Hallo, kennt sich jemand mit dem Lichtbogenhandschweißen aus? Ich frage mich, ob Lichtbogenhandschweißen in abgespeckter Form auch für den Hobbyelektroniker interessant sein könnte? Man kann ja mit dünnen Stabelektroden kleine Stahlteile relativ einfach und unkompliziert verschweißen, z.B. für den Gehäusebau. Außerdem kann man den elektrischen Teil des Schweißgeräts (Trafo plus Elektronik) wahrscheinlich auch selber aufbauen. Laut Wiki arbeitet man mit Strömen ab 20A und Spannungen ab 15V. Dieser Bereich sollte ja bei einiger Sorgfalt noch gut handhabbar sein. Mechanikteile für irgendwelche Aufbauten (für Servos etc.) verklebe ich bisher meistens mit Zwei-Komponentenkleber und Messingteile/Weißblech etc. werden auch schon mal weich verlötet (das wars dann aber auch). Stahl dauerhaft verbinden zu können wäre für mich ein ziemlicher Schritt nach vorne, was Mechanik betrifft. Ist es ein realistisches Vorhaben, ein kleines Lichtbogenhandschweißgerät selber zu bauen und im Bereich der Hobbyelektronik zu verwenden? (z.B. um dünne Bleche oder dünne Stahlstangen zusammenzuschweißen oder kleine Muttern auf Stahlblech festzuschweißen)
DC-Bastler schrieb: > Ist es ein realistisches Vorhaben, ein kleines > Lichtbogenhandschweißgerät selber zu bauen und im Bereich der > Hobbyelektronik zu verwenden? Ein einfaches Lichtbogenschweißgerät für ummantelte Elektroden ist ja nur ein Trafo und ein gleichrichter- das sollte für einen Hobbyelektronikter realistisch zu bauen sein. Auch wenn ich in der Ausbildung Mal einen Trafo gewickelt habe würde ich das nicht mehr machen. Davon ab kosten für Hobbybastler brauchbare Inverter auch nur ganz wenig. Und teilweise Batman dann auch noch wig Ausrüstung dabei. Anwenden-naja, wenn man schweißen kann dann sicher. Aber Elektrodenschweißen bei Materialstärken von unter 1,5mm [1]braucht schon eine geübte Hand. Wig/mig/mag ist da leichter, aber man braucht halt ein wenig mehr Ausrüstung also nur eine Trafo(schutzgas oder Drahtvorschub usw) ICH würde für so Kleinkram Wig vorziehen, aber warum nicht auch oldschool braten-jedes Werkzeug ist nur so gut wie der Anwender! [1] Blech ist weitläufig, ich kenne jemanden bei dem ist alles unter einhundert mm noch Blech? ich vermute das du aber so1mm mit Blech meinst.
Bei kleinen blechstärken geht nichts an Wig vorbei. Die SchweissInverter sind auch ganz erschwinglich, das nötige gas kostet jedoch nochmal etwas. Aber es lohnt sich, ist fast so einfach wie löten.
ein ganz einfaches Trafoschweißgerät beinhaltet meistens nicht mal einen Gleichrichter, aber selbst wenn man einem Profi so ein Gerät in die Hand gibt wird der gleich das Fluchen anfangen. Das Problem ist eigentlich immer, wenn man den Schweißstrom gering einstellt ist das Zündverhalten ebenfalls schlecht wenn man höher dreht klappts mit dem Zünden wunderbar, leider brennt es das dünne Blech gleich weg. Das kann ein billiger Inverter schon wesentlich besser da dieser mit Gleichstrom arbeitet und den Strom regeln kann, für die Zündung als hochgestellt und im Betrieb gehts dann auf den eingestellten Wert zurück, das Schweißverhalten ist bei Gleichstrom auch sehr viel ruhiger als mit dem 50 HZ AC gebrutzel. Ein Trafogerät mit guten Schweißeigenschaftet geht hingegen schon gut Geld ins Geld, denn neben dem Trafo benötigt es noch einen Gleichrichter und eine ordentlich Glättung dahinter und so ne 50/100 Hz Drossel und evtl. noch Kondensatoren dahinter gibts nicht für umsonst dazu. Ich finde weiterhin das es ein Irrglaube ist, mit einem billigen Inverter einfach so WIG schweißen zu können, hier fehlt einfach zu viel was man zum ordentlichen WIG Schweißen benötigt, z.B. Kontaktlose HF-Zündung, Stromanstiegs- und Abfallrampen, Gasvor und -nachlaufzeit.... 1200€ wird man schon investieren müssten für ein China WIG-Gerät das die benötigten Funktionen hat inkl. der Argonflasche, Druckminderer, Automatik-Schweißhelm... Ich persönlich würde nie wieder auf eine Impulsfunktion verzichten da man damit sehr langsam und dadurch genauer arbeiten kann.
DC-Bastler schrieb: > Ist es ein realistisches Vorhaben, ein kleines > Lichtbogenhandschweißgerät selber zu bauen und im Bereich der > Hobbyelektronik zu verwenden? wir machen sowas in der arbeit... so in etwa 150-600A in jeder erdenklichen Ausprägung... ich würde da nix selber bauen. Die Regelung sollte sauber sein, sonst macht das keinen Spaß! Hol dir einfach einen billigen Trafo für Elektrode (ebay um 60.- neu!)... dann ersparst du dir den ärger... wesentlich besser wirst du das selbst eh nicht hinbekommen. "richtige" inverter haben zündhilfen,... das ist wesentlich angenehmer. WIG ist ziemlich universell und "sauber"... dafür bringst du massig wärme ins Werkstück => verzieht sich. Wenn man damit leben kann, eigentlich der ideale Kompromiss (kosten Nutzen verglichen mit Elektrode) für daheim. Da würde ich jedenfalls einen Inverter mit HF-Zündung nehmen... sonst tust du als Anfänger dauernd deine Nadel nachschleifen. bei MIG/MAG bin ich von unserem Zeug verwöhnt.. so Standard-MIG/MAG geht zwar schnell, aber da darf man massig nacharbeiten wenns schön werden soll. Die moderneren Prozesse kosten massig... btw: unter 1.5-2mm ist schweißen wirklich nicht einfach! 73
Thomas O. schrieb: > Ich finde weiterhin das es ein Irrglaube ist, mit einem billigen > Inverter einfach so WIG schweißen zu können, hier fehlt einfach zu viel > was man zum ordentlichen WIG Schweißen benötigt, z.B. Kontaktlose > HF-Zündung, Stromanstiegs- und Abfallrampen, Gasvor und > -nachlaufzeit.... Was fehlt diesem Gerät noch? https://www.ebay.de/itm/13750-SCHWEIsGERAT-200-AC-DC-PLASMA-E-HAND-PLASMASCHNEIDER-WIG-digital-PULS/361114518299?hash=item54141a431b:g:uyMAAOSwAF5UZOJN (Schutzausrüstung, Gasflasche ist klar!)
Dünne Bleche schweißen geht mit Elektroden, von der Theorie her. Wenn Du das aber nicht geübt bist vergiss es. Das gibt nur Frust und haufenweise Nacharbeit. Auch ist Trafo nicht gleicht Trafo. Es gibt Trafos mit steifer Ausgangskennlinie und welche mit weicher. Letztere verwendet man fürs Lichtbogenhandschweißen mit Elektroden und auch WIG. Erstere werden für Netzteile, Verstärker und alles andere Verwendet. Bei Scutzgasgeräten Mit Trafo ist aber noch eine Drossel nachgeschaltet die die Stromspitzen reduziert und den Gleichstrom glättet. Wir haben im Geschäft ein schon älteres WIG Gerät von Lorch mit Anreißzündung. Mit dem habe ich erst zwei Mal gearbeitet(Bastelaktionen) und für meine Verhältnisse brauchbare Ergebnisse erzielt. Beim zweiten Mal hab ich Lochblechstückchen an Rohrelemente mit 0,5mm Wandstärke angeschweißt. Mit Elektrode wäre das nie was geworden. MfG
Hallo, für dünne (Stahl-) Bleche mit eigenet sich eigentlich WIG schweißen am besten. Das Vorgehen kommt löten schon recht nahe, außer das man mit der Elektrode nie das Werkstück berühren sollte. Ich habe mir vor einigen Jahren einen ganz einfachen 200€ WIG Inverter von eBay geschossen (eBay 322580818735 ). Dazu kommt dann noch ein billiger Schweißhelm mit automatisch verdunkelnder Scheibe, eine Flasche Argon vom lokalen Linde-Händler (Eigentumsflasche kostet irgendwas um die 150€ Pfand, die Füllung selber höchstens 50€) und ein entsprechender Druckminderer. Für jemanden der nur ab und zu damit arbeitet reicht das vollkommen aus. Preislich liegt man am Ende bei rund 500€ für die komplette Ausrüstung. Diese Inverter kann man auch mit einer normalen ummantelten Schweißelektrode verwenden. Falls man mal was gröberes schweißen will. Grüße
Dünnblech (Alles unter 1,5 mm) mit Elekroden schweißen? Das wird nie was Anspruchvolles. Da hätte ich einen ganz anderen Vorschlag: Ein gebrauchtes Kondensator-Bolzenschweißgerät (z. B. Soyer) organisieren. Bleche selbst schneiden oder lasern lassen. Schön verdeckt schrauben.(Evtl. Verbindingswinkel einsetzen). Das ist auch im Hobbybereich machbar und liefert perfekte Ergebnisse. Egal ob Edelstahl oder Alu, alles geht. Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > Dünnblech (Alles unter 1,5 mm) mit Elekroden schweißen? > Das wird nie was Anspruchvolles. Das sehe ich auch so. Selbst wenn man mit MIG und 0.6 mm Draht schweißen will, ist das für Blecharbeiten zu heftig. Andererseits sehe ich für deinen Vorschlag mit Schweißbolzen und Verschraubung auch keinen rechten Erfolg. Sowas kippelt und wackelt immer - und es ist extrem fummelig. Ich selber hatte früher schon mal nach einer Punktschweiße geschaut. Das wäre für Blechnerei genau das Richtige - aber es ist von Privat eigentlich überhaupt nicht darstellbar. Ich hatte sehr viel früher mit sowas zu tun. Da gibt es Standgeräte, die so etwa 2..12 kA leisten (bei 2..6 Volt etwa), es gibt/gab aber auch tragbare Punktschweißzangen für kleinere Schweißungen (z.B. an Karosserieblechen). Siehe http://www.schweisszentrum-nord.de/dalex%203238technik.htm Vereinzelt findet man Bauanleitungen, wo jemand eine ganze Breitseite von Elkos auflädt und dann die Schweißung per Scheiben-Thyristor macht - aber dem Zeug traue ich nicht über den Weg. Selbst Bolzenschweißgeräte sind anders und größer aufgebaut, wenn sie denn wirklich benutzbar sein sollen und den Bolzen nicht bloß anpappen. Kurzum, für Gehäusebau aus dünnem Stahlblech würde ich mich ja auch interessieren, aber ich sehe da keinerlei Chance auf Realisierung. W.S.
W.S. schrieb im Beitrag #5253240 > Kurzum, für Gehäusebau aus dünnem Stahlblech würde ich mich ja auch > interessieren, aber ich sehe da keinerlei Chance auf Realisierung. > > W.S. Schau dir mal die Gehäuse von Siedle an. Intelligent konstruieren, lasern lassen und profan mit Blindnieten zusammenstöpseln. Soll nichts zu sehen sein, Schweißbolzen einsetzen. Grüße Bernd
Für dünne Bleche wäre ja Mikroplasma das richtige. Aber ich warte schon 10 Jahre dass sich die Preise dafür mal nach unten bewegen...
da ist die nachfrage das problem... automobilbleche schweißt der roboter locker mit einem vernünftigen mag prozess daher kein bedarf für plasma was noch gut ginge wäre rollnahtschweißen... aber das ist leider auch nix für zuhause 73
@klausr: ja dieses Gerät kann alles was man braucht, sogar AC und Pulsefunktion. Als Druckminderer kann ich den Harris 821 empfehlen so kann man 2 verschiedene Gasmengen einstellen einmal fürs Schweißen und einmal für den Formiervorgang.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.