Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Einfachste Möglichkeit Elektronik zu verkaufen B2B


von odereinloggen (Gast)


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Hallo,

zur Abwechslung habe ich mal nicht die Frage wie ich als privater meine 
selbstgelöteten Sachen verkaufen kann, sondern wie ich das am 
aufwandsärmsten geschäftlich mache. Ich habe einen Job, aber nebenher 
will ich selbstentwickelte Geräte verkaufen. Ich rechne mit Umsatz im 
Bereich von 10-20 Tausen pa in den ersten Jahren (allerdings zu 90% 
"Gewinn", sieht man von meiner Zeit ab, Stückpreise 500 bis 2000 Euro, 
Kategorie Sensorik), also nur ein Zubrot. Da ich nur an gewerblich 
verkaufe würde ich gern um so viele teuere Sachen (EAGV etc) wie möglich 
herumkommen. Räume brauche ich eigentlich nicht, Kapital von Banken 
brauch ich noch und Angestellte erstmal auch nicht, evtl jemand auf 450 
Euro Basis zum zusammenbauen. Mein AG ist ok damit. Wie stellt man das 
am geschicktesten an? Sinnvoll wäre eine Konstruktion mit limitierter 
Haftung, da es ein homöopathisches Restrisiko von Patentklagen (in USA) 
gibt. Verkaufen würde ich so ca. in die G20 Staaten.

von Sven (Gast)


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Das geht in Deutschland nicht. Du müsstest deine Geräte prüfen lassen 
und Standards einhalten und und und... Das dürfte mehr Aufwand sein wie 
die Geräte herzustellen.

von Homer (Gast)


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Hallo

nebenher Geld verdienen:

Geh Putzen, lege Fliesen, mach Kunstwerke aus Altmetall, Stricke Socken, 
mach den 5 Millionsten Imbiss auf, Schneide die Haare bei 
Hausbesuchen... halt den Schei.. den schon 100000 andere 
Kleinstunternehmer machen.

Aber wirklich interessante und technisch herausfordernde Sachen wo du 
mit wenig körperliche Arbeit, relativ geringen Kapital und mit neuen 
Ideen Geld verdienen kannst:
Nein das verhindern die Gilden (auch wenn die so nicht mehr genannt 
werden - aber die Idee dahinter... da hat sich in >300 Jahren nicht das 
geringste geändert...)

Es grenzt schon ein Wunder das man noch selbst für sich etwas 
Elektronisches Basteln und betreiben darf - aber schon das anschließen 
eines Schalters am Stromnetz durch jemanden (egal wie viel Erfahrung er 
hat oder Hochwertig sein Elektrotechnisches nachweisbares Wissen ist 
-Ingenieur- / E-Techniker...) ohne entsprechenden Gesellenbrief ist er 
in eine Grauzone.
Teilweise geht es so weit das der Facharbeiter mit passenden 
Gesellenbrief (und somit auch irgendwie Mitglied der Gilde...) während 
der Arbeit für seinen Arbeitgeber bestimmte Arbeiten am Stromnetz 
ausführen darf - aber kaum ist er "Privatperson" und in seiner Freizeit 
ist er auf einmal "doof" geworden und darf diese Arbeiten nicht mehr 
durchführen, bzw. bewegt sich wieder in eine Grauzone.
Ähnlich wird es wohl auch in anderen "hoch gefährlichen" Berufen und 
Aufgabenfeldern sein...
Einfach nur Schei..

Homer

von Sven (Gast)


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Und einfach Arbeiten und Geld verdienen Was denkst du dir. Da könnte ja 
jeder kommen. Und um dein Vorhaben "Illegal" durchzuführen sind 10-20k€ 
Eindeutig zuviel. Das wird ganz schnell auffallen. Und die Strafen sind 
drastisch. Dagegen ist kindesmord ein witz.

von Lars R. (lrs)


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Indem das Gerät zweiteilig gebaut wird. Jeder Teil für sich genommen hat 
allein keine nutzbringende Funktion. Den einen Teil verkauft Deine 
Firma. Den anderen Teil verkauft eine andere Firma. Das Vorgehen 
schließt Support nicht aus.

von Bürovorsteher (Gast)


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> Da ich nur an gewerblich
> verkaufe würde ich gern um so viele teuere Sachen (EAGV etc) wie möglich
> herumkommen.

Was ist denn EAGV nun wieder? Europäische Atomgemeinschaft?

von Ralph S. (jjflash)


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leider leider leider schieben dir:

- EMV
- VDE
- CE Zertifizierung

einen Riegel davor. Alleine die CE - Zertifizierung kostet abartig.

< ironie > wo kämen wir dahin, wenn jeder seine Arbeit auch noch selbst 
verkaufen wollte < /ironie >

Wie oben schon gesagt wurde: Der Markt lässt sich nicht die Butter vom 
Brot nehmen.

Vor zig Jahren (zu MS-DOS 5 Zeiten) hatte ich mal so den Spleen, 
Computerspiele zu schreiben. Ein paar waren gar nicht schlecht. 
Selbstvermakrten war nicht drin. Da machte mir ein Verlag der sich DER 
(Disc EDV Report) nannte ein Angebot:

3 Spiele in einem Heftmagazin (mit Diskette). Mir wurden insgesamt 
2000.- DM angeboten. Erst lehnte ich ab, aber da niemand das vertreiben 
wollte hab ich dann doch zugestimmt gehabt.

Das Diskettenheft hatte ausschließlich meine Software drin und verkaufte 
sich 50000 mal (zum Preis von 20.-DM).

Nie wieder habe ich versucht, etwas über Firmen zu machen. Das nächste 
Spiel hab ich dann als Shareware vermarktet gehabt (und ab Level 4 war 
das gesperrt). Hatte ich mehr verdient.

Heute... würde glaube ich noch nicht einmal mehr das gehen, 
selbstgebaute Elektronik schon mal gar nicht !

von Bürovorsteher (Gast)


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> Alleine die CE - Zertifizierung kostet abartig.

Nenne mal bitte eine Zahl. Was bitte wird da zertifiziert und von wem?

von oderso (Gast)


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Bürovorsteher schrieb:
>> Alleine die CE - Zertifizierung kostet abartig.
>
> Nenne mal bitte eine Zahl. Was bitte wird da zertifiziert und von wem?

Einfach mal anfragen....

http://www.cecert.de/index.html

OderSo

von MaWin (Gast)


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Sven schrieb:
> Das geht in Deutschland nicht. Du müsstest deine Geräte prüfen
> lassen und Standards einhalten und und und... Das dürfte mehr Aufwand
> sein wie die Geräte herzustellen.

Blödsinn.

B2B erfordert weder CE noch EAR, sondern bloss eine RoHS Deklaration und 
wenn man sie gemacht hat Prüfergebnisse (von EMV oder Isolation).

In der gewerblichen Produktion müssen ggf. Sicherheitsstandards 
eingehalten werden wenn Angestellte es zusammenbauen. ISO9001 kann er 
halt nicht anbieten.

von Manfred (Gast)


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MaWin schrieb:
> Blödsinn.
>
> B2B erfordert weder CE noch EAR, sondern bloss

Bist Du anhand der Ursprungsfrage sicher, dass "odereinloggen" wirklich 
Geschäftskunden im Sinne von Wiederverkäufern als Ziel hat, also B2B 
richtig verstanden?

von odereinloggen (Gast)


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Also die Kunden sind gewerblich aber keine Wiederverkäufer!

von Manfred (Gast)


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odereinloggen schrieb:
> Also die Kunden sind gewerblich aber keine Wiederverkäufer!

Dann ist zumindest WEEE nicht relevant, da Du Dein Zeug im Zweifel 
selbst zurück nimmst.

CE sehe ich anders als MaWin, als gewerblicher Anwender muß natürlich 
die Einhaltung aller einschlägigen Richtlinien gewährleistet sein. In 
Industrieumgebung muß EMV evtl. sogar höhere Standards erfüllen als beim 
privaten Endkunden.

von Lars R. (lrs)


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Manfred schrieb:
> odereinloggen schrieb:
>> Also die Kunden sind gewerblich aber keine Wiederverkäufer!
>
> Dann ist zumindest WEEE nicht relevant, da Du Dein Zeug im Zweifel
> selbst zurück nimmst.

Doch, schon (Anmeldung, Anträge, Meldungen,zurückgenommene Geräte 
Organisation und Entsorgung, ...). Nur die Containerbereitstellung wegen 
B2C kann entfallen.

: Bearbeitet durch User
von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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odereinloggen schrieb:
> Ich habe einen Job
Ich auch.
> aber nebenher will ich selbstentwickelte Geräte verkaufen.
Ich auch.
> Wie stellt man das am geschicktesten an?
Ich würde das PCB mit rudimentärer SW als Open-Source veröffentlichen, 
meine eigene Platine dann bei Aliexpress bestückt kaufen und dann als 
Beratung + Bausatz ohne CE + aktuelle Firmware + Support verkaufen.

Beispiel: Red Pitaya mit Gehäuse, eingebautem Netzteil usw. zu 
Rohde&Schwarz-Preisen.

Ich habe es aber noch nicht ausprobiert.
Falls das geklappt hat, bitte melden!

: Bearbeitet durch User
von odereinloggen (Gast)


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Bausatz fällt aus. Das sind schon richtige Geräte und kein Gefrickel. 
Sonst kauft das keiner.
Ca. Tausend Euro für die EAR wären schon drin. CE muss ich zahlen, das 
ist mir klar.
Also Containerlotterie fällt schon mal weg? Das wäre gut. Dieses take e 
way klingt gut. Wie ist das dann eigentlich in andren Ländern der EU? 
Können die das auch übernehmen? Kann man sich da irgendwie davor 
drücken? Zb Tschechien kauft vielleicht ein Gerät pro Jahr. Davon kann 
ich doch nie und nimmer den Aufwand da zahlen.
Weiß jemand wie das in USA ist? Und China bzw. Japan? Das wären mit die 
wichtigsten Märkte.

Welche Rechtsform empfiehlt sich den aktuell für solche Unternehmungen?

von Niemand (Gast)


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odereinloggen schrieb:
> Welche Rechtsform empfiehlt sich den aktuell für solche Unternehmungen?

Die bisher gescheiteste Frage von dir .. und du kommst selber nicht 
drauf?

Habe aber gut Reden, weil deine GP (Geschäftspartner = Käufer) werden 
das wohl auch ein wenig ernster sehen? Denn mit einer Limited UG, oder 
wie heist das gleich noch mal, kann das auch in die Hose gehen, wenn dir 
niemand traut!

von Thorsten Legat (Gast)


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Wie viele der hier jammernden haben es eigentlich schon mal selbst 
versucht und wurden durch die mannigfaltigen pösen pösen Vorschriften 
aufgehalten?!

von GmbH vs. GbR vs. Gmbh & Co. KG. (Gast)


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Gegenfrage:

Welche Geschäftsform würdest Du denn wählen? Hast Du dich damit mal 
beschäftigt?

von GmbH vs. GbR vs. Gmbh & Co. KG. (Gast)


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...und:

Weil es -mal wieder- genannt wurde:

"CE-Zertifizierung" gibt es nicht.

Man hat als In-Verkehrsbringer eine Konformitätserklärung zu leisten. 
Das war's. Nur ernst nehmen sollte man das schon; Und hier kann es 
hilfreich sein sich an einschlägige Normen zu halten und auch mal ein 
Prüflabor aufzusuchen. Aber: der Gesetzgeber FORDERT das nicht.

von Oliver S. (oliverso)


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GmbH vs. GbR vs. Gmbh & Co. KG. schrieb:
> Und hier kann es
> hilfreich sein sich an einschlägige Normen zu halten und auch mal ein
> Prüflabor aufzusuchen. Aber: der Gesetzgeber FORDERT das nicht.

Das kommt darauf an, um was für ein Gerät es sich handelt. Der 
Gesetzgeber fordert teilweise sehr wohl Messungen, die für kleinere und 
auch größere Firmen das aufsuchen eines Prüflabors erfordern.
Nur mit Zettel ausfüllen und Stempel aufs Gerät drücken ist das nicht 
getan.

Oliver

von GmbH vs. GbR vs. Gmbh & Co. KG. (Gast)


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@Oliver:

Nein.

CE ist eine reine Kennzeichnung, die durch den Inverkehrbringer -nach 
eigenem Ermessen- angebracht wird.

Keine Frage dass das fundiert erfolgen sollte. Aber rechtsverbindlich 
ist das nicht.

Klebe das Papperl drauf und DU bist in der Haftung.

von Gerald B. (geraldb)


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Hallo,

kaufe dir bitte entweder die aktuelle Make Ausgabe 6/17
https://shop.heise.de/katalog/make-6-2017

oder den einzelnen Arikel "Auf dem Weg zum eigenen Produkt" daraus
https://shop.heise.de/katalog/auf-dem-weg-zum-eigenen-produkt

das sollte deine Fragen erst mal beantworten.

von Manfred (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> kaufe dir bitte entweder die aktuelle Make Ausgabe 6/17
> https://shop.heise.de/katalog/make-6-2017

Das wäre ja das erste Mal, dass die "Make" etwas sinnvolles schreibt.

> oder den einzelnen Arikel "Auf dem Weg zum eigenen Produkt" daraus

Als c't-plus-Abonnent komme ich leider nicht dran.

von Kastanie (Gast)


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MaWin schrieb:
> Blödsinn.
>
> B2B erfordert weder CE noch EAR, sondern bloss eine RoHS Deklaration und
> wenn man sie gemacht hat Prüfergebnisse (von EMV oder Isolation).

Guter MaWin, natürlich braucht es bei B2B auch eine EAR-Registrierung.
Die ist günstiger als mit B2C aber raus kommt man da nur in 
Ausnahmefällen (Bagatellmenge - muss aber trotzdem mit der heiligen EAR 
ebgeklärt werden).

von Purzel H. (hacky)


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Du solltest die USA als Zielmarkt vergessen. Deren System laeuft anders. 
Der Importeur, eine Firma innerhalb der USA uebernimmt die Haftung. 
Zudem muss das Produkt FCC zertifiziert sein. Nachdem man den gefunden 
hat, will der sich absichern und verlangt neben FCC, dann zB noch UL.
FCC ist deren EMV, aber nicht auf Selbstdeklaration beruhend, sondern in 
einem akkreditierten Labor gemessen. Ja, diese Labs gibt es auch hier. 
Gegen Aufpreis. Und UL ist ein Qualitaetsstandard, der aufwendig und 
teuer ist. Dabei geht es u.A. auch um Brandklassen, usw. Um ein UL zu 
bekommen muessen alle Komponenten schon UL sein.
Das kann man ab gewissen Stueckzahlen machen, fuer Kleinserien eher 
nicht.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo "odereinloggen"

> Ich habe einen Job, aber nebenher
> will ich selbstentwickelte Geräte verkaufen. Ich rechne mit Umsatz im
> Bereich von 10-20 Tausen pa in den ersten Jahren (allerdings zu 90%
> "Gewinn", sieht man von meiner Zeit ab, Stückpreise 500 bis 2000 Euro,
> Kategorie Sensorik), also nur ein Zubrot.
...
> Wie stellt man das
> am geschicktesten an? Sinnvoll wäre eine Konstruktion mit limitierter
> Haftung, da es ein homöopathisches Restrisiko von Patentklagen (in USA)
> gibt. Verkaufen würde ich so ca. in die G20 Staaten.

Tja, da hast du ein Problem. B2B-Kunden erwarten in der Regel 
Erreichbarkeit nicht nur per Mail sondern auch telefonisch. Darüber 
hinaus kurze Lieferzeiten und schnellen Support. Als "Garagenklitsche" 
kommt man bei vielen Firmen gar nicht erst in die Lieferanten-Kartei. 
D.h. es ist oft eine Rechtsform erforderlich, die deine Firma zu einer 
juristischen Person macht (GmbH o.ä.). Damit sind dann aber auch viele 
Haftungsrisiken zumindest etwas reduziert.

Am Einfachsten dürfte es aber sein, wenn du dir einen Vertriebspartner 
suchst, der deine Sensoren verkauft und supportet. Das minimiert den 
logistischen Aufwand auf deiner Seite, schmälert allerdings auch deinen 
Gewinn. Dafür kannst du auf existierende Vertriebskanäle zurückgreifen.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo MaWin,

> B2B erfordert weder CE noch EAR, sondern bloss eine RoHS Deklaration und
> wenn man sie gemacht hat Prüfergebnisse (von EMV oder Isolation).

Wie kommst du denn auf das dünne Brett? Gerade im B2B-Bereich benötigt 
man CE. Bei Privatkunden interessiert das höchstens den Wettbewerber, 
der einem eine Abmahnung schicken will, aber nicht den Endverbraucher. 
Bei B2B bekommst du dagegen keine Abnahme, wenn die nötigen Papiere 
fehlen. Und dann gibts auch kein Geld.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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odereinloggen schrieb:
> Wie ist das dann eigentlich in andren Ländern der EU?

Das willst Du nicht wissen.

Prinzipiell ist es jetzt mit WEEE2 so, dass Du in jedem Land, in das 
Du exportierst, eine verantwortliche Person benennen muss, die für Deine 
Geräte dort voll in der Haftung steht. Und selbstredend musst Du Dich in 
jedem einzelnen Land registrieren. In Spanien sind mWn es sogar nochmal 
16(?) regionale(!) Entsorger, mit denen Du Dich rumschlagen darfst.

Ja, da macht Europa Spaß :-(

> Können die das auch übernehmen? Kann man sich da irgendwie davor
> drücken? Zb Tschechien kauft vielleicht ein Gerät pro Jahr. Davon kann
> ich doch nie und nimmer den Aufwand da zahlen.

Richtig. Wenn es der Tscheche haben möchte, soll er es an die Grenze an 
einen Shop liefern lassen (machen bei uns viele Schweizer so) und es 
selbst dort abholen. Ist dann halt keine innergemeinschaftliche 
Lieferung und der Tscheche zahlt deutsche USt. aber es ist für Dich 
rechtlich einwandfrei.

Wir haben das schon mit etwa einem Dutzend österreichischer Firmen 
durch. Für uns lohnt der Ösi-EAR-Krams nicht und die wollten es 
unbedingt haben.

Kastanie schrieb:
> Guter MaWin, natürlich braucht es bei B2B auch eine EAR-Registrierung.
> Die ist günstiger als mit B2C aber raus kommt man da nur in
> Ausnahmefällen (Bagatellmenge - muss aber trotzdem mit der heiligen EAR
> ebgeklärt werden).

Er muss auch schauen, ob seine Geräte wirklich nur B2B-verwendbar sind. 
Sobald sich das auch ein Privatmann sinnvoll hinstellen kann, ist er in 
der Rücknahmeverpflichtung/Containerlotterie.

Thorsten O. schrieb:
> Tja, da hast du ein Problem. B2B-Kunden erwarten in der Regel
> Erreichbarkeit nicht nur per Mail sondern auch telefonisch. Darüber
> hinaus kurze Lieferzeiten und schnellen Support. Als "Garagenklitsche"
> kommt man bei vielen Firmen gar nicht erst in die Lieferanten-Kartei.
> D.h. es ist oft eine Rechtsform erforderlich, die deine Firma zu einer
> juristischen Person macht (GmbH o.ä.). Damit sind dann aber auch viele
> Haftungsrisiken zumindest etwas reduziert.

Es kommt - wie immer - darauf an :-)

Unsere Industriekunden interessiert es bspw. nicht, dass ich 
Einzelunternehmer bin. Mich wiederum interessieren deren EB/AGB nicht - 
aber klar: das muss man sich natürlich leisten können und viele mit 
austauschbaren Produkten können das nicht.

> Am Einfachsten dürfte es aber sein, wenn du dir einen Vertriebspartner
> suchst, der deine Sensoren verkauft und supportet. Das minimiert den
> logistischen Aufwand auf deiner Seite, schmälert allerdings auch deinen
> Gewinn. Dafür kannst du auf existierende Vertriebskanäle zurückgreifen.

Ja, das halte ich so, wie der OP es schildert, für einen sinnvollen Weg.

> Wie kommst du denn auf das dünne Brett? Gerade im B2B-Bereich benötigt
> man CE. Bei Privatkunden interessiert das höchstens den Wettbewerber,
> der einem eine Abmahnung schicken will, aber nicht den Endverbraucher.
> Bei B2B bekommst du dagegen keine Abnahme, wenn die nötigen Papiere
> fehlen. Und dann gibts auch kein Geld.

Es kommt darauf an, ob er wirklich fertige Geräte oder nur Baugruppen 
anbietet.

Bei uns bspw. landet der entsprechende Sensor sowieso regelmäßig in 
einer Sonderkonstruktion der chem. Industrie und da wird dann zusammen 
mit dem Rest selbst die CE-Konformität bescheinigt. Für diese 
Sensoren+Elektronik haben wir noch nie Konformität bescheinigen müssen 
(auch wenn sie problemlos durch die Tests kommen würden).

RoHS müssen wir aber natürlich erfüllen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Resistor (Gast)


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Man Gründe ein Unternehmen in einem Drittland und verkaufe von dort aus 
in die Europäische Union - und scheisse gelinde gesagt auf alle 
Regulierungen.
Solange die Bude nicht abbrennt ist alles in Ordnung.

Shenzen ist das beste Beispiel dafür wo es hingehen könnte, aber was 
Deutschland hat bzw. bekommen hat ist eine verarmte, dreckige Hauptstadt 
(im Vergleich zu anderen wirtschaftlich boomenden Städten) Namens 
Berlin.
Ich mag Berlin zwar irgendwie aber wirtschaftlich hat es für mich 
überhaupt keine Bedeutung.

https://img.4plebs.org/boards/pol/image/1486/49/1486491893910.png


Wirtschaftlich gesehen macht es Großbritannien genau richtig aus diesem 
überteuerten Deppenverein auszutreten. Wer denkt das die EU nur 
Reisefreiheit und individuelle Freiheit bedeutet ist so etwas von auf 
dem Holzweg, ich fühl mich ja nicht mal in Deutschland frei sondern 
permanent vom Staat belästigt.

von m.n. (Gast)


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Resistor schrieb:
> ich fühl mich ja nicht mal in Deutschland frei sondern
> permanent vom Staat belästigt.

Heul, heul. Der letzte Glühwein war wohl doch zu viel.
Immer diese unangemeldeten Benutzer :-(

von Flaschensammler Troll (Gast)


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Man muss sich do gut fuehlen in einem so reichen Land leben zu duerfen, 
dass mehr als eine handvoll Schlaffe bis Vollversager mitschleppen kann.

Und ja. mit hinreichend Alleinstellungsmerkmalen findet man als 
Einzelfirma auch Kunden.

von MaWin (Gast)


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Thorsten O. schrieb:
> Hallo MaWin,
>
> B2B erfordert weder CE noch EAR, sondern bloss eine RoHS Deklaration und
> wenn man sie gemacht hat Prüfergebnisse (von EMV oder Isolation).
>
> Wie kommst du denn auf das dünne Brett? Gerade im B2B-Bereich benötigt
> man CE. Bei Privatkunden interessiert das höchstens den Wettbewerber,
> der einem eine Abmahnung schicken will, aber nicht den Endverbraucher.
> Bei B2B bekommst du dagegen keine Abnahme, wenn die nötigen Papiere
> fehlen. Und dann gibts auch kein Geld.

Papiere != CE Bapperl.
Die Papiere wurden genannt, die der B2B Abnehmer ggf. als Grundlage 
seiner eigenen CE Kennteichnung benötigt, allen voran RoHS.
Aber das Bapperl kommt nur auf das Gerät, nicht die Platine.

von Zocker_52 (Gast)


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> Re: Einfachste Möglichkeit Elektronik zu verkaufen B2B

Versuche rs mal bei ebay !

von Pete (Gast)


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Gerald B. schrieb:
> kaufe dir bitte entweder die aktuelle Make Ausgabe 6/17
> https://shop.heise.de/katalog/make-6-2017
>
> oder den einzelnen Arikel "Auf dem Weg zum eigenen Produkt" daraus
> https://shop.heise.de/katalog/auf-dem-weg-zum-eigenen-produkt
>
> das sollte deine Fragen erst mal beantworten.

Taugt das nun was? Wie sehen es andere außer Gerald B.?

von Bürovorsteher (Gast)


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> Taugt das nun was? Wie sehen es andere außer Gerald B.?

Ja, 3,29 € sind ja auch eine gewaltige Investition, da muss man das 
vorher unbedingt tiefgründig abklären.

von Ludwig (Gast)


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Lohnt sich nicht, "Make" 6/17 zu kaufen.

Hier nur 1 Beispielsatz aus dem fraglichen Artikel: "Etwas vereinfachend 
kann man sagen, dass ein Produkt, das nicht wenigstens 1000,-- Gewinn 
p.a. abwirft nicht marktfähig ist....".

Oh je!

von Bürovorsteher (Gast)


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> "Etwas vereinfachend
> kann man sagen, dass ein Produkt, das nicht wenigstens 1000,-- Gewinn
> p.a. abwirft nicht marktfähig ist....".

Stimmt im wesentlichen aber. Wovon willst du leben?

Du bist selbständig und kennst dich auf dieser Strecke aus?

von G. P. (Gast)


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Manfred schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> kaufe dir bitte entweder die aktuelle Make Ausgabe 6/17
>> https://shop.heise.de/katalog/make-6-2017
>
> Das wäre ja das erste Mal, dass die "Make" etwas sinnvolles schreibt.

Ich weiß nicht, was Du hast. Ich finde die Zeitschrift super. Es gibt 
keine andere, die sich mit so einem breiten Spektrum beschäftigt. Es 
gibt sowieso nur noch Elektor. Selbst die hier aus dem Forum (oder 
irgendwie damit vebandelt), die es vor noch ein paar Jahren kostenlos 
gab, ist eingeschlafen. So einfach ist es eben nicht, alle zufrieden zu 
stellen. Profis werden wohl nie zufrieden sein. Und Anfänger gibt es 
genug (wie man hier oft genug sieht) und für alles < Profi ist so was 
genau richtig. Es kann jeder gerne mal selber versuchen, was zu 
schreiben. Bei Make suchen sie immer, wenn man mit denen auf deren 
Messen redet.

Ludwig schrieb:
> Lohnt sich nicht, "Make" 6/17 zu kaufen.
>
> Hier nur 1 Beispielsatz aus dem fraglichen Artikel: "Etwas vereinfachend
> kann man sagen, dass ein Produkt, das nicht wenigstens 1000,-- Gewinn
> p.a. abwirft nicht marktfähig ist....".
>
> Oh je!

Geht's vielleicht etwas konstruktiver oder soll der Kommentar einfach 
nur Gesülze sein?

Pete schrieb:
> Taugt das nun was? Wie sehen es andere außer Gerald B.?

Zum Thema: Ja, ich fand's super informativ. Viele Aspekte werden 
beleuchtet. Nicht nur WEEE, CE und EMV. Der Auto weiß wohl, wovon er 
redet und labert nicht nur rum. Liefert Fakten und Zahlen. Er hat ja 
auch Mal selber was gegen ElektroG unternommen (zumindest probiert). Ich 
fand auch den bissigen Kommentar nett. So deutliche Worte liest man 
selten in einer Fachzeitschrift. Könnten sich unsere lieben 
EU-freundlichen Politiker glatt mal hinter die Ohren schreiben, was da 
steht. Ich musste schmunzeln, als ich dann heute das las: 
https://heise.de/-3933371 Genau darauf ging der Kommentar nämlich auch 
ein. Weitblick, Glaskugel oder Insider-Wissen? Im Grunde verliert man 
die Lust, sich selbständig oder als Hobby mit dem Vertrieb von 
Elektrokram zu beschäftigen.
Hier gibt's übrigens noch die praktische Doppelseite zum Anschauen: 
https://www.heise.de/select/make/2017/6/1513996282631753
Und die Linksammlung ist so umfangreich, dass ich noch gar nicht durch 
bin:  https://www.heise.de/make/links/1706076

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