Hallo, mir ist vor kurzem ein Verstärker in die Hände gefallen und da ich gerne rätsle habe ich mir vorgenommen diesen zu reparieren. Erstmal alles übliche vorm einschalten erledigt (Platine gesäubert, Schalter gereinigt und nach verschmorten Bauteilen gesucht) Das allgemeine Fehlerbild ist das bei der Endstufe die Protect LED beim einschalten leuchtet. (Audac DPA 152) Übermäßig warm wird auch nix hab die Spannung langsam mittels Trennstelltrafo erhöht und beobachtet. Beim elektrischen Check wirds dann endlich mal intressant: Die Versorgungsspannungen +40V / -40V sind auf ca 1,5V / -1,5V zusammengesackt mit und ohne Last ist egal. Ich habe meinen Reflex zum allumfassenden Kondensatoren tauschen auch erstmal zurückgehalten. Bin grade noch beim zeichnen des Schaltplanes, wird hochgeladen sobald fertig. Wie man den Fotos entnehmen kann handelt es sich hierbei um ein Schaltnetzteil. Komponenten: IC Controller: L6598 http://www.st.com/content/ccc/resource/technical/document/datasheet/0a/a0/9d/71/bb/9a/44/c0/CD00001777.pdf/files/CD00001777.pdf/jcr:content/translations/en.CD00001777.pdf Schaltende MOSFET: W20NM60 http://www.datasheetlib.com/datasheet/169698/w20nm60_stmicroelectronics.html Schottky-Dioden Sekundärseite: STPS20H100CFP http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/0482/0900766b80482bb3.pdf Der Aufbau ist ziemlich gleich mit diesem hier: https://kompendium.infotip.de/files/wdb/GRAFIK/2500_SCHALTUNGSTECHNIK/2520_NETZTEILSCHALTUNGEN/ABB_2524-03_NT_Resonant_int.gif (Nur zur Orientierung bis meiner fertig ist) Durchgeführte Messungen: - Schottky-Dioden an Sekundärseite wurden ausgelötet, gemessen und für gut befunden - Trafo hat keinen Windungsschluss - MOSFETs Primärseitig sind auch i.O. - Versorgungsspannung des Regel IC's: 13,40V (Pufferkondensator dafür wurde auch getauscht, was noch intressant wäre ist der Ripple der Spannung) - Alle Widerstände die etwas mit dem IC zu tun haben wurden auch überprüft - GLeichgerichtete Netztspannung liegt an schaltenden MOFFETs an - Feedbackoptokoppler ist nach Messung auch für gut befunden und im Betrieb primärseitig Spannungsfall von ca 2V drüber Der Trafo gibt im Betrieb dauerhafte "fiepende" Geräusche von sich. Meine Vermutung ist das das Netzteil beim hochlaufen ein Problem und das halt immer wieder probiert (deshalb auch die Geräuschentwicklung). Es könnte sein das bei dem Chip die interne Spannung die den Softstartkondensator an Pin 1 auflädt defekt ist -> wenn Kondensator nicht geladen wird kommt er nicht aus dem Softstart raus und es gibt eine geringe Energieübertragung in die Sekundärhälfte und so kommen nur die 1,5V zustande Ich könnte natürlich auch komplett falsch liegen und es ist im Rückführkreis der Regelstrecke etwas defekt. Natürlich müsste man sich darüber nicht den Kopf zerbrechen wenn man die Teile einfach erneuert aber da ich davon lernen etwas kann warum nicht? (Teile sind eh schon bestellt aber die Brute Force Methode ist halt ned so schön) Meine Frage an die Community wäre was ihr von meiner Vorgehensweise haltet, wie ihr mit solchen Fehlern umgeht und eure Meinung ob ich mich komplett verzettelt habe. mfg Jan
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Tausch mal auf Verdacht die drei kleinen Elkos an der Versorgungsspannung der Schaltregler-ICs auf der Primärseite.
Stelle auch sicher, das das kleine Standby Netzteil mit dem 8-Pin Controller da unten links auf der Platine sauber und ohne Einbrüche arbeitet, wenn du die Kiste einschaltest. Im Allgemeinen bezieht der Controller des Hauptnetzteils seine Versorgung aus dem kleinen Kerlchen, und wenn da was faul ist, startets nicht richtig. Übrignes lohnt es sich oft, die Anschlüsse der Trafos und Leistungsbauteile nachzulöten, weil die beim Reflow so viel Wärme abziehen, das sie nur 'angeheftet' sind.
Matthias S. schrieb: > das das kleine Standby Netzteil mit dem 8-Pin > Controller Das ist kein Standby Netzteil, sondern die PFC Schaltung. Wie meistens wären bessere Fotos gut. Ohne Blitz mit ruhiger Hand.
Auf dem Foto ist unten Mitte noch ein kleines Trafolein. Wenn, dann ist das das Standby-Netzteil. Ob damit aber auch die PFC - und PWM-Schaltkreise versorgt werden, ist nicht klar.
der schreckliche Sven schrieb: > Auf dem Foto ist unten Mitte noch ein kleines Trafolein. Ja, und das IC links daneben ist wohl ein LNK... oder ein TNY...
Achtung, der braun gewordene Kleber ist dafür bekannt mit der Zeit leitend zu werden und kann zumindest Leckströme und dadurch seltsamste Probleme verursachen! Zuweilen wird das niederohmig genug, um an >100V abzubrennen. Das Zeug sollte man im Interesse einer haltbaren Reparatur an allen kritischen Stellen (also effektiv überall wo es Pins berührt) wegkratzen. Ich weiß nicht, warum dieser unsinnige Kleber immer noch verwendet wird, das Zeug war schon in den 90ern eine Seuche. Muss wohl extremst billigst sein.
> Matthias S. schrieb: >> das das kleine Standby Netzteil mit dem 8-Pin >> Controller > > Das ist kein Standby Netzteil, sondern die PFC Schaltung. > > Wie meistens wären bessere Fotos gut. Ohne Blitz mit ruhiger Hand. Genau der Trafo unten ist die PFC Schaltung und der kleine rechts ist eine Standbystromversorgung (mit einem L6562 realisiert). Diese funktioniert augentscheinlich schon da sie meinen IC mit Spannung versorgt und die Steuerung in der Sekundärseite ebenfalls nicht stromlos ist. Jap sorry wegen den nicht so guten Fotos. > Achtung, der braun gewordene Kleber ist dafür bekannt mit der Zeit > leitend zu werden und kann zumindest Leckströme und dadurch seltsamste > Probleme verursachen! Zuweilen wird das niederohmig genug, um an >100V > abzubrennen. > Das Zeug sollte man im Interesse einer haltbaren Reparatur an allen > kritischen Stellen (also effektiv überall wo es Pins berührt) > wegkratzen. Hört sich nach Spaß an, werde mal schaun wo es kritisch ist. > Übrignes lohnt es sich oft, die Anschlüsse der Trafos und > Leistungsbauteile nachzulöten, weil die beim Reflow so viel Wärme > abziehen, das sie nur 'angeheftet' sind. Jap hab ich mal gemacht. Ich hab auf die schnelle mal einen Schaltplan für den Regler IC angefertigt. Widerstandwerte noch nicht eingetragen aber diese wurden alle überprüft und falls doch im Zweifel standen ausgetauscht. Schon mal danke für den neuen Input;) Fehlerteufel.... natürlich hat der IC einen Vorwiderstand
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Was ist denn eigentlich der genaue Sinn des Caps C15? nur Filterung? Denn ich habe jetzt mal das Potential auf der Primärseite des Trafos gemessen: Auffällig dabei ist das direkt zwischen der Spule nur ca 0.2V AC anliegen, aber vor dem Folienkondensator C15 und der anderen Primärwicklung liegen 15V AC an.
Jan R. schrieb: > Was ist denn eigentlich der genaue Sinn des Caps C15? Entkopplung. An der Primärwicklung des Trafos muß ja eine Wechselspannung anliegen. Jan R. schrieb: > vor dem Folienkondensator C15 und der anderen > Primärwicklung liegen 15V AC an. Hier sollten es ca. 200VAC sein. Klingt nach Kurzschluss. Die Frage ist wo. Wenn Du Glück hast, ist er nicht im Trafo. Jan R. schrieb: > direkt zwischen der Spule Was meinst Du damit?
der schreckliche Sven schrieb: > direkt zwischen der Spule Die anliegende Spannung an den Primärwicklungen des Trafos war gemeint. (welche nur 0.2VAC beträgt)
Jan R. schrieb: > Die anliegende Spannung an den Primärwicklungen des Trafos war gemeint. > (welche nur 0.2VAC beträgt) Ich sehe da aber nur eine Primärwicklung. Dafür gibt es zwei Sekundärwicklungen. Wenn da nur 0.2VAC sind, ist der Kurzschluss im Sekundärkreis.
Natürlich gibt es nur 1 Primärwicklung. Ich meinte das so: Zwischen Messpunkt 1 & 3 liegen 15V an und zwischen 1 & 2 nur 0.2V Bei nem Kurzschluss im Sekundärkreis sollte ja was merklich warm werden?
Jan R. schrieb: > Zwischen Messpunkt 1 & 3 liegen 15V an und zwischen 1 & 2 nur 0.2V Danke, jetzt ist klar, was gemeint ist. Sieht dann doch eher nach einem Kurzen in der Primärwicklung aus. Oder vielleicht doch die braune Pampe?
der schreckliche Sven schrieb: > Sieht dann doch eher nach einem Kurzen in der Primärwicklung aus. Hm wenn man testweise die Primärwicklung entlötet? Sollte ja eigentlich nix schaden. Dann gibt der Rückführkreis 0V zurück und die Mosfets werden mit der max. Frequenz angesteuert was aber nix machen sollte da das ja auch beim starten der Stromversorgung passiert. Der Unterschied wäre aber das ich mal messen könnte ob die 200VAC anliegen oder übersehe ich was grob? der schreckliche Sven schrieb: > Oder vielleicht doch die braune Pampe? Die Pampe hab ich so gut wie es geht entfernt aber die hat im Leistungteil keine Pins berührt und die ist nicht unter die Kondensatoren gekrochen auch wenns so aussah.
Jan R. schrieb: > Hm wenn man testweise die Primärwicklung entlötet? > Sollte ja eigentlich nix schaden. Das muß gehen. Der Trafo liefert momentan eh keine Sekundärspannungen.
Trafo ausgelötet aber gleiches Ergebnis es liegen maximal 15VAC an den MOSFETs an. (Hatte über die Feiertage keine Zeit, deswegen die Verspätung)
Falls jemand das hier mal über Google findet mit einem Audac DPA 152, bei mir waren der Resonanzregler und der Koppelkondensator vorm Trafo defekt. Getauscht und alles wieder i.O
Hallo, ich hab die gleiche Endstufe hier liegen. Es ist etwas "Kleingemüse" um den VIPer22A (neben dem kleinen HF-Trafo) abgeraucht. Leider kann ich den Wert der Zenerdiode ZD5 nicht mehr ablesen (da geplatzt). Kann mir jemand weiterhelfen? Leider habe ich bisher auch noch kein Servicemanual oder einen Schaltplan im WWW finden können. Vielen Dank schon einmal! Grüße, Thomas
Thomas schrieb: > Kann mir jemand weiterhelfen? Leider habe ich bisher auch noch kein > Servicemanual oder einen Schaltplan im WWW finden können. Sicher. Dazu müsstest Du aber den Schaltplan aufnehmen. Das ist bei einer einseitigen Platine wie hier keine Wissenschaft. Anhand des Schaltplanes könnte man erkennen, welche Z-Diode da reingehört. Nebenbei: Du hast kein eigenes Foto gemacht, aber dafür das "geklaute" Foto um den Faktor 4,79 vergrößert (hüstel).
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