Forum: HF, Funk und Felder HF Spannung am Dummyload: Diode?


von Schüler (Gast)


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Ich will mal wissen, welche Leistung meine RC Fernsteuerung (35 MHz) 
bringt. Dazu will ich einen 50 Ohm- Wiederstand anschließen und den 
Spannungsabfall mit einer Diode und Kondensator für das Voltmeter 
messbar machen. Brauch ich für sowas eine bestimmte Diode oder geht das 
mit jeder Gleichrichterdiode? Kann ich als Kondensator einen Elko 
nehmen?

von Schüler Helfer (Gast)


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Schüler schrieb:
> Dazu will ich einen 50 Ohm- Wiederstand anschließen

Bevor du dich an die Elektronik machst lerne erst mal
Fachausdrücke richtig schraipen.
Wiederstand wird nicht so geschrieben weil er wieder steht.

Dann zeigst du uns einen Schaltplan, dann reden wir weiter.

von Possetitjel (Gast)


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Schüler schrieb:

> Ich will mal wissen, welche Leistung meine RC Fernsteuerung
> (35 MHz) bringt. Dazu will ich einen 50 Ohm- Wiederstand

Nimm lieber einen Widerstand.


> anschließen und den Spannungsabfall mit einer Diode und
> Kondensator für das Voltmeter messbar machen. Brauch ich
> für sowas eine bestimmte Diode

Eine bestimmte? Nein.


> oder geht das mit jeder Gleichrichterdiode?

Nein.
Man benötigt eine schnelle, kapazitätsarme Signaldiode,
keine normale Gleichrichterdiode. Niedrige Schwellspannung
ist günstig.

Die Wald-und-Wiesen-Diode 1N4148 ist schnell und kapazitäts-
arm; einen Versuch ist es wert. Besser wäre eine
Schottky-Diode (wegen der niedrigeren Schwellspannung); gängigen
Typ weiss ich grade keinen.
BAR28/1N5711 geht gut, ist aber exotisch und übertrieben.


> Kann ich als Kondensator einen Elko nehmen?

Theoretisch ja, praktisch ist das ungünstig. Ein vernünftiger
100nF-Kondensator (keramisch) sollte es tun.

Ich würde übrigens einen mehrgliedrigen Tiefpass aufbauen;
DMMs mögen HF gar nicht.

von Jens G. (jensig)


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>Die Wald-und-Wiesen-Diode 1N4148 ist schnell und kapazitäts-
>arm; einen Versuch ist es wert. Besser wäre eine
>Schottky-Diode (wegen der niedrigeren Schwellspannung); gängigen
>Typ weiss ich grade keinen.
>BAR28/1N5711 geht gut, ist aber exotisch und übertrieben.

Besser sind Ge-Spitzendioden. Ja ja - sind uralt, haben schlechte 
Eigenschaften.
Aber deren "schlechte" U/I Kennlinie führt dazu, daß die bereits bei 
recht geringen Spannungen gleichrichten (eigentlich schon bei 0). Zwar 
nicht ideal, aber immerhin unsymmetrisch genug, damit die eine gewisse 
Gleichrichterwirkung haben.
Solche Dioden findet man immer noch in gewissen Webshops ...

von nachtmix (Gast)


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Schüler schrieb:
> Brauch ich für sowas eine bestimmte Diode oder geht das
> mit jeder Gleichrichterdiode

Wie schon gesagt funktionieren als Ge-Dioden oder kleine Schottkydioden.
Die Spannung wird bei deinem Sender nicht sehr hoch sein: 1W an 50 Ohm 
entsprechen 7V, bei Leerlauf 14V und somit reicht eine Sperrfähigkeit 
von 40V.
Achte vor allem auf eine geringe Sperrschichtkapazität. Überschlägig 
machen 10pF  bei dieser Frequenz schon 10% Fehler.

Problematischer ist schon, dass die oben genannten Werte für den 
Siebkondensator viel zu hoch sind.
Der Sender wird ja moduliert sein, und dann sollte die Gleichspannung 
der Modulation folgen können.
100pF sind genug, und messen musst du mit einem Oszilloskop.

von herbert (Gast)


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Mit einer Diodengleichrichtung kannst die Leistung an 50 Ohm auch nur 
schätzen.Je nach Diode ist die Richtspannung eine andere. Eigentlich 
müsstest du deinen Aufbau kalibrieren.
Da der Frequenzbereich unkritisch ist ginge das auch genauer über einen 
thermischen Vergleich. Dazu brauchst du eine NTC SEMI633ET den es bei 
Reichelt gibt.Den verbindest du mit deinem Widerstand.Jetzt wäre es noch 
wichtig welche Leistung du erwartest? Bei kleiner 500 Miliwatt nimmst 
einen Klecks Wärmeleitpaste.
Ist die Leistung größer brauchst du einen Millimeter Luft dazwischen 
weil der Sensor nur bis 100 Grad messen kann. So jetzt schließt du ein 
Ohmmeter an den NTC und heizt deinen Widerstand mit HF auf bis sich der 
gemessene Ohmwert nicht mehr verändert. Den Wert notierst du dir.
Danach beheizt du den Widerstand mit einer einstellbaren Gleichspannung 
mit Gefühl. Dreh die Spannung so lange hoch bis sich der gleiche 
Widerstandswert einstellt wie bei der Hf- Messung. Wenn das erreicht ist 
dann hast du Ueff und kannst über die bekannte Formel die Leistung 
ausrechnen. Bei so einen einfachen Aufbau liegt die Toleranz bei kleiner 
10%. Bei einer unkalibrierten Diodenmessung weist du bezüglich des 
Messfehlers hinterher gar nichts. Da gäbe es nur einen Trick,der da 
heißt "glauben".;-)

von Schüler (Gast)


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herbert schrieb:
> Bei kleiner 500 Miliwatt nimmst
> einen Klecks Wärmeleitpaste

Die Fernbedienung darf 100 mW haben, aber ich glaube, sie hat weniger.

von Lothar M. (Gast)


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Schüler schrieb:
> Ich will mal wissen, welche Leistung meine RC Fernsteuerung (35 MHz)
> bringt. Dazu will ich einen 50 Ohm- Wiederstand anschließen und den
> Spannungsabfall mit einer Diode und Kondensator für das Voltmeter
> messbar machen. Brauch ich für sowas eine bestimmte Diode oder geht das
> mit jeder Gleichrichterdiode? Kann ich als Kondensator einen Elko
> nehmen?

Für ein simples Unterfangen, eine simple LÖsung:
http://dk7zb.darc.de/Download/wattmeter.pdf

von HabNix (Gast)


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Einfache HF-Tastköpfe:
http://www.dl2lto.de/sc/HB_HFTK.htm ,
http://www.qrpproject.de/Media/pdf/TastkopfManual.pdf ,
Die verwendeten Dioden im Tastkopfs von QRP-Projekt sind GA104.
Eine andere Möglichkeit wäre eine Messschaltung mit einem Detektor-IC 
AD8307.

MfG

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Für Spannungen von mehreren Volt ist die Diode unkritisch. Wenn man aber 
auch kleinere Spannungen messen will, sind "zero-bias" Schottkydioden 
der Typ mit der größten Messdynamik.
Es gibt auch eine Demodulatortastkopf für das Oszilloskop zu kaufen, 
allerdings um die 40 €, da steckt auch nur eine Diode drin.
z.B. 
https://www.reichelt.de/Tastkoepfe-und-BNC-Adapter/TESTEC-DE-112/3/index.html?ACTION=3&LA=446&ARTICLE=32427&GROUPID=7230&artnr=TESTEC+DE+112&SEARCH=tastkopf

: Bearbeitet durch User
von seppl (Gast)


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Warum nicht mit einem Oszi über eine 10:1 TK die HF Spannung messen, und 
dann rechnen?
Für eine schätzometrische Messung reicht sicher ein 56 Ohm Widerstand 
als Abschluss. Ansonsten sollte die TK Kapazität bekannt sein, dann kann 
man den optimalen Widerstand ausrechen.
Über die Brauchbarkeit der Ergebnisse kann man hervorragend streiten, es 
ist weder die genaue Antennenimpedanz bekannt, noch mit so einer 
Schaltung ein HF richtiger Aufbau wahrscheinlich.

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