Hallo! Ich bin Physiklehrer und habe bei uns an der Schule einen Seismographen wiederentdeckt, den wir vor 25 Jahren von einem geologischen Institut bekommen haben. Mit dem Oszilloskop kann man das Ding sehr gut auslesen. Selbst wenn das Gerät im Keller steht und man in der 2. Etage der Schule hüpft, bekommt man eine schöne Kurve raus. Das Gerät hat 2 Buchsen, an denen eine Spannung abgegriffen werden kann. Werte bis zu 300 mV habe ich bei ordentlich Hüpfen rausbekommen. Die Spannung wird vermutlich durch Induktion im Gerät erzeugt, es hat gibt also keine externe Spannungsversorgung. Bislang vor ein paar Jahren wurde das Signal über einen Gleichstrom-Messverstärker verstärkt (Firma Knick, Berlin). Das ergibt Spannungen von bis zu 10 V. Dann gab es noch ein Interface, das das Siganl über die RS232-Schnittstelle an einen 286er leitete. Die Ausgabe erfolgte über einen Monochrombildschirm, Programm und DOS4.01 gibt es auch noch auf 5 1/4 Floppy. Naja, scheint mir nicht mehr zeitgemäß. Daher hatte ich die Idee, den Seismographen zu reaktivieren, die Daten mit einem Arduino (oder Raspberry?) auszulesen und per Ethernet in einer (externen) Datenbank zu speichern. Anzeige per Browser / App, mal sehen. Mit Programmierung und den Grundlagen des Arduino kenne ich mich wohl aus, aber was die Elektronik an geht nur minimal. Vielleich hat ja jemend eine Idee dazu. 1) Gibt es einen Sensor Operationsverstärker ... mit dem ich das Siganl des Seismographen direkt verstärkt am Arduino auslesen kann? -> Überspannungsschutz (keine Idee wie hoch die Spannung bei einem Erdbeeben ist :), linear, Ausgabe analog oder besser gleich digital? 2) Den Arduino kann man über eine Ethernetshield an das Netzwerk anschließen. Hat jemand eine Empfehlung dazu? Die Idee ist es, z.B. 50 Messwerte pro Sekunde aufzunehmen, zu sammeln und jede Minute (logarithmisch skaliert?) an eine Datenbank auf einem externen Server zu senden. Was passiert wenn der Server streikt, die Verbindung hakt? Stockt die Messwerterfassung oder läuft die Verbindung als eigener Prozess? 3) Brauch ich noch ein Zeitmodul? Oder kann ich die Uhrzeit 1 mal täglich per ntp neu beziehen und davon ausgehen, dass der Arduino so genau tickt, dass ich ihn selbst als Uhr verwenden kann? LG
Du könntest ein ESP8266 nehmen und versuchsweise den ADC direkt anschließen. Mit dem ESP-Basic wäre es dann auch relativ einfach, die Daten via Wifi graphisch darzustellen. Beitrag "Re: ESP über Webinterface programmieren?" Der ESP wird auch gerne für den Feinstaubsensor verwendet: http://luftdaten.info/feinstaubsensor-bauen/
Wenn die Peripherie noch vollständig ist und auch funktioniert, ist das Problem recht einfach lösbar: Du besorgst Dir einfach einen RS232->USB Konverter und erfasst dann die Daten direkt in/aus einem Excel-Formular. Das Wie ist an vielen Stellen im Internet beschrieben.
Zuerst sollte man genau feststellen, welche Signale man genau messen will. Ich kopiere mal aus der Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Seismograph "Breitbandseismometer decken einen weiten Frequenzbereich ab (etwa 15 Oktaven gegenüber den 10 Oktaven des menschlichen Hörbereichs). Die höchsten Frequenzen liegen im unteren Hörbereich bei etwa 50 Hz und die tiefsten bei etwa einer Schwingung pro Stunde. Auch die Gezeiten der festen Erde mit Perioden von 12 und 24 Stunden werden noch erfasst, wenn auch nicht so genau wie mit einem Gravimeter. Die kleinste erfassbare periodische Beschleunigung des Erdbodens liegt bei einigen Billionsteln (10−12) der normalen Schwerkraft. Gleichzeitig vermögen diese Instrumente regionale Erdbeben bis zur Magnitude 7 unverzerrt aufzuzeichnen." Wenn der Seismograph wiklich 50Hz kann, wäre es vermutlich gut mit mindestens 200Hz abzutasten, falls man das ganze Signal sehen will. Außerdem muss man sich wahrscheinlich Gedanken über eine Art Datenreduktion machen und auf Ereignisse triggern, anstatt alles zu speichern. Der ESP hat den Vorteil, dass die Schüler mit ihrem Handy darauf zugreifen könnten. Oder man macht ein wenig "IOT" und leitet die Daten auf irgendeinen der IOT-Dienste. Es gibt auch einige Open-Source-Projekte, wenn man sucht: https://www.raspberrypi.org/blog/raspberry-shake-personal-seismograph/
Martin S. schrieb: > Ich habe einen Seismographen wiederentdeckt, > Das Gerät hat 2 Buchsen, an denen eine Spannung abgegriffen werden kann. > Bislang vor ein paar Jahren wurde das Signal über einen > Gleichstrom-Messverstärker verstärkt Das Problem ist, das Signale von Seismographen Pegeländerungen über mehrere Dekaden haben können. Deshalb braucht man spezielle Verstärker, die einen hohen Dynamikbereich haben, also z.B. 1 zu 1 Million.
Ja, die Verstärkerplatine sieht ein wenig aufwändig aus. Das gesamte Kit kostet so um die 400$: https://shop.raspberryshake.org/
Hier der Verstärker. Wahrscheinlich steckt einiges an Arbeit drinn.
Autor: Sebastian S. (amateur) Datum: 20.12.2017 14:42 >Du besorgst Dir einfach einen RS232->USB Konverter und erfasst dann die >Daten direkt in/aus einem Excel-Formular. Du hast völlig Recht, wenn alles schon da ist, ist das die Beste Lösung. Nur das mit dem Excel-Sheet würde ich anders machen: Ich nehme an, das die RS232 Konverter auch am Rapi funktionieren. Da anschließen und einen kleine Python Webserver kopieren bzw. schreiben.
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