Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Freilaufdiode bei Induktiver Last


von Kleiner Nerd (Gast)


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Hallo
Ich setze mich zur Zeit mit Induktiven Lasten auseinander. Die Induktive 
last hat antiparallet eine Diode geschaltet (8TQ100).
Ich versuche nun den Stromverlauf der Induktiven Last zu berechnen. Der 
Einschaltvorgang ist für mich auch noch kein Problem
i(t) = U/R_L * (1 - e^ (-t * R_L / L))

Beim ausschalten hingegen, benutze ich folgende Formel:
i(t) = U/R_L * (e^ (-t * R_L / L))

Problem nun ist, dass der Stromverlauf, den ich mir über mein Ossi 
anzeigen lasse, nicht so aussieht wie mein berechneter Stromverlauf.

Muss ich bei der Berechnung etwa die Diode mit einfließen lassen? Wenn 
ja wie mache ich das?

: Verschoben durch Moderator
von Wolfgang (Gast)


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Kleiner Nerd schrieb:
> Muss ich bei der Berechnung etwa die Diode mit einfließen lassen?

Klar, die ist doch beim Abschalten Bestandteil des Stromkreises.

von Teo D. (teoderix)


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R_L + rDiode(https://de.wikipedia.org/wiki/Differentieller_Widerstand)?
So als Denkansatz, wirklich Ahnung hab ich da nich. ;)

von Max M. (jens2001)


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Kleiner Nerd schrieb:
> Beim ausschalten hingegen, benutze ich folgende Formel:
> i(t) = U/R_L * (e^ (-t * R_L / L))

Und welchen Wert für U setzt du da ein?

von Kleiner Nerd (Gast)


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Für U setze ich immer 24 V ein. Wie ich den Kommentaren entnehmen kann, 
habe ich nicht die Diode berücksichtigt.
Ich weiß aber auch nicht wie ich die Diode in diese Berechnung mit 
einfließen lasse. Kann mir da jemand weiter helfen?

von Wolfgang (Gast)


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Kleiner Nerd schrieb:
> Ich weiß aber auch nicht wie ich die Diode in diese Berechnung mit
> einfließen lasse. Kann mir da jemand weiter helfen?

Die Summe aller Spannungen im geschlossenen Stromkreis muss Null sein 
(Kirchhoff, Vorzeichen entsprechend der Stromrichtung)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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In zweiter Näherung (die erste hast du ja schon hinter dir) würde ich
den Spannungsabfall an der Diode als konstant annehmen. Wenn das immer
noch zu ungenau ist, kannst du die Shockley-Gleichung für die Diode mit
hinzuziehen. Noch genauer wird das Ergebnis, wenn du den Bahnwiderstand
der Diode berücksichtigst. Das ist vor allem dann wichtig, wenn der
Maximalstrom dicht am Nennstrom der Diode liegt oder diesen sogar
überschreitet. Da die Diodenparameter für die Shockley- Gleichung und
der Bahnwiderstand meist nicht im Datenblatt angegeben sind, musst du
sie aus der Diodenkennlinie schätzen oder sie einem Spice-Modell
entnehmen. Wenn du aber schon ein Spice-Modell suchst, kannst du das
Ganze auch gleich simulieren.

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