Q11,Q12. Dort gibt es eine 
Änderungsmitteilung, dass er durch den SM9085 ersetzt wurde.

Ich finde aber weder bei der  RCA-SK-Serie noch im ECG-Manual eine der 
erwähnten Bezeichnungen.

Jedenfalls ist im Schaltplan zu erkennen, dass es ein pnp-Typ ist, der 
dort nicht mehr als 30V aushalten muss.
Es existiert auch ein Foto des Transistors auf einer Platine, wonach es 
sich um ein ungekühltes TO-5 Gehäuse handelt. Die 150mW können also 
schon stimmen.

von GTI (Gast)


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nachtmix schrieb:
> GT2555, NSN 5961-00-865-4893,  General Semiconductor Inc.
>

1997 gabs bestimmt kein Germanen mehr, wenn hat General Semiconductor 
die von der aufgelösten GI geerbt.


mal bei Interesse ggf. bei transistormuseum.com stöbern, dort findet 
sich was ueber die Firmen GT u. GI, 'historic germanium computer 
transistors'.
DAten oder so gibts dort aber nicht.

von Fred R. (Firma: www.ramser-elektro.at/shop) (fred_ram)


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Bei mir könnstest du Germaniumtransistoren erwerben.
Die Frage ist aber, inwiefern Diese deine benötigten technische Daten 
abdeken.

von hinz (Gast)


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GTI schrieb:
> 1997 gabs bestimmt kein Germanen mehr, wenn hat General Semiconductor
> die von der aufgelösten GI geerbt.

Du bist zu jung.


http://www.vishay.com/landingpage/50year/generalsemi.html

von GTI (Gast)


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hinz schrieb:
> GTI schrieb:
>> 1997 gabs bestimmt kein Germanen mehr, wenn hat General Semiconductor
>> die von der aufgelösten GI geerbt.
>
> Du bist zu jung.
Das ist per se nicht soo schlecht :)
>
>
> http://www.vishay.com/landingpage/50year/generalsemi.html

vlt. kriegt man ja auch nicht immer alles mit? :)

http://www.company-histories.com/General-Instrument-Corporation-Company-History.html

International Directory of Company Histories  1995


http://semiconductormuseum.com/PhotoGallery/Photogallery_General_Transistor_General_Instrument_Historic_Germanium_Computer_Transistors.pdf

weiter hinten so um Seite ~16/17



----
Geheimnisse des Universum:

Habe da aber was ähnliches das ich gerne in Erfahrung bringen würde.
Woher stammen die Bezeichner 'NN'?

eg. ein NPN NN4258 von Motorola oder NN3646 von diversen Herst.
In etlichen Ausführungen blank, mit vergoldetem Bein, kleiner Haube, 
grosser Haube, .... letzlich sind das wohl auch 2N-Typen :) ....

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Zumindest zum NTE100 gibts ein Datenblatt:
http://www.nteinc.com/specs/100to199/pdf/nte100.pdf
25V 100mA 150mW hFE=100, Grenzfrequenz unterirdisch wenn man die 
Schaltzeiten zusammenzählt < 1MHz für digitale Signale.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Ich versuche es jetzt mal mit BC161-16 bzw. BC161-10. Von den Kenndaten 
recht vielversprechend.

von nachtmix (Gast)


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Patrick S. schrieb:
> Ich versuche es jetzt mal mit BC161-16 bzw. BC161-10

Funktioniert wahrscheinlich nicht. Schaltungen mit  Si-Transistoren 
werden erheblich anders dimensioniert als solche mit Ge-Transistoren.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Ja das stimmt, aber der NTE100 ist ebenfalls ein Si-Transistor, der als 
Ersatztyp für Ge-Transistoren eingesetzt wurde. Der BC161-10 kommt dem 
schon relativ nahe.

Ich habe mal gelesen das Ge-Transistoren altern. Stimmt das?!

von michael_ (Gast)


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Patrick S. schrieb:
> Ja das stimmt, aber der NTE100 ist ebenfalls ein Si-Transistor,

Nein, siehe oben.
Deine BC161 können eine zu hohe Stromverstärkung haben.

Nimm wie schon gesagt, einen etwas leistungsstärkeren NF-Transistor wie 
AC128 oder GC301.

Stromverstärkung ca. 50.

Patrick S. schrieb:
> Ich habe mal gelesen das Ge-Transistoren altern. Stimmt das?!

Manchmal ja, manchmal nein.

von Jens G. (jensig)


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@ nachtmix (Gast)

>Patrick S. schrieb:
>> Ich versuche es jetzt mal mit BC161-16 bzw. BC161-10

>Funktioniert wahrscheinlich nicht. Schaltungen mit  Si-Transistoren
>werden erheblich anders dimensioniert als solche mit Ge-Transistoren.

Ohne die konkrete Schaltung zu kennen, ist solch eine Aussage sehr 
gwagt.
Auch damals gab es schon Strom-/Spannungsgegenkopplung, welche den 
Einfluß der konkreten Transistorparameters schon stark minimiert.

von Christian K. (Gast)


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Du kommst viel schneller weiter, wenn Du wenigstens mal die an B,E,C, 
angeschlossensen Bauteile bestimmst und die direkte Beschaltung 
aufzeichnest. Kann mit den grossen bedrahteten Bauteilen kein Problem 
sein. SMD gab es damals noch nicht. Was für ein Gehäuse der Transistor 
hat, ist völlig egal.

von Fred R. (Firma: www.ramser-elektro.at/shop) (fred_ram)


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michael_ schrieb:
> Patrick S. schrieb:
>> Ich habe mal gelesen das Ge-Transistoren altern. Stimmt das?!
>
> Manchmal ja, manchmal nein.

Habe für meinen Shop sämtliche lagernde Germaniumtransistoren bei genau 
20°C ausgemessen (Messkammer!).
Von ca.250 Stück ist einer kaputt.
Also der Ausfall hält sich in Grenzen.
Bei den "defekten" ist der Leckstrom erheblich gestiegen.

von hbbvfiöidhf (Gast)


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Fred R. schrieb:
> Bei den "defekten" ist der Leckstrom erheblich gestiegen.

Also vermutlich Gehäuse undicht.

hbbvfiöidhf

von Fred R. (Firma: www.ramser-elektro.at/shop) (fred_ram)


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hbbvfiöidhf schrieb:
> Fred R. schrieb:
>> Bei den "defekten" ist der Leckstrom erheblich gestiegen.
>
> Also vermutlich Gehäuse undicht.
>
> hbbvfiöidhf

Eher die Alterung der Sperrschicht.
Einige der von mir angebotenen Transistoren sind noch von den 60er 
Jahren.

von Äxl (geloescht) (Gast)


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Würde ich auch einen GC301 einsetzen. So aus dem Bauch heraus. Nähere 
Informationen zum "Umfeld" gibt es ja wiedermal nicht. ES IST IMMER DAS 
GLEICHE HIER...

Äxl

von :) (Gast)


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Patrick S. schrieb:
> Ich versuche es jetzt mal mit ....


Today... Build Germanium Transistor Projects
with Silicon Transistors!

Redesign Germanium Transistor Circuits
http://www.hawestv.com/transistorize/germanium1.htm#conversion_prob

von michael_ (Gast)


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Fred R. schrieb:
> Eher die Alterung der Sperrschicht.

Nein.
Ge-Transis sind innerhalb des Gehäuses ungeschützt.

Si-Transis haben eine Schutzschicht über dem Transistorgebilde.
Deshalb sind sie nicht ganz so empfindlich wie die Germanen.

:) schrieb:
> Redesign Germanium Transistor Circuits
> http://www.hawestv.com/transistorize/germanium1.htm#conversion_prob

Es gibt keinerlei Grund, die durch Si zu ersetzen.
Es gibt genug davon.

von :) (Gast)


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michael_ schrieb:

> Es gibt keinerlei Grund, die durch Si zu ersetzen.

Wenn er das so machen will wird es das doch tun dürfen!?

Man kann den Schrott auch einfach entsorgen wenn einem danach ist.
Man muss das nicht, ist aber voellig legitime Option.

von Arno (Gast)


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Germaniumtransistoren haben besonders bei den HF-Typen in verzinnten 
Gehäusen auch öfter Probleme mit Whiskerbildung.
https://nepp.nasa.gov/whisker/anecdote/af114-transistor/index.html

Arno

von michael_ (Gast)


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:) schrieb:
> michael_ schrieb:
>
>> Es gibt keinerlei Grund, die durch Si zu ersetzen.
>
> Wenn er das so machen will wird es das doch tun dürfen!?

Dann sollte man doch etwas Erfahrung haben, welche der TO nicht hat.
Hohe Stromverstärkung, Schwingneigung durch wesentlich höhere 
Grenzfrequenz und andere Temperaturkompensation sind Faktoren, welche 
man beachten soll.
Es gibt weitere.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Äxl (geloescht) schrieb:
> Würde ich auch einen GC301 einsetzen. So aus dem Bauch heraus. Nähere
> Informationen zum "Umfeld" gibt es ja wiedermal nicht. ES IST IMMER DAS
> GLEICHE HIER...
>
> Äxl

Ich bin dabei das Umfeld zu bestimmen und den einen vermutlich intakten 
GT2555 zu vermessen.
Den Thread habe ich mit der Hoffnung eröffnet, das zufällig jemand ein 
Tabellenbuch mit dem entsprechenden Transistor hat.
Ich bin dran an der Sache.

michael_ schrieb:
> :) schrieb:
>> michael_ schrieb:
>>
>>> Es gibt keinerlei Grund, die durch Si zu ersetzen.
>>
>> Wenn er das so machen will wird es das doch tun dürfen!?
>
> Dann sollte man doch etwas Erfahrung haben, welche der TO nicht hat.
> Hohe Stromverstärkung, Schwingneigung durch wesentlich höhere
> Grenzfrequenz und andere Temperaturkompensation sind Faktoren, welche
> man beachten soll.
> Es gibt weitere.

Du hast recht, viel Erfahrung habe ich nicht, aber das kommt.
Ja mir ist bewusst, dass der von mir gewählte BC161-10, im Vergleich 
ziemlich flott ist und etwas mehr Verstärkung hat. Ich habe daher mich 
jetzt erst mal für den BC161-6 entschieden, der soll eine HFE von 40 bis 
100 haben.

von Harald W. (wilhelms)


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Patrick S. schrieb:

> Ich bin dabei das Umfeld zu bestimmen und den einen vermutlich intakten
> GT2555 zu vermessen.
> Den Thread habe ich mit der Hoffnung eröffnet, das zufällig jemand ein
> Tabellenbuch mit dem entsprechenden Transistor hat.

Das Umfeld ist da wesentlich hilfreicher als ein Tabellenbuch.
Unabhängig davon dürfte der auch heute noch leicht erhältliche
AC128 in 90 % der Fälle passen. Ein Si-Transistor dagegen
vielleicht nur in 50% der Fälle.

von Äxl (geloescht) (Gast)


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Dann schreib doch bitte wenigstens das Gerät, den Typ des Gerätes hinzu, 
damit andere das auch finden oder sich über Umwege einfachere 
Lösungsmöglichkeiten ergeben, weil jemand der nach "HP6965A" sucht, weil 
er ähnliche Probleme hat/hatte, dieser hier evtl. berichten könnte.
Sofern es sich um ein solches Gerät handelt.
Wir wollen Dir dein "Goldstaub" weder abkaufen, noch ihn Dir schelcht 
reden, Es wird sicher einen Grund haben, weshalb Du hier solch einen 
Aufwand betreibst, diesen, deinen, Schatz zu retten. Was auch immer: wir 
wollen Dir helfen.
Da niemand (ich müsste nachsehen) eine Datenblatt/Buch etc. zu diesem 
Transistor hat, ist es doch wohl naheliegend, wenn wir versuchen wollen, 
Dir anderweitig helfen zu wollen.
Klar - kannst Du ersteinmal versuchen einen BC161 einzusetzen. 
Effizienter wäre es in der Tat, wir wüssten, worum es konkret geht. Dann 
könnte man dein Vorhaben von vornherein einschätzen und Dir etweder 
Zuspruch zuteil werden lassen oder Dir einen anderen Weg aufzeigen, 
welcher evtl. leichter zum Ziel führt.

Äxl

von michael_ (Gast)


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Kannst du nicht endlich mal sagen, was das Gerät macht und ein Bild von 
der Platine machen?

Hier wird der eingesetzt, aber es gibt da auch Si-Transistoren.
Der NTE100 ist mit dem Strom und den 5MHz auch nicht ganz gewöhnlich für 
einen Ge-Transistor.
Er wird als RF-Mischer gehandelt.

von michael_ (Gast)


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von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Ich habe meine Vergleichs- und Datenbücher durchgeschaut, aber den Typ 
nicht gefunden. Von nteinc habe ich zwei unterschiedlich alte 
Tabellenbücher, aber auch dort ist der GT2555 nicht gelistet. Wenigstens 
sind da überhaupt ein paar GT.... zu finden. Die meisten haben als 
Ersatz die genannten NTE1xx.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Bei dem Gerät geht es um HP 6966A Labornetzteil.
Hierfür hatte ich schon mal einen Thread gestartet, weil Helmut Singer 
Elektronik 30€ plus ~8€ Versand für Anleitung + Schaltpläne verlangt.
Finde ich persönlich, dafür das ich nur Bauteile ersetzen will, etwas 
viel.

Letztentlich sind bei dem HP einige der GT2555 gestorben, die 
Leistungs-PNPs, die Thyristoren, ein paar Kondensatoren und ein 
Widerstand.
Ich habe soweit alles ersetzt und bin bei den GT2555 stehen geblieben.

von michael_ (Gast)


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Dann nimm doch den NTE100, den gibt es noch.
Oder es kann auch ein Russentyp sein.

Die hatten auch ähnliche.
Du brauchst 150mA und 5MHz.

Das ist nicht so recht üblich, die genannten NF-Transistoren fallen da 
raus.
Sieh auch nach, ob der als Pärchen eingesetzt ist.

Evtl. kann der Si-Typ gehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Du brauchst 150mA und 5MHz.

Glaubst du wirklich, dass die Regelung eines Netzteils 5 MHz braucht?

Ich würde (wie von anderen schon vorgeschlagen) mit einem GC301 oder
AC128 ins Rennen gehen.  Erstere bekommst du vermutlich von diversen
Forenmitgliedern gegen Freiumschlag oder Versandkosten, letztere
sind auch heute noch käuflich.

von Äxl (geloescht) (Gast)


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Silizium tut's dort aber auch an der Stelle, sofern sich die Geräte 
nicht allzusehr voneinander unterscheiden (Schaltplan war ja nun von 
einem anderen Gerät). Ich hab hier BC640 liegen, die würde ich da 
einlöten um erstmal zu sehen, was Sache ist...

Äxl

von michael_ (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> michael_ schrieb:
>> Du brauchst 150mA und 5MHz.
>
> Glaubst du wirklich, dass die Regelung eines Netzteils 5 MHz braucht?

Umsonst haben die den mit den 5MHz sicher nicht eingebaut.
Vielleicht habe ich was überlesen, wo der konkret drin ist.
Die Schaltung kenne ich nicht.

Der AC128 hat 1,5MHz und der GC301 hat da eher weniger.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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Hier noch zwei Bilder

Alle TO-5/TO-39 sind GT2555

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Zumindest haben sie die Schaltungsteile beschriftet.

Welcher Transistor ist denn kaputt?

von GTI (Gast)


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Patrick S. schrieb:

> Letztentlich sind bei dem HP einige der GT2555 gestorben, die

HP-6226A Bj.1962 sugested repl. 2N520A GI oder 2N404 GE oder RCA
Daten zu diesen werden sich auftreiben lassen

von GTI (Gast)


Angehängte Dateien:

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s.A.

von michael_ (Gast)


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Der 2N520 hat nur 15V und 0,1W.
Der 2N404 hat 25V, 0,15A und 0,3W.
Frequenz ist nicht angegeben.

von Jens G. (jensig)


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@ michael_ (Gast)

>> Glaubst du wirklich, dass die Regelung eines Netzteils 5 MHz braucht?

>Umsonst haben die den mit den 5MHz sicher nicht eingebaut.

Du meinst also, die haben sämtliche Parameter eines bestimmten 
Trnaistors genau eingepaßt.
In etlichen 0815-Schaltungen für Schalt- und NF-Anwednungen werden z.B. 
300MHz-Transistoren eingesetzt - glaubst Du wirklich, daß der jeweilige 
Designer idR. Wert auf die 300MHz gelegt hat?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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michael_ schrieb:
> Der 2N520 hat nur 15V und 0,1W.
> Der 2N404 hat 25V, 0,15A und 0,3W.
> Frequenz ist nicht angegeben.

Das Transistordatenbuch [1] kennt beide:

2N404: 25V, 100mA, 150mW, 13MHz*
2N520: 15V, 200mA, 150mW, 3MHz*

due Frequenzangaben beziehen sich auf die -3dB Frequenz in 
Basisschaltung. Ja, das ist seltsam. Steht aber so im Buch.

In meinen Germaniumbeständen hätte ich halbwegs passend:

SFT323: 24V, 250mA, 200mW, 2,6MHz*
2SB77:  25V, 100mA, 150mW, 2MHz*

GC301 ist definitiv zu langsam. GC117/118 würden passen.


[1] Klaus K. Streng, "Transistordaten", 1977 Militärverlag der DDR

von michael_ (Gast)


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Jens G. schrieb:
> In etlichen 0815-Schaltungen für Schalt- und NF-Anwednungen werden z.B.
> 300MHz-Transistoren eingesetzt - glaubst Du wirklich, daß der jeweilige
> Designer idR. Wert auf die 300MHz gelegt hat?

Du kennst da sicher die Germanenzeit nicht.
Bei Si war auch beim popeligsten Transistor 100MHz kein Problem.

Axel S. schrieb:
> GC301 ist definitiv zu langsam. GC117/118 würden passen.

Die schaffen aber die Leistung nicht. Und nicht die 5MHz.
Es kommt auf den genauen Anwendungsfall an.

Axel S. schrieb:
> Das Transistordatenbuch [1] kennt beide:
>
> 2N404: 25V, 100mA, 150mW, 13MHz*
> 2N520: 15V, 200mA, 150mW, 3MHz*
>
> due Frequenzangaben beziehen sich auf die -3dB Frequenz in
> Basisschaltung. Ja, das ist seltsam. Steht aber so im Buch.

Ich habe die Daten aus den DÖV Bänden, welche ich sehr schätze.

Halten wir uns an die Daten des NTE100.

Also 150mA, ca. 50V und 5MHz.

Ich würde NTE100 oder Clone nehmen.

ebay 263376621170

von Jens G. (jensig)


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@ michael_ (Gast)

>Jens G. schrieb:
>> In etlichen 0815-Schaltungen für Schalt- und NF-Anwednungen werden z.B.
>> 300MHz-Transistoren eingesetzt - glaubst Du wirklich, daß der jeweilige
>> Designer idR. Wert auf die 300MHz gelegt hat?

>Du kennst da sicher die Germanenzeit nicht.

Wie kommst Du darauf - die kenne ich sehr wohl. Bin schließlich mit 
denen groß geworden ...
Hier kommt es aber in erster Linie auf Gleichstromwerte an, da es ja um 
ein Netzteil gehen soll, wenn ich es richtig verstanden habe.
Einzig die Regeldynamik interessiert sich für Frequenzen. Da solche 
ollen Netzteile aber üblicherweise reichlich C#s im Regelkreis haben, 
die die Regeldynamik bestimmen, dürfte sich die hohe Ft der Si-Dinger 
kaum auswirken (höchstens vielleicht deren rel. hohe Verstärkung - aber 
man kann sich ja extra "schlechte" Si-Transistoren heraussuchen)

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Jens G. schrieb:
> Hier kommt es aber in erster Linie auf Gleichstromwerte an, da es ja um
> ein Netzteil gehen soll, wenn ich es richtig verstanden habe.

Patrick S. schrieb:
> Angehängte Dateien:
>
>             DSC05426.JPG
>
>             238 KB, 61 Downloads

>             DSC05419.JPG
>
>             229 KB, 58 Downloads

Ich weiß ja nicht, ob es da nur um Stromversorgung geht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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michael_ schrieb:
> Ich weiß ja nicht, ob es da nur um Stromversorgung geht.

Welcher Transistor genau kaputt ist, hat er uns ja noch nicht
geschrieben.  Die Baugruppen sind auf der Platine sogar gekennzeichnet,
danach könnte man folglisch abschätzen, wofür der Transistor gebraucht
wird.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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So ich habe jetzt alle Transistoren vermessen und es ist nur einer beim 
Fault Amp. defekt.

Die GT2555 hatten im Schnitt einen HFE zwischen 100 und 150.

Was mir jetzt aufgefallen ist, das jemand schon vorher versucht hat 
dieses Netzteil zu reparieren und die zwei eingebauten 
Leisrungs-Transistoren PNP typen waren.
Ich habe jetzt aber NPN beschafft, weil dies bei ähnlichen Netzteilen 
der Fall war.

Weiß zufällig jemand ob PNP-Typen bei solchen Netzteilen plausibel 
sind?!
Mir kommt das etwas Spanisch vor. Ganz davon zu schweigen, dass die 
Glimmerscheiben gefehlt haben.

von michael_ (Gast)


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Patrick S. schrieb:
> die zwei eingebauten
> Leisrungs-Transistoren PNP typen waren.

Welche?

Patrick S. schrieb:
> Ich habe jetzt aber NPN beschafft, weil dies bei ähnlichen Netzteilen
> der Fall war.

Dann probier sie doch!

Patrick S. schrieb:
> Weiß zufällig jemand ob PNP-Typen bei solchen Netzteilen plausibel
> sind?!

Klar, zufällig weiß ich, dass solche in Netzteilen plausibel sind.

Viel Erfolg beim kaputtreparieren!

Achso, ich habe mal meinen Ge-Fundus gesichtet.
Bin dabei auf paar ASX12 gestoßen.
Der Bruder ASX11 mit 30V, 0,25A 7,5MHz könnte ein Ersatz für deinen 
GT2555 sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Patrick S. schrieb:

> Die GT2555 hatten im Schnitt einen HFE zwischen 100 und 150.

Das ist für Germanen ziemlich viel.

> Weiß zufällig jemand ob PNP-Typen bei solchen Netzteilen plausibel
> sind?!

Wenn es Germanium ist, auf jeden Fall: dort war pnp einfacher zu
realisieren als npn, daher gab es eine viel größere Auswahl an
pnp-Transistoren.

Prinzipiell kannst du einen Längsregler mit beiden aufbauen, zumal
es bei einem Labornetzteil ja auch völlig unerheblich ist, ob man
das Regelglied in die Plus- oder Minusleitung einbaut.  Aber auch
da wäre beides denkbar.  Klassische Längsregler benutzen in der
Endstufe eine Kollektorschaltung (mit npn würde man hier also eine
positive Spannung regeln).  Diese braucht aber für die Ansteuerung
der Basis einiges an Spannungsreserve (dropout voltage).  Wenn man
mit möglichst geringem Spannungsabfall auskommen möchte, würde man
stattdessen zu einem pnp-Transistor in Emitterschaltung greifen, das
ist das, was man heute integriert als "low drop[out voltage]"-Regler
oft vorfindet.  Der Basisstrom wird hier von der gegenüberliegenden
Seite (also Minus) eingespeist, weshalb man im Längszweig fast bis
in die Sättigung des Transistors gehen kann.

Ob deine Schaltung pnp oder npn braucht, solltest du aber anhand
der übrigen Polaritäten recht einfach checken können.

von Patrick S. (schnibbelwind)


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michael_ schrieb:
> Viel Erfolg beim kaputtreparieren!

Völlig unnötiger Kommentar.


Das Netzteil stammt aus einem Messi-Büro neben meinem. Der Kollege ist 
in Rente gegangen(worden) und ein Dienstleister konnte zwei 
Europaletten-Kontainer voll Elektroschrott aus dem Büro räumen. Darunter 
ca. 50 vergilbte Computer Mäuse und so weiter. Aber auch dieses 
Netzteil, welches ich nach Rücksprache mit nach hause nehmen durfte.
Der Kollege war schon etwas unfokussiert, daher gehe ich nicht davon 
aus, dass der immer wusste was er tat.

Jörg W. schrieb:
> Patrick S. schrieb:
>
>> Die GT2555 hatten im Schnitt einen HFE zwischen 100 und 150.
>
> Das ist für Germanen ziemlich viel.
>
>> Weiß zufällig jemand ob PNP-Typen bei solchen Netzteilen plausibel
>> sind?!
>
> Wenn es Germanium ist, auf jeden Fall: dort war pnp einfacher zu
> realisieren als npn, daher gab es eine viel größere Auswahl an
> pnp-Transistoren.
>
> Prinzipiell kannst du einen Längsregler mit beiden aufbauen, zumal
> es bei einem Labornetzteil ja auch völlig unerheblich ist, ob man
> das Regelglied in die Plus- oder Minusleitung einbaut.  Aber auch
> da wäre beides denkbar.  Klassische Längsregler benutzen in der
> Endstufe eine Kollektorschaltung (mit npn würde man hier also eine
> positive Spannung regeln).  Diese braucht aber für die Ansteuerung
> der Basis einiges an Spannungsreserve (dropout voltage).  Wenn man
> mit möglichst geringem Spannungsabfall auskommen möchte, würde man
> stattdessen zu einem pnp-Transistor in Emitterschaltung greifen, das
> ist das, was man heute integriert als "low drop[out voltage]"-Regler
> oft vorfindet.  Der Basisstrom wird hier von der gegenüberliegenden
> Seite (also Minus) eingespeist, weshalb man im Längszweig fast bis
> in die Sättigung des Transistors gehen kann.
>
> Ob deine Schaltung pnp oder npn braucht, solltest du aber anhand
> der übrigen Polaritäten recht einfach checken können.

Danke für den hilfreichen Kommentar.
Von der Schaltung her bin ich auch der Meinung das es NPN sein müsste 
und ähnliche HP Netzteile aus der Zeit haben das auch.

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