Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Hausbau statt Arbeit - Guter Tausch?


von Bauer (Gast)


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Hallo,

ist ja mal wieder Freitag...

Wenn ihr so abschätzen würdet, wie lange benötigt ihr aus alleiniger 
Muskelkraft, Maschinen nur fürs nötigste, um ein Haus, 200m² 
zweigeschossig ohne Keller in kompletter Eigenregie auf zu bauen, 
Freunde wo mal eine Zweite Hand gebraucht wird eingeschlossen.

Ich für meinen Teil denke, dass so ziemlich alle Arbeiten zwar eine 
steile Lernkurve erfodern würden und das sicher einiges an Zeit frisst, 
aber inkl. Literaturrecherchen sollte so ein Unterfangen als junger Mann 
doch in guter Qualität das erste mal innerhalb von 3 Jahren locker zu 
stemmen sein, 4h täglich körperliche Arbeit und vielleicht 4h Planung, 
Recherche, Vorbereitende Arbeitsschritte, Materialbeschaffung...

Wenn ich dannn mal so grob überschlage, 3 netto Jahresgehälter würde man 
in dieser Zeit "verdienen", dann liegt der Gehaltsverlust in der 
Größenordnung 90k. Dazu kämen dann nur noch reine Materialkosten, die 
wohl auf die Hausgröße gerechnet vielleicht 80k-100k erreichen, diesen 
Wert kann man anhand der Fertigbau-Häuser abschätzen, dann sollte so ein 
Häuschen Pi mal Daumen als Neubau niemals mehr als 200k kosten.

Lohnt das?

von Hipster1337 (Gast)


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3 Jahre in Vollzeit, fuer einen Ingenieur? Die Russlanddeutschen ziehen 
die Häuser in DE neben dem Job in 6 bis 12 Monaten hoch.

In Eigenregie darfst du vieles aber auch gar nicht allein machen.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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>In Eigenregie darfst du vieles aber auch gar nicht allein machen.
Was in der Hütte drin ist (abgesehen vom Sicherungskasten), macht man 
einfach, interessiert kein Schwein

von Bauer (Gast)


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Wer Fenster und Türen einbauen kann, Rohre verlegen, elektr. Leitungen 
ziehen kann, Dachstühle konstruieren, Dachdecken, Maurern, Dämmen, 
Außenputz, Kamine, Fliesen verlegen kann, Rolläden montieren etc. pp. 
hat natürlich einen Wissensvorteil und ist entsprechend schneller...

...insofern sind 3 Jahre eine großzügige Schätzung, die ich so in den 
Raum geworfen habe, um mal eine Rechenverleichsgröße zu haben.

von Bauer (Gast)


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...jedenfalls komme ich mit so einer Abschätzung dahin, dass ich bei 
(netto) Hauspreisen von aktuell 400-500k für (renovierungsbedürftige) 
Bestandsimmobilien eigentlich ein Jahresbruttogehalt von 250k verdienen 
müsste, um innerhalb von 3 Arbeitsjahren das raus zu bekommen, was ich 
in so einer Abschätzung an eigener Arbeitskraft an Werten zu erzeugen 
imstande wäre.

von Helmut (Gast)


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In den 60er und 70er Jahren sind in Deutschland ganze Stadtteile in 
Eigenleistung entstanden. Ja auch die Elektrik (ab dem Zählerkasten). 
Und es funktioniert heute noch, es ist auch niemand daran gestorben oder 
hat sich daran gestört.

von Max M. (jens2001)


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Passivhaus in Holzramenbauweise, 1VG + DG, 160m²

Aktive Bauphase
KW10/2009 - KW07/2010 = 50 Wochen a ca. 55Std. = ca. 2750Std.

Arbeitszeit Frau+Vater+Freunde ca 800Std

Gesamtabeitszeit ca. 3550Std

Wert des Hauses ca. 320.000,-
Material u. Fremdleistung 110.000,-
Eingesparte Kosten ca. 210.000,-

Stundenlohn ca. 59,- (netto)

Ärger mit anderen Handwerkern den ich mir gespart hab = UNBEZAHLBAR!

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Bauer schrieb:
> Wenn ihr so abschätzen würdet, wie lange benötigt ihr

Ich würde ewig benötigen, ich bin alt und habe keine Lust mehr auf so 
etwas.

> sollte so ein Unterfangen als junger Mann
> doch in guter Qualität das erste mal innerhalb von 3 Jahren locker zu
> stemmen sein,

Sollte hinkommen, hängt aber stark von den Umständen ab.

In den USA gibt es einen Trend so etwas zu machen, wobei es denen nicht 
nur um den Hausbau (eine Homestead, ein Anwesen, zu bauen) geht, sondern 
darum möglichst komplett unabhängige Selbstversorger (Homesteading, 
going off-grid, financial independence, frugal living...) zu werden.

Beliebt sind dabei abgelegene Ecken der USA. Nicht nur, weil das Land 
dort billig ist, sondern auch, weil es dort noch Gemeinden gibt, in 
denen es absolut keine Bauvorschriften gibt. Nichts, gar nichts.

Keine Bauvorschriften zu haben, keine 50 Permits für jeden Scheiß zu 
brauchen, kein 10 Inspectors die kontrollieren, kein Geld für einen 
Architekten ausgeben zu müssen ist für diese Leute, neben billigem Land, 
ein ganz wichtiges Kriterium.

Versuch mal so eine Ecke in Deutschland zu finden.

> Wenn ich dannn mal so grob überschlage, 3 netto Jahresgehälter würde man
> in dieser Zeit "verdienen",

Du müsstest auch kalkulieren  wie viel Marktwert du verlierst, wenn du 
für drei Jahre aus deinem Job aussteigst.

Helmut schrieb:
> In den 60er und 70er Jahren sind in Deutschland ganze Stadtteile in
> Eigenleistung entstanden.

Ja, und davor, in den 50ern durfte man auch noch Schlichthäuser (heute 
in einigen Gemeinden noch als "Asiwohnungen" verwendet) bauen. Die 
Bauvorschriften haben sich halt geändert. Wenn ich alleine an den 
Energie-Scheiß denke den man heute erfüllen muss.

von Hipster1337 (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Du müsstest auch kalkulieren  wie viel Marktwert du verlierst, wenn du
> für drei Jahre aus deinem Job aussteigst.

Evtl kuendigen lassen und sobalt das Arbeitslosengeld ausgelaufen ist, 
eine Teilzeit-Selbstständigkeit probieren. Das kann man hinterher 
begruenden ;-)

von L. H. (holzkopf)


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Bauer schrieb:
> Wer Fenster und Türen einbauen kann, Rohre verlegen, elektr. Leitungen
> ziehen kann, Dachstühle konstruieren, Dachdecken, Maurern, Dämmen,
> Außenputz, Kamine, Fliesen verlegen kann, Rolläden montieren etc. pp.
> hat natürlich einen Wissensvorteil und ist entsprechend schneller...
>
> ...insofern sind 3 Jahre eine großzügige Schätzung, die ich so in den
> Raum geworfen habe, um mal eine Rechenverleichsgröße zu haben.

Ja, das ist so. :)

Wenn Du all die gen. Fertigkeiten hast, wobei natürlich an sich Mauern 
und Verputzen dominant ist und Du außerdem Organisations-Talent hast, 
schaffst Du das locker auch in 2 Jahren.

Bauer schrieb:
> ...um ein Haus, 200m²
> zweigeschossig ohne Keller...

Überdenk das bitte nochmal.
M.E. ist es kompletter Quatsch, ein Haus zu bauen, das NICHT 
unterkellert ist.
Glaub mir:
Solltest Du das tun, wirst Du es später bereuen.

Bauer schrieb:
>... dann sollte so ein
> Häuschen Pi mal Daumen als Neubau niemals mehr als 200k kosten...

200 m^2-Haus ist ja nicht gerade ein "Häuschen". :D
200k dafür sind m.E. zu hoch geschätzt.
Realistischer sind eher 120 bis 150k.

Ein Beispiel dazu:
Mein Elternhaus (Bj. 1955 mit ca. 130m^2 unterkellert) kostete 
seinerzeit (von einem Bauunternehmen gebaut) 40k DM.
Ca. 20 bis 25 Jahre später baute ich ca. die Hälfte davon noch als 
Wohnraum an, sowie eine Doppelgarage mit 50m^2.
Alles alleine gemacht, aber mit "helfenden" Händen z.B. beim Deckenbau.
Kostete 20k DM.

Rechnest Du das mit der DM-Abwertung durch den Euro hoch, landest Du 
eher bei realistischen Größenordnungen.
Denn tatsächlich haben sich die Baumaterialien bis heute nicht 
wesentlich verteuert!
Wenn man sie auf DM "zurückrechnet". ;)

Allerdings bin ich bzgl. Bauerei sozusagen "vom Fach".
Schon als Schüler arbeitete in den Ferien auf dem Bau.
Später dann auch noch Praktikum und Studium an der TH München.
Mit "Nebenjob" auf dem Bau. ;)

Es gab damals viel zu tun, weil in München gebaut wurde wie verrückt.
Kleinere Angelegenheiten natürlich alle in "Schwarz-Arbeit".
Mit der auf dem Bau schon immer ganz gut verdient wurde. :D

Wenn Du das angehen willst, ein paar Ratschläge dazu:

1) Seinerzeit war es noch möglich, als Bauherr Baupläne selbst zu 
zeichnen und "einzureichen". Architekten oder sonstwen brauchte man dazu 
nicht!
Das hat sich geändert.

2) Seinerzeit konnten auch Zimmereien die Bauleitung übernehmen.
Machten die auch problemlos, wenn sie dafür Holz-Treppen und Türzargen 
usw. liefern durften.
Architekten brauchte man dazu nicht!
Wie sich das heute verhält, weiß ich nicht genau.

3) Statik-Berechnungen brauchst Du für:
a) Decken sowie
b) den Dachstuhl

Wenn Du zu a) Fertigdecken einsetzt, wird die Statik dazu vom Lieferant 
"mitgeliefert".
Zu b) darf das jedenfalls ein Statiker tun, wenn nicht sogar immer noch 
ein Zimmermann.

Es geht für Dich bei diesem ganzen Sums also darum, das kostengünstig zu 
"splitten"

4) "Schmink" Dir Fassadenputz "ab" und vergib den an ein Unternehmen.

5) Denk bereits bei der Planung daran, wie Du bestmöglich das, was Du 
noch (zwingend) zu tun hast, minimieren kannst.

Nur zwei Beispiele dazu:

a) Das Verputzen von Decken muß man sich ja nicht unbedingt "antun".
Denn selbst, wenn man gelernt hat, das zu tun, ist es eine 
"Hunds-Arbeit". ;)
Fertig-Decken einsetzen und die dann - womit auch immer - zu 
"verkleiden" ist erheblich einfacher.

b) Bei Türzargen gibt es sogen. Block-Zargen (aus Holz).
Das sind Zargen, die mindestens eine Stärke von 3cm haben.
In diese sind dann ringsum (außen) vom Zimmermann Sägeschnitte drin, in 
die man Putzleisten einschieben kann.
Die Zargen sind nach dem Verputzen (beidseits) im Prinzip mit der Wand 
bündig und zwischen Zarge und Putz ist ein "Distanz-U" (ca. 8 bis 10mm) 
vorhanden.

Bauer schrieb:
> Lohnt das?

Ist aus meiner Sicht gar keine Frage.
Denn so viel, wie man heutzutage für ein Haus "hinzublättern" hat, muß 
man erst mal verdient haben!
Das ist doch alles nur noch irrsinnig. :)

Grüße

von Gustav K. (hauwech)


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Bauer schrieb:
> Ich für meinen Teil denke, dass so ziemlich alle Arbeiten zwar eine
> steile Lernkurve erfodern ...

Falls du so ein Projekt tatsächlich zu Ende bringst: Dann wirst du 
wissen, was du alles falsch gemacht bzw. was man hätte alles viel besser 
machen können und du wirst nochmal ein Haus bauen wollen, diesmal aber 
richtig.

Hatte einige Jahre beruflich auf dem Land zu tun und dabei immer im 
gleichen Dorf übernachtet. Die haben dort laufend irgendwelche Häuser 
hochgezogen. Einfache Leute ohne Studium und Abitur und ohne Baufirma. 
Samstag/Sonntag war Hausbautag und nach Feierabend sowieso. Das ganze 
Dorf hat mitgeholfen. Schweres Gerät hat man ausgeliehen, Bagger fahren 
konnte scheinbar jeder. Und die Leute wussten, was sie taten. Spätestens 
nach einem Jahr war ein Haus fertig. Aber richtig vom Feinsten, 
mehrstöckig und natürlich unterkellert.

von Mehmet K. (mkmk)


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L. H. schrieb:
> Überdenk das bitte nochmal.
> M.E. ist es kompletter Quatsch, ein Haus zu bauen, das NICHT
> unterkellert ist.
> Glaub mir:
> Solltest Du das tun, wirst Du es später bereuen.

Habe auch vor, mir in Eigenregie ein Haus zu bauen. Das Grundstück habe 
ich letzten Monat schon mal erworben (weit genug weg von Istanbul, aber 
doch so, dass ich in 3 Stunden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dort 
vorbeischauen kann).
Z.Zt. kaufe ich mir die Grundwerkzeuge zusammen (Generator, 
Schweissgeraet, Kompressor etc.)
Recherchieren tu ich schon seit ungefaehr 10 Jahren. Und bin zum Schluss 
gekommen, dass ein Keller ein Muss ist.
Und das ist das einzige, was ich mir nicht zutraue. Also wird ein 
Unternehmen den Aushub und den Keller mir schlüsselfertig übergeben. Den 
Rest mach' ich dann selbst.

von fast (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> machen können und du wirst nochmal ein Haus bauen wollen, diesmal aber
> richtig.

das 1. Haus baue deinem Feind, das 2. deinem Freund und
das 3. dir selber.

Amen

von John (Gast)


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so gut ich einen Keller finde, habe slber ieinen, wer baut den 
heutzutage noch Keller!?
Das kann heutie doch kaum noch wer bezahlen!! ist absolut unüblich!

von Christian M. (Gast)


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Gustav K. schrieb:
> Falls du so ein Projekt tatsächlich zu Ende bringst: Dann wirst du
> wissen, was du alles falsch gemacht bzw. was man hätte alles viel besser
> machen können und du wirst nochmal ein Haus bauen wollen, diesmal aber
> richtig.

FACK! So wahr!

Gruss Chregu

von Hmm (Gast)


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fast schrieb:
> Gustav K. schrieb:
>> machen können und du wirst nochmal ein Haus bauen wollen, diesmal aber
>> richtig.
>
> das 1. Haus baue deinem Feind, das 2. deinem Freund und
> das 3. dir selber.
>
> Amen

Lustig. Genau das denke ich immer über Elektronik.
Ich glaube, das trifft auf alle Dinge zu ;-)

Ich persönlich würde mir die Grundlegenden Sachen (Rohbau, Dach, Gas 
Wasser Sch****) machen lassen, und beim Rest Hand anlegen. Schließlich 
will man nicht in einer Wackelbude wohnen, und wenn möglich sollten auch 
die Kinder noch was davon haben.
Mindestens sollte man sich immer einen guten Fachmann beschäftigen, der 
einem da Anleitung gibt.

Nur bei der Elektrik würde ich 100% selber machen, da durfte ich früher 
schon in der Arbeit üben.

Man muss schon realistisch sein. Als Bürohocker mit seinem 
unterentwickelten Bewegungsapperat tut man sich beim mauern nur weh.
Zumindest war das bei allen meinen Arbeitskollegen so. Hier in 
Österreich ist es ja üblich, dass gefühlt die gesamte Verwandtschaft am 
Bau mithilft.

PS:
Beschäftige alle freiwilligen Hilfskräfte legal. Wenn etwas passiert 
(und das tut es immer!) will man versichert sein. Eine Abklärung zwecks 
Haftpflicht und Unfallversicherung ist auch sinnvoll.
Ja, das kostet was. Aber was tust du, wenn ein guter Freund beim Helfen 
richtig wehtut? Mit dem willst du nicht um Geld streiten müssen.

von oszi40 (Gast)


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Hmm schrieb:
> Als Bürohocker mit seinem
> unterentwickelten Bewegungsapperat tut man sich beim mauern nur weh.

Wenn der Bürohocker das doppelte Geld verdient und die doppelte Zeit für 
eine solche Arbeit braucht, wird die Sache unrentabel. Lesen hift Fehler 
zu vermeiden. http://www.vpb.de/vpb-ratgeber-kostenlos.html

von Anon (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Hmm schrieb:
>> Als Bürohocker mit seinem
>> unterentwickelten Bewegungsapperat tut man sich beim mauern nur weh.
>
> Wenn der Bürohocker das doppelte Geld verdient und die doppelte Zeit für
> eine solche Arbeit braucht, wird die Sache unrentabel. Lesen hift Fehler
> zu vermeiden. http://www.vpb.de/vpb-ratgeber-kostenlos.html

Selbst dann ist die Rechnung nicht so einfach.
Mein Nettostundenlohn liegt bei rund 17€, zum Abzug müssten auch noch 
noch Fahrtkosten und Parkgebühren zum/beim AG kommen.

Der Elektriker verlangt 60€ die Stunde, plus Anfahrtspauschale.
Also ich verliere an einem Tag nicht arbeiten 136€ Nettogehalt, Kosten 
nur für die Fahrt liegen bei mir bei 12€. Mir gehen also 124€ pro Tag 
verloren, Rente die es nachher weniger gibt, mal nicht einberechnet.

Für den Elektriker muss ich pro Tag 510€ bezahlen, 60€/h plus 30€ 
Anfahrtspauschale.
Also selbst wenn ich für dieselben Arbeiten 3 Tage brauche, weil ich 
mich erst Informieren muss und zu ungeschickt bin, hat mich das ganze 
dann 372€ gekostet im Gegensatz zu den 510€ des Elektrikers.
Dabei muss ich aber nicht jedesmal informieren und Stelle mich meist nur 
beim ersten mal ungeschickt an.

Allerdings würde ich auch kein Haus bauen, ich saniere nur gerade eines 
bzw. will das eigentlich tun, denn die Arbeit lässt mir kaum die Zeit 
dazu und das Geld alles machen zu lassen, habe ich auch nicht.

von bauhans (Gast)


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Ich baue jetzt genau seit 365 Tagen an einer 110m²-1890-Doppelhaushälfte 
in der Stadt mit 2 Stockwerken, Vollkeller und hohem Dachboden, die ich 
für 140T€ gekauft habe. Eigentlich bin ich Programmierer und 
Hardware-Entwickler, aber ich war schon immer handwerklich begabt.

Trotzdem mußte ich folgende Gewerke "lernen": Architekt, Statiker, 
Energieberater, Elektriker, Gas-/Wasser-Installateur, Maurer, 
Stuckateur, Maler, Trockenbauer, Schreiner, Zimmermann, Dachdecker, 
Gärtner und natürlich Abbruchunternehmer.

25m³ Bauschutt sind angefallen, 20m³ Altholz, Unmengen an Kupferrohr und 
-leitungen. Es gibt jetzt keine Stromleitungen mehr, keine Frisch- und 
Abwasserrohre, keine Gas- oder Heizungsrohre oder Heizkörper. Alle Wände 
sind bis auf den blanken Ziegel zurückgebaut.

Das oberste Gebot ist die Statik: Jede Aktion ist statisch auf ihre 
mögliche Wirkung zu überprüfen. Das gilt immer dreidimensional und ist 
alles andere als ein Kinderspiel. Vorhandene Aussteifungen zu 
durchschauen, zukünfige (oder auch nur temporär in einer Bauphase) 
höhere Lasten zu erkennen und entsprechend abzutragen, selbst die 
Auswirkungen des Verringerns von Lasten (woher kommen wohl 25m³ und 
fehlen sie sogar?!) sind absolut relevant.

Das zweitwichtigste ist die Wärmedämmung: Und hierbei geht es als erstes 
und vor allem anderen um den Schutz des Baukörpers. Welcher Wandaufbau 
verschiebt den Taupunkt vohin? Wie wird das Bauholz durch konstruktive 
Maßnahmen statt Chemie geschützt? Wo entstehen Kältebrücken?

Bauchemie hinsichtlich alter gefährlicher Materialien ist auch extrem 
wichtig: Alte Glaswolle ist krebserregent, Asbest wurde in Materialien 
verwendet, die man nie verdächtigen würde, die Pauschalierung "nahezu 
alle Holzschutzmittel sind Nervengifte" trifft eher die Wahrheit als 
jede andere Annahme.

Die Architektur umfasst natürlich nicht nur die Raumplanung sondern vor 
allem auch den sinnvollen Verlauf von Strom-, Gas,- Wasser- und 
Abwasserleitungen.

Was man absolut nicht selbst machen darf: Gas und Hausanschluss für 
Strom. Bei allem andern kräht kein Hahn danach, wenn man nicht 
verpfiffen wird und im Kubus des Originalhauses bleibt.

Wer sich 1) das alles nicht zutraut und 2) vor dem großen Projekt noch 
gar keine Erfahrungen in kleineren Projekten gesammelt hat, sollte es 
wirklich sein lassen!

Und damit meine ich nicht nur das Gefühl, wenn man am Ende das Tages nur 
5m² Mauerwerk verfugt hat und noch 200m² vor sich hat. Auch das Blick 
auf die selbst gemauerte Wand, die irgendwie komischerweise in sich 
eiert, obwohl Wasserwaage, Lot und Richtschnur verwendet wurden. Wer 
Anspruch an Perfektion hat, wird ihn nicht erreichen, aber wer den 
Anspruch nicht hat, wird noch weniger erreichen, und das sieht dann 
schlimm aus! Selbst geklebte Fliesen ohne das Auge dafür sehe einfach 
scheiße aus. Silikonfugen vom Laien: oh Gott!

Dabei geht es nicht um das gesparte Geld, sondern um all die Fehler, die 
man zwangsläufig bereits bei der Planung, dann der Wahl des Baumaterials 
und schließlich dem unvollkommenen Verbauen macht. Diese Fehler wirken 
sich vielleicht nicht sofort aus, aber wenn dann nach Jahren Schimmel an 
bestimmten Stellen entsteht und Balkenköpfe weggammeln die 130Jahre lang 
problemlos durchgehalten haben, dann weiß man, daß man keine Ahnung 
hatte.

Allerdings ist das Problem, gute Handwerker zu finden, ein völlig 
unterschätztes Problem. Meine Erfahrung: Von 10 Handwerkern ist 
höchstens einer gut.

von bauhans (Gast)


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Anon schrieb:
> Also selbst wenn ich für dieselben Arbeiten 3 Tage brauche, weil ich
> mich erst Informieren muss und zu ungeschickt bin, hat mich das ganze
> dann 372€ gekostet im Gegensatz zu den 510€ des Elektrikers.

Du brauchst bei Elektrik nicht 3 Tage statt einem des gelernten 
Elektrikers sondern eher 10 oder 20. Oder weißt Du was Verlegearten 
sind, Spannungsfall, der kleine und der große Prüfstrom, was bei 
Aderendhülsen zu beachten ist, wie die VDE-Norm bei der Verdrahtung im 
Schaltschrank einzuhalten ist?

Das alles zu lernen ist das eine, es dann für den eigenen Fall zu planen 
und zügig umzusetzen, steht auf einem anderen Blatt.

von Bauhorst (Gast)


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bauhans schrieb:
> Das zweitwichtigste ist die Wärmedämmung: Und hierbei geht es als erstes
> und vor allem anderen um den Schutz des Baukörpers. Welcher Wandaufbau
> verschiebt den Taupunkt vohin? Wie wird das Bauholz durch konstruktive
> Maßnahmen statt Chemie geschützt? Wo entstehen Kältebrücken?
>
> Bauchemie hinsichtlich alter gefährlicher Materialien ist auch extrem
> wichtig: Alte Glaswolle ist krebserregent, Asbest wurde in Materialien
> verwendet, die man nie verdächtigen würde, die Pauschalierung "nahezu
> alle Holzschutzmittel sind Nervengifte" trifft eher die Wahrheit als
> jede andere Annahme.

bauhans schrieb:
> Und damit meine ich nicht nur das Gefühl, wenn man am Ende das Tages nur
> 5m² Mauerwerk verfugt hat und noch 200m² vor sich hat. Auch das Blick
> auf die selbst gemauerte Wand, die irgendwie komischerweise in sich
> eiert, obwohl Wasserwaage, Lot und Richtschnur verwendet wurden. Wer
> Anspruch an Perfektion hat, wird ihn nicht erreichen, aber wer den
> Anspruch nicht hat, wird noch weniger erreichen, und das sieht dann
> schlimm aus! Selbst geklebte Fliesen ohne das Auge dafür sehe einfach
> scheiße aus. Silikonfugen vom Laien: oh Gott!
>
> Dabei geht es nicht um das gesparte Geld, sondern um all die Fehler, die
> man zwangsläufig bereits bei der Planung, dann der Wahl des Baumaterials
> und schließlich dem unvollkommenen Verbauen macht. Diese Fehler wirken
> sich vielleicht nicht sofort aus, aber wenn dann nach Jahren Schimmel an
> bestimmten Stellen entsteht und Balkenköpfe weggammeln die 130Jahre lang
> problemlos durchgehalten haben, dann weiß man, daß man keine Ahnung
> hatte.

Da kann ich Bauhans zu 100% zustimmen. Etwas abreissen und genauso 
nochmal bauen geht relativ schnell. Aber wer will das schon, man will ja 
etwas verbessern, häufig insbesondere bei der Wärmedämmung. Aber gerade 
hierbei muss man sich viele Gedanken machen, dass es auch wirklich eine 
verbesserung wird und der Schuss nicht nach hinten losgeht.

Bei mir gab es das Gegenbeispiel: glücklicherweise habe ich mit einem 
kleinen Ferienhaus angefangen, wo prinzipiell eigentlich nur ein 
bisschen Tapete und der Kaminofen geändert werden sollte. Jetzt bin ich 
bei einer vollsanierung. Manche Balken von der Holzbalkendecke sind 
durchgegammelt. Balken austauschen ist ne ganz schnelle sache, aber wenn 
mans gescheit machen möchte, muss der physikalische Grund des Versagens 
gefunden, behoben und die konstruktion verbessert werden. Außerdem gibt 
es Baubiologische bedenklichkeiten die geändert werden müssen 
(Spanplatten) und jede menge Wärmebrücken.
Wenn ich mit dem Ferienhaus fertig bin, weiss ich wie es geht und kann 
ein größeres Projekt anfangen. Von 0 auf Neubau Einfamilienhaus ohne 
vorkentnisse wäre mir zu groß, aber haben ja auch schon andere (mehr 
oder weniger gut) geschafft.

von MaWin (Gast)


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Bauer schrieb:
> lange benötigt ihr aus alleiniger Muskelkraft, Maschinen nur fürs
> nötigste, um ein Haus, 200m² zweigeschossig ohne Keller in kompletter
> Eigenregie auf zu bauen,

Da gibt es Beispiele:

Holzständerhaus aus vorgefertigten Bauteilen: ca. 2 Monate, aber zu 
zweit. War nicht 200m2, sondern so 125. Problem: Viele Baufrhler 
möglich, Feuchtigkeit (Kondens oder durchtropfend) zerstört so ein Haus 
in 2 Jahren.


Altes Fachwerkhaus komplett entkernen und neu ausbauen, Gefache 
traditionell mit Ästen, Stroh, Lehm, und Sand: 4 Jahre, waren aber 450m2 
mit Stallung und das Dach wurde nicht angefasst weil ok.


Massivbau: Man muss mauern können, zudem Estrich legen und Decken 
giessen. Dafür dass nur 30% der Hausbaukosten auf den Rohbau entfallen: 
machen lassen, ggf. Betonfiligranplatten an 1 Tag von Firma mit Kran 
aufstellen lassen.

von MaWin (Gast)


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Bauer schrieb:
> lange benötigt ihr aus alleiniger Muskelkraft, Maschinen nur fürs
> nötigste, um ein Haus, 200m² zweigeschossig ohne Keller in kompletter
> Eigenregie auf zu bauen,

Da gibt es Beispiele:

Holzständerhaus aus vorgefertigten Bauteilen: ca. 2 Monate, aber zu 
zweit. War nicht 200m2, sondern so 125. Problem: Viele Baufrhler 
möglich, Feuchtigkeit (Kondens oder durchtropfend) zerstört so ein Haus 
in 2 Jahren.


Altes Fachwerkhaus komplett entkernen und neu ausbauen, Gefache 
traditionell mit Ästen, Stroh, Lehm, und Sand: 4 Jahre, waren aber 450m2 
mit Stallung und das Dach wurde nicht angefasst weil ok.


Massivbau: Man muss mauern können, zudem Estrich legen und Decken 
giessen. Dafür dass nur 30% der Hausbaukosten auf den Rohbau entfallen: 
machen lassen, ggf. Betonfiligranplatten an 1 Tag von Firma mit Kran 
aufstellen lassen.

Bauer schrieb:
> ...jedenfalls komme ich mit so einer Abschätzung dahin, dass ich bei
> (netto) Hauspreisen von aktuell 400-500k für

Achtung, Häuser sind kaum teurer geworden, die ganzen Preisunterschiede 
von McPom (150000) bis München (1500000) liegen fast ausschliesslich an 
den Grundstückskosten.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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bauhans schrieb:
> Oder weißt Du was Verlegearten sind, Spannungsfall, der kleine und der
> große Prüfstrom, was bei Aderendhülsen zu beachten ist, wie die VDE-Norm
> bei der Verdrahtung im Schaltschrank einzuhalten ist?
Wenn man es halbwegs schlau anstellt, dann muss man das gar nicht selber 
wissen oder machen, sondern findet einen, mit dem man einen Plan vom 
Haus mit den gewünschten Schaltern und Verbrauchern entwirft, der dann 
die Planung macht, ich die Ausführung bis zum Verteiler und der 
letztlich dann die Verdrahtung des Verteilers und die Abnahme.

von Axel L. (axel_5)


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bauhans schrieb:

> Und damit meine ich nicht nur das Gefühl, wenn man am Ende das Tages nur
> 5m² Mauerwerk verfugt hat und noch 200m² vor sich hat. Auch das Blick
> auf die selbst gemauerte Wand, die irgendwie komischerweise in sich
> eiert, obwohl Wasserwaage, Lot und Richtschnur verwendet wurden. Wer
> Anspruch an Perfektion hat, wird ihn nicht erreichen, aber wer den
> Anspruch nicht hat, wird noch weniger erreichen, und das sieht dann
> schlimm aus! Selbst geklebte Fliesen ohne das Auge dafür sehe einfach
> scheiße aus. Silikonfugen vom Laien: oh Gott!
>
> Dabei geht es nicht um das gesparte Geld, sondern um all die Fehler, die
> man zwangsläufig bereits bei der Planung, dann der Wahl des Baumaterials
> und schließlich dem unvollkommenen Verbauen macht. Diese Fehler wirken
> sich vielleicht nicht sofort aus, aber wenn dann nach Jahren Schimmel an
> bestimmten Stellen entsteht und Balkenköpfe weggammeln die 130Jahre lang
> problemlos durchgehalten haben, dann weiß man, daß man keine Ahnung
> hatte.
>
> Allerdings ist das Problem, gute Handwerker zu finden, ein völlig
> unterschätztes Problem. Meine Erfahrung: Von 10 Handwerkern ist
> höchstens einer gut.

Der letzte Satz ist wichtig und den kann ich leider voll bestätigen. Und 
da ist man leider an dem Punkt, dass die Absätze darüber nicht unbedingt 
vergessen werden können, nur weil man Handwerker beauftragt hat.

Im Gegenteil muss man sich noch viel mehr in die Gewerke einarbeiten, um 
den anscheinend unvermeidlichen Pfusch rechtzeitig aufzudecken. 
Eigentlich muss man so viel Zeit auf der Baustelle verbringen, wie wenn 
man es selbst machen würde.

Am Ende hatte ich diverse Arbeiten, wo es einfach schneller war, sich 
einzulesen und selbst zu machen, als Handwerker zu finden.

Wobei: Es gibt auch tolle Handwerker. Aber die sind teuer und haben 
keine Zeit. Und die muss man finden.

Gruss
Axel

von xxx (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Am Ende hatte ich diverse Arbeiten, wo es einfach schneller war, sich
> einzulesen und selbst zu machen, als Handwerker zu finden.
>
> Wobei: Es gibt auch tolle Handwerker. Aber die sind teuer und haben
> keine Zeit. Und die muss man finden.

Wie soll man zwischen gute und schlechte Handwerker unterscheiden, wenn 
man keine Ahnung hat. Fazit: Einlesen muss man sich immer, auch wenn man 
Handwerker beauftragt.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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MaWin schrieb:

> Achtung, Häuser sind kaum teurer geworden, die ganzen Preisunterschiede
> von McPom (150000) bis München (1500000) liegen fast ausschliesslich an
> den Grundstückskosten.

Das bitte rot anstreichen. Bei Neubauten auch nicht die hirnrissigen 
Bauvorschriften vergessen.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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wenn ich etwas nicht selber kann ist
mein Kriterium für die Auswahl eines Handwerkers:

Wie lange ist diese Firma am Markt?
Darüber konnte man sich in Nicht-Online-Zeiten
bei der Handwerkskammer informieren.
Oder eine Firma hats halt auf dem Schild stehen.

Wer wie ich mittlerweile 40 Jahre am selben Ort
(nur mit kurzen Unterbrechungen) wohnt, kennt die gängigen Firmen auch 
so.

von Guest (Gast)


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Das lohnt sich nur in Gegenden in denen die Grundstueckskosten gering 
sind.

In München haben mittlerweile die meisten neuen Doppelhaushaelften schon 
eine Tiefgarage weil das Ausheben und Einfahrt bauen lassen einfach 
billiger ist als der Grund fuer eine normale Garage.

Die Aussicht fuer die Zukunft: In London werden teils mehrere 
Kellergeschosse (bis zu 4) gebaut, weil man ja doch viel Wohnflaeche 
moechte. Der Pool ist dann ganz unten.

Mit anderen Worten: Wer ne Million fuer ein Grundstueck ausgeben kann, 
der wird mehr verdienen wenn er einfach weiter in die Arbeit geht und 
den Hausbau den Profis ueberlaesst. Und selbst wenn er etwas sparen 
koennte, bei den Summen sind das Kleinigkeiten.

von Qwertz (Gast)


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Bauer schrieb:
> Wenn ich dannn mal so grob überschlage, 3 netto Jahresgehälter würde man
> in dieser Zeit "verdienen", dann liegt der Gehaltsverlust in der
> Größenordnung 90k.

Als Ingenieur sind das wohl eher 2 Nettojahresgehälter.

von Cyblord -. (Gast)


Angehängte Dateien:

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bauhans schrieb:
> Allerdings ist das Problem, gute Handwerker zu finden, ein völlig
> unterschätztes Problem. Meine Erfahrung: Von 10 Handwerkern ist
> höchstens einer gut.

QFT, es ist wirklich ernüchternd.

xxx schrieb:
> Wie soll man zwischen gute und schlechte Handwerker unterscheiden, wenn
> man keine Ahnung hat. Fazit: Einlesen muss man sich immer, auch wenn man
> Handwerker beauftragt.

siehe Bild, so wurden vom Fliesenleger vorgestern ein paar gesprungene 
Fliesen bei unserem Nachbarn geflickt (ja so sah das Endergebnis aus als 
er gegangen ist). Das Silikon hat sich heute schon gelöst und 
verschoben, ...

von oszi40 (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Als Ingenieur sind das wohl eher 2 Nettojahresgehälter.

Wenn man 2 Jahre nicht arbeitet, kommt auch 2 Jahre keine Kohle aufs 
Konto. Laufende Kosten bleiben. Spätestens beim Bankkredit kommt die 
Stunde der Wahrheit.

Ein Hausbau erfordert Kraft, Geld, viel Gesundheit und Wissen. Wer es 
nicht glaubt, soll mal mit einer massiven Gartenlaube üben.

von xxx (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> siehe Bild, so wurden vom Fliesenleger vorgestern ein paar gesprungene
> Fliesen bei unserem Nachbarn geflickt (ja so sah das Endergebnis aus als
> er gegangen ist). Das Silikon hat sich heute schon gelöst und
> verschoben, ...

Höhöhö, hat der nur etwas Silikon darüber geschmiert.
Na hoffentlich zahlen die nichts für den Murks...

von Cyblord -. (Gast)


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xxx schrieb:
> Höhöhö, hat der nur etwas Silikon darüber geschmiert.
> Na hoffentlich zahlen die nichts für den Murks...

Nein, das ist glücklicherweise Problem der Vermieterin, die auch nur 
mäßig begeistert von diesem Endergebnis ist :-)

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Guest schrieb:
> Mit anderen Worten: Wer ne Million fuer ein Grundstueck ausgeben kann,
> der wird mehr verdienen wenn er einfach weiter in die Arbeit geht und
> den Hausbau den Profis ueberlaesst. Und selbst wenn er etwas sparen
> koennte, bei den Summen sind das Kleinigkeiten.

und gerade diese Leute sind es, die sich nen Fuchs freuen,
wenn man einen Kabelbinder ein 2. Mal verwenden kann,
sofern man den entspr abschneidet.

von oszi40 (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> (ja so sah das Endergebnis aus als
> er gegangen ist). Das Silikon hat sich heute schon gelöst und

Einfach "toll". Wahrscheinlich wäre ein Klecks passende Acrylfarbe schon 
eine Lösung gewesen? Er hat aber wenigstens keinen Schaden angerichtet. 
Andere hätten die kranken Fliesen entfernt und neu NOCH buckliger neue 
einesetzt!

von Gästchen (Gast)


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Die Idee an sich ist ganz gut und ein Hexenwerk ist das nicht ein Haus 
zu bauen. Allerdings gibt es kaum einen Arbeitsplatz wo du für 1-3 Jahre 
einfach so aussteigen kannst da schon alles bis zum letzten Furz 
durchökonomisiert ist. Wenn du wirklich so gut wie alles alleine machen 
willst, empfehle ich dir den Rohbau machen zu lassen und den Rest kannst 
du dann selbst geniessen, glaube mir, du wirst mehr zu tun bekommen als 
es dir lieb ist. Und ein fetters Ersparnis ist auf jeden Fall drin, da 
heute die Handwerkerarbeiten exorbitant teuer sind (ich weiß dass 
Handwerker selst nicht viel von haben).

von A. S. (Gast)


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MaWin schrieb:
> Achtung, Häuser sind kaum teurer geworden, die ganzen Preisunterschiede
> von McPom (150000) bis München (1500000) liegen fast ausschliesslich an
> den Grundstückskosten.

Rechnet man die Produktivitätssteigerungen ein, sind Energie und 
Arbeitskraft ja auch kaum gestiegen.

Und Materialkosten legen auch deshalb zu, Dämmung, 3-fach-Verglasung und 
10x soviel Sicherungen auch mehr kosten als beim Haus mit verputzter 
Halbsteinwand aus den 70ern..

von Mehmet K. (mkmk)


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John schrieb:
> wer baut den heutzutage noch Keller!? Das kann heutie doch kaum noch wer 
bezahlen!! ist absolut unüblich!

Ein Freund hat sich in Ungarn ein Haus gekauft. Ohne Keller. Kurze Zeit 
spaeter hat er sich einen Keller neben dem Haus machen lassen. Also so 
unüblich scheint das ja nicht zu sein.
Und wenn man etwas autark sein will, macht es ja durchaus Sinn, all die 
Akkus, den meist nicht so leisen Wechselrichter etc. etwas ausserhalb 
des Gehör- und Gesichtsfeldes zu haben.

von Gerald B. (gerald_b)


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oszi40 schrieb:
> Ein Hausbau erfordert Kraft, Geld, viel Gesundheit und Wissen. Wer es
> nicht glaubt, soll mal mit einer massiven Gartenlaube üben.

Kann ich voll und ganz bestätigen. Ich habe innerhalb eines Jahres "so 
nebenbei" eine Gartenlaube von Grund auf errichtet. Bodenplatte, Strom 
und Wasser rein, "Blockhütte" daufgestellt, Dachrinnen montiert, Wände 
mit Styrpor gedämmt, Kabel verlegt, Rigips drauf, Fußboden und Wände 
gefliest, Decke isoliert und abgehängt und Lampen eingebaut.
Das Ganze ist der Honigschleuderraum eines Bienenstandes.
Ich hatte das Ganze auch etwas unterschätzt.
Wie gut die Wärmeisolation funktoniert und ob alles dicht ist und nichts 
schimmelt, wird sich zeigen.

von L. H. (holzkopf)


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Mehmet K. schrieb:
> Habe auch vor, mir in Eigenregie ein Haus zu bauen...
> ...
> ...Und bin zum Schluss
> gekommen, dass ein Keller ein Muss ist.
> Und das ist das einzige, was ich mir nicht zutraue. Also wird ein
> Unternehmen den Aushub und den Keller mir schlüsselfertig übergeben. Den
> Rest mach' ich dann selbst.

Wenn Du Dir schon den Rest zutraust, kannst Du auch locker einen Keller 
bauen. :)

Aushub mußt Du ja sowieso bezahlen.
Ist an sich auch kein Problem, weil ein Bagger, Radlader oder eine Raupe 
ratzfatz eine Baugrube aushebt.
Du wirst Dich wundern, wie schnell sowas geht.

Danach kannst Du schon loslegen:
Schnurgerüst zur Festlegung der Ecken bauen und dabei die Diogonalen 
(unten in der Baugrube) kontrollieren.
http://www.buck-vermessung.de/fileadmin/user_upload/downloads/Buck-Schnurgeruest-Service.pdf

Zum Nivellieren brauchst Du sowieso eine Schlauchwaage.

Für Bauwütige gibt es heutzutage vorgefertigte Beton-Baustoffe, wie z.B.
Schalungssteine, die man "trocken" "im Verband" aufschichten und in die 
Nuten auch Armiereisen einlegen kann.
https://www.betonwerk-pallmann.de/produkte/beton-schalungssteine

Mit eines der wichtigsten Geräte, die man braucht, ist ein 
Beton-Rüttler.
Einer, der eine kleine Rüttel-Flasche hat, reicht völlig aus.
(Antrieb etwa in der Größe einer 1kW-Bohrmaschine.)

Je nach tragfähigem Untergrund, brauchst Du nicht mal 
"Streifen-Fundamente".
Einfach die Steine auf den ausnivellierten Untergrund legen und die 
erste Lage zubetonieren.
Danach Sperrschicht zusammen mit der zweiten Lage im Mörtelbett 
einbauen.
Das ist so ziemlich das einzige, was Du im Keller mauern mußt. ;)

Grüße

von djm (Gast)


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Rohbau würde ich nicht selbst machen. Da bleibt als ungelernter 
Einzelkämpfer zu viel Zeit für zu geringen finanziellen Nutzen hängen.
Für den reinen Innenausbau braucht man dann Vollzeit max. ein halbes 
Jahr.

Bei uns im Baugebiet hat nur einer den Rohbau selbst gemacht, der ist 
aber gelernter und aktiver Mauerer. Alle anderen "nur" den Innenausbau.

von Mehmet K. (mkmk)


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L. H. schrieb:
> Mit eines der wichtigsten Geräte, die man braucht, ist ein
> Beton-Rüttler.

Steht ebenfalls auf meiner Einkaufsliste. Weiss nur noch nicht, ob ich 
eines mit Benzin, oder eines mit 230VAC kaufen soll.
Der Aushub kostet in der Tat nicht allzuviel. Hatte gleich nach dem 
Erwerb des Grundstückes eine Firma kontaktiert und für 100m2 x 1m (ohne 
Wegtransport des Erdreiches) einen Preis von 1.500TL erhalten (so ca. 
400 EUR).
Aber den Keller würde ich nur im Notfall selber machen wollen. 
Möglicherweise würde ich es auch hinkriegen ... aber ich würde dabei 
zuviel Zeit verlieren.
Als Zeitplan habe ich mir 2 Jahre gegeben. Mal schauen ...

von oszi40 (Gast)


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Mehmet K. schrieb:
> Möglicherweise würde ich es auch hinkriegen ... aber ich würde dabei
> zuviel Zeit verlieren.

Optimist? Das Gegenteil wird der Fall sein. Die Betonlieferung ist 
schneller hart als das Du sie im Fundament in einer Stunde verteilen 
kannst.

von Max M. (zbmax)


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Hier im Ort gibt es jemand der sein Haus allein baut. Kran, Betonmischer 
und ähnliches waren im Einsatz.
Mittlerweile sieht es gar nicht mehr schlecht aus. Man könnte meinen es 
fehlt nur noch der Außenputz und das seit gut 5 Jahren.
Von der Bodenplatte bis dort hin, das weiß ich noch genau, müssten es 
ca. 20 Jahre gewesen sein. Weiß das noch weil ich damals mit einem 
Kumpel eine  Woche vor meinem 6ten Geburtstag hin geradelt bin.
3 Jahre ohne handwerkliche Erfahrung halte ich für sportlich.
Eine Wohnungssanierung inkl. Neues Dach, Dämmen, Elektrik, Trockenbau, 
Verputzen, Streichen, Schleifen, Fliesenlegen etc. hat ungefähr 2250 
pure Arbeitsstunden gefressen. Hinzu kommt noch die Zeit für das 
Entkernen.
Gerade Wände bauen, eine Bodenplatte gießen und diverse Kanalanschlüsse 
haben es noch viel mehr in sich wie Dämmen und Dampfdicht abschließen.
Ich halte so ein Vorhaben für nicht machbar.
Zumindest grundlegend wichtige Dinge (wie z. B. Bodenplatte) sollte man 
machen lassen.
Ich erwähne hier mal noch die Möglichkeit das so manche kleinere 
Hausbaufirmen die vorrangig in Holzständerbauweise zu finden sind schon 
dem ein oder anderem Bauher gestattet haben die Holzständer in 
Eigenarbeit zu füllen und abzuschließen.
Das kommt dann dem Eigenbau schon nahe denn wenn man in die vollen gehen 
kann wird am Ende nur noch das Haus vor Ort angeliefert und 
Zusammengebaut.
Bei Elektrik, Dämmen und Sanitär hat es schon so manche Firma gegeben 
die Material und Wissen verkauft haben.

Letztlich kann man einiges sparen wenn man denn bereit ist es auch zu 
tun.
Unter 200 000€ für ein 200m² Haus halte ich für gewagt, selbst wenn nur 
das mindeste (inc. Material) bezahlt werden muss.
Allerdings hätte ich meinen Tipp auch "nur" auf 250 000€ gesetzt. Dann 
fehlen nur noch die Möbel, Boden und Küche würde ich mit rein rechnen.

: Bearbeitet durch User
von Paul B. (paul_baumann)


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oszi40 schrieb:
> Die Betonlieferung ist
> schneller hart als das Du sie im Fundament in einer Stunde verteilen
> kannst.

Dann muß man Stück für Stück vorgehen und seine eigene 
Platten-Bau-Technologie anwenden. Wenn man sich aber selbst in der Mitte 
einer 10x10-Meter Bodenplatte zubetoniert hat, kann man sich nur noch 
eine Öse auf den Kopf schrauben und hoffen, daß der Krandienst 
Bereitschaft hat.

MfG Paul

von oszi40 (Gast)


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Max M. schrieb:
> selbst wenn nur das mindeste (inc. Material) bezahlt werden muss.

Dann kommen noch Maschinen und kaputte Knochen hinzu. Ein Bekannter hat 
sich ein leeres Haus hinstellen lassen und nur den kompletten 
Innenausbau mit Heizung usw. selbst gemacht. Da war schon reichlich 
Knochenjob.

von Cerberus (Gast)


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Ob die Erklärung für die Beschäftigungslücke im Lebenslauf
bei den Arbeitgebern so gut an kommt steht auch noch im Raum.
Die stehen nämlich auf einen roten Faden OHNE Knoten.
Einem Ingenieur von der Hochschule mute ich so ein Vorhaben
nicht zu, weil viel handwerkliches Know-How nötig ist, was man
dort nicht lernt. Allerdings bestätigt die Ausnahme die Regel
weil einige durchaus Talent haben.

von Niemand (Gast)


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Cerberus schrieb:
> Ob die Erklärung für die Beschäftigungslücke im Lebenslauf
> bei den Arbeitgebern so gut an kommt steht auch noch im Raum.
> Die stehen nämlich auf einen roten Faden OHNE Knoten.
So ein Quark wieder mal von dir, wenn man dem AG das so erklärt, wird er 
eher ehrfürchtig überlegen, ob er einen so fähigen und ausgefuchsten 
Typen überhaupt einstellen will!
Denn wer so ein Projekt selber stemmt, wird sich im Job nicht die Butter 
vom Brot nehmen lassen müssen.
Mit solchen SelfMadeMans kann man nicht so einfach rumsprignen wie es 
die meisten Chefs ganz gern machen. Der sucht sich dann nämlich ganz 
schnell einen passenderen Job, wenn er als AN überhaupt noch Bock da 
drauf hat!

@ Mi__ha, die Satzzeich tun sich bei dir aber auch wieder etwas schwer?

von Niemand (Gast)


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Mehmet K. schrieb:
> Aber den Keller würde ich nur im Notfall selber machen wollen.
> Möglicherweise würde ich es auch hinkriegen ... aber ich würde dabei
> zuviel Zeit verlieren.

Keller ist nicht gleich Keller, weiße Wanne wird schon etwas schwierig 
in Eigenregie, und auch der Baugrund mit seinem Zustand ist ein 
Kriterium ob selber oder machen lassen.

Ein Bekannter von mir hat allein für den Keller eine ganz stolze Summe 
hingeblättert, weil der Baugrund so sehr schei_e war.
Das Ende vom Lied, selbst sein teurer Keller war dann nicht mal wirklich 
dicht, trotz weißer Wanne.

Dann hat es für das Haus oben drauf auch nur noch als Low-Kost-Variante 
gereicht.
Wenn man dann noch mit seinem Weib in der Phase des Anfanges vom eigenen 
Heim Probleme bekommt, wird das ganze Projekt letzendlich zum Desaster.
Er hat dann nach mehr als 4 Jahren die Hütte verkaufen müssen, konnte 
sie alleine nicht mehr abzahlen.
Trotz Untermieter (Bekannte) war so ein Hausbau zu viel für einen 
normalen Angestellten.
Mit einer auch etwas gut verdienenden Frau und Kindern geht das vllt. 
noch, aber wenn sich da was in dem Plan quer stellt, war es das für 
immer.

von Manfred H. (spock77)


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Bauer schrieb:
> Wenn ihr so abschätzen würdet, wie lange benötigt ihr aus alleiniger
> Muskelkraft, Maschinen nur fürs nötigste, um ein Haus, 200m²
> zweigeschossig ohne Keller in kompletter Eigenregie auf zu bauen,
> Freunde wo mal eine Zweite Hand gebraucht wird eingeschlossen.

wenn Du Handwerklich sehr geschickt bist   4 bis 6 Jahre !
wobei du für den Rohbau "immer" einen oder zwei Helfer benötigst !
Bei den Baumeisterarbeiten ist der Preisunterschied zwischen Baumeister 
und Eigenbau relativ gering! (15 %)

> 4h täglich körperliche Arbeit und vielleicht 4h Planung, Recherche, 
Vorbereitende
> Arbeitsschritte, Materialbeschaffung...

eher 8 bis 10 h täglich körperliche Arbeit,  Planung, Recherche, 
Vorbereitende Arbeitsschritte am Wochenende sprich Sonntag

> Dazu kämen dann nur noch reine Materialkosten, die wohl auf die Hausgröße 
gerechnet
> vielleicht 80k-100k erreichen, diesen Wert kann man anhand der Fertigbau-Häuser 
abschätzen,

ein 200m2 Haus um 100K ?  wohl eher ein 90m2 Ausbau Haus ?
und bei den 100K  ist keine Bodenplatte und keine Anschlüsse inkl.
ein Massivhaus mit 200m2 mit großteils Eigenleistung ist nicht unter 
270k machbar
Wenn Du alle Arbeiten vergibst kostet Dich das so  125 k mehr.

Archim S   schrieb:
> Und Materialkosten legen auch deshalb zu, Dämmung, 3-fach-Verglasung und
> 10x soviel Sicherungen auch mehr kosten als beim Haus mit verputzter
> Halbsteinwand aus den 70ern..

habe mal in einen solchen 70ger Jahre Haus gewohnt, nie wieder überall 
Kältebrücken...
(ja es sollte physikalisch Wärmebrücke heißen)

glaube mir ich weiß wovon ich spreche

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Schonmal am Bau gearbeitet?

Für 2000 Eur/m2BGF an 300-400er Kosten (vgl Din 267) bekommst du mehr 
als 08/15 Qualität.
100er Kosten sind regional unterschiedlich und nie durch Eigenleistungen 
zu mindern.
Das 200er Gebuddele darf man eh nicht selber machen.
500&600er Kosten sind im EFH Bereich eh immer Bauherrenleistungen.
700er Kosten gibt es auch immer

Wenn du das Geld hast, kannst du selber loslegen.
Wenn du einen Baukredit brauchst muss dein Kreditor das gutheissen.
Wenn du den Bau danach versichern willst, frag vorher.


apropos Keller: Jeder kann auf einem Sandhügel bauen. Auf Fels, im Moor 
oder auf Lehm ist das nicht ohne.

von Niemand (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Für 2000 Eur/m2BGF an 300-400er Kosten (vgl Din 267) bekommst du mehr
> als 08/15 Qualität.
> 100er Kosten sind regional unterschiedlich und nie durch Eigenleistungen
> zu mindern.
> Das 200er Gebuddele darf man eh nicht selber machen.
> 500&600er Kosten sind im EFH Bereich eh immer Bauherrenleistungen.
> 700er Kosten gibt es auch immer

Gibt es dafür auch eine Übersetzung oder in Klartext?
So ganz aus dem Kalten heraus finde ich da keine Erleuchtung,oder waren 
das nur unwichtige Prognosen, denn vom Bau sollten eigentlich alle 
Handwerker immer etwas Ahnung haben?

von Thomas (Gast)


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Mein Vater, gelernter Schlosser, hat sein Haus von 1960-1965 komplett 
selbst gebaut. Inklusive Keller, inklusive Elektrik. Nur den Dachstuhl 
hat eine Fachfirma gemacht. Es geht also einiges wenn man will und keine 
2 linke Hände hat. Das war nach seiner Aussage damals in dem Ort kein 
Einzelfall, dass Häuser von Laien gebaut wurden.

von Qwertz (Gast)


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Niemand schrieb:
> Denn wer so ein Projekt selber stemmt, wird sich im Job nicht die Butter
> vom Brot nehmen lassen müssen. Mit solchen SelfMadeMans kann man nicht
> so einfach rumsprignen wie es die meisten Chefs ganz gern machen.

Also bist du dir mit Cerberus ja einig, dass so ein Hausbau in 
Eigenregie zu einem Problem in der Berufslaufbahn werden kann. :-)

Mir würde es im Traum nicht einfallen, das alles selbst machen zu 
wollen, dazu bin ich zu sehr Realist. Ich habe zwar keine zwei linken 
Hände, aber ich weiß, dass meine Stärken woanders (im Kopf) liegen. 
Solche Arbeiten überlasse ich daher lieber den Profis. Die Rechnung 
gegenüber meinem Verdienstaufall würde sowieso nicht positiv ausfallen, 
und ich habe auch gar keine Lust auf massive körperliche Arbeit. Ich bin 
nun mal Ingenieur und kein Bauarbeiter.

von A. S. (Gast)


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beim "früher" darf man auch nicht vergessen, dass
- weniger (Spezial-)Maschinen im Einsatz waren
- die meisten Leute (selber, Nachbarn, Kumpels) Erfahrungen mit dem 
Hausbau hatten (von Nachbarschafts- und Familienhilfe)
- die meisten Dinge noch irgendwie "plausibel" und "Standard" waren.

Heute kannst Du eigenlich nur
- Dir selbst einen Stundenlohn setzen
- die Detaillierten Preise der einzelnen Gewerke damit vergleichen
- das Risiko von Fehlern mit einpreisen
und dann überlegen, was Du selber machst. ich glaube, 100.000Euro an 
Arbeitslohn zu sparen mit Selbermachen ist schon utopisch. Material und 
Maschinen kannst Du kaum reduzieren. Und wenn Du da nicht bei der Frau 
mit Krankenversichert bist, dann ist das als Ingenieur in etwa 
Arbeitsjahr, dass Du aussetzen kannst.

Richtig sparen tun die Leute, die vieles neben dem Beruf selber machen 
und vielleicht mal 2 Wochen unbezahlten Urlaub nehmen. Du glaubst 
garnicht, wie Erholsam das Arbeiten zwischen dem Heim-Werken ist. Du 
bekommst den Kopf frei und kannst einige Dinge auch mit anderen 
besprechen.

Ein Haus 3 Jahre bauen statt einem bindet das nahezu komplette Kapital 
für 2 Jahre mehr. Gut, bei 0 Zins wäre das noch egal ;-)

von L. H. (holzkopf)


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Mehmet K. schrieb:
> L. H. schrieb:
>> Mit eines der wichtigsten Geräte, die man braucht, ist ein
>> Beton-Rüttler.
>
> Steht ebenfalls auf meiner Einkaufsliste. Weiss nur noch nicht, ob ich
> eines mit Benzin, oder eines mit 230VAC kaufen soll.

Mit Sicherheit brauchst Du Strom auf der Baustelle. :)
Wenn in der Nähe Deines Grundstücks Nachbarn sind, die Dir über einen 
Zwischenzähler Strom "liefern" können, ist das die beste Lösung.
Anderenfalls Notstrom-Aggregat besorgen.
230V ca. 3kW reichen aus, um auch 230er Flex, die Du ebenfalls brauchst, 
anlaufen lassen zu können.

So ein Rüttler ist für Deine Zwecke völlig tauglich:
https://www.manomano.de/betonruettler/betonruettler-800w-ruettelflasche-flaschenruettler-innen-ruettler-elektro-2m-2766180?referer_id=661555

oszi40 schrieb:
> Die Betonlieferung ist
> schneller hart als das Du sie im Fundament in einer Stunde verteilen
> kannst.

Welche Beton-Lieferung für Fundamente, die Du gar nicht brauchst, wenn 
Du mit Schalungssteinen arbeitest?? :D

Weißt Du eigentlich, was ein m^3 Mixbeton kostet?
Und verglichen damit, sämtliche Rohstoffe, die in ihm gemixt sind??

Wenn ich das bisher richtig verstanden habe, geht es hier doch darum, 
Arbeitskraft und "entgangenes" Einkommen für z.B. 2 Jahre 
"gegenzurechnen" mit der Erstellung eines Hauses.
Folglich geht es wohl auch darum, die Arbeitskraft dafür einzusetzen, um 
z.B. Beton in einer Mischmaschine selbst zu mischen.

Oder auch Mörtel, den Du zwar auch als Fertigmörtel im Baumarkt kaufen 
kannst, genau so wie Fertigbeton und Fertigestrich.
Wenn Du solche Fertigprodukte schon jemals in Deinem Leben "verwurstelt" 
hast, wirst Du sicher auch wissen, wie viel "verwertbares" VOLUMEN Dir 
jeweils von solchen Produkten übrig bleibt, wenn Du Wasser dazugegeben 
hast, um sie anzumischen.

Das ist alles völlig uninteressant, wenn man möglichst preisgünstig ein 
Haus bauen will!
Was man durchaus tun kann, wenn man sich von vornherein darüber im 
Klaren ist, WELCHE Bauleistungen man "ausklammert" bzw. besser von 
Unternehmen ausführen läßt.
Wie z.B. Fassaden-Verputz und Estrich-Böden.

Denn das sind knallhart im Wettbewerb umkämpfte Märkte.
Weshalb es auch nur z.B. da sinnlos ist, das selbst zu machen. ;)

@ mkmk:

Kauf Dir jedenfalls eine KLEINE und leichte Mischmaschine, die Du allein 
bewegen und durch alle vorhandenen Türen fahren kannst.
Lescha-Mischer sind ganz gut. 
http://www.ebay.de/itm/like/231302027769?clk_rvr_id=1393662177788&vectorid=229487&lgeo=1&ptrk=ag%3D1227055037241746%26origin%3DPLA%26pla_t%3D-1%26product_partition_id%3D4580290564012949%26product_id%3D4207082160%26gg_dev%3Dc%26msclkid%3Dbd09b42eaa821baf3bccee1ac8435872&item=231302027769&rmvSB=true
Kannst Du auch gebraucht kaufen, weil sie simpel und robust sind.

Viel wichtiger ist z.B. beim Kellerbau, daß ein Mischer zum Betonieren 
leicht bewegt werden kann.
Auf Gerüsten:
Denn so, wie sich das mancher vorstellt, läuft das NICHT effektiv und 
preisgünstig!

Zwar ist richtig, was z.B. oszi meinte, daß bei angeliefertem Mixbeton 
nach ca. 1h die Erstarrung beginnt.
Dann hat man natürlich ganz gewaltige Probleme, den Beton schnell genug 
dorthin bringen zu können, wo er eingefüllt werden soll.
Mal ganz abgesehen davon, daß sich im "Betonhaufen"-Kern die Erstarrung 
kaum durch weiteres Mixen verzögern läßt, weil das gar nicht machbar 
ist.

Effektiv läuft das IMMER, wenn man ÜBER dem Abfüllort des Betons den 
Mischer so hinstellt, daß man den Inhalt der Trommel z.B. in Schalsteine 
"reinkippen" kann.

Beim sachgerechten Mischen hat man ja sowieso immer bestimmte 
Volumen-Verhältnisse sämtlicher Zuschlagsstoffe zu befolgen.
Macht man am besten (incl. Wasseranteil) mit Eimern, damit das annähernd 
konstant bleibt und ordentlich ist.

Nach dem Durchmischen kippt man den Beton direkt dort rein, wo er 
eingebracht werden soll.
Hält den Rüttler in den Beton, wodurch er nicht nur "verläuft", sondern 
auch keine (mangelhaft) verdichtete "Nester" entstehen können.

Ja - sicher ist dabei Mischarbeit zu leisten.
Aber nur mit elementaren Stoffen, deren t-Preis im Grunde genommen 
lächerlich ist.

Womit wir bei einem m.E. ganz wesentlichen Gesichtspunkt zur Beurteilung 
angelangt wären, ob es überhaupt sinnvoll ist, ein Haus selbst zu bauen. 
:)

MaWin schrieb:
> Massivbau: Man muss mauern können, zudem Estrich legen und Decken
> giessen. Dafür dass nur 30% der Hausbaukosten auf den Rohbau entfallen:
> machen lassen, ggf. Betonfiligranplatten an 1 Tag von Firma mit Kran
> aufstellen lassen.

Du weißt, daß ich Deine Sichtweisen i.a. zu schätzen weiß. :)
Denke aber, daß Du hier wirklich falsch liegst.

Mauern zu können, kann man sich relativ schnell "aneignen", da das 
Ergebnis auch gut kontrollierbar ist.
Sei es in der Horizontalen per Richtschnur oder in der Vertikalen per 
Wasserwaage (wobei Anfänger i.d.R. zwangsläufig "über den Senkel" 
mauern, weil sie es "zu gut" machen wollen ;)).

Estrich-Arbeiten "vergibt" man und bei Decken wählt man solche (samt 
Statik) aus, bei denen man weder einen Kran, noch "mordsmäßig" spätere 
Mengen an Beton "aufzufüllen" hat.
Dafür braucht man nämlich Mixbeton sowie zusätzlich Betonpumpen-Einsatz.
Kostet alles nur unnötig"!!

Mit vorgefertigten Trägern, die man locker zu zweit ohne Kran auflegen 
kann und zwischen die man dann vorgefertigte Formsteine "einhängen" 
kann, braucht man nur noch "Ortbeton" (eingefüllt nur längs der 
herausstehenden Armierung der Träger).

MaWin schrieb:
> Achtung, Häuser sind kaum teurer geworden, die ganzen Preisunterschiede
> von McPom (150000) bis München (1500000) liegen fast ausschliesslich an
> den Grundstückskosten.

Denke, auch hier liegst Du nicht ganz richtig.
Unbenommen sind unterschiedliche Grundstückspreise, die sich natürlich 
auch auf die Erstellungs-Kosten auswirken.

Aus meiner Sicht ist aber auch ein ganz anderer Faktor als 
"preistreibend" einzuordnen:
Nämlich, daß alles nur noch extrem schnell gehen muß.

Was letztlich dazu führt, daß wir (auch) im Bauwesen feststellen können, 
daß Arbeiten, die früher bauseits (im handwerklichen Bereich) ausgeführt 
wurden, zunehmend in den industriellen "Vorfertigungs"-Bereich verlagert 
werden.
Damit dort "die Kohle verdient" werden kann.

Was früher selbstverständlich war:
Einen Rohbau in einem Jahr hinzustellen und zu Winterbeginn die Arbeiten 
komplett einzustellen, damit der Rohbau auch entspr. austrocknen kann, 
scheint sich ja heutzutage niemand mehr "leisten" zu können.
Weil ja alles nicht schnell genug gehen kann.

Vor einiger Zeit sah ich einen Bericht über eine vierköpfige Familie, 
die ein Einfamilienhaus bauen ließ.
Kostete insgesamt ca. 500k Euro.
Erst nach dem Einzug wurde festgestellt, daß jede Menge Pfusch durch 
Subunternehmer gemacht wurde.
Im Endeffekt war das Haus durch Schimmelbildung und mangelhafte 
Austrocknung unbewohnbar, weil allergische Reaktionen bei allen 
Familienmitgliedern auftraten.
Ist sicher ein krasser und bedauerlicher Fall.

Ich halte es allemal für besser, sich selbst mit der Materie zu befassen 
und sich selbst ein Haus zu bauen.
Denn kostengünstiger läßt sich das für "Normalverdienende" nicht machen.
Es sei denn, sie haben "zwei linke Hände" und wissen nicht, was sie 
besser NICHT selbst machen sollten.

Generell kosten insgesamt "schnelle Ausführungen" im Gesamtpaket 
erheblich mehr.
Weil natürlich alle Kosten für Schnelligkeit an Bauherren 
"weiterbelastet" werden.
Der bessere Weg ist wohl der, Einzel-Aufträge dort zu vergeben, wo man 
selbst nicht schnell genug etwas bewerkstelligen kann.

Was aber jeder selbst richtig einordnen muß. :)

Grüße

von Claus M. (energy)


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L. H. schrieb:
> Ich halte es allemal für besser, sich selbst mit der Materie zu befassen
> und sich selbst ein Haus zu bauen.

Ne du. Viele Arbeiten können in DIY nicht geleistet werden oder werden 
Pfusch. Wie Dachstuhl, Keller-Abdichtung, Verputzen, etc.

Sicher kann man einiges sparen, wenn man gewisse Dinge in Eigenregie 
macht. Aber komplett? Glaube ich nicht. Irgendwas muss man immer 
vergeben.

von Zero V. (Firma: Freelancer) (gnd)


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Kauf dir ein schon fertiges Haus. Dann sparst du dir noch 3 Jahre 
Mietausgaben.

von Framstag (Gast)


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Bauer schrieb:
> Hallo,
>
> ist ja mal wieder Freitag...
>
>
> Ich für meinen Teil denke, dass so ziemlich alle Arbeiten zwar eine
> steile Lernkurve erfodern würden und das sicher einiges an Zeit frisst,
> aber inkl. Literaturrecherchen sollte so ein Unterfangen als junger Mann
> doch in guter Qualität das erste mal innerhalb von 3 Jahren locker zu
> stemmen sein, 4h täglich körperliche Arbeit und vielleicht 4h Planung,
> Recherche, Vorbereitende Arbeitsschritte, Materialbeschaffung...
>
> Wenn ich dannn mal so grob überschlage, 3 netto Jahresgehälter
>
> Lohnt das?

Zu viele Fragen mein Bauer. Als Sesselpuper eine ganz schlechte Idee.
Drei Jahre nicht im gewählten Beruf zu arbeiten ist höchst leichtsinnig.

Wenn man selber ein guter Handwerker ist und gut vernetzt dann kann man 
mit drei Jahren den Hausbau nebenbei schaffen.

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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Oder man druckt sich sein Haus. :-)
https://www.youtube.com/watch?v=DQ5Elbvvr1M

Wenn man das noch mit 'nem Roboter, der Ziegelsteine platzieren kann, 
vereinigt, waere es perfekt.

Dann hinsetzen und die ganze Sache ueberwachen, bei einer Flasche Bier 
oder so...

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Guest schrieb:
> In München haben mittlerweile die meisten neuen Doppelhaushaelften schon
> eine Tiefgarage weil das Ausheben und Einfahrt bauen lassen einfach
> billiger ist als der Grund fuer eine normale Garage.

Es gab schon mal Zeiten gab wo man das gemacht hat - und ganz schnell 
wieder aufgegeben hat.

Auf kleinen Grundstücken stellten sich die Einfahrten als zu steil 
heraus. Schnee, Eis, sogar schon herbstliches Laub und es wurde 
schwierig. Dazu die durch den Winkel verringerte nutzbare Einfahrthöhe. 
Und die Einfahrten sorgten dafür, dass man bei starkem Regen schneller 
mal Wasser in der Garage hatte.

> Die Aussicht fuer die Zukunft: In London werden teils mehrere
> Kellergeschosse (bis zu 4) gebaut, weil man ja doch viel Wohnflaeche
> moechte. Der Pool ist dann ganz unten.

Da baut man mittlerweile zusätzliche Kellergeschosse unter existierende 
Gebäude. Ist ein bisschen teurer ...

von Cyblord -. (Gast)


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Hannes J. schrieb:
> Da baut man mittlerweile zusätzliche Kellergeschosse unter existierende
> Gebäude. Ist ein bisschen teurer ...

Allerdings nichts, was sich afrikanische Regierungsmitglieder nicht ohne 
Weiteres von der Entwicklungshilfe leisten könnten, ...

von (H)ausdrucker (Gast)


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Mark W. schrieb:
> Wenn man das noch mit 'nem Roboter, der Ziegelsteine platzieren kann,
> vereinigt, waere es perfekt.

Das gibt's sogar schon! Naja, so ähnlich ;) Die Kosten betragen 
angeblich nur 9500€...

https://www.youtube.com/watch?v=EtogPPiwix0

von Mark W. (kram) Benutzerseite


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(H)ausdrucker schrieb:
> Mark W. schrieb:
>> Wenn man das noch mit 'nem Roboter, der Ziegelsteine platzieren kann,
>> vereinigt, waere es perfekt.
>
> Das gibt's sogar schon! Naja, so ähnlich ;) Die Kosten betragen
> angeblich nur 9500€...
>
> https://www.youtube.com/watch?v=EtogPPiwix0

Nicht schlecht.

Dann braucht Bauer nicht 3 Jahre Auszeit zu nehemn, sondern nur Urlaub. 
:-)
Und das Haus ist dann vom Urlaubsgeld bezahhlt. :-)

von A. S. (Gast)


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Framstag schrieb:
> Wenn man selber ein guter Handwerker ist und gut vernetzt dann kann man
> mit drei Jahren den Hausbau nebenbei schaffen.

Vor allem, da man dann halt bei 10 Häusern das macht, was man wirklich 
kann und dafür 9 Fachleute ihr Fachgebiet bei mir. Und, noch wichtiger, 
weil man dann bei 9 anderen schonmal sieht, welche Möglichkeiten es 
gibt, was nachher wie aussieht und wo es am Ende kakt.

von Handwerker (Gast)


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Die größten Häuser haben meist die Handwerker.
Und zwar nicht nur weil sie sich alles selber machen können, sondern 
weil sie mit anderen Handwerkern gut vernetzt sind.
Die können abschätzen welche Firmen gut sind und helfen sich 
gegenseitig.
Da hilft dann ein Handwerker dem Anderen und das Material kauft man von 
den Firmen bei denen die Handwerker arbeiten. Die Chefs freuen sich, 
weil sie Material verkaufen können ohne jedes Risiko und wenn mal jemand 
wegen Schwarzarbeit kontrollieren will, werden halt die Stunden 
aufgeschrieben bzw. es interessiert eh keinen, weil keine Firma schwarz 
arbeitet sondern nur ein einzelner Arbeiter der seinem Freund hilft.
Autos/Maschinen können sich viele Handwerker kostenlos von ihren Firmen 
leihen.

Fazit:
Sucht euch Handwerker Freunde, dann spart ihr Geld

von Cyblord -. (Gast)


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Handwerker schrieb:
> Die größten Häuser haben meist die Handwerker.
> ...
> Fazit:
> Sucht euch Handwerker Freunde, dann spart ihr Geld

Genauso ist es und noch dazu sind die nicht gezwungen in München oder 
Stuttgart zu arbeiten, sondern dort wo das Grundstück günstiger ist.
Alles eine Frage der Prioritäten. Würde man hier noch 20-30km ostwärts 
in die Fränkische ziehen Richtung Bayreuth, dann kriegt man die 
Grundstücke für 30-50€/m² vollerschlossen hinterhergeschmissen mit kaum 
Bauauflagen, dafür ist man dann halt im Niemandsland, ...

von Handwerker (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> dafür ist man dann halt im Niemandsland

Das kommt auf die Ansprüche drauf an. Die meisten Handwerksbetriebe sind 
im ländlichen Bereich. Meist so, dass man An einem Tag noch bequem zu 
einer großen Stadt hin und zurück fahren kann.
Dadurch sparen die Betriebe Geld und können trotzdem die typischen 
Großstadt-Preise verlangen. Die Auftragsbücher sind immer voll.
Da ist es ganz normal, dass sich die Handwerker auch in der Gegend 
ansiedeln, was wiederum zu mehr Zeit (kein Pendeln) führt und so das 
Bauen des eigenen Hauses bzw das des "Freundes" fördert.

Noch ein Tipp für Hausbauer:
Sucht euch kleine Firmen. Bei großen Firmen sind die Handwerker oft auf 
bestimmte Arbeiten spezialisiert. Bei kleinen muss jeder alles machen.
Dadurch sind die Arbeiter viel besser ausgebildet und es kann nicht 
passieren, dass der Eine nicht weiß was der Andere gemacht hat.
Außerdem sind kleine Betriebe oft billiger, weil keine Verwaltung mit 
finanziert werden muss. Das macht dann meist der Chef alleine.

von Mehmet K. (mkmk)


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@L.H.
Wenn Du hier in der Türkei leben taetest, haette ich Dir den Vorschlag 
gemacht: "1 Monat auf Deiner Baustelle, 1 Monat auf meiner Baustelle"
Das einzige, was mich an Dir stört: Du bist mir eine Spur zu mutig! 
Irgendwie habe ich nur ein sehr unscharfes Bild, wenn ich mir 
vorzustellen versuche, wie ich mit dem Betonmixer auf dem Gerüst stehe 
:)

Ich habe das Glück, dass ich bereits eine Eigentumswohnung besitze, die 
ca. 4 Autofahrstunden von meinem Neuerwerb entfernt ist. Wenn's also 
nicht klappt, stehe ich zumindest nicht durchnaesst im Regen.

Alle, die ihre Skepsis geaeussert haben, haben natürlich recht. Es ist 
ein riskantes Unterfangen. Und sicherlich ist die Wahrscheinlichkeit, 
dass es mit einem Riesenfurz in die Hose geht grösser, als die 
Wahrscheinlichkeit, dass das Ganze mit Feuerwerk und Champagner einen 
fulminanten Abschluss findet.
Aber die Aussicht, mit den eigenen Haenden mein Haus zu bauen, macht 
mich ganz kirre. Und dieser Aspekt ist für mich die eigentliche 
Motivation. Nicht so besonders das Finanzelle. Hier in der Türkei waere 
es vermutlich sogar günstiger, ein mittelmaessiges Bauunternehmen damit 
zu beauftragen (mit dem Risiko, dass dieser den Vorschuss einstreicht 
und sonst nichts mehr macht).

von Niemand (Gast)


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Qwertz schrieb:
> Niemand schrieb:
>> Denn wer so ein Projekt selber stemmt, wird sich im Job nicht die Butter
>> vom Brot nehmen lassen müssen. Mit solchen SelfMadeMans kann man nicht
>> so einfach rumsprignen wie es die meisten Chefs ganz gern machen.
>
> Also bist du dir mit Cerberus ja einig, dass so ein Hausbau in
> Eigenregie zu einem Problem in der Berufslaufbahn werden kann. :-)
Dein Smilie am Ende war das Wichtigste an dem Text?
Mich hast du genauso gut verstanden wie Cerberus, aber bei dem heiklen 
Thema willst du ja nichts zu sagen?

> Mir würde es im Traum nicht einfallen, das alles selbst machen zu
> wollen, dazu bin ich zu sehr Realist.
Realist ist man erst wenn man es erfolglos aufgegeben oder gemeistert 
hat, alles andere ist Vorahnung und sind Bedenken.

> Ich habe zwar keine zwei linken Hände, aber ich weiß, dass meine Stärken
> woanders (im Kopf) liegen.
Ach was du net sagst, auf´m Bau braucht man also nicht Köpfchen?

> Solche Arbeiten überlasse ich daher lieber den Profis.
Jeder Profi hat mal klein angefangen, und viele von denen kommen darüber 
eher nicht großartig hinaus!
> Die Rechnung gegenüber meinem Verdienstaufall würde sowieso nicht positiv > 
ausfallen,
das wäre eine realistische Einschätzung wenn man seinen Kopf dazu nicht 
in Anspruch nehmen will.
> und ich habe auch gar keine Lust auf massive körperliche Arbeit.
das wird das Problem sein, mit dem Sport wird es dann ganz ähnlich 
aussehen - nur keine körperliche Anstrengung?
> Ich bin nun mal Ingenieur und kein Bauarbeiter.
da gibt es einen passenden Spruch zu: dem Ingenieur ist nix zu schwör! 
Trifft dann auf dich wohl eher nicht zu? ;-)

Bzgl. körperliche Anstrengungen auf dem Bau, wie leben nicht mehr im 
Mittelalter mein Bester. Es gibt Werkzeuge und Maschinen und es gibt 
sogenante Profis und echte Pfuscher überall am Bau. Da spielt der Preis 
auch überhaupt keine Rolle.

von Niemand (Gast)


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Bzgl. Bauausführung komme ich da mit den BetonSchalsteinen in arge Nöte, 
das ist doch völliger Pfusch im 2?
Oder L.H. was sagst du dazu?
Weiter geht es mit dem Positionieren des Mischers in Ausgußposition, wo 
hast du diese Praktik denn bitte her?
Ein Mischer steht im Bauraum zentral an einem Platz wo er nicht stört, 
wo in der Nähe der Zement der Sand und das Wasser bereit steht, und 
Strom braucht der natürlich auch noch, das aber weniger das Problem 
wäre, wegen dem Kabel.
Dann muß man halt mal mit der Karre oder Eimern den Mörtel aufs Gerüst 
heben, aber solche Aktionen wie den Mischer auf eine höhere Ebene 
stellen?

Weiter geht es mit so Aussagen dass ein Bau über den Winter angeblich 
austrockne, ist damit der Winter in Australien oder der Wüste gemeint?
Im Winter wird es nass und kalt, gänzlich ungünstige Faktoren zum 
Austrocknen!
Wichtig ist nur dass im Winter keine großartigen Betonier- oder 
Estrich-arbeiten ohne Frostschutz Außen oder Innen durchgeführt werden.
Das Dach oder die Decken sollten drauf sein, die Türen und Fenster oder 
die Öffnungen dazu verschlossen, und dann kann man im Winter vllt. auch 
was am Bau weiter tun. Wenn auch nicht mit großartigem Fortschritt und 
Erfolg.
Die grobe Elektrik z.B. ist im Winter kein Problem, man kommt dabei 
nicht so sehr ins Schwitzen, und man kann trotzdem etwas vorwärts 
kommen. Nur Verputzen oder Estrich für den Fußboden erfordere einen 
mords Energieaufwand durch Heizen um die Temperaturen dazu einzuhalten.

Angelieferter Beton soll innerhalb einer Stunde abbinden? Das wohl nur 
mit chem. Zusätzen zur Beschleunigung, denn normalerweise braucht der 
Stunden dazu wenn es nicht gerade brütend heiß außen die Sonne 
runterknallt.

Den Rohbau sollte man aber sorgfältig planen, mit Betonschalsteinen wird 
das energietechnisch dann wohl eher nichts im Winter mit der 
Wärmedämmung des Mauerwerkes ... wenn ich das richtig verstanden habe?
Auch mit dem günstigen Yton (Gasbeton) wäre ich für ein Haus bei den 
Außenwänden etwas vorsichtig.

Das mal so als Einstieg von mir zu dem Thema.

von physiker (Gast)


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Niemand schrieb:
> Weiter geht es mit so Aussagen dass ein Bau über den Winter angeblich
> austrockne, ist damit der Winter in Australien oder der Wüste gemeint?
> Im Winter wird es nass und kalt, gänzlich ungünstige Faktoren zum
> Austrocknen!

Austrocknen ist auch nicht die korrekte Beschreibung dafür. Es geht um 
das vollständige Abbinden (chemischer Prozess), wobei Wasser frei wird. 
Und das kann eine Weile dauern.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Niemand schrieb:
> Sebastian L. schrieb:
>> Für 2000 Eur/m2BGF an 300-400er Kosten (vgl Din 267) bekommst du mehr
>> als 08/15 Qualität.
>> 100er Kosten sind regional unterschiedlich und nie durch Eigenleistungen
>> zu mindern.
>> Das 200er Gebuddele darf man eh nicht selber machen.
>> 500&600er Kosten sind im EFH Bereich eh immer Bauherrenleistungen.
>> 700er Kosten gibt es auch immer
>
> Gibt es dafür auch eine Übersetzung oder in Klartext?
Gibt es
https://de.m.wikipedia.org/wiki/DIN_276

> So ganz aus dem Kalten heraus finde ich da keine Erleuchtung,oder waren
um ins Warme zu kommen kann man ins Lexikon gucken.
> das nur unwichtige Prognosen, denn vom Bau sollten eigentlich alle
> Handwerker immer etwas Ahnung haben?
Es geht um Kostenplanung, in Deutschland ist es üblich hierzu bei 
Bauvorhaben den Kontenplan der DIN 276 heranzuziehen. Dann findet man 
mettewuns auch alle Kennzahlen und vergleicht nicht Äpfel mit Bananen.

Den Zahlendreher bitte ich zu entschuldigen.

: Bearbeitet durch User
von L. H. (holzkopf)


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Mehmet K. schrieb:
> @L.H.
> Wenn Du hier in der Türkei leben taetest, haette ich Dir den Vorschlag
> gemacht: "1 Monat auf Deiner Baustelle, 1 Monat auf meiner Baustelle"
> Das einzige, was mich an Dir stört: Du bist mir eine Spur zu mutig!
> Irgendwie habe ich nur ein sehr unscharfes Bild, wenn ich mir
> vorzustellen versuche, wie ich mit dem Betonmixer auf dem Gerüst stehe
> :)

Wenn ich in der Türkei leben würde, wäre das ein akzeptabler Vorschlag. 
:)

Du brauchst Dich auch nicht daran zu stören, daß ich manches etwas 
anders sehe.
Nicht nur aus meiner Erfahrung heraus, sondern auch deshalb, weil Mut 
arg relativ ist.
Hängt wohl u.a. auch davon ab, wie optimistisch man ist und v.a. auch 
von dem (sicheren) Bewußtsein dessen, was man kann und erlernt hat.

Wenn Du ein Haus bauen willst, brauchst Du natürlich auch Hilfsgerüste, 
um z.B. in jedem Geschoß ab einer bestimmten Höhe weitermauern zu 
können.
Diese müssen nicht nur hochbelastbar sein, sondern MINDESTENS auch 1m 
breit sein, weil Du ja Steine und Mörtel draufstellen können und auch 
noch Platz haben mußt, Dich darauf (sicher) bewegen zu können.

Von den fast unendlichen Möglichkeiten, Hilfsgerüste bauen zu können, 
gibt es eine Variante, die sich vielfach bestens bewährt hat:
Nämlich Gerüstböcke, in die man Kanthölzer einstecken kann.
Hier z.B. eine Variante, die verdeutlichen kann, was ich damit meine:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/geruestboecke/775557624-87-1818

Alles andere, v.a. höhenverstell-,klappbare und separat stehende 
Gerüstböcke sind mehr oder weniger instabil und deshalb unbrauchbar.
Die im Link gezeigten Gerüstböcke stehen hingegen ihrerseits fest mit 
zwei Haxen auf dem Boden und das in sie eingelegte Kantholz liegt 
(minimiert bzgl. Auflagerpunkten) in einer Ausnehmung im Mauerwerk (ca. 
10 cm tief) auf.

Das Kantholz kann man ggf. auch noch in der Ausnehmung verkeilen, was 
aber meistens überflüssig ist, weil sich mit den 2 Gerüstbock-Haxen + 
dem Kantholz-Auflager in der Mauer-Ausnehmung die klassische 
"Dreipunkt-Auflagerung" ergibt, die per se stabil ist. ;)

Am oberseitigen Ende der Gerüstböcke erkennst Du ein Bandeisen (zwischen 
den Rohren).
Am besten bereitest Du Dir Kanthölzer für Gerüstzwecke so vor, daß Du 
oberseitig in sie eine Nut einsägst/ausstemmst in der das Bandeisen 
abgesenkt liegen kann, weil Du dann über die gesamten Kanthölzer 
Baudielen aus Holz (5cm dick) legen kannst, ohne daß die (im Bereich des 
Bandeisens) "kippeln" können.

Die Anzahl solcher Gerüstböcke, die Du auch brauchen wirst, richtet sich 
danach:
Einrüstung muß auf der längsten Länge des Hauses sowie uber die zwei 
Eckpunkte möglich sein.
Weil Du nämlich in den Eckpunkten die "Aufstiege" mauern können mußt.
Und nur die mußt Du exakt nach Aufstiegslatte mauern.
Alles andere zwischen ihnen wird nur "nach Schnur" gemauert. ;)

Mehmet K. schrieb:
> Alle, die ihre Skepsis geaeussert haben, haben natürlich recht. Es ist
> ein riskantes Unterfangen. Und sicherlich ist die Wahrscheinlichkeit,
> dass es mit einem Riesenfurz in die Hose geht grösser, als die
> Wahrscheinlichkeit, dass das Ganze mit Feuerwerk und Champagner einen
> fulminanten Abschluss findet.

Ach was - laß Dich davon doch nicht beeindrucken. :)
Viele Argumente, mit denen hier "gegengehalten" wurde, gehen an der 
Sache völlig vorbei.
AUSNAHMSLOS ALLE, die einen NEUBAU mit Renovierungs- oder 
Sanierungsbauten zu vergleichen belieben.
Da liegen WELTEN dazwischen!!

Mehmet K. schrieb:
> Aber die Aussicht, mit den eigenen Haenden mein Haus zu bauen, macht
> mich ganz kirre. Und dieser Aspekt ist für mich die eigentliche
> Motivation. Nicht so besonders das Finanzelle. Hier in der Türkei waere
> es vermutlich sogar günstiger, ein mittelmaessiges Bauunternehmen damit
> zu beauftragen (mit dem Risiko, dass dieser den Vorschuss einstreicht
> und sonst nichts mehr macht).

Mit dem "kirre machen" mußt Du ein wenig Obacht geben.
Weil "Bauwütigkeit" nämlich auch in lebenslange ausufern kann. :D

Ansonsten ist (selbst) Bauwerke zu erstellen nur eine Frage, ob man das 
selbst tun will und auch kann bzw. sich das zutraut.

Niemand schrieb:
> Bzgl. Bauausführung komme ich da mit den BetonSchalsteinen in arge Nöte,
> das ist doch völliger Pfusch im 2?
> Oder L.H. was sagst du dazu?

Naja - ist Dein Problem, wenn Du damit nicht klarkommst. :)
Schon mal etwas von möglichen und zulässigen Bodenpressungen gehört??

Niemand schrieb:
> Weiter geht es mit dem Positionieren des Mischers in Ausgußposition, wo
> hast du diese Praktik denn bitte her?
> Ein Mischer steht im Bauraum zentral an einem Platz wo er nicht stört,
> wo in der Nähe der Zement der Sand und das Wasser bereit steht, und
> Strom braucht der natürlich auch noch, das aber weniger das Problem
> wäre, wegen dem Kabel.
> Dann muß man halt mal mit der Karre oder Eimern den Mörtel aufs Gerüst
> heben, aber solche Aktionen wie den Mischer auf eine höhere Ebene
> stellen?

Hast Du mal darüber nachgedacht, daß zwar Hebe-Arbeit in Summe die 
gleiche ist, aber es schon einen Unterschied macht, welches Gewicht man 
jeweils zu heben hat??
Wie willst Du denn einen (vollen) Schubkarren (alleine) auf's Gerüst 
heben??
Mit "Siemens-Lufthaken" und Hebezeug?

Niemand schrieb:
> Weiter geht es mit so Aussagen dass ein Bau über den Winter angeblich
> austrockne, ist damit der Winter in Australien oder der Wüste gemeint?
> Im Winter wird es nass und kalt, gänzlich ungünstige Faktoren zum
> Austrocknen!

Bekanntlich leben und agieren wir hier in Deutschland. :D
Glaubst Du im Ernst, unsere Altvorderen waren alle blöd und bescheuert 
gewesen?
Oder was glaubst Du, woher solche krassen Vorfälle, wie w.o. 
beschrieben, von Feuchtigkeits-Schäden kommen??
http://www.albrecht-services.de/bautrocknung-feuchteschaeden-vermeiden.html

Niemand schrieb:
> Angelieferter Beton soll innerhalb einer Stunde abbinden? Das wohl nur
> mit chem. Zusätzen zur Beschleunigung, denn normalerweise braucht der
> Stunden dazu wenn es nicht gerade brütend heiß außen die Sonne
> runterknallt.

Keine Ahnung davon, WANN Zement abzubinden beginnt, oder WARUM 
Mixbeton-LKW mit laufender Mischtrommel unterwegs sind??

Niemand schrieb:
> Den Rohbau sollte man aber sorgfältig planen, mit Betonschalsteinen wird
> das energietechnisch dann wohl eher nichts im Winter mit der
> Wärmedämmung des Mauerwerkes ... wenn ich das richtig verstanden habe?

Dabei hast Du zunächst mal NICHT verstanden, daß es heutzutage durchaus 
auch üblich ist, das Kellergeschoß (außen) mit Wärme-Dämmplatten zu 
"verkleiden", um Wärmeverluste (auch) über die Kellerwände minimieren zu 
können.
Bei uns in Deutschland.
Z.B. in der Türkei mag das ganz anders gehandhabt werden.
Weiß ich nicht so genau, weil das natürlich auch von den dortigen 
klimatischen Bedingungen abhängt. ;)

Niemand schrieb:
> Auch mit dem günstigen Yton (Gasbeton) wäre ich für ein Haus bei den
> Außenwänden etwas vorsichtig.

Warum?
Zwar ist Ytong-Einsatz bei Kellerwänden unüblich:
http://www.bau.net/forum/keller/12009.php

Aber was spricht gegen Ytong oberhalb OK_Erdboden?
Ist m.E. ein ganz guter Werkstoff, um Häuser bauen zu können.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ytong

Kann man mit jeder Grünschnitt- (= Bogen-)Säge mühelos zurechtschneiden 
und sogar auch nur (im Dünnbett-Verfahren) verkleben.
Spart jede Menge Mörtelmischerei oder Kenntnisse und Fähigkeiten bzgl. 
Mauern.

Niemand schrieb:
> Das mal so als Einstieg von mir zu dem Thema.

Als Einstieg ist alles von Dir Vorgebrachte i.O. :)
Meinst Du nicht, daß es besser wäre, zu Sachverhalten mal nachzufragen, 
BEVOR Du hier irgendetwas behauptest (das evtl. NICHT stichhaltig ist)?

physiker schrieb:
> Austrocknen ist auch nicht die korrekte Beschreibung dafür. Es geht um
> das vollständige Abbinden (chemischer Prozess), wobei Wasser frei wird.
> Und das kann eine Weile dauern.

Die "landläufige" Beschreibung ("Austrocknen") meint das damit. :)
Was m.E. ebenfalls korrekt ist, weil es im Endeffekt nur darum geht, 
Wasser im Laufe der Winter-Austrocknung "ausdampfeln" lassen zu können.

Völlig klar - beim Abbinden von z.B. Beton - findet (auch) 
Wärmeentwicklung statt.
Aber irgendwann ist halt dann bei entspr. Außen-T der "Arsch damit ab".
Weil ab dann die evtl. Eisbildung von Wasser das beabsichtigte (gute bis 
optimale) Gefüge von Beton "sprengen" kann.

Grüße

von Mehmet K. (mkmk)


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L. H. schrieb:
> Ach was - laß Dich davon doch nicht beeindrucken. :)
> Viele Argumente, mit denen hier "gegengehalten" wurde, gehen an der
> Sache völlig vorbei.

Sind aber alles Argumente, die mir auch schon durch den Kopf gegangen 
sind und mir Bauchschmerzen bereitet haben.
Wie ich weiter oben schon schrieb, bereite ich mich seit etwa 10 Jahren 
auf dieses Abenteuer vor, weshalb ich viele der Gegenargumente abhaken 
konnte. Aber trotzdem gibt es immer wieder Momente, in denen die 
(Selbst-)Zweifel mir zu schaffen machen. Aber ab dem Punkt, wo ich jetzt 
stehe, gibt es kein Zurück mehr. Ausser die Gemeinde gibt mir keine 
Baugenehmigung (was aber nach deren eigenen Aussage noch nie vorgekommen 
ist).

In Sachen Gerüstbock: diese Variante kannte ich gar nicht. Aber die Idee 
finde ich gut. Ueberhaupt habe ich mich mit der Thematik Gerüstbock noch 
nicht ausseinandergesetzt, da mein Fokus z.Zt. auf Fundament, Keller und 
Izolation liegt. Nur: günstig sind die Dinger nicht.
https://www.oswald-baubedarf.de/Geruestbock-Haelfte
Allein die eine Haelfte kostet so um die 95 EUR.
Im Januar habe ich einen Schweisserkurs belegt. Werde den Kursleiter 
fragen, ob man das nicht selbst herstellen kann.

von oszi40 (Gast)


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L. H. schrieb:
> Gerüstböcke, in die man Kanthölzer einstecken kann

Gartenlaube oder doch Haus? Wieviel Etagen sollte das funktionieren? Was 
meint die Berufsgenossenschaft?

Mehmet K. schrieb:
> ob man das nicht selbst herstellen kann.
KönntE man schon. Du mußt aber auch die Rohre haben und biegen.
Man bedenke immer Zeit, Aufwand und Nutzen.

von Handwerker (Gast)


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Mehmet K. schrieb:
> Werde den Kursleiter
> fragen, ob man das nicht selbst herstellen kann.

Warum so kompliziert. Du suchst dir eine Baufirma (klein mit gut 
gefüllten Auftragsbüchern), bei der du das Material kaufst. Die brauchst 
du eh für Arbeiten die du nicht selber machen kannst. Außerdem muss es 
auf dem Papier eine Firma geben, die den Bau macht, sonst kanns Probleme 
mit der Baugenemigung usw. geben.
Du vereinbarst mit der Firma, dass du Sachen wie Gerüste, Maschinen, ... 
billig ausleihen kannst und einen Großteil in Eigenleistung machst. 
Dadurch wird das Material vielleicht ein bisschen teurer, aber du hast 
immer noch eine Firma im Hintergrund, die dir im Notfall helfen kann - 
und wenn es nur Tipps sind, wie man etwas macht.
Wenn Firmen viel Arbeit haben, sind sie über solche Aufträge froh. Das 
ist leicht verdientes Geld ohne großen Stress und ohne Risiko.
Nur bei großen Firmen geht das nicht so leicht. Die bauen aber auch 
selten "normale" Häuser. Die spezialisieren sich eher auf Industrie und 
Gewerbebauten, weil sie bei keinen Sachen preislich nicht mithalten 
können.

von Ich (Gast)


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Man kann über 90% am Hausbau selber machen wenn man nicht ganz blöde 
ist. Das geht alles auch neben einem anderen Beruf. Mangels Erfahrung 
dauert es dann vielleicht doppelt oder 3mal so lange wie bei einem 
Fachmann. Aber die Qualität ist hinterher besser als die eines 
Fachmanns, wenn man nicht blöde ist. Beim Fachmann muss alles schnell, 
schnell gehen und das Material darf nichts kosten. Dementsprechend wird 
dann das Ergebnis. Der Heimwerker spart sich die Personalkosten und kann 
sich genau überlegen was er macht und wie er es macht.

von Ghg (Gast)


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Den Grundaufbau lass die Profis erledige und den Rest kannst du selber 
machen

von ... (Gast)


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Ich schrieb:
> Aber die Qualität ist hinterher besser als die eines
> Fachmanns

Dadurch kommen aber oft Sachen zustande, die gut gemeint sind, aber 
gegen jede Norm verstoßen. Es gibt so viel zu beachten, dass ein 
Heimwerker unmöglich den Überblick behalten kann. Es wird funktionieren 
und es wird vielleicht oberflächlich richtig aussehen, aber es wird 
vieles "falsch" sein.
Am besten sucht man sich einen Profi, der jedes Wochenende oder 
vielleicht auch öfter mal vorbei schaut und sagt, was als nächstes und 
vor allem wie es gemacht werden muss.

von Karl (Gast)


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Hier reden wieder Blinde von Farben.

da wird über die Position des Mischers diskutiert. In Zeiten von Kränen, 
Plansteinen, Transportbeton und Putz-/Estrichmaschinen  ist das 
irrelevant. Manche arbeiten die hier einige selbst machen wollen lohen 
sich einfach nicht. Putz/Esrtich macht eine Firma für an ein EFH an 
einem Tag, da lohnt es sich nicht, dass selbst zu machen. Was mann 
machen kann ist die Vorbereitung (Putzschienen), das frisst zeit.

von Mehmet K. (mkmk)


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Handwerker schrieb:
> sonst kanns Probleme
> mit der Baugenemigung usw. geben.
Weil es ausserhalb des Wohngebietes liegt, sind die Vorschriften 
minimal: max. 5% der Grundstückflaeche (aber nicht grösser als 150m2 
Wohnflaeche) und nicht höher als 2 Stockwerke. Mehr wird nicht 
hinterfragt.

Handwerker schrieb:
> Du vereinbarst mit der Firma, dass du Sachen wie Gerüste, Maschinen, ...
> billig ausleihen kannst und einen Großteil in Eigenleistung machst.

Sowas klappt vielleicht in Deutschland; aber dass eine Firma hier in der 
Türkei mir ihr Werkzeug ausleiht, kann ich mir nicht vorstellen. BAUHAUS 
hat einen solchen Service: aber die Werkzeuge, die dort zur Miete 
ausgestellt sind, würde ich nicht einmal geschenkt haben wollen.

von Czarek N. (czaruta)


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Ghg schrieb:
> Den Grundaufbau lass die Profis erledige und den Rest kannst du
> selber
> machen

So habe ich gemacht. Alles, was mit Statik zu tun gehabt hat, habe ich 
machen lassen (Erdbebenzone 2). Rest selber, oder mit Landsleuten. 
Selbst Material (nicht alles lohnt sich) habe ich mit 4 LKWs liefern 
lassen.

Was sich noch lohnt: Hausbau während Elternzeit, da hat man mindestens 
Grundversorugung von der Staat.
Man sollte noch jemanden kennen, der sich gut auskennt und die 
schwierigste Dinge macht oder mindestens einlernt.

Endersparnis: 25-30%. Man könnte mehr ausholen, wenn man bessere 
Bauerfahrung hätte.

Erst so bauen, dass man gerade einziehen kann, dann weiter ausbauen. OK, 
es wird dreckig, aber selbst das ist temporär.

von Niemand (Gast)


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L. H. schrieb:

> Niemand schrieb:
>> Bzgl. Bauausführung komme ich da mit den BetonSchalsteinen in arge Nöte,
>> das ist doch völliger Pfusch im 2?
>> Oder L.H. was sagst du dazu?
>
> Naja - ist Dein Problem, wenn Du damit nicht klarkommst. :)
> Schon mal etwas von möglichen und zulässigen Bodenpressungen gehört??
Wenn du Bedenken nicht hinterfragst, dann erkläre sich es dir gerne: 
Betonschalsteine kann man gern für den Keller verwenden, da spart man 
sich die Einschalungen fürs Betongießen, mehr aber nicht. Und deine 
Boden-pressungen nennt man Lastverteilung oder Auflagedruck, das macht 
das Fundament oder die Bodenplatte! Also was wolltest du damit 
eigentlich aussagen?

> Niemand schrieb:
>> Weiter geht es mit dem Positionieren des Mischers in Ausgußposition, wo
>> hast du diese Praktik denn bitte her?
>> Ein Mischer steht im Bauraum zentral an einem Platz wo er nicht stört,
>> wo in der Nähe der Zement der Sand und das Wasser bereit steht, und
>> Strom braucht der natürlich auch noch, das aber weniger das Problem
>> wäre, wegen dem Kabel.
>> Dann muß man halt mal mit der Karre oder Eimern den Mörtel aufs Gerüst
>> heben, aber solche Aktionen wie den Mischer auf eine höhere Ebene
>> stellen?
>
> Hast Du mal darüber nachgedacht, daß zwar Hebe-Arbeit in Summe die
> gleiche ist, aber es schon einen Unterschied macht, welches Gewicht man
> jeweils zu heben hat??
> Wie willst Du denn einen (vollen) Schubkarren (alleine) auf's Gerüst
> heben??
> Mit "Siemens-Lufthaken" und Hebezeug?
Eimer und Mörtelkisten hast gleich mal unterschlagen, eine Karre braucht 
man um einen langen Weg zu fahren, aber ich glaube langsam du hast noch 
nicht selber gebaut!
Den Mischer nahe an die zu betonierenden Stellen positionieren wird die 
Arbeitsfreiheit darum arg behindern! Der Mischer kommt an einen 
zentralen Platz auf dem Baugrund undvon dort fährt man mit der Karre den 
Beton zu den nötigen Stellen.

> Niemand schrieb:
>> Weiter geht es mit so Aussagen dass ein Bau über den Winter angeblich
>> austrockne, ist damit der Winter in Australien oder der Wüste gemeint?
>> Im Winter wird es nass und kalt, gänzlich ungünstige Faktoren zum
>> Austrocknen!
>
> Bekanntlich leben und agieren wir hier in Deutschland. :D
> Glaubst Du im Ernst, unsere Altvorderen waren alle blöd und bescheuert
> gewesen?
> Oder was glaubst Du, woher solche krassen Vorfälle, wie w.o.
> beschrieben, von Feuchtigkeits-Schäden kommen??
> http://www.albrecht-services.de/bautrocknung-feuchteschaeden-vermeiden.html
Ohne Links zu irgendwelchen abartigen Facts kommst du wohl auch nicht 
ganz zurecht?
Altvordere sind in einer Epoche ohne Bauaufsicht aktiv gewesen, nur mal 
so als nächsten Einwurf.
Feuchtigkeitsschäden kommen von Wassereinbrüchen oder ungenügender 
Lüftung oder Feuchtigkeitseintrag ins Bauwerk wegen ganz anderem Pfusch!

> Niemand schrieb:
>> Angelieferter Beton soll innerhalb einer Stunde abbinden? Das wohl nur
>> mit chem. Zusätzen zur Beschleunigung, denn normalerweise braucht der
>> Stunden dazu wenn es nicht gerade brütend heiß außen die Sonne
>> runterknallt.
> Keine Ahnung davon, WANN Zement abzubinden beginnt, oder WARUM
> Mixbeton-LKW mit laufender Mischtrommel unterwegs sind??
Na dann halt dich dabei einfach raus?

> Niemand schrieb:
>> Den Rohbau sollte man aber sorgfältig planen, mit Betonschalsteinen wird
>> das energietechnisch dann wohl eher nichts im Winter mit der
>> Wärmedämmung des Mauerwerkes ... wenn ich das richtig verstanden habe?
>
> Dabei hast Du zunächst mal NICHT verstanden, daß es heutzutage durchaus
> auch üblich ist, das Kellergeschoß (außen) mit Wärme-Dämmplatten zu
> "verkleiden", um Wärmeverluste (auch) über die Kellerwände minimieren zu
> können.
> Bei uns in Deutschland.
> Z.B. in der Türkei mag das ganz anders gehandhabt werden.
> Weiß ich nicht so genau, weil das natürlich auch von den dortigen
> klimatischen Bedingungen abhängt. ;)
Ach was du nicht sagst, erst verpfuscht man den Baukörper und dann 
versucht man das hinterher mit irgendwelchen Notlösungen wieder ins Lot 
zu bringen?
Fachleute machen das aber ganz anders!

> Niemand schrieb:
>> Auch mit dem günstigen Yton (Gasbeton) wäre ich für ein Haus bei den
>> Außenwänden etwas vorsichtig.
>
> Warum?
> Zwar ist Ytong-Einsatz bei Kellerwänden unüblich:
> http://www.bau.net/forum/keller/12009.php
>
> Aber was spricht gegen Ytong oberhalb OK_Erdboden?
> Ist m.E. ein ganz guter Werkstoff, um Häuser bauen zu können.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Ytong
Wieder nur Links ohne eigene Worte: mit Yton bauen Sparfüchse den soz. 
Wohnungsbau, auch Baufirmen setzen das ein weil es sau billig ist.
> Kann man mit jeder Grünschnitt- (= Bogen-)Säge mühelos zurechtschneiden
> und sogar auch nur (im Dünnbett-Verfahren) verkleben.
> Spart jede Menge Mörtelmischerei oder Kenntnisse und Fähigkeiten bzgl.
> Mauern.
Ja und kostet auch extra mehr Dämmung und die Statik leidet auch unter 
hoher Last drunter, es zieht Feuchtigkeit wie nichts anderes an und ein.

> Niemand schrieb:
>> Das mal so als Einstieg von mir zu dem Thema.
>
> Als Einstieg ist alles von Dir Vorgebrachte i.O. :)
> Meinst Du nicht, daß es besser wäre, zu Sachverhalten mal nachzufragen,
> BEVOR Du hier irgendetwas behauptest (das evtl. NICHT stichhaltig ist)?

Na dann lies dir noch mal meine Facts zu deinen Ansagen genau durch, ich 
glaube dir fehlt noch etwas Erfahrung beim Bau!

> physiker schrieb:
>> Austrocknen ist auch nicht die korrekte Beschreibung dafür. Es geht um
>> das vollständige Abbinden (chemischer Prozess), wobei Wasser frei wird.
>> Und das kann eine Weile dauern.
>
> Die "landläufige" Beschreibung ("Austrocknen") meint das damit. :)
> Was m.E. ebenfalls korrekt ist, weil es im Endeffekt nur darum geht,
> Wasser im Laufe der Winter-Austrocknung "ausdampfeln" lassen zu können.

> Aber irgendwann ist halt dann bei entspr. Außen-T der "Arsch damit ab".
> Weil ab dann die evtl. Eisbildung von Wasser das beabsichtigte (gute bis
> optimale) Gefüge von Beton "sprengen" kann.
Wenn man im Winter drinnen weiterschafft, heitzt man in der Regel, was 
die Bautrocknung ja nun auch nicht ganz Außen vorlässt? ;-)

@ Sebastian L.
bzgl. deiner Kostenplanung nach irgendeiner DIN, so machen das Baufirmen 
und Archis, aber kein privater eigener Bauherr.
Dem reicht eine Excell-Tabelle mit dem was es in der Nähe von welchem 
Liefernaten gibt und der schreibt dann eine Bestellung aus und wartet 
auf rückmeldende Angebote oder fährt selber rum und schaut und spricht 
ab.

Karl schrieb:
> Hier reden wieder Blinde von Farben.
>
> da wird über die Position des Mischers diskutiert. In Zeiten von Kränen,
> Plansteinen, Transportbeton und Putz-/Estrichmaschinen  ist das
> irrelevant. Manche arbeiten die hier einige selbst machen wollen lohen
> sich einfach nicht. Putz/Esrtich macht eine Firma für an ein EFH an
> einem Tag, da lohnt es sich nicht, dass selbst zu machen. Was mann
> machen kann ist die Vorbereitung (Putzschienen), das frisst zeit.

Der Karl ist dann wohl einer der BU´s, die auch etwas dabei verdienen 
wollen, oder ist er der Mathematik nicht mehr mächtig?
Was kostet denn ein Kran und eine Baufirma für Leute die das selber 
händeln wollen und können - viel zu viel. Der Kran allein einen 
Stellplatz und Stromanschluß + Bedienpersonal und Miete, also eher nix 
für Selfmademans!
Und was kostet eine Betonanlieferung nicht nur an Kohle sondern an 
Vorplanung und Vorbereitung? Denn der BH will ja in dem Fall sicherlich 
kein Betonlager einrichten welches dann ruckzuck aushärtet!

Na dann erzähl mal was so eine Baufirma für den Rohbau verlangt! Ob da 
der BH seine Vorstellungen mit einbringen kann und an der Planung wegen 
der Kosten mit rumrechnen? Da greift eins ins andere, hier in DE vllt. 
so geläufig, da muß sich der BH nur bei einer Bank um das nötige 
"Kleingeld" kümmern, und wird dabei von allen Beteiligten gemolken weil 
übervorteilt!

Deshalb lebt das Land hier ja auch von so reichen BH, die dann hinterher 
das 3 - 5 Fache an Kosten abzahlen, so lohnt sich kein HausBau für 
normal Verdiener.

von Niemand (Gast)


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@ Mehmet Kendi (mkmk)
es gibt für das Projekt hier ein passenderes Forum, wenn auch schon 
wieder seit Monaten etwas kommerzialisiert > bauexpertenforum.de

Hier, mit unseren Ings. und Elektronikern, bekommt man Meinungen, aber 
keine wirklich verwertbaren Ratschläge und Fakten.

von bauhans (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Abradolf L. schrieb:
>> (ja so sah das Endergebnis aus als
>> er gegangen ist). Das Silikon hat sich heute schon gelöst und
>
> Einfach "toll". Wahrscheinlich wäre ein Klecks passende Acrylfarbe schon
> eine Lösung gewesen? Er hat aber wenigstens keinen Schaden angerichtet.
> Andere hätten die kranken Fliesen entfernt und neu NOCH buckliger neue
> einesetzt!

Das ist es, was ich mit "gute Handwerker finden ist schwer" meinte: Ein 
richtig guter Handwerker hätte nichts gemacht, sondern dem Auftraggeber 
erklärt, dass die nächsten Fliesen früher oder später wieder brechen 
werden, wenn man nicht im Untergrund eine Matte einbaut, die flexibel 
ist und Bewegungen aufnimmt.

Oder er hätte eine Fuge geflext und sie mit Silikon gefüllt, damit die 
Bewegungen des Untergrunds keinen Schaden mehr anrichten können.

Oder oder oder ... auf jeden Fall unterscheidet den richtig guten 
Handwerker von den anderen, dass er Erfahrung hat, denkt, das Problem 
durchschaut und verschiedene Lösungen findet.

von Niemand (Gast)


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@  Autor: bauhans (Gast) Datum: 17.12.2017 15:56
Mit einem Bild und so kurzem Kommentar ohne den richtigen Hintergrund 
würde ich mich da nicht einmischen wollen!
AG und Handwerker sind nicht so einfache Konstrukte wie beim Bäcker ein 
Brötchen zu kaufen.

von Joachim B. (jar)


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oszi40 schrieb:
> Gartenlaube oder doch Haus? Wieviel Etagen sollte das funktionieren? Was
> meint die Berufsgenossenschaft?

https://st2.depositphotos.com/3519321/10262/i/950/depositphotos_102628772-stock-photo-traditional-bamboo-scaffolding-in-building.jpg

in der Höhe sind Bambusgerüste kaum begrenzt
http://architekturvideo.de/atemberaubend-flexibel-bambus-geruestbau-in-hong-kong/

von L. H. (holzkopf)


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Mehmet K. schrieb:
> Ueberhaupt habe ich mich mit der Thematik Gerüstbock noch
> nicht ausseinandergesetzt, da mein Fokus z.Zt. auf Fundament, Keller und
> Izolation liegt. Nur: günstig sind die Dinger nicht.
> https://www.oswald-baubedarf.de/Geruestbock-Haelfte

Diese Gerüstböcke sind nach meiner Erfahrung optimal verwendbar.
Ein Rat dazu:
Schweiß Dir die nicht selbst zusammen, sondern sieh zu, daß Du 
gebrauchte kaufen kannst. :)
1,3m Höhe ist ideal geeignet.

Es gibt einiges, das Dir die Arbeit wirklich erleichtern kann.
Kauf das am besten gebraucht, nutz es, und hinterher kannst Du z.B. 
solche Gerüstböcke (nahezu ohne Verlust) wieder verkaufen. ;)

Grüße

von Cerberus (Gast)


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Niemand schrieb:
> Hier, mit unseren Ings. und Elektronikern, bekommt man Meinungen, aber
> keine wirklich verwertbaren Ratschläge und Fakten.

Wäre ja auch noch schöner, seine Erfahrungen als Bauherr hier
zum Besten zu geben.

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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Niemand schrieb:

> @ Sebastian L.
> bzgl. deiner Kostenplanung nach irgendeiner DIN, so machen das Baufirmen
> und Archis, aber kein privater eigener Bauherr.
> Dem reicht eine Excell-Tabelle mit dem was es in der Nähe von welchem
> Liefernaten gibt und der schreibt dann eine Bestellung aus und wartet
> auf rückmeldende Angebote oder fährt selber rum und schaut und spricht
> ab.

Ob man Kostenplanung mit einer Tabellenkalkulation, einer 
Ausschreibe-Vergabe-Software  oder auf einer Serviette mit Lippenstift 
macht - das ist doch EGAL.

Hauptsache man hat einen Plan und steht nicht auf einmal da und sagt "Oh 
die Anschlusskosten an die Kanalisation hatte ich vergessen" und ist 
illiquide.

Der TO hat mit Kostenschätzungen angefangen, nicht die Diskussionen über 
Bausysteme.

von Niemand (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Ob man Kostenplanung mit einer Tabellenkalkulation, einer
> Ausschreibe-Vergabe-Software  oder auf einer Serviette mit Lippenstift
> macht - das ist doch EGAL.
>
> Hauptsache man hat einen Plan und steht nicht auf einmal da und sagt "Oh
> die Anschlusskosten an die Kanalisation hatte ich vergessen" und ist
> illiquide.
>
> Der TO hat mit Kostenschätzungen angefangen, nicht die Diskussionen über
> Bausysteme.

Hast ja völlig Recht, zu einem HausBau gehört mehr als nur das Material 
und die Werkzeuge. Da kommt man mit der von dir angeführten DIN noch auf 
Posten die einem erst kurz vor dem Einzug einfallen würden.
Nur eine ganze Reihe der dort angeführten Positionen treffen für ihn 
entweder gar nicht, oder ganz anders zu.

von Niemand (Gast)


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Cerberus schrieb:
> Niemand schrieb:
>> Hier, mit unseren Ings. und Elektronikern, bekommt man Meinungen, aber
>> keine wirklich verwertbaren Ratschläge und Fakten.
>
> Wäre ja auch noch schöner, seine Erfahrungen als Bauherr hier
> zum Besten zu geben.

Das hast du nun auch schon kapiert, dass man solche wertvollen Infos aus 
teuer bezahlten eigenen Projekten gratis nicht in Foren einfach so 
weiter gibt?

von Danny Wilde (Gast)


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Ich habe noch kein Haus gesehen das selber gebaut wurde und besser war 
als wenn es ein Fachmann gemacht hätte, die Häuser sind z.g.T. Pfusch 
auch wenns auf den ersten Blick vielleicht i.O. wirkt. Ist halt auch ne 
Frage der Qualitätsansprüche. Was für den einen "perfekt 
gefliesst/verputzt/gemauert... ausssieht", ist für den anderen totaler 
Pfusch.
Ich würde nie ein Haus von jemanden kaufen der das selber 
zusammengpfuscht hat, je stolzer sie auf ihr Werk sind desto grösser ist 
der Pfusch meistens. Totale Selbstüberschätzung, Dunning-Krüger lassen 
grüssen.

Nebenan wurde ein neues Baugebiet erschlossen, dort wird ausschliesslich 
über Komplettbaufirmen gebaut, bisher habe ich nur einen Bau gesehen der 
privat über einen Archtikten gebaut wurde. Hier gibt es die Auflage dass 
nach Grundstückskauf innerhalb einer gewissen Zeit zu bauen begonnen 
werden MUSS, ne Frist bis zum Rohbauende (gedecktes Dach muss drauf 
sein, iirc) gibt es auch. Also wer hier nebenher in Eigenregie bauen 
wollen würde, müsste sich ranhalten.

Und wenn ich sehe wie dort eingespielte Teams die Rohbauten in 
Rekordzeit hochziehen, teilweise mit Halbfertigteilen in einer 
Präzision, das sieht eben alles NICHT nach Murks aus, eher nach 
Präzisionsarbeit und ihr glaubt als Laien bekämt ihr das in gleicher 
Ausführung besser hin? Na dann träumt mal schön weiter.

von komplett genervt (Gast)


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Niemand schrieb:
> Cerberus schrieb:
>> Niemand schrieb:
>>> Hier, mit unseren Ings. und Elektronikern, bekommt man Meinungen, aber
>>> keine wirklich verwertbaren Ratschläge und Fakten.
>>
>> Wäre ja auch noch schöner, seine Erfahrungen als Bauherr hier
>> zum Besten zu geben.
>
> Das hast du nun auch schon kapiert, dass man solche wertvollen Infos aus
> teuer bezahlten eigenen Projekten gratis nicht in Foren einfach so
> weiter gibt?

Ha, der ist echt gut. In einer Szene, wo Leute

- Arbeit in Wert von Mannmonaten für komplett Umme ins Netz stellen
- damit Leuetn, die damit eine Famile ernähren müssten, die
  Arbeit unter der Nase wegziehnem ohne etwas davon zu haben
- dafür auch im Normalfall einen Tritt in den Hintern bekommen, weil
  der Code nicht auch noch MISRA konform dokumentiert ist
- sich trotzdem nicht davon abhalten lassen, es wieder zu tun
- ganze Fachbücher in ihrer Freizeit schreiben, umsonst einstellen
  und darum winseln, dass es doch bitte schön Jemand liest

wird NATÜRLICH erwartet, dass die Lösung jedes Problemes schlüsselfertig 
und durchgebraten auf einem Teller appetitlich serviert auf dem Tisch 
steht.

Wer das Händchen und die Vision dazu hat, kann sich ein Haus selber 
bauen. Aber wer das hat, braucht nicht in einem Forum zu fragen, ausser 
vielleicht für sehr spezielle Teilfragen (für die es i.a.Regel UTube 
gibt).

Also lasst den TO ruhig in sein Verderben springen und glauben, man kann 
Alles auf der Welt selber machen. Manche lernen nur so, dass es einen 
Grund dafür gibt, warum manche Jobs eine Ausbildung und jahrelange 
Erfahrung brauchen, bis sie brauchbare Ergebnisse liefern.

von Joachim B. (jar)


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komplett genervt schrieb:
> Also lasst den TO ruhig in sein Verderben springen und glauben, man kann
> Alles auf der Welt selber machen. Manche lernen nur so, dass es einen
> Grund dafür gibt, warum manche Jobs eine Ausbildung und jahrelange
> Erfahrung brauchen, bis sie brauchbare Ergebnisse liefern.

aber auch nur bei größtmöglicher Planungstiefe und auch da nie zu 100%

Stuttgart21
Elbphilharmonie
BER
usw.

komplett genervt schrieb:
> jahrelange Erfahrung brauchen

meintest du das mit "jahrelange Erfahrung"?

Der Anbau den ich als Student vor 35 Jahren gemacht hatte steht noch 
immer.

: Bearbeitet durch User
von Horst (Gast)


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Danny Wilde schrieb:
> Ich habe noch kein Haus gesehen das selber gebaut wurde und besser war
> als wenn es ein Fachmann gemacht hätte, die Häuser sind z.g.T. Pfusch
> auch wenns auf den ersten Blick vielleicht i.O. wirkt. Ist halt auch ne
> Frage der Qualitätsansprüche. Was für den einen "perfekt
> gefliesst/verputzt/gemauert... ausssieht", ist für den anderen totaler
> Pfusch.
> Ich würde nie ein Haus von jemanden kaufen der das selber
> zusammengpfuscht hat, je stolzer sie auf ihr Werk sind desto grösser ist
> der Pfusch meistens. Totale Selbstüberschätzung, Dunning-Krüger lassen
> grüssen.
>
> Nebenan wurde ein neues Baugebiet erschlossen, dort wird ausschliesslich
> über Komplettbaufirmen gebaut, bisher habe ich nur einen Bau gesehen der
> privat über einen Archtikten gebaut wurde. Hier gibt es die Auflage dass
> nach Grundstückskauf innerhalb einer gewissen Zeit zu bauen begonnen
> werden MUSS, ne Frist bis zum Rohbauende (gedecktes Dach muss drauf
> sein, iirc) gibt es auch. Also wer hier nebenher in Eigenregie bauen
> wollen würde, müsste sich ranhalten.
>
> Und wenn ich sehe wie dort eingespielte Teams die Rohbauten in
> Rekordzeit hochziehen, teilweise mit Halbfertigteilen in einer
> Präzision, das sieht eben alles NICHT nach Murks aus, eher nach
> Präzisionsarbeit und ihr glaubt als Laien bekämt ihr das in gleicher
> Ausführung besser hin? Na dann träumt mal schön weiter.

Das ist totaler blödsinn. Mein Haus (vor einigen Wochen gekauft) wurde 
in den 70ern von einer Fachfirma in Holzständerbauweise errichtet. Diese 
Fachfirma hat die komplette Siedlung (ca. 50 Häuser) innerhalb weniger 
Jahre gebaut. Eigentlich erwartet man von solch einer Firma ja routine 
und Fachkenntnisse. Und von außen und innen sehen diese Häuser ja auch 
alle ganz toll aus.
Aber jetzt beim Renovieren kommt der ganze Pfusch zum vorschein. Es ist 
wirklich unglaublich, alles was man anfasst ist einfach nur pfusch. 
Sowohl das was original ist, als auch die sachen, die einer der 
Vorbesitzer schon "renoviert" hat. Es wurde einfach gesparrt wo es nur 
geht. Wird bei einem Haus Material in Wert von 1.000€ gesparrt, hat der 
Chef immerhin das Geld für einen neuen Porsche zusammen. Und an Zeit 
wurde natürlich auch gesparrt, hauptsache schnell fertig werden.
Beispiele: alle Dächer musste schon während der Garantiezeit neu gedeckt 
werden (gespart am Material). Die Dämmung ist aufgrund von Mäusen 
unbrauchbar geworden (Konstruktionsfehler, Mäuse dürfen einfach keinen 
Weg ins Haus finden), Keller feucht (Konstruktionsfehler), Abflussrohre 
ohne Dichtringe verlegt, Spanplatte im Außenbereich verwendet...

Ich bin mir sicher das es fast jeder herkömmliche Elektrotechniker 
besser hingekriegt hätte. Normalerweise müsste ich die komplette Hütte 
inkl. Carport und Keller abreissen und neu bauen um den Pfusch zu 
beseitigen, aber wer soll das bloß bezahlen...

von Jo S. (Gast)


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Der Vorbesitzer hat bereits Reparaturen durchgeführt? Er kennt also die 
schlechte Bausubstanz. Hat er auf die Mängel hingewiesen? Sind die 
Baumängel beim Kaufpreis entsprechend berücksichtigt worden / 
Wertminderung?

Wenn dich der Verkäufer getäuscht hat, kannst du innerhalb von 24 
Monaten vom Kauf zurücktreten. Der Kaufvertrag wird dann rückabgewickelt 
und du bekommst dein Geld in voller Höhe zurück.

Lass dich von einem RA für Immobilienrecht beraten oder nutze die 
Beratung durch Notare, die sind oft sehr günstig.

von oszi40 (Gast)


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Horst schrieb:
> Fachfirma in Holzständerbauweise

1.Ägypter haben ihre Pyramiden aus Stein gebaut weil der länger hält.
2.JEDER Tip wo sparen drin steht, hat meist hinterher mehr Kosten.

von Axel L. (axel_5)


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oszi40 schrieb:
> Horst schrieb:
>> Fachfirma in Holzständerbauweise
>
> 1.Ägypter haben ihre Pyramiden aus Stein gebaut weil der länger hält.
> 2.JEDER Tip wo sparen drin steht, hat meist hinterher mehr Kosten.

Ist ja schön, dass die 3000 Jahre stehen, nur interessiert mich das 
nicht, wenn ich baue. Holzständerwerk bleibt in den USA 100 Jahre 
stehen, das reicht mir völlig. Danach werden Häuser normalerweise 
sowieso entkernt oder abgerissen.

Habe beim Umbau meines Hauses schon so manche Wand eingerissen, die 
Mengen und Gewichte bei Stein sind einfach Mist. Da kann man ohne Ende 
Schutt rausfahren.

Den Dachboden habe ich in Ständerwerk ausgebaut, da bekommt man das 
Material auch ohne Kran in den ersten Stock. Und das wird mich 
überleben, das reicht mir vollkommen.

Gruss
Axel

von Michael B. (laberkopp)


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Axel L. schrieb:
> Holzständerwerk bleibt in den USA 100 Jahre stehen

Eher nicht.
Ein Holzständerhaus wird so mit 50 Jahren bewertet.
Wenn Feuchtigkeit und Schimmel die Mineralwolle befällt,
ist auch schon nach 2 Jahren exitus.

Es wäre nicht so schlimm, wenn es auch nur die Hälfte kosten würde wie 
ein Massivbau. Das ist aber in Deutschland auf Grnud der Gierigkeit der 
Fertighausunternehmen leider nicht der Fall. Daher lohnt Holzständerbau 
hier nicht.


> das reicht mir völlig.

Wenn man keinen Wohlstand aufbauen will und keine Heimat, kann das 
reichen.
Wie wir aber vom Europavergleich wissen, wird man nur wohlhabend mit 
Besitz, den man von Generation zu Generation weitervererbt. Das, was man 
früher für's Geld bekam, ist für die nachfolgende Generation 
normalerweise nicht mehr erreichbar.


> Danach werden Häuser normalerweise sowieso entkernt oder abgerissen

Massivhäuser so nach 100 Jahren, und sie werden dann um so wertvoller, 
weil die alte Bausubstanz und die (nicht mehr aktuellen Bauvorschriften 
entsprechende) Lage und die Bauweise ihren Wert hat.

von Michael B. (laberkopp)


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Axel L. schrieb:
> Habe beim Umbau meines Hauses schon so manche Wand eingerissen, die
> Mengen und Gewichte bei Stein sind einfach Mist. Da kann man ohne Ende
> Schutt rausfahren

Tja.

Entweder ordentliche Schalldämmung (siehe Schüttung im Fehlboden) oder 
eben ein hellhöriges Haus, bei dem der Einbrecher durch die Wand bricht.

von Michael B. (laberkopp)


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Danny Wilde schrieb:
> Ich habe noch kein Haus gesehen das selber gebaut wurde und besser war
> als wenn es ein Fachmann gemacht hätte

Na ja, gerade bei der Renovierung von Fachwerk wird von gewöhnlichen 
Handwerkern teilweise übel gepfuscht mit direkten Gebäudesubstanzschäden 
uf Grund von Unnkenntnis, sogar bei Denkmalprojekten oder staatliche 
geförderten.

Keine Frage, auch viele Bastler pfuschen, aber Expertise findet sich 
eher bei Interessierten (IG Bauernhaus) als im Handwerk.

von Callotron (Gast)


Angehängte Dateien:

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Horst schrieb:
> Mein Haus (vor einigen Wochen gekauft) wurde
> in den 70ern von einer Fachfirma in Holzständerbauweise errichtet.

Mir hat ein Baufachmann gesagt: sowas ist ein Haus wie ein Trabant ein 
Auto ist.

Mein Haus habe ich in 57 Schritten selbst gebaut.
Erster Spatenstich 14.07.98, Einzug (zugegeben noch in halbfertiges 
Haus) August 2000, Bis Punkt 53 August 2001.

Ich bin Dipl.-Ing. für Elektronik-Technologie und Feingerätetechnik...

von oszi40 (Gast)


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Callotron schrieb:
> Mein Haus habe ich in 57 Schritten selbst gebaut.

Das hast Du schön gemacht. Bist Du jetzt noch gesund und hast Du 
zufällig noch die selbe Frau? Dann bist Du einer der Wenigen 
glücklichen. Nicht jede Familie übersteht den Stress ohne Folgen.

von Horst (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Der Vorbesitzer hat bereits Reparaturen durchgeführt? Er kennt also die
> schlechte Bausubstanz. Hat er auf die Mängel hingewiesen? Sind die
> Baumängel beim Kaufpreis entsprechend berücksichtigt worden /
> Wertminderung?
>
> Wenn dich der Verkäufer getäuscht hat, kannst du innerhalb von 24
> Monaten vom Kauf zurücktreten. Der Kaufvertrag wird dann rückabgewickelt
> und du bekommst dein Geld in voller Höhe zurück.
>
> Lass dich von einem RA für Immobilienrecht beraten oder nutze die
> Beratung durch Notare, die sind oft sehr günstig.

Danke für den Tipp. Aber das Problem liegt nicht am Vorbesitzer, der war 
schon 80 Jahre alt als er das Haus gekauft hat und hat dementsprechend 
nichts gemacht. Der vorherige Besitzer war da etwas "aktiver". Aber der 
ist sicherlich schon längst selber verrottet und die Baufirma gibts 
(verwunderlicherweise) auch nicht mehr.
Außerdem war der Kaufpreis auch ehrlicherweise so günstig das man sich 
nicht beklagen kann. Deswegen fühle mich auch nicht betrogen, jedesmal 
wenn ich neuen Pfusch entdecke frage ich mich nur ob ich lachen oder 
weinen soll.

von Jo S. (Gast)


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Du hast geschrieben:
"Normalerweise müsste ich die komplette Hütte
inkl. Carport und Keller abreissen und neu bauen um den Pfusch zu
beseitigen, aber wer soll das bloß bezahlen..."

Hab dich wohl mißverstanden ... ;)

Übrigens, die Nutzungsdauer von Holz-Fertighäusern (Holzständerbauweise) 
ist wesentlich geringer, als bei gemauerten Objekten (was auch 
einleuchtend ist) - etwa 40 Jahre wirtschaftliche ND.

von Axel L. (axel_5)


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Jo S. schrieb:
> Du hast geschrieben:
> "Normalerweise müsste ich die komplette Hütte
> inkl. Carport und Keller abreissen und neu bauen um den Pfusch zu
> beseitigen, aber wer soll das bloß bezahlen..."
>
> Hab dich wohl mißverstanden ... ;)
>
> Übrigens, die Nutzungsdauer von Holz-Fertighäusern (Holzständerbauweise)
> ist wesentlich geringer, als bei gemauerten Objekten (was auch
> einleuchtend ist) - etwa 40 Jahre wirtschaftliche ND.

Laut Wertermittlungsrichtlinien des Bundes:
Einfamilienhäuser (entsprechend ihrer Qualität) einschließlich   60 bis 
100 Jahre
- freistehender Einfamilienhäuser (auch mit Einliegerwohnung)
- Zwei- und Dreifamilienhäuser
Reihenhaus (bei leichter Bauweise kürzer)  60 bis 100 Jahre
Fertighaus in Massiv-, Fachwerk- und Tafelbauweise  60 bis 80 Jahre
Siedlungshaus  60 bis 70 Jahre

Gibt  auch keinen Grund, warum ein Holzständerwerk nur 40 Jahre halten 
sollte, entweder es ist Pfusch, dann rottet das Ständerwerk in einem 
Jahr weg, oder es ist ordentlich gebaut, dann hält das ewig.

Gruss
Axel

von Jo S. (Gast)


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Zum eigentliche Thema: Hausbau statt arbeiten

Hab ein paar Bekannte, die das so ähnlich praktiziert haben. Z.B. sich 6 
Monate frei genommen, Urlaub, Ü-Stunden, teils unbezahlt. Manche haben 
bestimmte Gewerke selbst durchgeführt, andere haben überwiegend 
gemanaged - die haben am meisten profitiert.

Man sollte folgendes wissen:

Im Wohnungsbau kalkuliert der Bauträger eine Gewinnmarge von 40% des 
Verkaufspreises (Gehäudeanteil). Das ist bei der derzeitig guten Lage 
locker machbar. Der Bauträger erteilt den Auftrag an einen 
Generalunternehmer, der auch gut mitverdient.

Als Käufer bzw. Bauherr muß man mit >50% der Gebäudekosten als Gewinn 
für die beiden genannten rechnen und dieser Teil kann günstigstenfalls 
eingespart werden - unter der Annahme, daß alle Arbeiten von Fachfirmen 
ausgeführt werden.

Fazit: Es kann sich lohnen, wenn man sich auskennt u/o Unterstützung 
hat.
Risiko: Es kann auch zum Fiasko werden.

Zur groben Orientierung:
Baukosten, die ein Generalbauunternehmer zur Zeit in Bayern für einen 
schlüsselfertigen Wohnhausbau verlangt inkl. Außenanlage (ohne Keller, 
ohne Garage, ohne Grundstücks- u. Erschließungskosten)
- Ziegel, kein Styropor an der Fassade, Satteldach mit fester Eindeckung
a) Haus mit 4 Wohnungen a 80m² Wfl., gehobene Bauweise u. Ausstattung
 --> 1.200€/m² Wfl.
b) Doppelhaus, 2*120m², Standardausführung, Satteldach m. Fest.
--> 800€/m² Wfl.

Verkaufspreis an Endkunden mal 2,5 plus Grundstückskosten

Betongold ---> den Beton für den Käufer und das Gold für ...  ;)

Wünsche einen schönen Feierabend!

       Jo S.

von oszi40 (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Holzständerwerk.... - etwa 40 Jahre wirtschaftliche ND

Ja, bei gutem Bau. Bei weniger gutem Bau nur einige Jahre bis mancher 
Balken als Folge von Baufehlern durchgefault ist (z.B. Rohr undicht 
durch Setzung).

von L. H. (holzkopf)


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Jo S. schrieb:
> Übrigens, die Nutzungsdauer von Holz-Fertighäusern (Holzständerbauweise)
> ist wesentlich geringer, als bei gemauerten Objekten (was auch
> einleuchtend ist) - etwa 40 Jahre wirtschaftliche ND.

Offengestanden ist das ja nun kompletter Unsinn. :)

Die Holzständerbauweise gehört mit zu den ältesten Bauweisen von Häusern 
überhaupt!!
Ganz abgesehen davon, daß sie in die Kategorie von Skelett- Rahmen- und 
Fachwerkbauten gehört, hat sie zweifellos ND, die gemauerte Objekte 
nicht mal annähernd erreichen können!
Zugegeben - nur dann, wenn auch ordentlich ausgeführt.

Soll heißen:
Holz fault nur dann weg, wenn es bei evtl. Durchnässung nicht auch 
wieder austrocknen kann.
Was aber eher eine Frage sachgerechter Ausführung von Holzbauten ist. ;)

Jo S. schrieb:
> Fazit: Es kann sich lohnen, wenn man sich auskennt u/o Unterstützung
> hat.
> Risiko: Es kann auch zum Fiasko werden.

Was soll da zum Fiasko werden?
Unterstützung hat der TE ja.

Jo S. schrieb:
> Zur groben Orientierung:
> Baukosten, die ein Generalbauunternehmer zur Zeit in Bayern für einen
> schlüsselfertigen Wohnhausbau verlangt inkl. Außenanlage (ohne Keller,
> ohne Garage, ohne Grundstücks- u. Erschließungskosten)
> - Ziegel, kein Styropor an der Fassade, Satteldach mit fester Eindeckung
...
> b) Doppelhaus, 2*120m², Standardausführung, Satteldach m. Fest.
> --> 800€/m² Wfl.

Klingt für mich realistisch:
Rechnen wir die 240m^2 auf die 200m^2 des TE runter, landen wir bei 120t 
Euro. Ohne Keller.
Kann man in Eigenleistung heute MIT Keller wohl sicher für ca. 75t Euro 
bauen.

Ob sich das für jemand "rentiert", muß jeder selbst beurteilen/abwägen.

Grüße

von Jo S. (Gast)


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L. H. schrieb:
> Rechnen wir die 240m^2 auf die 200m^2 des TE runter, landen wir bei 120t
> Euro. Ohne Keller.
> Kann man in Eigenleistung heute MIT Keller wohl sicher für ca. 75t Euro
> bauen.

200m² * 800€/m² = 160k

Du meinst, dass der Generalunternehmer 40k Gewinn macht,
--> Nettokosten von 120k einschliesslich Gewinne der Fachfirmen.

Ohne Arbeitskosten ca. 65k (ohne Keller) und ca. 75k (mit Keller)?

Sind das so ungefähr deine Erfahrungswerte?

Problem: Wie kann man das Material zu Grosshandelspreisen einkaufen? 
Denn die Gewinnaufschläge sind enorm.

von Claus M. (energy)


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L. H. schrieb:
> Jo S. schrieb:
>> Übrigens, die Nutzungsdauer von Holz-Fertighäusern (Holzständerbauweise)
>> ist wesentlich geringer, als bei gemauerten Objekten (was auch
>> einleuchtend ist) - etwa 40 Jahre wirtschaftliche ND.
>
> Offengestanden ist das ja nun kompletter Unsinn. :)
>
> Die Holzständerbauweise gehört mit zu den ältesten Bauweisen von Häusern
> überhaupt!!
> Ganz abgesehen davon, daß sie in die Kategorie von Skelett- Rahmen- und
> Fachwerkbauten gehört, hat sie zweifellos ND, die gemauerte Objekte
> nicht mal annähernd erreichen können!
> Zugegeben - nur dann, wenn auch ordentlich ausgeführt

Kompletter Unsinn. Die Holzständerbauweise heute hat nichts mehr gemein 
mit einem Fachwerkhaus. Um zu funktionieren muss die Dampfsperre innen 
komplett dicht sein. Was am Anfang durch Kleber und abdichtendes 
Klebeband noch funktioniert (wenn nicht gepfuscht wurde), kann nicht 
mehr als einige Jahrzehnte halten.

von MaWin (Gast)


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Axel L. schrieb:
> Gibt  auch keinen Grund, warum ein Holzständerwerk nur 40 Jahre halten
> sollte

Doch, natürlich, es ist aus Holz.

> entweder es ist Pfusch, dann rottet das Ständerwerk in einem
> Jahr weg

Richtig, auch wenn ich eher 2 sagen würde.

> oder es ist ordentlich gebaut, dann hält das ewig.

Nein, natürlich nicht. Vor allem die PE Plastikfolien halten im Dunklen 
maximal 50 Jahre, Acrylatkleber sogar nur 20 Jahre, und danach ist das 
Holz zur Verrottung freigegeben.

Massivbauweise ist eine ganz andete Liga als Holzständer "Modell eines 
Hauses im Massstab 1:1".

Fachwerk muss auch alle 100 Jahre generalsaniert werden, das geht 
oftmals aber in seriöser Eigenleistung (Stroh und Lehm, Äste und 
Mineralfarbe, und der eine oder andere Balken und Türen und Fenster).

von Joe (Gast)


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Das erste Haus verkauft man wieder.
Das zweite baut man für einen Freund.
Das dritte Haus baut man für sich selbst.

von Horst (Gast)


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MaWin schrieb:
> Nein, natürlich nicht. Vor allem die PE Plastikfolien halten im Dunklen
> maximal 50 Jahre, Acrylatkleber sogar nur 20 Jahre, und danach ist das
> Holz zur Verrottung freigegeben.

da muss ich jetzt widersprechen! Auch wenn bei meinem Haus vieles kacke 
ist, so sind die Folien noch topp (bj. 73).
Außerdem muss man nicht mit Folien bauen, die Alternative ist hier OSB.

von Claus M. (energy)


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Horst schrieb:
> da muss ich jetzt widersprechen! Auch wenn bei meinem Haus vieles kacke
> ist, so sind die Folien noch topp (bj. 73).

Die sind sicher nicht von 73. Da wurde sowas nicht verbaut.

von Heribert (Gast)


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Ich will ja keine Spaßbremse sein, trotzdem hier einen bedenkenswerte 
Story:

Bekannter von mir (Meister) hat in ca. 3 Jahren auf einem geerbten 
Riesengrundstück ein hübsches Einfamilienhaus, offener Kamin, 
Ortsrandlage, Fernblick usw. zusammen mit Kumpels gebaut, während er 
weiterhin Vollzeit gearbeitet hat.

Kurz nach Fertigstellung hat sich seinen Olle scheiden lassen. Die hat 
wieder geheiratet,ist bald Witwe geworden und hat abermals geheiratet. 
Jetzt hat sie 2 Häuser in bevorzugter Lage, zusammen mit ihrem aktuellen 
Ehemann.

Fairerweise hat sie sich mit meinem Bekannten so geeinigt, daß sie den 
ihr zustehenden Anteil  (Zugewinngemeinschaft) an dem von ihm selbst 
gebauten Haus nur dann geltend macht, wenn er das Haus verkaufen sollte. 
Er hätte auch gar nicht die Kohle (ohne Kreditaufnahme), um Ihren Anteil 
sofort auszahlen zu können.

von Manfred H. (spock77)


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Cerberus schrieb:
> Hier, mit unseren Ings. und Elektronikern, bekommt man Meinungen, aber
> keine wirklich verwertbaren Ratschläge und Fakten.
>
> Wäre ja auch noch schöner, seine Erfahrungen als Bauherr hier
> zum Besten zu geben.

Ich bin derzeit dabei ein Haus zubauen, dabei habe ich die meisten 
Arbeiten in
Eigenregie durchgeführt.

Karl schrieb:
>Hier reden wieder Blinde von Farben.

>da wird über die Position des Mischers diskutiert. In Zeiten von Kränen,
>Plansteinen, Transportbeton und Putz-/Estrichmaschinen  ist das
>irrelevant. Manche arbeiten die hier einige selbst machen wollen lohen
>sich einfach nicht. Putz/Esrtich macht eine Firma für an ein EFH an
>einem Tag, da lohnt es sich nicht, dass selbst zu machen. Was mann
>machen kann ist die Vorbereitung (Putzschienen), das frisst zeit.

außer der Bemerkung für Kran (ist bei einen EFH eher die Ausmahme )
kann ich voll zustimmen da wenn man die Arbeiten selber macht auf einen
Stundensatz unter 5,- Euro kommt. Außerdem muss man für alle !!!
Baumeister Tätigkeiten mindestens zu zweit sein.
Die Ersparnis beträgt dabei maximal 15%  da die Profis wesentlich 
schneller
sind !
Jemand hat geschrieben dass er den Beton selber mischen will ???????
für eine Bodenplatte benötigt man so ca. 35 bis 45 m3   das sind dann
84 bis 108 Tonnen Gewicht !!!  die sollten natürlich gleichmäßig 
aushärten....

Danach kann man jedoch die Installations und Montage Arbeiten selbst 
ausführen.
Dabei ist auch das meiste Geld zu holen......   und es bleibt auch noch 
mehr als
genug Arbeit übrig ;-)

Bevor man mit dem Hausbau tatsächlich beginnt muss !!!!!!!!!!!!!!!!!!! 
man eine Realistische
Kostenschätzung haben.
solche Aussagen wie  800€/m² sind absolut unrealistisch !!!
Folgende Seite hat noch zu geringe Kosten angeführt
https://www.haus-selber-bauen.com/
dann sollte noch ein Sicherheitspolster von mindestens 10% eingeplant 
werden.

wünsche Allen noch frohe Weihnachten.

von Jo S. (Gast)


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Heribert schrieb:
> geerbten Riesengrundstück

Hat er das Grundstück geerbt? Dann gehört es ihm alleine inkl. Haus. Das 
Erbe fließt nicht in den Zugewinn ein.

von MaWin (Gast)


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Manfred H. schrieb:
> Bevor man mit dem Hausbau tatsächlich beginnt muss !!!!!!!!!!!!!!!!!!!
> man eine Realistische Kostenschätzung haben.
> solche Aussagen wie  800€/m² sind absolut unrealistisch

Nö.

Es gibt Baustandards, und dieser Preis passt zum Masivbau-EFH gehobener 
Ausstattung (das ist Normal, kein Luxus) von 2010.

Allerdings sind die Preise seit dem um mehrere Prozent pro Jahr 
gestiegen, heute muss man eher 1025 ansetzen.

Den wirklichen Preisunterschied machen Grundstückspreise, Fläche und 
Luxusausstattungen (smart home, erneuerbare Energie) aus.

von MaWin (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Hat er das Grundstück geerbt? Dann gehört es ihm alleine inkl. Haus. Das
> Erbe fließt nicht in den Zugewinn ein.

Richtig, aber das Haus hat er hinterher gebaut (eventuell von ebenfalls 
geerbtem Geld, dann wird nur der Zugewinn den er durch seine 
Arbeitsleistung erbracht hat geteilt: Aktueller Hauswert ohne Grundstück 
300000, investiertes Geld 120000, Zugewinn 180000, also 90000 an die 
Frau).

von Le X. (lex_91)


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MaWin schrieb:
> Jo S. schrieb:
> Hat er das Grundstück geerbt? Dann gehört es ihm alleine inkl. Haus. Das
> Erbe fließt nicht in den Zugewinn ein.
>
> Richtig, aber das Haus hat er hinterher gebaut (eventuell von ebenfalls
> geerbtem Geld, dann wird nur der Zugewinn den er durch seine
> Arbeitsleistung erbracht hat geteilt: Aktueller Hauswert ohne Grundstück
> 300000, investiertes Geld 120000, Zugewinn 180000, also 90000 an die
> Frau).

Ist ja auch völlig egal, die Horrorstory vom Heribert hat absolut nichts 
mit dem Thema zu tun.
Immobilienerwerb und Heirat sind immer mit einem gewissen Risiko 
verbunden.
Kann schief gehen, kann aber auch klappen.
Genausogut kann mich aber morgen der Blitz aufm Lokus treffen.
Man kann nicht alles planen.
Ich kann mich auch die nächsten 50 Jahre in ne Gummizelle sperren 
lassen, da kann mir weniger passieren.

Wer sich eh schon für Hausbau entschieden hat und nun die konkrete Art 
der Umsetzung plant  sollte nen feuchten Kerricht auf solche Geschichten 
geben.

von Cyblord -. (Gast)


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Mich sprechen die Häuser von FullWood an. Mittlerweile sind drei Stück 
hier in der Gegend gebaut worden, ich finde die ansprechend und 
gemütlich. Da kann man auch einiges selbst machen.
Aber in D nicht mit Stein zu bauen ist ja Blasphemie ?

von Niemand (Gast)


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Manfred H. schrieb:
> Ich bin derzeit dabei ein Haus zubauen, dabei habe ich die meisten
> Arbeiten in Eigenregie durchgeführt.

Den Zitatstext da drüber hast du warum erst aufgeführt und bist dann 
nicht drauf eingegangen, weil du der gleichen Meinung bist?

Was ist bei dir eigentlich Eigenregie: Bauleitung und Planung selber und 
Ausführung durch Fremdkräfte, oder ...?

> ... da wenn man die Arbeiten selber macht auf einen Stundensatz unter 5,-
> Euro kommt.
Du brauchst also mindestens 8 mal länger als ein Fachmmann? Der wenn er 
nach Zeit bezahlt wird, sich auch nicht übermäßig ins Zeug legen wird!

> Außerdem muss man für alle !!! Baumeister Tätigkeiten mindestens zu zweit
> sein.
alleine und selbstständig arbeiten kannste also auch nicht?
> Die Ersparnis beträgt dabei maximal 15%  da die Profis wesentlich
> schneller sind !
Deine Mathematik soll einer verstehen?

> Jemand hat geschrieben dass er den Beton selber mischen will ???????
meintest du vllt. mich damit?

> für eine Bodenplatte benötigt man so ca. 35 bis 45 m3
eine Beton-Masse berechnet man wie bitte? nach meiner Kenntnis nach 
Fläche mal Stärke, also bei 100 m2 mal 25 cm Stärke sind das 25 m3 und 
keine 35 oder 45! Kanst aber gern auch 35 cm machen wenn du die 
brauchst.

Baufüchse hauen ins Fundament BauReste wie Mörtel und sonstiges verwert- 
bares Füll"Material" (Bruchsteine und Metall) mit rein. Das geht aber 
nur wenn man das später macht und spart dann auch an der dann noch 
nötigen Masse Beton, logischerweise.
> das sind dann 84 bis 108 Tonnen Gewicht !!! die sollten natürlich
> gleichmäßig aushärten....
Eine Bodenplatte braucht man wenn man ohne Keller baut, und selbst ohne 
die dann kann man die später innen selber nachgießen, für jeden Raum und 
immer Stk. für Stk. so man denn Ahnung vom Planen beim Bauen hat!
Ein Haus kann man nämlich auch mit/auf einem Streifenfundament 
hochziehen, da braucht man keine vorher fertige Bodenplatte für.
Der Keller/Inneraum ist dann halt während der Bauphase noch mit dem 
Erdboden oder mit der Sandfüllung, oder was man da sonst so reinlegt, 
begehbar.
Die Ab- und Zuwasser-Rohre wie Kabel in den Kellerboden kann man ganz 
zum Schluß verlegen und dann in aller Ruhe alles einbetonieren.
Da bleibt man bis zum Bauschluß immer schön flexibel, und kann innen im 
Keller noch varieren wenn sich im Haus drüber während der Fertigstellung 
was ändern sollte.
Den Vorteil hast du mit einer fertigen Bodenplatte nicht, bis auf den 
Nachteil dass man den Beton dann irgendwie in den Keller bekommen muß 
oder den Mischer auch schon unten/Innen platziert und eine größere Tür 
dafür einplanen, um ihn am Ende wieder rauszubekommen. Aber dies ist das 
kleinste Problem wenn man selber Baut und selber richtig Plant dabei.

> Danach kann man jedoch die Installations und Montage Arbeiten selbst
> ausführen.
welche da ins Besondere welche wären?
> Dabei ist auch das meiste Geld zu holen......und es bleibt auch noch
> mehr als genug Arbeit übrig ;-)
Den größten Anteil Geld beim Hausbau verschlingt auch der Rohbau, wenn 
man nicht selber ausschreibt und mit billigstem Material und per 
Lohndumping selber die Leute einkauft.
Es gibt genug angefangene Baustellen, wo man sich fragt, warum es da 
nicht weiter geht. Schlechte Bauherren weil schlitzohrig oder Trickser 
können ein Lied von singen.

Wer also selber baut und sich ins Zeug legt kann nur über eigene 
Leistungen sparen, über fremde Leistungen und Sparen wird sich niemand 
zu Billiglöhnen finden.

> Bevor man mit dem Hausbau tatsächlich beginnt muss man eine Realistische > 
Kostenschätzung haben.
Das müssen nur Die so wichtig machen, die Fremdvergabe vorhaben.
Alle komplett Selberbauer wissen was das Material für den Rohbau (Sack 
Zement, m3 Sand/Kalk/Steine) Strom + Wasser, und wenn nötig 
Fremdleistungen im Kleinen kosten.
Die haben aber auch im laufenden BauBetrieb immer noch ihr Einkommen und 
Guthaben als gespartes Kapital.

Wer den relativ einfachen Rohbau schon nicht hinbekommt, vom Decke 
gießen und SpitzDach mal abgesehen, der ist dann beim Rest vom 
Innenausbau ein "Fuchs"?

von Manfred H. (spock77)


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Hallo Niemand !

mein Beitrag sollte als Denkanregung für alle potentiellen Hausbauer 
dienen und diese
vor der Ansicht des Bauvorhabens durch die rosarote Brille bewahren.
Ich bin nicht der Bauprofi, aber ich habe gesehen wie Profis arbeiten 
und dadurch etwas
Einblick in die Materie gewonnen. In der Planungsphase bevor ich zu 
bauen begann hatte ich
auch so manche Praxisfremde Vorstellung...  ist also so glaube ich nicht 
so schlimm, aber man sollte flexibel sein.

Niemand schrieb:
>Manfred H. schrieb:
>> Ich bin derzeit dabei ein Haus zubauen, dabei habe ich die meisten
>> Arbeiten in Eigenregie durchgeführt.
>
>Den Zitatstext da drüber hast du warum erst aufgeführt und bist dann
>nicht drauf eingegangen, weil du der gleichen Meinung bist?

wegen folgenden Textes:
> Wäre ja auch noch schöner, seine Erfahrungen als Bauherr hier
> zum Besten zu geben.
:-)

Niemand schrieb:
>Was ist bei dir eigentlich Eigenregie: Bauleitung und Planung selber und
>Ausführung durch Fremdkräfte, oder ...?
Ausschreibung der Baumeistertätigkeiten, habe jedoch dann bis auf die 
Betonier Tätigkeiten
(Bodenplatte, Kelleraußenwände, Decken) mit Arbeiter die Täglich an 
Bau beschäftigt sind selbst durchgeführt. Habe dabei bei allen Arbeiten 
selbst mitgeholfen....
Die Ersparnis war jedoch wesentlich geringer als ich vorher dachte....

>> Außerdem muss man für alle !!! Baumeister Tätigkeiten mindestens zu zweit
>> sein.
>alleine und selbstständig arbeiten kannste also auch nicht?
Nein, ich kann schon selbständig arbeiten, aber viele Arbeiten sind halt 
mit vier Händen
wesentlich leichter durchführbar.

>> ... da wenn man die Arbeiten selber macht auf einen Stundensatz unter 5,-
>> Euro kommt.
>Du brauchst also mindestens 8 mal länger als ein Fachmmann? Der wenn er
>nach Zeit bezahlt wird, sich auch nicht übermäßig ins Zeug legen wird!
Bezogen wenn man es wirklich alleine macht, wegen der fehlenden vier 
Hände....

>> Die Ersparnis beträgt dabei maximal 15%  da die Profis wesentlich
>> schneller sind !
>Deine Mathematik soll einer verstehen?
ganz einfache Lösung. Profis arbeiten nicht alleine, haben Hilfsmittel 
wie LKW-Kran,
Lieferbeton, Betonpumpe und sind ein eingespieltes Team und haben 
wesentlich mehr Muskelkraft.... (zumindest bei mir ;-)  )

>> Jemand hat geschrieben dass er den Beton selber mischen will ???????
>meintest du vllt. mich damit?
ich weiß nicht wer das geschrieben hat? Aber wenn du dich damit 
angesprochen fühlst wird es so sein ;-)

>> für eine Bodenplatte benötigt man so ca. 35 bis 45 m3
>eine Beton-Masse berechnet man wie bitte? nach meiner Kenntnis nach
>Fläche mal Stärke, also bei 100 m2 mal 25 cm Stärke sind das 25 m3 und
>keine 35 oder 45! Kanst aber gern auch 35 cm machen wenn du die
>brauchst.
naja 25m3 (60 Tonnen) währen mir auch noch zu viel zum selbermischen, 
aber wenn
du unbedingt willst...

>Baufüchse hauen ins Fundament BauReste wie Mörtel und sonstiges verwert-
>bares Füll"Material" (Bruchsteine und Metall) mit rein. Das geht aber
>nur wenn man das später macht und spart dann auch an der dann noch
>nötigen Masse Beton, logischerweise.
Bei mir kommen diese BauReste ins Zaun Fundament, aber nur weil ich mir 
dadurch die
Entsorgung erspare, und von der Statik unbedenklich ist.

>Ein Haus kann man nämlich auch mit/auf einem Streifenfundament
>hochziehen, da braucht man keine vorher fertige Bodenplatte für.
>Der Keller/Inneraum ist dann halt während der Bauphase noch mit dem
>Erdboden oder mit der Sandfüllung, oder was man da sonst so reinlegt,
>begehbar.
Streifenfundament würde ich aber nur bei 100% festen Boden und
geichzeitig 100% trockenen Boden machen.

>> Danach kann man jedoch die Installations und Montage Arbeiten selbst
>> ausführen.
>welche da ins Besondere welche wären?
Installationsarbeiten:
- Elektro
- Wasser
- Abwasser
- Heizung
- eventuell Lüftung
Fernstermontage wobei hier wieder vier Hände von großen Vorteil sind 
;-)
Innenausbau, Malerarbeiten
du wirst sehen dass das mehr Arbeit macht als man vorher glaubt :-(

>> Dabei ist auch das meiste Geld zu holen......und es bleibt auch noch
>> mehr als genug Arbeit übrig ;-)
Das meiste Geld ist dabei zu holen weil diese Arbeiten sehr Zeitintensiv 
sind...
Baumeistertätigkeiten gehen bei Profis sehr zügig voran
- Bodenplatte betonieren, wenn Abschalung schon vorhanden ist 
(Eigenregie)  3 Mann 4 bis 5h
- Decke betonieren (alle dazu notwendigen Arbeiten)  3 Mann 2 Tage
- je Geschoß aufmauern  3 bis 4 Mann  3 bis 4 Tage

>Den größten Anteil Geld beim Hausbau verschlingt auch der Rohbau, wenn
>man nicht selber ausschreibt und mit billigstem Material und per
>Lohndumping selber die Leute einkauft.
>Es gibt genug angefangene Baustellen, wo man sich fragt, warum es da
>nicht weiter geht. Schlechte Bauherren weil schlitzohrig oder Trickser
>können ein Lied von singen.
????????????????????????????

wie ober geschrieben sollte als Denkanregung dienen !
Jeder kann und soll so bauen wie er glaubt !

: Bearbeitet durch User
von Jo S. (Gast)


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Mehmet K. schrieb:
> Das Grundstück habe
> ich letzten Monat schon mal erworben (weit genug weg von Istanbul, aber
> doch so, dass ich in 3 Stunden mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dort
> vorbeischauen kann).

Wie weit ist das von Istanbul entfernt und in welcher Richtung?
Wie hoch ist der Quadratmeterpreis?

von Jo S. (Gast)


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Mehmet K. schrieb:
> Ein Freund hat sich in Ungarn ein Haus gekauft.

Wo?
Preis?

von Jo S. (Gast)


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Mehmet K. schrieb:
> Als Zeitplan habe ich mir 2 Jahre gegeben. Mal schauen ...

Bist du im Ruhestand?

von Jo S. (Gast)


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Mehmet K. schrieb:
> Hier in der Türkei waere
> es vermutlich sogar günstiger, ein mittelmaessiges Bauunternehmen damit
> zu beauftragen

Wie hoch sind denn die Baukosten?

von Cyblord -. (Gast)


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Jo S. schrieb:
> Mehmet K. schrieb:
>> Hier in der Türkei waere
>> es vermutlich sogar günstiger, ein mittelmaessiges Bauunternehmen damit
>> zu beauftragen
>
> Wie hoch sind denn die Baukosten?

https://de.finance.yahoo.com/fotos/4-kleine-fertigh%C3%A4user-unschlagbar-kleinen-170000377/

Preiswert, ist eine türkische Firma.

von oszi40 (Gast)


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Abradolf L. schrieb:
> https://de.finance.yahoo.com/fotos/4-kleine-fertig...
> Preiswert, ist eine türkische Firma.

Man liest da: "Vom 40-qm-Minihaus für Singles bis zum Einfamilienhaus 
mit 100 qm ist alles dabei."

100qm "Gartenlauben" mit Riesenfenstern und einigem Energieverlust? 
Falls man ein Haus länger selbst bewohnen möchte, dann sollte man 
gegenüber Spartipps äußerst mißtrauisch sein (weil die nachträgliche 
Verbesserung der Situation garantiert teurer und schmutzig wird).

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