Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trafo "umwickeln"


von Clément K. (versuchx)


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Hallo,

Ich überlege mir einen vintage Verstärker zuzulegen.
Leider gibt es das Modell so gut wie gar nicht in Europa, dafür zu Hauf 
in Japan.
Dort liegen allerdings 100V/110V AC vor.

Würde es reichen an den Sekundärseiten (etwas mehr als) die Hälfte der 
Wicklungen abzuwickeln um den Verstärker hier an 230V betreiben zu 
können?
Oder muss man da noch viel mehr beachten?

Kenne mich mit Trafos nicht wirklich aus....

von Bernd D (Gast)


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also wenn dann must du da was draufwickeln ;)

von Stephan H. (stephan-)


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Sekundärspannung bestimmen und Trafo austauschen.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Clément K. schrieb:
> Würde es reichen an den Sekundärseiten (etwas mehr als) die Hälfte der
> Wicklungen abzuwickeln um den Verstärker hier an 230V betreiben zu
> können?

Nein, dann geht der Kern in Sättigung.

Üblich ist das Vorschalten eines Spartrafos der aus 230V eben 110V 
macht.

Oder der Austausch gegen einen neu gewickelten Trafo mit doppelter 
Windungsanzahl (bei dünnerem Draht) der Primärwicklung.

Umwickeln kann man Trafos sowieso nicht mehr seit dem sie verschweisst 
werden (was bei deinem alten eventuell noch nicht der Fall ist)

von Der Andere (Gast)


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Clément K. schrieb:
> Ich überlege mir einen vintage Verstärker zuzulegen.
> Leider gibt es das Modell so gut wie gar nicht in Europa

vintage heisst "alt/klassisch". Auf dem Markt gibt es hunderte von 
klassischen Verstärkern die auch gut waren. Was ist an deinm so 
besonders?

Clément K. schrieb:
> Würde es reichen an den Sekundärseiten (etwas mehr als) die Hälfte der
> Wicklungen abzuwickeln um den Verstärker hier an 230V betreiben zu
> können?

Nein, er gerät durch die zu kleine Primärwicklung in die Sättigung und 
die Sicherung fliegt. Oder er reicht nicht für die Sicherung und er 
fackelt ab.
Oft hatten damals "gute" Verstärker Umschalter um sie an 110/120 und 
220/230V betreiben zu können.

Wenn du Ross und Reiter genannt hättest hätte dir hier jemand vieleicht 
konkret helfen können, weil er den Typ kennt oder sogar selbst besitzt. 
So gibt es wieder ein Spekulations-Thread.

von npn (Gast)


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Bernd D schrieb:
> also wenn dann must du da was draufwickeln ;)

Wenn er nach der Primärwicklung gefragt hätte, dann hättest du Recht ;-)

Überleg mal, was passiert, wenn er einen 110V-Trafo an 230V anschließt 
und dann noch auf die Sekundärseite etwas draufwickelt.

Abgesehen davon hat MaWin Recht. Der Kern wird in diesem Falle in die 
Sättigung gehen.

von Hilft (Gast)


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Dann nicht ein wenig Luft im Spalt?

von Clément K. (versuchx)


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MaWin schrieb:
> Üblich ist das Vorschalten eines Spartrafos der aus 230V eben 110V
> macht.

Das hatte ich auch schon gelesen, allerdings springt bei Problemen der 
FI nicht an.

Der Andere schrieb:
> Was ist an deinm so
> besonders?

Mir gefällt nun mal das Design und ich habe mit alten JVC Verstärkern 
sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich habe bereits den alten A-X4 meines 
Vaters wieder hergerichtet und mir einen A-X7 besorgt. Jetzt überlege 
ich an dieser Kombi: https://meshok.net/pics/46851399.jpg

Der Andere schrieb:
> Oft hatten damals "gute" Verstärker Umschalter um sie an 110/120 und
> 220/230V betreiben zu können.

npn schrieb:
> Bernd D schrieb:
>> also wenn dann must du da was draufwickeln ;)
>
> Wenn er nach der Primärwicklung gefragt hätte, dann hättest du Recht ;-)

Ok, so viel verstehe ich dann doch noch :)

Es ist auch ein "guter" Verstärker und JVC hat für den Internationalen 
Markt auch immer Versionen mit umstellbaren Spannungen angeboten. 
Allerdings bekommt man das Modell in Europa gar nicht, dafür in Japan zu 
Hauf! Dort wurden der Einfachheit halber nur 100V Versionen verkauft.

: Bearbeitet durch User
von nachtmix (Gast)


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Clément K. schrieb:
> Würde es reichen an den Sekundärseiten (etwas mehr als) die Hälfte der
> Wicklungen abzuwickeln um den Verstärker hier an 230V betreiben zu
> können?

Definitiv nicht, das haben ja andere schon geschrieben. Der Trafo mwürde 
primärseitig mit Überspannung betrieben und verbrennen.

Besorg dir zuerst den zutreffenen(!) Schaltplan.
Gelegentlich werden Trafos verwendet, die zwei gleiche Primätwicklungen 
haben. Für den 115V-Betrieb weden diese parallel geschaltet und für 230V 
hintereinander.

Wenn das der Fall ist, könntest du die Primärseite umschalten.

von npn (Gast)


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Hilft schrieb:
> Dann nicht ein wenig Luft im Spalt?
Gegen die Sättigung vielleicht.
Aber vermutlich kann man am Kern nichts ändern.

Trotzdem wird die 110V-Wicklung wahrscheinlich überlastet, wenn man sie 
mit 230V befeuert.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Clément K. schrieb:
> Das hatte ich auch schon gelesen, allerdings springt bei Problemen der
> FI nicht an.

Wieso das denn? Du führst PE doch nicht über den Spartrafo. Der Weg der 
Netzspannung bleibt der gleiche, nur das sie im Trafo eben auf 115V 
runtertransformiert werden.

von Harald W. (wilhelms)


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Clément K. schrieb:

> Kenne mich mit Trafos nicht wirklich aus....

Dann solltest Du auch die Finger davon lassen. Du kannst hier
bei praktisch jedem Elektronikversender Spartrafos 230V ->
110V-Trafos kaufen, an dem Du Deinen Verstärker anschliessen
kannst.

von Clément K. (versuchx)


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Matthias S. schrieb:
> Clément K. schrieb:
>> Das hatte ich auch schon gelesen, allerdings springt bei Problemen der
>> FI nicht an.
>
> Wieso das denn? Du führst PE doch nicht über den Spartrafo. Der Weg der
> Netzspannung bleibt der gleiche, nur das sie im Trafo eben auf 115V
> runtertransformiert werden.

Kann sein, dass ich da auch etwas verwechselt habe -> Trafo von 230V auf 
115V. Wie gesagt, kenne mich da nicht aus, daher frage ich ja.

von npn (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> Clément K. schrieb:
>> Das hatte ich auch schon gelesen, allerdings springt bei Problemen der
>> FI nicht an.
>
> Wieso das denn? Du führst PE doch nicht über den Spartrafo. Der Weg der
> Netzspannung bleibt der gleiche, nur das sie im Trafo eben auf 115V
> runtertransformiert werden.

Vielleicht hat er "Trenntrafo" gemeint statt "Spartrafo"...

von Dietrich L. (dietrichl)


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Clément K. schrieb:
> MaWin schrieb:
>> Üblich ist das Vorschalten eines Spartrafos der aus 230V eben 110V
>> macht.
>
> Das hatte ich auch schon gelesen, allerdings springt bei Problemen der
> FI nicht an.

Du sollst auch keinen Trenntrafo nehmen, sondern einen /Spartrafo/: 
der hat keine Potenzialtrennung und der FI geht dann auch.

von Clément K. (versuchx)


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npn schrieb:
> Vielleicht hat er "Trenntrafo" gemeint statt "Spartrafo"...

Genau, Asche auf mein Haupt!

von Clément K. (versuchx)


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Die Service Manuals habe ich auch, allerdings gibt's wahrscheinlich 
keinen fertigen Ersatz für den aufwendigen Trafo.

von nachtmix (Gast)


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Clément K. schrieb:
> allerdings gibt's wahrscheinlich
> keinen fertigen Ersatz für den aufwendigen Trafo

Wenn das Schaltbild zutrifft, könnte man den T1 wohl umschalten.
Wie es aussieht, ist das aber nur ein kleiner Hilfstrafo für das Display 
und derlei Verzierungen.
Der Hauptrafo dürfte der T2 sein, und der ist leider nicht umschaltbar.

von oszi40 (Gast)


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Matthias S. schrieb:

> nur das sie im Trafo eben auf 115V runtertransformiert werden.
Flachstecker in Japan https://www.welt-steckdosen.de/japan/

Variante1: US-Vorschalttrafo 230 zu 115V  z.B.
https://www.conrad.de/de/vorschalttransformatoren-o2170430.html

Variante2: Schaltung ansehen und passenden 230V-Trafo suchen oder 
Trafowickelei in gelben Seiten konsultieren? Preis?
Grundlagen in Jogis Röhrenbude zu 
lesen:http://www.jogis-roehrenbude.de/Transformator.htm

von npn (Gast)


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Clément K. schrieb:
> Die Service Manuals habe ich auch, allerdings gibt's
> wahrscheinlich
> keinen fertigen Ersatz für den aufwendigen Trafo.

Also bei T1 könntest du, wie schon beschrieben, die Primärwicklungen in 
Reihe schalten und hättest damit eine 230V-Wicklung.
Wenn da nicht T2 wäre mit EINER 110V-Wicklung...

Ich denke auch, es ist die beste Lösung, einen Vorschalttrafo 230/110V 
einzusetzen.

von Peter D. (peda)


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Clément K. schrieb:
> Dort wurden der Einfachheit halber nur 100V Versionen verkauft.

Entweder Du läßt Dir einen 230V Trafo wickeln oder Du mußt die 230V auf 
100V runter transformieren.
Du könntest z.B. einen Trafo 230V auf 2*48V mit der entsprechenden 
Leistung nehmen.
Bei einem Trafo 230V auf 115V könnte das Gerät Schaden nehmen.

von oszi40 (Gast)


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Wenn ich jetzt die Schaltung oben sehe, sollten doch 2 Wicklungen in 
Reihe funktionieren. Man mußte bloß noch nach der Drahtstärke und 
genauer nach dem Wicklungsanfang sehen. Ob allerdings der Trafo mit 
dieser Schaltung übereinstimmt weiß ich nicht.

von oszi40 (Gast)


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oszi40 schrieb:
> sollten doch 2 Wicklungen in
> Reihe funktionieren.

Sorrrry, da sind ja 2 Trafos drin! Also Vorschalttrafo benutzen!

von Peter D. (peda)


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Wenn T2 nur eine kleiner Trafo ist, kann man den zu den 110V des T1 
parallel schalten. T1 würde ich dann auf 240V umklemmen.

von Michael B. (laberkopp)


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Clément K. schrieb:
> Das hatte ich auch schon gelesen, allerdings springt bei Problemen der
> FI nicht an.

Wo hast du das gelesen ?

Dort, wo über die Vorzüge des Perpetuum Mobiles diskutiert wird ?

Ein Spartrafo isoliert nicht, also reagiert der FI genau so wie zuvor.

von Michael B. (laberkopp)


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Clément K. schrieb:
> Die Service Manuals habe ich auch, allerdings gibt's wahrscheinlich
> keinen fertigen Ersatz für den aufwendigen Trafo.

Der T1 kann sowieso auf 220/240V geändert werden, der T2 (muss nicht 
ungbedingt kleiner sein) kann ersetzt werden oder einen Vorschlalttrafo 
bekommen.

von aS (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Entweder Du läßt Dir einen 230V Trafo wickeln oder Du mußt die 230V auf
> 100V runter transformieren.
> Du könntest z.B. einen Trafo 230V auf 2*48V mit der entsprechenden
> Leistung nehmen.
> Bei einem Trafo 230V auf 115V könnte das Gerät Schaden nehmen.

Ich denke, zu erkennen, daß beide Trafos auch an 120V~ laufen würden.

Also kein Problem, solange Primär 230 oder 240V~,
und Sekundär nicht > 120V~.

von oszi40 (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Wenn T2 nur eine kleiner Trafo ist

Der T2 liefert bestimmt den Strom für die Endstufe vermute ich. Das wäre 
etwas viel Last für die T1-Wicklung im Disco-Betrieb. Also besser 
Vorschalttrafo! Falls der ausbrennt, ist er leichter zu ersetzen.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:

> Bei einem Trafo 230V auf 115V könnte das Gerät Schaden nehmen.

Die knapp 5% Mehrspannung sollte der Trafo auch noch vertragen,
wenn man keine besonders hohe Netzspannung vor Ort hat.
Den Hilfstrafo kann man ja auf 120V umschalten.

von Clément K. (versuchx)


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Danke erst mal für all die Beiträge!
Im Anhang nochmal der ganze Schaltplan.
Scheinbar ist bei der EU Version auch ein 110V Trafo verbaut.

Allerdings kann ich nicht sagen, wie es mit der japanischen Version 
aussieht. Die ist nicht im Manual.

von Tany (Gast)


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nachtmix schrieb:
> Der Hauptrafo dürfte der T2 sein

Glaube ich nicht. Die 2x52,7V Wicklungen könnte die Stromversorgung und 
2x65V von T2 könnte als Hilfsspannung für die Endstufe sein.

von Georg G. (df2au)


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Clément K. schrieb:
> Im Anhang nochmal der ganze Schaltplan.

Und hast du mal "Line Voltage Selector" übersetzt? Das Ding ist 
umschaltbar für alle gängigen Netzspannungen.

von aS (Gast)


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aS schrieb:
> Ich denke, zu erkennen, daß beide Trafos auch an 120V~ laufen würden.

Völliger Unsinn - T2 nur 110V~ ... aber Harald dürfte richtig liegen 
(kaum problematisch).

oszi40 schrieb:
> Der T2 liefert bestimmt den Strom für die Endstufe vermute ich.

Ich denke eher, dieser Trafo liefert die (gegenüber der Endstufe etwas 
erhöhte) Spannung für die Vorstufe. Die Werte passen, und auch, daß 
gerade dort vielleicht ein separater Trafo als sinnig angesehen worden 
sein könnte.

(Endstufe selbst kaum empfindlich bzgl. Versorgung, nicht einmal bei 
kleineren Defekten.)

von aS (Gast)


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Tany schrieb:
> Glaube ich nicht. Die 2x52,7V Wicklungen könnte die Stromversorgung und
> 2x65V von T2 könnte als Hilfsspannung für die Endstufe sein.

Genau.

von Clément K. (versuchx)


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Georg G. schrieb:
> Und hast du mal "Line Voltage Selector" übersetzt? Das Ding ist
> umschaltbar für alle gängigen Netzspannungen.

Das ist mir schon bewusst, allerdings ist das der EU Schaltplan!
Ich würde mir ja eine japanische Version besorgen und dort ist nix 
umstellbar!

Andererseits sind bei der US Version die selben Trafos verbaut, nur 
nicht umschaltbar.
Da würden es Drahtbrücken doch auch tun, in sofern US und JP identisch 
sind, oder? XD

von Peter D. (peda)


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Tany schrieb:
> Glaube ich nicht. Die 2x52,7V Wicklungen könnte die Stromversorgung und
> 2x65V von T2 könnte als Hilfsspannung für die Endstufe sein.

Ja, dadurch hat man weniger Abwärme bei Vollaussteuerung.
T2 wurde nachgerüstet, weils im Gerät zu heiß wurde.

von oszi40 (Gast)


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Netiqette? Jetzt wo MEHR Schaltung sichtbar ist, sieht man auch, daß der 
T2 über den Umschalter mit an die Wicklung von T1 geschaltet wird. Somit 
ist er auch bei 230V richtig versorgt über T1.

Also abwarten was aus Japan geliefert wird! Foto wäre schön.

von Der Andere (Gast)


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Clément K. schrieb:
> Danke erst mal für all die Beiträge!
> Im Anhang nochmal der ganze Schaltplan.

Warum mache ich mir überhaupt die Mühe und schreibe:

Der Andere schrieb:
> Oft hatten damals "gute" Verstärker Umschalter um sie an 110/120 und
> 220/230V betreiben zu können.

Was zum Geier denkst du ist der Line Voltage Selector für?

von Bernd K. (prof7bit)


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Bernd D schrieb:
> also wenn dann must du da was draufwickeln ;)

Aber nicht auf der Sekundärseite.

von Bernd K. (prof7bit)


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Clément K. schrieb:
> Leider gibt es das Modell so gut wie gar nicht in Europa

nur "so gut wie nicht", also nicht "überhaupt nicht"?
Also wurden doch irgendwann mal welche für Europa gebaut?

Kauf das Teil und sieh nach ob ein Schalter drin ist oder ob der 
verbaute Trafo evtl. schon darauf vorbereitet ist und zusätzliche 
Wicklungen und Anschlüsse hat.

Wenn alle Stricke reißen tauschst Du den Trafo gegen was hierzulande 
passendes aus.

von Clément K. (versuchx)


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Bernd K. schrieb:
> Clément K. schrieb:
>> Leider gibt es das Modell so gut wie gar nicht in Europa
>
> nur "so gut wie nicht", also nicht "überhaupt nicht"?
> Also wurden doch irgendwann mal welche für Europa gebaut?

Ich habe im Europäischen eBay noch nie einen gefunden.
Dass welche Produziert wurden möchte ich nicht ausschließen, es gibt ja 
den Schaltplan. Aber wissen tue ich es nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Natürlich gabs die Victor auch in Europa, die gibt bloss keiner her. 
Aber nicht umsonst wird ja die Version E und UK im Schaltplan 
beschrieben.

Ob allerdings die reine Japan Version den gleichen Trafo hat, bleibt 
abzuwarten. Die US Version muss da kein Hinweis sein, wenn die auch in 
Kanada vertrieben wurde.

von Clément K. (versuchx)


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Ich werde schauen ob ich über die Zeit ein paar in Japan bekommen kann.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Harald W. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>
>> Bei einem Trafo 230V auf 115V könnte das Gerät Schaden nehmen.
>
> Die knapp 5% Mehrspannung sollte der Trafo auch noch vertragen,
> wenn man keine besonders hohe Netzspannung vor Ort hat.
> Den Hilfstrafo kann man ja auf 120V umschalten.

Nö, in J sind es 100V (jedenfalls im Osten). Das sind dann also 15% mehr 
Spannung. Ich würe mir da eher einen passenden Spartrafo wickeln lassen.

An den TOP: Habe mal kurz geschaut: Ab 90000 JPY für das Set bist Du 
dabei. Ein schönes Teil, scheint in J aber auch begehrt zu sein.
http://aucfan.com/search1/q-victor.20m.2dl10/s-mix/
https://item.rakuten.co.jp/yasukukaeru/t2176902/
http://www.hifido.co.jp/KW/G0102/J/90-10/C12-71482-70246-00/

In J werden solche Geräte auch besser gepflegt. Ich sehe hier immer nur 
fast neuwertige Geräte wenn ich mich auf den Gebrauchtbörsen hier 
umschaue.

Gruß
Andreas

von Michael B. (laberkopp)


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Clément K. schrieb:
> Im Anhang nochmal der ganze Schaltplan.

Ach, die dritte Salamischeibe.

Danke auch für den nutzlosen Vormittag.

Was meinst du, wofür 240V beim voltage selector steht ?

von Andreas B. (bitverdreher)


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Michael B. schrieb:
> Clément K. schrieb:
>> Im Anhang nochmal der ganze Schaltplan.
>
> Ach, die dritte Salamischeibe.
>
> Danke auch für den nutzlosen Vormittag.
>
> Was meinst du, wofür 240V beim voltage selector steht ?

Nochmal: Der Schaltplan ist aus einer US Version des Verstärkers. Die 
japanische Version (100V!) ist nicht umschaltbar und hat mit Sicherheit 
auch völlig andere Trafos (oder halt nur einen).

von Clément K. (versuchx)


Angehängte Dateien:

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Also nochmal zum Überblick:
Im Service Manual ist die EU und US Version des Schaltplans.
Der Voltage Selector ist nur bei den beiden vorhanden.
Ich plane ja einen Japan Import und diese Geräte haben (wie schon 
erwähnt) KEINEN Selector!
Daher würde ich den Vormittag nicht als nutzlos erachten!

von Andreas B. (bitverdreher)


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Clément K. schrieb:
> Daher würde ich den Vormittag nicht als nutzlos erachten!

Es ist aber nutzlos eine Schaltplan zu posten der mit dem Gerät, das Du 
kaufen möchtest, relativ wenig zu tun hat.
Seh zu daß Du einen Spartrafo mit 230/100V bekommst. Das ist die 
sauberste Lösung.

von Der Andere (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Das ist die
> sauberste Lösung.

die einzig sinnvolle, ausser sich ein EU oder US/Kanada Gerät zu kaufen.

von Frank W. (frank_w)


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Clément K. schrieb:
> Ich überlege mir einen vintage Verstärker zuzulegen.
> Leider gibt es das Modell so gut wie gar nicht in Europa, dafür zu Hauf
> in Japan.
> Dort liegen allerdings 100V/110V AC vor.

Welchen Typ von Verstärker willst du dir zulegen?

Gruß Frank

von Clément K. (versuchx)


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Clément K. schrieb:
> Mir gefällt nun mal das Design und ich habe mit alten JVC Verstärkern
> sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich habe bereits den alten A-X4 meines
> Vaters wieder hergerichtet und mir einen A-X7 besorgt. Jetzt überlege
> ich an dieser Kombi: https://meshok.net/pics/46851399.jpg

Beitrag #5251787 wurde vom Autor gelöscht.
von aS (Gast)


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Andreas B. schrieb:
> Seh zu daß Du einen Spartrafo mit 230/100V
> bekommst. Das ist die sauberste Lösung.

Ein galvanisch getrennter Trafo wäre gefährlich bzgl.
FI bzw. RCD, und noch dazu hinausgeworfenes Geld. (+)
Ein richtiger "Trenntrafo" kostete sogar noch mehr...

Ich möchte sogar weiter gehen: Ein Spartrafo ist doch
- praktisch gesehen - fast alternativlos hier, nicht?

(Freilich ginge auch ein Variac-/Stell-Spartrafo. Da
aber würd´s noch weit teurer im Normalfall... ;-)

(+) Der Spartrafo hat seinen Namen von der Ersparnis. Vorder-
gründig an Material (hier ca. 1-(1/2,4)= ca. 60% [Addiere bitte
noch Sicherheitsmarge], daraus folgend natürlich auch beim Preis.

Übrigens: Den Wunsch nach diesem Verstärker kann ich grundsätzlich
schon nachvollziehen. Aber vielleicht gibt es auch Alternativen.

Außer natürlich, Deine Entscheidung stünde trotz schon bekannter
(und möglicher noch folgender) Widrigkeiten völlig fest...

von der schreckliche Sven (Gast)


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aS schrieb:
> Ein galvanisch getrennter Trafo wäre gefährlich bzgl.
> FI bzw. RCD,

Wieso???

von Old P. (Gast)


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aS schrieb:

> Ein galvanisch getrennter Trafo wäre gefährlich bzgl.
> FI bzw. RCD, und noch dazu hinausgeworfenes Geld. (+)

Oha! Bitte weihe mich doch mal in Deine Gedankengänge ein.
Dann haben Jahrzehnte lang alle Fachwerkstätten in Old-D nur 
gefährlichen Blödsinn betrieben? Die schließen nämlich Geräte immer über 
TT ans Netz an (sollten sie zumindest).
Das ein TT mehr kostet kann sein, dieser ist mitunter aber eher zu 
bekommen. Oder eben die schon genannten 110/230-Trafos aus dem 
"Fachhandel". Ob darin nun ein TT oder ein ST sitzt, ist erstmal 
wurscht, die Leistung muss er bringen.

Old-Papa

von TestX (Gast)


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Weil ein RCD nicht auslöst wenn es zu einem isolationsfehler etc. Im 
zwischenkreis (110v) kommt...

von Old P. (Gast)


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TestX schrieb:
> Weil ein RCD nicht auslöst wenn es zu einem isolationsfehler etc. Im
> zwischenkreis (110v) kommt...

Der dann, da nicht erdverbunden, nun auch kein Drama darstellt. 
Zumindest nicht für den Kollegen am Gerät, der Trafo für sich sieht das 
sicher anders ;-)
Warum glaubst Du gibt es überhaupt TTs? Ich habe schon aus Doofheit in 
einem offenen Gerät an die falsche Stelle gegriffen, dank TT völlig 
ungefährlich. Ich habe zwar einen Fi in der neuen (naja, seit 2000) 
Werkstatt, doch der ist nur weil er muss ;-) Meine GUT (DUT) schließe 
ich IMMER über einen TT an.

Old-Papa

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Old P. schrieb:
> Oha! Bitte weihe mich doch mal in Deine Gedankengänge ein.

Mich auch, bitte. Wir hatten im Theater die gesamte Tonanlage per 
Monster-Trenntrafo abgetrennt und wurden dafür nur belohnt und nie 
bestraft.

von der schreckliche Sven (Gast)


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TestX schrieb:
> Weil ein RCD nicht auslöst wenn es zu einem isolationsfehler etc. Im
> zwischenkreis (110v) kommt...

Na und? Ist der Zwischenkreis etwa als blanker Draht außerhalb des 
Gehäuses verlegt?

von oldeurope O. (Gast)


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Old P. schrieb:
> Oha! Bitte weihe mich doch mal in Deine Gedankengänge ein.
> Dann haben Jahrzehnte lang alle Fachwerkstätten in Old-D nur
> gefährlichen Blödsinn betrieben? Die schließen nämlich Geräte immer über
> TT ans Netz an (sollten sie zumindest).

Das Problem dabei ist, dass die Ausgangsspannung vom Trenntrafo
deutlich weicher ist, als die Netzspannung an der Steckdose.

Die Spitzenwertgleichrichtung im Gerät liefert dann bei
Belastung weniger Spannung. Deshalb muss man zum Messen
dann doch wieder direkt ans Netz.

Deshalb sollte versuchx zusehen den Trafo im Gerät auf
230V zu schalten und wenn das nicht geht einen
Spartrafo verwenden. Bei gleicher Baugröße bietet der
Spartrafo einen deutlich geringeren Innenwiderstand.

Wichtig bei der Verwendung eines Spartrafos ist,
dass der Ausgang an den der Verstärker geklemmt wird,
0 und 115V beträgt. Nicht zwischen 115V und 230V bezogen
auf den Neutralleiter.
Das kann er aber schnell mit einem Schraubendreher mit
Phasenprüfleuchte feststellen.

von aS (Gast)


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Old P. schrieb:
> Oha! Bitte weihe mich doch mal in Deine Gedankengänge ein.

Mein Gedankengang ist, daß ich mich vielleicht doch anmelden
sollte... :)  Unter plötzlichem Zeitdruck passiert so einiges.

Ich hatte den Fehler später selbst bemerkt, konnte aber nicht
mehr korrigieren. Und zu einem (halbwegs zeitnahen) "Korrektur-
beitrag" kam es auch nicht mehr, weil ich kurz mal dringend...
arbeiten mußte. Kann ja mal vorkommen.

Zum Glück (für die Leser) habt Ihr das ja schnell aufgeklärt.
Also bis hierhin: Dankeschön. Eigentlich sollte da stehen:

> "Andreas B. schrieb:
>> Seh zu daß Du einen Spartrafo mit 230/100V
>> bekommst. Das ist die sauberste Lösung.

> Ein richtiger "Trenntrafo" wäre gefährlich bzgl. FI bzw. RCD, da er
> (mangels eines Anschlusses dafür) Laien dazu verführt, PE gar nicht
> bis zum Gerät zu leiten.

> So oder so aber: Ein galvanisch getrennter Trafo wäre hinausgewor-
> fenes Geld. (+) Und ein richtiger "Trenntrafo" kostete sogar noch
> mehr...

> Ich möchte sogar weiter gehen: Ein Spartrafo ist doch
> - praktisch gesehen - fast alternativlos hier, nicht?

> (...)"

Kann aber nachträglich jeder ((un-)verschämt) behaupten. :)
Ihr müßt mir nicht glauben, aber so isses nu ma jewesen...

Zwischenfrage:

Aus der W. schrieb:
> Bei gleicher Baugröße bietet der
> Spartrafo einen deutlich geringeren Innenwiderstand.

Wie gesagt würde ich den Spartrafo (oder einen passenden "normalen" 
Trafo in Spartrafo-Schaltung) immer vorziehen hier - und auch bei 
jeder anderen Anwendung ohne die Notwendigkeit einer galv. Trennung.

Der Einfluß auf z.B. das Auslösen eines RCD ist aber doch gering, oder? 
Ich meine damit: So gering, daß kaum "bedeutsam". Oder doch nicht?

von oldeurope O. (Gast)


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aS schrieb:
> Der Einfluß auf z.B. das Auslösen eines RCD ist aber doch gering, oder?
> Ich meine damit: So gering, daß kaum "bedeutsam". Oder doch nicht?

Bei 115V kannst Du Dir den halben Isolationswiderstand
erlauben um den Auslösestrom zu erreichen.

Achte einfach drauf, dass der N-Leiter und die 115V zum
Gerät kommen. Bei einem Gerät, dass für 115V konzipiert
wurde, möchte ich keine 230V gegen "Erde" sehen.

Wenn beide Leitungen "heiß" sind, kann das auch zu
Brummstörgeräuschen führen, die Du sonnst durch drehen
Netzsteckers weg bekommst.

LG
old.

von Old P. (Gast)


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Aus der W. schrieb:

> Das Problem dabei ist, dass die Ausgangsspannung vom Trenntrafo
> deutlich weicher ist, als die Netzspannung an der Steckdose.

Bei einem Klingeltrafo vielleicht... ;-)

> Die Spitzenwertgleichrichtung im Gerät liefert dann bei
> Belastung weniger Spannung. Deshalb muss man zum Messen
> dann doch wieder direkt ans Netz.

Muss man?
Nö...

> Deshalb sollte versuchx zusehen den Trafo im Gerät auf
> 230V zu schalten und wenn das nicht geht einen
> Spartrafo verwenden. Bei gleicher Baugröße bietet der
> Spartrafo einen deutlich geringeren Innenwiderstand.

Bei vernünftigem Trafo vielleicht.

Old-Papa

von Harald W. (wilhelms)


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TestX schrieb:

> Weil ein RCD nicht auslöst wenn es zu einem isolationsfehler etc. Im
> zwischenkreis (110v) kommt...

Und wer, ausser Dir stört sich daran?

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