Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik zwei PIN's von zwei AVR's verbinden


von Bismar (Gast)


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Hallo,
Ich wollte von zwei AVR's die INT0 und INT1 miteinander verbinden. Die 
AVR's benutzen die selbe Spannungsquelle. Sollte ich da einen Widerstand 
oder eine Diode dazwischen klemmen?

MfG
Mario

von Olaf (Gast)


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Nein, erlaube ich dir einfach so zu machen.

Olaf

von roter (Gast)


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Bismar schrieb:
> Ich wollte von zwei AVR's die INT0 und INT1 miteinander verbinden. Die
> AVR's benutzen die selbe Spannungsquelle. Sollte ich da einen Widerstand
> oder eine Diode dazwischen klemmen?

Um hohe Ströme zwischen den beiden PINs zu vermeiden könnte man da einen 
1k Widerstand einbauen. Solche Ströme können entstehen, wenn durch 
Programmfehler beide INT Pins auf Ausgang konfiguriert sind und der eine 
LOW und der andere HIGH ist. Wenn das Programm steht, kann er auch 
wieder raus.

von Uwe D. (monkye)


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roter schrieb:
> Bismar schrieb:
>> Ich wollte von zwei AVR's die INT0 und INT1 miteinander verbinden. Die
>> AVR's benutzen die selbe Spannungsquelle. Sollte ich da einen Widerstand
>> oder eine Diode dazwischen klemmen?
>
> Um hohe Ströme zwischen den beiden PINs zu vermeiden könnte man da einen
> 1k Widerstand einbauen. Solche Ströme können entstehen, wenn durch
> Programmfehler beide INT Pins auf Ausgang konfiguriert sind und der eine
> LOW und der andere HIGH ist. Wenn das Programm steht, kann er auch
> wieder raus.

Ja, würde ich genau so machen. Ist auch ein Weg, um höhere Ströme ohne 
weitere externe Beschaltung zu ermöglichen. Das geht zwar nicht endlos, 
aber das Datenblatt hilft hier weiter...

von Bismar (Gast)


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Danke
Mache mit Widerstand und Diode.
Sicher ist sicher
?
Mario

von Walter S. (avatar)


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Bismar schrieb:
> Mache mit Widerstand und Diode.
> Sicher ist sicher

besser noch irgendwo ein Kondensator (oder besser mehr) hin
sicherererer ist sichererer

von HildeK (Gast)


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Bismar schrieb:
> Mache mit Widerstand und Diode.

Diode wozu? Die Diode könnte in einem Fehlerfall trotzdem leitend sein 
und du schaffst damit u.U. nur noch knapp den spezifizierten LOW-Pegel.
Der Widerstand reicht, wenn tatsächlich die Gefahr besteht, dass zwei 
Ausgänge aufeinander liegen könnten. Wenn die Schaltfrequenz hoch ist, 
sind ev. 470Ω noch besser.

von Gustl B. (-gb-)


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Eine Spule gegen harte Flanken beim Pegelwechsel ist auch sehr sicher. 
Das geht sonst bis auf mehrere MHz hoch im Spektrum.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Bismar schrieb:
> die INT0 und INT1 miteinander verbinden.

Das riecht mir aber sehr als Nutzung als Eingang? Elektrisch ist 
natürlich völlig problemlos, logisch macht es aber keinen Sinn.

von Stefan F. (Gast)


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Alle AVR Modelle vertragen Kurzschlüsse an einzelnen Pins. Es sollten 
nur nicht zu viele gleichzeitig kurzgeschlossen werden, sonst sterben 
sie den Hitzetod.

von roter (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Alle AVR Modelle vertragen Kurzschlüsse an einzelnen Pins.

Aha, du rätst also die Pins direkt zu verbinden?

von Stefan F. (Gast)


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>> Alle AVR Modelle vertragen Kurzschlüsse an einzelnen Pins.
> Aha, du rätst also die Pins direkt zu verbinden?
Ja

von Einer K. (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Alle AVR Modelle vertragen Kurzschlüsse an einzelnen Pins.

Das kann ich nicht bestätigen!

Ich habe hier einen ATMega328P in meiner "Ausstellung des Todes", bei 
dem ein Pin dauerhaft High ist.
Todesursache war eine Lötperle von Pin zu GND.
Ist dann bei der Fehlersuche aufgefallen, aber da war es schon zu spät.

Stefan U. schrieb:
> Es sollten
> nur nicht zu viele gleichzeitig kurzgeschlossen werden, sonst sterben
> sie den Hitzetod.
Das kann ich in dem Fall ausschließen, die anderen Pins des Ports waren 
Inputs, teilweise unbenutzt.

Da der µC vorher seinen Dienst in einer anderen Schaltung getan hat, 
kann ich ebenso ausschließen, dass der vorher schon defekt war.

von roter (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>>> Alle AVR Modelle vertragen Kurzschlüsse an einzelnen Pins.
>> Aha, du rätst also die Pins direkt zu verbinden?
> Ja

Ich rate dazu während der Entwicklung Widerstände zu nehmen.

Empfehlen tue ich sicherlich nicht die Pins direkt zu verbinden. Schon 
deshalb nicht, weil man nichts über das Kurzschlußverhalten im 
Datenblatt findet. Warum also irgendein Risiko eingehen bei dem auch 
noch sporadisch die Versorgungsspannung verschmutzt werden kann und man 
eventuell auch noch anfängt Phantome zu jagen. Geringe 
Wahrscheinlichkeit aber nicht auszuschließen außer mit Widerstand 
zwischen den Pins.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Ich rate dazu während der Entwicklung Widerstände zu nehmen.

Stefan ist immerhin zum Senior-Entwickler erhoben worden. Also Vorsicht.

Allerdings weiß ich auch nicht, was gegen den Widerstand spricht. Da die 
Pins meines Wissens bis 40mA belastbar sind, sollte ein 
"Sicherheitswiderstand" von ca 150 Ohm völlig ausreichend sein.

von Stefan F. (Gast)


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> Stefan ist immerhin zum Senior-Entwickler erhoben worden. Also Vorsicht.
Nicht das das zum neuen running gag wird.

> weil man nichts über das Kurzschlußverhalten im Datenblatt findet
stimmt

Wer vorsichtig sein möchte, kann gerne einen Schutzwiderstand dazwischen 
schalten.

> Allerdings weiß ich auch nicht, was gegen den Widerstand spricht.

In diesem Fall sicher nichts. Die Nachteile werden erst bei Frequenzen 
oberhalb von 100kHz bedeutend.

von Horst (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> Allerdings weiß ich auch nicht, was gegen den Widerstand spricht.
>
> In diesem Fall sicher nichts. Die Nachteile werden erst bei Frequenzen
> oberhalb von 100kHz bedeutend.

Man kann parallel zum R noch ein C machen um die Flanken etwas steiler 
zu machen

von Löser (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Allerdings weiß ich auch nicht, was gegen den Widerstand spricht. Da die
> Pins meines Wissens bis 40mA belastbar sind, sollte ein
> "Sicherheitswiderstand" von ca 150 Ohm völlig ausreichend sein.

Aber Achtung, nicht alle Pins gleichzeitig mit 40mA! Es gibt auch eine 
maximale Stromaufnahme des ganzen Chips, die nicht überschritten werden 
darf.

Mein Rat: mach einen Widerstand dazwischen... Irgendwas zwischen 470 und 
1k.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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roter schrieb:
> Ich rate dazu während der Entwicklung Widerstände zu nehmen.
Das ist nicht nötig. Wenn zufällig beide Pins auf Ausgang programmiert 
sind und der eine high und der andere low ausgibt, dann fließen da 
gerade mal ca. 20mA. Das halten beide Portpins "ewig" aus. Auf jeden 
Fall garantiert so lange, bis die Pins wieder richtig konfiguriert sind.

> Empfehlen tue ich sicherlich nicht die Pins direkt zu verbinden.
Es ist nicht empfehlenswert, wenn der reguläre Betriebszustand so 
aussähe. Tut er aber nicht. Man muss ja sogar einen Programmierfehler 
hineinbringen, um den Eingang zum Ausgang umzuschalten.

IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Da die Pins meines Wissens bis 40mA belastbar sind
Da fließen niemals 40mA. Ein einzelner Pin, der gegen GND Vcc 
kurzgeschlossen ist, kann mal über den Bahnwiderstand des schaltenden 
Mosfets 40mA treiben. Aber wenn 2 dieser Mosfets hintereinander 
geschaltet sind, kommen eben keine 40mA mehr zustande.

Arduino F. schrieb:
> Stefan U. schrieb:
>> Alle AVR Modelle vertragen Kurzschlüsse an einzelnen Pins.
> Das kann ich nicht bestätigen!
> Ich habe hier einen ATMega328P in meiner "Ausstellung des Todes", bei
> dem ein Pin dauerhaft High ist.
> Todesursache war eine Lötperle von Pin zu GND.
War das sicher die alleinige Ursache?
Ich habe nämlich mit mehreren Exemplaren mal genau diesen 
"Kurzschluss-Test" gemacht. Im Klimaschrank über 2 Wochen hinweg. Ohne 
hinterher messbare Degradation der Delinquenten...

Löser schrieb:
> Aber Achtung, nicht alle Pins gleichzeitig mit 40mA!
Es geht hier doch um 1 Pin pro beteiligtem µC. Und um einen sehr 
wahrscheinlich kurzzeitigen Fehlerfall...

: Bearbeitet durch Moderator
von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Da fließen niemals 40mA.

Ich hatte mich an den Maximum Ratings des ATmega169 Datenblattes 
orientiert und da waren 40mA angegeben, zumindest in meiner Version.

RTFM ist doch sonst der Standardvorschlag.

von Stefan F. (Gast)


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> Ich hatte mich an den Maximum Ratings des ATmega169 Datenblattes
> orientiert und da waren 40mA angegeben, zumindest in meiner Version.

Das bedeutet nur, dass der Pin maximal 40mA veträgt. Wie viel im 
Kurzschlussfall fließt, ist ein ganz anderes Thema. Das kann sowohl mehr 
als auch weniger sein, je nach Versorgungsspannung und Last.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
> Ich hatte mich an den Maximum Ratings des ATmega169 Datenblattes orientiert
Falsch orientiert.

> RTFM ist doch sonst der Standardvorschlag.
Lesen allein bringt es nicht.

Stefan U. schrieb:
> Wie viel im Kurzschlussfall fließt, ist ein ganz anderes Thema. Das kann
> sowohl mehr als auch weniger sein
Und es ist insbesondere dann garantiert weniger als die maximal 
erlaubten 40mA, wenn der Strom über zwei Mosfets von Vcc nach GND 
fließen muss.

: Bearbeitet durch Moderator
von Einer K. (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> War das sicher die alleinige Ursache?
Zumindest die offensichtliche.

Irgendwelche Produktionstoleranzen kann ich natürlich nicht 
ausschließen. Auch Vorschädigungen sind denkbar, da er vorher schon 
andern Zwecken dienen musste.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Lothar M. schrieb:
> Stefan U. schrieb:
>> Wie viel im Kurzschlussfall fließt, ist ein ganz anderes Thema. Das kann
>> sowohl mehr als auch weniger sein
> Und es ist insbesondere dann garantiert weniger als die maximal
> erlaubten 40mA, wenn der Strom über zwei Mosfets von Vcc nach GND
> fließen muss.

Wer garantiert das? Im Datenblatt habe ich nichts dazu gefunden...

von Hmm (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> roter schrieb:
>> Ich rate dazu während der Entwicklung Widerstände zu nehmen.
> Das ist nicht nötig. Wenn zufällig beide Pins auf Ausgang programmiert
> sind und der eine high und der andere low ausgibt, dann fließen da
> gerade mal ca. 20mA. Das halten beide Portpins "ewig" aus. Auf jeden
> Fall garantiert so lange, bis die Pins wieder richtig konfiguriert sind.

Das DACHTE ich auch immer. Bis vor kurzem.

Auf dem Steckbrett einmal GND an einen Port, Port in SW aufgedreht, 
Bang, Port kaputt.

Nachforschungen haben ergeben, dass im Datenblatt nirgends davon die 
Rede ist, dass das erlaubt wäre.

Ich halte einen Serienwiderstand von 220E bei 3V3 für sinnvoll. Ich habe 
das überall da drin, wo Stecker sind (also wo jemand Fehler machen 
könnte).

Warum 220E? Im Fehlerfall ist der Strom mit 15mA für die Ports der 
meisten µC unkritisch, An der Funktion ändert der Widerstand gar nicht, 
und der Widerstand wird mit 50mW auch als 0603er-Bauform nicht braun.

Hilft auch bei Transienten, indem der Strom begrenzt wird, oder bei 
Power-Seqeuencing-Geschichten. Statt magischem Rauch passiert einfach 
nichts.

von Stefan F. (Gast)


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> Wer garantiert das?

Niemand. Das war sicher nur als Erfahrungswert zu verstehen, so auch 
mein Kommentar, dass die Chips bedingt Kurzschlussfest sind.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>> RTFM ist doch sonst der Standardvorschlag.
>Lesen allein bringt es nicht

Für welchen Fall ist denn die 40mA-Angabe relevant?

von Hmm (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
>>> RTFM ist doch sonst der Standardvorschlag.
>>Lesen allein bringt es nicht
>
> Für welchen Fall ist denn die 40mA-Angabe relevant?

Um die Maximum Ratings nicht zu überschreiten.

Zitat:
"Stresses beyond those listed under “Absolute Maximum Ratings” may cause 
permanent damage to the device."

Und dort steht: "DC current per I/O pin : 40.0 mA"

Wenn du nicht "permanent damage" haben willst, solltest du tunlichst 
darunter bleiben. Ja, der Nutzer muss darunter bleiben. Da steht nicht 
drin, von wegen der Port wäre kurzschlussfest.

Desweiteren darf ich zitieren:
"This is a stress rating only and functional operation of the device at 
these or other conditions beyond those indicated in the operational 
sections of this specification is not implied."

NICHT sinnvoll für Normalbetrieb!
Normalbetrieb sollte man gefälligst innerhalb der "Recommended operating 
conditions" machen. Immer.

Nachzulesen imn Datenblatt, meine Zitate sind hier entnommen:
http://www.atmel.com/images/Atmel-7530-Automotive-Microcontrollers-ATmega48-ATmega88-ATmega168_Datasheet.pdf

Was die Praxis sagt:
So schnell ist ein Port auch bei einem Kurzschluss nicht hin.
Es kommt aber in einigen Fällen schon vor.

von HildeK (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> War das sicher die alleinige Ursache?
> Ich habe nämlich mit mehreren Exemplaren mal genau diesen
> "Kurzschluss-Test" gemacht.

Mag für viele gelten. Leider habe ich ein 15 Jahre altes Keyboard zu 
Hause, bei dem einem Hitachi-Prozesser ein Outputpin an GND kam (zu 
langer Draht eines THT-Bauelements, umgebogen und auf GND gekommen).
Der hat es nicht überlebt und ich habe leider auch den Prozessor 
(externes ROM) bisher nicht auftreiben können ...

Aber du hast Recht - bei zwei Ausgängen liegen zwei FETs in Reihe. Ev. 
Softwarefehler währen

Hmm schrieb:
> Ich halte einen Serienwiderstand von 220E bei 3V3 für sinnvoll.

Auch für 5V noch brauchbar. Und so schnell sind die Prozessoren dann 
auch wieder nicht, dass der R schon Probleme mit dem Datentransfer 
hervorruft.

von Thomas E. (thomase)


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Beide Pins werden verbunden und über einen gemeinsamen Pullup auf High 
gelegt.

Beide Pins sind als Eingang geschaltet, Port ist bei beiden 0.

Wenn einer was will, schaltet er mit dem DDR-Register seinen Pin auf 
Ausgang und damit auf 0. Machen beide zur gleichen Zeit das gleiche, 
ziehen beide auf 0 und es passiert kurzschlussmässig gar nichts.

In den Portregistern bleibt das entsprechende Bit immer 0. Wird also 
niemals angerührt.

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Um die Maximum Ratings nicht zu überschreiten.
>NICHT sinnvoll für Normalbetrieb!

Der Kurzschluß zweier Pins ist gemäß TO nicht der Normalbetrieb, soweit 
war ich auch schon.

Mich würde Lothars Ansicht interessieren, da mein Verständnis der 
Maximum Ratings offenbar nicht ausreicht.

von Bismar (Gast)


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Das mit den Int0 und Int1 hat bei mir folgende Überlegung gebracht:

Wollte mehrere Controllern an einen Bus anschließen.
Im Moment I2C
Später RS485

Bei einen zenario wollte ich nicht zig mal auf den Bus schreiben.

Wenn ein zenario erwünscht ist, dann wird bei vielen Modulen der Int 
gesetzt und die fahren ein Unterproramm ab.
Geht schneller und „ gleichzeitiger“..

Mario

von Hmm (Gast)


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IchGlaubeEsNicht schrieb:
>>Um die Maximum Ratings nicht zu überschreiten.
>>NICHT sinnvoll für Normalbetrieb!
>
> Der Kurzschluß zweier Pins ist gemäß TO nicht der Normalbetrieb, soweit
> war ich auch schon.


Der Einwand ist unsinnig, weil die Bemerkung des Herstellers für eine 
überschreitung der Maximum Ratings nicht gilt.

Beim Kurzschluss zweier Pins fließen wahrscheinlich deutlich mehr als 
40mA. Man überschreitet die Maximum Ratings.

Dafür gilt foglende Bemerkung:
"Stresses beyond those listed under “Absolute Maximum Ratings” may cause 
permanent damage to the device"
Auf deutsch : Bumm.

von Stefan F. (Gast)


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> Beim Kurzschluss zweier Pins fließen wahrscheinlich
> deutlich mehr als 40mA.

Hast du das mal ausprobiert? Ich habe es probiert und kam bei 5V 
Spannungsversorgung auf deutlich weniger als 40mA.

von HildeK (Gast)


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Stefan U. schrieb:
> Ich habe es probiert und kam bei 5V
> Spannungsversorgung auf deutlich weniger als 40mA.

Was nach einigen Hinweisen diverser Poster auch zu erwarten war. 
Allerdings ist eine Messung an einem Exemplar bei Raumtemperatur 
bestenfalls ein typischer Wert ...

Aber: selbst mein Post hier hat schon mehr gekostet als der Widerstand, 
der auch als probates Mittel genannt wurde!

Zu den Maximum Ratings: Dort steht der Begriff "may cause ...", also 
kein garantierter 'Bumm'.

von Stefan F. (Gast)


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> Allerdings ist eine Messung an einem Exemplar bei Raumtemperatur
> bestenfalls ein typischer Wert .

Ack

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hmm schrieb:
> Beim Kurzschluss zweier Pins fließen wahrscheinlich deutlich mehr als 40mA.
Genau das passiert nicht.

HildeK schrieb:
> Stefan U. schrieb:
>> Ich habe es probiert und kam bei 5V
>> Spannungsversorgung auf deutlich weniger als 40mA.
> Was nach einigen Hinweisen diverser Poster auch zu erwarten war.
> Allerdings ist eine Messung an einem Exemplar bei Raumtemperatur
> bestenfalls ein typischer Wert ...
Solche "Kurzschlüsse" zwischen 2 Ausgängen sind seit jeher bekannt als 
"Buskonflikt", wenn auf einem AD-Bus die Arbitrierung nicht funktioniert 
hat und auf mehrere Bausteine gelichzeitig zugegriffen wurde. Das 
einzige, was dann passierte, waren korrupte Daten.

von Stefan F. (Gast)


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Vorsicht. Ich hatte mal eine ISA Buskarte für PC handgelötet (damals gab 
es entsprechende Lochrasterplatinen) und dabei die Signale /Rd und /Wr 
vertauscht. Ergebnis war ein defektes Mainboard.

Nicht alle Chips sind so robust, wie die AVR's. Ein Bekannter mahnte 
mich bei STM32 auch zur Vorsicht, da diese bei ihm schon durch kurze 
kurzschlüsse kaputt gegangen sind.

von Hmm (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> Beim Kurzschluss zweier Pins fließen wahrscheinlich
>> deutlich mehr als 40mA.
>
> Hast du das mal ausprobiert?

Und schon daneben. Mehr braucht man gar nicht zu lesen.

Ich kann nicht einerseits mit probiertem Käse und Bauchgefühlen 
argumentieren, andererseits mit Detailsätzen aus den Maximum Ratings.

Aus meiner Sicht gibt es zwei valide Argumentationswege, die ich 
werungsfrei gegenüberstellen will.

Argumentationsweg 1:
Die Erfahrung zeigt, dass Kurzschlüsse an µC Pins oftmals nicht zur 
Zerstörung führen.
Daher erscheint es tragbar, keine Maßnahme zu setzen. Grund: Der Fehler 
tritt selten auf, und in dem Fall überlebt die Hardware meistens.
Garantieren kann man aber für nichts.

Argumentationsweg 2:
Man sieht sich das detalliert an, und legt alles nach Datenblatt aus.
In dem Fall ist zu sagen, dass der Strom im Fehlerfall nicht angegeben 
ist, ergo kann es passieren, dass die Max. Ratings überschritten werden.
Ergo sind Maßnahmen nötig.
Das ist es, was man für ein Serienprodukt tun muss.

Einge Vermischung der Vorgehensweise ist dumm. Es ist ein reines sich 
selber belügen. Das weglassen von Sicherheitsmaßnahmen kann akzeptabel 
sein - man muss sich aber über die Auswirkungen klar sein.

von Stefan F. (Gast)


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> Ich kann nicht einerseits mit probiertem Käse und Bauchgefühlen
> argumentieren, andererseits mit Detailsätzen aus den Maximum Ratings.

Warum nicht? Die Maximum Ratings sagen aus, wie viel Strom die Pins 
maximal vertragen. Es steht aber nirgendwo im Datenblatt, wie viel Strom 
im Kurzschlussfall zu erwarten ist.

Daher schließe ich diese Lücke mit Erfahrungswerten - wohlwissend dass 
diese bestenfalls als "typische" Werte angenommen werden können.

Das ist eine völlig natürliche Reaktion. Immer wenn du etwas nicht mit 
Sicherheit weißt und dir niemand Vorschriften machst, stützt du dich auf 
deine eigene Erfahrung oder auf Ratschläge anderer.

von Hmm (Gast)


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Stefan U. schrieb:
>> Ich kann nicht einerseits mit probiertem Käse und Bauchgefühlen
>> argumentieren, andererseits mit Detailsätzen aus den Maximum Ratings.
>
> Warum nicht? Die Maximum Ratings sagen aus, wie viel Strom die Pins
> maximal vertragen. Es steht aber nirgendwo im Datenblatt, wie viel Strom
> im Kurzschlussfall zu erwarten ist.

Falsch. In den Maximum Ratings steht, wieviel die Pins verkraften, ohne 
Schaden zu nehmen.
Wieviel man den Pins zumuten kann, steht in den Recommended operating 
conditions.
Impliziet steht drin, dass mehr als 40mA fließen kann, denn sonst müsste 
man keine Angabe "40mA" machen. Hersteller schreiben in solchen Fällen 
meist "self limited" oder ähnliches.

Und nein, das bezieht sich nicht auf dem Pin aufgezwungenem Strom (z.B. 
durch eine externe Quelle in die Clampingdioden). Derartiges geben 
Hersteller als "injected current" an.

> Daher schließe ich diese Lücke mit Erfahrungswerten - wohlwissend dass
> diese bestenfalls als "typische" Werte angenommen werden können.
>
> Das ist eine völlig natürliche Reaktion. Immer wenn du etwas nicht mit
> Sicherheit weißt und dir niemand Vorschriften machst, stützt du dich auf
> deine eigene Erfahrung oder auf Ratschläge anderer.

Das ist wie wenn man Klettern geht, und eine Wäscheleine als Seil nimmt. 
"ging doch bisher auch" oder "besser als nichts".
Dann sollte man schon ehrlich zu sich selber sein, und gar nichts 
nehmen. Falsche Sicherheit ist schlechter als gar keine, sie verleitet 
zu Fehlern.

Leute, die dritten eine derartige Vorgehensweise raten lehne ich ab.

Speziell dann sollte man ehrlich sein. Und in dem Fall sagt man: Ja, 
geht meist gut, wenn der Fehler passiert, wird das meist überleben. Aber 
garantieren kann man nichts.

von Dietrich L. (dietrichl)


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@Hmm: full ACK!

von Stefan F. (Gast)


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>> Die Maximum Ratings sagen aus, wie viel Strom die Pins
>> maximal vertragen.

> Falsch. In den Maximum Ratings steht, wieviel die Pins verkraften, ohne
> Schaden zu nehmen.

Wo ist jetzt der Unterschied? Habe ich was verpasst?

> Das ist wie wenn man Klettern geht, und eine Wäscheleine als Seil nimmt.

Nein, bei meinen Hobby Basteleien geht es nicht um Leben und Tod von 
Menschen. Wenn da was stirbt, dann ein Mikrocontroller der nur wenige 
Euro kostet und ersetzbar ist.

von Roland F. (rhf)


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Hallo,

Stefan U. schrieb:

> Wenn da was stirbt, dann ein Mikrocontroller der nur wenige
> Euro kostet und ersetzbar ist.

Eventuelle Schutzwiderstände kosten bei Reichelt 4,9ct im 10er-Pack, das 
ist deutlich billiger als ein defekter MC.
Außerdem spart man damit unter Umständen viel (Lebens)Zeit für eine 
Fehlersuche, wenn sich letztlich herausstellt das das direkte Verbinden 
zweier AVR-Pins doch zu Problemen führt, die "eigentlich" gar nicht 
auftreten dürften.

rhf

P.S. 42 Beiträge für solch einen Pipi-Kram...

von Kurt (Gast)


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Bismar schrieb:
> Hallo,
> Ich wollte von zwei AVR's die INT0 und INT1 miteinander verbinden. Die
> AVR's benutzen die selbe Spannungsquelle. Sollte ich da einen Widerstand
> oder eine Diode dazwischen klemmen?
>
> MfG
> Mario

Die AVRs sind sehr robust und verkraften das meisstens.
Zur Sicherhit gehört ein R hin, dann bist du auf der sicheren Seite und 
hast keine Veränderungen der PIN-Parameter und damit auch keine 
Spätausfälle.
Ausserdem schützt der R bei kleineren Transienten und lässt die 
eingebauten Klemmdioden 'länger leben'.


 Kurt

von Einer K. (Gast)


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Roland F. schrieb:
> P.S. 42 Beiträge für solch einen Pipi-Kram...

Wenn ich könnte, würde ich dir dafür 42 lesenswert spendieren!

Der Angstwiderstand kostet 3 Cent, macht nichts kaputt und frisst kein 
Brot.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hmm schrieb:
> Argumentationsweg 2:
> Man sieht sich das detalliert an, und legt alles nach Datenblatt aus.
> In dem Fall ist zu sagen, dass der Strom im Fehlerfall nicht angegeben
> ist, ergo kann es passieren, dass die Max. Ratings überschritten werden.
> Ergo sind Maßnahmen nötig.
Weil ja gerade dann im fertigen Serienprodukt noch einer die Pins 
falsch programmieren wird...

> Das ist es, was man für ein Serienprodukt tun muss.
Genau dort wird mit Sicherheit kein Widerstand zu finden sein.

Aber der Bastler, der nicht wieß, wie lange er zur Fehlersuche bei einem 
Buskonflikt braucht, der sollte einfach einen Widerstand einbauen. Im 
finalen Produkt kann man den ja immmer noch im Kupfer brücken.

: Bearbeitet durch Moderator
von HildeK (Gast)


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Genau so!

von IchGlaubeEsNicht (Gast)


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>Weil ja gerade dann im fertigen Serienprodukt noch einer die Pins
>falsch programmieren wird...


Der TO macht nicht gerade den Eindruck, eine Serienproduktion zu 
starten.

Aber gut das wir die unfehlbaren Vollprofis hier haben, die meinen ihre 
Ansprüche an den normalen Bastler anlegen zu müssen.

Ein aktuelles Beispiel für die Unfehlbarkeit der Experten:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/abgestuerzte-rakete-russen-programmieren-falschen-startort-a-1185287.html

von Stefan F. (Gast)


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> 42 Beiträge für solch einen Pipi-Kram...

Weil hier jedes Argument 5 mal wiederholt wurde.

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