Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Bausatz für Labornetzteil vermurkst


von Jacob L. (jacobl)


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Werte Gemeinde,

zu Weinachten lag bei mir ein Bausatz eines Labornetzteiles unter der 
Tanne. Voller Freude habe ich die Teile nach Anleitung zusammen gebraten 
und mich auf mein neues Werkzeug gefreut.  Natürlich hat sich unterwegs 
der Fehlerteufel eingeschlichen und nun weiß ich nicht mehr weiter.

Nach dem Zusammenbau muss da Gerät justiert werden. Hierzu werden zwei 
verschieden Spannungen ausgeben und an einem vertrauenswürdigen 
Voltmeter kalibriert. Die erste Spannung soll ca. 1 Volt betragen.Sie 
liegt aber leider bei ca. 47 Volt. Die Anzeige des Netzteiles stimmt mit 
dem Multimeters überein. Daraus schließe ich, dass der DA Wandler sowie 
der Messverstärker korrekt funktionieren. Ebenfalls habe ich die 
Referenzspannung (2,5 Volt) und die Versorgungsspannungen (+-5V) 
kontrolliert. Ich habe mir alle Lötstellen nochmals genau angeschaut, 
kann jedoch keine Fehler entdecken. Nun sind meine Kenntnisse schon am 
Ende. Wie würde ein Fachmann die Fehlersuche weiterführen?

Glückauf

Jacob

von Baumolf (Gast)


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Das zweite Bild geht nicht, wahrscheinlich kann man nicht 2 Bilder mit 
gleichem Namen hochladen

von Brummbär (Gast)


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Jacob L. schrieb:
> ca. 47 Volt.

Wo zauberst Du die her? Der Trafo gibt, laut Schaltplan, nur 16V raus.

von Michael B. (laberkopp)


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Oje, die schwingfreudige ELV Kiste.
Es gibt D10, D11, D12. Durch eine davon muss Strom fliessen (der aus T1 
kommt, das funktioniert ja anscheinend) damit die Ausgangsspanung sinkt.
Finde halt heraus, warum bei dir nicht, z.B. schlechte Lötverbindung.

Zudem fehlen der Schaltung die Verpolschutzdioden an den 7805/7905.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das zweite Bild ist das gleiche wie das erste und sollte eigentlich gar 
nicht mehr angezeigt werden.

von Baumolf (Gast)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> Das zweite Bild ist das gleiche wie das erste und sollte
> eigentlich gar
> nicht mehr angezeigt werden.

Achse daran liegts, ich hätte jetzt ein Bild von der Platine erwartet 
die er nur Falsch benannt hat.

von Lutz H. (luhe)


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Brummbär schrieb:
> nur 16V raus.


2*16 =32V   Dioden richtig verbaut?


Wo sollen die 1V gemessen werden?

von Ein Anfang (Gast)


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Wie heißt der Bausatz?
Sind die ICs gesockelt?
Hast du die Spannungen an den ICs vorm Einsetzen der Bauteile 
kontrolliert?

von tja (Gast)


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Es sieht so aus, als wäre der Ausgang auf Anschlag, also funktioniert 
höchstwahrscheinlich die Regelung nicht. Die Versorgungsspannung hast du 
ja schon überprüft.

Also würde ich bei dem Fehler bei der Regelrückkopplung zu suchen 
beginnen.

Stimmt die Beschaltung für IC4 (U-Soll)? Widerstände R49-R53 überprüfen.

Wie schauts beim IC3 aus? Funktioniert dieser Schaltungsteil richtig?

Dann wird's langsam eng. Dann sollte man sich mal Gedanken machen, ob 
der Arbeitspunkt der Basisspannungen für die Endstufe passt? Evtl. auch 
die Beschaltung um T1 überprüfen.

Das jetzt einfach mal so aus dem Bauch raus ;-) Leider können hier viele 
Fehlerquellen sein.

von Baumolf (Gast)


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Ein Anfang schrieb:
> Wie heißt der Bausatz?

Da er das auf dem Schaltplan übermalt hat will er es uns nicht verraten 
:(

von Brummbär (Gast)


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Lutz H. schrieb:
> 2*16 =32V

Ok, wenn ich die Brille absetze... Tolle Schaltung.

von Ein Anfang (Gast)


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Baumolf schrieb:
> Da er das auf dem Schaltplan übermalt hat will er es uns nicht verraten

Dann soll er den Fehler auch für sich behalten. Ich bin raus.

von Alles Humbug (Gast)


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Baumolf schrieb:
> Ein Anfang schrieb:
>> Wie heißt der Bausatz?
>
> Da er das auf dem Schaltplan übermalt hat will er es uns nicht verraten
> :(

Es ist das

ELV Power-Prozessor-Supply PPS 5330

von Herr Plompka (Gast)


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Sagt: du hast doch die Anleitung inclusive Fehler suchanleitung.

von Sa R. (sarox)


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Jacob L. schrieb:
> Ich habe mir alle Lötstellen nochmals genau angeschaut,

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und unsere Kristallkugeln sind 
kaputt,
also wieso verwehrst Du uns die Fotos Deiner Bestückungs- und Lötkünste?

Was sollen wir mit dem Plan wenn die Refferenz fehlt?

von KASA K. (Gast)


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Wahrscheinlich sollen wir Fehler im Schaltplan suchen wenn der 
eigentliche Fehler eine schlechte Lötstelle ist...

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


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GENAU den Fehler hatte ich bei dem Netzteil auch...
(am 7905). Sonst ein gutes Netzteil

von Wo bitte (Gast)


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Sa R. schrieb:
> Jacob L. schrieb:
>> Ich habe mir alle Lötstellen nochmals genau angeschaut,
>
> Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und unsere Kristallkugeln sind
> kaputt,
> also wieso verwehrst Du uns die Fotos Deiner Bestückungs- und Lötkünste?
>
> Was sollen wir mit dem Plan wenn die Refferenz fehlt?

Ganz einfach, er hat sich mit dem Wochentag vertan; erst heute ist 
Freitag.

von tja (Gast)


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Wo bitte schrieb:
> Sa R. schrieb:
>> Jacob L. schrieb:
>>> Ich habe mir alle Lötstellen nochmals genau angeschaut,
>>
>> Ein Bild sagt mehr als tausend Worte und unsere Kristallkugeln sind
>> kaputt,
>> also wieso verwehrst Du uns die Fotos Deiner Bestückungs- und Lötkünste?
>>
>> Was sollen wir mit dem Plan wenn die Refferenz fehlt?
>
> Ganz einfach, er hat sich mit dem Wochentag vertan; erst heute ist
> Freitag.

Aber warum so negativ? Der TO hat das Fehlerbild beschrieben (Am Ausgang 
47V), nun hat er den Schaltplan angehängt und gefragt, wie er den 
vorgehen soll, um den Fehler zu finden. Dafür ist ein Schaltplan weitaus 
sinnvoller als eine Platine.

Der TO hat dieses Forum nicht um die Fehlersuche an sich um Hilfe 
gebeten, sondern wie er selber weiter vorgehen kann um den Fehler zu 
finden.

Ich finde das löblich!

von Achim K. (achim67)


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15,7VAC+(2x9AC)*1,41=47,5VDC

Sieht aus, als gäbe es irgendwo eine Verbindung zwischen ST3 und ST4 vom 
Trafo...

: Bearbeitet durch User
von meckerziege (Gast)


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- Einbaurichtung der Dioden prüfen
- Transistoren T2 bis T5 in Ordnung (Orientierung, Brücken, ...)
- T2 bis T5 messen (Spannung z.B. Basis->Emitter) => Ist der Transistor 
offen oder sperrt er?

Ansonsten würde ich auch mal versuchen, die Anode von D12 auf Masse zu 
ziehen (vorsicht!). Dann sollte die Spannung runtergehen. Falls das der 
Fall ist, dann sind die Transistoren in Ordnung und der Fehler sollte 
irgendwo in der Regelung liegen.
Vermutlich dann beim Spannungsregler. Dann mal von U-Soll bis zum Regler 
verfolgen, ob da irgendwo ein Fehler ist.

Achtung: Angaben ohne Gewähr, verantwortlich bist du selbst!

von KASA K. (Gast)


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tja schrieb:
> Dafür ist ein Schaltplan weitaus sinnvoller als eine Platine.

Man kann ja auch beides schicken, zu viel schadet nicht

von 123__321 (Gast)


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KASA K. schrieb:
> Man kann ja auch beides schicken, zu viel schadet nicht

In diesem Forum schon! Es wird dann gern über twölfzig Beiträge hinweg 
an Lötstellen herumgemäkelt die zwar elektrisch o.k sind aber keinen 
Schönheitspreis gewinnen.


meckerziege schrieb:
> Ansonsten würde ich auch mal versuchen, die Anode von D12 auf Masse zu
> ziehen (vorsicht!). Dann sollte die Spannung runtergehen.

Sinnvolle Vorgehensweise, man könnte sogar auf die negative 
Versorgungsspannung der OV ziehen. Eine kleine Last sollte dabei immer 
am Ausgang des Netzteils angeschlossen sein, 100W/230V Glühlampe.
Alternativ böte es sich an die Spannung am Ausgang von IC3A zu messen. 
Damit könnte man schon mal feststellen ob der Fehler im/vor dem 
Regelverstärker liegt oder in der Endstufe.

von georg (Gast)


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Jacob L. schrieb:
> zu Weinachten lag bei mir ein Bausatz eines Labornetzteiles unter der
> Tanne

Vielleicht ist ja die Rückgabefrist noch nicht abgelaufen?

Georg

von Paul B. (paul_baumann)


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georg schrieb:
> Vielleicht ist ja die Rückgabefrist noch nicht abgelaufen?

Rückgabe bei Bausätzen? Bestimmt nicht.

MfG Paul

von Harald W. (wilhelms)


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Paul B. schrieb:

> Rückgabe bei Bausätzen? Bestimmt nicht.

Ja, Baumänner kann man auch nicht zurückgeben. :-)

von Paul B. (paul_baumann)


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Harald W. schrieb:
> Ja, Baumänner kann man auch nicht zurückgeben. :-)

Richtig -weil:

a) die Rückgabefrist schon vor etlichen Jahrzehnten abgelaufen ist.

b) Das Erzeugnis trotz seines Alters noch fast tadellos funktioniert.

:)

SCNR
Paul

von michael_ (Gast)


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Herr Plompka schrieb:
> Sagt: du hast doch die Anleitung inclusive Fehler suchanleitung.

Eben!
Bei ELV-Bausätzen sind doch gute Aufbau- und Justieranleitungen dabei.
Die muß man nur durcharbeiten.

von michael_ (Gast)


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von Harald W. (wilhelms)


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michael_ schrieb:

> https://files.elv.com/service/manuals/PPS5330/PPS5330_KM_G_080303.pdf

Ja, die genau Beschreibung, Wie der Fehler im im Gerät des TEs behoben
werden kann, steht auf den Seiten 18 und 19. :-)

von guest...Rainer (Gast)


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Hallo, ich stimme vor allem der Empfehlung bei, die Dioden zu prüfen. 
Hatte vor einem gefühlten Jahrhundert mal einen Bausatz Digitaluhr für 
einen Bekannten zusammen gebaut. Alles TTL und haufenweise Diodenlogik. 
Hat zum Verrecken nicht funktioniert, sodass ich letztendlich den 
Reparaturservice in Anspruch nehmen mußte. Nach 2 Wochen bekam ich den 
Kram mit einem handgeschriebenen Zettel zurück "alle Dioden falsch 
herum". Was war? Im Bausatz wurden Dioden mit dem Strich an der Anode 
geliefert! Wo Dioden doch an der Kathode gekennzeichnet sollten :-)
Facit: nichts glauben, alles für möglich halten!
Gruß Rainer

von BlaBla (Gast)


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Alle Widerstände auf Wert und Lage überprüft? Eventuelle Zinnreste 
zwischen den Lötpunkten vorhanden. IC richtig herumeingebaut.

von BlaBla (Gast)


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Endstufentransistoren am Kühlkörper elektrisch isoliert.

von Jacob L. (jacobl)


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Guten Morgen zusammen,

Rufus Τ. F. schrieb:
> Das zweite Bild ist das gleiche wie das erste und sollte eigentlich gar
> nicht mehr angezeigt werden.

Eventuell liegt es daran, dass ich erst ein Bild angefügt habe, und dann 
auf Vorschau gegangen bin. In der Vorschau hatte ich den Eindruck, dass 
kein Bild beigefügt wurde. Deshalb bin ich zurückgegangen und habe das 
gleiche Bild versehentlich nochmal angewählt. Eventuell hilf diese 
Beschreibung hier nachzubessern.

Brummbär schrieb:
> Wo zauberst Du die her? Der Trafo gibt, laut Schaltplan, nur 16V raus.

Ich glaube, das hat mit dem Spannungsverdoppler zu tun. Somit sollten ja 
2*16=32 Volt möglich sein. Warum auch dieser Wert überschritten wird 
weiß ich auch nicht. Eventuell nennt sich die Baugruppe auch nur 
Spannungsverdopller und schafft in der Realität jedoch mehr als die 
doppelte Spannung.

Lutz H. schrieb:
> 2*16 =32V   Dioden richtig verbaut?

Die Dioden D1-D4 und D7 sind richtig herum angeschlossen. Die übrigen 
Dioden waren bereits bestückt.

Ein Anfang schrieb:
> Wie heißt der Bausatz?
> Sind die ICs gesockelt?
> Hast du die Spannungen an den ICs vorm Einsetzen der Bauteile
> kontrolliert?

Ich wollte es eigentlich aus Urheberschutzgründen nicht nennen, aber es 
wurde ja ohnehin bereit erkannt, dass es sich um den Bausatz PPS5330 von 
ELV handelt. Gesockelt sind die ECs nicht, sie waren bereits bestückt.

Herr Plompka schrieb:
> Sagt: du hast doch die Anleitung inclusive Fehler Suchanleitung.

Richtig, auf Seite 19 ist nun handschriftliche Vermerkt: „Vor der 
Inanspruchnahme der Hilfe Andere sollten Sie unbedingt alle Lötstellen 
von Flussmittelresten und darunter verborgenen Kupferdrahtabschnitten 
befreien. Kurzschlüsse zwischen C33 und R49 können so erkannt und 
behoben werden.  Vielen Dank an tja. Dein Tipp war goldrichtig.


Vielen Dank an alle die sich die Zeit genommen haben um mir bei der 
Lösung meines Problems zu helfen. Das Gerät funktioniert soweit 
einwandfrei.

PS: Zwei kleine Fragen habe ich noch:

1. Beim Einschalten des Gerätes ist zeitweise ein metallisches „Klong“ 
zu hören. Ist dies einem weiteren 5530 Nutzer ebenfalls geläufig?
2. Das Gerät wird über einen Eurostecker angeschlossen besitzt jedoch 
ein Metallgehäuse. Spricht etwas dagegen das Gerät auf einen 
Schutzkontaktstecker umzurüsten? Ein entsprechender Flachstecker ist im 
Gehäuse bereits vorhanden.

von meckerziege (Gast)


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Sehr schön, dass du dich mit der Lösung nochmal gemeldet hast!

Jacob L. schrieb:
> 1. Beim Einschalten des Gerätes ist zeitweise ein metallisches „Klong“
> zu hören. Ist dies einem weiteren 5530 Nutzer ebenfalls geläufig?

Ja. Das ist wohl normal, das macht meins auch teilweise. Ich denke das 
kommt vom Trafo, wenn er beim Einschalten noch "unpassend" magnetisiert 
ist.

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