Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Temperaturregelung mit Peltier-Elementen für Laborprüfstand


von Cbr1911 (Gast)


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Hallo zusammen,

es geht um folgendes Projekt:

An der Hochschule muss ich die Temperatur diverser Proben mit einem 
Peltier-Element zwischen 20 und 80 °C regeln (Heizen und Kühlen) können. 
Die Temperaturmessung erfolgt mit einem Thermoelement und als Ausgang 
möchte ich eine 0-5 V Analogsignal verwenden. Die Steuerung (z.B. PID) 
kann softwaretechnisch gelöst werden). Des Weiteren sollen Stromaufnahme 
und Spannung am Peltier-Element gemessen werden.

Folgende Grundausstattung ist vorhanden:

- USB-Datenlogger mit Analogein- (0-10 V) und -ausgängen (0-5 V) sowie 
Digitalein- und ausgängen (0/5 V); USB6212 Fa. National Instruments
- Schaltnetzteil 24V/63A; MW RSP-1500-24
- USB-Thermoelement Datenlogger; RedLab TC mit Thermoelementen
- Hall-Sensor von Honeywell CSLA1CD
- Polwechsel-Schaltung auf Platine
- Wasserkühler auf Sekundärseite des Peltier-Elements
- Peltier Element TEC1H-40-40-211/78 (Umax=26,6 V; Imax=15,9 A)

Anbei ein Schema zur Verdeutlichung.

Meine Überlegungen/Erfahrungen:
- 2-Punktregelung ist aufgrund der kleinen Proben (5g bis 50g; 
Aluminium), der erforderlichen Genauigkeit (+/- 0,5 °C) und der 
Strom-/Spannungsmessungen nicht möglich
- gegen PWM spricht die Strommessung sowie die Verträglichkeit mit dem 
Peltier-Element selbst, daher tendiere ich zur Gleichspannung
- an dem Versuch einen billigen PWM-Leistungsregler mit selbst 
ausgelegtem LC-Filter aufzubauen bin ich gescheitert, da mir als 
Maschinenbauabsolvent das nötige Wissen fehlt

Nun meine Fragen:
1.) Ist die Schaltung gemäß Schema realisierbar oder gibt es Bedenken 
oder Vereinfachungen die ich nicht sehe?
2.) Gibt DC-DC-Wandler mit solch hohen Stromstärken bis 16 A und 
regelbarem Spannungsbereich 0 bis 16V bei 0-5V Stellsignal?

Gerne auch Alternativlösungen posten.

Vielen Dank im Voraus!

von Egon (Gast)


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Uha. Ein Netzteil mit 1,5 kW Leistung um 50g zu kühlen bzw. zu heizen.
Das soll wohl alles recht schnell gehen?
Ich hätte ja eher Angst, das die Bude abfackelt, wenn mal der Sensor 
abfällt. Du kannst ja mal schauen, wie das in Kaufgeräten gemacht wird:
https://www.newport.com/p/3700

von Cbr1911 (Gast)


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Das Netzteil versorgt nicht nur das eine Peltier-Element, sondern 
mehrere. Daher die Leistung (+Reserve für weitere).

Ja, die Probe an sich hat eine gerine Wärmekapazität, aber zeitgleich 
fungiert die Probe als Wärmequelle/-senke, da Adsorptions- und 
Desorptionsvorgänge gemessen werden sollen. Das Peltier-Element muss 
daher die Adsorptionswärme schnell genug abführen. Hoffe das reicht zur 
Erklärung.

Da die aufgelisteten Komponenten schon vorhanden sind, würde ich gerne 
meine Plan weiter verfolgen und nur im Notfall auf ein teures Kaufgerät 
ausweichen.

von nn (Gast)


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Ich verkaufe Lineare TEC Controller, der macht das schon alles. Um die 
300 Euro, auf bis 1mK stabil.

von Cbr1911 (Gast)


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@nn: Gibt es dazu Datenblätter oder einen Link für mehr Infos?

Aktuell würde mir ein DC-DC-Wandler mit einstellbarer Ausgangsspannung 
(und 0-5 V Ansteuerung) sinnvoller erscheinen. Außerdem muss die 
Ausgangsspannung auch nicht auf genau 0 V abfallen, da ich immer eine 
gewisse Temperaturdifferenz halten werde, z.B. 10 °C zur Wasserseite, 
sprich das Peltier-Element kann dauerhaft eine geringe Spannung 
bekommen.

von Vka (Gast)


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Hol dir ein Manson China Labor Schaltnetzteil. Da kannst du mit 0-5V 
Strom und Spannung fernsteuern und 16A schaffen die auch. Kosten so um 
130€ das Stück, ich denke billiger wirst du so einen leistungsstarken 
DC/DC auch nicht hinbekommen.

von nn (Gast)


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Mit einem vernuenftigen Peltier kommt man mit 2-3 A hin. Erst wenn man 
Waermemengen bewegen will braucht's viel Strom. Aber Delta-T Null und 
Positiv geht ganz locker.

von Cbr1911 (Gast)


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Vka schrieb:
> Hol dir ein Manson China Labor Schaltnetzteil. Da kannst du mit 0-5V
> Strom und Spannung fernsteuern und 16A schaffen die auch. Kosten so um
> 130€ das Stück

Super das ist ne einfache Lösung. Hab hier das gefunden:

HCS 3302 :: Labornetzgerät, 1 - 32 V, 0 - 15 A, stabilisiert, 
programmierbar

https://www.reichelt.de/?ARTICLE=97832&PROVID=2788&gclid=EAIaIQobChMIhZKEw8ux2AIVwinTCh1hsQD9EAYYAiABEgIkDPD_BwE

Verträgt so ein Labornetzgerät eine sich stetig ändernde Sollwertvorgabe 
und mit welcher Totzeit muss ich rechnen? Sollte ich womöglich nur eine 
Sollwertänderung pro Sekunde wählen oder kann ich die Frequenz beliebig 
wählen?

Zur Info: Akutell läuft meine Software mit 250 ms/Schleife, sodass in 
diesem Intervall das Analogsignal konstant wäre.

nn schrieb:
> Mit einem vernuenftigen Peltier kommt man mit 2-3 A hin. Erst wenn
> man
> Waermemengen bewegen will braucht's viel Strom. Aber Delta-T Null und
> Positiv geht ganz locker.

Ja, es ist gut möglich dass die meisten Betriebspunkte auch mit wenigen 
Ampere zu bewältigen sind. Dennoch möchte ich eine Leistungsreserve für 
höhere Temperaturdifferenzen und hohe Wärmeströme.

von Wo Bitte (Gast)


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lerne erst einmal Pläne richtig zu zeichnen

von Cbr1911 (Gast)


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Wo Bitte schrieb:
> lerne erst einmal Pläne richtig zu zeichnen

Welche Pläne meinst du?

Ich habe lediglich ein Schema skizziert. Zur Erklärung: ursprünglich 
ging es um den rot markierten DC-DC-Wandler.

Nach Vorschlag von vka könnte ich nun das Schaltnetzteil 24V/63A und den 
DC-DC-Wandler ersetzen durch ein Labornetzgerät der Fa. Manson, da die 
Ausgangsspannung sich extern mit 0-5 V steuern lässt.

Anbei das überarbeitete Schema.

von Hilfstroll (Gast)


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Ein akademisch aufgeblasenes Projekt mit allen Optionen offenlassen... 
mit nach oben offenem Budgetrahmen.

von nn (Gast)


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Vergiss den Polwender. Der ist Quatsch. Um deltaT = 0 herum willst du 
nicht immer Pole wenden ... Dafuer nimmt man eine Bruecke, die kann 
kontimuierlich durch Spannungs-Null durch fahren.
https://www.ibrt.ch/products/tec.html

von Cbr1911 (Gast)


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nn schrieb:
> Vergiss den Polwender. Der ist Quatsch. Um deltaT = 0 herum willst
> du
> nicht immer Pole wenden ... Dafuer nimmt man eine Bruecke, die kann
> kontimuierlich durch Spannungs-Null durch fahren.
> https://www.ibrt.ch/products/tec.html

Mein Polwender besteht aus Wechsel-Relais die ich mit 0/5 V umschalten 
kann und funktioniert ohne Probleme. Üblicherweise existiert auch eine 
Temperaturdifferenz von 5-10°C zur Wasserseite, sodass ich nicht durch 
Spannungs-Null fahren muss.

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