Mich würde mal interessieren, ob Kondensatoren im pF Bereich bei THT Platinen und THT Bauteilen überhaupt Sinn machen? pF ist ja immerhin schon so klein, dass ich mal vermute, dass man schon bei zwei Drähten, die sich gegenüber stehen, wie es bei der THT Technik durchaus vorkommen kann, ja schon Kapazitäten haben kann, die sich in diesen pF Größen bewegen. Könnte man so gesehen als Pi mal Daumen Regel schlussfolgern, dass man besser gleich zur SMD Technik greift, wenn man pF Größen in der Schaltung benötigt?
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Vor 30 Jahren waren bedrahtete Kondensatoren mit pF Standard selbst in der Jubelelektronik(Radio, Fernseher) und genau so in der Messtechnik.
Kapazitätsbelag bei Platinen/Drähten ist jetzt nicht ganz so schlimm. Aber ja, sobald HF ins Spiel kommt ist man mit SMD besser beraten, allein schon aufgrund der entfallenden Bohrungen und langen Drähte. Denn neben der Kapazität spielt einem die Induktivität auch ganz übel mit. Gibt viel Literatur und auch Onlinerechner für solche Sachen, wenn du das Geld hast gönn dir ADS... https://technick.net/tools/impedance-calculator/
Nano schrieb: > dass ich mal vermute, Da wirst Du wohl daneben liegen. Betrachten wir doch zur Übung einfach mal die Kapazität eines aus zwei Drähten von 1mm Durchmesser, 10cm Länge und 2mm Abstand aus. Der Vereinfachung halber nehmen wir für die Drähte einen rechteckigen Querschnitt mit 1mm Kantenlänge an und erhalten somit einen Plattenkondensator.
1 | C = ε0 * A / d |
A ist die Plattenfläche (10cm * 1mm = 0.0001 m²) d ist der Plattenabstand (2mm) und ε0 ist die Dielektrizitätskonstante 8.85 * 10^−12 As / Vm (der Einfachheit halber gehen wir mal vom Vakuum aus) Das Resultat sind 0.44 pF ...
Nano schrieb: > Mich würde mal interessieren, ob Kondensatoren im > pF Bereich bei THT Platinen und THT Bauteilen > überhaupt Sinn machen? Ja. > pF ist ja immerhin schon so klein, dass ich mal vermute, > dass man schon bei zwei Drähten, die sich gegenüber > stehen, wie es bei der THT Technik durchaus vorkommen > kann, ja schon Kapazitäten haben kann, die sich in > diesen pF Größen bewegen. Nicht vermuten, sondern rechnen. Übliches Koax-Kabel hat grob 100pF/m. Ein 1cm langer Abschnitt hat also gerade 1pF. Beachte die Größe der beteiligten Flächen. Ein Plattenkondensator mit 1cm*1cm großen Platten muss (in Luft) einen Plattenabstand von 1mm aufweisen, damit er auf 1pF kommt. Auch hier: Beachte den geringen Abstand und die vergleichsweise riesigen Flächen. Zwei parallele dünne Drähte mit 1cm Abstand kommen (in Luft) auf weit unter 1pF (Größenordnung 0.1pF). > Könnte man so gesehen als Pi mal Daumen Regel > schlussfolgern, dass man besser gleich zur SMD Technik > greift, wenn man pF Größen in der Schaltung benötigt? Nein. Die Leiterzüge auf der Platine haben auch Kapazitäten gegeneinander; da hilft das eps_r des Trägermaterials auch noch kräftig mit. Richtig ist: Die parasitären INDUKTIVITÄTEN durch die Bauelementeanschlüsse sind bei SMD deutlich kleiner und besser definiert als bei THT. Da man i.d.R. auch enger bauen kann, ist es bei hohen Frequenzen sinnvoll, auf SMD zu gehen. 100MHz beherrscht man aber noch problemlos mit THT, wenn man weiss, was man tut.
Danke für eure Antworten. Mit dem Rechnen habt ihr natürlich recht.
Du hast noch nie ein altes FM-Radio ausgeschlachtet ;)
Possetitjel schrieb: > 100MHz beherrscht man aber noch problemlos mit THT, wenn > man weiss, was man tut. Das geht sogar noch weiter, früher hat man sogar die UHF-Tuner in Fernsehern mit Röhren aufgebaut. Mit bedrahteten Bauteilen und ohne Platine. Geht auch... Platinen kamen erst später und haben die Fertigung deutlich erleichtert.
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