Hallo Da ich motorisch etwas eingeschränkt bin, aber dennoch gerne scharfe Werkzeuge benutze, möchte ich meinen Abziehstein bewegen. Der Stein ist ca 150mm lang und ich denke, das eine Wegstrecke von 100mm gut wäre. Als Motor habe ich einen alten Scheibenwischermotor, der wohl genügend Kraft haben sollte. Jetzt habe ich mir schon einige Videos von Mechaniken angeschaut, aber noch nichts gefunden. Daher meine Frage an euch: Wie kann ich aus der Rotationsbewegung des Motors eine lineare Vor- und Zurückbewegung bekommen? Danke für eure Vorschläge! Gruß Kolja
Hallo Kolja, das Stichwort heisst : Kurbeltrieb MfG von der Spree Frank
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Mit einem Pleuel. Bei einem Verbrennungsmotor wird das umgekehrt gemacht - aus einer Hub eine Rotationsbewegung. Bei einer Dampfmaschine konnte man das gut sehen.
Kolja L. schrieb: > Da ich motorisch etwas eingeschränkt bin, > aber dennoch gerne scharfe Werkzeuge benutze, > möchte ich meinen Abziehstein bewegen. > > Der Stein ist ca 150mm lang und ich denke, > das eine Wegstrecke von 100mm gut wäre. > > Als Motor habe ich einen alten Scheibenwischermotor, > der wohl genügend Kraft haben sollte. So recht verstehe ich nicht, warum Du dazu einen Kurbeltrieb bauen willst. Zumal Du damit ein kontraproduktives Problem schaffst: Du weißt schon, daß "giftige" Schneiden dominant nur IN Laufrichtung eines Abziehsteines geschaffen werden können? Oder anders ausgedrückt, der Abziehstein dabei IN Richtung der Schneide zu bewegen ist und nicht GEGEN sie. Kurbeltrieb kannst Du sicher auch mit einem Scheibenwischermotor realisieren. Und was machst Du dann, wenn Du den hast?? Jedes Mal das Werkzeug "abheben", wenn der Abziehstein GEGEN die Schneide läuft?? Glaub mir bitte: Schärf Deine Werkzeuge mit dem Abziehstein per Hand. Das geht viel schneller und effektiver. Beschreib doch bitte mal den Abziehstein etwas genauer: - konkrete Abmessungen? - Kornart (EKw, EKr, od. SC oder was genau)? - Korngröße(n)? - zwei nutzbare Seiten (grob und fein)? - welche Werkzeuge sollen damit abgezogen werden? Grüße
Danke für die ganzen Antworten! Etwas prinzipiell Anderes als den Kurbeltrieb habe ich in der Zwischenzeit auch nicht gefunden. @Holzkopf Mein guter Stein ist ein japanischer Wasserstein. 6.000/10.000 glaube ich. Der ist aber auch schon alt, war aber mal recht teuer bei DICK. Ansonsten habe ich noch ein paar "normale" Korundsteine. Wichtig ist mir erstmal das Schleifen von Küchenmessern, welche ich bislang immer per Hand (in AUF und ABwärtsbewegungen) auf dem Wasserstein geschärft habe. Ich werde mal mit dem Kurbeltrieb im Kopf ins Bett gehen. Kolja, auch ein Holzwurm ;-)
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Kolja L. schrieb: > Ich werde mal mit dem Kurbeltrieb im Kopf ins Bett gehen. > > Kolja, auch ein Holzwurm ;-) Naja - als holzkopf kann ich Dir Holzwurm nur raten: Geh nicht mit dem Kurbeltrieb im Kopf in's Bett! :) Sondern, wenn wir uns hier schon anstatt weiblicher Wesen im Bett, nur über "schnöde Schleiftechnik" unterhalten wollen, vielleicht besser mit dem Gedanken, daß alle Welt bzgl. Schleifkorn-Arten sowie deren Körnungen NUR "mit Wasser kocht"! Auch in Japan gibt es keine "Wunderarten" von Schleifkorn und schon gleich gar keine anderen Siebungen davon! Schau Dir dazu bitte mal an, was japanische Korngrößen "übersetzt" in europäische Normen eigentlich bedeuten. So suggeriert z.B. 6000/10000 eine "Feinheit", die als solche gar nicht vorhanden ist (nach europ. Normen). Wenn Du als Holzwurm z.B. Feinstabzug von Stechbeiteln realisieren können willst: Besorg Dir eine stinknormale Jurakalk-Platte aus Solnhofen. Und leg die in stinknormales Motoröl. Im "ziehenden" Schliff darüber kannst Du eine "langlebige" Schärfe erreichen. Ziehend soll heißen: Die Platte liegt im Ölbad und Du ziehst die Schneide (mit ihrer abgeschrägten Rückseite) über den Kalkstein. Was relativ einfacher ist, als den Abziehstein "mitläufig" über die Schneide zu ziehen. Ein einziger mitläufiger Zug auf der flachen Seite des Stechbeitels genügt, um evtl. "schrägseitig" entstandene Abzugsgrate zu entfernen. Mache ich normalerweise gar nicht, weil sich das erfahrungsgemäß erübrigt. ;) Weil man sich beim Abziehen auf Kalkplatten im Ölbad bereits im Polierbereich von Schneiden befindet. Grüße
Moin, Moin So etwas ist für Küchenmesser gut geeignet. http://www.dr-henschke.de/Messerschaerfer.html Dafür einen Scheibenwischermotor zu verbauen halte ich für "Übermotorisiert", ein normaler Schrittmotor oder Modellbauservo sollte ausreichend sein. ps: ich wollt das Teil schon immer bauen und elektr. antreiben, bin aber bis jetzt nicht dazu gekommen. Gruß Volker
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Die größte Herausforderung daran dürfte sein, die Linearführung nicht nur wasserbeständig zu machen, sondern auch einigermaßen beständig gegen den entstehenden Schleifschlamm zu machen. Da es nicht super präzise sein muss, aber robust und kostengünstig austauschbar sein sollte, würde ich mich bei Igus umgucken. Die Kurbel sollte eher trivial sein... Das hier Leute die Notwendigkeit einer Vorrichtung generell in Frage stellen, obwohl du eine motorische Einschränkung erwähnt hast, ist normal. (Wobei... Ich würde auch eher zu Tormek oder Scheppach raten, wenn schon Maschine :-))
Beitrag #5239061 wurde von einem Moderator gelöscht.
Volker K. schrieb: > Dafür einen Scheibenwischermotor zu verbauen halte ich für > "Übermotorisiert", > ein normaler Schrittmotor oder Modellbauservo sollte ausreichend sein. > > ps: ich wollt das Teil schon immer bauen und elektr. antreiben, bin aber > bis jetzt nicht dazu gekommen. Bzgl. "Übermotorisierung" stimmen wir (vermutlich) überein: Was soll denn dieser ganze Firlefanz?? Z.B. ein Messer scharf schleifen zu können, bedarf es doch keiner besonderen Vorrichtungen. Obwohl ich Schleifmaschinen rauf und runter habe, würde ich niemals auf die Idee kommen, ein Messer damit schärfen zu wollen. Dauert doch viel zu lange, um das definiert einzuspannen, damit es auch definiert geschliffen werden kann. Worüber unterhalten wir uns denn hier eigentlich? Über zu erreichende Schärfe eines Messers oder über zu erreichende Keilwinkel von ihm?? butsu schrieb: > Das hier Leute die Notwendigkeit einer Vorrichtung generell in Frage > stellen, obwohl du eine motorische Einschränkung erwähnt hast, ist > normal. (Wobei... Ich würde auch eher zu Tormek oder Scheppach raten, > wenn schon Maschine :-)) Meinst Du nicht, daß hier von Leuten die Möglichkeiten, welche "für den Hausgebrauch" "schmackhaft" gemacht werden, etwas überbewertet werden? Begreiflicherweise propagieren Hersteller Messer-Schleifmaschinen. Für einen Bruchteil solcher Investitionen kann man sich aber auch mit dem Besten bzgl. Schleif-Ausstattung "ausrüsten", um für alle erdenklichen Fälle gerüstet zu sein. Das glaubst Du nicht? Mit einem simplen SC-"Handrutscher" 50x25x250 (Korn 16/24) aus dem Stein- und Beton-Bereich kannst Du ausnahmslos JEDE Schneide grob korrigieren. Auch VA-Schneiden! Anschließend mit Diamant in galv. Bindung (K 126 bis 151) weitermachen. Bis dahin alles im Trockenschliff. Geht ratzfatz - im Freihand-Schliff. Machte ich erst jüngst bei einem VA-Messer, das vermutlich aus China stammte. VA-Stahl oberseitig ca. 3mm, und deshalb auch relativ stabil und linear einwandfrei. Verglichen mit VA-Messern, die üblicherweise aus VA-Streifen vom Coil gefertigt werden. Durch Durchzug durch Rollen vor dem Stanzen von ihnen "linearisiert". Hast Du schon mal nachgesehen, wie linear der Grundkörper solcher Messer tatsächlich ist?? Bisher konnte ich keines sehen, das (über den Rücken gesehen) linear war. Bei dem gen. Messer war das jedoch der Fall. Außerdem war der Stahl voll durch die Griffschalen durchgeführt. Die auch eine mir passende Länge hatten und mir gut "in der Hand lagen". Anderenfalls hätte ich nämlich das Messer gar nicht weiter bearbeitet, sondern verschrottet oder im Müll entsorgt. Kurzum: Nach den Trockenschliffen mit SC (K ca. 400) im Naßschliff das Messer weiter aufgeschärft. Reichte dazu aus, um Zeitungs-Papier unter dem "Gravitations-Druck" der Schneide ziehend schneiden zu können. Mehr Ansprüche an ein Gebrauchs-Messer habe ich nicht. Will mich ja schließlich nicht damit rasieren können. :D Grüße
L. H. schrieb: > Was soll denn dieser ganze Firlefanz?? Du hast begriffen was Kolja L. schrieb: > Da ich motorisch etwas eingeschränkt bin bedeutet?
Kolja L. schrieb: > Mein guter Stein ist ein japanischer Wasserstein. > Wichtig ist mir erstmal das Schleifen von Küchenmessern, Eigentlich ist ein solcher Stein viel zu schade für Küchenmesser. :-) Vielleicht reicht da schon ein handelsüblicher Doppelschleifer, bei dem die zweite Scheibe mit geringerer Geschwindigkeit im Wasserbad läuft. Die zweite Scheibe kann man dann sicherlich gegen eine mit feinerer Körnung tauschen.
Harald W. schrieb: >> Mein guter Stein ist ein japanischer Wasserstein. > >> Wichtig ist mir erstmal das Schleifen von Küchenmessern, > > Eigentlich ist ein solcher Stein viel zu schade für Küchenmesser. :-) > Vielleicht reicht da schon ein handelsüblicher Doppelschleifer, > bei dem die zweite Scheibe mit geringerer Geschwindigkeit im Wasserbad > läuft. Die zweite Scheibe kann man dann sicherlich gegen eine mit > feinerer Körnung tauschen. Komischer Vorschlag. Handelsübliche Doppelschleifer sind nicht dafür gemacht, mit gerigerer Geschwindigkeit zu laufen. Die Scheiben der üblichen Schleifer sind zu schmal und haben einen zu kleinen Durchmesser. Vor allem aber haben sie nicht die erforderliche Schutzart, um den Stein im Wasserbad laufen zu lassen. Abgesehen davon ist ein japanischer Wasserstein ganz hervorragend geeignet, um Küchenmesser zu schleifen. Für viele sind ihre Küchenmesser edle Werkzeuge, an die sie besondere Anforderungen stellen und deren Benutzung und Pflege Freude bereitet. L. H. schrieb: > Machte ich erst jüngst bei einem VA-Messer, das vermutlich aus China > stammte. > VA-Stahl oberseitig ca. 3mm, und deshalb auch relativ stabil und linear > einwandfrei. > Verglichen mit VA-Messern, die üblicherweise aus VA-Streifen vom Coil > gefertigt werden. Sorry, mit deinen Aussagen zu "VA-Messern" hast du dich zu diesem Thema selbst disqualifiziert. Ich ahne was du meinst. Vermutlich meinst du rostträge Messer. Die bestehen nicht aus "VA", das ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für austenitische Stähle wie X5CrNi18-10 ('V2A') und X5CrNiMo17-12-2 ('V4A'). Die sind nicht härtbar, niemand macht daraus Messer. Richtig ist natürlich, dass ganz billige Messer aus Bandstahl gestanzt werden. Das ist aber niemals 'VA', sondern martensitische Chromstähle, z.B. X46Cr13. Bessere Messer sind gesenkgeschmiedet. Zum Thema: Ich schärfe meine Küchenmesser auch gerne auf japanischen Wassersteinen. Die (meisten) haben eine sehr weiche Bindung. Daher brechen stumpfe Körner schnell aus der Matrix und der Stein scheift immer sehr aggresiv mit frischen Körnern.
butsu schrieb: > Handelsübliche Doppelschleifer sind nicht dafür > gemacht, mit gerigerer Geschwindigkeit zu laufen. Die Scheiben der > üblichen Schleifer sind zu schmal und haben einen zu kleinen > Durchmesser. Vor allem aber haben sie nicht die erforderliche Schutzart, > um den Stein im Wasserbad laufen zu lassen. Also, handelsüblich ist sowas schon: https://www.bauhaus.info/doppelschleifer/herkules-nass-trockenschleifer-h-nt-150200-/p/25222764 Die große Scheibe ist mit einem einfachen Getriebe untersetzt und ein Wasserbad ist auch vorhanden. Deie Verarbeitungsqualität ist alledings passend zum Preis. Für polierte Schneiden und Rasiermesser daher eher ungeeignet. Für einfache Messer incl. der üblichen Zwilling-/Dreizack-/Whatever-Küchenmesser freihand (!) aber völlig o.K.
Matthias L. schrieb: > Also, handelsüblich ist sowas schon: > https://www.bauhaus.info/doppelschleifer/herkules-nass-trockenschleifer-h-nt-150200-/p/25222764 > > Die große Scheibe ist mit einem einfachen Getriebe untersetzt und ein > Wasserbad ist auch vorhanden. Deie Verarbeitungsqualität ist alledings > passend zum Preis. Für polierte Schneiden und Rasiermesser daher eher > ungeeignet. Okay, ich hatte den Post von Harald falsch verstanden. Ich dachte er rät zum Umbau, weil ich unter 'Doppelschleifer' normalerweise etwas anders verstehe. So ein Teil wie das von dir verlinkte hatte mein Vater mal. Der Stein war wirklich Murks...
Moin, in diesem Video ist ein ganz nützliches Tool ab Minute 8:22 https://www.youtube.com/watch?v=-szM0eB_sRA#t=8m22s Das sollte das Problem lösen.
Der Andere schrieb: > L. H. schrieb: >> Was soll denn dieser ganze Firlefanz?? > > Du hast begriffen was > > Kolja L. schrieb: >> Da ich motorisch etwas eingeschränkt bin > > bedeutet? Wenn Du damit meinst, daß kolja82 körperlich behindert ist und einen Abziehstein nur mühsam oder kaum bewegen kann: So verstand ich das nicht. Sondern dahingehend, daß kolja82 nur eingeschränkt über E-Motoren verfügen kann. Danke, daß Du mich darauf aufmerksam machtest. :) @ kolja82: Wie ist das "motorisch behindert" richtig zu verstehen? butsu schrieb: > Handelsübliche Doppelschleifer sind nicht dafür > gemacht, mit gerigerer Geschwindigkeit zu laufen. Die Scheiben der > üblichen Schleifer sind zu schmal und haben einen zu kleinen > Durchmesser. Die Scheiben-Durchmesser handelsüblicher Doppelschleifer orientieren sich an der max. zulässigen Umfangsgeschwindigkeit (35m/s) der Scheiben, die dort üblicherweise aufgespannt sind. Im Übrigen sind die Scheiben der nahezu einzige variable Kostenfaktor, bei dem sich (herstellerseitig) noch etwas "einsparen" läßt. Dementspr. ist dann auch die Qualität der Scheiben. ;) butsu schrieb: > Sorry, mit deinen Aussagen zu "VA-Messern" hast du dich zu diesem Thema > selbst disqualifiziert. Ich ahne was du meinst. Vermutlich meinst du > rostträge Messer. Die bestehen nicht aus "VA", das ist eine > umgangssprachliche Bezeichnung für austenitische Stähle wie X5CrNi18-10 > ('V2A') und X5CrNiMo17-12-2 ('V4A'). Die sind nicht härtbar, niemand > macht daraus Messer. Naja - VA ist wohl eher ein Gattungsbegriff für (mehr oder weniger) "rostfreie" Stähle. :D Darunter tummelt sich so allerhand: https://de.wikipedia.org/wiki/Rostfreier_Stahl Ich sagte doch ausdrücklich, daß das gen. Messer vermutlich aus China stammt. Also höchstwahrscheinlich V2A. Grüße
Kolja L. schrieb: > > Wie kann ich aus der Rotationsbewegung des Motors > eine lineare Vor- und Zurückbewegung bekommen? > > Danke für eure Vorschläge! Das ist ein Klassikker, typische Aufgabe für den Anfang des 1. Semester Kinematik. Such mal nach "Kinematik des Kurbeltriebs". Den 1-armigen Scheibenwischer des W201 kinematisch duchzurechnen macht man dann am Ende des 1. Semesters. Hut ab vor den Entwicklern - auch wenn es 80er Jahre Technik ist. p.s. Messer schleifen und schärfen nimmt oft religiöse Züge an. Wo sich doch alle einig sind: Ein Hattori Hanzo braucht man nicht zu schärfen - Das ist scharf.
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Sebastian L. schrieb: > Ein Hattori Hanzo braucht man nicht zu schärfen - Das ist scharf. Ausser Chuck Norris hat sich damit rasiert.
Kolja L. schrieb: > Wie kann ich aus der Rotationsbewegung des Motors > eine lineare Vor- und Zurückbewegung bekommen? > > Danke für eure Vorschläge! Am besten, garnicht. Durch schieres vor und zurück fehlt dir die ausgleichende Wirkung seitlicher Bewegung. Ich würde dir eher vorschlagen, dir einen Naßschleiftopf zu bauen. Das ist ein Topf (auch aus Plastik), wo darin ein langsam laufender Motor montiert ist, Achse nach oben. Auf diese Achse montierst du eine runde Alu-Platte (so ähnlich wie die Planscheibe an der Drehbank). Dort drauf kommt dein Gemisch aus Schleifkorund und Anmachöl und nun kannst du damit schleifen. Du müßtest dir nur einen Halter bauen, der dein Werkzeug unter dem richtigen Winkel dort draufhält. Deinen Scheibenwischermotor könntest du allenfalls dazu benutzen, um die zu schleifende Schneide langsam seitlich hin und her zu bewegen, damit es keine Rillen gibt. Ach ja, mit sowas kannst du auch Glas schleifen. W.S.
W.S. schrieb: > Ich würde dir eher vorschlagen, dir einen Naßschleiftopf zu bauen. Das > ist ein Topf (auch aus Plastik), wo darin ein langsam laufender Motor > montiert ist, Achse nach oben. Auf diese Achse montierst du eine runde > Alu-Platte (so ähnlich wie die Planscheibe an der Drehbank). Dort drauf > kommt dein Gemisch aus Schleifkorund und Anmachöl und nun kannst du > damit schleifen. Du müßtest dir nur einen Halter bauen, der dein > Werkzeug unter dem richtigen Winkel dort draufhält. Deinen > Scheibenwischermotor könntest du allenfalls dazu benutzen, um die zu > schleifende Schneide langsam seitlich hin und her zu bewegen, damit es > keine Rillen gibt. Aha, sowas nenne ich Läppmaschine. Solche Maschinen nimmt man zum Materialabtrag in µm-Bereich.
L. H. schrieb: > Du weißt schon, daß "giftige" Schneiden dominant nur IN Laufrichtung > eines Abziehsteines geschaffen werden können? > > Oder anders ausgedrückt, der Abziehstein dabei IN Richtung der Schneide > zu bewegen ist und nicht GEGEN sie. Also in meiner Ausbildung zum Werkzeugmechaniker Fachrichtung Stanz- und Umformtechnik habe ich mal gelernt, daß man gegen die Schneide abziehen soll -- also so, als wolle man dünne Scheiben vom Abziehstein abhobeln --, weil alles andere nur Grat erzeugt. Aber was wußten wir Metaller schon über Metallbearbeitung... ;-)
L. H. schrieb: > Begreiflicherweise propagieren Hersteller Messer-Schleifmaschinen. Die mir bekannten Hersteller hochwertiger Messer tun genau das NICHT. Die meisten Schleifmaschinen -- darunter auch solche, die angeblich für Messer geeignet sein sollen -- laufen viel zu schnell und erzeugen dadurch Wärme, die den Stahl weich macht, und zwar genau der Stelle, die die härteste der ganzen Klinge sein sollte: der Schneide. Deswegen empfehlen die Hersteller hochwertiger Klingen entweder spezielle, besonders langsam laufende Schleifmaschinen für die professionelle Nutzung, für Ungeübte dagegen geführte Schärfsysteme wie das bekannte Lansky-System oder das oben verlinkte von Dr. Henschke, und für Geübte das handgeführte Schleifen mit einem klassischen Naturstein. > Auch VA-Schneiden! Was ist denn eine "VA-Schneide"? Meinst Du vielleicht eine rostfreie (korrekter: rostarme) Klinge? Echter VA-Stahl ist nämlich ungeeignet für Schneidwerkzeuge, weil er nicht gehärtet werden kann. ;-) Ansonsten ist es auch nicht ganz richtig, was Du über Schleifsteine sagst. Die japanischen Wassersteine, Belgische Brocken und Soft-Arkansas-Steine haben eine weiche Bindung, darum werden feinste Schleifpartikel aus dem Stein ausgebrochen und bilden dann mit dem Schärföl (bzw. Wasser bei den Steinen aus Japan) eine feine Polierpaste. Demgegenüber haben klassische Arkansas- und moderne Synthetiksteine eine starke Bindung, die keine Polierpaste bildet und wo die Schleifpartikel erst ausbrechen, wenn sie abgenutzt sind. Dabei dient das Schärföl zum Abtransport des beim Schleifen abgetragenen Spans und der ausgebrochenen Schleifpartikel, damit diese nicht die Poren des Steins zusetzen. Unter dem Mikroskop unterscheiden sich die so erzeugten Schleifflächen der verschiedenen Steine ziemlich deutlich, in der Praxis sind die Unterschiede zwar durchaus mit bloßem Auge sichtbar, aber meistens belanglos. Ich ganz persönlich finde, daß die eher glänzend-polierte Schleiffläche hochfeiner weicher Steine besser zu hochglanzpolierten, mithin rostarmen legierten Stählen paßt, während die etwas mattere Schleiffläche harter Steine besser mit den meistens matteren Carbonstählen harmoniert. Wichtiger für ein gutes Ergebnis ist allerdings die verwendete Stahlsorte, wobei hochlegierte, rostarme Chrom-Nickel-Stähle im Nachteil sind: auf der einen Seite können sie viel weniger gut gehärtet werden als die klassischen Carbonstähle, andererseits neigen sie durch die Legierungsbestandteile beim Abziehen zur Gratbildung und zum "Schmieren". Carbonstähle hingegen können mit entsprechender Sorgfalt auf mehr als Rasierklingenschärfe gebracht werden, sind durch die größere Härte meist schnitthaltiger, werden weniger schnell stumpf und verschleißen weniger, können dafür aber mit Schlag- und Stoßbelastungen nicht so gut umgehen. Wer das selbst einmal ausprobieren will, kauft sich einen preiswerten Synthetikstein, ein einfaches Schärföl (zur Not gehen auch Erdnußöl oder Petroleum) und je ein billiges Opinel-Taschenmesser gleicher Größe und Bauform, einmal mit legierter, hochglanzpolierter Klinge und einmal mit matter Carbonstahl-Klinge. Bei neueren Opinels ist die Politur leider kein Unterscheidungskriterium mehr; die klassischen Carbonstahlklingen aus C90 haben heute "Carbone" und die rostarmen Klingen aus hochlegiertem 12C27 haben "Inox" in die Klinge eingeprägt. Dann wird das Öl auf den Stein aufgetragen, die Klinge in einem flachen Winkel aufgelegt und in langsamen, kreisenden Bewegungen ein Grundschliff erzeugt. Dabei den Winkel immer möglichst konstant halten, sonst wird die Schliffläche ballig! Am Ende wird mit einigen Bewegungen in Schneidrichtung (wie gesagt: als wollte man dünne Scheiben vom Schleifstein schneiden) der entstandene Grat entfernt. Und alles im Normalfall natürlich von beiden Seiten, sonst zieht die Klinge hinterher beim Schneiden in eine Richtung (bei Werkzeugen wie einem Stechbeitel sieht das natürlich anders aus). Wer dabei kein ausgemachter Grobmotoriker ist, wird die Unterschiede im Stahl dann zweifellos sehr schnell fühlen, Geübte können sie sogar hören. Dabei immer nur nur mit sehr wenig Druck arbeiten, zuviel davon zieht Grat und beschädigt die Schneidengeometrie! Wer die Klinge nicht ganz so ultrascharf braucht und sich nicht mit einem Taschenmesser rasieren will, kann als allerletzten Schritt noch eine kleine Fase mit einem etwas größeren Winkel anbringen. Dazu eignen sich besonders feine, homogene Synthetiksteine besonders gut: ein- bis zweimal darüber ziehen reicht völlig aus, die so entstandenen Flächen sollte man mit dem bloßen Auge nicht mehr erkennen können. Durch die etwas geringere Schärfe werden sowohl der Verschleiß als auch die Stoßempfindlichkeit der Schneide ein wenig verringert. Bei Küchenmessern hingegen sollte man das lassen, eine gewisse Mikroschartigkeit ist dabei nämlich durchaus erwünscht und sorgt dafür, daß das Messer durch die Tomatenschale dringt. Ach ja: harte Steine brauchen relativ wenig Schleifflüssigkeit, weiche Steine sollten vor der ersten Nutzung erst einmal ein paar Stunden lang darin getränkt werden. Für einen guten Stein gibt es nichts Schlimmeres, als ihn "trockenfallen" zu lassen: weiche Steine verschleißen dann sehr stark, harte Steine setzen sich schnell zu. Ein verschlissener oder ein zugesetzter Stein können mit Hausmitteln nicht mehr repariert werden, sondern müssen neu abgerichtet werden -- das sollte man aber einem Profi überlassen, der die entsprechende Ausrüstung dafür hat. Abschließend noch eine Warnung: hochharte Klingen sind sehr empfindlich, vor allem gegenüber Druck oder Schlägen von der Seite. Deswegen sind die beliebten Wetzstähle eine der besten Möglichkeiten, solche Klingen sehr nachhaltig zu beschädigen oder gar komplett zu zerstören. Neuere Modelle solcher Wetzstähle bestehen nicht mehr aus hochhartem Stahl, sondern aus einem relativ grobporigen, harten Synthetikstein -- die sind für einfache Küchenmesser aus legiertem Stahl gut geeignet, hochwertigen Messern würde ich so etwas allerdings nicht antun.
Der Andere schrieb: > L. H. schrieb: >> Was soll denn dieser ganze Firlefanz?? > > Du hast begriffen was > > Kolja L. schrieb: >> Da ich motorisch etwas eingeschränkt bin > > bedeutet? Wer motorisch so stark behindert ist, dass er kein Küchenmesser mehr auf einem Schleifstein schärfen kann, der sollte aus Unfallschutzgründen nur noch Kunststoff-Kindermesser in die Hand nehmen!
Danke für die vielen Antworten! Zumindest für die paar, welche zu meiner Frage passten... Ich bin auch nur kurz hier, um euch meine Antwort zu sagen: http://player.mashpedia.com/player.php?ref=mashplayer&q=hsaoTo1vuY4 Gruß Kolja
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