Forum: Haus & Smart Home Thermostatkopf mit Motor?


von Benz (Gast)


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Ich möchte ein Heizkörperventil mit einem uC steuern. Gibt es 
Ventilköpfe mit Motor für diesen Zweck? Ein Thermostat muss nicht drin 
sein.

von stjgnc (Gast)


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Honeywell Rondostat ist Dein Suchbegriff.

stjgnc

von Benz (Gast)


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Ich bräuchte eigentlich nur eine Halterung mit Motor. Die Ansteuerung 
will ich selber machen.

von Manfred (Gast)


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Benz schrieb:
> Gibt es Ventilköpfe mit Motor

Ja, Google findet diverse Anbieter.

Verbreitet und sinnvoll sind auch thermische Köpfe, die intern über eine 
Art PTC arbeiten - Strom dran, Ventil offen (oder andersherum).

Beim Motor hast Du ein Problem, dass Du den Verfahrweg nicht kennst und 
eine Rückmeldung benötigst, wenn der Stellmotor blockiert.

Ziehe mal 10 Euro aus der Tasche, kaufe bei ELV / Reichelt einen 
elektronischen Heizkörperthermostaten Q3 und zerlege den.

Ein verdammt schlechtes Exemplar ist 
https://www.pollin.de/p/energiespar-heizkoerperthermostat-dht-5-30-863225 
- aber da kann man den Motoreinsatz herausziehen und über eine Art 
USB-Stecker getrennt verwenden.

von Benz (Gast)


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Manfred schrieb:
> Verbreitet und sinnvoll sind auch thermische Köpfe, die intern über eine
> Art PTC arbeiten - Strom dran, Ventil offen (oder andersherum).

Hast du da mehr Infos zu? Ein Beispiel?

von Manfred (Gast)


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von Benz (Gast)


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Ach, jetzt verstehe ich was mit "thermisch" gemeint ist. Danke.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Benz schrieb:
> Ich bräuchte eigentlich nur eine Halterung mit Motor. Die Ansteuerung
> will ich selber machen.

Am kostengünstigsten ist es hier dennoch, eines der unzähligen 
Fertiggeräte zu kaufen und die darin befindliche Elektronik 
'rauszuwerfen -- oder deren Firmware durch eigene zu ersetzen.

Die Dinger gibt es bereits ab etwa 10 EUR (eQ-irgendwas, wenn ich mich 
recht erinnere, mit einem STM8 darinnen) und für wenig mehr Geld auch 
mit einem AVR darin, wie er auch im Rondostat zu finden ist.

von Manfred (Gast)


Angehängte Dateien:

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Rufus Τ. F. schrieb:
> Am kostengünstigsten ist es hier dennoch, eines der unzähligen
> Fertiggeräte zu kaufen und die darin befindliche Elektronik
> 'rauszuwerfen

Was sagst Du dazu:
Manfred schrieb:
> Beim Motor hast Du ein Problem, dass Du den Verfahrweg nicht kennst und
> eine Rückmeldung benötigst, wenn der Stellmotor blockiert.

Ich hatte gerade so ein Q3-Ding auseinander, zusätzlich zur Ansteuerung 
des Motors kommt eine dreiadrige Leitung aus diesem heraus. Das Ding 
fährt jeden Sonnabend einen "Kalibrierlauf", also einmal ganz auf / 
einmal ganz zu.

Wenn ich richtig informiert bin, stellt sich das Problem bei den 
thermisch arbeitenden Köpfen nicht, hatte ich vor vielen Jahren mal in 
Betrieb.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Die Drehung des Motors wird mit einer Reflexlichtschranke o.ä. 
überwacht, insofern lassen sich die Endanschläge recht problemlos 
bestimmen.

Auf Deinem Bild dürften das die drei Leitungen sein, die vom 
Getriebeblock zur Platine führen.

Der "Kalibrierlauf" dient weniger der Kalibrierung, als dem Kalkschutz - 
diese Heizungsnippelventile verkalken nämlich gerne und dann klemmt der 
Nippel, meistens in gedrückter Stellung.

Die klassischen thermomechanischen Thermostatknöpfe haben genau dieses 
Problem, wenn man sie nicht gelegentlich mal bewegt, klemmt der Nippel.

Und das wird daher bei den thermoelektrischen Ventilköpfen nicht anders 
sein.

Die thermoelektrischen Ventilbetätiger haben den unschönen Nachteil, daß 
sie, um das Ventil geschlossen zu halten, permanent elektrische Energie 
benötigen, afaik irgendwas in der Größenordnung um 2-3 Watt.

Und da man im Haushalt doch mehr als einen Heizkörper hat, summiert sich 
das.

: Bearbeitet durch User
von Kolja L. (kolja82)


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Wir haben schon einige von den Dingern auseinandergebaut.
Es gibt beides, mit Positionierung und ohne.
Die günstigen (10€ Bauhaus) können nur auf und zu,
haben eine prima Aissparung am Getriebe wo eine Reflexlichtschranke 
reinpasst :-)

Wenn es Sinn ergeben würde, würde ich dir anbieten ein Teil 
zuzuschicken,
aber Porto * 2 ist schon der Preis im Baumarkt...

Mit der Kombi billiger Kopf und RLS und 3 Temperatursensoren lässt sich 
die Raumtemperatur sehr gut regeln.

von Klaus (Gast)


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Manfred schrieb:
> Verbreitet und sinnvoll sind auch thermische Köpfe, die intern über eine
> Art PTC arbeiten - Strom dran, Ventil offen (oder andersherum).

Ich habe die 24V Version dieser Teile im Einsatz und auch mal gemessen: 
je nach Temperatur des Antriebs fängt er mit 4-4,5W an zu arbeiten. Nach 
3 bis 5 Minuten ist er auf und braucht dann noch ca. 2W. Das Schließen 
geht etwas schneller, so 2-3 Minuten.

Vorteile: sehr einfach anzusteuern: ein Transistor/FET mit 250mA an 24V, 
geht sogar mit einem Bimetallschalter an ungeregelter Versorgung, 
schaltet das Ventil bei Stromausfall ab.

Nachteile: ist laaangsam, braucht immer mindestens 2W, da es keine 
sichtbare Rückmeldung gibt ist das Testen eine Qual, schaltet das Ventil 
bei Stromausfall ab.

MfG Klaus

von Manfred (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Die Drehung des Motors wird mit einer Reflexlichtschranke o.ä.
> überwacht, insofern lassen sich die Endanschläge recht problemlos
> bestimmen.
>
> Auf Deinem Bild dürften das die drei Leitungen sein, die vom
> Getriebeblock zur Platine führen.

Davon gehe ich aus!

> Der "Kalibrierlauf" dient weniger der Kalibrierung, als dem Kalkschutz -
> diese Heizungsnippelventile verkalken nämlich gerne und dann klemmt der
> Nippel, meistens in gedrückter Stellung.

Das ist falsch und auch richtig: Die EHT-irgendwas lernen tatsächlich 
den Stellweg und fahren Zwischenstellungen an, kann man im Menü 
abfragen.

Dass sie jede Woche fahren, hat natürlich das Ziel, das Festsitzen des 
Ventils zu verhindern.

> Die klassischen thermomechanischen Thermostatknöpfe haben genau dieses
> Problem, wenn man sie nicht gelegentlich mal bewegt, klemmt der Nippel.
> Und das wird daher bei den thermoelektrischen Ventilköpfen nicht anders
> sein.

Das Problem ist nicht der Kopf, sonern das eigentliche Ventil darunter. 
Ich habe es gerade oben im Flur, muß ich die Tage mal dran - da ist kein 
elektronischer Kopf drauf.

> Die thermoelektrischen Ventilbetätiger haben den unschönen Nachteil, daß
> sie, um das Ventil geschlossen zu halten, permanent elektrische Energie
> benötigen, afaik irgendwas in der Größenordnung um 2-3 Watt.

Ich müsste jetzt Altkram umgraben, aber bin mir absolut sicher, dass ich 
einen thermischen Kopf habe, der "stromlos geschlossen" arbeitet. 
Dauerhaft bestromt für geschlossen ist vom Verbrauch her idiotisch.

von Rene (Gast)


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Ich habe bei mir in der Wohnung 230V Thermoelektrische Köpfe an den 
Heizungen.
Die sind natürlich Stromlos geschlossen und öffnen unter Spannung...

von Benz (Gast)


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Klaus schrieb:
> Ich habe die 24V Version dieser Teile im Einsatz und auch mal gemessen:
> je nach Temperatur des Antriebs fängt er mit 4-4,5W an zu arbeiten. Nach
> 3 bis 5 Minuten ist er auf und braucht dann noch ca. 2W. Das Schließen
> geht etwas schneller, so 2-3 Minuten.

Oh, das wäre zu langsam für meinen Zweck. Ich bräuchte eher etwas in der 
Größenordnung 20 Sekunden von ganz auf bis ganz zu.
Ist bekannt ob es einen solchen Smart-Thermostaten mit Schrittmotor 
gibt?

von Olaf (Gast)


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Nein, mit Schrittmotor nicht.
Aber was spricht gegen die Reflexlichtschranke?

von Benz (Gast)


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Olaf schrieb:
> Aber was spricht gegen die Reflexlichtschranke?

Dass ich keine Erfahrung damit habe :)
Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

von Manfred (Gast)


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Olaf schrieb:
> Aber was spricht gegen die Reflexlichtschranke?

Dass man sie verkabeln muß!

Ich hatte früher mal eine (teuer gekaufte) Regelung laufen: Uhr / 
Thermostat an geeigneter Stelle im Raum und nur zwei Adern zum 
Heizkörper.

von Benz (Gast)


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Manfred schrieb:
> Dass man sie verkabeln muß!

Das ist das kleinste Problem. Es wird ohnehin ein Kabelsalat geben wegen 
diversen Sensoren.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Manfred schrieb:
> Dass man sie verkabeln muß!

Die sitzt zusammen mit der Elektronik, die den Motor ansteuert, im 
Gehäuse des Thermostatkopfs. Wo ist das Problem?

Auch bei Selbstbaulösungen sollte man das so lassen; wenn man eine 
zentrale Regelung haben will, kann dennoch der µC im Thermostatkopf 
beibehalten werden, der übernimmt dann halt "nur noch" Aufgaben wie eben 
die Ansteuerung des Motors und gegebenenfalls Messungen der 
Umgebungstemperatur.

Wenn man sich geschickt anstellt, kann man den Thermostatkopf an einem 
Zweidrahtbus betreiben, und darüber auch mit Betriebsspannung versorgen.

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