Forum: Platinen FR4-Platinen mit Dekupiersäge schneiden - und es geht doch!


von Andreas M. (andreas61)


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Seit diesem Weihnachten bin ich stolzer Besitzer einer Proxxon DS 230/E 
- hat mir der Weihnachtsmann gebracht ;-)

Obwohl hier im Forum diverse Beiträge existieren, dass es praktisch 
unmöglich wäre, damit FR4-Platinenmaterial zu schneiden, habe es 
trotzdem ausprobiert.

Der erste Test mit einem der mitgelieferten Sägeblätter bestätigte erst 
einmal, dass mehr als ca. 2cm am Stück und ohne das Blatt zu versetzen, 
mit irgendwelchen Sägeblättern, die vermutlich für Holz gedacht sind, 
nicht zu schneiden sind. Die Sägezähne werden praktisch wegrasiert.

Also habe ich mich auf die Suche nach den passenden Sägeblättern 
gemacht. Laut Forenbeiträgen sollen Sägeblätter für Metall brauchbar 
sein.

Bei der "Josef Haunstetter Sägenfabrik" bin ich dann fündig geworden:

http://www.laubsaege.com/epages/es705078.sf/de_DE/?ViewAction=ViewPaged&ObjectID=16722952&PageSize=1

"GNOM 70 - .... zum präzisen Trennen von Hart- und Edelmetallen."

Ich habe mir die Nr. 9 mit 10 Zähnen pro Zentimeter bestellt. Damit ist 
die Schnittkante nicht übermäßig rau.

Der Test:

Ich konnte problemlos eine Europlatine auf 8x10cm halbieren - passend 
für meine "EAGLE Express License" - Version.
Wichtig ist dabei eine ausreichende Blattspannung, damit das Blatt nicht 
zur Seite wegläuft. Die erreichte ich erst, nachdem ich das Sägeblatt 
unten ein Stück kürzte.

Die o.g. Dekupiersäge hat nur einen geringen Hub von ca. 1cm. Auf dieser 
Länge werden die Sägezähne so beansprucht, dass davon kaum noch etwas 
übrig bleibt. Für den nächsten Schnitt ist das Sägeblatt deshalb nach 
unten zu versetzen, damit der nächste Zentimeter abrasiert werden kann. 
So läßt sich ein Sägeblatt für mehrere Platinenschnitte verwenden.

Ich nehme an, dass man mit einer Laubsäge und den o.g. Sägeblättern 
ebenfalls brauchbare Ergebnisse erziehlt. Ich bin aber zu faul das zu 
testen.


Gruß Andreas

: Bearbeitet durch User
von Vka (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Für den nächsten Schnitt ist das Sägeblatt deshalb nach unten zu
> versetzen, damit der nächste Zentimeter abrasiert werden kann.

Ich habe eine ältere Maschine aber auch das Problem.
Inzwischen habe ich mir aus Sperrholz eine "Tischerhöhung" gebaut, die 
man auf den Sägetisch schiebt und so alles um 1cm weiter nach oben 
setzt. Wenn das nicht reicht nehme ich auch mal Teppichklebeband und 
klatsche ein Kantholz auf den Tisch.

Hast du mal Diamant Blätter probiert? Es gibt so einen "Sägefaden" für 
Fliesen mit Diamantstaub drum, weiß grade nicht woher. Den spannt man in 
eine Bogensäge, sollte vielleicht auch klappen.

von Andreas M. (andreas61)


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Vka schrieb:
> Hast du mal Diamant Blätter probiert? Es gibt so einen "Sägefaden" für
> Fliesen mit Diamantstaub drum, weiß grade nicht woher. Den spannt man in
> eine Bogensäge, sollte vielleicht auch klappen.

Danke für den Hinweis.

Ich habe jetzt erst mal ausreichend Sägeblätter für die nächsten 
Jahrzehnte ;-)

Dadurch ich die Sägeblätter verhältnismäßig grob gewählt habe, fällt 
kaum Staub an. Würde ich so einen Diamantsägefaden verwenden, wäre das 
wesentlich problematischer.

Andreas

von Marc H. (marchorby)


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Andreas M. schrieb:
> Ich konnte problemlos eine Europlatine auf 8x10cm halbieren

Ohne Fotos glaubt dir das keiner!

: Bearbeitet durch User
von Mumuratz (Gast)


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Marc H. schrieb:
> Ohne Fotos glaubt dir das keiner!

Sei doch nicht immer so mißtrauisch. Von Dir existiert hier auch kein 
Foto, trotzdem weiß jeder, daß Du wie ein Troll aussiehst.

von Richtigsteller (Gast)


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Ich schließe mich an, zeige mal deine Kunst per Bild.

Aus welchem Material ist denn dieses Sägeblatt? Selbst bei HSS Bohrern 
fallen viele in Ohnmacht und meinen, damit könnte man super in FR4 
bohren. Pustekuchen, nach einigen Bohrungen ist Stumpf Trumpf. Ähnlich 
vermute ich das bei deinem Sägeblatt. Das merkst du natürlich nicht, 
wenn du nur zweimal im Jahr schneidest.

von Marc H. (marchorby)


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Mumuratz schrieb:
> Von Dir existiert hier auch kein
> Foto, trotzdem weiß jeder, daß Du wie ein Troll aussiehst.

Du bist nicht mein Bruder!

von Andreas M. (andreas61)


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Richtigsteller schrieb:
> Aus welchem Material ist denn dieses Sägeblatt?

Alles was ich über das Material weiß, steht unter dem o.g. Link.

Wie zwei Platinenhälften aussehen weiß wohl jeder. Aber ich hänge mal 
Bilder dran.

Bei dem Sägeblatt-Bild sieht man oben das "gute Blatt" mit zwei 
abgenutzten Stellen, jeweils nach einem 8cm-Schnitt. Unten ist das 
Sägeblatt das der Maschine beilag, nach ca. 2cm. Daran sieht man links 
die abrasierten Zähne.

Andreas

von Relais (Gast)


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Na wieso sollte man das auch nicht glauben. Die Sägeblätter sind zum 
Trennen von Hartmetall. Es ist im Grunde ja nur eine Frage des 
Materials. Mit einem Hartmetallfräser für 5€ schneide ich auch locker 
3-4 Meter FR4. In FR2 sind es vermutlich weit über 10 Meter Schnitt.

von Und es geht doch (Gast)


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Ich babe es geschafft mit einem Stück Butter ein Messer stumpf zu 
machen. ;)

von F. F. (foldi)


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Habe eine Bandsäge und damit lässt sich das auch gut sägen.
Metallsägenband sollte schon drauf sein.

von Matthias L. (limbachnet)


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Klar geht das.

Ich habe ein Bimetall-Sägeblatt für Metallschnitte für die manuelle 
30cm-Bügelsäge, mit dem ich solche "mal eben schnell"-Platinenschnitte 
mache. Das Ding sägt jetzt kein Metall mehr, die Zahn-Kanten werden 
schon recht schnell stumpf. Aber "stumpf" heißt ja nicht "weg". Und das 
Expoxi im FR4 ist eigentlich ziemlich weich, nur die Glasfasern darin 
sind eben ein Schneiden-Killer. Und deshalb sägt dieses stumpfe 
Sägeblatt auch munter weiterhin Platinen...

Für solche (sorry!) etwas schiefen Freihand-Schnitte würde ich keinen 
Aufwand treiben und die Dekupiersäge harvorholen - aber wenn sie ohnehin 
schon offen in der Werkstatt steht, warum nicht?

Vielen Dank für den Link.

von Werner H. (pic16)


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Ich verwende sowas.

von Gerald B. (gerald_b)


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Und ich eine Fotohebelschere.

von Lanzette (Gast)


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F. F. schrieb:
> Habe eine Bandsäge und damit lässt sich das auch gut sägen.
> Metallsägenband sollte schon drauf sein.

Und bekommst du damit auch gerade Schnitte hin? Mit der Dekupiersäge 
scheint das wie weiter oben gezeigt ja nicht gerade der Fall zu sein.

Mit der Puksäge (Anhang 1, (nur zur Demo)) wird's bei mir zwar auch 
nicht gerade, aber der Rest wird dann einfach gerade geschliffen (Anhang 
2) und gut ist. Mit dem grob gezahnten Sägeblatt geht's zudem recht 
flott. Wichtig ist immer, gut festklemmen fürs sägen.

von Lutz H. (luhe)


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Gerald B. schrieb:
> Und ich eine Fotohebelschere.

Bei mir verbiegt sich die Platine damit zu stark. Braucht es einen 
speziellen Niederhalter?

von Philipp K. (philipp_k59)


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Gibt ja viele Möglichkeiten.. ich nehm jetzt kleine Trennscheiben für 
nen Drehmel/Proxxon mit dem ich sowieso die Bohrungen mache...

geht erstaunlich gut solange es jetzt nicht die Mega Stückzahlen werden 
sollen..

von Andreas M. (andreas61)


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Es ging im Beitrag darum, wie man das Material mit der Dekupiermaschine 
schneiden kann und nicht, wie man besonders gerade Schnitte bekommt.

Weil die oben gezeigten Platinen für Belichtungsvorlagen für meinen 
neuen LED-Belichter gedacht sind, bestand kein Anlaß, diese besonders 
gerade zu schneiden. Die landen sowieso anschließend im Müll.

Jetzt fehlt übrigens noch jemand, der hier erklärt, dass er seine 
Platinen immer an der Tischkante bricht. Die Fliesenschneidmaschine und 
der Winkelschleifer fehlen auch noch.

von Manfred (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Jetzt fehlt übrigens noch jemand, der hier erklärt, dass er seine
> Platinen immer an der Tischkante bricht. Die Fliesenschneidmaschine und
> der Winkelschleifer fehlen auch noch.

Dein Beitrag gefällt mir, perfekt auf den Punkt gebracht!

von Philipp K. (philipp_k59)


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Andreas M. schrieb:
> Jetzt fehlt übrigens noch jemand, der hier erklärt, dass er seine
> Platinen immer an der Tischkante bricht. Die Fliesenschneidmaschine und
> der Winkelschleifer fehlen auch noch.

Jetzt fehlt noch jemand der Dich anbetet das Du Metallsägeblätter 
gefunden hast!

von Lanzette (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Es ging im Beitrag darum, wie man das Material mit der Dekupiermaschine
> schneiden kann und nicht, wie man besonders gerade Schnitte bekommt.
>
> Jetzt fehlt übrigens noch jemand, der hier erklärt, dass er seine
> Platinen immer an der Tischkante bricht. Die Fliesenschneidmaschine und
> der Winkelschleifer fehlen auch noch.

Warum diese Polemik? Lass doch einfach Raum für andere Erfahrungen hier 
zu oder stört dich das etwa? Ob die Ergebnisse von dir nun etliche dazu 
verleiten mögen, in den nächsten Baumarkt zu düsen, um sich eine 
Dekupiersäge zuzulegen, wage ich zu bezweifeln. Ich sehe jetzt keinen 
unmittelbaren Vorteil im Sägen von FR4 mittels Dekupiersäge.

Aber wenn dir andere Meinungen nicht passen, hättest du das am besten 
gleich im Eingangspost mitteilen sollen. Schließlich ist auch posten mit 
Bildern Zeitaufwand.

von michael_ (Gast)


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Andreas M. schrieb:
> Es ging im Beitrag darum, wie man das Material mit der Dekupiermaschine
> schneiden kann und nicht, wie man besonders gerade Schnitte bekommt.

Natürlich kann das gehen.
Mußt dir nur einen Anschlag einfallen lassen.
Und die rechten Sägeblätter besorgen. Welche, die die Zähne verlieren, 
sind nicht geeignet.

Aber es tut weh, wenn man zusehen muß, wie sich welche quälen.
Favorit ist immer spanlose Bearbeitung.

Wenn du schon bei 10cm Probleme hast, was soll das erst bei der 
100-fachen Schnittlänge sein?

Werner H. schrieb:
> Angehängte Dateien:
>             Schere.jpg
>             42,7 KB, 73 Downloads

Sowas ist ein guter Ansatz. Besser ist eine schon von mir genannte 
Schere "Berliner Form".
Mit doppelter Schnittlänge.
Im Keller habe ich vom Trödel eine total verrostete Buchbinderschere mit 
Niederhalter.
Die wollte ich aufarbeiten. Nur ich brauch das nicht mehr.
Aber die "Säger" sind ja nicht zu belehren.

von Lanzette (Gast)


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michael_ schrieb:

> Aber es tut weh, wenn man zusehen muß, wie sich welche quälen.
> Favorit ist immer spanlose Bearbeitung.
> Aber die "Säger" sind ja nicht zu belehren.

Och ich hätte nichts gegen so ein Tafelscherchen von Bungard 
einzuwenden,

https://www.voelkner.de/products/71153/Bungard-Tafelschere-B-x-H-x-T-74-x-29-x-45-cm-NE-CUT-30000-Inhalt-1-St..html

aber das Geld dafür wäre mir dann doch bei meiner Stückzahl zu schade. 
Verschleißt das gute Stück, sind über 270 Euronen für Ersatzmesser 
fällig. Naja, wer's hat ..

von michael_ (Gast)


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Wozu brauchst du Schnittbreite max. 530 mm?

In deiner Bastelwerkstatt überlebt es dich und deine Nachkommen.

von F. F. (foldi)


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Lanzette schrieb:
> Und bekommst du damit auch gerade Schnitte hin?

Klaa! Ist ja ein Anschlag vorhanden.

von Gerald B. (gerald_b)


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Lutz H. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> Und ich eine Fotohebelschere.
>
> Bei mir verbiegt sich die Platine damit zu stark. Braucht es einen
> speziellen Niederhalter?

Ich lege die Platine zunächst oben an das Lieal, damit ich rechtwinklig 
schneide. Dann ziehe ich das Messer an den Tisch heran, verkante es also 
leicht, damit das eigentlich zu harte Material nicht die Schneide 
seitlich wegdrückt und das Material nur "abgebissen" wird.
Wenn der Anschnitt gemacht ist, dann schiebe ich die Platine etwas 
runter, da mit kleinerem Winkel es sich besser schneiden lässt.
Ich bestelle eigentlich nur 0,8 oder 1mm Dicke, da es oft nur kleine 2-3 
cm kleine Subboards sind. Da brauche ich keine 1,6mm Stärke

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